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Die
Erfindung befasst sich mit einer Linearführung mit einem Führungselement,
das erste Befestigungsmittel aufweist, und einem darin linear geführten Gleiterelement.
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Solche
Linearführungen
finden an vielen Stellen in bekannten Konstruktionen Verwendung. Beispielsweise
werden in Sitzsystemen für
Nutz- und andere Fahrzeuge solche Linearführungen verwendet. Für untergeordnete
Führungsaufgaben
in Verbindung mit Blechumformteilen mit entsprechend großen Toleranzfeldern
der Einzelelemente entstehen dabei regelmäßig stark spielbehaftete Führungen.
Bei Fahrzeugsitzen wird regelmäßig eine
thermische Belastung als weiterer spielbeeinflussender Faktor hinzutreten,
da sich hierbei üblicherweise
ein Beschichtungsschritt anschließt, bei dem Wärme zugeführt wird.
Als Beschichtung werden sowohl Antikorrosions- als auch Farbbeschichtungen
aufgebracht. Sowohl die Randbedingungen als auch die spezifischen
technologischen Eigenschaften der verwendeten Werkstoffe, die Größe und Lage
der Toleranzfelder der Einzelkomponenten sowie die Prozessbedingungen
beeinflussen sowohl den Fügevorgang
als auch das Ergebnis hinsichtlich der Spielfreiheit.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Linearführung zur Verfügung zu
stellen, die einfach montierbar ist und dabei gleichzeitig spielarm
arbeitet. Insbesondere soll eine solche Linearführung für Sitzverstellkomponenten,
wie Höhen-
und Neigungseinstellungen in Sitzsystemen, dienen.
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Die
Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Linearführung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Linearführung
setzt sich aus drei Einzelteilen zusammen, die dann gefügt werden. Zuerst
wird dabei der Innenträger
formschlüssig
mit dem Gleiter zu dem Gleiterelement verbunden. Der Gleiter umschließt den Innenträger dabei
so, dass dieser im endmontierten Zustand nicht mit dem Führungselement
in Kontakt tritt. Das Führungselement weist
erste Befestigungsmittel auf, über
die es mit einem feststehenden Teil fest verbunden werden kann. Der
Innenträger
weist zweite Befestigungsmittel auf, über die er mit dem zu bewegenden
Teil verbunden werden kann. Nachdem das Gleiterelement hergestellt
ist, wird dieses unter Vorspannung des Gleiters, der aus einem thermoplastischen
Kunststoff besteht, in das Führungselement
eingebracht. Zur Erzeugung dieser Vorspannung sind am Gleiter Übermaßbereiche
ausgebildet, die beim Einführen
des Gleiterelements in das Führungselement
elastisch verformt werden und somit zu einer Vorspannung führen. Zum Abschluss
des Fügevorgangs
wird eine Wärmebehandlung
durchgeführt,
bei der die elastisch vorgespannten Übermaßbereiche plastisch, bis zum
tatsächlichen
Maßkollektiv
des Führungselementes verformt
werden, so dass eine spielfreie Bewegung des Gleiterelements innerhalb
des Führungselements
gewährleistet
wird. Damit ist es möglich,
dass die Auswirkungen der Toleranzfelder bei geringem Aufwand für die Herstellung
der Linearführung
klein gehalten werden können
und sichergestellt ist, dass eine spielfreie Bewegung des Gleiterelements
innerhalb des Führungselements
erfolgt.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Führungselement
und/oder der Innenträger aus
einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus einem Stahlwerkstoff,
sind. Dadurch kann die Linearführung
in den bekannten Anwendungsbereichen verwendet werden, beispielsweise
für eine
Sitzverstellung in Nutzfahrzeugen oder anderen Fahrzeugen. Dabei
erfolgt keine störende
Bewegung eines Metallteils an einem anderen, da das Führungselement
und der Innenträger
keine ge meinsamen Berührungsflächen aufweisen
sondern das Führungselement
lediglich mit dem aus Kunststoff bestehenden Gleiter in Kontakt
steht. Neben der besseren Steuerung zur Erzielung einer Spielfreiheit
zwischen den miteinander in Kontakt stehenden und sich zueinander
bewegenden Teilen erhält
man darüber
hinaus eine sehr geräuscharme
Linearführung,
da eine metallische Abkopplung der Funktionskomponenten Führungselement
und Innenträger
erfolgt ist.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass vor der
Wärmebehandlung
und nach dem Einbringen des Gleiterelements in das Führungselement
ein Beschichtungsverfahren, insbesondere eine kathodische Tauchlackierung,
durchgeführt
wird. Da die Beschichtung vor der Wärmebehandlung erfolgt, sind
die nachher für
die spielfreie Bewegung der Linearführung verantwortlichen Flächen für das Beschichtungsmaterial
nicht zugänglich, so
dass beim Fügen
keine Störungen
eintreten. Bei der kathodischen Tauchlackierung erfolgt die Beschichtung
auch nicht auf dem Kunststoff des Gleiters, sondern lediglich an
den metallischen Flächen des
Führungselements
und des Innenträgers.
