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Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gleitbauteil, umfassend ein Trägermetall aus Stahl und eine Gleitschicht, hergestellt aus gesintertem Legierungspulver und gebildet auf dem Trägermetall.
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Herkömmlicherweise wurde ein Mehrschicht-Gleitbauteil, bestehend aus einer Cu-Pb-Lagerlegierung und einem Trägermetall aus Stahl, welches in der
japanischen Patentschrift Nr. 2,595,386 offenbart ist (vergleiche Anspruch 1 und Abschnitt [0005]), als Hoch-Umfangsgeschwindigkeitslager bereits („high peripheral speed bearing”) für Verbrennungsmotoren verwendet, welches bezüglich thermischer Leitfähigkeit verbessert ist, um die Anti-Festfresseigenschaften („seizure resistance property”) zu verbessern.
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Die britische Patentanmeldung
GB 544 153 A beschreibt ein als Lager bezeichnetes Gleitbauteil, bei dem eine Gleitschicht aus einer Ag-Cu-Legierung auf einem Trägermetall aus Stahl gebildet ist. Dabei ist allerdings nicht vorgesehen, dass die Silberlegierung aus gesintertem Legierungspulver hergestellt ist. Aus der britischen Patentanmeldung
GB 541 228 A ist bekannt, dass, zur Verbesserung der Gleiteigenschaften, Silberlegierungen, die gesintert sind, für Lager verwendet werden.
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Kurze Zusammenfassung der Erfindung
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An Gleitbauteile gestellte Anforderungen sind verbesserter Kavitationswiderstand („cavitation resistance”) ebenso wie Anti-Festfresseigenschaft als Reaktion auf („as a countermeasure”) neuere Hochgeschwindigkeitsmotoren und hoch drehende Motoren („high rotational engines”). Der gegenwärtige Anmelder hat versucht, ein Gleitmaterial aus purem Ag zu verwenden, welches thermisch hoch leitfähig ist, wie die herkömmliche, im
JP-Patent Nr. 2,595,386 offenbarte Cu-Pb-Legierung, und stärker als die Cu-Pb-Lagerlegierung. Jedoch zeigte das Gleitbauteil, das aus purem Ag gefertigt war, unzufrieden stellende Kavitationswiderstandseigenschaften.
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Des Weiteren wurde gefunden, dass eine solche Eigenschaft nicht in vollem Umfang verbessert werden kann, indem Ag nur zum Zweck der Verstärkung in eine Legierung übergeführt wird.
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Die vorliegende Erfindung wurde vor dem obigen Hintergrund gemacht.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Gleitbauteil mit einer Gleitschicht, hergestellt aus einer Silberlegierung, die hervorragend in thermischer Leitfähigkeit und der Kavitationswiderstandseigenschaft ist, bereitzustellen.
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Gemäß der Erfindung wird ein Gleitbauteil, umfassend ein Trägermetall aus Stahl und eine Gleitschicht, hergestellt aus gesintertem Legierungspulver und gebildet auf dem Trägermetall, bereitgestellt,
wobei das Legierungspulver aus einer Silberlegierung, umfassend Ag und Cu, ist,
wobei die Gleitschicht, hergestellt aus dem gesinterten Legierungspulver, eine Multi-Phasen-Struktur, bestehend aus mehreren Festlösungsphasen, besitzt,
wobei die Silberlegierung 0,35 bis 28,5 Massen-% Cu umfasst und
wobei die Silberlegierung des Weiteren eine Gesamtmenge von nicht mehr als 20 Massen-% eines beliebigen Elements, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend Al, In, Sn, Ti und Zn umfasst.
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Bei der Erfindung ist es möglich, obwohl die Silberlegierung, die Kupfer enthält, schlechter in der thermischen Leitfähigkeit ist als pures Ag, das Gleitbauteil mit der Gleitschicht mit einer thermischen Leitfähigkeit identisch zu oder höher als derjenigen eines Gleitmaterials, hergestellt aus einer herkömmlichen Cu-Pb-Legierung, bereitzustellen, da sowohl Ag als auch Cu unter verschiedenen Metallen die höchste thermische Leitfähigkeit besitzt.
