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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von mindestens einem
Bauteil und eine Vorrichtung zum Herstellen von mindestens einem
Bauteil.
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Hintergrund der Erfindung
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Aus
der Druckschrift
DE
10 2005 031 884 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen eines
Karosserieteils bekannt. Hierbei wird vor dem Einbringen von Kunststoffmaterial
in ein Werkzeug eine Außenhaut in
ein Werkzeugteil eingelegt und dort gehalten. In einem nächsten Schritt
wird das Kunststoffmaterial an einer von dem Werkzeugteil wegweisenden
Seite der Außenhaut
aufgebracht, wobei die Außenhaut
hinterspritzt wird.
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Ein
Verfahren zum Herstellen eines Strukturbauteils mit einer Lack-Außenläche ist
aus der Druckschrift
DE
103 46 219 A1 bekannt. Dabei wird eine Lackfolie ausgeformt
und hinterformt. Bevor die Lackfolie dabei mit einem Trägermaterial
hinterschäumt
wird, wird sie in einem Thermoformwerkzeug thermogeformt, um näherungsweise
die Endkontur des zu produzierenden Strukturbauteils zu erhalten.
Zur Durchführung
des Thermoformens wird die Lackfolie in die untere Hälfte des
Thermoformwerkzeugs eingelegt.
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Ein
Verfahren zum Hinterformen einer Folie mit einem Kunststoffmaterial
in einer Werkzeugvorrichtung wird in der Druckschrift
DE 10 2004 044 843 A1 vorgestellt.
Hierbei ist vorgesehen, dass ein Rand der Folie, der einem Angussbereich
der Werkzeugvorrichtung zugewandt ist, in einer Kavität der Werkzeugvorrichtung
an eine Stufe angrenzt. Ein Stift dient als ein sogenannter Niederhalter
für den
Rand der Folie, so dass sich der Rand nicht von der Stufe weg nach
oben in die Kavität
hinein verformen kann. Weiterhin dient auch ein Stempel zum Niederhalten des
Rands der Folie.
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Aus
der
DE 101 38 130
A1 geht ein Verfahren zur Herstellung von Verbundbauteilen
und Verbundbauteile mit einer Dekoroberfläche hervor. Dabei erfolgt die
Herstellung der Formkörper
in einem zweistufigen Verfahren, indem in einer ersten Stufe ein
Isocyanatgruppen aufweisendes Prepolymer hergestellt und das Prepolymer
in der zweiten Stufe in einer Form mit einer Vernetzerkomponente
enthaltend umgesetzt wird.
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In
dem Artikel http://www.kunststoffe.de/ku/overview news.asp?task=2&news id=267113522-83&nav id=221 Nabce24EL17dQ0Ccl&k1=01&c id= Kunststoffe Technik-Trends:
In einem Schritt zur Instrumententafel, 10.07.2006 ist ein Verfahren
zur Herstellung eines 2-Komponenten-Kunststoffbauteils beschrieben. Dabei
wird zunächst
der Träger
des Bauteils im Spritzguss aus faserverstärktem PBT/ASA-Blend hergestellt
und dann mit einem thermoplastischen Polyester-Elastomer im MuCell-Verfahren
umschäumt.
Durch die enge chemische Verwandtschaft haften die beiden Materialien
miteinander. Die Schaumkomponente bildet direkt an der Werkzeugoberfläche eine
Haut, so dass das Bauteil im Sichtbereich einsetzbar ist.
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Vor
diesem Hintergrund werden ein Verfahren und eine Vorrichtung mit
den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche
vorgestellt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von mindestens einem
Bauteil. Hierbei ist vorgesehen, dass an einer Innenwandung einer
Werkzeughälfte
eines Formwerkzeugs ein Klebemittel angeordnet wird. Danach wird
eine Folie über
dieses Klebemittel an der Innenwandung fixiert. In einem weiteren
Schritt wird die fixierte Folie an einer der Innenwandung abgewandten
Seite hinterfüllt,
bspw. hinterspritzt bzw. hinterformt, so dass das mindestens eine
Bauteil hergestellt wird. Das mindestens eine derart hergestellte
Bauteil wird danach von der Innenwandung entfernt, wobei die Folie
von dem Klebemittel gleichzeitig gelöst wird.
