-
Die
Erfindung betrifft eine Getriebevorrichtung mit sekundär
gekoppelter Leistungsverzweigung gemäß der im
Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
-
Aus
der
DE 10 2007 047 194.9 ist
ein Leistungsverzweigungsgetriebe mit einem hydrostatischen Zweig
und einem mechanischen Zweig, welche über ein Summierungsgetriebe
summiert werden, bekannt. Das Leistungsverzweigungsgetriebe ist
mit zwei Fahrbereichen in einer Vorwärtsfahrtrichtung und
mindestens zwei Fahrbereichen in einer Rückwärtsfahrtrichtung
ausgeführt. Der hydrostatische Zweig weist eine erste hydrostatische
Einheit und eine zweite hydrostatische Einheit auf, deren Hubvolumina über
ein gemeinsames Bauteil verstellbar sind, das mit der ersten hydrostatischen
Einheit und der zweiten hydrostatischen Einheit verbunden ist.
-
Derartige
als CVT-Getriebeeinrichtungen (Continuously-Variable-Transmission)
bezeichnete Getriebe bzw. kontinuierlich verstellbare Getriebe sind
durch stufenlos einstellbare Übersetzungsbereiche gekennzeichnet
und kommen in Werkzeugmaschinen sowie in Fahrzeugen zum Einsatz.
-
Bei
CVT-Getriebeeinrichtungen, welche mit einer Pumpe und einem Hydromotor
ausgeführt sind und in denen nicht synchrone Bereichswechsel über Lastschaltungen
im Leistungsbereich bis zu 210 kW durchgeführt werden,
sind zwei unterschiedliche Übersetzungsbereiche bzw. Fahrbereiche
ausreichend. Bei einer Auslegung mit zwei Übersetzungsbereichen
für die Leistungsklasse bis 310 kW zeigt sich, dass in
einer CVT-Getriebeeinheit mit zwei Fahrbereichen keine ausreichende Überlappung
der Fahrbereiche darstellbar ist, was insbesondere während
eines Beschleunigungsvorganges und eines gleichzeitigen Bereichswechsels
zu Unstetigkeiten im Verlauf des Abtriebsmo mentes führt.
Derartige Unstetigkeiten beeinträchtigen einen Fahrkomfort
in unerwünschtem Umfang, was insbesondere bei einem Einsatz
einer CVT-Getriebeeinheit in einem Baufahrzeug, wie einem Radlader,
unter Umständen zu einer unerwünschten Beeinträchtigung
der Funktionsweise des Baufahrzeuges führt.
-
Im
Leistungsbereich bis ca. 160 kW wird eine Hydrostateinrichtung einer
CVT-Getriebeeinheit mit einer Baugröße von etwa
120 cm3/U ausgeführt. Bei darüber
liegenden Leistungsbereichen bis 210 kW werden Hydrostaten mit etwa
160 cm3/U verwendet, wohingegen für
Antriebe im Leistungsbereich von bis zu 310 kW Hydrostaten mit einer
Baugröße etwa 230 cm3/U
eingesetzt werden.
-
Hydrostaten
mit darüber liegenden Baugrößen sind
durch unerwünscht hohe Herstellkosten gekennzeichnet, da
diese in zu geringen Stückzahlen gebaut werden. Zusätzlich
sinkt bei Hydrostaten bauartbedingt mit steigender Baugröße
die zulässige Drehzahl, da die Gleitgeschwindigkeit der
bewegten Bauteile, wie der Kolben und der Steuerspriegel, mit zunehmenden
Abmessungen unzulässig ansteigt.
-
Darüber
hinaus steigt die Fahrzeugmasse bei im Leistungsbereich von ca.