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Eines der gängigen Verfahren zur Verbesserung der Festigkeit von Ag ist es, ein Metall bzw. Metalle eines verschiedenen Typs zu Ag zuzugeben, wodurch eine intermetallische Verbindungs-Phase („inter-metalic compound Phase”), bestehend aus Ag und dem zusätzlichen Metall bzw. den zusätzlichen Metallen in einer festen Lösung, bestehend aus Ag und dem zusätzlichen Metall bzw. den zusätzlichen Metallen, ausgefällt oder kristallisiert wird. Wenn eine Last an der Legierung, bestehend aus der Festlösungsphase und der intermetallischen Verbindungs-Phase bzw. den intermetallischen Verbindungs-Phasen, angelegt wird, so breitet sich eine Deformation, verursacht durch die Last, durch die feste(n) Lösungsphase(n) aus, bis sie Korngrenzen („grain boundaries”) zwischen der bzw. den intermetallischen Verbindungs-Phasen) und der Festlösungsphase erreicht, wobei hernach die intermetallischen Verbindungs-Phase(n), die sehr hart sind und denen es an Duktilität fehlt, der Deformation standhalten. So wurde gefunden, dass es, obwohl die Legierung, die aus der Festlösung und den intermetallische(n) Verbindungs-Phasen) besteht, eine hohe Festigkeit aufweist, wahrscheinlich ist, dass eine Beschädigung aufgrund von Kavitation im Legierungsmaterial auftritt. Es wird angenommen, dass, wenn eine periodische Last mit Ultraschallfrequenz, wie z. B. Kavitation, an der Legierung angelegt wird, die Deformationsbewegung an den Korngrenzen zwischen der bzw. den Festlösungsphase(n) und der bzw. den intermetallische(n) Verbindungs-Phasen) blockiert wird, wodurch eine Spannungskonzentration auftritt, was eine Materialbeschädigung, welche von den Korngrenzen herrührt, zur Folge hat.
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Wenn jedoch die Silberlegierung eine Multi-Phasen-Struktur, bestehend aus mehreren Festlösungsphasen, besitzt, wie im vorliegenden Anspruch definiert, so fungieren selbst bei Festlösungsphasen die Korngrenzen zwischen verschiedenen Typen von Festlösungsphasen mit voneinander verschiedenen Kristallstrukturen als Deformationswiderstand, wodurch die Legierung gefestigt wird, während die Deformation zwischen verschiedenen Festlösungsphasen durch die Korngrenzen sich ausbreitet, wodurch die Spannungs- bzw. Belastungskonzentration an den Korngrenzen relaxiert, was zu verbessertem Kavitationswiderstand der Legierung führt.
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Die Legierung hat, wenn eine eutektische Legierung aus Ag und Cu nicht weniger als 0,35 Massen-% Cu enthält, eine Multi-Phasen-Struktur, bestehend aus einer weichen und duktilen α-Festlösungsphase und einer β-Festlösungsphase, die härter und weniger duktil ist als die α-Phase. Andererseits nimmt der Anteil („the rate”) der α-Festlösungsphase, welche eine höhere Duktilität als die β-Festlösungsphase besitzt, wenn die eutektische Legierung aus Ag und Cu nicht mehr als 28,5 Massen-% Cu enthält, zu, wodurch in viel vorteilhafterer Weise die Relaxation der Spannungskonzentration an den Korngrenzen zwischen den α- und β-Festlösungsphasen realisiert wird, was zu einer weiteren Verbesserung der Kavitationswiderstandseigenschaften der Legierung führt.
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Gemäß der Erfindung wird mindestens ein Element, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Al, In, Sn, Ti und Zn, innerhalb eines Gesamtmengenbereichs an Additiv, gemäß welchem intermetallische Verbindungs-Phasen nicht gebildet werden, zur Legierung gegeben, wodurch die Festigkeit der Festlösungsphase weiter verbessert wird, was zu weiterer Verbesserung der Kavitationswiderstandseigenschaft der Legierung führt. Jedoch sollte zur Kenntnis genommen werden, dass, wenn die Gesamtmenge an Additiv von einem oder mehreren der Legierungselemente 20 Massen übersteigt, eine intermetallische Verbindungs-Phase in der Legierung gebildet werden kann, wodurch sich die Kavitationswiderstandseigenschaft der Legierung verschlechtert.
