DE102008002897A1 - Leistungsverlustreduzierung in turbulentem Wind für eine Windkraftanlage unter Einsatz lokalisierter Erfassung und Steuerung - Google Patents

Leistungsverlustreduzierung in turbulentem Wind für eine Windkraftanlage unter Einsatz lokalisierter Erfassung und Steuerung Download PDF

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Abstract

Eine Rotorflügelbaugruppe (17) enthält wenigstens einen lokalen Belastungssensor (28), der auf und/oder in einer Oberfläche eines Rotorflügels (10) angeordnet ist, und wenigstens eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung (20), die auf und/oder in einer Oberfläche des Rotorflügels (10) angeordnet und dafür konfiguriert ist, die Aerodynamik des Rotorflügels (10) in Reaktion auf Messungen des lokalen Belastungssensors (28) so zu ändern, dass eine Differenz zwischen einem Ist-Anblaswinkel und einem optimalen Anblaswinkel erheblich reduziert wird.

Description

  • HINTERGRUND
  • Diese Erfindung betrifft im Wesentlichen das Gebiet von Windkraftanlagen und insbesondere lokalisierte Erfassungs- und Betätigungssysteme, um die Auswirkung einer Anblaswinkelabweichung (von dem Soll-Wert) auf Leistung und Belastungen in turbulenten Winden zu reduzieren.
  • Windkraftanlagen gewinnen zunehmend an Bedeutung auf dem Gebiet erneuerbarer Quellen zur Energieerzeugung. In letzter Zeit wurde die Windkraftanlagentechnologie für Großenergieerzeugungsanwendungen eingesetzt. Die Maximierung der Windradleistung unter gleichzeitiger Minimierung von Systembelastungen bei gegebenen Windbedingungen ist eine von den vielen Herausforderungen, die bei der Nutzbarmachung von Windenergie bestehen. Nicht-einschränkende Beispiele von verbesserten Windradleistungsparametern, welche zu minimierten Energiekosten führen, umfassen maximierten aerodynamischen Wirkungsgrad, maximierte Energieabgabe, minimierte Belastungen des Windkraftanlagensystems, minimiertes Geräusch und Kombinationen davon. Beispiele von Belastungen des Windkraftanlagensystems beinhalten extreme Belastungen, (Betriebs- und Stillstands/Leerlauf) und Ermüdungsbelastungen.
  • Eine Verringerung der Differenz zwischen Anspruch und tatsächlichem Leistungsgewinn ist eine der Hauptaufgaben des Steuerproblems von Windkraftanlagen mit variabler Drehzahl. Stark mit diesem Problem ist die Reduzierung von strukturellen Belastungen der Rotorkomponenten gekoppelt. Moderne Rotoren enthalten sehr lange Flügel; und diese große Rotorfläche erfährt große Windschwankungen, sowohl in der Turbulenzintensität als auch Scherung. Rotorflügel sind im Wesentlichen für konstante Spitzengeschwindigkeiten ohne Berücksichtigung nicht-linearer Schwankungen des Windes aufgrund von Turbulenzen und Scherung ausgelegt. Die Verwendung lokaler Betätigungselemente, welche die Flügelaerodynamik über eine Strömungssteuerung verändern können, um den Einfluss der Windvariation entlang des Flügels zu reduzieren, reduziert auch den Leistungsverlust und die Belastung auf den Flügel. Eine Wind induzierte Belastung des Rotors wird ebenfalls gleichzeitig reduziert.
  • Angesichts des Vorstehenden wäre es nützlich und vorteilhaft, eine Technik zum Detektieren lokaler plötzlicher Flügelbelastung zu schaffen, die dazu genutzt werden kann, Information über den Ist-Anblaswinkel so zu liefern, dass eine lokalisierte Betätigung angewendet werden kann, um die Aerodynamik des Flügels bzw. der Flügel zum Kompensieren der vorliegende Anblaswinkelfehlanpassung zu ändern, um deren Auswirkung auf die Energiegewinnung und das von den Anlagenkomponenten (Rotor, Antriebsstrang, Turm) gesehene Belastungsungleichgewicht zu verringern.
  • Kurzbeschreibung
  • Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind auf lokalisierte Erfassungs- und Betätigungssysteme gerichtet, um die Auswirkung einer Anblaswinkelabweichung (von dem Soll-Wert) auf die Leistung und Belastungen in turbulenten Winden zu reduzieren. Eine Ausführungsform ist auf eine Windkraftanlage gerichtet, die aufweist: einen an der Windkraftanlage angebrachten Rotorflügel, wobei der Flügel dafür konfiguriert ist, sich um eine Achse bei Auftreffen einer Windströmung auf den Flügel zu drehen; wenigstens einen Belastungssensor, der auf dem oder in dem Flügel angeordnet ist, wobei der wenigstens eine Belastungssensor dafür konfiguriert ist, eine lokale Belastung auf dem Flügel aufgrund lokaler Windanströmung zu messen, die bei dem wenigstens einen Belastungssensor erfasst wird; und wenigstens eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung, die auf dem Flügel angeordnet ist, wobei die wenigstens eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung dafür konfiguriert ist, die Windströmung unmittelbar an dem Flügel zu modifizieren, und wobei die wenigstens eine Strömungsmodifizierungsvorrichtung dafür konfiguriert ist, Befehle für eine aktive Strömungsmodifizierung auf der Basis der lokalen Belastungsmessungen des wenigstens einen Sensors zu empfangen.
  • Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist auf ein Verfahren zum Betreiben einer Windkraftanlage gerichtet, die einen Flügel aufweist, der sich bei Auftreffen einer Windströmung auf den Flügel um eine Achse drehen kann, wobei das Verfahren die Schritte aufweist: Messen einer lokalen Belastung auf den Flügel über den wenigstens einen auf dem oder in dem Flügel angeordneten Belastungssensor aufgrund einer bei dem wenigstens einen Belastungssensor erfassten lokalen Windanströmung; Gewinnen eines Ist-Anblaswinkels auf den Flügel auf der Basis der lokalen Belastung; Ermitteln eines optimalen Anblaswinkels; und aktives Modifizieren der Windströmung unmittelbar an dem Flügel, um die Aerodynamik des Flügels zu ändern und die Dif ferenz zwischen dem Ist-Anblaswinkel und dem optimalen Anblaswinkel des Flügels zu kompensieren.
  • Noch eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist auf eine Rotorflügelbaugruppe gerichtet, welche wenigstens einen auf der oder in einer Oberfläche des Rotorflügels angeordneten Belastungssensor und wenigstens eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung aufweist, die auf einer oder in einer Oberfläche des Rotorflügels angeordnet und dafür konfiguriert ist, die Aerodynamik des Rotorflügels in Reaktion auf Messungen des lokalen Belastungssensors so zu ändern, dass eine Differenz zwischen einem Ist-Anblaswinkel und einem optimalen Anblaswinkel im Wesentlichen minimiert wird.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • Diese und weitere Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden besser verständlich, wenn die nachstehende detaillierte Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen gelesen wird, in welchen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile durchgängig durch die Zeichnungen bezeichnen, wobei:
  • 1 eine exemplarische Konfiguration einer Windkraftanlage gemäß einer Ausführungsform ist;
  • 2 eine Rotorflügelbaugruppe mit einem Rotorflügel, mehreren faseroptischen Sensoren und mehreren aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen darstellt, die in verschiedenen Orientierungen auf dem in 1 dargestellten Flügel angeordnet sind;
  • 3 eine Teilschnittansicht des in 2 dargestellten Rotorflügels ist, die die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen darstellt, die zur Steuerung der Strömungsablösung eingerichtet sind, um den Auftrieb durch Modifizieren der Windströmung unmittelbar an dem Flügel zu erhöhen;
  • 4 eine Teilschnittansicht des in 2 dargestellten Rotorflügels ist, die die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen darstellt, die zur Steuerung der Strömungsablösung konfiguriert sind, um den Auftrieb durch Modifizieren der Windströmung unmittelbar an dem Flügel zu erhöhen;
  • 5 eine Teilschnittansicht des in 2 dargestellten Rotorflügels ist, die eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung darstellt, die auf der Spitze des Flügels angeordnet ist, in der die aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung für eine Modifizierung eines Spitzenwirbels konfiguriert ist, indem die Windströmung unmittelbar an dem Flügel modifiziert wird; und
  • 6 ein Verfahren zum Reduzieren eines Leistungsverlustes in turbulentem Wind für eine in 1 dargestellte Windkraftanlage unter Anwendung einer lokalisierten Erfassung mittels mehrerer auf den Rotorflügeln angeordneter faseroptischer Sensoren und einer Steuerung mittels mehrerer ebenfalls auf den Rotorflügeln angeordneter aktiver Strömungsmodifizierungsvorrichtungen darstellt.
  • Obwohl die vorstehend genannten Zeichnungsfiguren alternative Ausführungsformen darstellen, werden weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wie in der Dis kussion angegeben, ebenfalls in Betracht gezogen. In allen Fällen präsentiert diese Offenbarung dargestellte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung nur im Rahmen einer Darstellung und nicht einer Einschränkung. Zahlreiche weitere Modifikationen und Ausführungsformen können von dem Fachmann auf diesem Gebiet erdacht werden, welche in den Schutzumfang und Erfindungsgedanken der Prinzipien dieser Erfindung fallen.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
  • 1 stellt eine Windkraftanlage 100 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar. Die Windkraftanlage 100 enthält einen Rotorflügel 10, der dafür konfiguriert ist, sich aufgrund des Auftreffens einer ankommenden Windströmung, wie z. B. einer Windströmung 8 gemäß Darstellung, um eine Achse 90 zu drehen. Man erkennt, dass, so wie hierin verwendet, die Begriffe "ein" und "der/die/das" sich auf "wenigstens eine" und mehrere Varianten davon beziehen, sofern es nicht anderweitig speziell erwähnt oder durch den Kontext angezeigt wird. Die Rotationsachse 90 liegt längs zu der z-Achse in dem Achsensystem von 1, und die Rotationsachse der Flügel 10 ist die x-y Ebene und die x-Achse erstreckt aus der Ebene des Papiers heraus. Eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung 20 und ein Belastungssensor, wie z. B. ein faseroptischer Sensor 28 sind ferner auf dem Flügel 10 angeordnet; und der Flügel, die aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung 20 und der faseroptische Sensor 28 bilden zusammen eine (in 2 dargestellte) Rotorflügelbaugruppe 17.
  • Weitere Arten von Belastungssensoren können ebenfalls verwendet werden, wie z. B., jedoch nicht darauf beschränkt, Druckschwankungssensoren, Anblaswinkelsensoren, Beschleunigungsmesser, Dehnungsmessstreifen, Faser-Bragg-Gitter und dergleichen, solange die Belastungssensoren dafür konfiguriert sind, eine lokale Belastung an gewünschten Punkten auf den Rotorflügeln 10 zu messen. Diese Belastungssensoren können auf der Oberfläche der Flügel 10 positioniert sein, in der Oberfläche der Flügel 10 eingebaut sein oder können sowohl auf als auch in der Oberfläche der Flügel 10 angeordnet und eingebaut sein.
