-
Die
Erfindung betrifft eine Belichtungsanlage, insbesondere eine Belichtungskammer
zur Aushärtung von Licht-härtenden Beschichtungen
auf Bauteilen, insbesodnere von Karosserielacken auf Fahrzeugkarosserien,
mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
-
Licht-
oder UV-härtende Beschichtungen (so genannte UV-Lacke)
benötigen zur Aushärtung die Bestrahlung mit energiereicher
Strahlung. Dabei ist es von Bedeutung, dass das (UV-)Licht mit hoher Strahlungsdichte
möglichst gleichmäßig und in alle Bereiche
der lackierten Oberfläche eingetragen wird.
-
Ein
häufiges Konzept ist es, energiereiche Strahler möglichst
nahe an die Oberfläche zu bringen und über die
Oberfläche zu führen. Aus der
WO 2006010301 A1 ist
beispielsweise eine Anlage zur Belichtung von Fahrzeugkarosserien
bekannt, bei der UV-Strahler an der Karosserie vorbeigeführt
werden. Die
DE 102
24 514 A1 offenbart, zur Verbesserung der UV-Härtung
einer Oberflächenlackierung, die UV-Strahler an die Kontur
des zu bestrahlenden Bauteils anzupassen.
-
Ein
weiteres Konzept sieht Belichtungskammern vor. Aus der
DE 10 2004 057 139 A1 ist
eine Belichtungsraum bekannt. Er umfasst mehrere UV-Strahler, die
es ermöglichen, das Bauteil, dessen Oberfläche
belichtet werden soll, mit ultravioletter Strahlung zu beaufschlagen.
Dabei sind mehrere UV-Lampen, insbesondere Hochleistungsstrahler,
in einer Härtungskammer vorgesehen.
-
Unter
energetischem Gesichtspunkt ist die Belichtung mittels Hochdruck
oder Mitteldruck-Quecksilber-Strahlern problematisch, denn nur etwa
50% der Primärenergie werden tatsächlich in Licht
umgesetzt. Ein hoher Anteil der Energie fällt als Abwärme
an, die aufwändig durch Kühlvorrichtungen aus
dem System abgeführt werden muss. Für diskontinuierliche
Betriebsweise, beispielsweise das taktweise Beschicken von geschlossenen
Belichtungskammern mit den mittels UV-Lacken beschichteten Bauteilen,
entstehen weitere Nachteile, da sich die Hoch- und Mitteldrucklampen
nicht in kurzem Takt an und ausschalten lassen. Bei dieser Prozessführung können
die Lampen daher nicht zwischen den Belichtungstakten heruntergefahren
werden und verbrauchen ungenutzt Energie.
-
Nachteilig
ist auch, dass sich derartige Lampen aufgrund der aufwändigen
Hochspannungsversorgung und Kühleinrichtungen nicht sehr
dicht packen lassen und somit eine gleichmäßige
Ausleuchtung einer Belichtungskammer nur schwer möglich ist.
Eine ausreichend homogene Bestrahlung der UV-Lackschichten auf geometrisch
komplexen Substraten, wie beispielsweise ganze Fahrzeugkarosserien
ist fast nicht möglich beziehungsweise unwirtschaftlich.
-
Aus
der
EP 1 400 287 B1 ist
ein Bestrahlungsmodul zur Härtung strahlungshärtbarer
Beschichtungen bekannt, wobei es mehrere UV-Strahlungsquellen aufweist,
die eng nebeneinander angeordnet und zusammen geschaltet sind. Die
Beleuchtungsstärke ist innerhalb des Bestrahlungsmoduls durch
Einstellung der einhüllenden Flächen der Strahlungsquellen
des Bestrahlungsmoduls räumlich variabel einstellbar, derart,
dass die UV-Strahlen in eine ausgewählte Bestrahlungsebene
fokussiert werden. Als Strahlungsraum werden rechteckige Behälter
offenbart, deren Wände mit Strahlungsmodulen aus Leuchtstoffröhren
ausgestattet sind. Hinsichtlich der Härtung von Lacken
auf großen 3-dimensionalen Teilen, insbesondere ganzen Fahrzeugkarosserien, mit
geringen Taktzeiten von wenigen Sekunden weist das derartige Bestrahlungsmodul
eine unzureichende Gleichmäßigkeit und zu geringe
Leuchtstärke, bzw. zu geringe Strahlungsdichte in allen
erforderlichen Bestrahlungsebenen.
