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Es
ist bekannt, dass sich Benutzer von Computern, PDAs oder Handys
Podcasts verschiedener Anbieter aus dem Internet auf ihre Endgeräte herunter
laden oder per RSS-Feed im Abo automatisch beziehen. Der Benutzer
entscheidet dann, wann er das jeweilige Hör- oder Sehstück konsumieren
will.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren, bei dem Podcasts einzelner oder
auch unterschiedlicher Anbieter von einem PodAgent nach Kundenwunsch
gesammelt und aufbereitet werden oder im Auftrag eines Anbieters
(Podcasters) für
einen bestimmten Zweck bereit gestellt werden. Die Podcasts können Hör- oder
Sehstücke
sein: Musiken, Atmosphären oder
Wort-/Bild-Beiträge.
Die Podcasts werden dann per Internet auf das Endgerät des Kunden
(vorzugsweise MP3-Player,
PDA, Smartphone oder Mobiltelefon) in Form einzelner digitaler Datenpakete
per Abruf oder per Abo übertragen
und zunächst
im Datenspeicher(Podstore) zwischengespeichert. Hier werden die
einzelnen Musik-, Sound- und Themen-Podcasts – im Endgerät (Terminal) – mittels
einer geeigneten Software nach definierten Regeln zu einem kontinuierlichen
Programm-Ablauf zusammengefügt, so
dass für
den Benutzer der Eindruck entsteht, ein lineares Radioprogramm zu
hören.
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Die
Kriterien, nach denen die Programm-Ablaufgestaltung erfolgt, können vielfältig sein.
- 1. Der Benutzer selbst wählt seine Musik und/oder Themen-Genres
und deren Abfolge-Charakteristik.
- 2. Die Programmabfolge orientiert sich an der individuellen
Orts-Umgebung und an der Geh- oder Fahrgeschwindigkeit des Benutzers,
die per GPS ermittelt wird. Das Endgerät muss mit einem GPS-Empfänger (intern
oder extern) ausgestattet sein.
- 3. Der Benutzer löst
ein Hör-
oder Sehereignis aus, indem er sich in einer bewusst wahrgenommenen
Interaktion mit seinem Endgerät
einem so genannten RFID-TAG-Point annähert. Das Endgerät muss mit
einem RFID-Reader (intern oder extern) ausgestattet sein.
- 4. Jede Kombination dieser Programmgestaltungs-Varianten ist
möglich.
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Eine
weitere wesentliche Aufgabe der PodAgency ist die Verknüpfung der
bereitgestellten Themen-Podcast mit einer eindeutigen GPS-Koordinate oder
einem unverwechselbaren RFID-Code bei den erfindungsgemäßen Verfahrens-Varianten, die dies erfordern.
In einer zentralen Datenbank werden diese Datenbeziehungen beim
PodAgent verwaltet.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
unterscheide ich nach unterschiedlichen Anwendungs-Varianten. Die Übergänge zwischen
den Anwendungen sind fließend.
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Die
Verfahrens-Varianten und deren Anwendungsbereiche:
Beim
allgemeinen Konsumieren von Podcasts
Ich nenne es PersonalPodcasting
Beim
Reisen und beim Sightseeing
Ich nenne es TravelPodcasting
Beim
Stadtrundgang oder beim Zoobesuch
Ich nenne es CityPodcasting
Beim
Besuch von Ausstellungen, Museen, Messen, Präsentationen,
Kongressen
und Lehrveranstaltungen
Ich nenne es ExpoPodcasting
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Bei
der erfindungsgemäßen PersonalPodcasting-Verfahrensvariante
sorgt eine besondere Software im Endgerät dafür, dass einzelne individuell gewählte Programmbausteine
zu einem kontinuierlichen Programm zusammen gefügt werden. Der Benutzer wählt anhand
einer Auswahlliste seine Wunschprogramm-Inhalte und legt die Programmstruktur
fest – Häufigkeit
der ThemenPodcasts im Verhältnis
zur Musik. Er bestellt die Programminhalte beim PodAgent. Der PodAgent
liefert dem Benutzer die Musiktitel aus seinem Lieblingsgenre (einem
oder mehreren) und die Themen-Podcasts entsprechend seiner Themenauswahl.
Als Beispiele seinen genannt: Kinder- und Jugendthemen, besondere
Szene-Themen, Themen
zu speziellen Interessen (Schule, Studium, Beruf, Hobby), Sport
und Freizeit, aktuelle Events, aktuelle Nachrichten etc...). Die Übertragung
der verschlüsselten
Daten auf das Endgerät kann
auf unterschiedliche Weise erfolgen. Idealerweise ist das Endgerät mit einer
Technik ausgestattet, die überall
einen Internetzugang ermöglicht.
