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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen und Verfahren zum
Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, beispielsweise
auf die Bestimmung einer Position eines unkooperativen mobilen Kommunikationsendgeräts.
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In
Einsatzszenarien, wie der Bekämpfung
organisierter Kriminalität
oder terroristischer Aktivitäten ist
es wichtig, verdächtige
Personen über
ihr drahtloses Endgerät
orten zu können.
Mit anderen Worten, fremde mobile Endgeräte mit drahtloser Schnittstelle, z.
B. WLAN (Wireless Local Access Network) sollen lokalisiert werden.
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Für die Ortung
mobiler Endgeräte
sind unterschiedliche Technologien bekannt. Dabei wird typischerweise
zwischen endgeräte-gestützten Verfahren
und infrastruktur-basierten Verfahren unterschieden.
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Zu
den sog. endgeräte-gestützte Verfahren gehören beispielsweise
satellitengestützte
Verfahren, wie das amerikanische GPS (Global Positioning System),
das russische GLONASS (Global Navigation Satellite System) oder
das europäische
Satellitennavigationssystem GALILEO. Aber auch client-basierte Verfahren
für die
WLAN-Lokalisierung sind bekannt, z. B. das Ekahau Realtime-Location-System, Wherenet
oder Airoscout client-basierte Varianten. Da die Bestimmung der
Position durch diese Verfahren ohne Beitrag bzw. Kooperation des
jeweiligen Endgeräts
jedoch nicht möglich
sind, sind diese endgeräte-gestützten Verfahren
für die
zuvor genannten Anwendungsszenarien zur Ortung unkooperativer Endgeräte untauglich.
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Des
Weiteren sind sog. infrastruktur-basierte bzw. infrastruktur-gestützte Lösungen zu
Ortung über ein
Kommunikationsnetz bekannt.
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Zu
den sog. infrastruktur-basierten bzw. infrastruktur-gestützten Lösungen gehören beispielsweise
die Airoscoutnetzbasierte-Variante, und Lokalisierungslösungen verschiedener
Wireless-Anbieter. Weitere Verfahren ermöglichen eine Ortsbestimmung
durch Zeit, beispielsweise durch Zeit- oder Winkelschätzung. Infrastruktur-basierte
Lösungen setzen
jedoch voraus, dass die Kommunikationsinfrastruktur vor Ort installiert
ist bzw. installiert wird. Zudem muß für infrakstruktur-basierte Lösungen teilweise
spezielle Infrastruktur (z. B. adaptive Antennen) aufgebaut werden,
die durch ihre Bauform einen verdeckten Einsatz erschweren. Unabhängig davon, dass
infrastruktur-basierte Lösungen
vor Ort installiert sein müssen,
sind diese kostenintensiv, wenn diese allein für solche Einsatzszenarien aufgebaut und
betrieben werden, nur um jederzeit Zugriff auf diese Infrastruktur
zu haben. Die Alternative, auf Netze von Netzwerkbetreibern zurückzugreifen,
reduziert die Kosten und erhöht
gleichzeitig den möglichen
Abdeckungsbereich für
Lokalisierungen, setzt jedoch typischerweise voraus, dass die Netzbetreiber
den Zugriff erlauben. Dies ist aus datenschutzrechtlichen und/oder
technischen Gründen
typischerweise nicht immer oder sofort möglich.
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Eine
flexiblere Möglichkeit
der Lokalisierung unkooperativer Endgeräte ist daher wünschenswert.
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Zusammenfassung
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Ein
erstes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Bestimmen
einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, das
eine bestimmte schnurlose Kommunikationsschnittstelle nutzt, mit
folgenden Merkmalen: einer Empfangseinrichtung, die ausgebildet ist,
um ein Signal des mobilen Kommunikationsendgeräts gemäß der bestimmten schnurlosen
Kommunikationsschnittstelle zu empfangen; einer ersten Einrichtung,
die ausgebildet ist, um basierend auf dem empfangenen Signal eine
Fremdpositionsinformation zur Bestimmung der Position des mobilen Kommunikationsendgeräts zu erzeugen;
einer zweiten Einrichtung, die ausgebildet ist, um eine Eigenpositionsinformation
zu erzeugen, basierend auf der zumindest eine eigene Position der
Vorrichtung bestimmt werden kann; und einer Sendeeinrichtung, die ausgebildet
ist, um die Eigenpositionsinformation und die Fremdpositionsinformation
zu senden.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Bestimmen
einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, das
eine bestimmte schnurlose Kommunikationsschnittstelle nutzt, mit
folgenden Merkmalen: einer Empfangseinrichtung, die ausgebildet ist,
um ein Signal des mobilen Kommunikationsendgeräts gemäß der bestimmten schnurlosen
Kommunikationsschnittstelle zu empfangen, und ausgebildet ist, um
zumindest eine weitere Fremdpositionsinformation zur Bestimmung
der Position des mobilen Kommunikationsendgeräts zusammen mit einer entsprechenden
Eigenpositionsinformation zu empfangen, wobei basierend auf der
entsprechenden Eigenpositionsinformation eine Position einer weiteren
Vorrichtung, die die zumindest eine weitere Fremdpositionsinformation
erzeugt hat, zumindest bestimmt werden kann; einer ersten Einrichtung,
die ausgebildet ist, um basierend auf dem empfangenen Signal eine Fremdpositionsinformation
zum Bestimmen der Position des mobilen Kommunikationsendgeräts zu erzeugen;
und einer Auswerteeinrichtung, die ausgebildet ist, um basierend
auf der Fremdpositionsinformation, der Eigenpositionsinformation,
der zumindest einen weiteren Fremdpositionsinformation und der entsprechenden
Eigenpositionsinformation die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts zu bestimmen.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung schafft ein Verfahren zum Bestimmen einer
Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, das eine bestimmte schnur lose
Kommunikationsschnittstelle nutzt, mit: Empfangen eines selben Signals
des Kommunikationsendgeräts
gemäß der bestimmten
schnurlosen Kommunikationsschnittstelle durch zumindest eine erste
tragbare Vorrichtung und eine zweite tragbare Vorrichtung; Erzeugen
zumindest einer ersten Fremdpositionsinformation zum Bestimmen der
Position des mobilen Kommunikationsendgeräts durch die erste tragbare
Vorrichtung und einer zweiten Fremdpositionsinformation zum Bestimmen
der Position des Kommunikationsendgeräts durch die zweite tragbare
Vorrichtung; Bestimmen zumindest einer ersten Eigenpositionsinformation
durch die erste tragbare Vorrichtung, durch die zumindest eine eigene
Position der ersten tragbaren Vorrichtung bestimmt werden kann und
einer zweiten Eigenpositionsinformation durch die zweite tragbare
Vorrichtung, durch die zumindest eine eigene Position der zweiten
tragbaren Vorrichtung bestimmt werden kann; und Bestimmen der Position des
mobilen Kommunikationsendgeräts
basierend auf zumindest der ersten und zweiten Fremdpositionsinformation
und der ersten und zweiten Eigenpositionsinformation.
