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Die
Erfindung betrifft einen Halbleiterchip, der zur Emission von Strahlung
vorgesehen ist.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE
10 2005 048 408 ist ein Dünnfilm-Halbleiterkörper
bekannt, der einen photonischen Kristall aufweist. Der photonische Kristall
ist auf einer Strahlungsaustrittsseite des Halbleiterkörpers
angeordnet.
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Bei
einer derartigen Anordnung muss ein Kompromiss zwischen der Lichtausbeute
und der optischen Wirksamkeit des photonischen Kristalls eingegangen
werden. Der photonische Kristall ist mittels in den Halbleiterkörper
eingebrachter Vertiefungen ausgebildet, die vorzugsweise bis in
die aktive Zone reichen. Dies führt einerseits zu einer
Störung der aktiven Zone, die insbesondere mit einer Reduzierung der
Lichtausbeute verbunden sein kann. Andererseits ist die Wechselwirkung
zwischen Strahlung und photonischem Kristall stärker, wenn
die Vertiefungen nicht nur an der Oberfläche angeordnet
sind, sondern bis in die aktive Zone hineinreichen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Halbleiterchip mit
verbesserter Lichtausbeute anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Halbleiterchip nach Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
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Ein
erfindungsgemäßer Halbleiterchip umfasst mindestens
einen Halbleiterkörper, der eine erste Hauptfläche
mit einer Kontaktfläche und einen aktiven Bereich aufweist,
mindestens einen ersten Kontaktbereich, der zur elektrischen Kontaktierung des
Halbleiterkörpers vorgesehen ist und von der Kontaktfläche
lateral beabstandet ist, sowie eine für die vom aktiven
Bereich emittierte Strahlung durchlässige, elektrisch leitende
Kontaktschicht, welche die Kontaktfläche mit dem ersten
Kontaktbereich verbindet, wobei an mindestens einer Seitenflanke
des Halbleiterkörpers ein photonischer Kristall oder ein photonischer
Quasikristall angeordnet ist.
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Vorteilhafterweise
ermöglicht die seitliche Anordnung des photonischen Kristalls
oder des photonischen Quasikristalls eine ungestörte Stromeinprägung
in den aktiven Bereich, da der photonische Kristall oder Quasikristall
nicht in einem Strompfad liegt. Gleichzeitig kann die optische Wirksamkeit
des photonischen Kristalls oder Quasikristalls gegenüber herkömmlichen
Designs gesteigert werden, da es möglich ist, Vertiefungen
bis in den aktiven Bereich des Halbleiterkörpers und sogar
tiefer einzubringen, ohne dadurch die Lichtausbeute zu verschlechtern. Denn
der innerhalb des photonischen Kristalls oder Quasikristalls angeordnete
aktive Bereich wird nicht zur Strahlungserzeugung genutzt.
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Die
optische Wirksamkeit des photonischen Kristalls oder Quasikristalls
liegt zum Einen in der Reduzierung der durch Totalreflexion verursachten Strahlungsverluste
am Übergang zwischen Halbleiterkörper und Umgebungsmedium
und zum Anderen im Erzielen einer höheren Direktionalität,
das heißt der Erhöhung eines in einer vorgegebenen
Vorzugsrichtung abgestrahlten Strahlungsanteils beziehungsweise
des Erzielens eines kleineren Öffnungswinkels eines von
dem Halbleiterchip emittierten Strahlungskegels. Somit kann mittels
des photonischen Kristalls oder Quasikristalls die Intensität
der vom Halbleiterchip emittierten Strahlung vorteilhaft gesteigert
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Variante weist der photonische Kristall oder Quasikristall
eine Mehrzahl von regelmäßig angeordneten Bereichen
mit einem ersten Brechungsindex auf, die von einem Medium mit einem
zweiten Brechungsindex umgeben sind. Die regelmäßige
Anordnung kann einem eindimensionalen, zweidimensionalen oder dreidimensionalen Gitter
entsprechen. Insbesondere kann der photonische Kristall oder Quasikristall
die Struktur eines zweidimensionalen Gitters aufweisen. Dabei entspricht
der Abstand zwischen zwei benachbarten Bereichen der Gitterkonstante.