  • Die aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung 20 ist dafür konfiguriert, die Windströmung 8 unmittelbar an dem Flügel als Reaktion auf gemessene Daten zu modifizieren, die von den lokalen Belastungssensoren 28 geliefert werden, um dadurch die Aerodynamik des Flügels zu ändern, um die Anblaswinkelfehlanpassung zu kompensieren, und dadurch ihre Auswirkung auf die Leistungsgewinnung und das von den Komponenten (Rotor, Antriebsstrang, Turm, usw.) gesehene Belastungleichgewicht der Windkraftanlage 100 zu reduzieren. Der Begriff "Windströmung unmittelbar am Flügel" versteht sich als Bezeichnung des Anteils der Windströmung, der sich unmittelbar an den Flügeln (einschließlich der Flügeloberfläche und der Spitze) befindet, und nicht auf die gesamte Windströmung 8. Die Windströmung unmittelbar an dem Flügel 10 beinhaltet, ohne Einschränkung, Windströmungszonen über der Flügeloberfläche und Spitzenwirbel in der Nähe eines Spitzenendes des Flügels 10.
  • 2 veranschaulicht die Rotorflügelbaugruppe 17 mit dem Rotorflügel 10, einer Anzahl lokaler Belastungssensoren wie z. B. faseroptischer Sensoren 28 und einer Anzahl der aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20, die in verschiedenen Orientierungen auf dem oder in dem Flügel 10 angeordnet sind. Der Flügel 10 enthält eine Seite 12 und eine Spitze 15 und die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20, die auf dem oder in dem Flügel angeordnet werden können, sind optional in unterschiedlichen Winkeln auf der Seite 12 (in der Bedeutung wenigstens einer Seite) und der Spitze 15 angeordnet; während die lokalen Belastungssensoren 28 (z. B. faseroptische) die auf dem oder in dem Flügel angeordnet werden können, optional an anderen Stellen auf der Seite 12 und der Spitze 15 angeordnet sind. Die Seite 12 besitzt eine Länge 13 und eine Breite 14, die entlang des Längsverlaufs variieren kann, und die Spitze 15 enthält den Endabschnitt des Flügels 10. Die lokalen faseroptischen Belastungssensoren 28 und die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20 können auch auf einer (in der Figur nicht dargestellten) der Seite 12 gegenüberliegenden zweiten Seite angeordnet sein.
  • Die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20 sind typischerweise so konfiguriert, dass sie in einer zeitabhängigen Weise Luftstrahlen gewünschter Stärke und mit gewünschten Frequenzen freisetzen. Nicht einschränkende Beispiele derartiger Vorrichtungen 20 beinhalten piezoelektrische "Synthetic Jet"- oder masselose Betätigungselemente, sowie andere Arten "Synthetic Jet"-Vorrichtungen. "Synthetic Jet"-Vorrichtungen sind insbesondere nützlich, da derartige Vorrichtungen geringere Leistungsanforderungen, geringere Gewichtsnachteile, große Steuerbarkeiten (Luftstrahlstärke), gute Frequenz und Amplitudenbereiche und Kompaktheit besitzen, und dadurch eine leichte Integration in das Rotorflügelsystem ermöglichen. In weiteren Ausführungsformen kann die aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung 20 dafür konfiguriert sein, die Windströmung mittels anderer Verfahren als den "Synthetic Jets" zu beein flussen. Beispielsweise können andere nicht-masselose Strömungsbetätigungsvorrichtungen wie z. B. Flipflop-Jets und fluidische Oszillatoren, die Strahlen mit pulsierender Geschwindigkeit erzeugen, alternativ oder zusätzlich verwendet werden. Ferner können "Synthetic Jets" in bestimmten Ausführungsformen dafür konfiguriert sein, ausschließlich einen stetiges Blasvorgang oder zusätzlich zu einer gepulsten Betätigung zu erzeugen, um die Aerodynamik von Rotorflügeln zu ändern.
  • Des Weiteren enthält die Windkraftanlage 100 gemäß 1 auch einen Windkraftanlagengenerator 30, der mechanische Energie in elektrische Energie umwandelt, einen Getriebemechanismus 40, welcher die aus den Rotorflügeln 30 gewonnene mechanische Energie an den Generator 30 überträgt. Eine Steuerung 50 ist funktionell mit den lokalen Belastungssensoren (z. B. faseroptischen Sensoren) 28, um einen Ist-Zustand einer Betriebsbedingung der Windkraftanlage zu gewinnen und mit den aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20 für die Erzeugung einer aktiven Strömungssteuerung an der Windkraftanlage während deren Betrieb gekoppelt. Die Steuerung 50 kann ferner mit dem Generator 30, dem Getriebemechanismus 40, einem Giermechanismus 60 und einem Flügelanstellmechanismus 80 zur Steuerung von Aspekten des Windkraftanlagenbetriebs oder für den Empfang von Eingangssignalen verbunden sein. Es ist anzumerken, dass die Kopplung zwischen der Steuerung 50, den lokalen (faseroptischen) Belastungssensoren 28 und den aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20 in 1 mittels Verbindungslinien nur für Darstellungszwecke dargestellt ist, und nicht notwendigerweise Drähte anzeigt, sondern stattdessen geeignete Einrichtungen beinhalten kann, um die Vorrichtungen funktionell zu koppeln.
  • In einer Ausführungsform erzeugen die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20 eine aktive Strömungsmodifizierung in der Windströmung um den Flügel, indem sie die Strömungsablösung unmittelbar an dem Flügel steuern, und dadurch die Belastung der Rotorflügel modifizieren. Gemäß einer Technik ist die aktive Strömungsmodifizierung dafür konfiguriert, eine Strömungsablösung in der Windströmung unmittelbar an dem Flügel zu begünstigen, um dadurch den für die Windkraftanlage zur Verfügung stehenden Auftrieb zu verschlechtern. Diese Technik wird in Reaktion auf böige Winde angewendet und reduziert Systembelastungen. Gemäß einer weiteren Technik verhindert die aktive Strömungsmodifizierung die Strömungsablösung in der Windströmung unmittelbar an dem Flügel, indem ein unstetiges(r) aerodynamisches(r) Moment oder Impuls und eine Verwirbelung der Windströmung unmittelbar an dem Flügel hinzugefügt wird. Dieses führt zu einer Verstärkung des für die Windkraftanlage verfügbaren Auftriebs und daher zur Erzeugung von mehr Leistung für eine vorgegebene Flügelgröße oder für dieselbe Leistung bei verringerter Flügelgröße (d. h., mit kürzeren Sehnenlängen, reduzierter Dicke oder Kombinationen davon).
