DE102008005159B4

DE102008005159B4 - Method and control device for controlling personal protective equipment for a vehicle

Info

Publication number: DE102008005159B4
Application number: DE102008005159.4A
Authority: DE
Inventors: Thomas Lich; Gian Antonio D'Addetta
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2008-01-18
Filing date: 2008-01-18
Publication date: 2018-02-15
Anticipated expiration: 2028-01-19
Also published as: DE102008005159A1

Abstract

Verfahren zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln (PS1, PS2) für ein Fahrzeug (FZ) mit folgenden Verfahrensschritten: – Erkennen eines Seitenaufpralls in Abhängigkeit von wenigstens einem Sensorsignal; – Ansteuern von ersten Personenschutzmitteln (PS1) und von zweiten Personenschutzmitteln (PS2), wobei die zweiten Personenschutzmitteln (PS2) mit einer Verzögerung nach den ersten Personenschutzmitteln (PS1) angesteuert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Personenschutzmittel (PS1) auf der aufprallzugewandten Fahrzeugseite (FS1) angeordnet sind und Fahrzeuginsassen auf der aufprallzugewandten Fahrzeugseite (FS1) schützen, und die zweiten Personenschutzmittel (PS1) auf der aufprallabgewandten Fahrzeugseite (FS2) angeordnet sind und Fahrzeuginsassen auf der aufprallabgewandten Fahrzeugseite (FS2) schützen, wobei die zweiten Personenschutzmittel (PS2) mit einer Verzögerung von zumindest 100 ms nach den ersten Personenschutzmitteln (PS1) angesteuert werden.Method for controlling personal protection devices (PS1, PS2) for a vehicle (FZ) with the following method steps: detecting a side impact as a function of at least one sensor signal; - Controlling of first personal protection means (PS1) and second personal protection means (PS2), wherein the second personal protection means (PS2) are controlled with a delay to the first personal protection means (PS1), characterized in that the first personal protection means (PS1) on the side facing the impact vehicle (FS1) are arranged and protect vehicle occupants on the impact-facing vehicle side (FS1), and the second personal protection means (PS1) are arranged on the impact side facing away from vehicle (FS2) and protect vehicle occupants on the impact side facing away from vehicle (FS2), wherein the second personal protection means (PS2) be triggered with a delay of at least 100 ms after the first personal protection means (PS1).

Description

Stand der TechnikState of the art

Die Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. ein Steuergerät zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln für ein Fahrzeug nach der Gattung der unabhängigen Patentansprüche.The invention relates to a method and a control device for controlling personal protection means for a vehicle according to the preamble of the independent claims.

Bei einem Seitenaufprall besteht auch für einen Fahrzeuginsassen auf der aufprallabgewandten Fahrzeugseite ein beträchtliches Verletzungsrisiko je nach Schwere des Seitenaufpralls. Insbesondere kann der Fahrzeuginsasse aus dem Sicherheitsgurt im Schulterbereich herausrutschen und sich durch Drehen seines nun freigewordenen Oberkörpers an Fahrzeugteilen stoßen.In a side impact, there is also a considerable risk of injury to a vehicle occupant on the impact side facing away from the vehicle depending on the severity of the side impact. In particular, the vehicle occupant may slip out of the seatbelt in the shoulder area and push against vehicle parts by turning his now vacant upper body.

Aus DE 203 14 924 U1 ist es bekannt, einen zusätzlichen Zweipunktgurt neben dem vorhandenen Dreipunktgurt zu verwenden, um ein Herausrutschen zu vermeiden.Out DE 203 14 924 U1 It is known to use an additional two-point belt in addition to the existing three-point belt to prevent slipping out.

Aus DE 10 2005 002 393 B3 ist es bekannt, zwischen Fahrzeugtür und Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall einen Seitenairbag zu zünden.Out DE 10 2005 002 393 B3 It is known to ignite a side airbag between the vehicle door and passengers in a side impact.

Aus der DE 101 03 661 C1 ist ein Verfahren zur Seitenaufprallsensierung in einem Fahrzeug bekannt, das dazu dient, einen Seitenaufprall anhand von Beschleunigungssignalen zu erkennen.From the DE 101 03 661 C1 a method for side impact detection in a vehicle is known, which serves to detect a side impact on the basis of acceleration signals.

Aus der DE 196 23 520 A1 ist eine Auslösevorrichtung für eine Sicherheitsvorrichtung bekannt, welche einen ersten und einen zweiten Verzögerungserfassungssensor umfasst.From the DE 196 23 520 A1 For example, a safety device tripping device is known which comprises a first and a second deceleration detection sensor.

Aus der DE 602 11 416 T2 sind ein System und ein Verfahren zum Zurückhalten von Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeug bekannt. Hierbei umfasst das Rückhaltesystem eine erste Rückhaltevorrichtung, um einen Insassen in einem Fahrzeug in einer ersten Richtung des Fahrzeugs zurückzuhalten, und eine zweite Rückhaltevorrichtung, um den Insassen in einem Fahrzeug in eine zweite Richtung des Fahrzeugs zurückzuhalten, wobei die erste Richtung eine Längsrichtung oder eine laterale Richtung des Fahrzeugs ist, und die zweite Richtung die andere der Längsrichtung und der lateralen Richtung ist. Zudem umfasst das Rückhaltesystem ein Erfassungsteil zum Erfassen eines ersten Betriebszustands, um eine Kollision des Fahrzeugs, die dazu tendiert, den Insassen in die erste Richtung zu stoßen, zu ermitteln, und eines zweiten Betriebszustands, der auf die Bewegung des Insassen hinweist, die aus der Kollision resultiert, sowie eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung, welche ausgelegt ist, die erste Rückhaltevorrichtung beim Auftreten einer Kollision, die dazu tendiert, den Insassen in die erste Richtung zu stoßen, auszulösen, eine Verzögerungszeit in Überstimmung mit dem zweiten Zustand einzustellen, und die zweite Rückhaltevorrichtung zu einem Zeitpunkt auszulösen, der durch die Verzögerungszeit bezüglich der ersten Auslöseaktion der Auslösung der ersten Rückhaltevorrichtung verzögert ist.From the DE 602 11 416 T2 For example, a system and method for restraining vehicle occupants in a vehicle are known. Here, the restraint system includes a first restraint device for restraining an occupant in a vehicle in a first direction of the vehicle, and a second restraint device for restraining the occupant in a vehicle in a second direction of the vehicle, the first direction being a longitudinal direction or a lateral direction Direction of the vehicle is, and the second direction is the other of the longitudinal direction and the lateral direction. In addition, the restraint system includes a detecting part for detecting a first operating state to detect a collision of the vehicle tending to knock the occupant in the first direction, and a second operating state indicative of the movement of the occupant resulting from the vehicle Collision results, as well as a control and regulating device, which is designed, the first restraint device in the event of a collision, which tends to push the occupant in the first direction trigger, set a delay time in accordance with the second state, and cause the second restraint device at a time that is delayed by the delay time with respect to the first triggering action of the triggering of the first restraint device.