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Dabei
können
Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
und Verfahren beispielsweise die Signalstärke der empfangenen Signale
und/oder die Empfangszeit, zu der ein bestimmtes Signal empfangen
wurde, als Fremdpositionsinformationen und/oder Eigenpositionsinformationen bzw.
allgemein als Positionsinformationen verwenden.
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Typischerweise
werden zwei oder mehr tragbare Vorrichtungen zum Bestimmen der Position
des mobilen Kommunikationsendgeräts
eingesetzt, um eine möglichst
genaue Positionsbestimmung zu ermöglichen. Anstelle des Begriffs „Positionsbestimmung" können auch
die Begriffe „Ortung" bzw. „Lokalisierung" oder ähnliches
verwendet werden.
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Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
können
für die
Erzeugung der Eigenpositionsinformationen bzw. die Bestimmung der eigenen
Position, z. B. endgeräte gestützte Verfahren wie
z. B. GPS, GALILEO, Infrastruktur-basierte Lösungen verwenden.
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Diese
zuvor genannten Verfahren ermöglichen
eine Bestimmung der eigenen Positionen der tragbaren Vorrichtungen
in einem absoluten Koordinatensystem bzw. externen Bezugssystem,
das neben bzw. unabhängig
von den Vorrichtungen besteht, und in dem die Position jeder tragbaren
Vorrichtung unabhängig
von den anderen tragbaren Vorrichtungen „absolut" bestimmt werden kann.
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Alternativ
oder in Kombination zu diesen absoluten Positionsbestimmungsverfahren
können
in Ausführungsbeispielen
der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
und Verfahren Positionsbestimmungsverfahren eingesetzt werden, die
ein relatives Koordinatensystem unter den bzw. basierend auf den
tragbaren Vorrichtungen erzeugen, und bei denen für jede der
tragbaren Vorrichtungen eine Position in Relation bzw. abhängig von
den anderen tragbaren Vorrichtungen bestimmt wird.
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Entsprechend
kann bei der Verwendung von absoluten Koordinatensystemen für die Bestimmung der
eigenen Positionen der tragbaren Vorrichtungen auch die Position
der Zielperson bzw. die Position des fremden, mobilen Kommunikationsendgeräts der Zielperson
absolut bzw. in dem absoluten Koordinatensystem bestimmt und weiterkommuniziert
werden, während
bei dem Einsatz relativer Koordinatensysteme für die Bestimmung der eigenen
Positionen der tragbaren Vorrichtungen eine Bestimmung der Position
der Zielperson bzw. der Position des fremden, mobilen Kommunikationsendgeräts der Zielperson
relativ bzw. in dem relativen Koordinatensystem möglich ist.
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Unabhängig von
der Bestimmung der eigenen Positionen der tragbaren Vorrichtungen
wird die Position der Zielperson bzw. des fremden, unkooperativen,
mobilen Kommunikationsendgeräts
der Zielperson basierend auf den Fremdpositionsinformationen, die
durch die einzelnen tragbaren Vorrich tungen erzeugt werden in Zusammenhang
mit den entsprechenden eigenen Positionsinformationen der tragbaren
Vorrichtungen, die die jeweiligen Fremdpositionsinformationen erzeugt
haben, bestimmt. Dabei können
beispielsweise Multilaterationsalgorithmen und/oder Verfahren wie
das WLAN-Fingerprinting verwendet
werden.
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Der
Begriff „Positionsinformation" (Eigenpositionsinformation,
Fremdpositionsinformation) beschreibt allgemein jede Information,
basierend auf der zumindest die eigene Position einer tragbaren Vorrichtung
bzw. die „fremde" Position des mobilen Kommunikationsendgeräts bestimmt
werden kann. Damit ist der Begriff „Positionsinformation" als Oberbegriff
zu verstehen, der als Spezialfall auch die „eigene Position" (relative oder absolut)
einer tragbaren Vorrichtung umfasst. In anderen Worten, Ausführungsbeispiele
der tragbaren Vorrichtung können ausgebildet
sein, „lediglich" eine Eigenpositionsinformation
im weiteren Sinne, d. h. beispielsweise eine Signalstärke des
empfangenen Signals zu erzeugen, um diese beispielsweise mit der
Fremdpositionsinformation zu versenden, während andere Ausführungsbeispiele
ausgebildet sind, ihre eigene Position selbst zu bestimmen, und
diese mit der Fremdpositionsinformation zu versenden bzw. selbst
für die Fremdpositionsbestimmung
zu verwenden.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf beiliegende
Zeichnungen näher
erläutert.
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1A zeigt
ein Blockdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels einer tragbaren
Vorrichtung zum Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts mit einer
Sendeeinrichtung, die ausgebildet ist, um die Fremdpositionsinformation
und die Eigenpositionsinformation der Vorrichtung zu senden.
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1B zeigt
ein Blockdiagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels einer tragbaren
Vorrichtung zum Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, die
ausgebildet ist zumindest eine weitere Fremdpositionsinformation
zusammen mit der entsprechenden Eigenpositionsinformation einer
weiteren Vorrichtung zu empfangen, und die zusätzlich eine Auswertereinrichtung
zum Bestimmen der Position des mobilen Kommunikationsendgeräts aufweist.