-
Es
ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Belichtungskammer für
Fahrzeugkarosserien zur Aushärtung von strahlungshärtenden
Lacken, bereit zu stellen, welche eine hohe Energieeffizienz, eine
hohe Gleichmäßigkeit und Ausleuchtung aller belackten Oberflächen
und eine kurze Aushärtezeit sicher stellt.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Belichtungskammer für die Aushärtung von
strahlungshärtenden Beschichtungen auf Bauteilen mit unterschiedlich
ausgerichteten Oberflächen, insbesondere mit UV-Lacken
beschichteten Kraftfahrzeugkarosserien, durch Niederdruck UV-Lampen,
wobei der Innenraum (2) der Belichtungskammer (1)
kugelförmig oder ellipsoid ausgebildet ist und die UV-Lampen
(3) sphärisch über die Innenwand (5) der
Belichtungskammer (1) angeordnet sind, so dass das Licht
konzentrisch auf den Mittelpunkt (6) oder die Längsachse
der Belichtungskammer (1) fokussiert ist, mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
-
Eine
weitere erfindungsgemäße Lösung findet
sich in einer Härtungsanlage für Kraftfahrzeugkarosserien
mit strahlungshärtbaren Beschichtungen, umfassend
- – eine Belichtungskammer (1)
mit an der Innenwand angeordneten Niederdruck UV-Lampen und mit
verschließbaren Öffnungen (8), die Fördertürmen
(10, 11) zugeordnet sind,
- – eine Haltevorrichtung (7) in der Belichtungskammer
(1)
- – einen mit Schutzgas gefluteten Zufuhr-Förderturm
(10) und einen entsprechenden Wegführ-Förderturm
(11)
- – ein Strömungsbypass (12) für
Schutzgas, welcher die beiden Fördertürme (10, 11)
miteinander verbindet,
wobei die Belichtungskammer im
Umlaufverfahren fortlaufend über einen Zugang des Zufuhr-Förderturms
(10) mit Inertgas versorgt und über den Wegführ-Förderturm
(11) entsorgt wird, wobei das Inertgas zumindest teilweise über
den Stömungsbypass (12) von dem Wegführ-Förderturm
(11) zum Zufuhr-Förderturm (10) leitbar
ist, mit den Merkmalen des Anspruchs 13.
-
Der
Belichtungsraum ist zur Härtung von mit UV-Lack beschichteten
Oberflächen von Fahrzeugkarossen und Bauteilen aller Art
vorgesehen, wobei an allen inneren Raumbegrenzungsflächen,
also Wände, Decke, Boden und Türen UV-Lampen reihen-
und gruppenweise über die ganzen Raumflächen verteilt
angeordnet sind. Im Prozess werden die Fahrzeugkarossen oder Bauteile
mittels Fördertechnik in den und aus dem Belichtungsraum
gefördert bzw. hindurchtransportiert. Entsprechend den
Prozessanforderungen kann der Belichtungsraum mit Inertgas beschickt
werden.
-
Ein
wesentliches Element der erfindungsgemäßen Belichtungskammer
ist es, auf Hochdruck-UV-Strahler zu verzichten und stattdessen eine
Vielzahl von Niederdruck UV-Lampen einzusetzen. Um auf die erforderliche
hohe Strahlungsdichte am Bauteil zu kommen wird die Belichtungskammer erfindungsgemäß vergrößert
und die gesamte Innenwand auf die Mitte fokussierend als UV-Strahler
genutzt. Im Gegensatz zu den Belichtungskonzepten, welche die UV-Strahler
möglichst nahe an die zu härtende Oberfläche
bringen, werden die UV-Strahler bei der vorliegenden Erfindung zum
Bauteil beabstandet angeordnet. Dabei wird der vergleichsweise größere
Abstand zum Bauteil durch die erheblich höhere Zahl und
die fokussierende Anordnung der UV-Strahler erfindungsgemäß aber
mehr als kompensiert.
