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Die
Erfindung betrifft einen Strahlung emittierenden Dünnfilm-Halbleiterchip.
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Strahlung
erzeugende Halbleiterchips sind aus Halbleitermaterialien gefertigt,
deren Brechungsindex im Vergleich zu einem umgebenden Medium, beispielsweise
Luft, typischerweise relativ hoch ist. Bei der Auskopplung von Strahlung
kann es daher an der Grenzfläche
zwischen dem Halbleiterchip und dem umgebenden Medium ab einem bestimmten Grenzwinkel
zu Totalreflexionen kommen, was die Auskoppeleffizienz erheblich
mindern kann.
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Eine
zu lösende
Aufgabe besteht vorliegend darin, einen Strahlung emittierenden
Dünnfilm-Halbleiterchip
mit einer verbesserten Auskoppeleffizienz anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Strahlung emittierenden Dünnfilm-Halbleiterchip
gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des Strahlung emittierenden Dünnfilm-Halbleiterchips sind
in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform weist
der Strahlung emittierende Dünnfilm-Halbleiterchip
eine aktive Zone zur Erzeugung elektromagnetischer Strahlung auf
sowie einen photonischen Kristall oder Quasikristall zur Extraktion
der Strahlung, insbesondere von geführten beziehungsweise totalreflektierten
Moden, in einen vorgegebenen Ausfallswinkelbereich, eine rückseitige
Reflexionsschicht zur Reflexion der in dem Dünnfilm-Halbleiterchip propagierenden
Strahlung und eine der rückseitigen
Reflexionsschicht gegenüber
liegende vorderseitige Reflexionsfläche, wobei für einen
Abstand d zwischen der rückseitigen
Reflexionsschicht und der vorderseitigen Reflexionsfläche gilt:
wobei λ die Wellenlänge und n der Brechungsindex ist.
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Die
Wellenlänge λ bezeichnet
die Vakuum-Wellenlänge
der in dem Dünnfilm-Halbleiterchip propagierenden
Strahlung. Der Brechungsindex n bezeichnet einen mittleren Brechungsindex,
der sich aus den verschiedenen Brechungsindizes der im Dünnfilm-Halbleiterchip
befindlichen Schichten, mit welchen die Strahlung wechselwirkt,
errechnet. Die vorderseitige Reflexionsfläche ist eine an ein Umgebungsmedium,
welches den Dünnfilm-Halbleiterchip umgibt,
angrenzende Oberfläche
des Dünnfilm-Halbleiterchips,
wenn dieser keine vorderseitige Reflexionsschicht aufweist. Ist
eine vorderseitige Reflexionsschicht vorgesehen, so ist die vorderseitige
Reflexionsfläche
eine der aktiven Zone zugewandte Oberfläche der vorderseitigen Reflexionsschicht. Weist
der Dünnfilm-Halbleiterchip eine
vorderseitige Reflexionsschicht auf, so bezeichnet der Abstand d den
Abstand zwischen der rückseitigen
und der vorderseitigen Reflexionsschicht. Ist keine vorderseitige Reflexionsschicht
vorhanden, so bezeichnet der Abstand d den Abstand zwischen der
rückseitigen
Reflexionsschicht und der Oberfläche
des Dünnfilm-Halbleiterchips.
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Mit „rückseitig” ist die
Seite des Halbleiterchips gemeint, die einer Strahlungsaustrittsseite
des Halbleiterchips gegenüber
liegt. Entsprechend bezeichnet „vorderseitig” die Seite,
auf der die Strahlungsaustrittsseite angeordnet ist.
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Der
Abstand d ist so gewählt,
dass bei konstruktiver Interferenz zwischen der an der rückseitigen
Reflexionsschicht in Richtung der aktiven Zone reflektierten Strahlung
und der von der aktiven Zone direkt emittierten Strahlung insbesondere
nur eine Resonanz auftritt, das heißt es tritt Singlemodigkeit auf.
