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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Multitouch-Bildschirm bei dem eine Bildschirmebene
vorgesehen ist, an der ein Benutzer des Multitouch-Bildschirms durch
Berühren der Bildschirmebene so genannte Blobs bzw. Berührungs-
oder Signalbereiche erzeugen kann, die von einer Auswerteeinrichtung
erkannt und ausgewertet werden können.
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Multitouch-Bildschirme
der oben genannten Art werden insbesondere verwendet, um an deren Bildschirmebene
mehrere Berührungspunkte bzw. -bereiche zu erkennen und
diese in Befehle umzuwandeln. Mit den Befehlen kann eine zugehörige rechnergesteuerte
Anlage zu vorbestimmten Funktionen veranlasst werden. So können
mittels eines Multitouch-Bildschirms beispielsweise Bilder und Videos
bearbeitet und auch sonstige Funktionen ausgelöst werden,
während man bisher im Wesentlichen nur eine Bedienung von
rechnergesteuerten Anlagen mittels einzelner Berührpunkte,
Tastatur oder Maus kennt.
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Die
dabei bisher verwendeten Techniken sind vielfältig und
richten sich insbesondere auf TFT-Displays in Notebooks, an denen
mittels optischer Sensoren mehrere Berührungspunkte erkannt und
dann in Befehle umgewandelt werden können. Dabei ist es
nicht zwingend erforderlich, dass der Benutzer des Multitouch-Bildschirms
die Bildschirmebene direkt berührt, es reicht bereits aus,
wenn dieser sich mit einem Finger oder einem anderen Gegenstand
der Bildschirmebene nähert.
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Bei
einer bekannten Technik wird der Umstand genutzt, dass der Finger
oder der sonstige Gegenstand Licht reflektiert und auf am Multitouch-Bildschirm
vorgesehene Infrarot-Sensoren zurückwirft. Diese Infrarot-Sensoren
werten die Lichtinformationen aus und wandeln sie in Befehle bzw.
Informationen um.
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Die
Problematik derartiger Multitouch-Bildschirme, welche auch als Touchscreen-Bildschirme bezeichnet
werden, liegt darin, dass die mit den Fingern oder sonstigen Gegenständen
an der Bildschirmebene erzeugten Blobs mit großer Sicherheit und
Wiederholbarkeit erkannt werden müssen, um eine wirklich
zufriedenstellende Signalerzeugung zu gewährleisten. Bei
den derzeit bekannten Bildschirmebenen von Multitouch-Bildschirmen
ist dies nicht immer ausreichend gegeben.
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Zugrunde liegende Aufgabe
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Multitouch-Bildschirm
zu schaffen, bei dem eine sichere Erkennung der dort erzeugten Blobs
gewährleistet ist und der dennoch vergleichsweise kostengünstig
hergestellt werden kann. Insbesondere soll die Blob-Erkennung auch
bei schwierigen und wechselnden Lichtverhältnissen am Multitouch-Bildschirm möglich
sein.
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Erfindungsgemäße
Lösung
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem Multitouch-Bildschirm
gelöst, bei dem eine Bildschirmebene vorgesehen ist, an
der ein Benutzer des Multitouch-Bildschirms durch Berühren
der Bildschirmebene Blobs erzeugen kann, die von einer Auswerteeinrichtung
erkannt und ausgewertet werden können, wobei die Bildschirmebene
mit einem gespannten Flächenmaterial gebildet ist.
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Die
Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass es durch Vorsehen eines
gespannten Flächenmaterials für die Bildschirmebene
eines Multitouch-Bildschirms möglich ist, diese Bildschirmebene als
besonders dünne Schicht auszubilden, an der dann, wie nachfolgend
näher erläutert werden wird, das Erkennen von
erzeugten Blobs technisch besonders leicht und sicher durchgeführt
werden kann. Darüber hinaus lassen sich die optischen Eigenschaften
des erfindungsgemäß verwendeten gespannten Flächenmaterials
besonders gut dahingehend einstellen, dass Blobs eindeutig zu erkennen sind.