  • Insbesondere ist gemäß Darstellung in den 34 in verschiedenen Ausführungsformen die aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung 20 auf der Seite 12 des Flügels 10 angeordnet. Die aktiven Luftstrommodifizierungsvorrichtungen sind für die Steuerung der Strömungsablösung konfiguriert, indem sie die Windströmung unmittelbar an dem Flügel 10 in Reaktion auf eine lokalisierte von den lokalen Sensoren 28 gelieferte Flügelbelastungsinformation modifizieren.
  • Beispielsweise wird in der Ausführungsform von 3 die Strömungsablösung durch die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen (in der Bedeutung einer Verringerung, Verzögerung oder Kombinationen davon) behindert. Beispielsweise ist in 3 der Strömungsablösungspunkt als an einer Position 18 im Gegensatz zu einer stromaufwärts liegenden Position 16 befindlich dargestellt, wo er sich natürlicherweise ohne aktive Strömungsmodifizierung ergeben würde. In einer Ausführungsform wird die Strömungsablösung durch Einführen einer stetigen und/oder unstetigen (zeitabhängigen) Luftstrahlströmung 22 mit einer großen Impulskomponente und Verwirbelung im Wesentlichen entlang der Windströmung unmittelbar an dem Flügel behindert, wie es auch durch die Ausführungsform von 3 veranschaulicht wird. Der Luftstrahlstrom 22 in 3 fügt einen Impuls und Verwirbelung in der Windströmung unmittelbar an dem Flügel hinzu. Wenn Verwirbelung und Impuls durch die aktive Strömungsmodifizierung hinzugefügt werden, wird das Impulsdefizit von Grenzschichten wenigstens teilweise ergänzt, und die Strömungsablösung verhindert und der verfügbare Auftrieb verbessert. Die Strömung, in welcher eine Ablösung verhindert wurde, wie es in 3 dargestellt ist, trägt zur Hinzufügung von Auftrieb bei, um dadurch die Leistung der Windkraftanlage für eine vorgegebene Flügelgröße zu erhöhen oder um die Flügelsehnenlängen für einen gegebenen Leistungswert zu reduzieren. Die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen können Impuls und Verwirbelung bei spezifischen Winkeln zu einer einfallenden Windströmung hinzufügen, und solche Winkel können abhängig von den gewünschten Leistungsbedingungen variiert werden.
  • In einem weiteren von 4 dargestellten Beispiel wird die Strömungsablösung durch die aktiven Strömungsmodi fizierungsvorrichtungen in Reaktion auf die von den lokalen Belastungssensoren 28 gelieferte lokale Lastinformation begünstigt. Beispielsweise ist in 4 der Strömungsablösungspunkt als an einer Position 18 im Gegensatz zu einer stromabwärts liegenden Position 16 befindlich dargestellt, wo er sich natürlicherweise ohne aktive Strömungsmodifizierung ergeben würde. In der Ausführungsform von 4 wird die Strömungsablösung durch Einführen einer stetigen und/oder unstetigen Luftstrahlströmung 22 mit einer großen die Windströmung unmittelbar an dem Flügel unterbrechenden Impulskomponente begünstigt.
  • Die Luftstrahlströmung 22 von 4 initiiert eine Strömungsablösung in der Windströmung unmittelbar an dem Flügel. Die unterbrechende Luftstrahlströmung 22 kann eine schräg gerichtete Luftstrahlströmung sein, welche die natürliche Windströmung unmittelbar an dem Flügel verhindert. Die begünstigte Strömungsablösung, wie sie sich in 4 zeigt, führt zu einem verringerten Auftrieb und kann vorteilhaft dafür eingesetzt werden, um unerwünschte Belastungsbedingungen zu vermeiden. Derartige unerwünschte Bedingungen umfassen Fälle einer Zunahme in der Windströmungsgeschwindigkeit, die zu einer unerwünschten Belastung der Flügel (erhöhten Auftrieb) und der Windkraftanlage führen. Die Ausführungsformen erzeugen wie diskutiert in vorteilhafter Weise in bestimmten Fällen nahezu sofort eine künstliche Verringerung des Auftriebs, indem die Windströmung unmittelbar an dem Flügel gemäß Darstellung in 4 aktiv modifiziert wird. Wie diskutiert, können die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen einen Unterbrechungsimpuls bei spezifischen Winkeln zu einer einfallenden Windströmung hinzuaddieren, und solche Winkel können gemäß den gewünschten Verhaltensbedingungen verändert werden.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine aktive Strömungsmodifizierung vorteilhaft, um die Effekte einer Anblaswinkelabweichung (von dem Soll-Wert) auf die Leistung und die Belastungen in turbulenten Winden zu reduzieren (und somit den aerodynamischen Wirkungsgrad zu steigern), um das an der Spitze 15 des Flügels erzeugte aerodynamische Geräusch zu reduzieren, und/oder für Kombinationen von Verlust- und Geräuschreduzierung angewendet. In einer in 5 dargestellten Ausführungsform ist eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung 20 an der Spitze 15 des Flügels 10 angeordnet. Gemäß einem Aspekt der Technik ist die aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung 20 für die Modifizierung eines Spitzenwirbels 64 konfiguriert, indem die Windströmung unmittelbar an dem Flügel 10 modifiziert wird. In der in 5 dargestellten Ausführungsform wird der Spitzenwirbel 24 modifiziert, indem eine stetige und/oder eine unstetige Luftstrahlströmung 23, die den Spitzenwirbel 24 (unterbrochene Linie) verursacht, an eine andere Stelle gemäß Darstellung durch den Spitzenwirbel 26 verschoben wird. In anderen Fällen kann die hinzugefügte Luftstrahlströmung dazu genutzt werden, um die Entstehung und Entwicklung der Spitzenwirbel zu beeinflussen oder die Entwicklung und die Bahn des Spitzenwirbels 24 zu modifizieren. Im Wesentlichen modifizieren die Luftstrahlen 23 die Strömungsstruktur in der Nähe der Spitze, und führen zu einer schnellen Verteilung des Wirbels oder einer Verschiebung des Spitzenwirbels 24 weg von der Spitze, oder zu einer Reduzierung der Stärke des ausgebildeten Spitzenwirbels.