Dies hat den Vorteil, dass die Strahlungsintensität in einer
Hauptabstrahlrichtung beziehungsweise für kleine Abstrahlwinkel relativ
zur Hauptabstrahlrichtung verstärkt
wird. Unter kleinen Abstrahlwinkeln sind vorzugsweise Winkel zu
verstehen, die von der Hauptabstrahlrichtung mit einem Winkel von
0° nicht mehr
als etwa 30° abweichen.
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Der
Dünnfilm-Halbleiterchip
kann aus einem anorganischen oder organischen Halbleitermaterial hergestellt
sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist
der Dünnfilm-Halbleiterchip eine
Halbleiter-Schichtenfolge epitaktisch gewachsener Schichten auf,
von welcher das Aufwachssubstrat abgelöst ist. Aufgrund des abgelösten Aufwachssubstrats weist
der Dünnfilm-Halbleiterchip
eine reduzierte Gesamtdicke auf. Diese wirkt sich vorteilhaft auf
dessen optische Eigenschaften aus. Denn der Halbleiterchip gleicht
einem Resonator, in welchem umso weniger Moden auftreten, desto
dünner
der Halbleiterchip ausgebildet ist. Die verringerte Anzahl von Moden kann
vorteilhaftweise zu einer Steigerung der Strahlungsleistung innerhalb
eines vorgegebenen Abstrahlwinkelbereichs führen.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung des Dünnfilm-Halbleiterchips
sieht eine rückseitige
Kontaktschicht aus einem transparenten leitenden Oxid zur Stromeinprägung in
die aktive Zone vor, die zwischen der aktiven Zone und der rückseitigen
Reflexionsschicht angeordnet ist.
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Mittels
der rückseitigen
Kontaktschicht ist eine vorteilhafte Stromaufweitung und insbesondere eine
homogene Stromverteilung über
den Halbleiterchip hinweg möglich.
Denn vorzugsweise bedeckt die rückseitige
Kontaktschicht eine für
den elektrischen Kontakt vorgesehene Kontaktfläche der Halbleiter-Schichtenfolge
vollständig.
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Weiterhin
kann aufgrund der rückseitigen Kontaktschicht
auf eine üblicherweise
in die Halbleiter-Schichtenfolge integrierte Stromaufweitungsschicht
verzichtet werden. Dies hat den Vorteil, dass die Gesamtdicke des
Halbleiterchips gegenüber
einem herkömmlichen
Halbleiterchip verringert werden kann.
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Der
Abstand zwischen der aktiven Zone und der rückseitigen Reflexionsschicht
kann insbesondere mittels der Dicke der rückseitigen Kontaktschicht resonant
eingestellt sein. Vorzugsweise ist der Abstand ein ungeradzahliges
Vielfaches von λ/4n,
insbesondere λ/4n,
3λ/4n oder
5λ/4n. Je
nach Wellenlänge
kann die rückseitige
Kontaktschicht unterschiedlich dick auf eine die aktive Zone umfassende Halbleiter-Schichtenfolge
aufgebracht werden. Beispielsweise kann die rückseitige Kontaktschicht aufgesputtert
oder aufgedampft sein.
