DE102008020636A1 - Verfahren zum Bearbeiten einer Oberfläche mit tribologischen Eigenschaften - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten einer Oberfläche, insbesondere mit tribologischen Eigenschaften, insbesondere eine Zylinderlaufbahn, wobei die Oberfläche gehont und anschließend gereinigt wird. Hierbei wird zum Reinigen der Oberfläche nach einem Honen der Oberfläche oder zwischen zwei auf die Oberfläche angewendeten Honvorgängen CO2 im festen Aggregatzustand sowie in Form von vereinzelten Partikeln auf die Oberfläche derart geleitet, dass die Partikel im festen Aggregatzustand auf die Oberfläche auftreffen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten einer Oberfläche, insbesondere mit tribologischen Eigenschaften, insbesondere eine Zylinderlaufbahn, wobei die Oberfläche gehont und anschließend gereinigt wird, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Bei der honenden Bearbeitung einer Zylinderlaufbahn, d. h. der Oberfläche eines Arbeitszylinders einer Brennkraftmaschine über die sich ein Hubkolben bewegten soll, ist es bekannt, durch Bestrahlen mit einer Flüssigkeit sich beim Honen bildende Flitter zu entfernen. Der hierdurch erreichbare Flitterentfernungsgrad ist jedoch begrenzt. Daher sind die mittels Fluidstrahlhonen erzielbaren tribologischen Eigenschaften der Zylinderlaufbahn insbesondere durch einen hohen Materialflitteranteil begrenzt.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein prozesssicheres Verfahren zum Herstellen von tribologisch optimalen Zylinderlaufbahnen zur Verfügung zu stellen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der o. g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
- Dazu ist es bei einem Verfahren der o. g. Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass zum Reinigen der Oberfläche nach einem Honen der Oberfläche oder zwischen zwei auf die Oberfläche angewendeten Honvorgängen CO2 im festen Aggregatzustand sowie in Form von vereinzelten Partikeln auf die Oberfläche derart geleitet wird, dass die Partikel im festen Aggregatzustand auf die Oberfläche auftreffen.
- Dies hat den Vorteil, dass beim Honen der Zylinderlaufbahn auf eine Fluidstrahlbehandlung verzichtet sowie ein besonders niedriger Flitteranteil mit entsprechend hohen tribologischen Eigenschaften erzielt werden kann. Dadurch können immer höhere Anforderungen an das tribologische System erzielt werden.
- In einer bevorzugten Ausführungsform wird das CO2 im festen Aggregatzustand in Form von Pellets auf die Oberfläche geleitet.
- Beispielsweise ist ein Honvorgang vor dem Anwenden von CO2 im festen Aggregatzustand auf die Oberfläche ein Zwischenhonen der Oberfläche. Ein Honvorgang nach dem Anwenden von CO2 im festen Aggregatzustand auf die Oberfläche ist ein Glatthonen der Oberfläche.
- Eine besonders hohe Wirkung erzielt man dadurch, dass das CO2 im festen Aggregatzustand derart auf die Oberfläche geleitet wird, dass die vereinzelten Partikel im Wesentlichen senkrecht auf die Oberfläche auftreffen.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in
-
1 eine schematische Schnittansicht einer zu bearbeitenden Oberfläche nach einem Zwischenhonen, -
2 eine schematische Schnittansicht einer zu bearbeitenden Oberfläche nach dem Anwenden von CO2 im festen Aggregatzustand und -
3 eine schematische Schnittansicht einer zu bearbeitenden Oberfläche nach einem Glatthonen. -
1 veranschaulicht eine zu bearbeitende Oberfläche10 eines Werkstückes12 nach einem Zwischenhonen. An der Oberfläche sind ein sogen. Blechmantel14 (Flitter) sowie in den Bereichen16 Schmutz und Materialpartikel des Werkstückes12 vorhanden. - Der Ausdruck ”Flitter” ist die Umschreibung für Blechmantelbildung, welche während des Honprozesses entsteht. Es handelt sich um ab- bzw. hochstehende, stoffschlüssig verbundene Materialpartikel
14 auf der Laufbahn. Letztere entstehen durch Überschiebung von Material während des Schneidvorganges im Bereich der Phasengrenzen Grundwerkstoff/Grafit (Werkstoff: Grauguss). Flitter entstehen insbesondere bei Diamantschneidleisten wohingegen Keramikhonungen weniger Flitter ausbilden, da die Schneidleistung dieser Werkzeuge besser ist. Allerdings sind die Standzeiten deutlich geringer (1% einer Diamantleiste, d. h. für eine Großserie völlig ungeeignet). - Die Flitter werden durch die erfindungsgemäße Behandlung der Oberfläche
10 mit Trockeneis (CO2 im festen Aggregatzustand) in Form von vereinzelten Partikeln oder Pellets18 entfernt, die in Richtung der Pfeile20 mit entsprechender kinetischer Energie auf die Oberfläche10 geleitet bzw. geschossen werden, so dass die Partikel oder Pellets18 noch im festen Aggregatzustand auf die Oberfläche10 auftreffen. Im Ergebnis werden Flitter14 sowie Schmutz und Materialablagerungen16 vollständig entfernt, wie aus2 ersichtlich. Mit einem nachfolgenden Glatthonen wird dann der in3 dargestellte Zustand der Oberfläche10 erreicht. - Die Wirkung der Trockeneisstrahlen wird in Kombination durch einen thermischen Effekt und einen mechanischen Effekt erzielt.