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1C zeigt
ein Blockdiagramm eines dritten Ausführungsbeispiels einer tragbaren
Vorrichtung zum Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, die
eine Empfangseinrichtung aufweist, die ausgebildet ist, zumindest
eine weitere Fremdpositionsinformation zusammen mit einer entsprechenden
Eigenpositionsinformation einer weiteren Vorrichtung zu empfangen,
die eine Auswertereinrichtung zum Bestimmen der Position des mobilen
Kommunikationsendgeräts
aufweist, und die eine Sendeeinrichtung aufweist, die ausgebildet
ist, um die Eigenpositionsinformation und die Fremdpositionsinformation
zu senden.
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1D zeigt
ein Blockdiagramm eines vierten Ausführungsbeispiels einer tragbaren
Vorrichtung zum Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, bei
der die Empfangseinrichtung zwei Empfangsschnittstellen aufweist,
wobei die erste Empfangsschnittstelle ausgebildet ist, um das Signal
des Kommunikationsendgeräts
zu empfangen und die zweite Empfangsschnittstelle ausgebildet ist,
um die zumindest eine weitere Fremdpositionsinformation mit der
entsprechenden Eigenpositionsinformation oder zumindest einen weiteren
Vorrichtung zu empfangen.
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2A zeigt
ein erstes Szenario eines Ausführungsbeispiels
mit fünf
tragbaren Vorrichtungen zum Bestimmen einer Position eines mobilen
Kommunikationsendgeräts,
die eine Empfangsfeldstärke des
von dem mobilen Kommunikationsendgerät empfangenen Signals als Fremdpositionsinformation verwenden.
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2B zeigt
ein zweites Szenario eines Ausführungsbeispiels
mit fünf
tragbaren Vorrichtungen zum Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts und einer
zusätzlichen zentralen
Vorrichtung zum Bestimmen der Positionen der fünf tragbaren Vorrichtungen
und/oder der Position des mobilen Kommunikationsendgeräts.
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3A zeigt
ein Flussdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens
zum Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts.
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3B zeigt
ein Flussdiagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens
zum Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts.
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Bevor
im Folgenden die vorliegende Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert wird,
wird darauf hingewiesen, dass die Zeichnungen zur besseren Verständigkeit
nicht maßstabsgerecht
ausgeführt
sind. Zudem werden für
Objekte und Funktionseinheiten, die gleiche oder ähnliche
funktionelle Eigenschaften aufweisen, gleiche Bezugszeichen verwendet,
wobei eine wiederholte Beschreibung dieser Objekte und Funktionseinheiten weggelassen
wird. In diesem Zusammenhang wird ferner darauf hingewiesen, dass
einerseits, sofern es nicht explizit anders angegeben ist, Abschnitte,
die sich auf Objekte mit ähnlichen
oder gleichen funktionalen Eigenschaften beziehen, zwischen den
Beschreibungen der verschiedenen Ausführungsbeispiele austauschbar
sind. Andererseits wird darauf hingewiesen, das durch eine gemeinsame
Verwendung eines Bezugszeichens ein Objekt, das in mehr als einem
Ausführungsbeispiel
auftritt, nicht gezeigt ist, dass diese in den verschiedenen Ausführungsbeispielen
oder den betreffenden Ausführungsbeispiel
identische Merkmale und Eigenschaften aufweisen. Gemeinsame oder ähnliche
Bezugszeichen stellen also keine Aussage bezüglich der konkreten Auslegung
oder Dimensionierung dar.
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Im
Folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Vorrichtungen zur Bestimmung einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts anhand
der 1A bis 1D beschrieben.
Diese Vorrichtungen können
in einem System bzw. Verfahren zum Bestimmen einer Position eines
mobilen „Kommunikationsendgeräts" eingesetzt werden,
das basierend auf den 2A, 2B und 3A, 3B näher beschrieben
wird.
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1A zeigt
ein Blockdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung
zum Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, das
eine bestimmte schnurlose Kommunikationsschnittstelle nutzt. Die
Vorrichtung 100 weist eine Empfangseinrichtung 110,
eine erste Einrichtung 120, eine zweite Einrichtung 130 und
eine Sendeeinrichtung 140 auf. Die Vorrichtung 100 ist mobil
bzw. tragbar.
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Die
Empfangseinrichtung 110 ist ausgebildet, um ein Signal 112 des
mobilen Kommunikationsendgeräts
gemäß der bestimmten
schnurlosen Kommunikationsschnittstelle zu empfangen.
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Dabei
umfasst der Begriff „Kommunikationsschnittstelle" oder allgemein der
Begriff „Schnittstelle" sowohl Kommunikationsprotokolle,
wie z. B. GSM (Global System for Mobile Communication, UMTS (Universal
Mobile Telecommunication System), DECT (Digital Enhanced Cordless
Telecommunications, GPRS (Global Packet Radio System), WLAN (Wireless
Local Area Network) als auch beliebige andere standardisierte oder
proprietäre
Kommunikationsprotokolle, sowie weitere Kriterien bzw. Festlegungen,
die für
die Kommunikation über
eine Schnittstelle (Kommunikationsschnittstelle bzw. allgemeine Schnittstelle)
wesentlich sind, wie beispielsweise der gewählte Kanal bei WLAN oder ähnliches.
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Die
erste Einrichtung 120 ist ausgebildet, um basierend auf
dem empfangenen Signal 112',
das von der Empfangseinrichtung 110 empfangen wurde, eine
Fremdpositionsinformation 122 zu erzeugen, basierend auf
der die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts bestimmt
werden kann.
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Die
zweite Einrichtung 130 ist ausgebildet, um eine Eigenpositionsinformation 132 zu
erzeugen, basierend auf der zumindest eine eigene Position der Vorrichtung 100 bestimmt
werden kann. In weiteren Ausführungsbeispielen
der Vorrichtung 100, ist die zweite Einrichtung ausgebildet,
die eigene Position 132' zu
erzeugen.
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Die
Sendeeinrichtung 140 ist ausgebildet, um die Fremdpositionsinformation 122,
die von der ersten Einrichtung erzeugt wurde, und die Eigenpositionsinformation 132 bzw.
gegebenenfalls die eigene Position 132', die von der zweiten Einrichtung
erzeugt wurde, in dem Signal 142 zu versenden.