Der photonische Kristall oder Quasikristall erzielt seine Wirkung
am besten, wenn die Gitterkonstante an eine Wellenlänge
der im aktiven Bereich erzeugten Strahlung angepasst ist. Vorzugsweise
entspricht der Abstand zwischen zwei benachbarten Bereichen ungefähr
der Wellenlänge der vom aktiven Bereich erzeugten Strahlung.
Besonders bevorzugt liegt der Abstand zwischen 10–9 m und
10–6 m. Im Falle des photonischen
Kristalls weisen die regelmäßig angeordneten Bereiche über
den gesamten photonischen Kristall hinweg die gleiche periodische
Struktur auf.
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Unter
einem Quasikristall wird im Rahmen der Anmeldung ein aperiodischer
geordneter Kristall verstanden.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Variante sind die regelmäßig
angeordneten Bereiche Vertiefungen oder Erhebungen, die aus dem
Halbleiterkörper herausgebildet sind.
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Die
Herstellung des photonischen Kristalls oder Quasikristalls kann
derart erfolgen, dass ausgehend von der Hauptfläche eines
fertig epitaxierten unstrukturierten Halbleiterkörpers
Vertiefungen in den Halbleiterkörper eingebracht werden
beziehungsweise Erhebungen ausgebildet werden. Die Vertiefungen
können mit einem Füllmaterial gefüllt sein,
beispielsweise einem dielektrischen Material oder einem Halbleitermaterial.
Im Falle von Vertiefungen ist das umgebende Medium vorzugsweise
der Halbleiterkörper. Im Falle von Erhebungen gilt das Umgekehrte.
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Die
Bereiche können eine Tiefe von etwa 500 nm, bevorzugt 1000
nm und mehr aufweisen. Bei herkömmlichen Designs beschränkt
sich die Tiefe auf 150 nm bis 300 nm. Für den Abstand zwischen
den Bereichen, welcher der Gitterkonstante a entspricht, gilt λ/n < a < λ, wobei λ die
Wellenlänge und n der Brechungsindex des Halbleitermaterials
ist. Die Breite der Bereiche, die bei einem kreisförmigen
Querschnitt dem Durchmesser entspricht, beträgt vorzugsweise
zwischen 20% und 100% des Abstands zwischen den Bereichen.
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Unter
dem aktiven Bereich ist vorliegend ein pn-Übergang zu verstehen,
der Strahlung erzeugt. Dieser pn-Übergang kann im einfachsten
Fall mittels einer p-leitenden und einer n-leitenden Halbleiterschicht
gebildet sein, die unmittelbar aneinandergrenzen. Bevorzugt ist
zwischen der p-leitenden und der n-leitenden Halbleiterschicht die
eigentliche Strahlung erzeugende Schicht, etwa in Form einer dotierten
oder undotierten Quantenschicht, ausgebildet. Die Quantenschicht
kann als Einfachquantentopfstruktur (SQW, Single Quantum Well) oder
Mehrfachquantentopfstruktur (MQW, Multiple Quantum Well) oder auch
als Quantendraht oder Quantenpunktstruktur ausgeformt sein. Bevorzugterweise sind
die Halbleiterschichten des aktiven Bereichs und ferner des Halbleiterkörpers
auf ein Aufwachssubstrat aufgewachsene Schichten. Besonders bevorzugt sind
die Halbleiterschichten in Ebenen angeordnet, deren Flächennormale
parallel zu einer Wachstumsrichtung verläuft.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung des Halbleiterchips erstrecken sich die
Bereiche quer zu einer Ebene, in welcher der aktive Bereich angeordnet
ist. Vorteilhafterweise kann somit der photonische Kristall oder
Quasikristall, beispielsweise mittels Ätzen ausgehend von
der Hauptfläche, die eine größere Angriffsfläche
bietet als beispielsweise eine Seitenfläche des Halbleiterkörpers,
auf einfache Weise hergestellt werden.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung erstrecken sich die Bereiche
von der ersten Hauptfläche bis mindestens zum aktiven Bereich. Der
große Vorteil hierbei ist, dass bei einer derartigen Tiefe
der Bereiche zum Einen die Kopplung zwischen Strahlung und photonischem
Kristall oder Quasikristall stärker ist, und zum Anderen
photonische Bandlücken existieren, die für eine
hohe Direktionalität der vom Halbleiterchip emittierten
Strahlung sorgen.