Die Übertragung
geschieht in diesem Fall kontinuierlich und unbemerkt. Oder der
Benutzer lädt
die Datenpakete bewusst immer dann, wenn er stationären Internetrugang
hat.
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Im
Gegensatz zum normalen linearen Radioprogramm oder auch zum Livestreaming-MP3-Radio kann
der Benutzer jedes einzelne Hör-
oder Sehstück jederzeit
abbrechen oder überspringen.
Die Programm-Software spielt dann automatisch den nächsten Musiktitel
oder ggf. auch den folgenden Themenbeitrag.
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Podcatching → beschreibt
ein Charakteristikum der Erfindung, das es dem Konsumenten der im Terminal
erzeugten Podstreams ermöglicht,
Musik- oder Themen Podcasts während
des Hörens/Sehens zu
markieren und auf diese Weise auf seinem Endgerät zu speichern. Wenn diese
Speicherung kostenpflichtig ist, meldet das Endgerät die Speicherung
an den PodAgent, der damit in die Lage versetzt wird, mit dem betreffenden
Anbieter abzurechnen. Alle nicht markierten Titel oder Beiträge werden
automatisch aus dem PodStore Zwischenspeicher gelöscht.
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Es
ist weiter bekannt, dass Benutzer von Mobiltelefonen und Handhelds
Softwareangebote nutzen können,
die es Ihnen ermöglichen,
sich beispielsweise bei touristischen Stadtrundgängen durch manuellen oder automatischen
Abruf (ausgelöst
durch GPS-Ortsermittlung oder durch GSM-Ortung) Informationen zu
Sehenswürdigkeiten
geben zu lassen. Die Ortsbestimmungsverfahren sind oft relativ ungenau
und dadurch Fehleranfällig.
Zudem funktionieren sie nicht in Innenräumen. Hinzu kommt, dass jeder Themen-Anbieter
auf sich alleine gestellt, mit dem eigenen präferierten Verfahren kaum in
der Lage ist, auch nur annähernd
eine flächendeckende
Versorgung mit Inhalten zu ermöglichen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, in einem vereinheitlichten
Verfahren, eine punktgenaue Übermittlung
von Informationen, außerhalb
und innerhalb von Gebäuden
zu ermöglichen und
eine möglichst
breite Gruppe von Podcastern an der Produktion der Inhalte zu beteiligen.
Ein besonderes Software-Programm
unterstützt
auch unerfahrene Programmmacher bei der Erstellung professionell
anmutender Hör-
und Sehstücke.
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CityPodcasting
bezeichnet eine erfindungsgemäße Verfahrens-Variante
für Fußgänger, vorzugsweise
für Stadtbesucher,
aber auch beispielsweise für
Tierparks. Für
City-Podcasting ist es erforderlich, dass das Endgerät mit einem
RFID Reader ausgestattet ist. Ein GPS-Empfänger ist wünschenswert. Die Inhalte der
Themen-Anbieter beim CityPodcasting sind in der Regel mit festen
Positionen innerhalb der Stadt verbunden – Sehenswürdigkeiten, Geschäfte, Restaurants,
Hotels usw. Wenn ein öffentlicher,
privater oder kommerzieller Podcaster ein Themen-Podcast anbieten
will, so lädt
er seinen Beitrag auf den PodAgent-Server und erhält von diesem
einen RFID-TAG in Form eines augenfälligen Symbols. Damit markiert
der Anbieter sein Objekt – an
der Fassade, am Schaufenster oder beispielsweise an einem Laternenpfahl
oder einem Poller in unmittelbarer Nähe. Jeder TAG-Point ist fest
mit dem dazugehörigen
Themeninhalt verknüpft.
Der Benutzer führt
den Reader seines Endgerätes
auf ca. 10 cm an den TAG-Point heran und aktiviert in einer bewusst
wahrgenommenen Interaktion den entsprechenden Themenbeitrag. Der
GPS-Empfang ist in den Städten aufgrund
der Abdeckung durch Gebäude
oft eingeschränkt.
Die RFID-Points dienen hier zum Abgleich der GPS-Daten, so dass
auch zwischen den TAG-Points Informationen oder Ambientsounds mit allgemeinem
Charakter relativ zielgenau abgerufen werden können.
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TravelPodcasting
beschreibt eine erfindungsgemäße Verfahrens-Variante
für Touristen
und Reisende. Bei Travel-Podcasting ist es erforderlich, dass das
Endgerät über einen
GPS-Empfänger
verfügt.