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Nach
einem Anordnen und somit einem Auftragen oder Aufbringen des Klebemittels
an mindestens einer Stelle der Innenwandung wird die zu hinterfüllende,
bspw. zu hinterformende bzw. zu hinterspritzende Folie in der Werkzeughälfte angeordnet und
dabei an der Innenwandung ein- oder angelegt, wobei die Folie an
der mindestens einen Stelle der Innenwandung, an der das Klebemittel
aufgetragen ist, an der Innenwandung fixiert, üblicherweise verklebt, wird,
so dass die Folie an der Innenwandung haftet.
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Nach
einem Hinterspritzen der Folie durch Kunststoffmaterial und einem
Aushärten
des Kunststoffmaterials wird das nun fertige Bauteil aus der Werkzeughälfte entnommen
und somit aus dieser entfernt. Dies geschieht üblicherweise unter Aufbringung
einer Kraft, die groß genug
ist, um eine Klebe- bzw.
Haftkraft zwischen der Folie und dem Klebemittel zu überwinden.
Dabei bleibt das Klebemittel auch nach Entfernen des Bauteils an
der Innenwandung in der Regel vollständig bzw. weitgehend haften,
d. h. die an dem hergestellten Bauteil verbleibende Folie ist in
einer Variante des Verfahrens ohne jegliche Klebemittelrückstände. Durch
Vorsehen des Klebemittels kann die Folie während dem Hinterspritzen in
einer hierfür
geeigneten Position gehalten werden. Die Folie wird durch das Klebemittel
vor einem Verrutschen relativ zu der Innenwandung gesichert.
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Weiterhin
kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass nach dem Entfernen
des mindestens einen Bauteils von der Innenwandung das Klebemittel
an der Innenwandung verbleibt und zum Herstellen mindestens eines
weiteren Bauteils verwendet wird, wobei eine weitere Folie über das
an der Innenwandung verbliebene Klebemittel fixiert wird. Somit
ist es möglich,
das Klebemittel mehrmals nacheinander zum Herstellen mehrerer Bauteile
zu verwenden. Das Klebemittel kann hierzu derart dosiert werden,
dass es für
mehrere Hinterspritzvorgänge
ausreicht.
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In
einer weiteren Variante des Verfahren ist vorgesehen, dass zwischen
dem Klebemittel und der Folie eine erste Klebe- bzw. Haft- oder
Fixierkraft und zwischen dem Klebemittel und der Innenwandung eine
zweite zu der ersten unterschiedliche Klebe- bzw. Haft- oder Fixierkraft
bereitgestellt wird. Dabei ist die erste Klebekraft geringer als
die zweite Klebekraft ausgebildet, so dass die erste Klebekraft überwunden
und die zweite Klebekraft nicht überwunden wird,
wenn das mindestens eine hergestellte Bauteil von der Innenwandung
entfernt wird.
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Eine
beschriebene Unterschiedlichkeit der beiden Klebekräfte kann
durch eine unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit der Folie
und der Innenwandung erreicht werden. Hierzu können die Folie und/oder die
Innenwandung auch im Rahmen des Verfahrens zusätzlich mit mindestens einer
Substanz beschichtet werden, um somit die verschieden starken Klebekräfte zu erzeugen.
Alternativ oder ergänzend
kann das Klebemittel auch als ein doppelseitiges Klebeelement, bspw.
Klebeband, ausgebildet sein, das auf seinen beiden Seiten zu unterschiedlichen
Klebekräften
führt.
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Durch
das Verfahren ergibt sich u. a., dass die Folie zeitlich begrenzt
und wieder lösbar über das Klebemittel
an der Innenwandung fixiert wird.
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Das
Klebemittel kann zumindest stellen- oder punktweise oder je nach
Bedarf sogar vollständig,
d. h. die gesamte Innenwandung abdeckend, an der Innenwandung angeordnet, üblicherweise
aufgetragen, werden.