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Es soll zur Kenntnis genommen werden, dass weiche Komponenten, wie z. B. Pb und Bi, zur Legierung, um die Anti-Festfresseigenschaft zu verbessern, innerhalb eines Mengenbereichs von Additiven, in welchem die Kavitationswiderstandseigenschaft nicht verschlechtert wird, zugegeben werden können. Es ist des Weiteren möglich, harte Partikel aus Carbid, Nitrid, Oxid, Bond, Silicid etc. zur Legierung zu geben, um die Verschleißbeständigkeitseigenschaft („wear resistance property”) der Legierung zu verbessern, und zwar innerhalb eines Mengenbereichs von Additiven, in welchem die Kavitationswiderstandseigenschaft nicht verschlechtert wird. Des Weiteren kann die Legierung unvermeidliche Verunreinigungen bzw. Fremdatome („impurities”) enthalten, wie z. B. Phosphor, die vom Herstellungsverfahren des Pulvers für die Legierung herrühren. Gegebenenfalls ist es möglich, eine Deckschicht („overlayer layer”), die z. B. aus Metall oder Harz hergestellt ist, auf der Gleitoberfläche des Gleitbauteils zu bilden, um die Anti-Festfresseigenschaft der Legierung zu verbessern.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1A ist eine schematische Zeichnung einer Metallstruktur aus purem Ag;
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1B ist eine schematische Zeichnung einer Metallstruktur einer Legierung, umfassend intermetallische Verbindungen; und
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1C ist eine schematische Zeichnung einer Metallstruktur einer Legierung, umfassend zwei Typen an Ag-Cu-Festlösungsphasen.
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Genaue Beschreibung der Erfindung
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Im Folgenden wird eine Beschreibung der Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung gegeben.
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Während die Metallstruktur aus purem Ag, gezeigt in 1A, hervorragend in der Duktilität aufgrund einer einzigen Phase aus Ag ist, ist sie in der Bruchzähigkeit schlechter aufgrund der niedrigen Festigkeit von Ag. Wird Th zu Ag gegeben, so kann eine Legierungsstruktur mit einer Multiphase bzw. mit Multiphasen, bestehend aus einer Ag-Th-Festlösung und einer intermetallischen Verbindung 1 aus Th-Ag3, wie in 1B gezeigt, erhalten werden. In dieser Legierungsstruktur wird die intermetallische Verbindung in der Einzelphase der Ag-Th-Festlösung ausgefällt bzw. präzipitiert. Es gibt einen merklichen Unterschied zwischen der Festlösung und der intermetallischen Verbindung dergestalt, dass die Festlösung Duktilität besitzt, wohingegen die intermetallische Verbindung eine hohe Härte aufweist und es ihr an Duktilität fehlt. Daher gibt es keine Kontinuität in den Materialeigenschaften der Korngrenzen zwischen („among”) der intermetallischen Verbindung und der Festlösung, was zur Verschlechterung der Hochzähigkeit führt. Wie anerkannt werden wird, besitzt die Einzelphase aus purem Ag eine geringe Bruchzähigkeit aufgrund von niedriger Festigkeit, und es ist unmöglich, die Bruchzähigkeitseigenschaften von Ag lediglich durch Zugabe eines Metallelements zu Ag zu verbessern, um das Ausfällen einer intermetallischen Verbindung zu verursachen, wodurch das Ag gefestigt würde, so dass es wahrscheinlich ist, dass ein Bruch solcher Materialien aus Ag und einer Ag-Legierung aufgrund von Kavitation auftritt.