Offenbarung der ErfindungDisclosure of the invention

Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. das erfindungsgemäße Steuergerät zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln für ein Fahrzeug mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche haben demgegenüber den Vorteil, dass nunmehr bei einem Seitenaufprall auch auf der aufprallabgewandten Fahrzeugseite zweite Personenschutzmittel angesteuert werden, um auch diesen Fahrzeuginsassen vor den Folgen des Seitenaufpralls optimal zu schützen. Die Ansteuerung erfolgt zeitverzögert mindestens um 100 ms. Dies liegt daran, dass die Folgen des Seitenaufpralls bei den Fahrzeuginsassen auf der aufprallabgewandten Fahrzeugseite später eintreten als bei den Fahrzeuginsassen an der aufprallzugewandten Fahrzeugseite.The inventive method and the control device according to the invention for controlling personal protection means for a vehicle having the features of the independent claims have the advantage that now in a side impact on the side facing away from the impact second personal protection means are driven to this vehicle occupants from the consequences of the side impact optimally protected. The activation takes place with a time delay of at least 100 ms. This is due to the fact that the consequences of the side impact on the vehicle occupants on the vehicle side facing away from the impact occur later than in the case of the vehicle occupants on the vehicle side facing the impact.

Durch die Ansteuerung der zweiten Personenschutzmittel ist es damit möglich, dass der Fahrzeuginsasse auf der aufprallabgewandten Fahrzeugseite bezüglich des Kontakts mit der Fahrzeugtür bzw. der A- und/oder B- und/oder C-Säule besser geschützt wird. Insbesondere werden Belastungen am Kopf bzw. Thorax-Bereich reduziert. Weiterhin besteht durch die Erfindung ein potentieller Schutz bei möglichen Sekundärkollisionen auf der aufprallabgewandten Fahrzeugseite. Darüber hinaus bietet die Erfindung die Möglichkeit, Objekte, die von außen in den Innenraum gelangen können, in ihren Auswirkungen auf die Fahrzeuginsassen zu reduzieren. Weiterhin ermöglicht die Erfindung bestehende Rückhaltekomponenten einem weiteren Zweck zuzuführen. Es ist keine zusätzliche Hardware notwendig, so dass eine kostengünstige Lösung vorliegt. Auch kann auf bestehende Airbagauslösealgorithmen zugegriffen werden.By controlling the second personal protection means, it is thus possible that the vehicle occupant is better protected on the vehicle side facing away from the impact with respect to the contact with the vehicle door or the A and / or B and / or C pillar. In particular, loads on the head or thorax area are reduced. Furthermore, the invention provides potential protection in the event of possible secondary collisions on the side of the vehicle facing away from the impact. In addition, the invention provides the ability to reduce objects that can enter the interior from the outside, in their impact on the vehicle occupants. Furthermore, the invention makes it possible to supply existing restraint components to a further purpose. No additional hardware is needed, so there is a cost effective solution. Also, existing airbag deployment algorithms can be accessed.

Im Wesentlichen kann durch die verzögerte Zündung der zweiten Personenschutzmittel eine Reduktion der Insassenbelastung erreicht werden. Durch den zusätzlichen Schutz, den der Insasse durch den Airbag beispielsweise erhält, lassen sich Kontakte mit der Tür und/oder A- und/oder B- und/oder C-Säule vermeiden oder stark reduzieren. Dadurch ergeben sich die Verbesserungen im Kopf- und Thorax-Bereich.In essence, a reduction of the occupant load can be achieved by the delayed ignition of the second personal protection means. Due to the additional protection that the occupant receives through the airbag, for example, contacts with the door and / or A and / or B and / or C-pillar can be avoided or greatly reduced. This results in the improvements in the head and thorax area.

Durch Seitenkollision wird das Fahrzeug möglicherweise auf andere Objekte gestoßen, z. B. auf einen angrenzenden Baum oder eine Leitplanke oder einen Laternenmast. Dies würde eine Sekundärkollision zur Folge haben. Daher bietet die Erfindung den angesprochenen potenziellen Schutz vor Sekundärkollisionen.Side collision may cause the vehicle to encounter other objects, e.g. B. on an adjacent tree or a guardrail or a lamppost. This would result in a secondary collision. Therefore, the invention offers the mentioned potential protection against secondary collisions.

Unter einem Steuergerät versteht man vorliegend ein elektrisches Gerät, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon die Personenschutzmittel ansteuert. Dafür kann das Steuergerät eine eigene Baueinheit sein mit einem eigenen Gehäuse oder beispielsweise auch nur als Teil oder Modul eines anderen Geräts ausgeführt sein.In the present case, a control device is understood to be an electrical device which processes sensor signals and activates the personal protection means in dependence thereon. For this purpose, the control unit can be a separate structural unit with its own housing or, for example, also be embodied only as a part or module of another device.

Ansteuern bedeutet vorliegend das Aktivieren der Personenschutzmittel wie Airbags oder Gurtstraffer oder anderer Personenschutzmittel wie crashaktive Kopfstützen, Seitenwangen etc.Activation in the present case means activating the personal protective equipment such as airbags or belt tensioners or other personal protective equipment such as crash-active headrests, side bolsters etc.

Unter einer Schnittstelle ist eine hard- und/oder softwaremäßige Lösung zu verstehen. Bei der Hardwarelösung kommen alle möglichen Realisierungsvarianten für eine Schaltung in Frage. Dazu gehören integrierte und diskrete Lösungen, auch gemischte Konzepte können verwendet werden. Die Schnittstelle kann jedoch auch als Softwaremodul beispielsweise auf einem Mikrocontroller ausgeführt sein und bindet so das Sensorsignal an andere Softwaremodule an, die das Sensorsignal bestimmungsgemäß verarbeiten.An interface is a hardware and / or software solution to understand. In the hardware solution, all possible implementation variants for a circuit in question. This includes integrated and discrete solutions, mixed concepts can also be used. However, the interface can also be designed as a software module, for example, on a microcontroller and thus binds the sensor signal to other software modules that process the sensor signal as intended.