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Das
transparente leitende Oxid, auch TCO (transparent conductive oxide)
genannt, ist ein transparentes, leitendes Material, in der Regel
ein Metalloxid, wie beispielsweise Zinkoxid, Zinnoxid, Cadmiumoxid,
Titanoxid, Indiumoxid oder Indiumzinnoxid (ITO). Neben binären Metallsauerstoffverbindungen, wie
beispielsweise ZnO, SnO2 oder In2O3 gehören auch
ternäre
Metallsauerstoffverbindungen, wie beispielsweise Zn2SnO4, CdSnO3, ZnSnO3, MgIn2O4, GaInO3, Zn2In2O5 oder
In4Sn3O12 oder
Mischungen unterschiedlicher transparenter leitender Oxide zu der
Gruppe der TCOs. Weiterhin entsprechen die TCOs nicht zwingend einer
stöchiometrischen
Zusammensetzung und können
auch p- oder n-dotiert sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Variante weist der photonische Kristall oder Quasikristall
eine Mehrzahl von regelmäßig angeordneten
Bereichen mit einem ersten Brechungsindex auf, die von einem Medium mit
einem zweiten Brechungsindex umgeben sind. Die regelmäßige Anordnung
kann einem eindimensionalen, zweidimensionalen oder dreidimensionalen Gitter
entsprechen. Insbesondere kann der photonische Kristall oder Quasikristall
die Struktur eines zweidimensionalen Gitters aufweisen. Das zweidimensionale
Gitter kann beispielsweise eine rechteckige oder hexagonale Struktur
aufweisen.
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Der
Abstand zwischen zwei benachbarten Bereichen entspricht der Gitterkonstante
a. Der photonische Kristall oder Quasikristall erzielt seine Wirkung
am besten, wenn die Gitterkonstante a an eine Wellenlänge der
im aktiven Bereich erzeugten Strahlung angepasst ist. Vorzugsweise
gilt für
die Gitterkonstante a folgende Beziehung: λ/n < a < λ.
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Im
Falle des photonischen Kristalls weisen die regelmäßig angeordneten
Bereiche über
den gesamten photonischen Kristall hinweg die gleiche periodische
Struktur auf. Es ist auch denkbar, den photonischen Kristall aus
mehreren photonischen Kristallen, die verschiedene Gitterkonstanten
a aufweisen können,
zusammenzusetzen.
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Unter
einem Quasikristall wird im Rahmen der Anmeldung ein aperiodischer
geordneter Kristall verstanden.
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Es
ist jedoch auch möglich,
anstelle des photonischen Kristalls oder Quasikristalls eine Struktur aus
zufällig
angeordneten Bereichen mit einem ersten Brechungsindex zu verwenden,
die von einem Medium mit einem zweiten Brechungsindex umgeben sind.
Hierbei gilt für
die verschiedenen Abstände zwischen
den zufällig
angeordneten Bereichen ebenfalls die oben genannte Beziehung: λ/n < a < λ.
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Mittels
des photonischen Kristalls oder Quasikristalls kann eine verbesserte
Direktionalität
erzielt werden, das heißt
der Abstrahlwinkel kann verkleinert werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung des Halbleiterchips ist der photonische
Kristall oder Quasikristall zwischen der aktiven Zone und der rückseitigen
Reflexionsschicht angeordnet. Diese Ausgestaltung ist insbesondere
vorteilhaft, wenn vorderseitig anstelle einer dünneren beispielsweise ein TCO enthaltenden
Kontaktschicht eine dickere Halbleitermaterial enthaltende Stromaufweitungsschicht
verwendet wird. In diesem Fall wäre
der Abstand zwischen der aktiven Zone und dem photonischen Kristall
relativ groß und
damit die Wirkung des photonischen Kristalls abgeschwächt.
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Gemäß einer
alternativen Ausgestaltung ist der photonische Kristall oder Quasikristall
auf einer der rückseitigen
Reflexionsschicht abgewandten Seite der aktiven Zone angeordnet.
Diese Ausgestaltung ermöglicht
eine einfache Herstellung des photonischen Kristalls oder Quasikristalls.
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Der
photonische Kristall oder Quasikristall kann direkt auf der Halbleiter-Schichtenfolge
aufgebracht sein, welche die aktive Zone umfasst.