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Im
Folgenden wird der besseren Lesbarkeit halber allgemein von der
Eigenpositionsinformation 132 gesprochen, wobei dies, wie
zuvor dargelegt, auch die schon selbst bestimmte eigene Position 132' umfassen kann.
Der jeweilige Inhalt des Begriffs ergibt sich aus dem Zusammenhang.
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Der
Empfänger 110 und
der Sender 140 können
zusammenfassend auch als Kommunikationseinrichtung 150 bezeichnet
werden.
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Unabhängig davon
können
der Empfänger 110 und
der Sender 140 ausgebildet sein, unterschiedliche Kommunikationsschnittstellen
zu nutzen, beispielsweise unterschiedliche Kommunikationsprotokolle
oder dasselbe Kommunikationsprotokoll wie z. B. WLAN, aber unterschiedliche
Kanäle.
Auf diesen Aspekt wird in Zusammenhang mit 1D noch
näher eingegangen.
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1B zeigt
ein Blockdiagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung
zum Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, das
ein bestimmtes schnurloses Kommunikationsprotokoll nutzt (200).
Im Gegen satz zu dem ersten Ausführungsbeispiel
gemäß 1A weist
die Vorrichtung 200 keinen Sender 140 auf.
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In
dem Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung 200 gemäß 1B ist
der Empfänger 110 zusätzlich ausgebildet,
ein Signal 214 zu empfangen, das zumindest eine weitere
Fremdpositionsinformation 222 zur Bestimmung der Position
des mobilen Kommunikationsendgeräts
und zumindest eine entsprechende Eigenpositionsinformation 232 aufweist,
wobei basierend auf der zumindest einen entsprechenden Eigenpositionsinformation
die eigene Position der zumindest einen weiteren Vorrichtung bestimmt
werden kann, die die zumindest eine weitere Fremdpositionsinformation
erzeugt hat. Das empfangene Signal 214 bzw. die empfangene
zumindest eine weitere Fremdpositionsinformation 222 und/oder
die entsprechende zumindest eine weitere Eigenpositionsinformation 232 können dabei
beispielsweise dem gesendeten Signal 142 bzw. der Fremdpositionsinformation 122 und/oder
der Eigenpositionsinformation 132 aus 1A entsprechen.
Analog kann das Signal 214 ferner die Position 232' der zumindest
einen weiteren Vorrichtung enthalten, wobei die Position 232' beispielsweise
der Position 132' aus 1A entsprechen
kann.
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Die 1B weist
zusätzlich
eine Auswerteeinrichtung 160 auf, die ausgebildet ist,
um basierend auf der eigenen bzw. selbst erzeugten Fremdpositionsinformation 122,
der eigenen Eigenpositionsinformation 132 bzw. der eigenen
Position 132',
der zumindest einen weiteren empfangenen Fremdpositionsinformation 222 und
der entsprechenden zumindest einen weiteren Eigenpositionsinformation 232 bzw.
entsprechenden Position 232' die
Position des mobilen Kommunikationsendgeräts zu bestimmen.
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Ausführungsbeispiele
der Vorrichtung 200 können
ausgebildet sein, ein oder mehrere Signale 214 von einer
oder mehreren weiteren Vorrichtungen zum Bestimmen der Position
des mobilen Kommunikationsendgeräts
mit einer oder mehreren weite ren Fremdpositionsinformationen und
den entsprechenden Eigenpositionsinformationen bzw. eigenen Positionen
zu empfangen.
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1C zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel der
Vorrichtung zum Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, das
eine bestimmte schnurlose Kommunikationsschnittstelle nutzt, wobei
das Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung 300 gemäß 1C die
Merkmale der Ausführungsbeispiele 100 gemäß 1A und 200 gemäß 1B vereint.
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Damit
können
Ausführungsbeispiele 300 der Vorrichtung
wie die Ausführungsbeispiele 100 der Vorrichtung
selbst erzeugte Fremdpositionsinformationen 122 und Eigenpositionsinformationen 132 bzw. die
eigene Position 132' als
Signal 142 beispielsweise an andere Vorrichtungen versenden,
damit diese dann die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts bestimmen
können,
und wie die Ausführungsbeispiele 200 der
Vorrichtung gemäß 1B weitere Fremdpositionsinformationen 222 und
entsprechende Eigenpositionsinformationen 232 bzw. Positionen 232' weiterer Vorrichtungen
zum Bestimmen der Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts das Signal 214 empfangen,
um darauf basierend die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts selbst zu
bestimmen.
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1D zeigt
ein Blockdiagramm eines vierten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung 400 zum Bestimmen
einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, das
eine bestimmte schnurlose Kommunikationsschnittstelle nutzt, das
im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung 300 gemäß 1C entspricht,
bei dem die Empfangseinrichtung 110 jedoch eine erste Empfangsschnittstelle 412 und
eine zweite Empfangsschnittstelle 414 aufweist.
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Die
erste Empfangsschnittstelle 412 ist ausgebildet, um das
Signal 112 des mobilen Kommunikationsendgeräts gemäß der bestimmten
Kommunikationsschnittstelle zu empfangen. In anderen Worten, die
erste Empfangsschnittstelle 412 nutzt die gleiche Kommunikationsschnittstelle
wie das sendende mobile Kommunikationsendgerät der Zielperson. Die zweite
Empfangsschnittstelle 414 ist ausgebildet, um das Signal 214 mit
der zumindest einen weiteren Fremdpositionsinformation 222 sowie
der entsprechenden Eigenpositionsinformation 232 bzw. der
Position 232 der zumindest einen weiteren Vorrichtung zu
empfangen.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist die erste Empfangsschnittstelle 412 ausgebildet, eine
erste Kommunikationsschnittstelle, nämlich die bestimmte schnurlose
Kommunikationsschnittstelle des mobilen Kommunikationsendgeräts zu nutzen, während die
zweite Empfangsschnittstelle 414 ausgebildet ist, eine
zweite Kommunikationsschnittstelle zu nutzen, die von der ersten
Kommunikationsschnittstelle unterschiedlich ist. Dabei kann der
Unterschied zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und
der zweiten Kommunikationsschnittstelle in der Verwendung eines
anderen Kommunikationsprotokolls, z. B. in der Verwendung von UMTS als
zweite Kommunikationsschnittstelle bzw. Kommunikationsprotokoll
liegen, wenn beispielsweise die erste bzw. bestimmte Kommunikationsschnittstelle WLAN
ist, oder beispielsweise lediglich in der Benutzung eines anderen
Kanals liegen, d. h., die erste und die zweite Kommunikationsschnittstelle
nutzen beide WLAN als Kommunikationsprotokoll, jedoch verschiedene
Kanäle.