Bei dem Sensorsignal kann es sich um ein einzelnes analoges oder digitales Signal oder auch um einen Multiplex von Signalen handelt. Als Unfallsensorik kommen eine Beschleunigungssensorik, eine Körperschallsensorik, eine Luftdrucksensorik, eine Umfeldsensorik wie Video, Radar oder Ultraschall sowie andere Deformationssensoren in Frage. Diese Sensoren können an verschiedenen Stellen im Fahrzeug angeordnet sein, aber auch konzentriert, beispielsweise in einem einzigen Steuergerät.The sensor signal may be a single analog or digital signal or even a multiplex of signals. Accident sensors include an acceleration sensor, a structure-borne sound sensor, an air pressure sensor, environment sensors such as video, radar or ultrasound and other deformation sensors. These sensors can be arranged at different locations in the vehicle, but also concentrated, for example in a single control unit.

Bei dem Sensorsignal kann es sich auch um eine extern gegebene Informationsquelle handeln, wie beispielsweise durch Fahrzeug-Fahrzeug und/oder Fahrzeug-Infrastruktur-Information, die über geeignete Schnittstellen, beispielsweise CAN-Bus dem Steuergerät zur Verfügung gestellt wird.The sensor signal can also be an externally given information source, such as by vehicle vehicle and / or vehicle infrastructure information, which is made available to the control unit via suitable interfaces, for example CAN bus.

Bei der Auswerteschaltung handelt es sich üblicherweise um einen Prozessor wie einen. Mikrocontroller. Es sind jedoch auch andere Prozessortypen möglich. Daneben sind auch ASICs oder gar diskrete Lösungen denkbar. Auch eine Realisierung als Software auf einem Prozessor, beispielsweise mit mehreren Rechnerkernen ist möglich.The evaluation circuit is usually a processor such as a. Microcontroller. However, other processor types are possible. In addition, ASICs or even discrete solutions are conceivable. A realization as software on a processor, for example, with multiple computer cores is possible.

Unter dem Seitenaufprall wird ein Aufprall mit einer wesentlichen Komponente in Fahrzeugquerrichtung verstanden. D. h. es können auch Schrägaufpralle auf das Fahrzeug zum Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens führen. Unter wesentlich wird dabei ein solcher Aufprall verstanden, der dazu führen kann, dass der Fahrzeuginsasse auf der fahrzeugabgewandten Seite in Folge des Aufpralls gegen Fahrzeugteile außerhalb des Fahrzeugsitzes bewegt wird.The side impact is understood as an impact with an essential component in the vehicle transverse direction. Ie. it can also lead to the vehicle to the process of the invention oblique impact. Substantial is understood here as meaning an impact which can lead to the vehicle occupant being moved on the vehicle-remote side as a result of the impact against vehicle parts outside the vehicle seat.

Unter dem Ansteuersignal wird ein Signal verstanden, das die Auswerteschaltung an die Ansteuerungsschaltung überträgt, beispielsweise über den sogenannten SPI (serial peripheral interface) Bus.The drive signal is a signal which transmits the evaluation circuit to the drive circuit, for example via the so-called SPI (serial peripheral interface) bus.

Die Ansteuerschaltung kann solche Signale verarbeiten und in Folge dessen die Personenschutzmittel ansteuern. Dazu weist die Ansteuerschaltung Leistungsschalter auf, die in Folge eines Ansteuersignals geschlossen werden, um die entsprechenden Personenschutzmittel zu aktivieren. Die Ansteuerschaltung und die Schnittstelle können beispielsweise auf einem integrierten Schaltkreis vereinigt sein. Auf diesem integrierten Schaltkreis können auch noch weitere Funktionen des Steuergeräts angeordnet sein.The drive circuit can process such signals and consequently drive the personal protection means. For this purpose, the drive circuit comprises power switches, which are closed as a result of a drive signal to activate the corresponding personal protection means. The drive circuit and the interface can be combined, for example, on an integrated circuit. On this integrated circuit also other functions of the controller may be arranged.

Verzögerung bedeutet vorliegend, dass die ersten Personenschutzmittel vor den zweiten Personenschutzmitteln aktiviert werden, und zwar um mindestens 100 ms.In the present case delay means that the first personal protection devices are activated before the second personal protection devices, namely by at least 100 ms.

In den abhängigen Patentansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen des in den unabhängigen Patentansprüchen eingegebenen Verfahrens bzw. Steuergeräts angegeben.In the dependent claims advantageous developments of the inputted in the independent claims method or controller are given.

Vorteilhaft ist, dass die Verzögerung zwischen 800 und 1200 ms liegt. Versuche haben gezeigt, dass in diesem Zeitintervall die meisten Kontakte zwischen dem Fahrzeuginsassen und dem Fahrzeug in Folge des Seitenaufpralls an der aufprallabgewandten Fahrzeugseite passieren. Dies gilt für die meisten Fahrzeugtypen. Folglich sind die zweiten Personenschutzmittel entsprechend anzusteuern, in diesem Zeitintervall zu wirken.It is advantageous that the delay is between 800 and 1200 ms. Experiments have shown that in this time interval, most of the contacts between the vehicle occupant and the vehicle occur due to the side impact on the side of the vehicle away from the impact. This applies to most vehicle types. Consequently, the second personal protection means are to be controlled accordingly to act in this time interval.

Es ist weiterhin vorteilhaft, dass als die zweiten Personenschutzmittel ein Thorax- und/oder ein Kopfairbag und/oder wenigstens ein Element der Innenverkleidung und/oder ein Gurtstraffer und/oder ein Seitenairbag und/oder einen Sitzverstellmechanismus (Sitzverstellaktuatorik) angesteuert werden. Diese Personenschutzmittel ermöglichen, dass der Fahrzeuginsasse an der aufprallabgewandten Fahrzeugseite in seiner Position stabilisiert wird und sich nicht mehr oder weniger frei im Raum bewegt, dass sein Oberkörper durch das Herausrutschen aus dem Gurt sich nicht mehr sich frei bewegen kann. Dies reduziert vorteilhaft die Verletzungsgefahr für den Fahrzeuginsassen. Auch ein Überrollbügel gehört zu diesen zweiten Personenschutzmitteln.It is furthermore advantageous that a thorax and / or a head airbag and / or at least one element of the inner lining and / or a belt tensioner and / or a side airbag and / or a Sitzverstellmechanismus (Sitzverstellaktuatorik) are controlled as the second personal protection means. This personal protection allow the vehicle occupant is stabilized in its position on the side facing away from the impact and not more or less free moves in space, that his upper body can no longer move freely by slipping out of the belt. This advantageously reduces the risk of injury to the vehicle occupant. A roll bar is also one of these second personal protective equipment.