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Als
Klebemittel kann eine adhäsive
Schicht verwendet werden. Es ist weiterhin möglich, dass das Klebemittel
auf die Innenwand gesprüht
wird. Bei Benutzung eines Sprühklebers
als Klebemittel kann die gesamte Innenwandung der Werkzeug hälfte eingesprüht werden.
Sprühkleber
sind von unterschiedlichen Herstellern verfügbar und haben die Eigenschaft,
dass sie aus einem flüssigen
und viskosen Zustand aus einem Reservoir in Tröpfchenform zerstäubt und
somit als Nebel bereitgestellt werden und somit im Rahmen der Erfindung
auf die Innenwandung aufgebracht werden können.
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Bei
der Auswahl des Klebemittels, das typischerweise als Sprühkleber
ausgebildet ist, sind u. a. die erwähnten unterschiedlichen Klebekräfte und
somit Hafteigenschaften zu berücksichtigen.
So ist die Innenwandung üblicherweise
aus Metall und die Folie in der Regel aus Kunststoff. In diesem
Fall ist ein Klebemittel zu wählen,
das an Metall besser als an Kunststoff haftet.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Herstellen von mindestens
einem Bauteil. Diese Vorrichtung weist mindestens eine Klebemittelaufbringeinrichtung,
mindestens eine Folienhandhabungseinrichtung und mindestens eine
Bauteilhandhabungseinrichtung auf. Dabei ist die mindestens eine
Klebemittelaufbringeinrichtung dazu ausgebildet, an einer Innenwandung
einer Werkzeughälfte
eines Formwerkzeugs ein Klebemittel anzuordnen. Die mindestens eine
Folienhandhabungseinrichtung ist dazu ausgebildet, eine Folie an
der Innenwandung anzuordnen und dabei über das Klebemittel an der Innenwandung
zu fixieren. Die mindestens eine Bauteilhandhabungseinrichtung ist
dazu ausgebildet, das mindestens eine durch Hinterspritzen der Folie
hergestellte Bauteil von der Innenwandung zu entfernen und dabei
die Folie von dem Klebemittel zu lösen.
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Als
eine weitere Komponente kann die Vorrichtung ein Formwerkzeug mit
mindestens zwei Werkzeughälften,
die jeweils eine Innenwandung aufweisen, und/oder mindestens eine
Hinterspritzeinrichtung aufweisen, wobei die Hinterspritzein richtung
dazu ausgebildet ist, die fixierte Folie an einer der Innenwandung
abgewandten Seite der Folie zu hinterfüllen, bspw. zu hinterspritzen
bzw. zu hinterformen. Die Innenwandung jeweils einer Werkzeughälfte bildet
eine sog. Kavität
der jeweiligen Werkzeughälfte.
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Die
mindestens eine Klebemittelaufbringeinrichtung der Vorrichtung kann
als Sprüheinrichtung zum
Auftragen des Klebemittels ausgebildet sein. Je nach Konsistenz
des aufzubringenden Klebemittels ob nun gas- oder nebelförmig oder
ggf. flüssig,
wobei unterschiedliche geeignete Viskositäten vorgesehen sein können, ist
eine zum bspw. automatischen Aufbringen des Klebemittels ausgebildete
Klebemittelaufbringeinrichtung als Komponente der Vorrichtung auszuwählen. Mit
einer derartigen Klebemittelaufbringeinrichtung kann die Viskosität des Klebemittels
beeinflusst und somit eingesteilt werden.
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Die
Vorrichtung kann mindestens eine Kontrolleinrichtung aufweisen,
die zumindest dazu ausgebildet ist, eine Kraft für die mindestens eine Bauteilhandhabungseinrichtung,
mit der das hergestellte Bauteil zu entfernen ist, einzustellen.