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Entsprechend
kann in den entsprechenden Ausführungsbeispielen
der Sender 140 ausgebildet sein, das Signal 142 gemäß der zweiten
Kommunikationsschnittstelle zu senden.
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Wird
die erste Kommunikationsschnittstelle rein passiv verwendet, d.
h. empfängt
die Vorrichtung nur über
die Empfangsschnittstelle 412 gemäß der ersten Kommunikationsschnittstelle,
und sendet möglichst
auch keine bzw. möglichst
wenig Synchronisations- und Netzadministrationssignale, so kann die
Wahrscheinlichkeit reduziert werden, dass diese bzw. die Präsenz der
Einsatzkräfte
von der Zielperson bemerkt wird und gleichzeitig über die
andere Kommunikationsschnittstelle (Sender 140, zweite Empfangsschnittstelle 414)
Daten zur Lokalisierung der Zielperson ausgetauscht werden. Des
Weiteren können
störende
Einflüsse
bei dem Empfang des Signals von dem mobilen Kommunikationsendgerät zur Erzeugung
der Fremdpositionsinformation reduziert werden und gegebenenfalls
die Genauigkeit der Lokalisierung erhöht werden.
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2A zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Szenarios mit fünf
Vorrichtungen 1100, 1200, 1300, 1400 und 1500 zum
Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts 1600 einer
Zielperson, wobei die tragbare Vorrichtungen 1100 bis 1500 beispielsweise
von Einsatzkräften
getragen werden. Die tragbaren Vorrichtungen 1100 bis 1500 können beispielsweise
Ausführungsbeispiele
der Vorrichtung 100 gemäß 1A,
der Vorrichtung 200 gemäß 1B,
der Vorrichtung 300 gemäß 1C und/oder
der Vorrichtung 400 gemäß 1D oder andere
Ausführungsbeispiele
sein.
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Das
mobile Kommunikationsendgerät 1600 sendet
ein Signal 112 gemäß einer
bestimmten schnurlosen Kommunikationsschnittstelle, z. B. WLAN,
das in 2A von allen tragbaren Vorrichtungen 1100 bis 1500 empfangen
wird. Jede der tragbaren Vorrichtungen 1100 bis 1500 erzeugt
eine Fremdpositionsinformation 122 basierend auf dem empfangenen
Signal 112, wobei die jeweilige Fremdpositionsinformation
abhängig
von der Position des mobilen Kommunikationsendgeräts 1600 und
der jeweiligen Position der tragbaren Vorrichtung 1100 bis 1500 ist.
Ferner erzeugt jedes der tragbaren Vorrichtungen eine Eigenpositionsinformation 132 oder
bestimmt selbst die eigene Position 132' und sendet diese zusammen mit
der Fremdpositionsinformation 122 als Signal 142 direkt
an die anderen tragbaren Vorrichtungen 1100 bis 1500,
die dort als Signale 214 empfangen werden. In 2A sind
der Übersichtlichkeit halber
nur einige Signale exemplarisch eingetragen und beispielsweise der
Signalaustausch zwischen den tragbaren Vorrichtungen 1100 und
den tragbaren Vorrichtungen 1300 und 1400 nicht
eingetragen.
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In
einem Szenario, bei dem die tragbaren Vorrichtungen 1100 bis 1500 ausgebildet
sind, ihre eigene Position 232' selbst zu bestimmen, und die empfangene
Signalstärke
(RSS-Received Signal Strength) als Fremdpositionsinformation zu
verwenden, kann das Szenario beispielsweise wie folgt aussehen:
Die
tragbare Vorrichtung 1100 bestimmt in einem x,y-Koordinatensystem
(x|y) seine eigene Position zu (18|20) und misst eine Signalstärke RSS –30 dBm, die
tragbare Vorrichtung 1200 ihre Koordinaten mit (7|45) und
die Signalstärke
mit RSS –72
dBm, die tragbare Vorrichtung 1300 ihre Koordinaten mit (40|45)
und die Signalstärke
mit RSS –65
dBm, die tragbare Vorrichtung 1400 ihre Koordinaten mit (40|11)
und die Signalstärke
mit RSS –42
dBm und die tragbare Vorrichtung 1500 ihre Position mit (10|10)
und die Signalstärke
mit RSS –50
dBm.
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Entsprechend
sendet beispielsweise die tragbare Vorrichtung 1100 die
Fremdpositionsinformation in Form der empfangenen Signalstärke RSS –72 dBm
zusammen mit der entsprechenden Position 132', der eigenen Position, an der
diese Messung durchgeführt
wurde, d. h. die Koordinaten (7|45) in dem Signal 142 an
die anderen tragbaren Vorrichtungen 1200 bis 1400.
Entsprechend verfahren die anderen Vorrichtungen 1200 bis 1500.
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Auf
der anderen Seite empfängt
die tragbare Vorrichtung 1100 die Signale 142 der
weiteren Vorrichtungen 1200 bis 1500 als Signal 214 und
kann die darin enthaltenen weiteren Fremdpositionsinformationen 222 und
der entsprechenden Positionen 232' der weiteren tragbaren Vorrichtungen 1200 bis 1500 nutzen,
um die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts 1600 zu bestimmen,
z. B. als x-y-Koordinaten (28|30). Entsprechend können die
anderen tragbaren Vorrichtungen 1200 bis 1500 basierend
auf den Fremdpositionsinformationen und der entsprechenden Positionen
der weiteren tragbaren Vorrichtungen 1100 bis 1500 ebenfalls
verfahren, um selbst die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts 1600 zu
bestimmen.