Es ist weiterhin vorteilhaft, dass für die Ansteuerung der zweiten Personenschutzmittel eine Plausibilisierung dadurch durchgeführt wird, ob die zweiten Personenschutzmittel bereits angesteuert wurden. D. h. eine Plausibilisierung für die Ansteuerung der zweiten Personenschutzmittel wird durchgeführt, d. h. es wird eine zweite Entscheidung getroffen, ob tatsächlich eine Ansteuerung getätigt werden soll oder nicht. Dies soll hier beispielsweise dadurch durchgeführt werden, dass getestet wird, ob die zweiten Personenschutzmittel bereits angesteuert wurden. Dies kann durch entsprechende Speicherflags getestet werden.It is also advantageous that for the activation of the second personal protection means a Plausibilisierung is carried out by whether the second personal protection means have already been controlled. Ie. a plausibility check for the activation of the second personal protection means is carried out, ie a second decision is made as to whether an activation is actually to be made or not. This should be done here, for example, by testing whether the second personal protection devices have already been activated. This can be tested by appropriate memory flags.

Es ist weiterhin vorteilhaft, dass die Ansteuerung der zweiten Personenschutzmittel in Abhängigkeit von einer Fahrzeuginnenrauminformation erfolgt. Da die Personenschutzmittel zum Schutz des Fahrzeuginsassen aktiviert werden, ist eine Fahrzeuginnenrauminformation hierbei hilfreich. Damit kann eine entsprechend angepasste Ansteuerung der Personenschutzmittel erfolgen, ohne beispielsweise die Situation noch weiter zu verschlimmern. Als Fahrzeuginnenrauminformation kommen eine Vielzahl von Alternativen in Frage wie beispielsweise ein Gurtanlegestatus. In Abhängigkeit vom Gurtanlegestatus kann bestimmt werden, ob es noch hilfreich ist, die zweiten Personenschutzmittel überhaupt anzusteuern oder solche Personenschutzmittel nunmehr angesteuert werden müssen, um einen entsprechenden Effekt zu erzielen. Weiterhin kann als Fahrzeuginnenrauminformation eine Fahrzeuginsassenklassifizierung nach Größe und/oder Gewicht und/oder Sitzposition verwendet werden. Diese Klassifizierungen, wobei beispielsweise in eine Klassifizierung von 4 oder 6 Klassen vorgesehen sein kann, ermöglicht zu erkennen, ob die Ansteuerung der Personenschutzmittel von Nutzen ist und welche Stärke sie beispielsweise aufweisen soll oder darf, um noch von Nutzen zu sein. Eine weitere Alternative ist der Bewegungsablauf des Fahrzeuginsassen als Fahrzeuginnenrauminformation. Der Bewegungsablauf des Fahrzeuginsassen gibt Auskunft darüber, wo sich der Fahrzeuginsasse befindet, so dass erkennbar ist, welche Personenschutzmittel wie angesteuert werden müssen, um einen optimalen Schutz zu erreichen. Auch Fahrzeugzustandsinformationen wie fahrdynamische Größen beispielsweise die Gierung können hierfür berücksichtigt werden.It is furthermore advantageous that the activation of the second passenger protection means takes place as a function of vehicle interior information. Since the personal protection means are activated for the protection of the vehicle occupant, vehicle interior information is helpful here. Thus, a correspondingly adapted control of the personal protection means can take place without, for example, aggravating the situation even further. As a vehicle interior information, a variety of alternatives come into question, such as a Gurtanlegestatus. Depending on the Gurtanlegestatus can be determined whether it is still helpful to control the second personal protection means at all or such personal protection must now be controlled in order to achieve a corresponding effect. Further, as vehicle interior information, a vehicle occupant classification may be used in terms of size and / or weight and / or seating position. These classifications, which can be provided, for example, in a classification of 4 or 6 classes, makes it possible to recognize whether the activation of the personal protection means is useful and what strength it should or may have, for example, to be of use. Another alternative is the movement sequence of the vehicle occupant as vehicle interior information. The sequence of movements of the vehicle occupant provides information about where the vehicle occupant is located, so that it can be seen which personal protection devices must be controlled as in order to achieve optimum protection. Vehicle state information such as driving dynamics variables such as yawing can be taken into account.

Es ist weiterhin vorteilhaft, dass für irreversible und reversible zweite Personenschutzmittel unterschiedliche Verzögerungen verwendet werden. Dies liegt zum Einen daran, dass für reversible Personenschutzmittel wie reversible Gurtstraffer eine erheblich längere Aktivierungszeit vorzusehen ist als für irreversible Personenschutzmittel wie Airbags oder pyrotechnische Gurtstraffer.It is furthermore advantageous that different delays are used for irreversible and reversible second personal protection means. This is partly due to the fact that for reversible personal protection such as reversible belt tensioners a significantly longer activation time is provided as for irreversible personal protection such as airbags or pyrotechnic belt tensioners.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.Embodiments of the invention are illustrated in the drawings and are explained in more detail in the following description.

Es zeigenShow it

1 ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Steuergeräts mit angeschlossenen Komponenten in einem Fahrzeug, 1 2 shows a block diagram of the control device according to the invention with connected components in a vehicle,

2 Unfallsituationen, schematisch dargestellt, 2 Accident situations, shown schematically,

3 ein erstes Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens, 3 a first flowchart of the method according to the invention,

4 ein zweites Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens, 4 a second flowchart of the method according to the invention,

5 ein drittes Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens und 5 a third flowchart of the method according to the invention and

6 ein viertes Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens. 6 a fourth flowchart of the method according to the invention.

1 zeigt ein Fahrzeug FZ mit einem erfindungsgemäßen Steuergerät SG und angeschlossenen Komponenten. An das Steuergerät SG ist eine Unfallsensorik US angeschlossen, und zwar dabei an die Schnittstelle IF als Bausteine im Steuergerät SG. Über die Ansteuerschaltung FLIC werden die ersten Personenschutzmittel PS1 und die zweiten Personenschutzmittel PS2 angesteuert. Die ersten Personenschutzmittel PS1 sind erfindungsgemäß jene, die an der aufprallzugewandten Fahrzeugseite angeordnet sind, während die zweiten Personenschutzmittel PS2 an der aufprallabgewandten Fahrzeugseite angeordnet sind. 1 shows a vehicle FZ with a control unit SG according to the invention and connected components. An accident sensor system US is connected to the control unit SG, specifically to the interface IF as components in the control unit SG. The first personal protection device PS1 and the second personal protection device PS2 are activated via the drive circuit FLIC. According to the invention, the first personal protection means PS1 are those which are arranged on the side of the vehicle facing the impact, while the second personal protection means PS2 are arranged on the vehicle side facing away from the impact.