-
Zur
Fokussierung auf die Mitte, beziehungsweise den mittigen Bereich
ist der Innenraum der Belichtungskammer im Wesentlichen kugelförmig
oder ellipsoid ausgebildet. Die Kugel- oder Ellipsenform weicht
in der Regel von der idealen Form ab und kann an die Kontur des
Bauteils angepasst werden. Insbesodnere bei den besonders bevorzugt
als Bauteil verwendeten Kraftfahrzeugkarosserien, werden eher abgeflachte
Kugeln oder Ellipsoide gebildet. Ja nach Kontur des Bauteils kann
mehr oder weniger in geeigneter Weise von der Symmetrie der Kugel
oder des Ellipsoids abgewichen werden. Dabei bleibt es wesentlich,
dass die UV-Lampen auf die außen liegenden zu härtenden
Oberflächen des Bauteils fokussiert werden.
-
Durch
die sphärische oder "Rundum"-Anordnung, gepaart mit geeigneter
Reflektortechnik nimmt die Belichtungsstärke zur Raummitte
hin nicht ab, wie bei Einzelstrahlern, sondern konzentrisch zu.
Durch die Verteilung der Belichtungsgeräte auf den ganzen Raum
wird der Belichtungsprozess gleichmäßiger und
robuster gegenüber Prozessschwankungen. Insbesondere wird
eine gleichmäßige und gleichstarke Belichtung
aller Belichtungsebenen bzw. Flächen des Bauteils erreicht.
Bauteile können ganze Fahrzeigkarosserien oder auch Teile
hiervon sein.
-
Ein
weiterer Vorteil gegenüber der konventionellen Technologie
mit einzelnen Hochleistungsstrahlern oder nicht konzentrisch fokussierenden
Anordnungen ist, dass die Lichtausbeute sehr hoch liegt. Die Gesamtleistung
der Belichtungsanlage beträgt für die Einbringung
einer vorbestimmten UV-Belichtungsstrahlungsdosis nur einen Bruchteil
gegenüber der bisherigen Technik mit Einzelstrahlern oder Portalen.
-
Ein
weiterer Wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen
Belichtungskammer sind die kurzen Belichtungszeiten bzw. kurzen
Prozesstakte.
-
Durch
die Leistungsreduzierung, insbesondere der hohen Lichtausbeute der
Nierdruck-UV-Lampen, bedarf es weniger Kühlung, beziehungsweise
kann auf eine Kühlung ganz verzichtet werden.
-
Die
Erfindung wird im weitern anhand schematischer Abbildung näher
erläutert.
-
Dabei
zeigen:
-
1 Eine
Belichtungskammer (1) mit dem Innenraum (2), Innenwand
(5) und Haltevorrichtung (7) für ein
Bauteil (9),
-
2 Prinzipdarstellung
eines kugelförmigen Leuchtentragegerüsts für
sphärische Anordnung von Leuchten-Module (4),
-
3 Prinzipdarstellung
der sphärischen Ausrichtung von Leuchten-Modulen (4)
aus einzelnen UV-Lampen (3) auf einer Kugel-Innenwand,
-
4 Schnittdarstellung
durch die Mittelebene einer kugelförmigen Belichtungskammer,
mit Leuchten-Modulen (4) und Brennpunkt (6),
-
5 Härtungsanlage
mit Belichtungskammer (1), verschließbaren Öffnungen
(8), Zufuhr-Förderturm (10) und Wegführ-Förderturm
(11) mit Pfeilen der Förderrichtung, Strömungsbypass
(12), Belichtungseinheiten (13, 14),
Kraftfahrzeugkarosserie (9) mit Pfeilen der Förderrichtung
sowie Trennwänden (15),
-
6 Härtungsanlage
mit Belichtungskammer (1), verschließbarer Öffnung
(8) und Förderturm (10), zwei Kraftfahrzeugkarosserien
(9) mit Pfeilen der Förderrichtung sowie Trennwänden
(15).