Diese eindeutige Erkennung gilt insbesondere im Hinblick auf die
Größe der Blobs und die Lage von sich unmittelbar
nebeneinander befindenden Blobs. Schließlich ist anzumerken,
dass der erfindungsgemäße Multitouch-Bildschirm
mit seinem gespannten Flächenmaterial für dessen
Benutzer eine besonders gute Optik bietet.
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Mit
anderen Worten ist die Erfindung darauf gerichtet, die Bildschirmebene
eines Multitouch-Bildschirms durch eine gespannte Fläche
zu erzeugen, vergleichbar mit dem Fell einer Trommel, die dann vom
Benutzer des Multitouch-Bildschirms berührt und gegebenenfalls
geringfügig ausgelenkt wird. Auch das derartige erfindungsgemäße
Auslenken führt zu einer weiteren Verbesserung der Erkennung des
dabei erzeugten Blobs. Ferner kann das mögliche Auslenken
des erfindungsgemäß gespannten Flächenmaterials
dazu verwendet werden, dass je nach Grad der Auslenkung ein unterschiedliches (stärkeres
oder schwächeres) Signal mit dem einzelnen Blob erzeugt
wird.
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Mit
der Erfindung können Multitouch-Bildschirme auch in sehr
großen Bildschirmgrößen, beispielsweise
2 bis 4 m auf 6 bis 8 m, insbesondere 3 bis 7 m hergestellt werden.
Wichtig ist dabei auch, dass die Bildschirmebene des erfindungsgemäßen Multitouch-Bildschirms
selbst in diesen großen Bildschirmgrößen
stoßkantenfrei sein kann. Schließlich ist anzumerken,
dass mit dem erfindungsgemäßen Multitouch-Bildschirm
sich insbesondere Steuersignale sehr gut bereits durch ein Annähern
an die Bildschirmebene und das sich dabei ergebende Abschatten der
Bildschirmebene erzeugt werden können. Darüber
hinaus bildet sich an dem er findungsgemäßen Multitouch-Bildschirm
beim Berühren der Bildschirmebene eine klar abgezeichneter
Hof, also eine klar begrenzte Fläche, die als solche sehr
gut als Blob erkannt werden kann.
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Zum
Erkennen und Auswerten der Blobs ist bei dem erfindungsgemäßen
Multitouch-Bildschirm vorteilhaft, die Auswerteeinrichtung mit einer
Kamera zum Erkennen eines Helligkeitsunterschieds an der Bildschirmebene
versehen. Die Kamera und die zugehörige restliche Auswerteeinrichtung
sind ferner insbesondere dazu eingerichtet, bei der Auswertung auch
Veränderungen der Lichtsituation auf Grund einer Auslenkung
des gespannten Flächenmaterials zu berücksichtigen.
Alternativ oder zusätzlich ist die Auswerteeinrichtung
dazu eingerichtet, mittels einer Abstandsmessung einer Auslenkung
des erfindungsgemäß gestalteten Flächenmaterials
zu erkennen. Die Auswerteeinrichtung ist ferner vorteilhaft dazu eingerichtet
in Abhängigkeit der Stärke eines Andrucks an dem
erfindungsgemäßen, gespannten Flächenmaterial
eine veränderte Steuerfunktion zu erzeugen. Ein Andruckabhängige
bzw. Intensitätsabhängige Steuerwirkung ist insbesondere
für das Verwenden des erfindungsgemäßen
Multitouch-Bildschirms als Tastatur und/oder als Spielekonsole von Bedeutung.
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Mit
dem erfindungsgemäßen, gespannten Flächenmaterial
ist es ferner möglich, die Bildschirmebene des Multitouch-Bildschirms
derart dünn und/oder derart durchsichtig bzw. transluzent
zu gestalten, dass durch das gespannte Flächenmaterial hindurch
eine Fingerabdruck-Erkennung möglich ist. Auf diese Weise
kann an dem erfindungsgemäßen Multitouch-Bildschirm
insbesondere in dessen Auswerteeinrichtung beispielsweise eine Zugangskontrolle
zu einem angeschlossenen technischen System realisiert werden.
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Auch
ist es an dem erfindungsgemäßen Multitouch-Bildschirm
mit dessen gespanntem Flächenmaterial möglich,
eine einzelne Hand eines Benutzers in deren Teilbereichen zu erkennen.
