DE102007063445A1 - Thermische Auslöseeinheit für ein Schaltgerät sowie Schaltgerät mit einer derartigen Auslöseinheit - Google Patents

Thermische Auslöseeinheit für ein Schaltgerät sowie Schaltgerät mit einer derartigen Auslöseinheit Download PDF

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Abstract

Es ist eine thermische Auslöseeinheit (1) für ein Schaltgerät (8), insbesondere für ein Leistungsschaltgerät, vorgesehen. Die Auslöseeinheit (1) weist ein insbesondere streifenförmiges Dehnelement (2) zum Erzeugen eines temperaturabhängigen Auslöseweges (dX) auf. Ein erstes Längsende (21) des Dehnelementes (2) ist zumindest in einem stromführenden Bereich (9) eines Schaltgerätes (8) befestigt. Erfindungsgemäß weist die Auslöseeinheit (1) einen dreh- oder biegbar am Schaltgerät (8) angebrachten Auslösehebel (7) auf. Das Dehnelement (2) ist derart mechanisch mit dem Auslösehebel (7) verbunden, dass eine vergleichsweise kleine temperaturabhängige Längenänderung (dL) des Dehnelementes (2) in den Auslöseweg (dX) übersetzbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine thermische Auslöseeinheit für ein Schaltgerät, wobei die Auslöseeinheit ein insbesondere streifenförmiges Dehnelement zum Erzeugen eines temperaturabhängigen Auslöseweges aufweist. Es ist ein erstes Längsende des Dehnelementes zumindest in einem stromführenden Bereich des Schaltgerätes befestigt.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin ein Schaltgerät mit einer derartigen Auslöseeinheit.
  • Aus dem Stand der Technik sind thermische Auslöseeinheiten bekannt, welche die Verbiegung eines Bimetallstreifens bei Wärmeeinwirkung zum Auslösen insbesondere eines Schaltschlosses eines Schaltgerätes ausnutzen. Wenn ein freies Ende des Bimetallstreifens bei Wärmeeinwirkung um einen vorgegebenen Wert ausgelenkt wird, löst dieses typischerweise eine Auslösemechanismus eines Schaltschlosses des Schaltgerätes aus. Üblicherweise ist der Bimetallstreifen im Bereich einer stromführenden Schiene oder eines stromführenden Leiters im oder am Schaltgerät angeordnet. Der Bimetallstreifen kann dabei von dem zu unterbrechenden Strom selbst durchflossen und aufgeheizt werden. Er kann alternativ indirekt durch Wärmeabstrahlung oder Wärmeleitung des stromführenden Leiters aufgeheizt werden. Die Auslösezeit, das heißt die Zeit, die benötigt wird, um bei einem Überstrom das Schaltschloss auszulösen, ist dabei abhängig von der Höhe des Überstroms. Eine Auslösung kann erst nach einigen Minuten erfolgen, wenn der zu unterbrechende Strom geringfügig über einen betrieblichen Nennstrom liegt, wie z. B. 10%. Eine Auslösung kann bereits auch im Sekundenbereich erfolgen, wenn der zu unterbrechende Strom z. B. 50% oder mehr des betrieblichen Nennstroms beträgt.
  • Nachteilig bei den bisherigen Schaltgeräten bzw. Auslöseeinheiten ist es, dass eine Auslösung in einem Überstromfall zu lange dauern kann.
  • Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine schnellere und zugleich kraftvollere thermische Auslöseinheit anzugeben.
  • Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein geeignetes Schaltgerät, insbesondere ein Leistungsschaltgerät, mit einer derartigen thermischen Auslöseeinheit anzugeben.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird mit einer thermischen Auslöseinheit mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Auslöseeinheit sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 11 angegeben. Im unabhängigen Anspruch 12 ist ein Schaltgerät, insbesondere ein Leistungsschaltgerät, mit einer erfindungsgemäßen thermischen Auslöseinheit genannt. Im abhängigen Anspruch 13 ist eine vorteilhafte Ausführungsform des Schaltgerätes angegeben.