Die Unfallsensorik US, beispielsweise Umfeld-, Beschleunigungs-, Körperschalll-, Luftdrucksensoren liefern digitale Signale über Punkt-zu-Punkt oder Busverbindungen an die Schnittstelle IF, die diese Daten in einen für den Mikrocontroller μC als der Auswerteschaltung leicht zu verarbeitendes Datenformat umwandeln. Der Mikrocontroller μC wertet dann diese Sensorsignale aus, wobei auch Sensoren innerhalb des Steuergeräts SG ihre Signale direkt an den Mikrocontroller μC liefern, wobei diese Signale auch höher abgetastet werden können. Dazu ist hier beispielhaft ein Beschleunigungssensor BS angeordnet, der insbesondere dazu geeignet ist, einen Seitenaufprall zu erkennen. Auch eine Körperschallsensorik kann sich innerhalb des Steuergeräts befinden, ebenso eine Gierraten- und/oder Gierbeschleunigungssensorik. Auch andere Sensoriken können vorliegend im Steuergerät SG angeordnet sein. Der Mikrocontroller μC überträgt sein Ansteuersignal an die Ansteuerschaltung FLIC. Diese Ansteuerschaltung FLIC weist eine Logik auf, um das Ansteuersignal zu verarbeiten und entsprechend den Leistungsschalter zu betätigen, so dass die entsprechenden Personenschutzmittel angesteuert werden. Vorliegend werden die ersten Personenschutzmittel an der aufprallzugewandten Fahrzeugseite zuerst aktiviert, beispielsweise nach wenigen Millisekunden, während die zweiten Personenschutzmittel auf der fahrzeugabgewandten Seite sehr viel später, beispielsweise nach 800 bis 1200 ms aktiviert werden, da erst dann eine Kollision des Fahrzeuginsassen auf der aufprallabgewandten Seite mit Fahrzeugteilen stattfindet. Und erst zu diesem Zeitpunkt muss ein Schutz durch passive Personenschutzmittel gewährleistet werden. Der Einfachheit halber sind hier nur die für das Verständnis der Erfindung notwendigen Komponenten dargestellt. Weitere für den Betrieb des Steuergeräts SG notwendigen Komponenten fehlen demnach. Diese sind jedoch für einen Fachmann leicht zu ergänzen und tragen zum Verständnis der Erfindung nicht bei.The accident sensors US, such as environment, acceleration, structure-borne sound, air pressure sensors provide digital signals over point-to-point or bus connections to the interface IF, which convert this data into a data format that is easy to process for the microcontroller .mu.C as the evaluation circuit. The microcontroller .mu.C then evaluates these sensor signals, and sensors within the control unit SG also deliver their signals directly to the microcontroller .mu.C, wherein these signals can also be sampled higher. For this purpose, an acceleration sensor BS is arranged by way of example, which is particularly suitable for detecting a side impact. A structure-borne noise sensor may also be located inside the control unit, as well as a yaw rate and / or yaw acceleration sensor system. Other sensors can be arranged in the present case in the control unit SG. The microcontroller .mu.C transmits its drive signal to the drive circuit FLIC. This drive circuit FLIC has logic to process the drive signal and to actuate the circuit breaker accordingly, so that the corresponding personal protection means are activated. Here are the first Personal protection means on the side facing the impact vehicle first activated, for example, after a few milliseconds, while the second personal protection means on the side facing away from the vehicle much later, for example after 800 to 1200 ms activated, since only then a collision of the vehicle occupant takes place on the impact side facing away with vehicle parts. And only at this time must a protection be guaranteed by passive personal protection. For the sake of simplicity, only the components necessary for understanding the invention are shown here. Further necessary for the operation of the control unit SG components are therefore missing. However, these are easy to supplement for a person skilled in the art and do not contribute to the understanding of the invention.

2 zeigt mögliche Unfallkonstellationen für einen Seitenaufprall. Das Fahrzeug FZ weist die aufprallzugewandte Fahrzeugseite FS1 und die aufprallabgewandte Fahrzeugseite FS2 auf. Der Aufprall kann nun direkt von der Fahrzeugquerrichtung, symbolisiert durch den Unfallgegner UG2 kommen oder schräg von vorne oder von hinten, wie es durch die Unfallgegner UG1 und UG3 symbolisiert ist. Wie oben dargestellt, kann auch ein Schrägaufprall zu einem relevanten Seitenaufprall führen. Dafür muss die Komponente in Fahrzeugquerrichtung wesentlich sein, so dass eine Gefahr besteht, dass sich der Fahrzeuginsasse an der aufprallabgewandten Fahrzeugseite FS2 verletzen kann, indem er mit der Fahrzeugteilen außerhalb des Fahrzeugsitzes, auf dem er sitzt, in Kontakt kommt. Dies trifft auf alle aufprallabgewandten Fahrzeuginsassen zu, also auch Insassen, die im Fondbereich eine äußere und/oder mittige Sitzposition einnehmen. 2 shows possible accident constellations for a side impact. The vehicle FZ has the vehicle side FS1 facing the impact and the vehicle side FS2 facing away from the impact. The impact can now come directly from the vehicle transverse direction, symbolized by the accident opponent UG2 or obliquely from the front or from the rear, as symbolized by the accident opponents UG1 and UG3. As stated above, an oblique impact can also lead to a relevant side impact. For this, the component in the vehicle transverse direction must be essential so that there is a risk that the vehicle occupant may be injured on the vehicle side FS2 facing away from the impact by coming into contact with the vehicle parts outside the vehicle seat on which it is seated. This applies to all impact passengers facing away from, so also inmates who occupy an outer and / or central seating position in the rear area.