-
Als
Niederdruck UV-Lampen kommen besonders bevorzugt Leuchtstoffröhren
zum Einsatz. Diese sind bevorzugt in Form einzelner Strahlungs-Module
parallel laufender Leuchtstoffröhren zusammengefasst. Eine
derartige schematische Anordnung zeigt 3. Hier
sind jeweils 8 Leuchtstoffröhren pro Modul zusammengefasst.
Die Module können unterschiedliche Größen,
insbesondere hinsichtlich Anzahl und Länge der UV-Leuchtstoffröhren aufweisen.
-
In
weiterer Ausführung sind die Rückwände der
Module verspiegelt. Die Module oder die Rückwände
können konkav bzw. gewölbt ausgestaltet werden,
um die Fokussierung auf den Bereich der Mitte zu verbessern.
-
In 2 wird
eine mögliche Anordnung der einzelnen Module auf eine Kugelfläche
dargestellt. Auf der Innenwand der Belichtungskammer ist ein Leuchtentragegerüst
angebracht, das einzelne Flächensegmente aufspannt. In
bzw. auf diese Flächensegmente werden die entsprechenden
einzelnen Leuchten-Module (4) angebracht. In bevorzugter Ausgestaltung
sind die einzelnen Module so angebracht, dass sie von hinten, bzw.
von außen zugänglich und austauschbar sind. Hierzu
kann die Wandung der Belichtungskammer zerlegbar ausgeführt sein.
Die an der Innenwand können je nach Erfordernis eng strahlend,
breit strahlend oder auch asymmetrisch strahlend sein. Gegebenenfalls
können einzelne oder mehrere Leuchten-Module oder Reflektoren beweglich
angebracht und in ihrem Abstrahlwinkel verstellbar oder einstellbar
ausgeführt sein.
-
Zur
Verdeutlichung der Fokussierung ist in 4 die schematische
Anordnung der Module entlang eines Kreisumfanges dargestellt. Hier
sind exemplarisch 36 einzelne Module kreisförmig mit konzentrischer
Ausrichtung der Beleuchtung angeordnet. Für einen Kugeldurchmesser
von ca. 12 m und einer Gesamtleistung von ca. 500 kW kommen ca. 3000–5000
handelsübliche Leuchtstoffröhren zum Einsatz.
Die Leuchtstärke wird, so eingestellt, dass sich in einem
mittigen Bereich in allen Raumebenen um den Mittelpunkt (6)
herum die zur Aushärtung erforderliche Leuchtstärke
einstellt.
-
Der
Durchmesser der Belichtungskammer und die Anzahl der UV-Lampen wird
so eingestellt sind, dass sich im mittigen Bereich, der dem Volumen des
Bauteils, bzw. seinen äußeren Abmessungen entspricht
eine Beleuchtungsstärke von mindestens 140 mW/cm2 ergibt. Bevorzugt wird die Strahlungsdichte
oder Beleuchtungsstärke im Bereich von 200 bis 2000 mW/cm2 eingestellt. Dieser Wert wird neben der
Packung der Leuchtstoffröhren, bzw. UV-Lampen gerade auch über
den Durchmesser der Belichtungskammer begrenzt. Eine ungebremste
Zunahme der Baugröße der Belichtungskammer zugunsten
der Erhöhung der Leuchtstärke wird zunehmend unwirtschaftlicher.
Besonders bevorzugt liegt im Mittelpunkt (6) beziehungsweise
bei elliptischer Bauweise entlang der Längsachse eine Beleuchtungsstärke
vor, die Härtezeiten unterhalb 30 sec. zulassen. Bevorzugt
wird die Leuchtstärke hier auf mindestens 260 mW/cm2 eingestellt.
-
Die
spektrale Verteilung der UV-Lampen kann an den Typ des verwendeten
UV-Lacks angepasst werden. So sind insbesondere Leuchtstoffröhren
für hohen UV-A, UV-B oder UV-C Anteil einsetzbar. Aufgrund
der hohen Zahl an Leuchtstoffröhren ermöglicht
die Erfindung eine graduelle Einstellung des Spektrums. Es können
einzelne Leuchtstoffröhren oder ganze Module mit unterschiedlichen UV-Spektren
eingesetzt werden, um gezielt eine integrale Spektrale Verteilungskurve
einzustellen.