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Im Gegensatz dazu („contrasting”) besitzt die eutektische Ag-Cu-Legierungsstruktur, die in 1C gezeigt ist, eine gemischte Struktur aus zwei Typen aus den α- und β-Festlösungsphasen 2 und 3, wobei die β-Festlösung härter ist als die α-Festlösung. Da jedoch sowohl die α- als auch die β-Festlösungen duktil sind, besteht eine kontinuierliche Materialeigenschaft an den Korngrenzen zwischen den α- und β-Festlösungen, wodurch die Verbesserung der Bruchzähigkeit der Legierung ermöglicht wird. Mit anderen Worten, im Fall, dass die Silberlegierung eine Multi-Phasen-Struktur, bestehend aus mehrfachen Festlösungsphasen, hat, besitzt sie, selbst wenn sie aus der festen Lösung besteht, eine verbesserte Festigkeit, da die Korngrenzen zwischen den verschiedenen Festlösungsphase-Typen als Widerstand gegen die Deformation der Legierung fungieren, während die Deformation sich zwischen den verschiedenen Typen an Festlösungsphasen durch Korngrenzen ausbreitet, wodurch die Relaxation der Stresskonzentration an den Korngrenzen ermöglicht wird, was zu einer hervorragenden Kavitationswiderstandseigenschaft der Legierung führt.
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Die vorliegende Erfindung verwendet eine eutektische Ag-Cu-Legierung mit hoher thermischer Leitfähigkeit als Gleitschicht des Gleitbauteils, wobei die Legierung eine Multi-Phasen-Struktur besitzt, die lediglich aus zwei Typen der α- und β-Festlösungen besteht. Das Gleitbauteil kann hergestellt werden durch das Verfahren, umfassend die Schritte: Verteilen eines Silberlegierungspulvers, hergestellt durch z. B. das Atomisierungsverfahren, auf einem Trägermetall aus Stahl, so dass eine vorbestimmte Dicke erreicht wird; Sintern des verteilten Silberlegierungspulvers bei einer vorbestimmten Temperatur in reduzierender Atmosphäre; Abkühlen der gesinterten Schicht mit dem Trägermetall; Unterwerfen der gesinterten Schicht einem Walzvorgang („rolling”), um sie zu verdichten; und des Weiteren Sintern der verdichteten Schicht zu einer Gleitschicht („as a sliding layer”).
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Unter Bezug auf Tabelle 1 werden im Folgenden erfindungsgemäße Proben bzw. Muster und Vergleichsproben beschrieben. Jede der Pulverproben Nrn. 1 bis 10, welche die in Tabelle 1 gezeigten chemischen Zusammensetzungen besitzen, wurde wie folgt verarbeitet:
- (1) Verteilen des Pulvers auf einem Stahlstreifen mit einer Dicke von 1,5 mm, um so eine Pulverschicht zu bilden;
- (2) kontinuierliches Durchführen des Streifens, der das verteilte Pulver trägt, durch einen Sinterofen mit Wasserstoffgasatmosphäre, der auf einer Temperatur von 700°C bis 900°C gehalten wird, um die Schicht des verteilten Pulvers zu sintern;
- (3) Abkühlen des Streifens mit der gesinterten Pulverschicht nach dem Sintern;
- (4) Unterwerfen der gesinterten Pulverschicht einem Walzvorgang, um so die gesinterte Pulverschicht zu verdichten; und
- (5) des Weiteren Sintern der verdichteten Pulverschicht unter denselben Bedingungen wie denjenigen des ersten Sinterns gemäß dem obigen Punkt (2).
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In dieser Weise wurden Gleitbauteile entsprechend den erfindungsgemäßen Proben Nrn. 1 bis 7 und Vergleichsproben Nrn. 8 bis 10 hergestellt (im Folgenden werden diese Gleitbauteile als Erfindungs-Gleitbauteile Nrn. 1 bis 7 und Vergleichs-Gleitbauteile Nrn. 8 bis 10 bezeichnet).