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Die
Ausbildung der Bereiche mit einer Tiefe, die mindestens bis zum
aktiven Bereich reicht, würde bei einem herkömmlichen
Halbleiterchip, der typischerweise zur Stromaufweitung auf der Strahlungsaustrittsseite
mindestens eine Stromaufweitungsschicht aufweist, aufgrund der Dicke
und einer gewünschten hohen Qualität des photonischen
Kristalls oder Quasikristalls einen erheblichen technischen Aufwand
erfordern. Vorteilhafterweise ist bei dem erfindungsgemäßen
Halbleiterchip keine Stromaufweitungsschicht erforderlich, um eine
homogene Stromverteilung im Halbleiterkörper zu erzielen.
Die homogene Stromverteilung kann mittels der ersten Kontaktschicht
und gegebenenfalls mittels des ersten Kontaktbereichs erfolgen.
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Die
erste Kontaktschicht bedeckt die Kontaktfläche des Halbleiterkörpers.
Insbesondere ist die Kontaktfläche frei von die Strahlung
absorbierenden Kontaktstrukturen. Vorliegend sind unter Kontaktstrukturen
insbesondere metallische Kontaktbereiche, zum Beispiel in Form von
Kontaktstegen oder Bondpads zu verstehen. Demnach ist die erste
Kontaktschicht keine Kontaktstruktur. Da keine Kontaktstrukturen
vorhanden sind, kann vorteilhafterweise über die gesamte
Kontaktfläche hinweg Strahlung emittiert werden.
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Vorzugsweise
unterscheidet sich die Größe der Kontaktfläche
von der Größe der Hauptfläche nur durch
den Bereich, der von einer Isolierschicht bedeckt ist. Denn gemäß einer
bevorzugten Variante ist die Kontaktfläche in lateraler
Richtung mittels der Isolierschicht begrenzt, welche auf der ersten
Hauptfläche aufgebracht ist. Die laterale Richtung verläuft
insbesondere senkrecht zu einer Wachstumsrichtung, in welcher die
Halbleiterschichten des Halbleiterkörpers auf ein Aufwachssubstrat
aufgewachsen wurden.
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Die
Isolierschicht soll die Stromverteilung im Halbleiterkörper
auf bevorzugte Bereiche einschränken und eine Stromführung
zum aktiven Bereich begünstigen. Die Isolierschicht bedeckt
insbesondere die Bereiche der Hauptfläche, die vom photonischen Kristall
oder Quasikristall eingenommen werden. Geeignete Materialien für
die Isolierschicht sind zum Beispiel Siliziumnitrid oder Siliziumoxid.
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Bevorzugterweise
bildet die erste Kontaktschicht eine den Halbleiterchip in einer
Hauptabstrahlrichtung nach außen begrenzende Schicht, das heißt
sie hat die Funktion einer Abdeckschicht. Die Hauptabstrahlrichtung
verläuft insbesondere parallel zur Wachstumsrichtung.
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Besonders
bevorzugt enthält die erste Kontaktschicht ein TCO. Das
TCO kann insbesondere auf den Halbleiterkörper aufgesputtert
oder aufgedampft sein. TCOs (transparent conductive oxides) sind
transparente, leitende Materialien, in der Regel Metalloxide, wie
beispielsweise Zinkoxid, Zinnoxid, Cadmiumoxid, Titanoxid, Indiumoxid
oder Indiumzinnoxid (ITO). Neben binären Metallsauerstoffverbindungen,
wie beispielsweise ZnO, SnO2 oder In2O3 gehören
auch ternäre Metallsauerstoffverbindungen, wie beispielsweise
Zn2SnO4, CdSnO3, ZnSnO3, MgIn2O4, GaInO3, Zn2In2O5 oder In4Sn3O12 oder Mischungen
unterschiedlicher transparenter leitender Oxide zu der Gruppe der
TCOs. Weiterhin entsprechen die TCOs nicht zwingend einer stöchiometrischen
Zusammensetzung und können auch p- oder n-dotiert sein.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform ist die erste Kontaktschicht
mit einem Dotierstoff eines ersten Leitfähigkeitstyps dotiert,
während eine zweite Kontaktschicht mit einem Dotierstoff
eines zweiten Leitfähigkeitstyps dotiert ist. Beispielsweise kann
die erste Kontaktschicht ein p-dotiertes TCO und die zweite Kontaktschicht
ein n-dotiertes TCO enthalten.