Somit ist es möglich,
die Kraft derart einzustellen, dass die voranstehend genannte erste
Klebekraft zwischen der Folie und dem Klebemittel überwunden,
die zweite genannte Klebekraft zwischen dem Klebemittel und der Innenwand
jedoch nicht überwunden
wird. Hierzu kann die Kontrolleinrichtung geeignete Steuerungs- und
Regelungseinrichtungen aufweisen, um die Kräfte beim Entfernen oder Entnehmen
des Bauteils von oder aus der Innenwandung zu kontrollieren. Hierzu kann
die Kontrolleinrichtung mit mindestens einem Sensor zusammenwirken.
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Durch
geeignete Einstellung der Haltekräfte wird beim Entfernen bzw.
Entnehmen oder Herausziehen des Bauteils aus der Werkzeughälfte die
hinterspritzte Folie von dem Klebemittel und somit der Innenwandung
leicht gelöst,
ohne hierbei beschädigt zu
werden.
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Die
beschriebene Vorrichtung ist dazu ausgebildet, sämtliche Schritte des vorgestellten
Verfahrens durchzuführen.
Dabei können
einzelne Schritte dieses Verfahrens auch von einzelnen Komponenten der
Vorrichtung durchgeführt
werden. Weiterhin können
Funktionen der Vorrichtung oder Funktionen von einzelnen Komponenten
der Vorrichtung als Schritte des Verfahrens umgesetzt werden. Das
Verfahren kann mit der Vorrichtung zumindest teilweise automatisch
oder vollautomatisch durchgeführt
werden. Einzelne Schritte des Verfahrens können hierbei von einzelnen
Komponenten der Vorrichtung üblicherweise
automatisch umgesetzt werden.
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Mit
der Erfindung wird somit u. a. erreicht, dass Folien, üblicherweise
Kunststofffolien, bei der Herstellung des Bauteils mit adhäsiven Hilfsmitteln, an
dem Formwerkzeug, d. h. an mindes tens einer Innwandung des Formwerkzeugs,
zeitlich begrenzt fixiert werden können. Die Erfindung eignet
sich bspw. für
thermogeformte Folien, die in Formwerkzeugen, die als Hinterpritzwerkzeuge
ausgebildet sein können,
zeitlich fixiert werden.
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Mit
dem Klebemittel bzw. adhäsivem
Hilfmittel, das als Sprühkleber
ausgebildet sein kann, kann zur Herstellung des Bauteils mindestens
eine Folie oder Kunststofffolie zeitlich begrenzt in einer Kavität zum Hinterfüllen, bspw.
Hinterspritzen, der mindestens einen Folie oder Kunststofffolie
gehalten werden. Es ist vorgesehen, dass die besagte Kavität durch
die Werkzeughälfte
des Formwerkzeugs gebildet und von der Innenwandung der Werkzeughälfte begrenzt
ist.
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Durch
den Einsatz des Klebemittels, bspw. eines Sprühklebers, können thermogeformte Folien ohne
zusätzliche
mechanische Hilfsmittel oder Elemente über ein Zeitintervall von beispielsweise
einigen Sekunden in der Kavität
befestigt gehalten werden. Besagtes Zeitintervall kann an einen
zeitlichen Ablauf der Herstellung bzw. eines Fertigungsprozesses
des Bauteils angepasst werden. Das Zeitintervall ist in der Regel
durch einen ersten Zeitpunkt, ab dem die Folie nach der Anordnung
an der Innenwandung in dieser Innenwandung fixiert ist, und einen
zweiten Zeitpunkt, ab dem das fertige Bauteil und somit die Folie
wieder von der Innenwandung und somit dem Klebemittel entfernt ist,
begrenzt.
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Bei
sog. Hinterspritzverfahren wird die zu hinterspritzende Folie üblicherweise
in das Werkzeug bzw. Formwerkzeug eingelegt. Danach wird das Werkzeug
geschlossen und die Folie mit einem Kunststoff hinterspritzt. Falls
die Folie in dem Werkzeug jedoch nur eingelegt ist, kann sich diese
während
dem Hinterspritzens prozessbedingt verschieben.
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Um
dies zu vermeiden, kann die Folie bspw. dadurch innerhalb des Werkzeugs
befestigt werden, dass diese in Ausgestaltung der Erfindung mit
Hilfe des Klebemittels zeitlich begrenzt fixiert wird.