  • Erfindungsgemäß weist die thermische Auslöseinheit einen dreh- oder biegbar am Schaltgerät angebrachten Auslösehebel auf. Das Dehnelement ist derart mechanisch mit dem Auslösehebel verbunden, dass eine vergleichsweise kleine temperaturabhängige Längenänderung des Dehnelementes in den Auslöseweg übersetzbar ist.
  • Der besondere Vorteil der Erfindung ist, dass durch die Übersetzung der thermischen Ausdehnung des Dehnmaterials in den Auslöseweg eine erheblich schnellere Auslösung, insbesondere eines Schaltschlosses des Schaltgerätes, möglich ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass dabei die Auslösekraft erheblich größer ist als die Biegekraft am Ende eines Bimetallstreifens. Insbesondere beträgt die erzielbare Auslösekraft ein Vielfaches der herkömmlichen Biegekraft, wie z. B. mehr als zehn.
  • Ein weiterer Vorteil ist, dass an Stelle eines Bimetallstreifens aus zwei unterschiedlichen Materialschichten, die miteinander stoffschlüssig oder formschlüssig verbunden sind, ein Streifen aus vorzugsweise nur einem einzigen Material verwendet werden kann. Ein derartiges streifenförmiges oder plattenförmiges Dehnelement ist im Vergleich zu einem Bimetallstreifen erheblich einfacher in der Herstellung.
  • Nach einer Ausführungsform ist ein zweites Längsende des Dehnelementes gelenkig mit einem Hebelangriffspunkt des Auslösehebels verbunden. Dadurch ist vorteilhaft eine besonders reibungsarme Übersetzung der vergleichsweise kleinen Längenänderung des Dehnelementes in den Auslöseweg möglich. Im einfachsten Fall ist die gelenkige Verbindung eine Falz oder eine Knickstelle im Auslösehebel, in welche das zweite Längsende des Dehnelementes greift. Die dadurch entstandene Verbindung kann auch eine lose Verbindung sein, wobei dann vorzugsweise der Auslösehebel mittels Federkraft gegen das zweite Längsende gedrückt wird. Alternativ kann die gelenkige Verbindung dadurch hergestellt werden, dass das zweite Längsende im Bereich des Hebelbefestigungspunktes des Auslösehebels festgeklebt oder festgenietet wird. Vorzugsweise ist dann der Befestigungsbereich des Auslösehebels derart ausgeformt, dass sich der Auslösehebel im Hebelbefestigungspunkt leicht biegen lässt, während das verbleibende Auslösehebelstück besonders steif ausgebildet ist, um die übersetzte Hebelkraft wirksam in das Endstück zum Auslösen des Schaltschlosses einleiten zu können. Das Auslösehebel kann z. B. im Befestigungsbereich eine deutlich geringere Materialdicke aufweisen.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform ist das erste Längsende des Dehnelementes in einem ersten Dehnelementbefestigungspunkt und der Auslösehebel in einem Hebelbefestigungspunkt im oder am Schaltgerät befestigt. Das Verhältnis eines ersten Abstandes zwischen den beiden Befestigungspunkten zu einer Dehnelementlänge liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 1,2 und 2,5. Die Werte für das Verhältnis können in besonderen Fällen auch darüberliegen, wie z. B. bis 4, oder auch darunter liegen, wie z. B. bis 2. Dadurch ist gewährleistet, dass eine durch die Längenausdehnung des Dehnelementes hervorgerufene Auslenkung des Auslösehebels im Hebelangriffspunkt in den vielfach größeren Auslöseweg übersetzt werden kann.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform sind das erste und ein zweites Längsende des Dehnelementes in einem ersten und zweiten Dehnelementbefestigungspunkt am Schaltgerät befestigt. Es ist ein zumindest in etwa der Längsmitte des Dehnelementes angeordneter Ausbiegepunkt gelenkig mit einem Hebelangriffspunkt des Auslösehebels verbunden.
