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Die
Erfindung betrifft eine Hüftabspreiz-Orthese,
insbesondere für
Patienten mit spastischem Muskeltonus nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Eine
allgemein bekannte Hüftabspreiz-Orthese
für Patienten,
insbesondere für
Kinder mit spastischem Muskeltonus besteht aus einem stabilen Basisrahmen
mit einer mittleren Längsstrebe,
die im angelegten Zustand im mittleren Bereich längs zwischen den Unterschenkeln
eines Patienten verläuft und
einer mit der Längsstrebe
verbundenen oberen querverlaufenden Knie-Spreizstrebe sowie einer
unteren querverlaufenden Unterschenkel-Spreizstrebe. Zudem sind
Unterschenkelfassungen vorgesehen, die jeweils endseitig mit der
Knie-Spreizstrebe
und der Unterschenkel-Spreizstrebe verbunden sind und die die beiden
Unterschenkel des Patienten bezüglich
des Basisrahmens in gespreiztem Zustand fixieren.
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Weiter
weist die bekannte Hüftabspreiz-Orthese
Oberschenkelfassungen auf, die über Knie-Schwenklager
jeweils endseitig mit der Knie Spreizstrebe verbunden sind, sodass
bei angelegter Hüftabspreiz-Orthese
die Knieschwenklager an der Innenseite der auseinander gespreizten
Kniegelenke anliegen, wobei eine gemeinsame Beugung beider Knie
möglich
ist.
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Konkret
ist bei der bekannten Hüftabspreiz-Orthese
die mittlere Längsstrebe
als Rohrteil ausgebildet, in das T-Rohrteile beiderseitig mit ihren T-Fußteilen
eingesteckt sind. Ein T-Rohrteil bildet mit seinen T-Armen die Unterschenke-Spreizstrebe und das
andere T-Rohrteil bildet mit kürzeren
T-Armen die Knie-Spreizstrebe.
Die T-Fußteile
der T-Rohrteile sind im Längsstrebenrohr
für eine
Längen-
bzw. Höhenverstellung
verschiebbar und an Längslochreihen mit
Splinten fixierbar.
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Zu
beiden Seiten der Unterschenkelspreizstrebe sind schmale Fassungsteile
angebracht, die am Unterschenkel weit unten in der Nähe der Fußgelenke
festgelegt werden. Oben im Bereich der Kniespreizstrebe sind etwas
nach unten gezogen beidseitig ebenfalls zwei schmale Fassungsteile
angebracht, die im oberen Bereich des Unterschenkels unterhalb der
Knie befestigt werden. Die Knie-Schwenklager sind als Scheiben-Schwenklager ausgebildet,
wobei die beiden Schwenkachsen fluchtend axial unveränderbar
zur Kniespreizstrebe verlaufen, sodass eine Kniebeugebewegung des
Patienten parallel und unveränderbar
zur mittleren Längsstrebe
zwangsgeführt
ist.
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Eine
solche Parallel-Zwangsführung
entspricht nicht der natürlichen
Gelenkstellung bei Bewegungen des Patienten, insbesondere wenn Bewegungen
der Oberschenkel in den Hüftgelenken
beteiligt sind, da sich dann die Gelenkkinematik in den Knien etwas
verändert.
Daher führt
die vorstehend erläuterte
Parallel-Zwangsführung
im Kniebereich zu einer teilweisen Immobilisierung benachbarter
Gelenke und zu einer Einschränkung
der Hüftbewegung.