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Eine
mögliche
Anwendung der Erfindung kann bei der Herstellung von Bauteilen,
die beispielsweise als Verkleidungsteile von Kraftfahrzeugen ausgebildet
sind, vorgesehen sein. Ein derartiges Bauteil kann bspw. als Spoiler
ausgebildet sein, der mehrere Öffnungen
für Beleuchtungsmittel, üblicherweise Bremsleuchten,
umfasst. Bei dem Bauteil kann es sich beispielsweise auch um ein
Spiegelgehäuse oder
eine andere Beleuchtungsmittel integrierende Einrichtung handeln.
In diesem Fall weist die Folie, aus der das Bauteil durch Hinterspritzen
der Folie zu bilden ist, bereits die für die Bremsleuchten vorgesehenen Öffnungen
auf. Dadurch, dass die Folie im Rahmen des Verfahrens nunmehr an
der Innenwandung bzw. in der Kavität temporär fixiert wird, ist die Folie
für den
Herstellungsschritt des Hinterspritzens an der Innenwandung durch
die temporäre
Fixierung über
das Klebemittel passgenau angeordnet. Somit wird u. a. vermieden,
dass an dem herzustellenden Bauteil aufgrund eines Verrutschens
oder Verschiebens der Folie während
der Herstellung bspw. Überstände entstehen.
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Bei
herkömmlichen
Vorgehensweisen kann vorgesehen sein, dass die Folie in die Kavität eingelegt
und mit einem Überstand
bspw. geklammert und somit mechanisch fixiert wird. Allerdings muss
ein derart entstandener Überstand
nachträglich
entfernt werden. Zudem ist eine derartige mechanische Fixierung
bspw. durch Klammern oder Klemmen, in einem inneren Bereich des
herzustellenden Bauteils und somit an einer zu hinterspritzenden
Innenseite der Folie nicht immer möglich.
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Es
ist beim Stand der Technik somit typischerweise vorgesehen, die
Folie während
der Herstellung über
mechanische Hilfsmittel temporär
zu fixieren. Bei einer derartigen Vorgehensweise muss die Folie über ein
derartiges mechanisches Hilfsmittel, bspw. Halte- bzw. Befestigungsmittel,
gegen die Innenwandung gedrückt
werden. An einem Punkt oder einer Stelle, an der das Halte- bzw.
Befestigungsmittel die Folie gegen die Innenwandung drückt, kann
jedoch kein Material hinterspritzt werden. Ein Hinterspritzen an
dieser Stelle ist jedoch in einem weiteren Arbeitsschritt nachzuholen.
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Je
nach Ausbildung des Klebemittels wird die Folie in einer Variante
des Verfahrens unter Bereitstellung einer quantifizierbaren leichten
Adhäsion
an der Innenwandung leicht fixiert. Die hierzu vorzusehenden Klebekräfte zwischen
der Folie und dem Klebemittel sowie zwischen dem Klebemittel und
der Innenwandung können
durch eine chemische Zusammensetzung des Klebemittels eingestellt
werden. Die besagten Klebekräfte
lassen sich auch dadurch kontrollieren und somit regeln, dass im
Rahmen des Verfahrens beachtet wird, wie dick eine Schicht des an der
Innenwand aufzutragenden Klebemittels gewählt wird. Weiterhin kann auch
berücksichtigt
werden, welche Form die Folie innerhalb der Werkzeughälfte annimmt.
Somit kann das Klebemittel gezielt an bestimmten Stellen, bspw.
Ecken oder Kanten, oder an größeren, glatten
oder stetigen Flächen,
die die Folie innerhalb der Werkzeughälfte bildet, gezielt aufgetragen
werden.
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Kunststoffteile
werden üblicherweise
lackiert. Durch Vorsehen des Hinterspritzens einer Folie mit einem
Kunststoff kann somit ein als Kunststoffteil ausgebildetes Bauteil
hergestellt werden, bei dem die Folie als Ersatz für einen
Lack, der ansonsten auf das Kunststoffteil aufzutragen wäre, genutzt
wird. Die Erfindung ist für
alle als sog. Folienteile ausgebildeten Bauteile, bspw. im Automobilbau, und
somit für Bauteile,
die hinterspritzte Folien umfassen, einsetzbar.