  • Ein weiterer wichtiger Aspekt der Erfindung besteht darin, dass diese lokalen Belastungssensoren 28 und/oder Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20 entweder in der Nachrüstung von vorhandenen Flügelausführungsformen angeordnet werden können oder verwendet werden können, um neue Flügelausführungsformen anzubieten. Für neue Flügelausführungsformen impliziert die Fähigkeit, die Ablösung und somit die Belastungspegel des Flügels zu steuern, dass neuere und radikalere, oder wenigstens eine größere Vielfalt von Profil- und Flügelformen über die hinaus, die den Stand der Technik in der Profil/Flügel-Auslegung von Windkraftanlagen bilden, nun in Rotorflügeln angewendet werden können. Derartige neue Konstruktionen können optimiert werden, um beispielsweise eine höhere aerodynamische Leistung (Auftrieb und Gleitzahl-Verhältnisse) und Wirkungsgrad als die derzeit verwendeten, bereitzustellen.
  • Die diskutierten Strategien gehören zu denen, die die Steuerung 50 nutzen kann, um aktiv die Windströmung 8 und dementsprechend die Aerodynamik des Flügels in Reaktion auf eine durch die lokalen Belastungssensoren 28 gelieferte gemessene Lastinformation zu modifizieren. Die Steuerung 50 ist dafür konfiguriert, die lokalisierte momentane Flügelbelastung zu empfangen, welche, korreliert mit den aerodynamischen Kennlinien und der Rotordurchschnittsgeschwindigkeit und/oder weiterer gewünschter Information, Information über den Ist-Anblaswinkel liefert, und in Reaktion auf den Ist-Zustand der Betriebsbedingungen aktiv die Windströmung 8 unmittelbar an dem Flügel zu modifizieren. Die Windbedingungen umfassen, ohne Einschränkung, Windumgebungszustände wie z. B. Windströmungsgeschwindigkeit und Windströmungsrichtung. In bestimmten Ausführungsformen umfassen Betriebsbedingungen ferner die Rotordrehzahl, den Flügelanstellwinkel und den Gierwinkel der Windkraftanlage.
  • In einer Ausführungsform ist die Steuerung 50 dafür konfiguriert, aktive Strömungsbefehle an wenigstens eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung 20 in Reaktion auf den Ist-Zustand von wenigstens einer Betriebsbedingung zu liefern. In einem Aspekt aktiviert bei dem Auftreten einer plötzlichen Zunahme der einfallenden Windgeschwindigkeit oder einer Änderung in der Windrichtung, die signifikant den Auftrieb auf unerwünschte Pegel anhebt, die Steuerung 50 die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20, die dafür konfiguriert sind, unterbrechende stetige und/oder unstetige Luftstrahlströmungen gemäß Darstellung in 4 freizugeben. In einem weiteren Aspekt hält die Steuerung die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen in einem aktivierten Zustand und schaltet diese bei Detektion einer Änderung in der auftreffenden Windgeschwindigkeit oder der Richtung, welche die Systembelastung auf unerwünschte Pegel anheben könnten, aus.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt, aktiviert unter Bedingungen, in welchem der verfügbare Auftrieb aufgrund niedriger Windströmungsgeschwindigkeiten oder ungünstiger Windströmungsrichtung niedrig sein kann, und demzufolge die erzeugte Leistung niedrig ist, die Steuerung 50 die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen, eine stetige und/oder unstetige Luftstrahlströmung freizusetzen, die den Auftrieb verbessert, indem die Strömungsablösung gemäß Darstellung in 3 verhindert wird. Gemäß einem weiteren Aspekt aktiviert die Steuerung 50 die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen unmittelbar an der Spitze des Flügels, was den Spitzenwirbel auflöst oder den Spitzenwirbel von der Spitze gemäß Darstellung in 5 weg verschiebt.
  • Geeignete Reaktionsstrategien unter Verwendung aktiver Strömungsbefehle in Reaktion auf gemessene lokale Flügelbelastungsbedingungen sind für den Fachmann auf diesem Gebiet offensichtlich, und derartig offensichtliche Strategien sind in dem Schutzumfang und Erfindungsgedanken der vorliegenden Erfindung verkörpert. Beispielsweise beinhalten in der Ausführungsform, in welcher die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen aus synthetischen Luftstrahlen bestehen, verschiedene Reaktionsstrategien ohne Einschränkung eine Modifizierung einer Geschwindigkeit der synthetischen Luftstrahlen 22 oder 23, eine Modifizierung der Häufigkeit der Einführung der synthetischen Luftstrahlen 22 oder 23, eine Lokalisierung des synthetischen Luftstrahls 22 auf der Seite 12, eine Lokalisierung des synthetischen Luftstrahls 23 auf der Spitze 15, einem Winkel der synthetischen Luftstrahlen 22 oder 23 (in der Bedeutung entweder des gesamten Luftstahls, der Löcher des Strahls oder Kombinationen davon) eine Größe der Austritte (Löcher oder Schlitze) der synthetischen Luftstrahlen, eine Form der synthetischen Luftstrahlaustritte (Löcher oder Schlitze) und Kombinationen davon. Die verschiedenen Reaktionsstrategien können beispielsweise realisiert werden, indem mehrere aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20 mit unterschiedlichen Austrittsgrößen und Formen in unterschiedlichen Orientierungen oder Positionen angeordnet werden und selektiv die aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtungen als Reaktion auf Information aktiviert werden, welche mittels der lokalen Belastungssensoren 38 erzeugt wird.