So können einzelnen Fingern einer Hand eines Benutzers
unterschiedliche Wirkungen zugewiesen werden. Es kann auch eine
un terschiedliche Handstellung genutzt werden, um mit Hilfe der Auswerteeinrichtung
daraus unterschiedliche Signale abzuleiten.
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Die
Kamera ist vorteilhaft sensitiv für Infrarotlicht gestalt
und es ist ferner bevorzugt insbesondere eine Infrarotbeleuchtung
für die Bildschirmebene vorgesehen. Die Infrarotbeleuchtung
strahlt bevorzugt diffus, wobei insbesondere Infrarotstrahler mit
einer davor angeordneten Lichtstreufolie für eine gleichmäßige,
diffuse Ausleuchtung der Bildschirmebene vorgesehen sind. Alternativ
kann für das Erkennen und Auswerten der sich an dem gespannten
Flächenmaterial ergebenden Blobs vorteilhaft auch der Infrarotanteil
von vorhandenem Tageslicht erfindungsgemäß genutzt
werden. Die erfindungsgemäße Auswerteeinrichtung
ist ferner vorteilhaft dazu angepasst, anhand der Höhe
des lnfrarotlichtanteils an der Kamera im einfallenden Licht den
Tageslichteinfluss zu ermitteln und diesen durch geeignete Berechnungsverfahren
zu kompensieren. Auf diese Weise ist es möglich, den erfindungsgemäßen
Multitouch-Bildschirm vom Tageslichteinfluss nahezu unabhängig
zu nutzen. Vorteilhaft ist es ferner, die erfindungsgemäß verwendete
Kamera mit einem Infrarotlichtfilter auszustatten. Dieser Infrarotlichtfilter
lässt vorteilhaft nur Licht der Wellenlänge von
875 bis 885 nm insbesondere 880 nm durch. So kann ebenfalls der
Einfluss des lnfrarotlichtanteils im Tageslicht und auch im Kunstlicht
minimiert werden.
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Ferner
ist die erfindungsgemäße Auswerteeinrichtung vorteilhaft
mit einer Filtervorrichtung zum Ausfiltern von Fremdeinflüssen
auf die Blob-Erkennung versehen. Derartige Filtervorrichtungen sehen insbesondere
ein Umwandeln eines mit der Kamera aufgenommenen Farbbildes in ein
Graustufenbild vor, einen Hochpass-Filter, eine Skalierung und/oder eine
Lagebereinigung. Ferner ist es mit einer derartigen Filtervorrichtung
vorteilhaft möglich, dass auf die Bildschirmebene projizierte
Bild zu „subtrahieren". Eine derartige Hintergrundsubtraktion
ist möglich, da an dem erfindungsgemäßen
Multitouch-Bildschirm von dessen zugeordnetem Projektor grundsätzlich bekannt
ist, welches Bild jeweils gerade auf dessen Bildschirmebene projiziert
wird. Das entsprechend zugeordnete, von der Kamera auf genommene
Bild kann dann mit diesem projizierten Bild verrechnet werden, wodurch
sich mit dieser „Subtraktion" eine besonders sichere Blob-Erkennung
ergibt.
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Die
Auswerteeinrichtung des erfindungsgemäßen Multitouch-Bildschirms
ist ferner vorteilhaft dazu eingerichtet, einem erkannten Blob eine
eindeutige Kennung und/oder einer Richtung und/oder eine von mehreren
vordefinierten Arten zuzuordnen. Anhand der Kennung, der Richtung
und der vordefinierte Art eines Blobs können dann entsprechende Signale
an eine zugehörige Rechnergesteuerte Anlage weitergegeben
werden.
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Darüber
hinaus ist die Auswerteeinrichtung vorteilhaft dazu eingerichtet,
die Lage eines erkannten Blobs in mindestens eine auf die Bildschirmebene bezogene
Koordinate umzurechnen. Die dadurch ermittelten Koordinaten bilden
vorteilhaft die Grundlage für die spätere, oben
erläuterte Signalerzeugung.