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Ein
Auftragen bzw. Einbringen des Klebemittels an der Innenwandung,
ein Anordnen bzw. ein Einlegen der Folie und demnach ein geeignetes
Positionieren des Klebemittels und der Folie kann maschinell und
demnach automatisiert bspw. durch einen Roboter als eine mögliche Komponente
der Vorrichtung, vorgenommen werden.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Die 1 bis 6 zeigen
in schematischer Darstellung Details einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei Durchführung mehrerer
Schritte einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Detaillierte Beschreibung
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Die
Figuren werden zusammenhängend
und übergreifend
beschrieben, gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Komponenten.
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Die 1 zeigt
in schematischer Darstellung eine erste Werkzeughälfte 2 eines
Formwerkzeugs einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 4.
Diese erste Werkzeughälfte 2 umfasst eine
Innenwandung 6, die die Werkzeughälfte 2 nach innen
begrenzt und somit eine Kavität
bildet. Eine Form der Werkzeughälfte 2 und
somit eine Kontur der Innenwandung 6 wird bei einer Herstellung
des Formwerkzeugs durch eine Form des letztendlich herzustellenden
Bauteils 8 (5) bestimmt. Das Formwerkzeug
der Vorrichtung 4 umfasst üblicherweise noch eine zweite
in 4 gezeigte Werkzeughälfte 10. Bei einer
Herstellung des Bauteils 8 werden die beiden Werkzeughälften 2, 10 aneinander
gefügt, so
dass das Formwerkzeug unter Bildung eines Hohlraums, in den während der
Herstellung Kunststoffmaterial eingespritzt wird, geschlossen wird.
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2 zeigt
die Vorrichtung 4 bei einem ersten Schritt der hier vorgestellten
Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
in schematischer Darstellung. Dabei sind in 2 eine Klebemittelaufbringeinrichtung 12 sowie
eine Kontrolleinrichtung 14, die eine Recheneinheit 16 umfassen
kann, als weitere Komponenten der hier beschriebenen Ausführungsform
der Vorrichtung 4 schematisch dargestellt. Mit Hilfe der
Klebemittelaufbringeinrichtung 12 wird im Rahmen des Verfahrens
entlang der Innenwandung 6 der ersten Werkzeughälfte 2 ein
Klebemittel 18 flächig
aufgetragen.
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In
der vorliegenden Ausführungsform
des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Klebemittel 18 vor
dem eigentlichen Aufbringen an der Innenwandung 6 als ein
sog. Sprühkleber
vorliegt und durch die Klebemittelaufbringeinrichtung 12 an
der Innenwandung aufgesprüht
wird. Eine Dosierung einer Dicke des Klebemittels 18 wird
in der vorliegenden Ausführungsform
des Verfahrens über
die Kontrolleinrichtung 14, die hier die Klebemittelaufbringeinrichtung 12 kontrolliert,
gesteuert und/oder geregelt. Insgesamt werden hierbei durchzuführende Bewegungen
der Klebemittelaufbringvorrichtung 12 sowie ein Sprühen des
Klebemittels 18 automatisch durchgeführt.
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3 zeigt
in schematischer Darstellung als weitere Komponente der hier vorgestellten
Ausführungsform
der Vorrichtung 4 eine Folienhandhabungseinrichtung 20.
Diese Folienhandhabungseinrichtung 20 ist dazu ausgebildet,
ebenfalls durch die Kontrolleinrichtung 14 kontrolliert,
eine Folie 22, die hier als Kunststofffolie ausgebildet
ist, in die erste Werkzeughälfte 2 einzulegen
und somit in dieser ersten Werkzeughälfte 2 anzuordnen.
Dabei gerät
die Folie 22 in Kontakt mit dem Klebemittel 18 und
wird somit über
das Klebemittel 18 an der Innenwandung 6 der ersten
Werkzeughälfte 2 fixiert.