160 kW bis 310 kW einzusetzenden Hydrostateinheiten um einen Massenfaktor
von ca. 2,5 an. Die Größe der Hydrostateinheiten
steigt dagegen von 120 cm3/U auf 230 cm3/U lediglich um einen Baugrößenfaktor
von ca. 2,0 an und die Maximaldrehzahl der Hydrostateinheiten fällt in
diesem Größenbereich von ca. 5000 l/min auf ca. 4000
l/min ab, was einem Drehzahlfaktor von 0,80 entspricht. Daraus resultiert
wiederum eine Reduzierung der Bereichsspreizung auf einen Faktor
von ca. 1,60, der sich aus dem Produkt des Baugrößenfaktors
und des Drehzahlfaktors ergibt. Die Steigerung der Fahrzeugmasse
und der erforderlichen Zugkraft um den Faktor 2,5 bei gleich bleibender
Maximalgeschwindigkeit führt dazu, dass leistungsverzweigte CVT-Getriebeeinheiten
mit Hydrostaten sowie mit nichtsynchronem Bereichswechsel in höheren
Leistungsklassen, beispielsweise bis 310 kW, nur mit hohem Kosteneinsatz
die gewünschte Funktionalität zur Verfügung
stellen.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Getriebevorrichtung
mit Leistungsverzweigung zur Verfügung zu stellen, mittels
welcher eine gewünschte Funktionalität auch in höheren
Leistungsbereichen kostengünstig zur Verfügung
stellbar ist.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe mit einer Getriebevorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst.
-
Die
erfindungsgemäße Getriebevorrichtung ist mit einer
sekundär gekoppelten Leistungsverzweigung ausgebildet und
Bereichswechsel sind in nichtsynchronen Betriebszuständen
der Getriebevorrichtung durchführbar. Ein Teil eines anliegenden
Drehmomentes ist in einem ersten Leistungszweig wenigstens über
eine Hydrostateinrichtung und der andere Teil des Drehmomentes ist
in einem zweiten Leistungszweig über eine mechanische Einrichtung zwischen
einem Getriebeeingang und einem Getriebeausgang führbar.
-
Erfindungsgemäß sind
jeweils wenigstens drei Fahrbereiche für Vorwärts-
und Rückwärtsfahrt vorgesehen, welche jeweils über
wenigstens ein abzuschaltendes Schaltelement und wenigstens ein
zuzuschaltendes Schaltelement umschaltbar sind.
-
Dadurch,
dass die Getriebevorrichtung nach der Erfindung wenigstens drei
Fahrbereiche aufweist und die Fahrzeugmasse und die erforderliche
Zugkraft beispielsweise im Leistungsbereich von 160 kW bis 310 kW
um den Faktor 2,5 ansteigen, ist die Funktionalität einer
CVT-Getriebeeinheit mit drei Fahrbereichen bei gleichzeitig zulässigen
Gleitgeschwindigkeiten der bewegten Bauteile der Hydrostateinrichtung
kostengünstig zur Verfügung stellbar.
-
Zusätzlich
ist mittels der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung
mit drei Fahrbereichen mit wirtschaftlich herstellbaren Hydrostaten
eine ausreichende Bereichsüberlappung gegeben, womit insbesondere
während eines Beschleunigungsvorganges Unstetigkeiten im
Verlauf eines Abtriebsmomentes sicher vermieden sind.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Getriebevorrichtung nach der
Erfindung umfasst die Hydrostateinrichtung des ersten Leistungszweiges
wenigstens eine Pumpe und wenigstens einen über einen hydraulischen
Kreislauf damit wirkverbundenen Motor, die beide verstellbar und
vorzugsweise als Schrägachseneinheiten ausgeführt
sind, womit auf einfache Art und Weise die Möglichkeit
besteht, die Pumpe und den damit wirkverbundenen Motor der Hydrostateinrichtung über
ein gemeinsames Joch zu verstellen oder unabhängig voneinander
zu betätigen.
-
Eine
in axialer Richtung durch einen geringen Bauraumbedarf und in vertikaler
Richtung einen hohen Bauraumbedarf aufweisende Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung ist mit
mehreren zueinander beabstandeten Vorgelegewellen ausgebildet, wodurch
sich der beispielsweise für einen Radlader benötigte
Achsversatz zwischen einer Antriebsmaschine, wie einer Brennkraftmaschine
oder einer elektrischen Maschine, und wenigstens einer Antriebsachse
eines Fahrzeuges auf einfache und kostengünstige Art und
Weise überbrückbar ist.