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In
anderen Worten, in dem zuvor beschriebenen Szenario sind alle tragbaren
Vorrichtungen 1100 bis 1500 ähnlich den Ausführungsbeispielen 300 und 400 der 1C und 1D ausgebildet,
die Fremdpositionsinformationen und Eigenpositionsinformationen
bzw. eigene Positionen zu senden und zu empfangen und selbst die
Position des mobilen Kommunikationsendgeräts zu bestimmen.
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Die
Position des mobilen Kommunikationsendgeräts und gegebenenfalls der tragbaren
Vorrichtungen 1100 bis 1500 kann beispielsweise
als Karte auf einem Graphikdisplay, das die Umgebung und die Positionen
der tragbaren Vorrichtungen sowie des mobilen Kommunikationsendgeräts anzeigt,
dargestellt werden, oder beispielsweise als Textinformation oder
durch Sprachausgabe an die Einsatzkräfte weitergegeben werden.
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In
Ausführungsbeispielen
können
einige der tragbaren Vorrichtungen ähnlich der Vorrichtung 100 gemäß 1A ausgebildet
sein, die selbst erzeugten Fremdpositionsinformationen und Eigenpositionsinformationen
an andere tragbare Vorrichtungen zu senden, jedoch nicht selbst
die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts zu bestimmen. Die Position
des mobilen Kommunikationsendgeräts kann
dieser dann beispielsweise als Ergebnis von einer anderen tragbaren
Vorrichtung ähnlich
den Vorrichtungen 200 bis 400 gemäß den 1B bis 1D beispielsweise
graphisch, textuell oder sprachlich mitgeteilt werden.
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In
alternativen Ausführungsbeispielen
bzw. Szenarien können
die tragbaren Vorrichtungen ausgebildet sein, ihre eigene Position
selbst beispielsweise mittels endgeräte-gestützter Verfahren wie dem GPS-Verfahren
zu bestimmen.
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In
weiteren alternativen Szenarien können die tragbaren Vorrichtungen
ausgebildet sein, die eigene Position mittels WLAN-Fingerprinting
zu bestimmen. Dabei werden aktuell gemessene Umgebungsdaten, wie
etwa die Signalstärke
verschiedener Signalquellen, mit einer vorher angelegten Referenzdatenbank
verglichen und so die aktuelle Position ermittelt. Die Datenbank
enthält
dabei im Vorfeld aufgenommene Datensätze an verschiedenen Referenzpunkten
innerhalb des abzudeckenden Areals. Ein Beispiel ist das WLAN-Fingerprinting, bei
dem z. B. die Signalstärke
der Signale, die von den verschiedenen Access-Points bzw. Zugangspunkten
empfangen werden, als Eigenpositionsinformationen verwendet werden
und mit der zuvor genannten Referenzdatenbank verglichen werden,
um so die eigene Position bestimmen zu können.
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Wie
zuvor schon kurz dargelegt, können Ausführungsbeispiele
der Vorrichtung 1100 bis 1500 ausgebildet sein,
die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts mittels Multilateration
zu bestimmen. Hierfür
können
beispielsweise als Fremdpositionsinformationen die Signalstärke des
empfangenen Signals RSS oder die Signallaufzeit (TOF – Time of Flight)
bzw. insbesondere die Signallaufzeitdifferenz (DTOF – Differential
Time of Flight) verwendet werden. Dabei wird anhand der Fremdpositionsinformationen
eine Entfernung des Senders (hier des mobilen Kommunikationsendgeräts) zum
Empfänger
(hier die tragbaren Vorrichtungen) bestimmt, und anhand dieser Entfernungen
die Position des Senders bzw. des mobilen Kommunikationsendgeräts bestimmt. Dabei
kann mit drei Empfängern
bzw. tragbaren Vorrichtungen die Position des Senders bzw. des tragbaren
Kommunikationsendgeräts
in einer Ebene, z. B. dem x,y-Koordinatensystem, eindeutig bestimmt werden,
und mit vier tragbaren Vorrichtungen die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts im Raum,
z. B. in einem x,y,z-Koordinatensystem eindeutig bestimmt werden.
Es können
mehr als die drei oder vier Vorrichtungen verwendet werden, um beispielsweise
bei Umgebungsbedingungen, die die Genauigkeit der Messungen störend beeinflussen, die
Genauigkeit der Positionsbestimmung zu erhöhen.
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Endgeräte-gestützte Verfahren
zur Eigenpositionsbestimmung, wie beispielsweise GPS, oder Infrastruktur-basierte
Lösungen,
wie beispielsweise WLAN-Fingerprinting, ermöglichen die absolute Positionsbestimmung
bzw. eine Positionsbestimmung in einem absoluten Koordinatensystem
für die
Bestimmung der Position der einzelnen tragbaren Vorrichtungen und
damit indirekt auch eine absolute Positionsbestimmung des mobilen
Kommunikationsendgeräts.
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Unabhängig von
den zuvor genannten Verfahren können
die tragbaren Vorrichtungen anhand entsprechender Algorithmen, beispielsweise
auch mittels des Multilaterationsalgorithmus, eine relative Positionsbestimmung
zueinander durchführen,
das heißt
ein relatives Koordinatensystem und die eigenen Positionen innerhalb
dieses relativen Koordinatensystems definieren, um damit auch eine
relative Position des mobilen Kommunikationsendgeräts zu bestimmen.
Solche Verfahren können
vollkommen autark und unabhängig
von jedwedem absoluten Koordinatensystem oder irgendwelcher Infrastrukturen, sei
es GPS oder WLAN eingesetzt werden.
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Ferner
kann die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts jedoch
auch mittels Fingerprinting, beispielsweise WLAN-Fingerprinting
ermittelt werden, indem beispielsweise eine Referenzdatenbank erzeugt
wird, bei der nicht die Signalstärke verschiedener
Sender an jeweils einer Empfangsposition gemessen wird, sondern
die Signalstärke
eines Senders an verschiedenen Positionen bzw. durch verschiedene
Empfänger
gemessen wird, und diese Messungen für verschiedene Sender-/Empfängerpositionsszenarien
durchgeführt
wird.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts mittels
eines sogenannten winkelbasierten Ortungsverfahrens bestimmt werden.