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Auf
einer der rückseitigen
Reflexionsschicht abgewandten Seite der aktiven Zone kann weiterhin eine
vorderseitige Reflexionsschicht, insbesondere ein Braggspiegel,
angeordnet sein. Die vorderseitige Reflexionsschicht kann dem photonischen
Kristall oder Quasikristall aus Sicht der aktiven Zone nachgeordnet
sein.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
ist die vorderseitige Reflexionsschicht direkt auf der Halbleiter-Schichtenfolge
aufgebracht, welche die aktive Zone umfasst. Hierbei ist der photonische
Kristall oder Quasikristall der Reflexionsschicht aus Sicht der
aktiven Zone nachgeordnet. Insbesondere kann der photonische Kristall
oder Quasikristall direkt auf der vorderseitigen Reflexionsschicht
aufgebracht sein.
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Vorteilhafterweise
können
durch die rückseitige
und die vorderseitige Reflexionsschicht die Resonatoreigenschaften
des Dünnfilm-Halbleiterchips weiter
verbessert werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
auf einer der rückseitigen
Reflexionsschicht abgewandten Seite der aktiven Zone eine vorderseitige Kontaktschicht
aus einem transparenten leitenden Oxid angeordnet, die zur Stromeinprägung in
die aktive Zone vorgesehen ist. Somit kann auch auf der Vorderseite
eine homogene Stromverteilung erzielt werden. Gleichzeitig kann
somit auch auf der Vorderseite auf eine übliche, Halbleitermaterial
enthaltende Stromaufweitungsschicht verzichtet werden, was sich
wiederum vorteilhaft auf die Gesamtdicke des Halbleiterchips auswirkt.
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Die
vorderseitige Kontaktschicht ist vorzugsweise direkt auf dem photonischen
Kristall oder Quasikristall aufgebracht.
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Die
vorderseitige Reflexionsschicht ist aus Sicht der aktiven Zone entweder
vor dem photonischen Kristall oder Quasikristall und der Kontaktschicht
angeordnet oder aber nach dem photonischen Kristall oder Quasikristall
und der Kontaktschicht.
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Die
Halbleiter-Schichtenfolge kann AlnGamIn1-n-mN, AlnGamIn1_n_mAs
oder AlnGamIn1-n-mP enthalten, wobei 0 ≤ n ≤ 1, 0 ≤ m ≤ 1 und n +
m ≤ 1. Insbesondere
weist die Halbleiter-Schichtenfolge GaN,
InGaN, InGaAlP oder InGaAs auf.
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Die
als Braggspiegel ausgestaltete vorderseitige Reflexionsschicht kann
aus einem Halbleitermaterial gebildet sein, das sich aus den gleichen
Materialkomponenten zusammensetzt wie das Halbleitermaterial der
Halbleiter-Schichtenfolge,
oder kann dielektische Materialien enthalten.
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Entsprechend
kann der photonische Kristall aus einem Halbleitermaterial, beispielsweise
dem Halbleitermaterial der Halbleiter-Schichtenfolge, gebildet sein
oder aus einem dielektischen Material.
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Bei
einer vorteilhaften Variante ist die rückseitige Reflexionsschicht
eine Metallschicht, die insbesondere Au oder eine Au-Legierung enthält.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
eines Dünnfilm-Halbleiterchips
gemäß der vorliegenden
Anmeldung werden im folgenden anhand der 1 bis 4 näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines
Dünnfilm-Halbleiterchips
gemäß der Erfindung,
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2 eine
schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein zweites Ausführungsbeispiel eines
Dünnfilm-Halbleiterchips
gemäß der Erfindung,
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3 eine
schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein drittes Ausführungsbeispiel eines
Dünnfilm-Halbleiterchips
gemäß der Erfindung,
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4 eine
schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein viertes Ausführungsbeispiel eines
Dünnfilm-Halbleiterchips
gemäß der Erfindung.
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Gleiche
oder gleichwirkende Elemente sind in den Figuren mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
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Der
in 1 dargestellte Dünnfilm-Halbleiterchip 1 weist
eine Halbleiter-Schichtenfolge 7 auf, bei welcher das Aufwachssubstrat
abgelöst
ist. Die Halbleiter-Schichtenfolge 7 ist ersatzweise auf
einem Trägerelement 9 angeordnet.