-
Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind zwischen
dem Getriebeeingang und einer Planetengetriebeeinrichtung wenigstens
zwei Fahrtrichtungsschaltelemente vorgesehen, mittels welchen zwischen
einem Modus für Vorwärtsfahrt und einem Modus
für Rückwärtsfahrt umschaltbar ist. Damit
ist ein Fahrzeug mit der Getriebevorrichtung nach der Erfindung
mit geringem konstruktiven Aufwand sowie niedrigem Steuer- und Regelaufwand sowohl
in Vorwärts- als auch in Rückwärtsfahrtrichtung
betreibbar.
-
Die
Planetengetriebeeinrichtung weist bei einer vorteilhaften Weiterbildung
der Getriebevorrichtung nach der Erfindung zwei Sonnenräder
auf, die mit gemeinsamen Doppelplanetenrädern in Eingriff stehen
und somit in radialer Richtung einen geringeren Bauraumbedarf aufweist
als eine Planetengetriebeeinrichtung, die mit einem Hohlrad als
dritte Welle ausgeführt ist. Eine in radialer Richtung
einen geringen Bauraumbedarf aufweisende Planetengetriebeeinrichtung
ist auf einfache Art und Weise neben weiteren koaxial angeordneten
Zahnrädern anordenbar, die mit weiteren Zahnrädern,
welche auf parallel angeordneten Vorgelegewellen gelagert sind,
in Eingriff stehen. Der geringe radiale Bauraumbedarf ermöglicht
eine in axialer Richtung bauraumgünstige Anordnung der
verschiedenen Zahnradpaarungen, womit die Getriebevorrichtung insgesamt
in axialer Richtung wenig Bauraum beansprucht.
-
Eine
konstruktiv einfache und mit geringem Aufwand betätigbare
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebeeingangswelle über
die Fahrtrichtungsschaltelemente mit einem ersten Sonnenrad der
Planetengetriebeeinrichtung in Wirkverbindung bringbar ist.
-
Bei
ebenfalls konstruktiv einfach ausgeführten Ausführungsformen
der Getriebevorrichtung nach der Erfindung ist die Pumpe der Hydrostateinrichtung
mit einem Planetenträger der Planetengetriebeeinrichtung
verbunden und/oder wenigstens ein Teil des anliegenden Drehmomentes über
ein zweites Sonnenrad der Planetengetriebeeinrichtung in den in
die mechanische Einrichtung aufweisenden zweiten Leistungszweig
einleitbar.
-
Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Getriebevorrichtung ist mit einer Getriebepumpe ausgebildet, die über
eine weitere Getriebewelle antreibbar ist, wobei zwischen der Getriebeeingangswelle
und der weiteren Getriebewelle eine Zahnradpaarung vorgesehen ist,
aufgrund der die Drehzahl der weiteren Getriebewelle höher als
die Drehzahl der Getriebeeingangswelle ist. Aus diesem Grund ist
die Getriebepumpe kleiner dimensionierbar ist als bei einer direkten
Anordnung auf der Getriebeeingangswelle, benötigt weniger
Bauraum und ist bei geringerem Bauteilgewicht kostengünstiger
herstellbar.
-
Der
die Pumpe und den Motor der Hydrostateinrichtung verbindende hydraulische
Kreislauf ist bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Getriebevorrichtung
nach der Erfindung geschlossen ausgebildet und auf einfache und
kostengünstige Art und Weise von der Getriebepumpe mit
Hydraulikfluid versorgbar, um im Betrieb auftretende Leckageverluste
ausgleichen zu können.
-
Bei
weiteren vorteilhaften Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Getriebevorrichtung sind die Schaltelemente und/oder die Fahrtrichtungsschaltelemente über
die Getriebepumpe mit hydraulischem Arbeitsdruck beaufschlagbar,
wobei bei einer weiteren Ausführungsform der Getriebevorrichtung ein
Schmier- und Kühlkreislauf der Getriebevorrichtung über
die Getriebepumpe mit Hydraulikfluid versorgbar ist.