Dies gibt noch mehr Sicherheit, dass beim anschließenden Inbetriebnahmeprozess
die Spielfreiheit der dabei entstehenden Linearführung gewährleistet ist.
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Bevorzugt
weist der Innenträger
als zweites Befestigungsmittel einen Dom mit Innengewinde auf, durch
den ein einfaches und in der Praxis bislang auch schon bewährtes Befestigen
des beweglichen Teils an der Linearführung erfolgen kann.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
das Führungselement
eine Grundplatte aufweist, von der sich parallel zueinander unter
einem rechten Winkel vertikale Führungsflächen erstrecken
und von denen ausgehend sich zugewandt jeweils eine horizontale
Führungsfläche unter einen
rechten Winkel anschließt.
Eine solche Form des Führungselements
gibt eine sichere Führung
für das
Gleiterelement in linearer Richtung. Dabei kann weder in vertikaler
noch in horizontaler Richtung durch die jeweils parallel laufenden
Führungsflächen ein
zu großes
Spiel oder eine zu große
Reibung auftreten, sondern diese bleibt durchgängig über die gesamte Lauffläche der
Linearführung
konstant.
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Bevorzugt
sind die ersten Verbindungsmittel in Führungselement Durchbrechungen,
die insbesondere in der Grundplatte des Führungselements ausgebildet
sind. Damit können
die für
die Linearführung
jeweils vorgesehenen feststehenden Teile in einfacher Art und Weise
mit dieser verbunden werden.
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Vorteilhafterweise
besteht der Gleiter aus einem Polyamid. Dadurch kann der Gleiter
durch bekannte Herstellungsverfahren in beinahe beliebiger Form
einfach und preiswert hergestellt werden. Im abschließenden Fügeprozess
kann durch die Wärmebehandlung
eine sehr gut definierte Änderung
seiner Form erzielt werden und man erhält somit ein sehr gutes spielfreies
Ergebnis der Linearführung.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
an allen Flächen
des Gleiters, die mit dem Führungselement
Kontakt haben, Übermaßbereiche
ausgebildet sind. Dadurch liegt an jeder Führungsfläche eine Vorspannung an und
der Fügeprozess
durch die Wärmebehandlung
verändert den
Gleiter so, dass er mit jeder der Führungsflächen des Führungselements dann spielfrei
zusammenarbeitet, da die Verformung nur so lange erfolgt, wie eine
Vorspannung gegeben ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
jeder Übermaßbereich
mit jeweils einem am Gleiter ausgebildeten Verformungsraum bei der
Wärmebehandlung
zusam menwirkt. Dadurch wird die Funktionsweise bei der Wärmebehandlung
zur Erzielung einer spielfreien Linearführung verbessert, da die Masse
des Übermaßbereichs
in den direkt damit verbundenen Verformungsraum „übergehen” kann.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
zwischen zwei Übermaßbereichen
vor dem Einbringen des Gleiterelements in das Führungselement Schmiermittel
eingebracht wird. Das Schmiermittel ist zwischen zwei solchen Übermaßbereichen
wie in einem Reservoir eingebettet und kann auch während des
sich an das Anbringen des Gleiterelements in das Führungselement
anschließenden
Beschichtungsverfahrens nicht austreten, da es durch einen Teil
des Führungselements abgedeckt
wird.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
der Gleiter an seiner Vorderfläche
rampenförmig
ausgebildete Vorsprünge aufweist,
die in vertikaler Richtung federnd bewegbar sind. Dadurch wird ein
Einbringen des Innenträgers in
den Gleiter vereinfacht, da sich diese Rampen beim Einbringen automatisch
nach unten und danach wieder nach oben bewegen, wenn der Innenträger an seinem
endgültigen
Platz innerhalb des Gleiters angekommen ist. Dadurch wird dann ein
Formschluss in horizontaler Richtung erreicht.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
der Gleiter an seiner Vorderfläche
mindestens ein Federelement aufweist, das eine Änderung der Breite der Aufnahmeöffnung senkrecht
zur Richtung beim Einbringen des Innenträgers in den Gleiter erlaubt.