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Jedes der Erfindungs- und Vergleichs-Gleitbauteile Nrn. 1 bis 10 wurde durch Röntgenbeugung zur Untersuchung der Struktur analysiert, um die Anzahl der Typen an Festlösungsphasen zu bestätigen. Im Ergebnis wurde bestätigt, dass jedes der Erfindungs-Gleitbauteile Nrn. 1 bis 7 zwei Typen an Festlösungsphasen, wie in
1C gezeigt, besaß. Im Gegensatz dazu wurde bestätigt, dass Vergleichs-Gleitbauteil Nr. 8, dessen Gleitschicht aus einer herkömmlichen Cu-Pb-Legierung besteht, eine Metallstruktur, die aus einer einzelnen Festlösungsphase besteht, besaß, dass Vergleichs-Gleitbauteil Nr. 9 eine Metallstruktur besaß, die aus einer einzelnen Phase aus reinem Ag, wie in
1A gezeigt, besteht und dass Vergleichs-Gleitbauteil Nr. 10, dessen Gleitschicht aus einer Ag-Th-Legierung besteht, eine Metallstruktur besaß, die aus einer Festlösung sowie einer präzipitierten Intermetallverbindung besteht, wie in
1A gezeigt. Tabelle 1
| Nr. | Cu-Legierung, Ag und Ag-Legierung (Massen-%) | Anzahl an Festlösungsphase(n) | Volumenverlust im Kavitationstest (mm3) |
Erfindungs-Proben | 1 | Ag-0,35Cu | (2) | 4,0 |
2 | Ag-20Cu | (2) | 2,5 |
3 | Ag-28,5Cu | (2) | 2,0 |
4 | Ag-70Cu | (2) | 5,5 |
5 | Ag-20Cu-5Sn | (2) | 0,6 |
6 | Ag-20Cu-20In | (2) | 0,5 |
7 | Ag-20Cu-0,5Ti-0,25Zn-0,25Al | (2) | 1,8 |
Vergleichs-Proben | 8 | Cu-1Sn-22Pb | (1) | 10,5 |
9 | Reines Ag | (1) | 8,5 |
10 | Ag-20Th | (1) | 8,2 |
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Der Kavitationstest, dessen Ergebnis in Tabelle 1 gezeigt ist, wurde für die Erfindungs- und Vergleichs-Gleitbauteile Nrn. 1 bis 10 durchgeführt. Im Kavitationstest wurde jedes der Proben-Gleitbauteile in Wasser gehalten, ein Trichterlautsprecher wurde so angeordnet, dass er der Gleitschicht der Probe in vorbestimmtem Abstand (z. B. 0,5 mm) zwischen dem Trichterlautsprecher und der Gleitschicht gegenüberstand, und Schallwellen mit einer Frequenz von 19.000 Hz wurden vom Trichterlautsprecher für 30 Minuten emittiert. Danach wurde der Volumenverlust der Gleitschicht bestimmt. Das Testergebnis ist in Tabelle 1 gezeigt.
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Im Hinblick auf jedes der Erfindungs-Gleitbauteile Nrn. 1 bis 7 war der Kavitationsverlust der Gleitschicht geringer als derjenige der Vergleichs-Gleitbauteile Nrn. 8 bis 10. Insbesondere sind im Hinblick auf die meisten der Erfindungs-Gleitbauteile mit der Ausnahme von Gleitbauteil Nr. 4, dessen Gleitschichten (d. h. Nrn. 1 bis 3 und 5 bis 7) 0,35 bis 28,5 Massen Cu enthielten, die Kavitationsverluste der Gleitschichten weniger als halb so groß wie diejenigen der Vergleichs-Gleitbauteile Nrn. 8 bis 10.
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Vermutlich ist dies der Fall, da die Stressrelaxation an den Korngrenzen verstärkt wurde, da die Multi-Phasen-Struktur der entsprechenden erfindungsgemäßen Gleitschicht eine viel höhere Menge einer α-Festlösungsphase als der β-Festlösungsphase enthielt, wobei die α-Festlösungsphase eine höhere Duktilität besitzt als die β-Festlösungsphase. Andererseits wurde im Hinblick auf Erfindungs-Gleitbauteil Nr. 4, während die Multi-Phasen-Struktur seiner Gleitschicht die viel höhere Menge an β-Festlösungsphase enthielt, welche eine geringere Duktilität besitzt als die α-Festlösungsphase, die Kavitationswiderstandseigenschaft verbessert gegenüber Vergleichs-Gleitbauteil Nr. 8, dessen Gleitschicht aus einer herkömmlichen Cu-Pb-Legierung besteht, obwohl Erfindungs-Gleitbauteil Nr. 4 in gewisser Weise schlechter im Kavitationsverlust ist als die anderen Erfindungs-Gleitbauteile.