-
Um
die Übersetzung der Getriebevorrichtung nach der Erfindung
sowohl innerhalb eines Fahrbereichs sowie über alle Fahrbereiche
hinweg stufenlos verändern zu können, sind ein
Schluckvolumen des Motors und ein Fördervolumen der Pumpe
der Hydrostateinrichtung bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Getriebevorrichtung nach der Erfindung in einem Bereich von
0% bis 100% variierbar, wobei das anstehende Drehmoment bei maximalem Schluckvolumen
des Motors und minimalem Fördervolumen der Pumpe vollständig über
den die Hydrostateinrichtung aufweisenden ersten Leistungszweig und
bei minimalem Schluckvolumen des Motors und maximalem Fördervolumen
der Pumpe vollständig über den die mechanische
Einrichtung aufweisenden zweiten Leistungszweig geführt
wird.
-
Um
die Wechsel zwischen den einzelnen Fahrbereichen der Getriebevorrichtung
nach der Erfindung zugkraftunterbrechungsfrei durchführen
zu können, sind die Schaltelemente und die Fahrtrichtungsschaltelemente
bei einer vorteilhaften Ausführungsform als reibschlüssige
Lastschaltelemente ausgebildet.
-
Weitere
Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Patentansprüchen und dem unter Bezugnahme
auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispiel.
-
Die
einzige Figur der Zeichnung zeigt ein Getriebeschema einer Getriebevorrichtung
mit sekundär gekoppelter Leistungsverzweigung und mit nicht synchronem
Bereichswechsel.
-
In
der Figur ist ein Räderschema einer Getriebevorrichtung 1 mit
sekundär gekoppelter Leistungsverzweigung und mit nicht
synchronem Bereichswechsel dargestellt. Ein Teil eines von einer Antriebsmaschine 2 anliegenden
Drehmomentes ist in einem ersten Leistungszweig 3 über
eine Hydrostateinrichtung 4 und der andere Teil des Drehmomentes
in einem zweiten Leistungszweig 5 über eine mechanische
Einrichtung 6 zwischen einem Getriebeeingang bzw. einer
Getriebeeingangswelle 7 und einem Getriebeausgang bzw.
einer Getriebeausgangswelle 8 führbar. Die beiden
Leistungszweige 3 und 5 stehen über eine
Planetengetriebeeinrichtung 9 in Wirkverbindung.
-
Zwischen
der Motorausgangswelle 16 und der Getriebeeingangswelle 7 ist
ein so genannter Schwingungsdämpfer 34 angeordnet,
mittels welchem Drehungleichförmigkeiten im Bereich der
Antriebsmaschine 2 gedämpft und nur zu einem geringen
Anteil in die Getriebevorrichtung 1 und den restlichen
Teil des Antriebsstranges eines Fahrzeuges bzw. eines Baufahrzeuges
eingeleitet werden.
-
Die
Getriebevorrichtung 1 ist mit drei Fahrbereichen für
Vorwärts- und Rückwärtsfahrt ausgeführt, welche
jeweils über ein abzuschaltendes Schaltelement K1, K2 oder
K3 und wenigstens ein zuzuschaltendes Schaltelement K1, K2 oder
K3 umschaltbar sind.
-
Die
Hydrostateinrichtung 4 des ersten Leistungszweiges 3 umfasst
eine Pumpe 10 und einen über einen in der Zeichnung
nicht näher dargestellten hydraulischen Kreislauf damit
wirkverbundenen Motor 11, die über ein gemeinsames
Joch verstellt werden und als Schrägachseneinheiten ausgeführt
sind.
-
In
Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles
besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Pumpe und
der Motor unabhängig voneinander einstellbar sind und eine
andere ebenfalls geeignete Bauform aufweisen.
-
Zusätzlich
ist die Getriebevorrichtung 1 als Vorgelegegetriebe mit
mehreren zueinander beabstandeten Vorgelegewellen 12 bis 15 ausgebildet, womit
die Getriebevorrichtung 1 in axialer Richtung einen geringen
Bauraumbedarf und in vertikaler Richtung bzw. in Fahrzeughochrichtung
einen hohen Bauraumbedarf aufweist, wobei dieser zur Überbrückung
eines Achsabstandes zwischen einer Motorausgangswelle 16 der
Antriebsmaschine bzw. der Getriebeausgangswelle und den Antriebsachsen
des vorliegend als Radlader ausgeführten Fahrzeuges überbrückbar
ist.