Dadurch wird beim Einbringen des Innenträgers in den Gleiter der Vorderbereich
des Gleiters senkrecht zur Einbringbewegung des Innenträgers vergrößert, so
dass dieser besser in den Gleiter eingebracht werden kann. Nachdem
der Innenträger
an der vorgesehenen Po sition innerhalb des Gleiters angeordnet ist,
bewegt sich das Federelement wieder zurück in seine ursprüngliche
Position und somit wird eine perfekt sitzende formschlüssige Vorrichtung
erreicht.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 drei
Stadien während
der Herstellung einer erfindungsgemäßen Linearführung,
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Gleiters, und
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3 einen
Längsschnitt
durch den Gleiter der 2.
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In 1 sind
drei Zeitpunkte während
des Fügevorgangs
einer erfindungsgemäßen Linearführung 1 dargestellt.
Die zeitliche Abfolge ist von oben nach unten wiedergegeben.
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In
der obersten Darstellung sind drei Einzelteile, ein Führungselement 2,
ein Gleiter 4 und ein Innenträger 3 im noch nicht
zusammengesetzten Zustand dargestellt. Das Führungselement 2 und
der Innenträger 3 sind
aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus einem Stahlwerkstoff,
hergestellt. Der Herstellprozess ist an sich bekannt und nicht erfindungswesentlich,
so dass hier nicht näher
darauf eingegangen wird. Im Gegensatz zu den beiden vorgenannten
Metallteilen ist der Gleiter 4 aus einem Kunststoff gefertigt,
insbesondere aus einem Polyamid. Auch die Herstellung eines solchen
Teils ist aus dem Stand der Technik bekannt und nicht erfindungswesentlich,
so dass auch hierauf nicht näher
eingegangen wird.
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Das
Führungselement 2 weist
eine Grundplatte 7 auf, auf der zwei erste Befestigungsmittel 5 in Form
jeweils einer Durchbrechung ausgebildet sind. Diese können mit
einem Innengewinde versehen sein und dienen zur Befestigung des
Führungselements 2 an
einem feststehenden Teil. An den Längsrändern des Führungselements 2 erstrecken
sich im rechten Winkel zur Grundplatte 7 parallel zueinander vertikale
Führungsflächen 8.
Diese vertikalen Führungsflächen 8 sind
gleich hoch und an ihren jeweiligen grundplattenfernen Enden schließt sich
jeweils eine horizontale Führungsfläche 9 an,
wobei diese beiden horizontalen Führungsflächen 9 einander zugewandt
sind. Die beiden horizontalen Führungsflächen 9 sind
parallel zur Grundplatte 7 ausgerichtet. Damit ergibt sich
ein Führungskanal
mit einem durchbrochenen rechteckigen Querschnitt. Dieser Führungskanal
dient zur Aufnahme eines beweglichen Gleiterelements 6,
das durch die Verbindung des Innenträgers 3 mit dem Gleiter 4 hergestellt
wird. Das Gleiterelement 6 kann am besten in dem zweiten
Stadium des Fügeprozesses
in 1 – also
der mittleren Darstellung – gesehen
werden.
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Der
Innenträger 3 weist
einen Grundkörper 10 auf,
der die Form einer Platte hat und in seinen in Längsrichtung zum Führungselement 2 orientierten Flächen jeweils
eine Ausnehmung 13 aufweist. Senkrecht über den Grundkörper 10 weist
ein Dom 12 heraus, der zweite Befestigungsmittel 11 aufweist. Diese
zweiten Befestigungsmittel 11 sind vorzugsweise als Innengewinde
ausgeführt. Über diese
zweiten Befestigungsmittel 11 wird der Innenträger 3 und somit
das Gleiterelement 6, in das Innenträger 3 integriert ist,
mit einem beweglichen Teil verbunden.