3 zeigt in einem ersten Flussdiagramm das erfindungsgemäße Verfahren. Diese Ausführungsvariante berücksichtigt dabei einen bestehenden Auslösealgorithmus und zündet nach einer Zeitverzögerung die Airbags der aufprallabgewandten Fahrzeugseite. Der im zentralen Airbagsteuergerät SG verwendete Auslösealgorithmus trifft auf Basis von Zentralen und/oder Luftdruck und/oder Körperschallsensorik eine Auslöseentscheidung zum Aktivieren der ersten Personenschutzmittel auf der aufprallzugewandten Fahrzeugseite. Im Verfahrensschritt 300 wird dann ein entsprechendes Flag für die stoßabgewandte Seite gesetzt, um auch die Personenschutzmittel dort zu aktivieren. Im Verfahrensschritt 301 wird geprüft, ob dieses Flag besetzt ist. Ist dieses Flag besetzt, wird Verfahrensschritt 302 weitergesprungen, ansonsten wird weiter geprüft, ob dieses Feuerflag oder Feuerflagge gesetzt wurde. 3 shows in a first flowchart the inventive method. This variant embodiment takes into account an existing triggering algorithm and ignites the airbags of the vehicle side facing away from the impact after a time delay. The triggering algorithm used in the central airbag control unit SG on the basis of control panels and / or air pressure and / or structure-borne noise sensor system makes a triggering decision for activating the first passenger protection means on the vehicle side facing the impact. In the process step 300 is then set a corresponding flag for the side facing away from the impact, to activate the personal protection means there. In the process step 301 it is checked if this flag is busy. If this flag is occupied, becomes procedural step 302 otherwise jumps further, if this fire flag or fire flag was set.

Im Verfahrensschritt 302 wird nun ein Zähler durch Laden eines Inkrements aus einem Speicher 303 inkrementiert. Der Zählerstand wird in Verfahrensschritt 304 mit einer Schwelle, die aus dem Speicher 305 geladen wurde, verglichen. Ist die Schwelle nicht überschritten, wird zurückgesprungen und der Zähler wird weiter inkrementiert. Ist nun die Schwelle 304 überschritten worden, dann wird in einem Undgatter 306 die Feuerflagge aus dem Verfahrensschritt 300 mit einer Plausibilisierung 310 verknüpft. In der Plausibilisierung 310 wird eine Flagge für die Personenschutzmittel auf der aufprallabgewandten Fahrzeugseite in einer Logik vorliegend einer Negation bearbeitet. Wenn diese Flaggen nicht gesetzt waren und demnach logisch Null darstellen, dann wird nach der Negation eine logische 1 vorliegen. Diese wird dann im Undgatter 306 in Verknüpfung mit der Feuerflagge 300 zu einem Auslösesignal verknüpft. Die Feuerflagge 307 wird dabei in der Negation 308 negiert. Damit liegt dann nach dem Undgatter das Ansteuersignal 311 vor. Somit stellen die Verfahrensschritte 300 bis 306 den erfindungsgemäßen Algorithmus 309 für die aufprallabgewandte Seite dar.In the process step 302 now becomes a counter by loading an increment from a memory 303 incremented. The counter reading is in process step 304 with a threshold coming from the store 305 was loaded compared. If the threshold is not exceeded, the system jumps back and the counter is incremented further. Is now the threshold 304 has been exceeded, then becomes an undegate 306 the fire flag from the process step 300 with a plausibility check 310 connected. In the plausibility check 310 For example, a flag for the personal protection means on the vehicle side facing away from the impact is processed in a logic of a negation. If these flags were not set and therefore represent a logical zero, then after the negation a logical 1 will be present. This will then be in Undgatter 306 in conjunction with the fire flag 300 linked to a trigger signal. The fire flag 307 is doing in the negation 308 negated. This then lies after the undegate the drive signal 311 in front. Thus, the process steps 300 to 306 the algorithm of the invention 309 for the impact side facing away.

Neben einer Zählschaltung kann eine derartige Funktion auch in Hardware implementiert werden, beispielsweise durch ein Verzögerungsglied wie das Entladen eines Kondensators. Neben der Negation in der Plausibilisierung können auch andere logische Verknüpfungen vorgenommen werden. Auch ganz andere Plausibilisierungskonzepte sind möglich, insbesondere solche, die auch auf Signalen von besonderen Sensoren bestehen.In addition to a counting circuit, such a function can also be implemented in hardware, for example by a delay element such as the discharge of a capacitor. In addition to the negation in the plausibility, other logical links can be made. Also completely different plausibility concepts are possible, in particular those which also exist on signals from special sensors.

4 zeigt eine Variante. Wiederum ist der entsprechende Algorithmus 410 für die Ansteuerung der zweiten Personenschutzmittel vorgesehen, die Plausibilisierung 409 aber nunmehr zusätzlich ein Modul 413, das den Gurtstatus bzw. den Gurtschlossstatus ermittelt und dem Algorithmus 410 zuführt. 4 shows a variant. Again, the corresponding algorithm 410 provided for the activation of the second personal protection means, the plausibility check 409 but now also a module 413 which determines the belt status or buckle status and the algorithm 410 supplies.

In Verfahrensschritt 400 wird aufbauend wiederum auf den Auslösealgorithmus für die aufprallzugewandte Fahrzeugseite die Feuerflagge 400 die aufprallabgewandte Fahrzeugseite gesetzt. Im Verfahrensschritt 401 wird dies geprüft. Ist sie gesetzt, wird zu Verfahrensschritt 402 weitergesprungen. Ist sie nicht gesetzt, wird weitergeprüft. Im Verfahrensschritt 402 wird wiederum der Zähler dargestellt, der durch ein Inkrement aus dem Speicher 403 inkrementiert wird. Der Zählerstand wird im Verfahrensschritt 404 mit der Schwelle aus dem Speicher 405 verglichen. Ist die Schwelle überschritten, erst dann kann zu Verfahrensschritt 406, nämlich einem Undgatter, weitergesprungen werden und die Verknüpfung mit der Plausibilisierung stattfindet, die wiederum aus der Negation der alten Feuerflagge besteht, und zwar in den Verfahrensschritten 407 und 408, d. h. die Feuerflagge, bevor Sie durch den Algorithmus für die aufprallzugewandte Fahrzeugseite gesetzt wurde. Ist die Feuerflagge 400 plausibilisiert, dann wird in Verfahrensschritt 411 die Feuerflagge mit einem Signal eines Gurtschlossschalters 412 verundet. Damit erfolgt eine Aktivierung der zweiten Personenschutzmittel an der aufprallabgewandten Fahrzeugseite nur dann, wenn die entsprechende Position auch belegt ist. Der Belegungszustand wird somit durch den Gurtanlegestatus gekennzeichnet. Ist der Gurt nicht gesteckt, erfolgt keine Aktivierung der aufprallabgewandten Personenschutzmittel. Die in 4 gezeigte Umsetzung ist in Bezug auf die Laufzeit dahingehend optimiert, dass eine Berechnung des Algorithmus nur dann erfolgt, wenn das Gurtschloss gesteckt ist. Eine andere Ausführung könnte die Abfrage erst am Ende des Algorithmus sein, was den Vorteil hätte, dass nicht für jede Sitzposition der Algorithmus berechnet werden muss. Andere Ausführungsformen über die zeitliche Abfrage des Gurtstatus sind ebenfalls denkbar. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Plausibilisierung erst am Ende erfolgt und der Gurtanlegestatus vor der Plausibilisierung abgefragt wird.In process step 400 in turn, building on the triggering algorithm for the vehicle side facing the impact, the fire flag 400 set the impact side facing away from the vehicle. In the process step 401 this will be checked. If it is set, becomes procedural step 402 advanced. If it is not set, it will be checked further. In the process step 402 In turn, the counter is represented by an increment from the memory 403 is incremented. The counter reading is in the process step 404 with the threshold from the store 405 compared. If the threshold is exceeded, only then can to procedural step 406 , an Undgatter, are jumped further and the link with the plausibility takes place, which in turn consists of the negation of the old fire flag, in the process steps 407 and 408 ie the flag of fire, before it was set by the crash-facing vehicle side algorithm. Is the fire flag 400 Plausibilisiert, then becomes in procedural step 411 the fire flag with a signal from a buckle switch 412 ANDed. This is an activation of the second personal protection means on the impact side facing away from the vehicle only if the corresponding position is also occupied. The occupancy status is thus identified by the belt attachment status. If the belt is not plugged in, there is no activation of the impact protection equipment. In the 4 The implementation shown is optimized with respect to the term to the effect that a calculation of the algorithm only takes place when the buckle is plugged. Another embodiment could be the query only at the end of the algorithm, which would have the advantage that the algorithm does not have to be calculated for every seat position. Other embodiments of the temporal query of the belt status are also conceivable. It is also conceivable that the plausibility check is made only at the end and the Gurtanlegestatus is queried before the plausibility.