Durch die Ablösung des
Aufwachssubstrats kann eine vergleichsweise geringe Dicke, vorzugsweise
von etwa 2 μm,
des auf dem Trägerelement 9 angeordneten
Schichtenstapels erzielt werden.
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Die
Halbleiter-Schichtenfolge 7 umfasst eine aktive Zone 2 zur
Erzeugung elektromagnetischer Strahlung. Die aktive Zone 2 weist
einen pn-Übergang
auf, der im einfachsten Falle aus einer p-leitenden und einer n-leitenden
Halbleiterschicht gebildet ist, die unmittelbar aneinandergrenzen.
Bevorzugt ist zwischen der p-leitenden und der n-leitenden Halbleiterschicht
die eigentliche Strahlung erzeugende Schicht, etwa in Form einer
dotierten oder undotierten Quantenschicht, ausgebildet. Die Quantenschicht
kann als Einfachquantentopfstruktur (SQW, Single Quantum Well) oder
Mehrfachquantentopfstruktur (MQW, Multiple Quantum Well) oder auch
als Quantendraht oder Quantenpunktstruktur ausgeformt sein.
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An
die Halbleiter-Schichtenfolge 7 grenzt eine rückseitige
Kontaktschicht 5 an, die ein TCO enthält. Vorzugsweise ist die Halbleiter-Schichtenfolge 7 rückseitig
von der Kontaktschicht 5 vollständig bedeckt. Hierdurch kann
in dem Dünnfilm-Halbleiterchip 1 eine
vorteilhafte Stromaufweitung und insbesondere eine homogene Stromverteilung
erzielt werden.
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Auf
einer der aktiven Zone 2 abgewandten Seite der rückseitigen
Kontaktschicht 5 ist eine rückseitige Reflexionsschicht 4 angeordnet.
Diese ist vorzugsweise ganzflächig
auf die Kontaktschicht 5 aufgebracht. Die Reflexionsschicht 4 ist
insbesondere eine Metallschicht. Mittels der Reflexionsschicht 4 kann
die von der aktiven Zone 2 emittierte Strahlung in die
Hauptabstrahlrichtung H umgelenkt werden, die vorzugsweise parallel
zu einer Flächennormalen der
Strahlungsaustrittsfläche
A ist. Ferner kann der Dünnfilm-Halbleiterchip 7 mittels
der Metallschicht elektrisch angeschlossen werden.
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Der
Abstand zwischen der aktiven Zone 2 und der Reflexionsschicht 4 ist
resonant eingestellt, so dass die reflektierte Strahlung mit der
direkt emittierten Strahlung, das heißt mit der von der aktiven Zone 2 in
die Hauptabstrahlrichtung H emittierten Strahlung, konstruktiv interferieren
kann, was zu einer Erhöhung
der Strahlungsleistung in der Haupabstrahlrichtung H beziehungsweise
innerhalb kleiner Abstrahlwinkel relativ zur Haupabstrahlrichtung
H führt.
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Ferner
kann die Strahlungsleistung innerhalb kleiner Abstrahlwinkel durch
die weiteren in der 1 dargestellten Elemente wie
der vorderseitigen Reflexionsschicht 6 und dem photonischen
Kristall 3 erhöht
werden.
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Die
Reflexionsschicht 6 ist ein Braggspiegel. Darunter ist
eine Vielschichtstruktur mit alternierendem Brechungsindex zu verstehen.
Vorzugsweise weisen die Schichten der Vielschichtstruktur eine Dicke
von λ/4n
auf.
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Mittels
der als Braggspiegel ausgestalteten vorderseitigen Reflexionsschicht 6 und
der rückseitigen
Reflexionsschicht 4 können
vorteilhafterweise die Resonatoreigenschaften des Dünnfilm-Halbleiterchips 1 weiter
verbessert werden.