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Der
erste Kontaktbereich, mit welchem die erste Kontaktschicht elektrisch
verbunden ist, ist bevorzugterweise metallisch ausgebildet und enthält beispielsweise
Au. Besonders bevorzugt ist der erste Kontaktbereich in Form eines
Bondpads oder Kontaktfingers ausgebildet. Weiter bevorzugt ist der
erste Kontaktbereich in die erste Kontaktschicht eingebettet. Vorteilhafterweise
kann dadurch eine vergleichsweise homogene Stromverteilung in der
ersten Kontaktschicht erzielt werden. Der erste Kontaktbereich kann
auf die Isolierschicht aufgebracht sein.
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Ferner
sind der erste Kontaktbereich und der Halbleiterkörper
vorzugsweise auf einem gemeinsamen Träger angeordnet. Mittels
des Trägers ist die Stabilität des Halbleiterchips
erhöht, was beispielsweise eine Handhabung des Halbleiterchips
erleichtert.
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Wie
bereits oben erwähnt kann der Halbleiterchip eine zweite
Kontaktschicht aufweisen. Diese ist vorzugsweise auf einer der Strahlungsaustrittsseite
gegenüberliegenden Rückseite angeordnet oder auf
den Träger aufgebracht, wenn ein Träger vorhanden
ist. Vorteilhafterweise ist sowohl mittels der ersten als auch mittels
der zweiten Kontaktschicht im Bereich des Halbleiterkörpers
eine drahtlose Kontaktierung möglich, bei der die Kontaktschichten
etwa Bondpad und Bonddraht ersetzen. Dies schließt nicht aus,
dass der erste und/oder ein zweiter Kontaktbereich mittels einer
Drahtverbindung an eine Spannungsquelle angeschlossen ist.
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Bevorzugterweise
verbindet die zweite Kontaktschicht den Halbleiterkörper
mit einem zweiten Kontaktbereich zur elektrischen Kontaktierung
des Halbleiterkörpers. Besonders bevorzugt ist die zweite Kontaktschicht
zwischen dem Halbleiterkörper und dem zweiten Kontaktbereich
angeordnet und bildet zusammen mit dem zweiten Kontaktbereich, der
beispielsweise eine Reflexionsschicht ist, einen Spiegel. Insbesondere
kann die zweite Kontaktschicht für die emittierte Strahlung
durchlässig sein. Strahlung, die durch die zweite Kontaktschicht
transmittiert wird, kann dann am zweiten Kontaktbereich reflektiert
werden. Zweckmäßigerweise ist der zweite Kontaktbereich
metallisch ausgebildet. Insbesondere kann der zweite Kontaktbereich
Au, Al, Ag, AuZn enthalten. Derartige Materialien eignen sich unter
anderem für eine Ausbildung des zweiten Kontaktbereichs
als Reflexionsschicht. Ferner kann die zweite Kontaktschicht ein
TCO enthalten.