Für die
Abfolge der Themen orientiert sich die Terminal PodStreaming Software
am Streckenverlauf, also an der Abfolge der vom GPS-Empfänger ermittelten
Koordinaten. Die durchfahrene Umgebung, die aktuelle Geschwindigkeit,
das individuelle Musikgenre und das Wunschthema sind somit ausschlaggebend
für das
subjektiv erlebte, neuartige „Reise-Radio-Programm". Wunschthemen könnten in diesem
Fall vorzugsweise touristisch interessante Themen sein, Sehenswürdigkeiten,
historische Geschichten, regionale Themen und Besonderheiten – als Kinder-
oder Erwachsenenprogramm.
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Der
PodAgency akquiriert die Anbieter der Travel-Themen-Podcasts aktiv.
Die Übertragung
geschieht auch in diesem Fall kontinuierlich und unbemerkt mit einem
permanenten WLAN-, EDGE- oder UMTS-Internetzugang auf Basis der
groben GPS-Ortsinformationen. Oder der Benutzer lädt die Datenpakete
einer Strecke vor Reiseantritt.
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Es
ist bekannt, dass Besucher von Museen und Ausstellungen mittels
audiovisueller Führungssysteme
nützliche
Informationen zu den Exponaten erhalten. Die Angebote sind auch
in diesem Bereich sehr vielfältig.
Die singulären
Systeme sind oft technisch aufwändig
und teuer.
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ExpoPodcasting
ist eine weitere erfindungsgemäße Verfahrens-Variante
für Museen,
Ausstellungen, Messen und Präsentationen.
ExpoPodcasting bietet jedem ambitionierten Ausstellungsmacher einzigartige
Möglichkeiten,
seine Ausstellung zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Der Schlüssel zu
den Erlebniswelten ist hier in der Regel allein der RFID-Reader.
Der kontinuierliche Programmablauf sorgt in diesem besonderen Anwendungsbereich
dafür,
dass die einzelnen Themenbeiträge
in einen durchgängigen
Ambientsound eingebunden werden. Die Erlebnisqualität wird dadurch
deutlich gesteigert.
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Die
Vorteile sind:
- • Viele Museums- oder Ausstellungs-
oder Messebesucher können
eigene Hardware benutzen.
- • Die
Podcasts können
vom Ausstellungsmacher in Eigenregie kostengünstig produziert werden. Eine
besondere Software hilft bei der Produktion.
- • Der
Aufbau einer Ausstellung ist durch den Einsatz der passiven RFID-TAGs sehr einfach
und kostengünstig.
- • Die
Beziehungsdaten und die Inhalte werden sicher zentral gespeichert
und verwaltet.
- • Eine
einzige Internetseite sorgt dafür,
dass alle erfindungsgemäßen Verfahrens-Anwendungsbereiche
unter einem Label effektiv vermarktet werden können.
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Beim
ExpoPodcasting ist der Podcaster in der Regel ein einzelner Veranstalter.
Dieser stellt seine ThemenPodcasts auf den Server des PodAgents. Die
registrierten TAGS installieret er auf einfache Weise im Ausstellungsraum – auf einem
einfachen Ständer,
einer Wandhalterung oder direkt auf dem Ausstellungsobjekt! Es ist
auch vorgesehen, dass Endgeräte
vermietet werden, um auch den Besuchern die Erlebniswelten zu erschließen, die über keine
geeignete Hardware verfügen.
In diesem Fall erübrigt
sich ein Download der Daten, da diese sich bereits auf dem Endgerät befinden.
Für die übrigen „Expo" Besucher steht eine
Docking-Station zum Download zur Verfügung, aber auch der normale
Weg übers
Internet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von System-Zeichnungen dargestellt.
Im Einzelnen sind folgende Zeichnungen beigefügt:
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1 zeigt
in einer schematischen Darstellung das erfindungsgemäße Verfahren.
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2 verdeutlicht
in einer schematischen Darstellung, wie bei der erfindungsgemäßen Verfahrens-Variante „Travel-Broadcasting" aufgrund der groben
GPS-Ortsinformationen des Reisenden in einem vorauseilenden Bereich
(21) insbesondere die Themen-Podcasts (24) aus
dem Internet (etwa per EDGE oder UMTS) herunter geladen werden.
Die Größe des vorauseilenden
Ladebereiches ist von der Download-Geschwindigkeit und von der Fahrgeschwindigkeit
abhängig.