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Dies
gilt auch für
den photonischen Kristall. Der photonische Kristall 3 weist
eine Mehrzahl von regelmäßig angeordneten
Bereichen 3a mit einem ersten Brechungsindex auf, die von
einem Medium mit einem zweiten Brechungsindex 3b, beispielsweise
Luft, umgeben sind. Die Bereiche 3a sowie die Bereiche 3b bilden
ein zweidimensionales Gitter.
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Die
Strahlung, die durch die vorderseitige Reflexionsschicht 6 oder
den photonischen Kristall 3 in den Halbleiterchip 1 zurückreflektiert
wird, kann so oft im Halbleiterchip 1 umlaufen, bis sie
unter einem für
die Auskopplung geeigneten Winkel wieder auf die vorderseitige Reflexionsschicht 6 oder
den photonischen Kristall 3 auftrifft. Die Strahlung kann
außerdem
in der aktiven Zone 2 absorbiert und unter einem für die Auskopplung
geeigneten Winkel reemittiert werden.
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Während bei
einem herkömmlichen
Halbleiterchip mit Lambert'scher
Abstrahlcharakteristik etwa 25% der Strahlungsleistung innerhalb
eines Strahlungskegels mit einem Öffnungswinkel von 60° (± 30° relativ
zur Hauptabstrahlrichtung H) anfallen, kann der Anteil bei einem
Dünnfilm-Halbleiterchip
gemäß der Erfindung
auf 30% bis 40% gesteigert werden.
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Exemplarisch
sind nachfolgend für
einen Dünnfilm-Halbleiterchip gemäß der Erfindung
geeignete Materialsysteme genannt, die insbesondere in allen vier
Ausführungsbeispielen
gemäß den 1 bis 4 Verwendung
finden können.
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Gemäß einer
vorteilhaften Variante enthält die
Halbleiter-Schichtenfolge 7 AlnGamIn1-n-mP,
wobei 0 ≤ n ≤ 1, 0 ≤ m ≤ 1 und n +
m ≤ 1 ist,
vorzugsweise mit n ≠ 0
und/oder m ≠ 0.
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Die
vorderseitige Reflexionsschicht 6 kann ein Braggspiegel
sein, der ein Halbleitermaterial enthält und auf die Halbleiter-Schichtenfolge 7 aufgewachsen
ist. Insbesondere kann die Reflexionsschicht 6 eine Vielschichtstruktur
aus mehreren, beispielsweise sechs oder sieben, Schichten mit alternierendem
Brechungsindex aufweisen, wobei sich zum Beispiel eine InxGa0.5(1-x)Al0.5(1-x)P-Schicht mit einer InxGa0.05(1-x)Al0.95(1-x)P-Schicht
abwechselt und 0 ≤ x ≤ 1 ist.
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Die
rückseitige
Kontaktschicht 5 enthält
vorteilhafterweise ein TCO aus einem der im allgemeinen Teil der
Beschreibung genannten Materialien. Die Schichtdicke kann etwa 250
nm betragen.
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Die
rückseitige
Reflexionsschicht 4 ist vorzugsweise eine Metallschicht,
die beispielsweise Au oder eine Au-Legierung enthält.
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Der
photonische Kristall 3 enthält vorzugsweise ein Halbleitermaterial,
insbesondere AlnGamIn1-n-mP, wobei 0 ≤ n ≤ 1, 0 ≤ m ≤ 1 und n + m ≤ 1 ist, vorzugsweise mit n ≠ 0 und/oder
m ≠ 0. Zur
Herstellung des photonischen Kristalls 3 wird eine derartige
Schicht auf die vorderseitige Reflexionsschicht 6 aufgewachsen
und anschließend
derart strukturiert, dass die hervorstehenden Bereiche 3a ausgebildet werden.
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Wird
anstelle von InGaAlP für
die Halbleiter-Schichtenfolge 7 beispielsweise InGaAs verwendet,
so ist als vorderseitige Reflexionsschicht 6 insbesondere
ein Braggspiegel geeignet, der eine Vielschichtstruktur aus sich
abwechselnden Al0.5Ga0.5As- und
Al0.95Ga0.05As-Schichten
aufweist.