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Es
wurde bereits erwähnt, dass mittels des photonischen Kristalls
oder Quasikristalls die Direktionalität der vom Halbleiterchip
emittierten Strahlung verbessert werden kann. Eine weitere Verbesserung ist
möglich, wenn der Halbleiterchip wie vorliegend bevorzugt
ein Dünnfilm-Leuchtdiodenchip ist. Ein Dünnfilm-Leuchtdiodenchip
zeichnet sich insbesondere durch mindestens eines der folgenden
Merkmale aus:
- – an einer zu einem
Trägerelement hin gewandten ersten Hauptfläche
einer strahlungserzeugenden Epitaxieschichtenfolge ist eine reflektierende Schicht
aufgebracht oder ausgebildet, die zumindest einen Teil der in der
Epitaxieschichtenfolge erzeugten elektromagnetischen Strahlung in
diese zurückreflektiert;
- – die Epitaxieschichtenfolge weist eine Dicke im Bereich
von 20 μm oder weniger, insbesondere im Bereich von 0,5 μm
bis 2 μm auf; und
- – die Epitaxieschichtenfolge enthält mindestens eine
Halbleiterschicht mit zumindest einer Fläche, die eine Durchmischungsstruktur
aufweist, die im Idealfall zu einer annähernd ergodischen
Verteilung des Lichtes in der epitaktischen Epitaxieschichtenfolge
führt, das heißt sie weist ein möglichst
ergodisch stochastisches Streuverhalten auf.
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Ein
Grundprinzip eines Dünnschicht-Leuchtdiodenchips ist beispielsweise
in I. Schnitzer et al., Appl. Phys. Lett. 63 (16), 18. Oktober
1993, 2174–2176 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt insofern
hiermit durch Rückbezug aufgenommen wird.
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Ein
Dünnfilm-Leuchtdiodenchip ist in guter Näherung
ein Lambert'scher Oberflächenstrahler und eignet sich von
daher besonders gut für die Anwendung in einem Scheinwerfer.
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Gemäß einer
bevorzugten Variante weist der Halbleiterchip zwei oder mehr Halbleiterkörper
auf, wobei zwischen zwei benachbarten Halbleiterkörpern
jeweils ein photonischer Kristall oder Quasikristall angeordnet
ist. Diese Variante ist insbesondere bei größeren
Halbleiterchips denkbar, die eine Kantenlänge beispielsweise
größer als 400 μm aufweisen. Zur Herstellung
können aus einem fertig epitaxierten unstrukturierten Halbleiterkörper
innerhalb eines begrenzten Bereichs Vertiefungen oder Erhebungen
herausgebildet werden. Der Bereich wird dann an einer ersten gedachten
Seitenflanke durch einen ersten Halbleiterkörper und an
einer zweiten gedachten Seitenflanke durch einen zweiten Halbleiterkörper
begrenzt. Somit sind die beiden Halbleiterkörper mittels
des photonischen Kristalls oder Quasikristalls zusammenhängend.
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Alternativ
kann der Halbleiterchip zwei separate Halbleiterkörper
umfassen, die an einander zugewandten Seitenflanken jeweils einen
photonischen Kristall oder Quasikristall aufweisen. Hierbei wird
der fertig epitaxierte unstrukturierte Halbleiterkörper
in mindestens zwei separate Halbleiterkörper zerteilt, wobei
in Randbereichen der separaten Halbleiterkörper zur Ausbildung
der photonischen Kristalle oder Quasikristalle Vertiefungen eingebracht
oder Erhebungen ausgebildet sind.
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Bei
dieser Variante ist ein Zwischenraum zwischen den beiden photonischen
Kristallen oder Quasikristallen oder zwischen den Halbleiterkörpern vorzugsweise
mittels der Isolierschicht ausgekleidet. Insbesondere wird der Zwischenraum
dazu genutzt, einen ersten Kontaktbereich in dem Zwischenraum zu
versenken. Durch eine Anordnung des ersten Kontaktbereichs im Zwischenraum
ist die Absorption von Strahlung durch den ersten Kontaktbereich
vorteilhaft reduziert.
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Der
Halbleiterchip oder der Halbleiterkörper kann ein auf Phosphid-Verbindungshalbleitern,
Arsenid-Verbindungshalbleitern oder Nitrid-Verbindungshalbleitern
basierendes Material enthalten. „Auf Phosphid-Verbindungshalbleitern
basierend" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein derart bezeichneter
Halbleiterchip oder Halbleiterkörper vorzugsweise AlnGamIn1-n-mP
umfasst, wobei 0 ≤ n ≤ 1, 0 ≤ m ≤ 1
und n + m ≤ 1. Für Nitrid-Verbindungshalbleiter
und Arsenid- Verbindungshalbleiter gilt das Entsprechende.
