DE102008012702B4

DE102008012702B4 - Entlüftungsvorrichtung für Gehäuse

Info

Publication number: DE102008012702B4
Application number: DE200810012702
Authority: DE
Inventors: Friedbert Röther; Siegmund Deja; Gerrit Müller
Original assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Current assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Priority date: 2008-03-05
Filing date: 2008-03-05
Publication date: 2013-04-25
Anticipated expiration: 2028-03-06
Also published as: DE102008012702A1

Abstract

Entlüftungsvorrichtung für ein Gehäuse (1), das ein Gehäuseoberteil (2) und ein Gehäuseunterteil (3) aufweist, zwischen denen eine elastische Dichtung (4) angeordnet ist, die einen Innenraum (5) des Gehäuses (1) mit Dichtungsstegen (19, 20) abdichtet, wobei der Innenraum (5) mit einem Entlüftungsraum (11) verbunden ist, der mit einem Rückschlagventil (12) verbunden ist, wobei am Ausgang des Rückschlagventils (12) eine Labyrinthdichtung (14) vorgesehen ist, die zu einer Gehäuseöffnung (15) führt, wobei das Rückschlagventil (12) in die elastische Dichtung (4) integriert und durch einen eigenen Dichtungssteg (16) ringsum abgedichtet ist und wobei das Rückschlagventil (12) zwischen dem Entlüftungsraum und einem Ventilraum (13) angeordnet ist, die seitlich am Gehäuse (1) angeschlossen sind.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Entlüftungsvorrichtung für ein Gehäuse.
Die DE 43 00 441 C1 zeigt eine Be- und Entlüftungsvorrichtung für ein Gehäuse, die mit einer Dichtfläche an einem Gehäuse befestigt ist, dessen Innenraum be- oder entlüftet werden soll. Die Vorrichtung hat ein federvorgespanntes Entlüftungsventil, das in einen Auffangraum mündet, an den eine Labyrinthdichtung angeschlossen ist, die zu einer Gehäuseöffnung führt. Der Auffangraum seinerseits ist über ein Belüftungsventil mit dem Gehäuseinnenraum verbunden, wobei das Belüftungsventil als Membran-Rückschlagventil ausgebildet ist.
Die DE 195 23 454 A1 zeigt eine Be- und Entlüftungsvorrichtung für Gehäuse mit zwei getrennten Kanälen für Be- und Entlüftung. In jedem der Kanäle ist ein Rückschlagventil angeordnet, an die Umlenkkanäle angeschlossen sind, die zu seitlichen Einlass- bzw. Auslassöffnungen führen. Der Umlenkkanal für den Belüftungsweg ist als Labyrinthdichtung ausgebildet.
Die DE 571 874 A zeigt ein Gummilippenventil mit in Förderrichtung liegenden gewölbten Rückenflächen und einer Lippenscheibe, mit der das Gummilippenventil zwischen zwei Rohrflanschen eingespannt werden kann.
Die DE 101 20 323 C1 zeigt ein elektropneumatisches Regelventil mit einer Dichtungsanordnung, die ein Vorsteuerventilgehäuse und ein Relaisgehäuse voneinander trennt. In die Dichtungsanordnung ist ein seitliches Druckausgleichelement einvulkanisiert.
Steuergeräte für Druckluftanlagen, wie z. B. Bremsanlagen von Nutzfahrzeugen, sind üblicherweise in einem Gehäuse untergebracht, das elektronische Bauteile und mit Druckluft betriebene Bauteile, wie z. B. Magnetventile, enthält. In das Innere des Gehäuses führen somit von außen elektrische Leitungen und Druckluftleitungen.
Für den rauhen Betrieb in Kraftfahrzeugen müssen solche Gehäuse vollständig dicht sein, damit Schmutz, Wasser oder sonstige Verunreinigungen nicht eindringen können. Die Gehäuse werden daher üblicherweise mit elastischen Gummidichtungen zwischen zwei Gehäuseteilen abgedichtet.
Aufgrund von Temperaturschwankungen ändert sich auch der Luftdruck im Inneren des Gehäuses, was dazu führen kann, dass die elastische Dichtung überbeansprucht wird und anschließend nicht mehr dicht ist.
In der Praxis kann es aber vorkommen, dass die in das Innere des Gehäuses führende Druckluftleitung an die dortigen Bauelemente, wie z. B. Magnetventile, nicht korrekt angeschlossen ist. Damit kann Druckluft in das Innere des Gehäuses eintreten und das Druckausgleichselement wird überbeansprucht, so dass es entweder zerstört wird oder wiederum die beschriebene elastische Dichtung undicht wird.
Mit der Erfindung sollen diese Nachteile beseitigt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Entlüftungsvorrichtung für Gehäuse zu schaffen, die auch bei hohem Innendruck im Gehäuse einen einwandfreien Druckausgleich bewirkt und auch bei rauhem Betrieb in Kraftfahrzeugen sicher funktioniert. Weiter soll die Entlüftungsvorrichtung einfach herzustellen und zu montieren sein.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im Zusammenhang mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt:
1 einen Querschnitt eines Gehäuses mit einer Entlüftungsvorrichtung nach der Erfindung;