Zudem ist die Rohrkonstruktion voluminös und relativ schwer, sodass
insgesamt das Tragen einer solchen Hüftabspreiz-Orthese unbequem
und beschwerlich ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Hüftabspreiz-Orthese so weiter zubilden, dass bei
guter therapeutischer Wirkung mehr Bewegungsfreiheit bei erhöhtem Tragekomfort
zur Verfügung
steht.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Gemäß Anspruch
1 sind die beiden Unterschenkelfassungen jeweils als lateral offene
Unterschenkelfassungsschalen ausgebildet und aus elastisch verformbaren
Wandmaterial hergestellt. Die Unterschenkelfassungsschalen sind
jeweils mit einem oberen Lappenfortsatz zum Knieschwenklager geführt und
mit diesem verbunden. In der Knie-Spreizstrebe ist jeweils zu beiden
Seiten der mittleren Längsstrebe
ein Gelenk angeordnet, wodurch die Kniespreizstrebe ein in einem
mittleren Teil fest mit der Längsstrebe
verbundenes Knie-Spreizstrebenteil aufweist,
an dem endseitig jeweils ein Gelenk angeordnet ist, an dem sich
weiter jeweils ein gelenkig gelagerter Knie-Spreizstrebenabschnitt
anschließt,
an dessen Ende wiederum jeweils das Knie-Schwenklager angeordnet
ist.
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Somit
ist erfindungsgemäß die Knie-Spreizstrebe
keine über
ihren gesamten Verlauf durchgehende stabile Strebe, sondern umfasst
endseitig gelenkig gelagerte Strebenabschnitte. Damit können die
Knie-Schwenklager über
die gelenkig gelagerten Knie-Spreizstrebenabschnitte in Verbindung
mit der Materialelastizität
der zugeordneten Unterschenkelfassung, insbesondere des oberen Lappenfortsatzes bezüglich des übrigen Basisrahmens
und bezüglich einer
Montagegrundposition in einem Anpassungsbereich elastisch verstellt
werden. Die Materialelastizität
ist erforderlich, da die Unterschenkelfassungsschalen jeweils die
Unterschenkel formschlüssig
aufnehmen und über
den jeweiligen Lappenfortsatz eine Verbindung zum Knie-Schwenklager
herstellen und damit eine Anpassungsbewegung der Knie-Spreizstrebenabschnitte
ohne die Materialelastizität
blockieren würden.
Ein bevorzugtes Material zur Herstellung der Unterschenkelfassungsschalen
ist Polyethylen, welches in geeigneter Weise die erforderliche Materialelastizität aufweist
und sich auch bei einem Wachstum eines Kinderpatienten und bei einer Muskelvergrößerung entsprechend
anpassen kann. Positionsänderungen
der Knie-Schwenklager bezüglich
des übrigen
Basisrahmens zur Anpassung an Kinematikänderungen bei Patientenbewegungen
betragen wenige Millimeter bis in den Zentimeterbereich. Die lateral
offenen Unterschenkelfassungsschalen sind für eine Fixierung und einen
sicheren Halt an den Unterschenkeln in bekannter Weise im Lateralbereich über Bänder vorzugsweise
mit Klettverschlüssen
festgelegt.
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Durch
die selbsttätige
Anpassung an eine sich ändernde
Kinematik im Kniegelenk und/oder Hüftgelenk bei Patientenbewegungen
mit angelegter Hüftabspreiz-Orthese
wird somit vorteilhaft eine Einschränkung der Hüftbewegung und eine Immobilisierung
benachbarter Gelenke verhindert oder zumindest weitgehend reduziert,
wobei zudem eine LWS-Lordose positiv beeinflusst werden kann.
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Gemäß Anspruch
2 sind die Oberschenkelfassungen entsprechend den Unterschenkelfassungen
als Oberschenkel-Fassungsschalen ausgebildet und jeweils mit einem
unteren elastischen Lappenfortsatz zum Knieschwenklager geführt und
mit diesem verbunden.