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Die
Epitaxieschichtenfolge des Dünnfilm-Leuchtdiodenchips kann
insbesondere bei Verwendung eines auf Nitrid-Verbindungshalbleitern
basierenden Materials eine Dicke aufweisen, die geringer ist als
1 μm.
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Weitere
Verbesserungen der Strahlungsintensität des Halbleiterchips
können dadurch erzielt werden, dass die Kontaktfläche
oder Hauptfläche des Halbleiterkörpers Auskoppelelemente
aufweist. Beispielsweise kann die Hauptfläche aufgeraut
sein, Mikroprismen oder einen schwachen photonischen Kristall, der
nicht bis zum aktiven Bereich reicht, aufweisen.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von zwei Ausführungsbeispielen
im Zusammenhang mit den 1 bis 3 näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines
Halbleiterchips gemäß der Erfindung,
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2 eine
schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein zweites Ausführungsbeispiel eines
Halbleiterchips gemäß der Erfindung,
-
3 eine
schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein drittes Ausführungsbeispiel eines
Halbleiterchips gemäß der Erfindung.
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Gleiche
oder gleichwirkende Elemente sind in den Figuren mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
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Der
in 1 dargestellte Halbleiterchip 100 umfasst
einen Halbleiterkörper 4, der eine Hauptfläche 7 mit
einer Kontaktfläche 8 und einen aktiven Bereich 10 aufweist,
sowie einen ersten strukturierten Kontaktbereich 5 zur
elektrischen Kontaktierung des Halbleiterkörpers 4,
der in Form zweier Bondpads ausgebildet ist. Im Betrieb verlaufen
Strompfade A von den beiden Bondpads zum aktiven Bereich 10. Der
erste Kontaktbereich 5 beziehungsweise die beiden Bondpads
ist/sind von der Kontaktfläche 8 lateral beabstandet.
Eine erste Kontaktschicht 1, welche für die vom
aktiven Bereich 10 emittierte Strahlung durchlässig
und ferner elektrisch leitend ist, verbindet den ersten Kontaktbereich 5 mit
der Kontaktfläche 8. An zwei Seitenflanken des
Halbleiterkörpers 4 ist jeweils ein photonischer
Kristall 9 angeordnet. Auf die photonischen Kristalle 9 ist
vorderseitig und rückseitig eine Isolierschicht 6 aufgebracht,
auf welcher vorderseitig der erste Kontaktbereich 5 und
rückseitig der zweite Kontaktbereich 3 ausgebildet
ist. Der zweite Kontaktbereich 3 erstreckt sich rückseitig über die
gesamte Halbleiterchipfläche. Zwischen dem zweiten Kontaktbereich 3 und
dem Halbleiterkörper 4 ist eine zweite Kontaktschicht 2 angeordnet,
die den Halbleiterkörper 4 mit dem zweiten Kontaktbereich 3 elektrisch
verbindet.
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Der
in 2 dargestellte Halbleiterchip 100 umfasst
mehrere Halbleiterkörper 4, die jeweils an einer
Seitenflanke einen photonischen Kristall 9 aufweisen. Insbesondere
sind jeweils zwei Halbleiterkörper 4 mittels eines
photonischen Kristalls 9 miteinander verbunden. Somit ist
der Halbleiterchip 100 zusammenhängend ausgebildet.
Der Halbleiterchip 100 ist auf einfache Weise herstellbar,
in dem in einem fertig epitaxierten unstrukturierten Halbleiterkörper
photonische Kristalle 9 ausgebildet werden. Die photonischen
Kristalle 9 können ein gitterartiges Muster ergeben,
so dass jeder Halbleiterkörper 4 an allen vier
Seitenflanken einen photonischen Kristall 9 aufweist. Die
photonischen Kristalle 9 können aus dem unstrukturierten Halbleiterkörper
herausgebildete Vertiefungen oder Erhebungen sein. Insbesondere sind
die Vertiefungen oder Erhebungen in den unstrukturierten Halbleiterkörper
geätzt. Sie ergeben beispielsweise ein zweidimensionales
Gitter mit Bereichen 9a, die einen ersten Brechungsindex
aufweisen, und einem umgebenden Medium 9b, das einen zweiten,
von dem ersten verschiedenen Brechumgsindex aufweist.