2 eine Draufsicht auf eine bei der Erfindung verwendete elastische Dichtung mit Rückschlagventil und Druckausgleichselement.
3 Einen vergrößerten Ausschnitt der elastischen Dichtung; und
4 einen Schnitt längs der Linie A-A der 3.
1 zeigt ein Gehäuse 1 mit einem Gehäuseoberteil 2 und einem Gehäuseunterteil 3, zwischen denen eine elastische Dichtung 4 angeordnet ist. Werden die beiden Gehäuseteile 2 und 3 beispielsweise durch Schrauben miteinander verbunden, so wird die elastische Dichtung 4 eingespannt und dichtet einen Innenraum 5 des Gehäuses 1 nach außen hin vollständig ab.
Im Innenraum 5 sind elektronische Bauteile angeordnet, wie z. B. eine elektronische Leiterplatte 6, sowie pneumatische Bauteile, wie z. B. ein Magnetventil 7, dem über eine Druckleitung 8 Druckluft zugeführt werden kann, wobei das Magnetventil 7 selbstverständlich mehrere Druckleitungen haben kann, beispielsweise für Zufuhr, Abfuhr und ggf. auch Entlüftung der Druckluft. Zur Leiterplatte 6 führt auch ein elektrisches Kabel 9.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat das Gehäuseoberteil 2 eine Entlüftungsöffnung 10, die in den Innenraum 5 hineinragt. Diese Entlüftungsöffnung 10 mündet in einen Entlüftungsraum 11, der seitlich am Gehäuseoberteil 2 angebracht ist und mit der elastischen Dichtung 4 in Kontakt steht. Die elastische Dichtung 4 hat im Bereich des Entlüftungsraumes ein Rückschlagventil 12, das hier als sogenanntes Entenschnabelventil ausgebildet ist, das sich in einen Ventilraum 13 des Gehäuseunterteiles 3 erstreckt. Dieser Ventilraum 13 ist seitlich an dem Gehäuseunterteil 3 angebracht und integrierter Bestandteil des Gehäuseunterteiles 3. An den Ventilraum 13 ist eine Labyrinthdichtung 14 angeschlossen, die zu einer Gehäuseöffnung 15 führt.
Das Magnetventil 7 ist über eine Dichtung 16a in das Gehäuseunterteil eingesetzt. Die Druckleitung 8 ragt in das Gehäuseunterteil 3 hinein und kann optional mit einem zusätzlichen Druckraum 17a verbunden sein, der Teil des Gehäuses sein kann. Auch die Druckleitung 8 ist über eine weitere Dichtung 18a gegenüber dem Innenraum 5 abgedichtet.
Wird das Ventil 7 nicht richtig montiert oder sind die Dichtungen 16a und 18a und insbesondere die Dichtung 16 nicht korrekt montiert oder durch Alterung oder Verschleiß undicht geworden, so kann Druckluft aus der Druckleitung 8 und ggf. dem Druckraum 17a in den Innenraum gelangen. Normalerweise sollte aber der Innenraum 5 drucklos sein. Mit der Erfindung kann ein Überdruck im Innenraum 7 somit über die Entlüftungsöffnung 10, den Entlüftungsraum 11, das Rückschlagventil 12, den Ventilraum 13 und die Labyrinthdichtung 14 zur Gehäuseöffnung 15 hin abfließen. Das Rückschlagventil 12 und der Ventilraum 13 sind durch die Labyrinthdichtung 14 gleichwohl gegenüber Schmutz, Wasser und Eis geschützt. Auch bei starkem Überdruck im Innenraum 5 wird die elastische Dichtung 4 nicht übermäßig beansprucht und hält ihre Dichtfunktion aufrecht.
2 zeigt eine Draufsicht der elastischen Dichtung 4 gesehen in Richtung der Pfeile II-II der 1. Die elastische Dichtung 4 ist hier ein Dichtring, wobei er selbstverständlich an die jeweilige Gehäuseform angepasst ist. An der elastischen Dichtung 4 ist das Rückschlagventil 12 seitlich angebracht und durch einen eigenen Dichtungssteg 16 ringsum abgedichtet.
Neben dem Rückschlagventil 12 ist ein Druckausgleichselement 17 angeordnet, das durch einen weiteren Dichtungssteg 18 umrundet ist. Das Druckausgleichselement 17 ist hierbei eine elastische Membran. Auch das Druckabgleichselement 17 ist mit dem Entlüftungsraum 11 und damit der Entlüftungsöffnung 10 des Gehäuses 1 verbunden. Kleinere Druckschwankungen im Innenraum 5 werden somit durch das Druckausgleichselement 17 ausgeglichen, während ein größerer Überdruck über das Rückschlagventil 12 abfließen kann.
3 zeigt in stark vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt der elastischen Dichtung 4 mit dem Rückschlagventil 12 und dem Druckausgleichselement 17. Diese Figur zeigt deutlicher die Dichtungsstege 16 und 18 sowie weitere Dichtungsstege 19 und 20 der elastischen Dichtung 4, die, wie am besten aus der Schnittdarstellung der 4 zu erkennen ist, beidseitig der elastischen Dichtung 4 hervortreten.
4 zeigt einen Schnitt längs der Linie A-A der 3. Hier ist das Rückschlagventil 12 besser zu erkennen. Dieses Ventil hat zwei Ventilelemente 21 und 22, die elastisch aufeinander vorgespannt sind und sich in einem Endabschnitt 23 flächig berühren unter Bildung eines Entlüftungsschlitzes 24, wobei die elastische Dichtung im Bereich des Rückschlagventils 12 eine Öffnung 25 hat, die mit dem Entlüftungsraum 11 (1) in Verbindung steht.