-
Für
eine Belichtungskammer, in welcher Kraftfahrzeugkarosserien verarbeitet
werden wird die gesamte Leistung der UV-Lampen bevorzugt einen Wert
oberhalb 50 kW, insbesondere auf einen Wert im Bereich von 300 bis
750 kW eingestellt.
-
Die
Beleuchtungsstärke kann während der Dauer eines
Prozesstaktes zeitlich variabel gesteuert werden. Dies kann über
eine einzelne Ansteuerung individueller UV-Lampen oder einzelner
Module erfolgen. Ebenso kann auch die Leistung der Gesamten Anlage
variiert werden. Dabei sind vollständige Abschaltung oder
auch nur eine verringerte Einzelleistung möglich. Hier
zeigt sich ein weiterer Vorteil der verwendeten UV-Niederdrucklampen,
denn im Gegensatz zu Anlagen mit UV-Hochdrucklampen sind sehr speziell
angepasste Prozesskurven, bzw. Beleuchtungsprofile einstellbar.
-
Bevorzugt
ist die Belichtungskammer luftdicht verschließbar und unter
Schutzgas (Inertgas) betreibbar oder mit Schutzgas durchflutbar
ausgestaltet. Unter Inertgas sind Gase oder Gasmischungen zu verstehen,
welche einen reduzierten Gehalt an Inhibitoren für eine
radikalische Polymerisation der strahlungshärtenden Lacke
aufweisen. Hierzu zählen insbesodnere Stickstoff, Argon
oder Kohlendioxid mit Sauerstoffgehalten unter 5 Vol%.
-
In
der Regel nimmt die Qualität von strahlungehärteten
Lackbeschichtungen zu, wenn die Aushärtung unter Schutzgas,
respektive Sauerstoffausschluss stattfindet. Dies betrifft insbesondere
kratzfeste Karosserielacke- oder Karosseriedecklacke. Je nach Beschichtungstyp
kann der Sauerstoffgehalt im Inertgas angepasst werden. Das Inertgas
kann dabei kontinuierlich oder auch diskontinuierlich durch die Belichtungskammer
geführt werden.
-
Ebenso
ist auch die Verarbeitung von vorgehärteten, oder Dual-Cure
Lacksystemen möglich. Diese erweisen sich in aller Regel
toleranter gegenüber höheren Sauerstoffgehalten.
-
Im
Inneren der Belichtungskammer ist eine Haltevorrichtung für
das zu bearbeitende Bauteil vorgesehen. Die Haltevorrichtung richtet
das Bauteil im Mittelpunkt beziehungsweise entlang der Längsachse
der Belichtungskammer aus, so dass das Bauteil weitest möglich
im Fokus der UV-Lampen liegt. Dabei kann die Haltevorrichtung nicht
nur starr sondern auch beweglich ausgeführt sein. In beweglicher Ausführung
ist es möglich das Bauteil durch den Bereich maximaler
Fokussierung hindurch zu fahren oder auch das Bauteil zu schwenken.
Hierdurch können auch komplexe Geometrien gleichmäßig
ausgeleuchtet oder im Inneren des Bauteils liegende Schattenbereiche
erreicht werden.
-
In
weiterer Ausführung können auch eine oder mehrere
in die Schattenbereiche des Bauteils einschwenkbare zusätzliche
UV-Leuchten in der Belichtungskammer, insbesondere an der Haltevorrichtung
vorgesehen werden. Diese UV-Leuchten wirken wie Spot-Belichtungen.
Da nur kleine Oberflächenbereiche erfasst werden müssen
und vergleichsweise geringe Lichtstärken erforderlich sind,
können hier auch UV-Hochdrucklampen eingesetzt werden.
Hierdurch sind im selben Belichtungstakt auch die Beschichtungen
der Innen- und Hohlräume einer Kraftfahrzeugkarosserie
zuverlässig härtbar.