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Es
ist jedoch auch möglich,
die vorderseitige Reflexionsschicht 6 sowie den photonischen
Kristall 3 aus dielektrischen Materialien wie den folgenden herzustellen:
einem Siliziumnitrid, einem Siliziumoxid, einem Titanoxid.
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Bei
einem dielektrischen Braggspiegel stehen für die Vielschichtstruktur Materialien
zur Verfügung,
die sich im Brechungsindex stärker
unterscheiden können
als für
diesen Zweck geeignete Halbleitermaterialien. Daher können bei
einem dielektrischen Braggspiegel stärkere Resonanzen erzielt werden
als bei einem Braggspiegel aus einem Halbleitermaterial.
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Beispielsweise
kann ein bevorzugter dielektrischer Braggspiegel eine Folge sich
abwechselnder TiO2- und SiO2-Schichten mit einem
Brechungsindexunterschied von 0.8 aufweisen. Der bei einem Braggspiegel
aus InxGa0.5(1-x)Al0.5(1-x)P-Schicht und InxGa0.05(1-x)Al0.95(1-x)P-Schichten
auftretende Brechungsindexunterschied beträgt hingegen nur 0.2.
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Der
in 2 dargestellte Dünnfilm-Halbleiterchip 1 weist
alle Elemente auf, die auch der Dünnfilm-Halbleiterchip 1 gemäß der 1 umfasst.
Zusätzlich
ist auf dem photonischen Kristall 3 eine vorderseitige
Kontaktschicht 8 angeordnet, die ein TCO der im allgemeinen
Teil der Beschreibung genannten Art aufweist. Vorteilhafterweise
kann mittels der vorderseitigen Kontaktschicht 8 auch auf
der Vorderseite des Dünnfilm-Halbleiterchips 1 eine
homogene Stromverteilung erzielt werden, so dass auf eine Stromaufweitungsschicht
in der Halbleiter-Schichtenfolge 7 verzichtet werden kann,
was sich vorteilhaft auf die Dicke des Halbleiterchips 1 auswirkt.
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Bei
dem in 3 dargestellten Dünnfilm-Halbleiterchip 1 ist
der photonische Kristall 3 direkt auf der Halbleiter-Schichtenfolge 7 angeordnet. Der
photonische Kristall 3 ist von der vorderseitigen Kontaktschicht 8 bedeckt.
Durch die Ausbildung von ganzflächigen
Kontaktschichten 5 und 8 auf der Vorder- und Rückseite
des Dünnfilm-Halbleiterchips 1 ist eine
homogene Stromverteilung im Halbleiterchip 1 möglich. Bei
diesem Ausführungsbeispiel
ist keine vorderseitige Reflexionsschicht, insbesondere kein Braggspiegel,
vorgesehen, so dass die Dicke des Dünnfilm-Halbleiterchips 1 gegenüber den
Ausführungsbeispielen
der 1, 2 und 4 verringert
ist. Durch die verringerte Dicke kann die Anzahl der Moden herabgesetzt
werden.
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4 zeigt
einen Dünnfilm-Halbleiterchip 1, bei
welchem der photonische Kristall 3 innerhalb des Resonators
angeordnet ist, der durch die rückseitige Reflexionsschicht 4 und
die vorderseitige Reflexionsschicht 6 gebildet ist. Hierbei
sorgt die vorderseitige Kontaktschicht 8 nicht nur für eine homogene
Stromverteilung im Dünnfilm-Halbleiterchip 1,
sondern dient gleichzeitig als Planarisierungsschicht, um eine hinreichend
gute Qualität
der vorzugsweise als Braggspiegel ausgebildeten vorderseitigen Reflexionsschicht 6 zur
gewährleisten.
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Die
Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr
umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination
von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in
den Patentansprüchen
beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst
nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben
ist.