Claims

Entlüftungsvorrichtung für ein Gehäuse (1), das ein Gehäuseoberteil (2) und ein Gehäuseunterteil (3) aufweist, zwischen denen eine elastische Dichtung (4) angeordnet ist, die einen Innenraum (5) des Gehäuses (1) mit Dichtungsstegen (19, 20) abdichtet, wobei der Innenraum (5) mit einem Entlüftungsraum (11) verbunden ist, der mit einem Rückschlagventil (12) verbunden ist, wobei am Ausgang des Rückschlagventils (12) eine Labyrinthdichtung (14) vorgesehen ist, die zu einer Gehäuseöffnung (15) führt, wobei das Rückschlagventil (12) in die elastische Dichtung (4) integriert und durch einen eigenen Dichtungssteg (16) ringsum abgedichtet ist und wobei das Rückschlagventil (12) zwischen dem Entlüftungsraum und einem Ventilraum (13) angeordnet ist, die seitlich am Gehäuse (1) angeschlossen sind.
Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Entlüftungsraum (11) und der Ventilraum (13) mit dem Gehäuseoberteil (2) bzw. dem Gehäuseunterteil (3) integriert sind.
Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckausgleichselement (17) in die elastische Dichtung (4) integriert ist.
Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil ein Entenschnabelventil ist.