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Auch
die Oberschenkelfassungsschalen sind somit aus elastischem Material
hergestellt, wobei insbesondere die elastischen Lappenfortsätze eine
Positionsänderung
der Knieschwenklager für eine
Kinematikanpassung nicht blockieren.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die beiden Gelenke in der Knie-Spreizstrebe jeweils als Winkelscharniere
ausgebildet, wobei jeweils ein erster Winkelschenkel an den Endseiten
eines mittleren Knie-Spreizstrebenteils angeordnet ist und ein zweiter
Winkelschenkel in der Montagegrundposition jeweils etwa rechtwinklig dazu
um die Scharnierachse für
eine Anpassungsverstellung schwenkbar liegt. Mit diesem zweiten Winkelschenkel sind
dann jeweils die beiden äußeren Knie-Spreizstrebenabschnitte
verbunden. Die Scharnierachsen der beiden Winkelscharniere liegen somit
hier in der Basisrahmenebene oder gegebenenfalls dazu in einer Parallelebene,
wodurch eine günstige
Kinematikanpassung möglich
ist.
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In
einer Weiterbildung nach Anspruch 4 wird vorgeschlagen, dass die
ersten Winkelschenkel bezüglich
ihrer Winkellage zum querverlaufenden Kniespreizstrebenteil und
in der Ebene des Basisrahmens einstellbar fixiert sind. Eine Einstellung
kann beispielsweise durch Lockerung von Befestigungsschrauben, ein
Verdrehen der ersten Winkelschenkel und einem Festziehen der Einstellschrauben
erfolgen. Dadurch können
die Scharnierachsen der Winkelscharniere jeweils im gleichen Maße bezüglich der Längsmitte
schräg
nach oben verlaufend eingestellt werden. Diese Schrägstellung
ergibt bereits eine günstige
Grundeinstellung für
den Bewegungsablauf eines Patienten, wobei ausgehend von dieser
Grundstellung dann die Kinematikanpassung über die schwenkbeweglichen
Knie-Spreizstrebenabschnitte erfolgt, sodass dadurch ein hohes Maß an unbelasteter
Bewegungsfreiheit für
den Patienten zur Verfügung
steht.
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Gemäß Anspruch
5 ist es vorteilhaft jeweils im freien Endbereich der zweiten Winkelschenkel dazu
im rechten Winkel und im rechten Winkel zur Ebene durch die jeweilige
Scharnierachse jeweils ein Linearverstellelement als Knie-Spreizstrebenabschnitt
anzuordnen, welches lateral das zugeordnete Knie-Schwenklager trägt. Damit ist für Grundeinstellungen
und zu Wartungsnachstellungen der Abstand der Knieschwenklager bezüglich des übrigen Basisrahmens
einstellbar.
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In
einer konkreten und gewichtsgünstigen Ausführungsform
der Linearverstellelemente nach Anspruch 6 können diese jeweils als fixierbare
Stell schraube durch eine Gewindebohrung im jeweiligen zweiten Winkelschenkel
gebildet werden.
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Für eine gewichtsgünstige Bauweise
und für eine
einfache Einstellung und Nachstellung an die Geometrie eines Patienten
wird mit Anspruch 7 vorgeschlagen, dass der Basisrahmen aus einem T-Rahmenteil
aus flachem Carbonmaterial gebildet ist, wobei das T-Rahmenteil
etwa drei gleichlange T-Schenkel
mit längs
darin laufenden Einstellschlitzen aufweist, wobei der nach oben
gerichtete T-Fuß die
mittlere Längsstrebe
und die T-Arme die Unterschenkel-Spreizstrebe bilden. In den Einstellschlitzen
ist jeweils ein zugeordneter Stellschuh geführt und fixierbar, wobei damit
am T-Fuß die
Knie-Spreizstrebe,
insbesondere ein Knie-Spreizstrebenteil als separates Bauteil mit
Winkelscharnieren höheneinstellbar
befestigt ist. Entsprechend sind an Stellschuhen an den T-Armen
in Querrichtung und im Winkel einstellbare Verbindungshalterungen
für die
zugeordneten Unterschenkel-Fassungsschalen befestigt.