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Die
photonischen Kristalle 9 grenzen auf einer Strahlungsaustrittsseite 11 an
Kontaktflächen 8 der Halbleiterkörper 4.
Die Kontaktflächen 8 sind frei von die Strahlung
absorbierenden metallischen Kontaktstrukturen. Die Kontaktflächen 8 sind
vollständig von der ersten Kontaktschicht 1 bedeckt.
Die erste Kontaktschicht 1 stellt eine elektrische Verbindung zwischen
dem ersten Kontaktbereich 5 und der Kontaktfläche 8 jedes
Halbleiterkörpers 4 her. Wie dargestellt ist,
weist der Halbleiterchip 100 eine Mehrzahl von ersten Kontaktbereichen 5 auf,
wobei jeweils ein erster Kontaktbereich 5 auf einem photonischen
Kristall 9 angeordnet ist. Die ersten Kontaktbereiche 5 sind
metallisch ausgebildet und enthalten vorzugsweise Au. Die ersten
Kontaktbereiche 5 sind in die erste Kontaktschicht 1 eingebettet.
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Auf
der der Strahlungsaustrittsseite 11 gegenüber
liegenden Rückseite weist der Halbleiterchip 100 den
zweiten Kontaktbereich 3 auf, wobei die Halbleiterkörper 4 mittels
der zweiten Kontaktschicht 2 mit dem zweiten Kontaktbereich 3 elektrisch
verbunden sind. Der zweite Kontaktbereich 3 ist eine Metallschicht,
die vorzugsweise Au, Al, Ag, AuZn enthält. Die zweite Kontaktschicht 2 ist
eine strukturierte Schicht, die auf die Halbleiterkörper 4 aufgebracht
ist. In Bereichen, die von der zweiten Kontaktschicht 2 unbedeckt sind,
ist die Isolierschicht 6 angeordnet. Dies sind Bereiche,
in welchen sich die photonischen Kristalle 9 befinden.
Auch auf der Strahlungsaustrittsseite 11 sind die photonischen
Kristalle 9 mit einer Isolierschicht 6 bedeckt,
auf welche die ersten Kontaktbereiche 5 aufgebracht sind.
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Mittels
der Isolierschicht 6 sind Strompfade A definiert, welche
durch die Kontaktflächen 8 und die aktiven Bereiche 10 verlaufen.
Da die erste Kontaktschicht 1, welche die Kontaktflächen 8 bedeckt, strahlungsdurchlässig
ist, kann die in den aktiven Bereichen 10 erzeugte Strahlung
ungehindert aus den Halbleiterkörpern 4 austreten.
Außerdem sind die ersten Kontaktbereiche 5 zu
den aktiven Bereichen 10 lateral beabstandet, so dass die
aktiven Bereichen 10 von den ersten Kontaktbereichen 5 vorteilhafterweise
nicht abgeschattet sind. Weiterhin sind die Halbleiterkörper 4 auf
den Kontaktflächen 8 frei von die Strahlung absorbierenden
Kontaktstrukturen. Somit weist der Halbleiterchip 100 einen
Aufbau auf, der zur Auskopplung von Strahlung besonders geeignet ist.
Einen weiteren Beitrag hierzu leisten die photonischen Kristalle 9,
die den Abstrahlwinkel einengen und somit für eine erhöhte
Strahlungsintensität innerhalb eines kleineren Winkels
sorgen.
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Die
erste und die zweite Kontaktschicht 1, 2 enthalten
vorzugsweise eine transparente leitfähige Oxidschicht (TCO).
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Mittels
der zweiten Kontaktschicht 2 und dem zweiten Kontaktbereich 2 ist
vorteilhafterweise ein Spiegel ausgebildet, der die auftreffende
Strahlung in Richtung der Strahlungsaustrittsseite 11 reflektiert.