-
Zwischen
dem Getriebeeingang 7 und der Planetengetriebeeinrichtung 9 sind
zwei Fahrtrichtungsschaltelemente KR und KV vorgesehen, mittels welchen
zwischen einem Modus für Vorwärtsfahrt und einem
Modus für Rückwärtsfahrt umgeschaltet werden
kann. Auf der dem Fahrtrichtungsschaltelement KR für Rückwärtsfahrt
zugeordneten Vorgelegewelle 12 ist eine Getriebe pumpe 17 angeordnet, wobei
die Vorgelegewelle 12 von der Getriebeeingangswelle 7 über
eine Zahnradpaarung 18 antreibbar ist.
-
Die Übersetzung
der Zahnradpaarung 18, die aus einem ersten drehfest mit
der Getriebeeingangswelle 7 verbundenen und als Stirnrad
ausgeführten Zahnrad 19 und einem zweiten Zahnrad 20 gebildet
ist, ist dabei derart, dass die Drehzahl der Getriebeeingangswelle 7 in
Richtung der Vorgelegewelle 12 ins Schnelle übersetzt
wird. Dadurch läuft die Getriebepumpe 17 vorliegend
mit 20% höherer Drehzahl als die Antriebsmaschine 2 und
ist bei dieser Ausgestaltung der Getriebevorrichtung 1 im
Vergleich zu einer direkt auf der Getriebeeingangswelle 7 angeordneten
Getriebepumpe kleiner dimensionierbar.
-
An
der Welle 12, gegenüberliegend der Pumpe 17,
ist der Anschluß für die Arbeitshydraulikpumpen
vorgesehen, die in gleicher Weise kleiner dimensionierbar sind.
-
Neben
der Getriebepumpe 17 findet im Bereich der Vorgelegewelle 12 eine
weitere Leistungsabnahme statt, die für die Betätigung
der Arbeitsausrüstung eines vorzugsweise als Radlader ausgeführten
Baufahrzeuges vorgesehen ist. Dabei werden in einem offenen hydraulischen
Kreislauf angeordnete hydraulische Zylinder, mittels welchen eine
Ladeschaufel oder dergleichen betätigbar ist, mit entsprechendem
Arbeitsdruck versorgt.
-
Über
die Getriebepumpe 17 ist neben einem die Pumpe 10 und
den Motor 11 der Hydrostateinrichtung 4 miteinander
verbindenden hydraulischen Kreislauf, der als geschlossener Kreislauf
ausgebildet ist, auch ein Schmier- und Kühlkreislauf mit
Hydraulikfluid beaufschlagbar. Zusätzlich sind die Schaltelemente
K1 bis K3 sowie die Fahrtrichtungsschaltelemente KR und KV über
die Getriebepumpe 17 mit hydraulischem Arbeitsdruck beaufschlagbar und
von einem im Wesentlichen geöffneten Betriebszustand in
einen im Wesentlichen vollständig geschlossenen Betriebszustand überführbar.
-
Sowohl
die Schaltelemente K1 bis K3 als auch die Fahrtrichtungsschaltelemente
KR und KV sind als reibschlüssige Lastschaltelemente ausgebildet,
womit nicht synchrone Bereichswechsel zwischen den über
die drei Schaltelemente K1 bis K3 zu- und abschaltbaren Fahrbereiche
durchführbar sind.
-
Die
Planetengetriebeeinrichtung 9 weist vorliegend zwei Sonnenräder 21, 22 auf,
welche mit gemeinsamen Doppelplanetenrädern 23 kämmen,
die wiederum auf einem Planetenträger 24 drehbar
gelagert sind. Die Getriebeeingangswelle 7 ist über
die Fahrtrichtungsschaltelemente KV und KR mit dem ersten Sonnenrad 21 der
Planetengetriebeeinrichtung 9 in Wirkverbindung bringbar,
während die Pumpe 10 der Hydrostateinrichtung 4 mit
dem Planetenträger 24 der Planetengetriebeeinrichtung 9 verbunden
ist.