In der vorliegenden Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Folie 22 eine Öffnung bzw. Ausnehmung 24 aufweisen
kann.
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Die 4 zeigt
einen weiteren Schritt der hier vorgesteilten Ausführungsform
des Verfahrens, wobei in 4 die bereits voranstehend erwähnte zweite
Werkzeughälfte 10 als
weitere Komponente der Vorrichtung 4 schematisch dargestellt
ist. Bei dem vorzunehmenden Schritt des Hinterspritzens der Folie 22 wird
die zweite Werkzeughälfte 10 unter Bildung
eines Hohlraums zwischen der Folie 22 und einer Innenwandung 24 der
zweiten Werkzeughälfte 10 relativ
zu der ersten Werkzeughälfte 2 positioniert.
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In
den vorliegenden Figuren weist die Innenwandung 6 der ersten
Werkzeughälfte 2 zu
dem Klebemittel 18 einen ersten Abstand auf, zwischen dem Klebemittel 18 und
der Folie 22 ist ein zweiter Abstand vorgesehen, weiterhin
ist zwischen der Folie 22 und der Innenwandung 24 der
zweiten Werkzeug hälfte 10 ein
dritter Abstand vorgesehen. Es sei darauf hingewiesen, dass in den
gezeigten Figuren die besagten Abstände nicht maßstabsgerecht
dargestellt sind. Üblicherweise
ist das Klebemittel 18 an der Innenwandung 6 der
ersten Werkzeughälfte 2 bündig und
demnach direkt aufgetragen, so dass der Abstand zwischen der Innenwandung 6 und
dem Klebemittel 18 vernachlässigbar klein ist. Ausserdem
ist die Folie 22 an dem Klebemittel 18 ebenfalls
unmittelbar an- bzw. aufgelegt, so dass der genannte zweite Abstand
zwischen dem Klebemittel 18 und der Folie 22 vernachlässigbar
gering ist. Der dritte Abstand zwischen der Folie 22 und
der Innenwandung 24 der zweiten Werkzeughälfte 10 ist
je nach Dicke des herzustellenden Bauteils 8 endlich zu
dimensionieren bzw. einzustellen. Eine Dicke des herzustellenden Bauteils 8 beträgt üblicherweise
einige Millimeter bis zu einigen Zentimetern. Je nachdem, wie dick
das Bauteil 8 auszubilden ist, wird die zweite Werkzeughälfte 10 und
somit die Innenwandung 24 der zweiten Werkzeughälfte 10 relativ
zu der Innenwandung 6 der ersten Werkzeughälfte 2 und
somit auch relativ zu der Folie 22 positioniert.
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4 zeigt
als weitere Komponente der hier vorgestellten Ausführungsform
der Vorrichtung 4 eine Hinterspritzeinrichtung 26 in
schematischer Darstellung. Diese Hinterspritzeinrichtung 26 ist
dazu ausgebildet, Kunststoffmaterial 28, das je nach vorzunehmendem
Hinterspitzverfahren fluid und somit gasförmig oder flüssig ist,
in den Hohlraum zwischen der Folie 22 und der Innenwandung 24 der
zweiten Werkzeughälfte 10 einzubringen
und dabei die Folie 22 an einer der Innenwandung 6 der
ersten Werkzeughälfte 2 abgewandten
und somit der der Innenwandung 24 der zweiten Werkzeughälfte 10 zugewandten
Seite zu hinterspritzen.
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Auch
hier ist vorgesehen, dass Arbeitsschritte der zweiten Werkzeughälfte 10 sowie
der Hinterspritzeinrichtung 26, bspw. Bewegungen der zweiten Werkzeughälfte 10 sowie
der Hinterspritzeinrichtung 26 sowie eine Dosierung des
Kunststoffmaterials durch die Hinterspritzeinrichtung 26 durch
die Kontrolleinrichtung 14 automatisch kontrolliert und
somit gesteuert und/oder geregelt werden.