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In
der mittleren Darstellung der 1 ist der Innenträger 3 in
den Gleiter 4 eingeschoben und wird dort form- und kraftschlüssig in
seiner Position gehalten. Zum Vorgang der Verbindung zwischen Innenträger 3 und
Gleiter 4 wird auf die Beschreibung zu den 2 und 3 verwiesen,
wo dies aufgrund der detailreicheren Darstellung des Gleiters 4 besser erkannt
werden kann.
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Der
Gleiter 4 umschließt
den Innenträger 3 an
allen Flächen
quasi vollständig,
bis auf der nach oben orientierten Fläche des Grundkörpers 10, über den
der Dom 12 heraussteht. An dieser Fläche umschließt der Gleiter 4 den
Innenträger 3 nur
an dessen äußerem Rand, über den
er nach oben heraussteht.
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Nachdem
das Gleiterelement 6 hergestellt wurde, wird dieses in
das Führungselement 2 eingeführt. In
dem in der untersten Darstellung gezeigten Stadium des Fügevorgangs
ist das Gleiterelement 6 gegen eine Kraft in das Führungselement 2 eingeführt worden.
Hierbei erfolgte eine elastische Verformung von Teilen des Gleiters 4,
was näher
zu den 2 und 3 beschrieben wird, da dort
die Einzelheiten der Ausgestaltung des Gleiters 4 besser
zu erkennen sind. In dem verbundenen Zustand der unteren Darstellung
der 1, besteht lediglich Kontakt zwischen dem Gleiter 4 und
dem Führungselement 2, jedoch
niemals – dies
gilt auch nach dem Ende des Fügevorgangs
und während
des Betriebs der Linearführung 1 – zwischen
dem Führungselement 2 und dem
Innenträger 3.
Damit wird vermieden, dass die beiden aus metallischem Werkstoff
bestehenden Teile direkten Kontakt miteinander haben und somit wird verhindert,
dass Geräusche
entstehen, da eine metallische Abkopplung der Funktionskomponenten vorliegt.
Zu diesem Zeitpunkt, also bevor der erfindungsgemäße abschließende Fügeschritt
durch Wärmebehandlung
erfolgt, ist aufgrund der Übermaße des Gleiters 4 gegenüber dem
Führungselement 2 ein
Festsitz bzw. eine Bewegung mit enormer Reibung gegeben. Dies wird
durch die unten noch näher beschriebene
Wärmebehandlung
und die konkrete Ausgestaltung des Gleiters 4 geändert, um eine spielfreie
Linearführung 1 am
Ende des Fügeprozesses
zu erhalten.
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Im
Folgenden werden die 2 und 3 zusammen
besprochen und – wie
oben schon angedeutet – die
Verbindung zwischen Innenträger 3 und Gleiter 4 sowie
das Einbringen des Gleiterelements 6 in das Führungselement 2 beschrieben.
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Der
dargestellte erfindungsgemäße Gleiter 4 kann
sehr einfach im Spritzgussverfahren ohne Schieber und Hinterschnitte
gefertigt werden. Er weist zur Fixierung des Innenträgers 3 drei
Anschlagmittel 20 im rechten Bereich auf. Diese Anschlagmittel 20 wirken
mit einer der beiden Ausnehmungen 13 des Innenträgers 3 zusammen.
Am entgegengesetzten Ende des Gleiters 4 befinden sich
drei Vorsprünge 21,
die rampenförmig
ausgebildet sind. Bei der Verbindung des Innenträgers 3 mit dem Gleiter 4 wird der
Innenträger 3 von
links kommend über
die rampenförmigen
Vorsprünge 21,
die sich dabei federnd nach unten bewegen, in den Gleiter 4 eingeschoben. Die
Bewegung endet dort, wo die vordere Ausnehmung 13 des Innenträgers 3 an
den Anschlagmitteln 20 anschlägt. Zu diesem Zeitpunkt ist
die hintere Ausnehmung 13 des Innenträgers 3 soweit nach rechts
vorangeschritten, dass die rampenförmigen Vorsprünge 21 wieder
freigegeben sind und sich aufgrund der elastischen Kraft wieder
nach oben bewegen. Dabei liegen sie an der Ausnehmung 13 an
und legen den Innenträger 3 in
der Vorwärts- und Rückwärtsrichtung
formschlüssig
fest. Links und rechts zur Vorwärtsbewegung
des Innenträgers 3 wird ebenfalls
ein Formschluss erreicht, indem während des Einführvorgangs
die beiden Federelemente 22 elastisch nach außen gedrückt werden
und somit die Einschuböffnung
verbreitert wird. Ist der Innenträger 3 an dem vorher
schon beschriebenen endgültigen Ort
im Gleiter 4 angelangt, bewegen sich die Federelemente 22 wieder
zurück
in ihre Ausgangsposition und in der Richtung quer zur Bewegungsrichtung
des Innenträgers 3 ist
eine formschlüssige
Festlegung gewährleistet.