  • In einer Ausführungsform ist die Steuerung 50 ferner dafür konfiguriert, einen Ist-Zustand der Getriebe- und Generatorfunktionen zu empfangen und ist auch dafür konfigu riert, aktive Strömungsbefehle in Reaktion auf diese Bedingungen zu erzeugen.
  • In 6 ist ein Verfahren 200 zum Verringern des Leistungsverlustes in turbulentem Wind für eine Windkraftanlage 100 dargestellt, welches eine lokalisierte Erfassung über mehrere lokale Belastungssensoren, wie z. B., jedoch nicht darauf beschränkt, faseroptische Sensoren 28, die auf und/oder in der Oberfläche der Rotorflügel 10 angeordnet sind und eine Steuerung über mehrere aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20 nutzt, die ebenfalls auf und/oder in den Rotorflügeln 10 angeordnet sind.
  • Die lokalen (faseroptischen) Sensoren 28 detektieren, die lokale momentane Flügelbelastung, welche, wenn sie mit den aerodynamischen Kennlinien und der Rotordurchschnittsgeschwindigkeit und/oder weiterer gewünschter Information korreliert wird, wie hierin festgestellt, Information über den Ist-Anblaswinkel liefert. Eine lokalisierte Betätigung der Strömungsmodifizierungsvorrichtungen zum Ändern der Aerodynamik des Flügels 10 dient dazu, die Anblaswinkelfehlanpassung gegenüber einem nominalen Wert aufgrund von turbulenten Windschwankungen oder Windscherungen oder stromaufwärts liegender Luftlöcher und Böen entlang des Flügels 10 zu kompensieren, um dadurch deren Auswirkung auf die Leistungsgewinnung und die von den Komponenten der Windkraftanlage 100 gesehenen Belastungsungleichgewichte zu reduzieren. Diese Fehlanpassung und somit die unerwartete Belastung wird dann durch die Anwendung einer lokalisierten Betätigung, welche die Flügelbelastung unter Verwendung von Strömungssteuerungstechniken ändert, wie sie hierin vorstehend unter Bezugnahme auf die 15 beschrieben wurden, gemindert. Diese Steuerungsinstanz kann zusätzlich o der in Kombination mit herkömmlichen Anstellsteuersystemen genutzt werden, die jeden Flügel individuell als Funktion der Windlast anstellen.
  • Ein Merkmal der hierin vorstehend beschriebenen Ausführungsformen für die Reduzierung des Leistungsverlustes in turbulentem Wind ist auf die Verwendung einer optischen Faser und von Belastungssensoren gerichtet, die entlang der Faser installiert sind, welche in oder auf dem Flügel 10 installiert ist. Die Verwendung derartiger faseroptischer Sensoren 28 erzeugt unter anderem 1) eine Erfassung mit großräumiger Verteilung, 2) Immunität gegenüber EMI, 3) passives Multiparametererfassen, 4) Beständigkeit gegen Korrosion, 5) Beständigkeit gegen Strahlung, 6) verbesserte Betriebstemperaturfähigkeiten, 7) verbesserte Hochdruckbetriebseigenschaften, und 8) eine hohe Bandbreite. Faseroptische Sensoren stellen daher Vorteile bereit, die mit elektrisch-basierenden Sensoren erzielbar sind, die im Wesentlichen schwierig zu verteilen, schwierig in ungünstigen Umgebungen zu betreiben sind, nicht leicht in Strukturen einzubetten sind und EMI-empfindlich sind. Die von den faseroptischen Sensoren erzeugten vorgenannten Vorteile tragen zu reduzierten Wartungskosten, verbesserter Produktivität, verbesserter Zuverlässigkeit und erhöhter Leistung bei.
  • Ein weiteres Merkmal der hierin vorstehend beschriebenen Ausführungsformen für die Reduzierung des Leistungsverlustes in turbulentem Wind ist auf die Anwendung verteilter Betätigungsverfahren gerichtet, wie z. B. eine aktive Strömungssteuerung, um die aerodynamischen Eigenschaften des Flügels 10 als eine Funktion von momentanen Betriebsbedingungen zu ändern, welche über mehrer faseroptische Sensoren 28 geliefert werden, die auf dem oder in dem Flügel 10 angeordnet sind.
  • Noch ein weiteres Merkmal der hierin vorstehend beschriebenen Ausführungsformen für die Reduzierung des Leistungsverlustes in turbulentem Wind ist auf die Anwendung einer dynamischen Steuerung gerichtet, die auf lokale Windlastinformation reagiert, die von mehreren faseroptischen Sensoren geliefert wird, um den Vorteil der lokalen Betätigungsfähigkeiten zu nutzen, um 1) bestimmte Verhaltensaufgaben zu erfüllen, in welchen diese Aufgaben lokal entlang des Flügels 10 variieren und sich zwischen einer Zirkulationssteuerung oder Ablösungssteuerung ändern können, oder 2) jede Anblaswinkeländerung zu kompensieren, oder 3) lokale Ungleichgewichte der Flügelbelastungen zu reduzieren.
  • Gemäß weiterer Bezugnahme auf 6 zieht das Verfahren 200 vorteilhaft in Betracht, dass die Windströmung über den Windkraftanlagenrotor niemals konstant ist, was Veränderungen in dem lokalen Anblaswinkel bewirkt, welche die Flügelauslegung nicht über die Drehungsverteilung oder über die Flügelanstellung berücksichtigen kann. Das Verfahren 200 berücksichtigt in einer Ausführungsform die Leistungsgewinnung und die Belastung auf dem Flügel 10 aufgrund dieser Anblaswinkelschwankungen.