  • Bei dieser Ausführungsform ist sozusagen das streifenförmige bzw. das plattenförmige Dehnelement fest zwischen den zwei Befestigungspunkten am Schaltgerät, das heißt in einem stromführenden Bereich des Schaltgerätes, insbesondere an einem stromführenden Leiter oder an einer stromführenden Stromschiene des Schaltgerätes, befestigt. Vorzugsweise ist das Dehnelement bei Umgebungstemperatur derart zwischen den beiden Befestigungspunkten eingespannt, dass dieses eine leichte Krümmung aufweist. Alternativ kann das Dehnelement eine Knickstelle aufweisen. Dadurch ist für beide Varianten be reits eine Vorzugsrichtung weg von der Wärmequelle bei Erwärmung des Dehnelementes gegeben.
  • Einer weiteren Ausführungsform zufolge ist der Hebelangriffspunkt zwischen dem Hebelbefestigungspunkt und einem Endstück des Auslösehebels angeordnet. Das Verhältnis einer ersten Hebellänge vom Hebelbefestigungspunkt zum Endstück zu einer zweiten Hebellänge vom Hebelbefestigungspunkt zum Hebelangriffspunkt liegt in einem Bereich von 2 bis 4. Dadurch ist gewährleistet, dass eine bereits durch die Längenänderung des Dehnmaterials bewirkte übersetzte Ausbiegung nochmals in den Auslöseweg übersetzt wird.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform liegt das Verhältnis eines zweiten Abstandes zwischen den beiden Dehnelementbefestigungspunkten zu einer Dehnelementlänge im Bereich zwischen 1,2 und 2,5, insbesondere im Bereich um 2. Bei dieser Ausführungsform wird erreicht, dass die geringfügige Längenänderung des Dehnmaterials bereits in eine hohe kraftvolle Ausbiegung mit einem dazu vielfach höheren Wert umgesetzt wird.
  • Einer weiteren Ausführungsform zufolge ist der Hebelbefestigungspunkt zwischen den beiden Dehnelementbefestigungspunkten am Schaltgerät angeordnet. Insbesondere ist er in etwa mittig zwischen dem zweiten Dehnelementbefestigungspunkt und dem Ausbiegepunkt des Dehnelementes angeordnet. Bei dieser Anordnung ist eine besonders kompakte Bauweise der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit möglich.
  • Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Befestigungspunkte als Drehbefestigungspunkte ausgebildet. Dadurch ist eine mechanische Übersetzung bei äußerst geringen Reibungsverlusten möglich.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform weist der Auslösehebel ein zum Schaltgerät hin abgewinkeltes Hebelstück auf. Dadurch ist eine noch kompaktere Bauform der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit möglich.
  • Einer weiteren Ausführungsform zufolge weist das Dehnelement einen Werkstoff mit einem Längenausdehnungskoeffizienten von mindestens 30·10–6/K auf. Zur Auslösung ist typischerweise eine Erwärmung des Dehnelementes im Vergleich zum Normalbetrieb im Bereich von 50°C bis 150°C erforderlich. Mit anderen Worten erfolgt bei einer solchen Temperaturänderung eine Längenänderung im Bereich von ca. 0,15 bis etwa 0,5 Ein beispielhafter Zinkmetallstreifen mit einem Längenausdehnungskoeffizienten von ca. 36·10–6/K würde sich dann bei einer gegebenen Streifenlänge von 40 mm und bei einer Temperaturerhöhung von ca. 150°C um ca. 0,2 mm verlängern. Dennoch ist die vergleichsweise kleine Längenausdehnung des Dehnelementes durch die zweistufige Hochübersetzung gemäß der Erfindung, das heißt durch die Auslenkung des Hebelbefestigungspunktes und dessen Hochübersetzung durch das Hebelverhältnis des Auslösehebels, sehr schnell und mit besonders hoher Kraft in den Auslöseweg übersetzbar.