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Die
Knie-Schwenklager sind nach Anspruch 8 bevorzugt dadurch gebildet,
dass jeweils ein oberer Lappenfortsatz der Unterschenkel-Fassungsschale und
ein unterer Lappenfortsatz der zugeordneten Oberschenkel-Fassungsschale
flächig
nebeneinander liegend längs
parallel zum Basisrahmen und senkrecht zur Basisrahmenebene ausgerichtet
sind. Durch die Lappenfortsätze
sind jeweils fluchtend Achsbohrungen geführt, durch die jeweils eine
mit der Knie-Spreizstrebe direkt oder über Knie-Spreizstrebenabschnitte
verbundene Schwenkachse gesteckt ist.
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Für eine verbesserte
Abstützung
und Kraftverteilung wird mit Anspruch 9 vorgeschlagen zwischen den
Lappenfortsätzen
und/oder an diese seitlich anschließend Gelenkscheiben anzuordnen.
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In
einer besonders bevorzugten Weiterbildung nach Anspruch 10 werden
zwischen dem Basisrahmen mit den verdrehfest angeschlossenen Unterschenkel-Fassungsschalen
und den zugeordneten verschwenkbaren Oberschenkel-Fassungsschalen
Rückstellfedern
angeordnet, die die Unterschenkel-Fassungsschalen und zugeordneten
Oberschenkel-Fassungsschalen in eine längs ausgerichtete, das heißt nicht
abgewinkelte Lage entsprechend nicht gebeugter Knie drängen. Bei
Patienten mit einem spastischem Muskeltonus wird dadurch Muskelverspannungen
insbesondere in der Schlafstellung mit gutem Erfolg entgegengewirkt.
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In
einer konkreten einfach herstellbaren und gewichtsgünstigen
Ausführungsform
nach Anspruch 11 werden die Rückstellfedern
als schneckenförmig gerollte
Torsionsfedern in die Knie-Schwenklager integriert. Dabei sind zwischen
Gelenkscheiben jeweils die Torsionsfedern angeordnet, wobei ihr
inneres Federende ebenso wie der Lappenfortsatz der Unterschenkel-Fassungsschale an
der drehfesten Gelenkachse als fester Lagerpunkt festgelegt sind.
Demgegenüber
ist jeweils der Lappenfortsatz der Oberschenkel-Fassungsschale verschwenkbar,
wobei das äußere Federende
mit diesem Lappenfortsatz verbunden ist dergestalt, dass sich bei
einer Beugebewegung entsprechend einer Kniebeugebewegung des Patienten
die Torsionsfedern aufrollen und dann mit einer Rückstellkraft
zurück
in die Ausgangslage drängen.
Die Festlegung des äußeren Federendes am
Lappenfortsatz der Oberschenkel-Fassungsschale nach Anspruch 12
kann einfach dadurch realisiert werden, dass bei einer Gelenkscheibe
eine radial abstehende Lasche angebracht ist, die durch eine Öffnung im
Lappenfortsatz der angrenzenden Oberschenkel-Fassungsschale zugänglich ist.
Durch diese hindurch kann dann das äußere Federende mit der Lasche
und mitschwenkend mit dem Lappenfortsatz verbunden, bevorzugt angeschraubt
werden.
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Anhand
einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 eine
perspektivische Draufsicht auf eine komplette am Patienten angelegte
Hüftabspreiz-Orthese,
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2 eine
detailliertere Draufsicht entsprechend 1, jedoch
ohne Unterschenkelfassung und Oberschenkelfassung,
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3 eine
Ansicht von oben entsprechend der Blickrichtung A aus 1,
und
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4 eine
vergrößerte Detailansicht
im Bereich eines Knie-Schwenklagers in Blickrichtung B aus 1.
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In 1 ist
eine komplette Hüftabspreiz-Orthese 1 gezeigt,
die an einem Kind-Patienten
mit spastischem Muskeltonus angelegt ist, wobei vom Patienten 2 lediglich
der Oberschenkel- und Unterschenkelbereich dargestellt ist.