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Was Erfindungs-Gleitbauteil Nr. 5, in dessen Gleitschicht Sn in einer Ag-20Cu-Legierung (in Massen-%) gelöst ist, und Erfindungs-Gleitbauteil Nr. 6, in dessen Gleitschicht In in einer Ag-20Cu-Legierung (in Massen-%) gelöst ist, angeht, so bestehen diese Cu-Legierungen aus zwei Typen an Phasen, wobei Sn oder In in der α- oder β-Festlösungsphase gelöst ist, so dass die Last-Spannungs-Konzentration aufgrund von Kavitation kaum an den Korngrenzen zwischen den verschiedenen Festlösungsphasen in den Cu-Legierungen auftritt. Des Weiteren werden die Festlösungsphasen per se durch die Additive Sn oder In gefestigt bzw. verstärkt. Daher besaßen die Erfindungs-Gleitbauteile Nrn. 5 und 6 eine größere Kavitationswiderstandseigenschaft als das Erfindungs-Gleitbauteil Nr. 2, dessen Gleitschicht aus Ag und 20 Massen-% Cu besteht.
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Was Erfindungs-Gleitbauteil Nr. 7, in dessen Gleitschicht geringe Mengen Ti, Zn und Al zu einer Ag-20Cu-Legierung (in Massen-%) gegeben werden, angeht, so besteht die Cu-Legierung aus zwei Typen an Phasen, wobei Ti, Zn und Al in den α- und β-Festlösungsphasen gelöst sind, so dass die Last-Stress-Konzentration aufgrund von Kavitation kaum an den Korngrenzen zwischen den verschiedenen Festlösungsphasen in den Cu-Legierungen auftritt. Des Weiteren werden die Festlösungsphasen per se durch die Additive Ti, Zn und Al gefestigt. Daher besaß Erfindungs-Gleitbauteil Nr. 7 eine höhere Kavitationswiderstandseigenschaft als das Erfindungs-Gleitbauteil Nr. 2, dessen Gleitschicht aus Ag und 20 Massen-% Cu besteht.
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Andererseits wird bei Vergleichs-Gleitbauteil Nr. 10, in dessen Gleitschicht intermetallische Verbindungen in einer Festlösungsphase präzipitiert sind, eine Last-Spannungs-Konzentration an den Korngrenzen zwischen der Festlösungsphase und den intermetallischen Verbindungen auftreten, so dass das Vergleichs-Gleitbauteil Nr. 10 bezüglich der Kavitationswiderstandseigenschaft schlechter ist als die der Erfindungs-Gleitbauteile Nrn. 1 bis 7. Dies wird der Fall sein, da es wahrscheinlich ist, dass die Last-Spannungs-Konzentration an Korngrenzen zwischen der Festlösungsphase und den intermetallischen Verbindungen auftritt, deren physikalische Eigenschaften beide merklich voneinander verschieden sind, da die Festlösungsphase eine hohe Duktilität an Metall besitzt, und die intermetallischen Verbindungen keine hohe Duktilität wie Metall besitzen, und da die intermetallischen Verbindungen keine Belastungs-Relaxations-Fähigkeit besitzen, da es ihnen an Duktilität fehlt.
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Die Silberlegierung der Erfindung, die die Gleitschicht bildet, kann gegebenenfalls eine weiche Komponente, wie z. B. Pb oder Bi, innerhalb eines Mengenbereichs an Additiven, in welchem die Kavitationswiderstandseigenschaft nicht verschlechtert wird, enthalten, um die Anti-Festfresseigenschaft der Legierung zu verbessern.
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Es ist des Weiteren möglich, harte Partikel aus Carbid, Nitrid, Oxid, Bond, Silicid etc. in einem Mengenbereich, in welchem die Kavitationswiderstandseigenschaft nicht verschlechtert wird, zur Legierung zu geben, um die Abnutzungseigenschaft zu verbessern. Gegebenenfalls ist es möglich, eine Deckschicht, welche z. B. aus Metall oder Harz hergestellt ist, auf der Gleitoberfläche des Gleitbauteils zu bilden, um die Anti-Festfresseigenschaft der Legierung zu verbessern.