-
In
Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles
ist die Planetengetriebeeinrichtung auch nur mit einem Sonnenrad,
einfachen Planetenrädern und einem damit kämmenden
Hohlrad ausführbar, um die gewünschte Funktionalität
in der Getriebevorrichtung 1 darstellen zu können.
-
In
Abhängigkeit eines Schluckvolumens des Motors 11 und
eines Fördervolumens der Pumpe 10 ist wenigstens
ein Teil des von der Antriebsmaschine 2 anliegenden Drehmomentes über
das zweite Sonnenrad 22 der Planetengetriebeeinrichtung 9 in
den die mechanische Einrichtung 6 aufweisenden zweiten
Leistungszweig 5 einleitbar.
-
Grundsätzlich
wird der Antrieb der Antriebsmaschine 2 bei dem in der
Figur dargestellten Ausführungsbeispiel der Getriebevorrichtung 1 über
die Fahrtrichtungskupplung KR oder KV auf das erste Sonnenrad 21 der
Planetengetriebeeinrichtung 7 geführt. Ausgehend
vom ersten Sonnenrad 21 wird die Pumpe 10 über
die Doppelplanetenräder 23 und den Planetenträger 24 ange trieben.
Der mechanische Abtrieb erfolgt über das zweite Sonnenrad 22 der Planetengetriebeeinrichtung 9.
-
Steht
der Motor 11 still und dreht die Pumpe 10 mit
maximaler Drehzahl ist das Schluckvolumen des Motors 11 nahezu
maximal während das Fördervolumen der Pumpe 10 nahezu
Null ist. Die Antriebsleistung der Antriebsmaschine 2 wird
dann vollständig hydrostatisch über die Getriebeeinrichtung 1 übertragen,
wobei dies jeweils einer ersten Grenze der drei Fahrbereiche entspricht.
-
Die
zweite Grenze der über die Schaltelemente K1 bis K3 einstellbaren
Fahrbereiche liegt dann vor, wenn die Pumpe 10 nahezu stillsteht
und die Drehzahl des Motors 11 maximal ist, wobei das Schluckvolumen
des Motors 11 dann gleich Null ist und das Fördervolumen
der Pumpe 10 seinen maximalen Wert aufweist. In diesem
Betriebszustand des Hydrostaten 4 wird die Antriebsleistung
der Antriebsmaschine 2 über die Getriebevorrichtung 1 vollständig
mechanisch zwischen der Getriebeeingangswelle 7 und der
Getriebeausgangswelle 8 übertragen.
-
Der über
das erste Schaltelement K1 zuschaltbare erste Fahrbereich weist
die größte Übersetzung auf, während
der über das zweite Schaltelement K2 zuschaltbare zweite
Fahrbereich eine mittlere und der über das dritte Schaltelement
K3 zuschaltbare dritte Fahrbereich die kleinste Übersetzung
darstellt. Zudem sind die Fahrbereiche derart ausgelegt, dass sich
der erste Fahr- bzw. Übersetzungsbereich und der zweite Übersetzungsbereich
sowie der zweite Übersetzungsbereich und der dritte Übersetzungsbereich überlappen
und die Übersetzung in der Getriebevorrichtung 1 über
den gesamten Übersetzungsbereich der Getriebevorrichtung 1,
der sich vom unteren Grenzwert der Übersetzung des ersten Fahrbereiches
bis zum oberen Grenzwert der Übersetzung des dritten Fahrbereiches
erstreckt, stufenlos und für einen Fahrer eines mit der
Getriebevorrichtung 1 ausgeführten Fahrzeuges
nicht merkbar sowie zugkraftunterbrechungsfrei veränderbar
ist.
-
Bei über
das erste Schaltelement K1 zugeschaltetem erstem Fahrbereich wird
das Antriebsmoment der Antriebsmaschine 2 in Abhängigkeit
des Betriebszustandes des Hydrostaten 4 wenigstens teilweise
vom Motor 11, über ein damit drehfest verbundenes
Stirnrad 25 und ein damit kämmendes weiteres Stirnrad 26 übertragen.