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Die
Hüftabspreiz-Orthese
besteht aus einem stabilen Basisrahmen 3 mit einer mittleren
Längsstrebe 4,
die im angelegten Zustand im mittleren Bereiche längs zwischen
Unterschenkel 5a, 5b des Patienten 2 verläuft. An
die Längsstrebe 4 ist
unten quer verlaufend eine Unterschenkelspreizstrebe 6 angeformt.
Im oberen Bereich der Längsstrebe 4 ist
entsprechend querverlaufend eine höhenverstellbare Kniespreizstrebe 7 angeordnet.
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Weiter
sind Unterschenkelfassungen als lateral offene Unterschenkel-Fassungsschalen 8a, 8b vorgesehen,
die mittels Klettbändern 9a, 9b an
den Unterschenkeln 5a, 5b fixiert und über Verbindungshalterungen 10a, 10b quer und
im Winkel verstellbar gegenüberliegend
mit der Unterschenkel-Spreizstrebe 6 verbunden sind.
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Zudem
sind Oberschenkel-Fassungsschalen 11a, 11b an
Oberschenkeln 12a, 12b des Patienten 2 angebracht
und entsprechend mit Klettbändern 13a, 13b fixiert.
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Die
Unterschenkel-Fassungsschalen 8a, 8b sind aus
einem elastischen Wandmaterial hergestellt und weisen jeweils einen
oberen Lappenfortsatz 14a, 14b auf. Entsprechend
sind auch die Oberschenkel-Fassungsschalen 11a, 11b aus
elastischem Material, vorzugsweise aus Polyethylen hergestellt und weisen
jeweils einen unteren Lappenfortsatz 15a, 15b auf,
wobei jeweils die zugeordneten Lappenfortsätze 14a, 15a und 14b, 15b an
der Knieinnenseite des Patienten 2 und schwenkbar aneinander
liegen und jeweils mit einem Knie-Schwenklager 16a, 16b miteinander
verbunden sind, wobei diese wiederum Verbindung mit der Knie-Spreizstrebe 7 haben.
Weitere Details werden im Folgenden anhand der 2 bis 4 erläutert:
Der
Basisrahmen 3 besteht konkret aus einem T-Rahmenteil 17 aus
flachem Carbonmaterial und weist etwa drei gleich lange T-Schenkel 18a, 18b, 18c auf
mit jeweils längs
darin verlaufenden Einstellschlitzen 19a, 19b, 19c.
In den Einstellschlitzen 19a, 19b, 19c sind
jeweils zugeordnete Stellschuhe 20a, 20b, 20c geführt. Am
Stellschuh 20a ist die Knie-Spreizstrebe 7 höheneinstellbar
befestigt und an den T-Armen 18b, 18c als Unterschenkel-Spreizstrebe 6 sind
die Verbindungshalterungen 10a, 10b quer und in
ihrer Winkellage verstellbar befestigt.
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Die
konkrete Ausbildung der Knie-Spreizstrebe 7 wird insbesondere
anhand von 3 erläutert. Die Knie-Spreizstrebe 7 besteht
aus einer mittleren Knie-Spreizstrebenteil 21 sowie
jeweils endseitig und gelenkig damit verbundene Knie-Spreizstrebenabschnitten 22a, 22b.
Diese Knie-Spreizstrebenabschnitte 22a, 22b sind
in Verbindung mit der gelenkigen Lagerung dergestalt ausgebildet,
dass dazu jeweils Winkelscharniere 23a, 23b vorgesehen
sind, wobei jeweils in erster Winkelschenkel 24a, 24b auf dem
flachen Knie-Spreizstrebenteil 21 endseitig aufliegt und
dort mittels mit einer Befestigungsschraube 25a, 25b in
seiner Winkellage einstellbar und fixierbar ist.