  • Vorzugsweise ist das Dehnelement aus einem einzigen Werkstoff gefertigt. Alternativ kann das Dehnelement zum größten Teil aus nur einem einzigen Werkstoff gefertigt sein.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch ein Schaltgerät, insbesondere durch ein Leistungsschaltgerät, gelöst, welches eine erfindungsgemäße thermische Auslöseeinheit aufweist. Das Leistungsschaltgerät kann z. B. ein sogenanntes MCCB-Schaltgerät (MCCB für Molded Case Circuit Breaker) sein. Das Schaltgerät kann einpolig oder mehrpolig, insbesondere dreipolig, ausgeführt sein.
  • Nach einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Schaltgerät ein Schaltschloss zum Öffnen von Hauptkontakten auf. Die thermische Auslöseeinheit ist dabei zum Auslösen des Schaltschlosses mit dem Schaltschloss verbunden.
  • Alternativ kann die Auslöseeinheit auch auf einen elektrischen Schaltkontakt einwirken, welcher eine elektromagnetische Betätigungseinheit zum Auslösen des Schaltschlosses aufweist.
  • Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungen der Erfindung werden im Weiteren anhand der nachfolgenden Figuren näher beschrieben. Es zeigen
  • 1 ein Beispiel für eine thermische Auslöseinheit nach dem Stand der Technik mit einem Bimetallstreifen,
  • 2 beispielhaft eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen thermischen Auslöseinheit und
  • 3 beispielhaft eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen thermischen Auslöseinheit.
  • 1 zeigt ein Beispiel für eine thermische Auslöseeinheit 1' nach dem Stand der Technik mit einem Bimetallstreifen 10. Der gezeigte Metallstreifen 10 ist aus zwei Einzelmetallstreifen 11, 12 mit einem jeweils unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten gefertigt. Der gezeigte Bimetallstreifen 10 weist eine Länge L auf und er ist mit einem ersten Längsende fest in einer Einspanneinrichtung 13 eingespannt. Durch die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten dehnt sich der gezeigte Bimetallstreifen 10 mit zunehmender Temperatur in Richtung des gezeigten Pfeils. Das rechte freie Ende des Bimetallstreifens 10 weist bei einer vorgegebenen Temperatur den gezeigten Auslöseweg dX auf, der ausreichend ist, um ein nicht weiter dargestelltes Schaltschloss eines Schaltgerätes auszulösen.
  • 2 zeigt beispielhaft eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen thermischen Auslöseeinheit 1.
  • Im unteren Teil der 2 ist schraffiert ein Schaltgerät 8 dargestellt. Mit dem Bezugszeichen 9 ist ein stromführender Bereich, insbesondere ein leistungsstromführender Bereich bezeichnet. Der Bereich 9 kann z. B. eine Oberseite eines Leiters oder einer Stromschiene sein. Die erfindungsgemäße Ausleseeinheit 1 weist einen am Schaltgerät 8 angebrachten Auslösehebel 7 auf, der beispielhaft in einem als Drehpunkt ausgebildeten Hebelbefestigungspunkt 5 befestigt ist. Das mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnete Dehnelement ist beispielhaft streifenförmig ausgebildet. Es weist typischerweise eine gleiche Streifenbreite und eine gleiche Streifendicke auf. Insbesondere ist der Auslösehebel 7 formsteif ausgebildet, um eine notwendige Auslesekraft auf das zu betätigende Schaltschloss zu übertragen.
  • Erfindungsgemäß ist das Dehnelement 2 derart mechanisch mit dem Auslösehebel 7 verbunden, dass eine vergleichsweise kleine temperaturabhängige Längenänderung dL des Dehnelementes 2 in den mit dX bezeichneten Auslöseweg übersetzt werden kann. Das Dehnelement 2 weist ein erstes Längsende 21 sowie ein zweites Längsende 22 auf. Ersteres ist in einem ersten Dehnmittelbefestigungspunkt 3 am Schaltgerät 8 befestigt. Der erste Dehnmittelbefestigungspunkt 3 ist im vorliegenden Beispiel wiederum als Drehpunkt ausgebildet. Das zweite Längsende 22 des Dehnelementes 2 ist gelenkig mit einem Hebelangriffspunkt 70 des Auslesehebels 7 verbunden. Mit dem Bezugszeichen 6 ist ein Gelenk bezeichnet.