- Der thermische Effekt der Trockeneisstrahlen:
Als Strahlmedium wird abgekühltes Kohlendioxid-Gas in Form von feinkörnigen Pellets18 genutzt. Durch die extremen Minus-Temperaturen verspröden Schmutz und Ablagerungen in Bruchteilen von Sekunden. Es bilden sich Risse und es kommt bereits zu einem partiellen Abplatzen von Schmutz16 bzw. Materialflitter14 (Materialüberschiebungen). - Der mechanische Effekt der Trockeneisstrahlen:
Aufgrund von Versprödungen und Rissen können Schmutz, Ablagerungen16 und Materialflitter14 von den Pellets18 unterwandert werden. Diese sublimieren beim Auftreffen unter ca. 700-facher Volumenvergrößerung (Explosionseffekt) und lösen die Verunreinigungen14 ,16 ab. Nach nur Sekunden-Bruchteilen befinden sich die Kohlendioxid-Pellets18 wieder in ihrem bei Zimmertemperatur ursprünglichen gasförmigen Zustand. - Das Trockeneisstrahlen erreicht an der gehonten Oberfläche ein Wegsprengen und Entfernen der Flitter
14 bzw. eine drastische Reduzierung des Blechmantels14 , eine Kaltverfestigung der Oberfläche10 , eine Reduzierung der Rauhigkeitswerte und eine Reinigung der Oberfläche10 von Materialrückständen und Restschmutz16 . -
- 10
- Oberfläche
- 12
- Werkstück
- 14
- Blechmantel/Flitter
- 16
- Schmutz und Materialpartikel
- 18
- CO2 im festen Aggregatzustand in Form von vereinzelten Partikeln oder Pellets
- 20
- Pfeil
Claims (5)
- Verfahren zum Bearbeiten einer Oberfläche, insbesondere mit tribologischen Eigenschaften, insbesondere eine Zylinderlaufbahn, wobei die Oberfläche gehont und anschließend gereinigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zum Reinigen der Oberfläche nach einem Honen der Oberfläche oder zwischen zwei auf die Oberfläche angewendeten Honvorgängen CO2 im festen Aggregatzustand sowie in Form von vereinzelten Partikeln auf die Oberfläche derart geleitet wird, dass die Partikel im festen Aggregatzustand auf die Oberfläche auftreffen.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das CO2 im festen Aggregatzustand in Form von Pellets auf die Oberfläche geleitet wird.
- Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Honvorgang vor dem Anwenden von CO2 im festen Aggregatzustand auf die Oberfläche ein Zwischenhonen der Oberfläche ist.
- Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Honvorgang nach dem Anwenden von CO2 im festen Aggregatzustand auf die Oberfläche ein Glatthonen der Oberfläche ist.
- Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das CO2 im festen Aggregatzustand derart auf die Oberfläche geleitet wird, dass die vereinzelten Partikel im Wesentlichen senkrecht auf die Oberfläche auftreffen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200810020636 DE102008020636A1 (de) | 2008-04-24 | 2008-04-24 | Verfahren zum Bearbeiten einer Oberfläche mit tribologischen Eigenschaften |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE200810020636 DE102008020636A1 (de) | 2008-04-24 | 2008-04-24 | Verfahren zum Bearbeiten einer Oberfläche mit tribologischen Eigenschaften |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE102008020636A1 true DE102008020636A1 (de) | 2009-10-29 |
Family
ID=41111748
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE200810020636 Withdrawn DE102008020636A1 (de) | 2008-04-24 | 2008-04-24 | Verfahren zum Bearbeiten einer Oberfläche mit tribologischen Eigenschaften |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102008020636A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2979260A1 (fr) * | 2011-08-23 | 2013-03-01 | Peugeot Citroen Automobiles Sa | Procede de traitement de la surface interieure d'un fut de carter cylindres |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006016314B3 (de) * | 2006-04-06 | 2007-09-20 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | CO2-Reinigungslanze mit Schwenkdüse |
-
2008
- 2008-04-24 DE DE200810020636 patent/DE102008020636A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
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---|---|---|---|---|
DE102006016314B3 (de) * | 2006-04-06 | 2007-09-20 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | CO2-Reinigungslanze mit Schwenkdüse |
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FR2979260A1 (fr) * | 2011-08-23 | 2013-03-01 | Peugeot Citroen Automobiles Sa | Procede de traitement de la surface interieure d'un fut de carter cylindres |
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