Das weitere Stirnrad 26 ist drehbar auf der Vorgelegewelle 14 gelagert
und über das erste Schaltelement K1 drehfest mit einem drehfest
mit der Vorgelegewelle 14 verbundenen und ebenfalls als
Stirnrad ausgeführten Zahnrad 27 verbindbar, so
dass bei entsprechender Übertragungsfähigkeit
des als reibschlüssige Kupplung ausgeführten ersten
Schaltelementes K1 der hydraulisch und mechanisch übertragene
Teil des Drehmomentes der Antriebsmaschine 2 auf das Zahnrad 27 geführt
wird. Das Zahnrad 27 kämmt wiederum mit einem
weiteren Zahnrad 28, welches drehfest mit der Getriebeausgangswelle 8 verbunden
ist, über die das Drehmoment zu den Antriebswellen des
Fahrzeuges führbar ist.
-
Der
andere Teil des Antriebsmomentes der Antriebsmaschine 2 wird
bei zugeschaltetem ersten Fahrbereich vom zweiten Sonnenrad 22 auf
ein damit drehfest verbundenes Stirnrad 29 und ein wiederum damit
kämmendes weiteres Stirnrad 30 der mechanischen
Einrichtung 6 des zweiten Leistungszweiges 5 der
Getriebevorrichtung 1 geführt.
-
Bei
zugeschaltetem zweiten Fahrbereich wird ein in Abhängigkeit
des Betriebszustandes der Hydrostateinrichtung stehender Anteil
des Antriebsmomentes der Antriebsmaschine 2 vom Motor 11 über
das weitere Stirnrad 30, das damit kämmende Stirnrad 31, über
das zweite Schaltelement K2 und eine aus den Zahnrädern 28 und 32 gebildete
Zahnradpaarung auf die Getriebeausgangswelle 8 geführt.
Der andere Teil des Antriebsmomentes der Antriebsmaschine 2 wird über
den zweiten Leistungspfad 5 ausgehend vom zweiten Sonnrad 22 und
dem Stirnrad 29 auf das damit kämmende weitere
Stirnrad 30 und das damit kämmende Stirnrad 31 über
die reibschlüssige Kupplung K2 zum Stirnrad 32 geführt. Das
Zahnrad 32 kämmt mit dem Zahnrad 28 auf
der Abtriebswelle 8.
-
Ist
in der Getriebevorrichtung 1 der dritte Fahrbereich zugeschaltet,
wird ein in Abhängigkeit des aktuellen Betriebszustandes
der Hydrostateinrichtung 4 stehender Anteil des Antriebsmomentes der
Antriebsmaschine 2 über den ersten Leistungszweig
hydraulisch vom Motor 11 über das dritte Schaltelement
K3 und ein über das dritte Schaltelement K3 drehfest mit
der Vorgelegewelle 13 verbindbares Zahnrad 33,
das damit kämmende Zahnrad 27 und das mit dem
Zahnrad 27 wiederum kämmende weitere Zahnrad 28 auf
die Getriebeausgangswelle 8 weitergeleitet. Gleichzeitig
wird der andere Teil des Antriebsmomentes der Antriebsmaschine 2 über
den zweiten Leistungszweig 5 der Getriebevorrichtung 1 vom
zweiten Sonnenrad 22 und das Stirnrad 29 sowie
das damit kämmende weitere Stirnrad 30 über das
dritte Schaltelement K3 sowie die miteinander kämmenden
Zahnräder 33, 27 und 28 zu der
Getriebeausgangswelle 8 geführt.
-
Zur
Zuschaltung eines der drei Fahrbereiche ist jeweils eines der Schaltelemente
K1 bis K3 mit einer Übertragungsfähigkeit darzustellen,
zu welcher ein über die Getriebevorrichtung 1 zu
führendes Drehmoment vollständig über
eines der Schaltelemente K1 bis K3 führbar ist. Das bedeutet,
dass bei zugeschaltetem ersten Fahrbereich das erste Schaltelement
K1 mit einem Arbeitsdruck beaufschlagt wird, zu dem das erste Schaltelement
K1 vollständig geschlossen ist. Die beiden anderen Schaltelemente K2
und K3 werden in diesem Betriebszustand der Getriebevorrichtung 1 in
Wesentlichen druckfrei geschaltet und liegen in geöffnetem
Zustand vor.