Die Festlegung in vertikaler Richtung des Innenträgers 3 an
dem Gleiter 4 erfolgt über
die Anlageflächen 18,
die am Gleiter 4 ausgebildet sind. Sie sind nicht durchgängig ausgebildet,
sondern nur zentral senkrecht zur Bewegungsrichtung sowie um die
Anschlagmittel 22 und die Vorsprünge 21 herum. Dazwischen
sind Verformungsräume 17 ausgebildet, deren
Funktion weiter unten noch beschrieben wird. Analoges gilt für die seitlichen
und oberen Anlageflächen 18,
die ebenfalls durch Verformungsräume 17 unterbrochen
sind. Eine Anlage über
die gesamte Fläche
des Innenträgers 3 ist
auch nicht nötig,
um diesen sicher ortsfest im Gleiter 4 festzulegen.
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Nach
dem Einschieben des Gleiterelements 6 – also des vormontierten Innenträgers 3 im
Gleiter 4 – kann
dieser Verbund nicht mehr gelöst
werden, da eine elastische Bewegung der Vorsprünge 21 nach unten
bzw. der Federelemente 22 in seitliche Richtung aufgrund
der Passgenauigkeit innerhalb des Führungselements 2 nicht
mehr möglich
ist.
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Die
Passgenauigkeit des Gleiterelements 6 innerhalb des Führungselements 2 wird
durch folgende Ausbildungen erreicht:
An seinen Außenflächen sind
am Gleiter 4 Führungsflächen 16 ausgebildet.
An der oberen Fläche
des Gleiters 4, die mit den horizontalen Führungsflächen 9 des
Führungselements 2 zusammenwirken,
sind vier solcher Führungsflächen 16 ausgebildet.
An den linken und rechten Seitenflächen des Gleiters 4,
die mit den beiden vertikalen Führungsflächen 8 des Führungselements 2 zusammenwirken,
sind ebenfalls Führungsflächen 16 ausgebildet,
auf die weiter unten noch näher
eingegangen wird. Schließlich
sind an der Unterfläche
des Gleiters 4 vier senkrecht zur Bewegungsrichtung ausgebildete
Führungsflächen 16 vorhanden,
die mit der Grundplatte 7 des Führungselements 2 zusammenwirken.
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Die
Führungsflächen 16 weisen
jeweils Übermaßbereiche 14 und
Nennmaßbereiche 15 auf. Dadurch
kommt es beim Einbringen des Gleiterelements 6 in das Führungselement 2 zu
dem oben beschriebenen Effekt, dass ein Festsitz bzw. eine sehr hohe
Reibung gegen eine elastische Vorspannung an den Übermaßbereichen 14 gegeben
ist. Der notwendige Freiraum zur Durchführung des elastischen Verformungsprozesses
wird von diesen Übermaßbereichen 14 zugeordneten
und im Ausführungsbeispiel
darunter liegenden Verformungsräumen 17 sichergestellt.
Der c-Wert dieser federnden Elemente ist abhängig von den Verformungsquerschnitten
und der Biegelänge
der Übermaßbereiche 14 und
damit in Grenzen beeinflussbar. Damit kann für unterschiedliche Anwendungen
jeweils eine optimale Einstellung schon im Vorhinein durch die Wahl
des Materials und der Geometrie des Gleiters 4 sichergestellt
werden.
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Die
Vertiefungen zwischen zwei benachbarten Übermaßbereichen 14 können als
Fettkammern 19 verwendet werden. Dabei wird in diese ein Schmiermittel
vor dem Einbringen des Gleiterelements 6 in das Führungselement 2 eingebracht.