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Vorteilhafterweise
ist der vorliegende Halbleiterchip 100 ein Dünnfilm-Halbleiterhalbleiterchip, der
substratlos ist und ferner keine Stromaufweitungsschicht aufweist,
da die zur Stromverteilung vorgesehenen Mittel ausreichend sind.
Während die Epitaxieschichtenfolge eines herkömmlichen
Dünnfilm-Halbleiterhalbleiterchips eine Dicke von 10 μm aufweist,
kann die Epitaxieschichtenfolge 14 des vorliegenden Halbleiterchips 100 mit
einer Dicke von höchstens 2 μm, vorzugsweise von
etwa 0,5 μm bis 2 μm ausgebildet werden. Dies
ist insbesondere für die Ausbildung des photonischen Kristalls 9 von
Vorteil, der sich mindestens bis zum aktiven Bereich 10 ausdehnen
soll.
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Die
ersten Kontaktbereiche 5 sind in diesem Ausführungsbeispiel
als Metallfinger ausgebildet, die netzartig angeordnet sind. Die
Isolierschicht 6, auf welche die ersten Kontaktbereiche 5 aufgebracht sind,
ist in diesem Fall ebenfalls netzartig ausgebildet. Die Isolierschicht 6 enthält
vorzugsweise Siliziumnitrid oder Siliziumoxid.
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Bei
dem in 3 dargestellten Halbleiterchip 100 sind
die Halbleiterkörper 4 nicht wie bei dem in 2 dargestellten
Halbleiterchip 100 zusammenhängend ausgebildet,
sondern liegen als separate Halbleiterkörper 4 vor.
Zwischen den separaten Halbleiterkörpern 4 sind
Zwischenräume 12 vorhanden. In den Zwischenräumen 12 sind
die ersten Kontaktbereiche 5 angeordnet. Vorteilhafterweise
sind die ersten Kontaktbereiche 5 in den Zwischenräumen 12 versenkt,
so dass eine Abschattung der aktiven Bereiche 10 durch
die ersten Kontaktbereiche 5 nicht unmittelbar gegeben
ist. Wiederum sind durch eine geeignete Struktur der Isolierschicht 6 Strompfade
A gebildet, die durch den Halbleiterkörper 4 verlaufen, den
photonischen Kristall 9 jedoch auslassen. Somit findet
die Strahlungserzeugung in dem von der Kontaktfläche 8 bedeckten
aktiven Bereich 10 statt. Die Isolierschicht 6 erstreckt
sich von der Hauptfläche 7 des Halbleiterkörpers 4 bis
zur zweiten Kontaktschicht 2 und bedeckt Seitenflächen
des Halbleiterkörpers 4. Insbesondere kleidet
die Isolierschicht 6 die Zwischenräume 12 aus,
wobei die Zwischenräume 12 mit dem Material der
Isolierschicht 6 derart aufgefüllt sind, dass
das Aufbringen der ersten Kontaktbereiche 5 ohne größere
Schwierigkeiten bewerkstelligt werden kann.
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Die
Halbleiterkörper 4 sind zwischen der ersten Kontaktschicht 1 und
der zweiten Kontaktschicht 2 angeordnet. Vorzugsweise enthalten
die erste Kontaktschicht 1 und die zweite Kontaktschicht 2 das gleiche
Material, insbesondere ein TCO. Im Gegensatz zu dem in 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel weist der in 3 dargestellte
Halbleiterchip 100 eine unstrukturierte zweite Kontaktschicht 2 auf,
die ganzflächig ausgebildet ist. Der zweite Kontaktbereich 3,
der die zweite Kontaktschicht 2 vollständig bedeckt
und vorzugsweise mit der zweiten Kontaktschicht 2 einen
Spiegel bildet, ist auf einen Träger 13 aufgebracht.
Mittels des Trägers 13 ist die Stabilität des
Halbleiterchips 100 vorteilhaft erhöht, was beispielsweise
eine Handhabung des Halbleiterchips 100 erleichtert.
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Die
Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie
jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination
von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch
wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit
in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben
ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005048408
A [0002]
- - DE 102007008525 [0055]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - I. Schnitzer
et al., Appl. Phys. Lett. 63 (16), 18. Oktober 1993, 2174–2176 [0029]