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Um
eine echte Multitouch-Funktion des erfindungsgemäßen
Multitouch-Bildschirms zu gewährleisten, ist es ferner
vorteilhaft, mehrere zeitgleich erkannte Blobs zu einem Paket zusammen
zu fassen und einer dieses Paket weiter verarbeitenden Einrichtung
bereitzustellen.
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Das
erfindungsgemäße gespannte Flächenmaterial
ist vorteilhaft in einem Rahmen gehaltert, der die sich im Flächenmaterial
ergebenden Zugkräfte aufnimmt.
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Das
gespannte Flächenmaterial selbst ist dabei vorteilhaft
als Netz oder Gewebe gestaltet, insbesondere als PET-Gewebe (Polyethylen-Gewebe), als
PE-Gewebe (Polyester-Gewebe) oder als PA-Gewebe (Polyamid-Gewebe).
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Besonders
vorteilhaft ist es, das gespannte Flächenmaterial in Netzform
mittels einer Fadenart als monofiles Gewebe zu gestalten. Es ergibt
sich bei einem derartigen Gewebe eine besonders gleichmäßige
und Richtungsunabhängige Gewebestruktur. Der Fadendurchmesser
des erfindungsgemäß verwendeten Gewebes beträgt
vorteilhaft 20 μm bis 500 μm, insbesondere 20 μm
bis 50 μm und am bevorzugtesten 40 μm. Vorteilhaft
befinden sich im Gewebe 5 bis 500 Fäden pro Zentimeter,
insbesondere 100 bis 150 Fäden pro Zentimeter. Am bevorzugtesten
ist das Gewebe mit 120 Fäden pro Zentimeter gewebt.
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Besonders
bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Multitouch-Bildschirm
das gespannte Flächenmaterial mit einer Emulsion beschichtet.
Die Emulsion weist insbesondere bevorzugt eine Schichtdicke von
5 μm bis 500 μm, insbesondere 150 μm
auf. Vor einem Aufbringen der Emulsion, welches besonders bevorzugt
im Sprühverfahren oder alternativ mittels Beschichtungsrinnen
oder einem Siebdruckverfahren erfolgt, wird das erfindungsgemäße, gespannte
Flächenmaterial vorteilhaft entfettet und gereinigt. Bei
einem Aufsprühen der erfindungsgemäß verwendeten
Emulsion wird diese besonders bevorzugt im Rauteverfahren, d. h.
mittels mehrerer Sprühvorgänge aufgetragen, deren
Bewegungsrichtungen beim Aufbringen zueinander in einem Winkel zwischen
30 und 60°, insbesondere 45° versetzt sind. Die
erfindungsgemäß auf das gespannte Flächenmaterial
aufgebrachte Emulsion ist vorteilhaft aus einem Anteil an Transparentlack
und einem Anteil an transparenten Kunststoff-Kügelchen
gebildet. Die Kunststoff-Kügelchen weisen dabei bevorzugt eine
mittlere Partikelgröße von 6 μm bis 15 μm
auf und sind besonders bevorzugt aus PMMA (Polymethylmethacrylat,
(C5H8O2)x) hergestellt. Darüber hinaus ist
die Emulsion vorteilhaft zusätzlich mit Kontrastpartikeln
versetzt, insbesondere Flammruß mit einem Gewichtsprozentanteil
von bis zu 5% insbesondere 0,05% bis 0,50%. Der Gewichtsprozentanteil
von Kunststoff-Kügelchen in der Emulsion beträgt bevorzugt
15 bis 55%, insbesondere 38% bis 48%, am bevorzugtesten 44%. Die
Emulsion wird besonders Bevorzugt mit einer kinematischen Viskosität von
30 bis 100 s (nach DIN 53211/4) verarbeitet. Besonders
bevorzugt wird dabei zur Viskositätsanpassung ein Transparentlack
auf Wasserbasis verwendet, dem bedarfsabhängig Wasser zugesetzt
wird. Die Emulsion wird vorteilhaft in mehreren Schichten, insbesondere
bis zu 20 Schichten, besonders bevorzugt 3 Schichten, aufgebracht,
so dass insgesamt eine sich ergebende, besonders gleichmäßige Schichtdicke
erreicht werden kann.