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Im
Rahmen des Verfahrens ist vorgesehen, dass der Hohlraum zwischen
der Folie 22 und der Innenwandung 24 der zweiten
Werkzeughälfte 10 durch
die Hinterspritzeinrichtung 26 vollständig mit Kunststoffmaterial 28 gefüllt wird.
Nach Aushärten des
Kunststoffmaterials 28 wird die zweite Werkzeughälfte 10 wieder
entfernt.
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5 zeigt
die Vorrichtung 4 nach dem Entfernen der zweiten Werkzeughälfte 10.
Weiterhin zeigt 5 in schematischer Darstellung
das nunmehr fertig hergestellte Bauteil 8. Dieses Bauteil 8 weist
als Komponenten bzw. Bestandteile die Folie 22 sowie das
zwischenzeitlich ausgehärtete
Kunststoffmaterial 28 auf, mit dem die Folie 22 hinterspritzt ist.
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Außerdem zeigt 5 in
schematischer Darstellung eine Bauteilhandhabungseinrichtung 30.
Mit dieser Bauteilhandhabungseinrichtung 30 wird das Bauteil 8 aus
der ersten Werkzeughälfte 2 entfernt bzw.
herausgenommen. Hierbei wird die Bauteilhandhabungseinrichtung 30 durch
die Kontrolleinrichtung 14 kontrolliert und somit gesteuert
und/oder geregelt, so dass die Bauteilhandhabungseinrichtung 30 eine
Beaufschlagung des Bauteils 8 voll automatisch durchführen kann.
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Es
ist zudem vorgesehen, dass die Bauteilhandhabungseinrichtung 30 das über das
Klebemittel 18 an der Innenwandung 6 der ersten
Werkzeughälfte 2 fixierte
Bauteil 8 durch mindestens einen Saugnapf 32 ergreift
bzw. erfasst. Bei dem Entfernen des Bauteils ist eine Kraft, mit
der die Bauteil handhabungseinrichtung 30 das ergriffene
bzw. erfasste Bauteil 8 aus der ersten Werkzeughälfte 2 entnimmt und
somit entfernt derart einzustellen, dass eine Klebekraft zwischen
der Folie 22 und dem Klebemittel 18 überwunden
wird. Somit ist die Kraft, mit der die Bauteilhandhabungseinrichtung 30 während des
Entfernens das Bauteil 8 beaufschlagt, größer als
die erste Klebekraft zwischen der Folie 22 und dem Klebemittel 18.
Allerdings ist die besagte erste Klebekraft geringer als eine zweite
Klebekraft, die zwischen der Innenwandung 6 der ersten
Werkzeughälfte 2 und
dem Klebemittel 18 bereit gestellt ist.
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6 zeigt
die Vorrichtung 4 nach Entfernen des hergestellten Bauteil 8 aus
der ersten Werkzeughälfte 2.
Hierbei ist zu erkennen, dass das Klebemittel 18, wie bereits
in 2 dargestellt, an der Innenwandung 6 der
zweiten Werkzeughälfte 2 haftet
und somit klebt. Eine Aufgabe des Klebemittels 18, die
im Rahmen der beschriebenen Ausführungsform
des Verfahrens vorgesehen ist, besteht darin, die Folie 22 und
somit das Bauteil 8, sobald dieses hergestellt ist, an
der Innenwandung 6 der ersten Werkzeughälfte 2 vorübergehend
und somit zeitlich begrenzt zu fixieren.
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Da
nach Entfernen des Bauteils 8 weiterhin Klebemittel 18 an
der Innenwandung 6 der ersten Werkzeughälfte 2 haftet, ist
es nunmehr möglich
das Klebemittel 18 erneut zu verwenden und eine weitere Folie 22' für ein weiteres
herzustellendes Bauteil 8' über das
Klebemittel 18 an der Innenwandung 6 der ersten
Werkzeughälfte 2 zu
fixieren. Bei einer Fortsetzung des hier beschriebenen Verfahrens
folgen somit dem anhand von 6 schematisch
dargestellten Zustand die anhand der 3, 4 und 5 beschriebenen
Schritte des Verfahrens erneut.