  • Wie 2 zeigt, bewirkt nun eine Längenänderung dL des Dehnelementes 2 aufgrund einer Erwärmung, dass der durchgezogen gezeichnete Auslösehebel 7 um einen Winkel W nach oben geschwenkt wird, um die gezeigte gestrichelte Darstellung des Auslösehebels 7 zu erreichen. In dieser Position kann ein mit dem Bezugszeichen 74 bezeichnetes Endstück oder Auslöseelement einen nicht weiter gezeigten Auslösemechanismus eines Schaltschlosses betätigen. Die Längenänderung dL wird somit in einer ersten mechanischen Übersetzung in eine dazu vergleichsweise große Ausbiegung dF umgesetzt. Mit anderen Worten bewegt sich der Hebelangriffspunkt 70 um die Strecke dF von dem Schaltgerät 8 weg.
  • In einer zweiten mechanischen Übersetzung wird nun diese Ausbiegung dF über das Hebelverhältnis h1:h2, das heißt aus dem Längenverhältnis des gesamten Auslösehebels 7 zu einem inneren Hebelstück 71 vom Hebelbefestigungspunkt 5 zu dem Hebelangriffspunkt 70, in den Auslöseweg dX übersetzt. Der Auslöseweg dX entspricht dabei in etwa der ersten Hebellänge h1 mal dem Winkel W dividiert durch 180°. Im vorliegenden Beispiel liegt das Verhältnis von h1:h2 bei einem Wert von ca. 4. Mit anderen Worten wird durch das gewählte Hebelverhältnis die Ausbiegung dF um diesen Wert 4 in den Auslöseweg dX umgesetzt. Mit dem Bezugszeichen 72 ist weiterhin ein äußeres Hebelstück bezeichnet, an dessen radialem Ende das Endstück 74 befestigt ist. Mit dem Bezugszeichen S ist die Hebelstücklänge des äußeren Hebelstücks 72 bezeichnet.
  • Im Beispiel der 2 liegt das Verhältnis eines ersten Abstandes A1 zwischen dem Hebelbefestigungspunkt 5 und dem ersten Dehnelementbefestigungspunkt 3 zu einer Dehnelementlänge L zwischen 1,2 und 2,5. Im vorliegenden Beispiel beträgt dieses Verhältnis ca. 1,7. Dadurch wird erreicht, dass die Län genausdehnung dL des Dehnelementes 2 in die vielfache Ausbiegung dF umgesetzt wird.
  • Weiterhin weist der Auslösehebel 7 ein zum Schaltgerät 8 hin abgewinkeltes Hebelstück 75 auf. Dadurch ist eine kompaktere thermische Auslöseeinheit 1 realisierbar. Das gezeigte Dehnelement 2 weist vorzugsweise einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von mindestens 30·10–6/K auf. Das Material, aus dem zumindest größtenteils das Dehnelement 2 besteht, ist vorzugsweise ein Metall, wie z. B. Zink. Das Material kann alternativ auch ein Kunststoff, wie z. B. Polyamid, oder eine Keramik sein. Im Falle von Polyamid beträgt der Wärmeausdehnungskoeffizient ca. 120·10–6/K. Mit anderen Worten ist durch Verwendung eines entsprechenden temperaturbeständigen Werkstoffs eine vielfach höhere Längenausdehnung im Vergleich zu einem Metall realisierbar.