-
Für
die Beschickung der Belichtungskammer mit dem Bauteil, insbesondere
einer Fahrzeugkarosserie, weist die Belichtungskammer mindestens
eine Öffnung auf, die bevorzugt verschließbar
ist. Durch eine verschließbare Öffnung kann das
Schutzgas innerhalb der Belichtungskammer gehalten werden. Außerdem
kann auch das der verschließbaren Öffnung entsprechende
Wandsegment mit UV-Lampen ausgestattet werden.
-
Es
kann aber auch von Vorteil sein, dass die verschließbare Öffnung
(8) keine UV-Lampen trägt. Dies hat insbesondere
Konstruktive Gründe. Hier ist das entsprechende Wandsegment
zumindest teilweise transparent auszugestalten, so dass von außen UV-Licht
durchgestrahlt werden kann.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Härtungsanlage für
Kraftfahrzeugkarosserien mit strahlungshärtbaren Beschichtungen.
-
Die
Härtungsanlage umfasst im Wesentlichen eine Belichtungskammer
mit an der Innenwand angeordneten Niederdruck UV-Lampen und mit
verschließbaren Öffnungen. Zur Beschickung der
Belichtungskammer sind Fördertürmen vorgesehen,
in welchen das Bauteil zur Belichtungskammer gefördert,
auf die Haltevorrichtung gebracht und nach der Belichtung wider
abtransportiert wird. Parallel zur Belichtungskammer ist ein Strömungsbypass
für Schutzgas vorgesehen, der die beiden Fördertürme miteinander
verbindet. Der Strömungsbypass hat die Aufgabe das zirkulierende
Schutzgas aufzubereiten, denn bevorzugt wird ein großer
Anteil des Schutzgases im Kreislauf geführt. Das Gas kann
kontinuierlich oder diskontinuierlich geführt werden. Gegebenenfalls
können Belichtungskammer und die Fördertürme
durch Klappen in geeigneter Weise in einzelne Gasräume
getrennt werden. Die Klappen sind dabei bevorzugt für luftdichten
Abschluss der Gasräume ausgelegt. Dies ist insbesondere
bei diskontinuierlicher Gasführung von Bedeutung.
-
In 3 ist
eine mögliche Ausführung einer erfindungsgemäßen
Härtungsanlage ausgeführt. Die Anlage ist so aufgebaut,
dass eine Fahrzeugkarosserie von der linken Seite aus der Beschichtungsanlage kommend
in den Zufuhr-Förderturm (10) eingebracht wird.
Im Zufuhr-Förderturm sind 2 Klappen (15) vorgesehen
welche eine Schleuse für den oberen Gasraum bilden. In
der Schleuse wird das Bauteil mit Inertgas gespült. Danach
wird die obere Klappe (15) geöffnet und das Bauteil
nach oben zur Belichtungskammer geführt. Innerhalb des
oberen Zufuhr-Förderturms herrscht bereits eine Inertgasatmosphäre, wie
sie für die Aushärtung erforderlich ist. Innerhalb des
Zufuhr-Förderturms, insbesondere an den Wandungen können
hier nicht abgebildete Wärmestrahler oder Heizer angebracht
sein. Hierdurch können beispielsweise Lacke vorgehärtet,
bzw. teilgehärtet werden, welche einen zweistufigen Aushärtemechanismus
aus thermischer und strahlungsinduzierter Härtung aufweisen.
-
Hierauf
wird das Bauteil durch eine erste verschließbare Öffnung
(8) auf eine Haltevorrichtung in das Inneren der Belichtungskammer
(1) überführt. In der dargestellten Variante
handelt es sich um ein transparentes Wandsegment. Die Belichtung
wird in diesem Wand-Bereich durch eine korrespondierende Belichtungseinheit
(13) an der gegenüberliegenden Wandung des Förderturms
sichergestellt.
-
Im
Förderturm kann eine Kameraüberwachung des Belichtungsraumes
und seiner Ausrüstung angebracht sein, welche auf die transparenten Öffnungen
gerichtet ist.