-
Bei
einem Wechsel vom ersten Fahrbereich in den zweiten Fahrbereich
erfolgt ausgehend vom ersten Schaltelement K1 in Richtung des zweiten Schaltelementes
K2 eine Lastübernahme, wobei das erste Schaltelement K1
das abzuschaltende Schaltelement und das zweite Schaltelement K2
das zu zuschaltende Schaltelement ist. Liegt eine Anforderung für
einen Wechsel vom zweiten Fahrbereich in Richtung des dritten Fahrbereiches
vor, wird das zweite Schaltelement K2 abgeschaltet und das dritte
Schaltelement K3 zugeschaltet.
-
Liegt
jeweils eine Anforderung für einen Fahrbereichswechsel
vom dritten Fahrbereich in Richtung des zweiten Fahrbereiches oder
vom zweiten Fahrbereich in Richtung des ersten Fahrbereiches vor,
ist jeweils das dritte Schaltelement K3 oder das zweite Schaltelement
K2 das abzuschaltende Schaltelement, während das zweite
Schaltelement K2 oder das erste Schaltelement K1 jeweils das zuzuschaltende
Schaltelement darstellt.
-
Da
im Bereich der mechanischen Einrichtung durch einen Wechsel des
Fahrbereiches die durch die verschiedenen Zahnräder der
mechanischen Einrichtung 6 jeweils fest vorgegebene Übersetzung
wechselt, wird im Bereich der Hydrostateinrichtung 4 durch
Verstellen des Schluckvolumens des Motors 11 und des Fördervolumens
der Pumpe 10 eine Veränderung der Übersetzung
im Bereich der Hydrostateinrichtung 4 dahingehend vorgenommen, dass
sich am Ende des Fahrbereichswechsels dieselbe Übersetzung
in der Getriebevorrichtung 1 einstellt wie vor dem Fahrbereichswechsel
und die Gesamtübersetzung der Getriebevorrichtung 1 über
den gesamten Betriebsbereich der Getriebevorrichtung 1 stufenlos
veränderbar ist.
-
Grundsätzlich
sind mit der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung,
welche bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
mit drei Fahrbereichen ausgeführt ist, Fahrzeuge in einem Leistungsbereich
von ca. 160 kW bis 310 kW, in dem die Fahrzeugmasse und damit die
erforderliche Zugkraft um den Faktor 2,5 ansteigt, bei gleich bleibender
Maximalgeschwindigkeit auf konstruktiv einfache und kostengünstige
Art und Weise ohne Unterbrechung im Bereich eines Abtriebsmomentes
betreibbar, da die Getriebevorrichtung nach der Erfindung aufgrund
der drei Fahrbereiche mit wirtschaftlich herstellbaren Hydrostaten
ausführbar ist und eine hierfür ausreichende Überlappung
der Fahrbereiche zur Verfügung steht.
-
- 1
- Getriebevorrichtung
- 2
- Antriebsmaschine
- 3
- erster
Leistungsbereich
- 4
- Hydrostateinrichtung
- 5
- zweiter
Leistungsbereich
- 6
- mechanische
Einrichtung
- 7
- Getriebeeingangswelle
- 8
- Getriebeausgangswelle
- 9
- Planetengetriebeeinrichtung
- 10
- Pumpe
- 11
- Motor
- 12
bis 15
- Vorgelegewelle
- 16
- Motorausgangswelle
- 17
- Getriebepumpe
- 18
- Zahnradpaarung
- 19
- erstes
Zahnrad, Stirnrad
- 20
- Zahnrad,
Stirnrad
- 21
- erstes
Sonnenrad
- 22
- zweites
Sonnenrad
- 23
- Doppelplanetenrad
- 24
- Planetenträger
- 25
- Stirnrad
- 26
- weiteres
Stirnrad
- 27
- Zahnrad
- 28
- weiteres
Zahnrad
- 29
- Stirnrad
- 30
- weiteres
Stirnrad
- 31
- Stirnrad
- 32
- zusätzliches
Stirnrad
- 33
- Zahnrad
- 34
- Schwingungsdämpfer
- K1
bis K3
- Schaltelement
- KR,
KV
- Fahrtrichtungsschaltelement
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-