Im Block 414 liegt dann das Ansteuersignal vor.In the block 414 then the drive signal is present.

5 zeigt in einem dritten Flussdiagramm eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Neben dem Algorithmus 510 für die aufprallabgewandte Fahrzeugseite der Plausibilisierung 509, dem Gurtstatus bzw. Gurtschlossstatus 513 liegt nun auch die Innenraumsensierung 517 vor. Die Verfahrensschritte 500 bis 508 bzw. 511 und 512 entsprechen dabei den Verfahrensschritten 400 bis 408 und 411 und 412. Es hat sich dabei nur der hunderter geändert. Zusätzlich wird nun im Verfahrensschritt 514 geprüft, ob sich der Fahrzeuginsasse beispielsweise in Richtung Fahrzeugtür bewegt. Die Abfrage kann dabei über den Winkel und die Lage des Massenschwerpunkts des Insassen erfolgen. Der Schwerpunkt wird dabei in Vorzeichen und gegenüber einem einstellbaren Schwellwert geprüft. Sind beide Bedingungen erfüllt, kann eine Aktivierung erfolgen. Diese Signale können beispielsweise anhand von Kraftmesssensoren, die im Sitz verbaut sind, ermittelt werden. Damit lässt sich dann eine detaillierte Auslöseentscheidung festlegen. Unter Berücksichtigung der Insassentrajektorie lässt sich eine entsprechende Vorhersage durchführen, ob der Insasse sich in Richtung Fahrzeugtür bewegt oder nicht. Der Massenschwerpunkt kann dabei über entsprechende Daten, die im Speicher abgelegt sind, abgeschätzt werden, da sich ja der Massenschwerpunkt in einer bestimmten Höhe über dem Sitz sein wird. 5 shows in a third flowchart a further embodiment of the method according to the invention. In addition to the algorithm 510 for the impact side facing away from the plausibility check 509 , the belt status or buckle status 513 is now also the interior sensing 517 in front. The process steps 500 to 508 respectively. 511 and 512 correspond to the process steps 400 to 408 and 411 and 412 , It has changed only the hundreds. In addition, now in the process step 514 checked whether the vehicle occupant moves, for example, in the direction of the vehicle door. The query can be made about the angle and the position of the center of mass of the occupant. The center of gravity is checked in sign and against an adjustable threshold. If both conditions are fulfilled, an activation can take place. These signals can be determined, for example, by means of force measuring sensors installed in the seat. This can then be a detailed trigger decision set. Taking into account the occupant trajectory, a corresponding prediction can be made as to whether the occupant is moving in the direction of the vehicle door or not. The center of mass can be estimated via corresponding data stored in the memory, since the center of mass will be at a certain height above the seat.

Eine Kombination mit anderen Prüfungen ist ebenfalls denkbar. Die Insassentrajektorie lässt sich auch mit anderen Systemen, wie beispielsweise einem optischen System ermitteln.A combination with other tests is also conceivable. The occupant trajectory can also be determined with other systems, such as an optical system.

Die Schwelle wird dabei aus dem Speicher 516 geladen. Wird die Schwelle überschritten, dann kommt es zur Ansteuerung 518.The threshold is thereby from the memory 516 loaded. If the threshold is exceeded, then it comes to the control 518 ,

Wie oben dargestellt, kann die Innenraumsensierung 517, die die Insassentrajektorie 515 über den Winkel π beispielsweise liefert, verschiedene Ausprägungen aufweisen. Neben den Kraftmesssensoren sind auch Sitzmatten, wie die sogenannte Bladdermatte (gelgefülltes Sitzkissen) oder andere Matten möglich, auch eine Ultraschallsensierung, Video oder Infrarotsensierung ist vorliegend möglich. Es ist ebenfalls denkbar, dass über eine kapazitive und/oder induktive Messung geprüft wird, ob sich der Insasse nahe der Tür und/oder der A- bzw. B-Säule bzw. C-Säule befindet.As shown above, the interior sensing 517 that the occupant trajectory 515 over the angle π supplies, for example, have different forms. In addition to the force measuring sensors and seat mats, such as the so-called Bladdermatte (gel-filled seat cushion) or other mats are possible, an ultrasonic sensor, video or infrared sensor is possible in the present case. It is also conceivable that a capacitive and / or inductive measurement is used to check whether the occupant is near the door and / or the A- or B-pillar or C-pillar.