-
Die
Belichtungskammer ist kugelförmig ausgeführt.
Eine bevorzugte Ausgestaltung einer derartigen Belichtungskammer
ist schematisch in 1 abgebildet. Der Durchmesser
der Belichtungskammer liegt bei 12 m und beherbergt ca. 4200 UV-C-Leuchtstoffröhren.
Die Lichtleistung ist auf insgesamt 500 kW ausgelegt. Die Leuchten
sind an der Wandung (5) in Modulen untergebracht, die das
UV-Licht konzentrisch auf die Mitte bündeln, wo sich die
Fahrzeugkarosserie (9) auf der Haltevorrichtung (7)
befindet. Die Belichtungskammer ist auf eine Leuchtstärke
von 1000 bis 2000 mW/cm2 im Fokus ausgelegt.
Die Beleuchtungsstärke kann während der Dauer
eines Prozesstaktes zeitlich variabel gesteuert werden. Hierdurch
sind speziell angepasste Prozesskurven einstellbar. Die UV-Lampen
werden nur für die Zeitspanne der Belichtung angeschaltet.
Ein Belichtungstakt liegt bei dieser Ausführung im Bereich
von 2 bis 8 Sekunden.
-
Nach
der Belichtung wird die Karosserie mit ausgehärtetem Lack über
eine weitere Öffnung (8) in den Wegführ-Förderturm
(11) überführt, in welchem ebenfalls
eine zur Öffnung korrespondierende Belichtungseinheit (14)
angebracht ist. Die Karosserie wird durch den noch mit Schutzgas
gefluteten Förderturm nach unten in eine durch zwei Klappen
(15) gebildete Schleuse gebracht und hierauf entnommen.
-
Zwischen
den beiden Fördertürmen ist ein Strömungsbypass
angebracht. Der Strömungsbypass muss dabei nur die für
die Gaszirkulation erforderlichen Dimensionen aufweisen. In der
Zeichnung 3 ist der Strömungsbypass
(12) aus Gründen der besseren Darstellbarkeit übergroß dargestellt.
Der Strömungsbypass hat die Aufgabe den Gasdruck bei diskontinuierlicher
Betriebsweise auszugleichen und insbesondere das in den Zufuhr-Förderturm
(10) zurückgeführte Schutzgas aufzubereiten.
Hierunter ist insbesodnere die Abtrennung von Sauerstoff, bzw. Störgasen
für die Strahlungshärtung zu verstehen. Aufgrund
der großen Volumina der Härtungsanlage ist es
von Vorteil, das Inertgas so weit möglich im Umlauf zu
nutzen. Dabei wird durch die Gaswäschefunktion der Inertgasaufbereitungsanlage
des Strömungsbypasses (12) eine hohe Schutzgasqualität
sichergestellt. Die Gaswäsche entfernt insbesondere Sauerstoff
und Wasser aus dem Gasstrom.
-
Eine
weitere mögliche Ausgestaltung einer Härtungsanlage
ist in 6 dargestellt. Dabei wird nur ein Förderturm
(10) zum Zuführen und Wegführen des Bauteils
verwendet. Die verschließbare Öffnung (8)
ist hier mit UV-Lampen ausgestattet. Die Haltevorrichtung (7)
kann hier mit der Hebevorrichtung innerhalb des Förderturms
baulich verbunden sein. Sie ist hier mit Schwenkmechanismus ausgestattet,
um das Fahrzeug aus der senkrechten Position zum bewegen durch den
Förderturm (10) in die waagerechte Position in
der Belichtungskammer zu schwenken. Dabei kann das Schwenken während der
Belichtung erfolgen, um eine weitere Verbesserung der vollständigen
Ausleuchtung zu erreich. Die Haltevorrichtung kann ebenso weitere
Vorrichtungen zum Öffnen, bzw. Offenhalten oder Schließen
der Türen und Klappen der Kraftfahrzeugkarosserie aufweisen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2006010301
A1 [0003]
- - DE 10224514 A1 [0003]
- - DE 102004057139 A1 [0004]
- - EP 1400287 B1 [0007]