  • Ein Schaltgerät 8 mit einer derartigen erfindungsgemäßen thermischen Auslöseeinheit 1 ist durch die große Übersetzung folglich besonders schnell und wirkungsvoll auslösbar. Ein solches Schaltgerät 8 weist typischerweise ein Schaltschloss zum Öffnen von Hauptkontakten auf, welches zum Auslösen mit der thermische Auslöseeinheit 1 in einer mechanischen Wirkverbindung steht. Das Schaltgerät 8 selber kann ein- oder mehrpolig, insbesondere dreipolig, ausgeführt sein.
  • 3 zeigt beispielhaft eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen thermischen Auslöseeinheit 1.
  • Bei dieser Ausführungsform ist im Vergleich zur vorhergehenden Ausführungsform das streifenförmige Dehnelement 2 fest zwischen einem ersten und zweiten Dehnmittelbefestigungspunkt 3, 4 am Schaltgerät 8 bzw. in einem Bereich des Schaltgerätes 8 mit einem stromführenden Leiter befestigt. Die beiden ge zeigten Dehnmittelbefestigungspunkte 3, 4 sind bereits zur Verminderung der Reibung gleichfalls als Drehpunkte ausgeführt. Die Drehpunkte können z. B. Scharniergelenke sein.
  • Erfindungsgemäß ist ein zumindest in etwa der Längsmitte des Dehnelementes 2 angeordneter Ausbiegepunkt 20 gelenkig mit einem Hebelangriffspunkt 70 des Auslösehebels 7 verbunden. Der Ausbiegepunkt 20 setzt dabei eine Längenänderung dL des Dehnelementes 2 in eine entsprechende vielfach größere Ausbiegung dF um. Im Beispiel der 3 ist die Längenänderung dL auf Grund ihres kleinen Wertes selbst nicht dargestellt. Es wird nun wiederum die Ausbiegung dF über das Hebelverhältnis h1:h2 entsprechend dem vorhergehenden Beispiel gemäß 2 in den vielfach größeren, hier in den vierfach größeren Auslöseweg dX übersetzt. Der Ausbiegepunkt 20 des Dehnelementes 2 ist im Beispiel der 3 als Knickstelle ausgeführt. Alternativ kann der Dehnelementstreifen 2 unter Ausbildung einer Krümmung oder eines Teilkreises bereits zwischen den beiden Dehnelementbefestigungspunkten 3, 4 eingespannt sein. In diesem Fall liegt das Maximum der Ausbiegung in etwa der gezeigten Mitte des Dehnelementes 2. Der Ausbiegepunkt 20 ist vorzugsweise gelenkig, wie z. B. mittels eines Scharniergelenks, mit dem Auslösehebel 7 mechanisch verbunden.
  • Das in den Figuren 2 und 3 dargestellte streifenförmige Dehnelement 2 ist vorzugsweise in einer geometrisch auf die Breite des Dehnelementes 2 abgestimmten Vertiefung, insbesondere in einem stromführenden Leiter des Schaltgerätes 8, eingebracht. Dadurch wird erreicht, dass die im Leiter entstehende Wärme möglichst schnell an das streifenförmige Dehnelement 2 abgegeben werden kann.
  • 1, 1'
    thermische Auslöseeinheit
    2
    Dehnelement, Dehnstreifen
    3, 4
    Dehnelementbefestigungspunkte, Drehpunkte
    5
    Hebelbefestigungspunkt, Drehpunkt
    6
    Gelenk
    7
    Auslösehebel
    8
    Schaltgerät
    9
    stromführender Bereich des Schaltgerätes
    10
    Bimetallstreifen
    11, 12
    Einzelmetallstreifen
    13
    Spannbefestigung
    20
    Ausbiegepunkt
    21, 22
    Längsenden des Dehnelementes
    71
    inneres Hebelstück
    72
    äußeres Hebelstück
    73
    Knickstelle
    74
    Endstück, Auslöseelement
    75
    abgewinkeltes Hebelstück
    W
    Winkel
    A1, A2
    Abstände
    dX
    Auslöseweg
    dF
    Ausbiegung
    dL
    Längenausdehnung
    h1
    erste Hebellänge
    h2
    zweite Hebellänge
    S
    Hebelstücklänge

Claims (13)

  1. Thermische Auslöseeinheit für ein Schaltgerät (8), wobei die Auslöseeinheit ein insbesondere streifenförmiges Dehnelement (2) zum Erzeugen eines temperaturabhängigen Auslöseweges (dX) aufweist und wobei ein erstes Längsende (21) des Dehnelementes (2) zumindest in einem stromführenden Bereich (9) des Schaltgerätes (8) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, – dass die Auslöseeinheit einen dreh- oder biegbar am Schaltgerät (8) angebrachten Auslösehebel (7) aufweist und – dass das Dehnelement (2) derart mechanisch mit dem Auslösehebel (7) verbunden ist, dass eine vergleichsweise kleine temperaturabhängige Längenänderung (dL) des Dehnelementes (2) in den Auslöseweg (dX) übersetzbar ist.