Winkelbasierte Ortungsverfahren können beispielsweise schon mit lediglich
zwei tragbaren Vorrichtungen durchgeführt werden. Dabei wird von
jeder der tragbaren Vorrichtungen der Winkel der Richtung, aus der
das Signal 112 des mobilen Kommunikationsendgeräts 1100 empfangen
wurde, zu einer Bezugsrichtung bestimmt. Diese Bezugsrichtung kann
beispielsweise die Richtung sein, in der sich die andere tragbare Vorrichtung
befindet. In diesem Fall bestimmen beide tragbaren Vorrichtungen
jeweils den Winkel der Richtung, aus dem sie dasselbe Signal des
mobilen Kommunikationsendgeräts
empfangen haben in Bezug auf die gemeinsame Verbindungsrichtung
bzw. Verbindungslinie, und können
so über
den Schnittpunkt der durch die zwei Winkel definierten Geraden die Position
des mobilen Kommunikationsendgeräts
bestimmen.
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2B zeigt
ein alternatives Szenario, ähnlich
dem Szenario gemäß 2A,
in dem zusätzlich eine
zentrale Vorrichtung 1700 eingesetzt wird. In einem ersten
Ausführungsbeispiel
kann die zentrale Vorrichtung 1700 ausgebildet sein, ähnlich den
tragbaren Vorrichtungen 200, 300 und 400 Signale 214 mit
den Fremdpositionsinformationen und den Eigenpositionsinformationen
der tragbaren Vorrichtungen 1100 bis 1500 zu empfangen
und darauf basierend die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts 1600 zu
bestimmen. Im Gegensatz zu den tragbaren Vorrichtungen 1100 bis 1500 weist
die Zentraleinheit 1700 nicht notwendigerweise eine zweite
Einrichtung zum Erzeugen einer Selbstpositionsinformation auf. Damit
kann auf einfache Weise, beispielsweise mit fünf tragbaren Vorrichtungen 1100 bis 1500 gemäß dem Ausführungsbeispiel 100 gemäß 1A die
Position des mobilen Kommunikationsendgeräts bestimmt werden und dann
auf wie zuvor beschriebene Weise den Einsatzkräften zur Verfügung gestellt
werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
sind die tragbaren Vorrichtungen 1100 bis 1500 ausgebildet,
lediglich die Eigenpositionsinformationen, nicht jedoch die eigene
Position bestimmen zu können, und
diese an die zentralen Vorrichtungen 1700 zu senden. Die
zentrale Vorrichtung 1700 ist bei spielsweise ausgebildet,
aus den Eigenpositionsinformationen die Positionen der einzelnen
tragbaren Vorrichtungen zu bestimmen, und diese beispielsweise in
einem Signal 542 an die tragbaren Vorrichtungen zu senden,
die diese dann zur Bestimmung der Position des mobilen Kommunikationsendgeräts verwenden und/oder
zusammen mit den eigenen Fremdpositionsinformationen an die anderen
tragbaren Vorrichtungen senden können.
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Eine
entsprechende Funktionalität
kann auch in einem Ausführungsbeispiel
der tragbaren Vorrichtung integriert werden.
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3A zeigt
ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels
eines Verfahrens zum Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, das
eine bestimmte schnurlose Schnittstelle nutzt.
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Dabei
wird in 3010 dasselbe Signal 112 des mobilen Kommunikationsendgeräts 1600 gemäß der bestimmten
schnurlosen Kommunikationsschnittstelle durch zumindest eine erste
tragbare Vorrichtung, z. B. 1100, und eine zweite tragbare
Vorrichtung, z. B. 1200, empfangen.
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In 3020 wird
basierend auf dem empfangenen Signal 112' zumindest eine erste Fremdpositionsinformation 122 zum
Bestimmen der Position des mobilen Kommunikationsendgeräts durch
die erste tragbare Vorrichtung 1100 erzeugt und eine zweite Fremdpositionsinformation 122 zum
Bestimmen der Position des mobilen Kommunikationsendgeräts durch
die zweite tragbare Vorrichtung 1200 erzeugt.
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Ferner
wird in 3030 zuvor, parallel dazu oder danach zumindest
eine erste Eigenpositionsinformation 132, 132' durch die erste
tragbare Vorrichtung 1100 erzeugt und eine zweite Eigenpositionsinformation 132, 132' durch die zweite
tragbare Vorrichtung 1200 erzeugt.
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In 3040 wird
die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts basierend auf zumindest
der ersten Fremdpositionsinformation und der zweiten Fremdpositionsinformation
sowie der ersten Eigenpositionsinformation und der zweiten Eigenpositionsinformation
bestimmt.
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Bei
derartigen Ausführungsbeispielen
kann die Fremdpositionsinformation beispielsweise ein Winkel sein,
und die Fremdposition basierend auf dem von der ersten tragbaren
Vorrichtung gemessenen ersten Winkel und dem von der zweiten tragbaren
Vorrichtung gemessenen zweiten Winkel bestimmt werden.
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In
einem alternativen Ausführungsbeispiel des
Verfahrens werden beispielsweise drei tragbare Vorrichtungen verwendet.
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Dabei
wird in 3010 dasselbe Signal 112 des mobilen Kommunikationsendgeräts 1600 gemäß der bestimmten
schnurlosen Kommunikationsschnittstelle durch zumindest eine erste
tragbare Vorrichtung, z. B. 1100, eine zweite tragbare
Vorrichtung, z. B. 1200, und eine dritte tragbare Vorrichtung,
z. B. 1300 empfangen.
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In 3020 wird
basierend auf dem empfangenen Signal 112' zumindest eine erste Fremdpositionsinformation 122 zum
Bestimmen der Position des mobilen Kommunikationsendgeräts durch
die erste tragbare Vorrichtung 1100 erzeugt, eine zweite Fremdpositionsinformation 122 zum
Bestimmen der Position des mobilen Kommunikationsendgeräts durch
die zweite tragbare Vorrichtung 1200 und eine dritte Fremdpositionsinformation
zum Bestimmen der Position des mobilen Kommunikationsendgeräts durch
die dritte tragbare Vorrichtung 1300 erzeugt.