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Um
sowohl eine besonders gute Blob-Erkennung als auch besonders gute
optische Eigenschaften zu erreichen, ist es besonders vorteilhaft,
die Bildschirmebene mit einem Leuchtdichtefaktor von 0,7 bis 1,5,
insbesondere 1,0 auszubilden. Der Leuchtdichtefaktor wird dabei
nach DIN 19045 bestimmt und beschreibt die Leuchtdichte
des Multitouch-Bildschirms. Der Leuchtdichtefaktor wird auch als
Gain bezeichnet. Er gibt das Verhältnis der gemessenen Leuchtdichte
im Vergleich zu einem normal angenommenen Wert (an einer mattweißen,
diffusen Magnesium-Carbonat-Oberfläche) an.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe ist ferner vorteilhaft
mit einem Multitouch-Bildschirm, insbesondere der oben genannten
Art, gelöst, bei dem eine Bildschirmebene vorgesehen ist,
an der ein Benutzer des Multitouch-Bildschirms durch Berühren der
Bildschirmebene Blobs erzeugen kann, die von einer Auswerteeinrichtung
erkannt und ausgewertet werden können, und bei dem die
Bildschirmebene mit einer Emulsion, insbesondere der oben genannten
Art, beschichtet ist. Mit der genannten Emulsion kann an der Bildschirmebenen
eine Oberfläche erzeugt werden, welche insbesondere im
Hinblick auf die erforderlichen optischen Eigenschaften der Bildschirmebene
für eine gut zu erkennende Projektion und zugleich eine
sichere Blob-Erkennung, insbesondere mittels Infrarotlicht, sorgt.
Als Grundlage für das Aufbringen der erfindungsgemäßen
Emulsion wird dabei bevorzugt mit transparentem oder semitransparentem
Trägermaterial bzw. Flächenmaterial gearbeitet,
an dem eine Rückprojektion, also eine Projektion an der
vom Benutzer abgewandten Seite der Benutzerebene, erfolgt. An dieser
vom Benutzer abgewandten Seite sind an dem derartigen Multitouch-Bildschirm
vorteilhaft sowohl die Kamera als auch eine zusätzliche
Infrarotbeleuchtung vorgesehen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Multitouch-Bildschirms,
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2 eine
perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Multitouch-Bildschirms,
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3 das
Detail III in 1 und 2,
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4 ein
erstes an einem Multitouch-Bildschirm gemäß 1 oder 2 erkanntes
Blob-Bild und
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5 ein
zweites an einem Multitouch-Bildschirm gemäß 1 oder 2 erkanntes
Blob-Bild.
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Detaillierte Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In 1 ist
eine Ausführungsvariante eines Multitouch-Bildschirms 10 dargestellt,
der eine im Wesentlichen senkrecht angeordnete Bildschirmebene 12 mit
einer Dimension von zirka 4 m auf 8 m aufweist. Die Bildschirmebene 12 weist
eine einem Benutzer 14 zugewandte Vorderseite und eine
vom Benutzer abgewandte Rückseite auf. Die dem Benutzer 14 abgewandet
Rückseite wird von einem Projektor 16 sowie einer
Infrarotbeleuchtung 18 vollflächig diffus beleuchtet.
Der Projektor 16 projiziert ein jeweils gewünschtes
Bild auf die Rückseite der Bildschirmebene 12.
Die Infrarotbeleuchtung 18 dient zum diffusen Beleuchten
der Rückseite des Bildschirms 12 mit Infrarotlicht
und weist dazu je einen (nicht näher dargestellten) Diffusor
in Form einer Streufolie vor mehreren zugehörigen Leuchten
auf.
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An
der Rückseite der Bildschirmebene 12 befindet
sich ferner eine Kamera 20, welche mit einem nicht (dargestellten
Infrarotlichtfilter) versehen ist. Die Kamera 20 ist derart
angepasst und angeordnet, dass sie die gesamte Fläche der
Rück seite der Bildschirmebene 12 erkennen kann.
Der Projektor 16, die Infrarotbeleuchtung 18 und
die Kamera 20 sind an eine Rechneranlage 22 angeschlossen,
wobei zwischen der Kamera 20 und der Rechneranlage 22 eine
Auswerteeinrichtung 24 zwischengeschaltet ist, welche bei
einer (weiter nicht veranschaulichten) Ausführungsvariante
in die Rechneranlage 22 integriert ist.