  • Das Verfahren 200 zum Verringern des Leistungsverlustes in turbulentem Wind für eine Windkraftanlage 100, welches eine lokalisierte Erfassung über mehrere faseroptische Sensoren 28, die auf und/oder in der Oberfläche der(s) Rotorflügel(s) 10 angeordnet sind und eine Steuerung über mehrere aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20 nutzt, die ebenfalls auf und/oder in den Rotorflügeln 10 angeord net sind, beginnt mit der Messung einer lokalen Belastungen auf dem bzw. den Rotorflügel(n) 10 aufgrund lokaler Windanströmung, die bei jedem (faseroptischen) Belastungssensor 28 erfasst werden, wie es im Schritt 202 dargestellt ist. Die mittlere Windgeschwindigkeit bei jedem Belastungssensor 28 wird dann auf der Basis der lokalen Belastung bei jedem (faseroptischen) Belastungssensor 28 gemäß Darstellung im Schritt 204 ermittelt. Die Flügelanstellung wird ebenfalls aus den Flügeleinstellungen gemäß Darstellung in 6 ermittelt. Der lokale Verdrehungswinkel bei jedem (faseroptischen) Belastungssensor 28 wird dann auf der Basis der lokalen Belastung bei jedem Belastungssensor 28, wie es im Schritt 208 dargestellt ist, ermittelt. Nach der Ermittlung der Anstellwinkeleinstellungen, sowie der mittleren Windgeschwindigkeit und des lokalen Verdrehungswinkels an jedem Belastungssensor 28 wird dann der aktuelle Anblaswinkel auf der Basis dieser Daten gemäß Darstellung im Schritt 210 ermittelt. Anschließend wird der optimale Anblaswinkel auf der Basis eines entsprechenden Spitzengeschwindigkeitsverhältnisses und der mittleren Windgeschwindigkeit ermittelt, wie es im Schritt 212 dargestellt ist. Wenn der Ist-Anblaswinkel und der optimale Anblaswinkel ermittelt sind, wird die Differenz zwischen dem Ist-Anblaswinkel und dem optimalen Anblaswinkel kompensiert, indem eine oder mehrere von den lokalen Strömungsmodifizierungsvorrichtungen 20 aktiviert werden, um diese Differenz zu kompensieren, wie es im Schritt 214 dargestellt ist.
  • Wenn die Differenz zwischen dem Ist- und optimalen Anblaswinkel kompensiert ist, ist dann die Aerodynamik des bzw. der Flügel 10 geändert, um die Auswirkung des Anblaswinkels auf die Leistungsgewinnung und Belastungsungleich gewichte, die von den Windkraftanlagenkomponenten (Rotor, Antriebsstrang, Turm, usw.) gesehen werden, verringern.
  • In zusammengefasster Erläuterung wird eine lokalisierte Erfassung, Betätigung und Steuerung genutzt, um die Energiegewinnung durch lokales Kompensieren der Anblaswinkelfehlanpassung zwischen einem lokalen Ist-Anblaswinkel und einem lokalen optimalen Anblaswinkel zu kompensieren. Die hierin beschriebenen Ausführungsformen berücksichtigen eine nicht-konstante Windströmung über dem Windkraftanlagenrotor und somit Schwankungen in dem lokalen Anblaswinkel, welche die Flügelkonstruktion über die Drehungsverteilung oder die Flügelanstellung nicht berücksichtigen kann, um somit den Leistungsgewinn und die Belastung auf die Flügel 10 zu verbessern. Der Ist-Anblaswinkel wird unter Verwendung von Messungen lokaler Belastung auf den Flügeln 10 aufgrund lokaler Windanströmung unter Verwendung mehrerer lokaler Windbelastungssensoren, wie z. B. faseroptischer Sensoren, ermittelt, und indem die mittlere Windgeschwindigkeit, die Flügelanstellung und der lokale Verdrehungswinkel berücksichtigt werden.
  • Obwohl nur bestimmte Merkmale der Erfindung hierin dargestellt und beschrieben wurden, werden für den Fachmann auf diesem Gebiet viele Modifikationen und Änderungen möglich erscheinen. Es dürfte sich daher verstehen, dass die beigefügten Ansprüche alle derartigen Modifikationen und Änderungen, soweit sie in den tatsächlichen Erfindungsgedanken der Erfindung fallen, mit abdecken sollen.
  • Eine Rotorflügelbaugruppe 17 enthält wenigstens einen lokalen Belastungssensor 28, der auf und/oder in einer Oberfläche eines Rotorflügels 10 angeordnet ist, und wenigs tens eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung 20, die auf und/oder in einer Oberfläche des Rotorflügels 10 angeordnet und dafür konfiguriert ist, die Aerodynamik des Rotorflügels 10 in Reaktion auf Messungen des lokalen Belastungssensors 28 so zu ändern, dass eine Differenz zwischen einem Ist-Anblaswinkel und einem optimalen Anblaswinkel erheblich reduziert wird.