Dieses damit geschaffene Schmiermitteldepot ist geschützt von
Außeneinflüssen im
weiteren Fügeverfahren
(es wird abgedeckt durch die Grundplatte 7 sowie die vertikalen
Führungsflächen 8 und
die horizontalen Führungsflächen 9 des
Führungselements 2,
und dient nach Durchführung
des gesamten Fügevorgangs
als Schmiermittel, so dass von außen regelmäßig im Laufe des Lebens der
Linearführung 1 kein
weiteres Schmiermittel zugeführt
werden muss. Das Schmiermittel kann sich dabei nach Durchführung des
gesamten Fügevorgangs
bei den ersten Bewegungen des Gleiterelements 6 innerhalb
des Führungselements 2 verteilen.
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Nachdem
nun das Gleiterelement 6 in einem Festsitz gegen eine Kraft
in das Führungselement 2 geführt wurde,
wird der Fügevorgang
beendet. Hierzu wird beispielsweise – was der Normalfall bei Linearführungen
für Sitzsysteme
ist – eine
Korrosionsschutz- und Farbbeschichtung durchgeführt. Diese Beschichtung kann – wie oben
schon ausgeführt – nicht
zur Verschmutzung des Schmiermittels in den Fettkammern 19 führen, da
diese durch die einzelnen Abschnitte des Führungselements 2 abgedeckt
sind. Bei diesem Fügevorgang
wird durch die benötigte Prozesswärme die
rein elastische Vorspannung der Übermaßbereiche 14 aufgehoben
und es kommt zu einer plastischen Verformung dieser Übermaßbereiche 14.
Die Verformung erfolgt dabei nur so lange, wie eine Vorspannkraft
wirksam ist. Dies bedeutet, dass sich nur ein von den Führungskomponenten selbst
abhängiges
Maßkollektiv
innerhalb der Linearführung 1 ausbildet.
Damit wird sowohl ein Übermaß, also
ein Festsitz oder zuviel an Reibung, als auch ein Untermaß, also
ein Spiel, ausgeschlossen. Man erhält eine spielfreie Linearführung 1.
Die Dimensionen sind so ausgelegt, dass aufgebrachte Betriebslasten sicher
aufgenommen und durchgeleitet werden. Dagegen führen Missbrauchskräfte, Kräfte aus
Crash- und/oder Pull-Tests, zu einer weiteren elastischen Verformung
der vorher unter Wärmewirkung
ausgebildeten und angepassten Nullmaßflächen bis zur Anlage und dem
Mittragen der Nennmaßflächen in den
Nennmaßbereichen 15.
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Sollte
keine Beschichtung durchgeführt
werden, kann die notwendige Prozesswärme zur endgültigen Fügung der
Linearführung 1 auch
in anderer Art und Weise in diese eingebracht werden. Für die Ausführbarkeit
der Erfindung ist eine Beschichtung deshalb nicht zwingend notwendig.
Die erfindungsgemäße Linearführung 1 zeichnet
sich durch gutes Führungsverhalten
aus, das abgestimmt ist auf übliche Korrosionsbeschichtungsverfah ren
mit entsprechender Prozesswärmeeinbringung
bei gleichzeitig geringem Spiel bei Werkstückkombinationen mit üblichen Toleranzfeldern
und schließlich
auch einer Geräuscharmut
durch die metallische Abkopplung der Funktionskomponenten. Darüber hinaus
ist die erfindungsgemäße Linearführung 1 – wie oben
gezeigt – aus
wenigen Einzelteilen sehr einfach zu fügen.
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- 1
- Linearführung
- 2
- Führungselement
- 3
- Innenträger
- 4
- Gleiter
- 5
- Erste
Befestigungsmittel
- 6
- Gleiterelement
- 7
- Grundplatte
- 8
- Vertikale
Führungsfläche
- 9
- Horizontalge
Führungsfläche
- 10
- Grundkörper
- 11
- Zweite
Befestigungsmittel
- 12
- Dom
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Übermaßbereich
- 15
- Nennmaßbereich
- 16
- Führungsfläche
- 17
- Verformungsraum
- 18
- Anlagefläche
- 19
- Fettkammer
- 20
- Anschlagmittel
- 21
- Vorsprung
- 22
- Federelement