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Die
Auswerteeinrichtung 24 ist dazu eingerichtet, Blobs zu
erkennen und auszuwerten, welche in einem von der Kamera 20 aufgenommenen
Kamerabild zu ermitteln sind. Die Blobs entstehen dadurch, dass
der Benutzer 14 seine Hand oder einen anderen Gegenstand
gegen die Bildschirmebene 12 bewegt und dadurch an dieser
bereichsweise eine veränderte Lichtsituation erzeugt. Insbesondere ändert
sich durch ein derartiges Heranbewegen von Fingern, einer Hand oder
einem andersartigen Gegenstand an der Bildschirmebene 12 die
Lichtsituation auch im Hinblick auf das von der Bildschirmebene 12 remittierte
Infrarotlicht. Diese veränderte Lichtsituation kann von
der Auswerteeinrichtung 24 in dem von der Kamera 20 aufgenommenen
Kamerabild durch entsprechende Filter- und Subtraktionsmethoden
ermittelt werden. Dabei kann auch das von dem Projektor 16 auf
die Bildschirmebene 12 ausgestrahlte Bild in der Form berücksichtigt,
dass es von dem von der Kamera 20 aufgenommenen Kamerabild
subtrahiert wird.
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Aus
den von der Auswerteeinrichtung 24 erkannten Blobs werden
dann Signale erzeugt und an die Rechneranlage 22 weitergegeben,
welche Steuerfunktionen innerhalb der Rechneranlage 22 auslösen
können. So kann beispielsweise anhand der Blobs eine Bewegung
von auf der Bildschirmebene 12 dargestellten Elementen
ausgelöst werden. Alternativ oder zusätzlich kann
der Benutzer 14 durch Erzeugung von Blobs eine Auswahl
an Elementen oder Funktionen vornehmen, Werte eingeben, eine simulierte
Tastatur bedienen oder eine simulierte Spielekonsole bedienen.
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In 2 ist
eine Ausführungsvariante eines Multitouch-Bildschirms 10 dargestellt,
bei dem die zugehörige Bildschirmebene 12 nicht
senkrecht bzw. vertikal sondern weitgehend geneigt in die Horizontale
angeordnet ist. Ein derartiger Multitouch-Bildschirm 10 gemäß 2 wir
auch als Tisch-Bildschirm bezeichnet. Im Übrigen ist der
Multitouch-Bildschirm 10 gemäß 2 im
Hinblick auf die Anordnung eines Projektors 16, einer Infrarotbeleuchtung 18,
einer Kamera 10, einer Rechneranlage 22 sowie einer
Auswerteeinrichtung 24 wie die in 1 dargestellte
Ausführungsvariante gestaltet.
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3 veranschaulicht
die bei einem Multitouch-Bildschirm 10 gemäß 1 und 2 verwendete
Bildschirmebene 12 im Detail. Die Bildschirmebene 12 ist
aus einem gespannten Flächenmaterial 26 gebildet,
welches in einem (weiter nicht dargestellten) Rahmen gespannt ist.
Das gespannte Flächenmaterial 26 ist aus einem
monofilen Netz bzw. Gewebe gebildet, dessen Fäden einen
Durchmesser von 40 μm aufweisen und in einer Anzahl von 120
Fäden pro Zentimeter angeordnet sind. Die Fäden
sind aus PET (Polyethylen) hergestellt.
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Auf
der dem Benutzer 14 zugewandten Seite der Bildschirmebene 12 ist
das gespannte Flächenmaterial 26 mit einer Emulsion 28 mittels
eines Sprühverfahrens in mehreren Schichten aufgebracht. Die
damit erzeugte Gesamtschichtdicke beträgt 100 μm
bis 150 μm. Die Emulsion 28 ist aus einem Anteil eines
Transparentlacks und einem Anteil an transparenten Kunststoff-Kügelchen
gebildet, welche eine mittlere Partikelgröße von
6 μm bis 15 μm aufweisen. Die Kunststoff-Kügelchen
sind aus PMMA (Polymethylmethacrylat) hergestellt. Sie bilden einen
Gewichtsanteil von ca. 44% innerhalb der Emulsion 28. Ferner
ist der Emulsion ein Anteil an Kontrastpartikeln, insbesondere Flammruß,
mit einem Gewichtsprozentanteil von ca. 0,25% beigemengt.