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Die
in 2 gezeigte Winkellage der Knie-Spreizstrebenabschnitte 22a, 22b in
Verbindung mit den Winkellagen der Verbindungshalterungen 10a, 10b entsprechend
der nach oben zusammenlaufenden Achsen 29a, 29b ist
für die
gewünschte
dynamische Kinematikanpassung erforderlich und jeweils individuell
einstellbar. In 3 sind jedoch für eine vereinfachte
Darstellung und Erläuterung
die Knie-Spreizstrebenabschnitte 22a, 22b längs des mittleren
Knie-Spreizstrebenteils 21 ausgerichtet gezeichnet.
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Ein
jeweils zweiter Winkelschenkel 26a, 26b liegt
in der Montagegrundposition, mit angeschlossenen Unterschenkel-Fassungsschalen 8a, 8b etwa rechtwinklig
zu den jeweils ersten Winkelschenkeln 24a, 24b und
ist um die jeweils zugeordnete Scharnierachse 27a, 27b schwenkbar.
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Im
freien Endbereich der jeweils zweiten Winkelschenkel 26a, 26b sowie
dazu im rechten Winkel und im rechten Winkel zur Ebene durch die
zugeordnete Scharnierachse 27a, 27b ist jeweils
eine Stellschraube 28a, 28b als Linearverstellelement
geführt,
die den jeweiligen Knie-Spreizstrebenabschnitt 22a, 22b bildet
und jeweils lateral das zugeordnete Knieschwenklager 16a, 16b trägt. Durch
die fixierbaren Stellschrauben 28a, 28b ist deren
wirksame Stelllänge
und damit die Länge
des jeweiligen Kniespreizstrebenabschnitt 22a, 22b einstellbar.
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Der
konkrete Aufbau der Knieschwenklager 16a, 16b wird
konkret in 4 anhand des Knieschwenklagers 16b erläutert: Das
Knie-Schwenklager 16b und entsprechend das Knie-Schwenklager 16a sind
dadurch gebildet, dass ein oberer Lappenfortsatz 14b der
Unterschenkel-Fassungsschale 8b und ein unterer Lappenfortsatz 15b der
Oberschenkel-Fassungsschale 11b flächig nebeneinander ausgerichtet
sind und jeweils fluchtend eine Achsbohrung aufweisen, durch die
eine Verlängerung
der Stellschraube 28b als Schwenkachse (mit reduziertem
Achsquerschnitt) geführt
ist. Zwischen den Lappenfortsätzen 14b, 15b und
an diese jeweils seitlich anschließend, sind mehrere Gelenkscheiben 30a, 30b angeordnet.
Zudem sind jeweils in den Knieschwenklagern 16a, 16b integrierte
Rückstellfedern als
schneckenförmig
gerollte Torsionsfedern 31a, 31b vorgesehen, wobei
deren inneres Federbandende ebenso wie der obere Lappenfortsatz 14a, 14b der
Unterschenkel-Fassungsschalen 8a, 8b an der Gelenkachse
festgelegt sind. Demgegenüber
ist der jeweils obere Lappenfortsatz 15a, 15b der
Oberschenkel-Fassungsschalen 11a, 11b verschwenkbar, wobei
das äußere Federende 32b mit
dem Lappenfortsatz 15b verbunden ist, so dass sich bei
einer Beugebewegung entsprechend einer Kniebeugebewegung die Torsionsfedern 31a, 31b aufrollen
und damit eine Rückstellkraft
ausüben.
Die Verbindung des äußeren Federnendes 32b mit
dem Lappenfortsatz 15b ist dergestalt ausgeführt, dass
an einer Gelenkscheibe 31a, 31b jeweils eine abstehende
Lasche 33a, 33b angeformt ist, die durch eine
kleine Öffnung 34b im
Lappenfortsatz 15b hindurch zugänglich ist, wobei durch diese
hindurch das äußere Federende 32b durch
eine Befestigungsschraube 35b mit der Lasche 33b verbunden
ist.