Die in 5 gezeigte Umsetzung ist in Bezug auf die Laufzeit dahingehend optimiert, dass eine Berechnung des Algorithmus nur dann erfolgt, wenn das Gurtschloss gesteckt ist. Eine andere Ausführung könnte die Abfrage erst am Ende des Algorithmus sein, was den Vorteil hätte, dass nicht für jede Sitzposition der Algorithmus berechnet werden muss. Andere Ausführungsformen über die zeitliche Abfrage des Gurtstatus sind ebenfalls denkbar. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Plausibilisierung erst am Ende erfolgt und der Gurtanlegestatus vor der Plausibilisierung abgefragt wird.In the 5 The implementation shown is optimized with respect to the term to the effect that a calculation of the algorithm only takes place when the buckle is plugged. Another embodiment could be the query only at the end of the algorithm, which would have the advantage that the algorithm does not have to be calculated for every seat position. Other embodiments of the temporal query of the belt status are also conceivable. It is also conceivable that the plausibility check is made only at the end and the Gurtanlegestatus is queried before the plausibility.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt 6. Auch hier sind im Vergleich zu 4 die Verfahrensschritte 600 bis 613 identisch. Hinzu kommt nun nach Verfahrensschritt 611 der Verfahrensschritt 614, in dem eine Insassenklassifizierung geprüft wird, wobei die Klassifizierung von einer Innenraumsensierung 616 und dabei einer Insassenklassifizierung 615 stammt. Diese Klasse wird mit einer Klasse X aus einem Speicher 617 geprüft. Ist die Klassifizierung größer gleich dieser Klasse, dann wird das Ansteuersignal 618 ausgegeben. Damit kann z. B. festgelegt sein, dass eine Ansteuerung der zweiten Personenschutzmittel nur dann erfolgt, wenn beispielsweise kein Kind oder Kindersitz erkannt wird. Im Bezug auf die Fahrerseite benötigt man keine weitere Unterscheidung. Jedoch sind andere Variationen ebenfalls denkbar, bei denen geprüft wird, ob sich im Formbereich ebenfalls keine Kinder oder Kindersitze befinden. Dies kann beispielsweise auch durch das sogenannte Isofix-System erfolgen, bei der eine eindeutige Zuordnung zu einem Kindersitz gegeben ist. In der dargestellten Variante wird die Klasse aus einem Insassenklassifizierungssystem an den Algorithmus 610 geliefert. Dieser prüft ab, ob eine gegebene Klasse X erreicht ist und erteilt dann die Freigabe für das Feuerflag. Oben sind andere Ausführungsvarianten denkbar, bei denen bereits zu Beginn der Berechnung die Klasse abgefragt wird. Es ist ebenfalls denkbar, dass die Klassifizierung ohne Gurtanlegestatus abgefragt wird.Another embodiment shows 6 , Again, compared to 4 the process steps 600 to 613 identical. In addition, now comes after process step 611 the process step 614 in which an occupant classification is checked, the classification being from an interior sensing 616 and doing an occupant classification 615 comes. This class comes with a class X from a memory 617 checked. If the classification is greater than or equal to this class, then the drive signal 618 output. This can z. B. be determined that an activation of the second personal protection means only takes place when, for example, no child or child seat is detected. With regard to the driver's side, no further distinction is needed. However, other variations are also conceivable in which it is checked whether there are no children or child seats in the molding area. This can also be done for example by the so-called Isofix system, in which a clear assignment is given to a child seat. In the illustrated variant, the class becomes an occupant classification system to the algorithm 610 delivered. This checks to see if a given class X has been reached and then grants the release for the fire flag. Above, other embodiments are conceivable in which already at the beginning of the calculation, the class is queried. It is also conceivable that the classification is queried without Gurtanlegestatus.

Es ist ebenfalls denkbar, dass unter Berücksichtigung von fahrdynamischen Größen wie der Gierung des Fahrzeugs um die Hochachse eine Aktivierung und/oder eine Plausibilisierung der zweiten Personenschutzmittel erfolgen kann. Mit diesen fahrdynamischen Größen wie der Gierung ist die Insassenbewegung vorhersagbar und somit kann die Ansteuerung der Personenschutzmittel verbessert werden. Fahrzeugzustandsinformationen sind demnach solche. fahrdynamischen Größen.It is also conceivable that, taking into account driving dynamics variables such as the yawing of the vehicle about the vertical axis, an activation and / or a plausibility check of the second personal protection means can take place. With these driving dynamics variables such as yawing the occupant movement is predictable and thus the control of the personal protection means can be improved. Vehicle status information is therefore such. driving dynamics variables.

Claims

Method for controlling personal protection devices (PS1, PS2) for a vehicle (FZ) with the following method steps: detecting a side impact as a function of at least one sensor signal; - Controlling of first personal protection means (PS1) and second personal protection means (PS2), wherein the second personal protection means (PS2) are controlled with a delay to the first personal protection means (PS1), characterized in that the first personal protection means (PS1) on the side facing the impact vehicle (FS1) are arranged and protect vehicle occupants on the impact-facing vehicle side (FS1), and the second personal protection means (PS1) are arranged on the impact side facing away from vehicle (FS2) and protect vehicle occupants on the impact side facing away from vehicle (FS2), wherein the second personal protection means (PS2) be triggered with a delay of at least 100 ms after the first personal protection means (PS1).

A method according to claim 1, characterized in that the delay is between 800 and 1200 ms.

Method according to claim 1 or 2, characterized in that a thorax and / or head airbag and / or at least one element of the inner lining and / or a belt tensioner and / or a seat adjustment actuator and / or a side airbag and / or a second passenger protection device (PS2) and / or or a roll bar be controlled.

Method according to one of claims 1 to 3, characterized in that for the control of the second personal protection means (PS2) a plausibility check is carried out by whether the second personal protection means have already been activated.

Method according to one of the preceding claims, characterized in that the activation of the second vehicle occupant protection means (PS2) in response to a vehicle interior space information and / or a vehicle condition information is.

A method according to claim 5, characterized in that a Gurtanlegestatus is used as the vehicle interior information.

A method according to claim 5 or 6, characterized in that as the vehicle interior information, a vehicle occupant classification according to size and / or weight and / or seating position is used.

A method according to claim 5, 6 or 7, characterized in that a movement sequence of the vehicle occupant is used as vehicle interior information.

Method according to one of the preceding claims, characterized in that different delays are used for irreversible and reversible second personal protection means.

Control device for controlling personal protection devices (PS1, PS2) for a vehicle (FZ1) comprising: - an interface (IF) for providing at least one sensor signal from an accident sensor system (US), - an evaluation circuit (.mu.C) which generates a function of the sensor signal Detects side impact and therefore outputs a drive signal, - a drive circuit (FLIC), the first person protection means (PS1) and second personal protection means (PS2) in response to the drive signal, wherein provided between the first and second personal protection means (PS1, PS2) a delay , characterized in that the first passenger protection means (PS1) on the impact-facing vehicle side (FS1) are arranged and protect vehicle occupants on the impact-facing vehicle side (FS1), and the second passenger protection means (PS1) on the side facing away from the impact vehicle (FS2) are arranged and vehicle occupants the impact side facing vehicle (FS 2), the delay being at least 100 ms.