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Mit
der Emulsion 28 ist die Vorderseite der Bildschirmebene 12 derart
gestaltet, dass diese einen Leuchtdichtefaktor von 0,7 bis 1,5 aufweist
Bei einer (im Übrigen nicht näher veranschaulichten) Ausführungsvariante
der in 3 veranschaulichten Bildschirmebene 12 ist
diese nicht mit einem gewebe förmigen, gespannten Flächenmaterial
sondern mit einem gespannten Folienmaterial oder einer sehr dünnen
Platte gestaltet, auf die aber dennoch eine Emulsion 28 schichtförmig
aufgebracht ist.
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Mit
der derart gestalteten Bildschirmebene 12 und insbesondere
der darauf aufgebrachten Emulsion 28 ist es möglich,
die von einem Benutzer 14 am zugehörigen Multitouch-Bildschirm 10 erzeugten
Blobs prozesssicher zu erkennen. Insbesondere kann dabei die genaue
Form und Intensität derartiger Blobs gut ermittelt werden.
Ferner kann auf Grund einer bei der Blob-Erzeugung sich ergebenden
leichten Auslenkung des gespannten Flächenmaterials 26 die Intensität
der vom Benutzer 14 erzeugten Blobs deutlich ermittelt
werden.
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4 zeigt
dazu ein erstes Auswertungsbild einer an der Bildschirmebene 12 angelegten
Hand 30. Die Hand 30 berührt mit Fingern 32 jeweils
an deren Spitze die Bildschirmebene 12 und erzeugt dadurch
insgesamt fünf Blobs 34, die auf Grund ihrer Form
und des sich an ihnen jeweils ergebenden Lichtintensitätsunterschieds
von der Auswerteeinrichtung 24 mittels geeigneter Auswertealgorithmen den
einzelnen Fingern 32 der Hand 30 zugeordnet werden
können. Auf diese Weise ist es möglich, dass jedem
einzelnen Finger 32 der Hand 30 eine gesonderte
Steuerfunktion mittels eines mit dem jeweiligen Finger 32 erzeugten
Blobs 34 zugeordnet werden kann. So kann beispielsweise
mit einem derartigen (punktuellen) Blob 34 eine einzelne
Steuerfunktion ausgelöst werden.
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In 5 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel von mittels einer Hand 30 erzeugten
Blobs 36 veranschaulicht, wobei die einzelnen Blobs 36 jeweils
auf Grund einer großflächigen Anlage der zugehörigen Hand 30 an
der Bildschirmebene 12 erzeugt sind. Die Blobs 36 sind
dabei entsprechend im Verhältnis zu den Blobs 34 gemäß 4 großflächiger
und es kann mit der Auswerteeinrichtung 24 eine entsprechende
Funktion abgeleitet werden, mittels der beispielsweise ein auf die
Bildschirmebene 12 projiziertes Element, etwa ein Foto,
als ganzes verschoben wird.
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Abschließend
sei angemerkt, dass sämtlichen Merkmalen, die in den Anmeldungsunterlagen und
insbesondere in den abhängigen Ansprüchen genannt
sind, trotz dem vorgenommenen formalen Rückbezug auf einen
oder mehrere bestimmte Ansprüche, auch einzeln oder in
beliebiger Kombination eigenständiger Schutz zukommen soll.
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- 10
- Multitouch-Bildschirm
- 12
- Bildschirmebene
- 14
- Benutzer
- 16
- Projektor
- 18
- Infrarotbeleuchtung
- 20
- Kamera
- 22
- Rechneranlage
- 24
- Auswerteeinrichtung
- 26
- gespanntes
Flächenmaterial
- 28
- Emulsion
- 30
- Hand
- 32
- Finger
- 34
- Blob
- 36
- Blob
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN 53211/4 [0022]
- - DIN 19045 [0023]