  • 8
    Windströmung
    10
    Rotorflügel
    12
    Rotorflügelseite
    13
    Rotorflügellänge
    14
    Rotorflügelbreite
    15
    Rotorflügelspitze
    16
    Stromaufwärts liegende Position der Strömungsablösung
    17
    Rotorflügelbaugruppe
    18
    Stromabwärts liegende Position der Strömungsablösung
    20
    Aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung
    22
    Luftstrahlströmung
    23
    Unstetige Luftstrahlströmung
    24
    Flügelspitzenwirbel
    26
    Flügelspitzenwirbel
    28
    Faseroptischer Sensor
    30
    Windkraftanlagengenerator
    40
    Getriebemechanismus
    50
    Steuerung
    60
    Giermechanismus
    80
    Flügelanstellmechanismus
    90
    Achse der Rotorflügelrotation
    100
    Windkraftanlage
    200
    Verfahren zum Reduzieren des Leistungsverlustes

Claims (10)

  1. Windkraftanlage (100), aufweisend: einen Rotorflügel (10), der an dem Rotor (100) angeordnet ist, wobei der Flügel (10) dafür konfiguriert ist, sich bei Auftreffen einer Windströmung (8) auf den Flügel (10) um eine Achse (90) zu drehen, wenigstens einen Belastungssensor (28), der auf dem oder in dem Flügel (10) angeordnet ist, wobei der wenigstens eine Belastungssensor (28) dafür konfiguriert ist, eine lokale Belastung auf dem Flügel (10) aufgrund einer lokalen Windanströmung zu messen, die von dem wenigstens einen Belastungssensor (28) erfasst wird; und wenigstens eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung (20), die auf dem Flügel (10) angeordnet ist, wobei die wenigstens eine Strömungsmodifizierungsvorrichtung (20) dafür konfiguriert ist, die Windströmung unmittelbar an dem Flügel (10) zu modifizieren, und wobei die wenigstens eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung (20) dafür konfiguriert ist, aktive Strömungsmodifizierungsbefehle auf der Basis der lokalen Belastungsmessungen des wenigstens einen Sensors (28) zu empfangen.
  2. Windkraftanlage (100) nach Anspruch 1, wobei der wenigstens eine Belastungssensor (28) von einem faseroptischen Sensor, einem Druckschwankungssensor, einem Anblaswinkelsensor, einem Beschleunigungsmesser, einem Dehnungsmessstreifen und einem Faser-Bragg-Gitter ausgewählt ist.
  3. Windkraftanlage (100) nach Anspruch 1, welche ferner eine Steuerung (50) aufweist, die dafür konfiguriert ist, die aktiven Strömungsmodifizierungsbefehle für die wenigstens eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung (20) in Reaktion auf lokale Belastungsmessungsinformation zu erzeugen, die von dem wenigstens einen Belastungssensor (28) geliefert wird, so dass die wenigstens eine aktive Strömungsmodifizierungsvorrichtung (20) die Aerodynamik des Flügels (10) ändert, um eine Differenz zwischen einem Ist-Messwert des Anblaswinkels und einem optimalen Anblaswinkel für den Flügel (10) zu reduzieren.
  4. Windkraftanlage (100) nach Anspruch 1, wobei die wenigstens eine Strömungsmodifizierungsvorrichtung (20) von einer piezoelektrischen Vorrichtung und einer "Synthetic Jet"-Vorrichtung ausgewählt ist.
  5. Windkraftanlage (100) nach Anspruch 1, wobei die wenigstens eine Strömungsmodifizierungsvorrichtung (20) dafür konfiguriert ist, eine Belastung auf der Windkraftanlage (100) in Reaktion auf lokale Belastungsmessinformation, die von dem wenigstens einen Belastungssensor (28) geliefert wird, durch Reduzierung der Belastung auf der Windkraftanlage (100) zu modifizieren.
  6. Verfahren zum Betreiben einer Windkraftanlage (100) mit einem Flügel (10), der bei Auftreffen einer Windströmung (8) auf den Flügel (10) um eine Achse (90) drehbar ist, wobei das Verfahren die Schritte aufweist: Messen einer lokalen Belastung an dem Flügel (10) über wenigstens einen Belastungssensor (28), der auf dem oder in dem Flügel (10) angeordnet ist, aufgrund einer lokalen Windanströmung, die von dem wenigstens einen Belastungssensor (28) erfasst wird; Gewinnen eines Ist-Anblaswinkels an dem Flügel (10) auf der Basis der lokalen Belastung; Ermitteln eines optimalen Anblaswinkels an dem Flügel (10); und aktives Modifizieren der Windströmung (8) unmittelbar an dem Flügel (10), um die Aerodynamik des Flügels (10) zu verändern und die Differenz zwischen dem Ist-Anblaswinkel und dem optimalen Anblaswinkel an dem Flügel (10) zu ändern.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei der wenigstens eine Belastungssensor (28) von einem faseroptischen Sensor, einem Druckschwankungssensor, einem Anblaswinkelsensor, einem Beschleunigungsmesser, einem Dehnungsmessstreifen und einem Faser-Bragg-Gitter ausgewählt ist.
  8. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Gewinnung eines Ist-Anblaswinkels an dem Flügel (10) auf der Basis der lokalen Belastung die Schritte aufweist: Ermitteln der mittleren Windgeschwindigkeit bei dem wenigstens einem Belastungssensor (28) auf der Basis der lokalen Belastung bei dem wenigstens einen Belastungssensor (28); Gewinnen der Flügelanstellungseinstellung; und Ermitteln des Ist-Anblaswinkels auf der Basis der mittleren Windgeschwindigkeit, der Anstellungseinstellung und des lokalen Verdrehungswinkels.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Ermittlung eines optimalen Anblaswinkels für den Flügel (10) die Schritte aufweist: Ermitteln eines entsprechenden Spitzengeschwindigkeitsverhältnisses; und Ermitteln des optimalen Anblaswinkels auf der Basis des entsprechenden Spitzengeschwindigkeitsverhältnisses und der mittleren Windgeschwindigkeit.
  10. Rotorflügelbaugruppe (17) mit wenigstens einem lokalen Belastungssensor (28), der auf oder in einer Oberfläche eines Rotorflügels (10) angeordnet ist, und wenigstens einer aktiven Strömungsmodifizierungsvorrichtung (20), die auf oder in einer Oberfläche des Rotorflügels (10) angeordnet und dafür konfiguriert ist, die Aerodynamik des Rotorflügels (10) in Reaktion auf Messungen des lokalen Belastungssensors (28) so zu ändern, dass eine Differenz zwischen einem Ist-Anblaswinkel und einem optimalen Anblaswinkel erheblich reduziert wird.
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