  2. Thermische Auslöseeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Längsende (22) des Dehnelementes (2) gelenkig mit einem Hebelangriffspunkt (70) des Auslösehebels (7) verbunden ist.
  3. Thermische Auslöseeinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Längsende (21) des Dehnelementes (2) in einem ersten Dehnelementbefestigungspunkt (3) und der Auslösehebel (7) in einem Hebelbefestigungspunkt (5) am Schaltgerät (8) befestigt sind und dass das Verhältnis eines ersten Abstandes (A1) zwischen den beiden Befestigungspunkten (3, 5) zu einer Dehnelementlänge (L) im Bereich zwischen 1,2 und 2,5 liegt.
  4. Thermische Auslöseeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Längsende (21) und ein zweites Längsende (22) des Dehnelementes (2) in einem ersten und zweiten Dehnelementbefestigungspunkt (3, 4) am Schaltgerät (8) befestigt sind und dass ein zumindest in etwa der Längsmitte des Dehnelementes (2) angeordneter Ausbiegepunkt (20) gelenkig mit einem Hebelangriffspunkt (70) des Auslösehebels (7) verbunden ist.
  5. Thermische Auslöseeinheit nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelangriffspunkt (70) zwischen dem Hebelbefestigungspunkt (5) und einem Endstück (74) des Auslösehebels (70) angeordnet ist und dass das Verhältnis einer ersten Hebellänge (h1) vom Hebelbefestigungspunkt (5) zum Endstück (74) zu einer zweiten Hebellänge (h2) vom Hebelbefestigungspunkt (5) zum Hebelangriffspunkt (70) in einem Bereich von 2 bis 4 liegt.
  6. Thermische Auslöseeinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis eines zweiten Abstandes (A2) zwischen den beiden Dehnelementbefestigungspunkten (3, 4) zu einer Dehnelementlänge (L) im Bereich zwischen 1,2 und 2,5, insbesondere im Bereich um 2, liegt.
  7. Thermische Auslöseeinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelbefestigungspunkt (5) zwischen den beiden Dehnelementbefestigungspunkten (3, 4) am Schaltgerät (8) angeordnet ist.
  8. Thermische Auslöseeinheit nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungspunkte (35) als Drehbefestigungspunkte ausgebildet sind.
  9. Thermische Auslöseeinheit nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösehebel (7) ein zum Schaltgerät (8) hin abgewinkeltes Hebelstück (72) aufweist.
  10. Thermische Auslöseeinheit nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dehnelement (2) einen Werkstoff mit einem Längenausdehnungskoeffizienten von mindestens 30·10–6/K aufweist.
  11. Thermische Auslöseeinheit nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dehnelement (2) aus einem einzigen Werkstoff gefertigt ist.
  12. Schaltgerät, insbesondere Leistungsschaltgerät, mit einer thermischen Auslöseeinheit (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche.
  13. Schaltgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät ein Schaltschloss zum Öffnen von Hauptkontakten aufweist und dass die thermische Auslöseeinheit (1) zum Auslösen des Schaltschlosses mit dem Schaltschloss verbunden ist.
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