Im Aktivbereich (22) werden die aktuellen Themen-Podcasts
(25) abgearbeitet. Nach dem Abspielen werden die Beiträge automatisch
gelöscht.
Auch die nicht abgespielten Themen-Podcasts (26) werden
im Löschbereich
(23) aus dem PodStore des Endgerätes gelöscht.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung, die verdeutlicht, dass für das Abspielen
der Travel-Themen-Podcasts ein Zeitfenster (28) vorgesehen
ist. Die Terminal-PodStreaming-Software wählt die Musiktitel aus dem
Podstore (31) in Abhängigkeit von
der aktuellen Position des Reisenden (29) und der aus der
Geschwindigkeit errechneten Ankunftszeit am nächst folgenden Themen-Zeitfenster
so aus, dass durch die Auswahl und Kombination verschieden langer
Musiktitel ein sauberer Übergang
von Musik und Thema, ohne vorzeitige Unterbrechung des gespielten
Musiktitels, zustande kommt. Ziel ist es, auf diese Weise einem
herkömmlichen
Radio-Programm möglichst ähnlich zu
sein.
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4 zeigt
ein Hardware-Konfigurationsbeispiel anhand des Apple iPhones. Das
iPhone ist ein hochinnovatives Produkt, das mit seinem einzigartigen
Bedienkonzept und mit seiner Ausstattung ideale Voraussetzungen
für die
Anwendung der Erfindung bietet. Ein schneller Prozessor (auf Ton
und Bildwiedergabe und auf schnelle Internetkommunikation optimiert),
ein ausreichend großer
Datenspeicher (8 – evtl.
demnächst
16 GB) und die variabel an die Anwendung anzupassende Bildschirmtastatur
bieten hervorragende Voraussetzungen. Es ist nicht auszuschließen, dass
bei späteren
Hardwaregenerationen Technologien wie GPS und RFID/NFC ins iPhone
integriert werden. Bis dahin ist es erforderlich ein Zusatz-Modul
anzubieten. Das Zusatzmodul iGuider wird auf den serienmäßigen Geräte-Port des iPhones aufgesteckt.
Der iGuider beinhaltet idealerweise vier Funktionen: Einen RFID-Reader,
einen GPS-Empfänger,
einen USB-Speicherchip
und einen Zusatzakku. Der Akku deckt in erster Linie den Strombedarf der
Komponenten des iGuiders, damit der iPhone-Akku entlastet wird.
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Klärung der
Begriffe, wie sie in der Beschreibung der Erfindung verwendet werden.
- Podcast
- → Medienbeitrag (Hör- oder
Sehstück/Hör- oder Sehdatei – evtl.
auch eine Episode einer Serie), der per Internet (einzeln oder auch
im Abo) bezogen werden kann.
- PodStreams
- → einzelne Podcasts, die als
kontinuierliches Programm vom Benutzer wahrgenommen werden.
- RSS Feed
- → ein Verfahren, mit dem man
u. A. auch Podcasts abonnieren kann, die dann automatisch auf das
jeweilige Endgerät aus
dem Internet übertragen
werden.
- Musik Podcaster
- → Anbieter von Audio-Musikdateien
oder von Musik-Videodateien über das
Internet.
- Themen Podcaster
- → Anbieter von themenbezogenen
Audio- oder Video Mediendateien über
das Internet.
- PodAgent (PodAgency)
- → Dienstleister, der Podcasts
einzelner oder auch unterschiedlicher Anbieter sammelt und aufbereitet
und seinen Kunden gezielt zur Verfügung stellt.
- GPS-Empfänger
- → satellitengestützter Navigationsempfänger.
- RFID-Reader (NFC)
- → Lesegerät zum Auslesen der Kennung
eines RFID-Transponder-TAGs,
der sich an einem Gegenstand befinden kann. NFC ist eine technische
Variante, die einem ähnlichen
Denkansatz folgt.
- RFID-TAG/TAG-Point
- → passives „Etikett", aus dem mit einem entsprechenden Lesegerät ein eindeutiger
Code ausgelesen werden kann.
- WLAN HotSpots
- → öffentliche drahtlose Internetzugriffspunkte, über die
der Benutzer eines portablen WLAN-fähigen Computers oder Telekommunikationsgerätes mittels
der WLAN-Technologie Verbindungen zum Internet aufbauen kann.
- EDGE
- → Technik zur Erhöhung der
Datenrate in GSM-Mobilfunknetzen.
- UMTS
- → Mobilfunkstandard der dritten
Generation (3G), mit dem deutlich höhere Datenübertragungsraten als mit dem GSM-Standard
möglich sind.