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Ferner
wird in 3030 zuvor, parallel dazu oder danach zumindest
eine erste Eigenpositionsinformation 132, 132' durch die erste
tragbare Vorrichtung 1100 erzeugt, eine zweite Eigenpositionsinformation 132, 132' durch die zweite
tragbare Vorrichtung 1200 und eine dritte Eigenpositionsinformation 132, 132' durch die dritte
tragbare Vorrichtung 1300 erzeugt.
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In 3040 wird
die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts basierend auf zumindest
der ersten Fremdpositionsinformation, der zweiten Fremdpositionsinformation
und der dritten Fremdpositionsinformation sowie der ersten Eigenpositionsinformation,
der zweiten Eigenpositionsinformation und der dritten Eigenpositionsinformation
bestimmt.
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Bei
derartigen Ausführungsbeispielen
kann die Fremdpositionsinformation beispielsweise mittels eines
Multilaterationsalgorithmus bestimmt werden.
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3B zeigt
ein Flussdiagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens
zum Bestimmen einer Position eines mobilen Kommunikationsendgeräts, das
eine bestimmte schnurlose Kommunikationsschnittstelle nutzt, das
im Wesentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel
gemäß 3A entspricht.
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Das
zweite Ausführungsbeispiel
gemäß 3B weist
zusätzlich
in 3035 ein Senden der zumindest ersten und zweiten Fremdpositionsinformation
durch die erste und zweite tragbare Vorrichtung 1100 mittels
einer anderen Kommunikationsschnittstelle auf, die von der bestimmten
Kommunikationsschnittstelle des mobilen Kommunikationsendgeräts unterschiedlich
ist.
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Alternativ
kann das zweite Ausführungsbeispiel
gemäß 3B auch
für drei
oder mehr tragbare Vorrichtungen verwendet werden, und weist dann beispielsweise
für drei
tragbare Vorrichtungen zusätzlich
in 3035 ein Senden der zumindest ersten, zweiten und dritten
Fremdpositionsinformation durch die erste, zweite bzw. dritte tragbare
Vorrichtung 1100 mittels einer anderen Kommunikationsschnittstelle
auf, die von der bestimmten Kommunikationsschnittstelle des mobilen
Kommunikationsendgeräts unterschiedlich
ist.
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Für die Verfahren
gemäß den 3A und 3B gelten
die Ausführungen
zu den Ausführungsbeispielen
der tragbare Vorrichtungen gemäß den 1A bis 1D und
den Ausführungen
anhand der beispielhaften Szenarien gemäß den 2A und 2B entsprechend.
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In
anderen Worten, Ausführungsbeispiele der
Vorrichtungen und Verfahren zur Ortung kooperativer bzw. fremder,
mobiler Kommunikationsendgeräte
basieren beispielsweise auf einem existierenden Drahtlos-Netzwerk,
z. B. WLAN. Die Einsatzkräfte tragen
mobile bzw. tragbare Endgeräte
mit Drahtlos-Schnittstelle,
zuvor als tragbare Vorrichtungen bezeichnet, und verteilen sich
in dem Areal, in dem die zu ortende Zielperson vermutet wird. Die
Mobilendgeräte
können über eine
Möglichkeit
verfügen, ihre
eigene Position zu bestimmen, die auch als Selbstlokalisierungseinheit
bezeichnet werden kann. Dies kann beispielsweise im Außenbereich
durch GPS erfolgen, im Innenbereich bieten sich beispielsweise ein
client-basiertes, funknetzbasiertes Verfahren, wie z. B. WLAN-Fingerprinting
an.
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Die
mobilen Endgeräte
der Einsatzkräfte kommunizieren
untereinander über
eine Kommunikationseinheit, siehe Kommunikationseinrichtung 150 in
den 1A bis 1B. Dabei
handelt es sich um eine drahtlose Schnittstelle, z. B. WLAN, DECT, proprietäre Funksysteme
oder andere.
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Darüber hinaus
verfügen
die Endgeräte
bzw. tragbare Vorrichtungen über
eine erste Einrichtung 120, die auch als Fremdlokalisierungseinheit
bezeichnet werden kann. Diese kann die gleiche Netzwerktechnologie
bzw. die gleiche Kommunikationsschnittstelle (z. B. WLAN) wie das
Endgerät
der Zielperson verwenden, verhält
sich jedoch beispielsweise völlig
passiv.
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Beginnt
das Endgerät
der Zielperson Daten zu senden, so messen alle Fremdlokalisierungseinheiten
in den Endgeräten
bzw. tragbaren Vorrichtungen der Einsatzkräfte beispielsweise die Stärke des empfangen
Signals der Zielperson an ihrem jeweiligen Ort. Jedes Endgerät bzw. tragbare
Vorrichtung kommuniziert die empfangene Signalstärke zusammen mit der eigenen
Position oder Positionsinformation an die anderen Endgeräte bzw.
tragbaren Vorrichtungen. Auf diese Weise kann jedes Endgerät bzw. jede
tragbare Vorrichtung eine aktuelle Karte von der Signalstärke des
Endgeräts
der Zielperson aufbauen. Aus dieser Karte kann beispielsweise durch
Einsatz eines Multilaterationsalgorithmus die Position des Endgeräts der Zielperson
berechnet werden. Bei der Multilateration schließt jedes Endgerät aus der
Empfangsfeldstärke
auf eine Distanz zur Zielperson. Über geometrische Verfahren
kann dann die Position berechnet werden.
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Es
sind jedoch auch andere Verfahren zur Positionsbestimmung aus den
kommunizierten Daten möglich.
So kann beispielsweise auch ein Fingerprinting-Verfahren zum Einsatz
kommen.
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Bei
den mobilen Endgeräten
bzw. tragbaren Vorrichtungen der Einsatzkräfte kann es sich beispielsweise
um Smartphones mit WLAN-Schnittstellen handeln. Das Endgerät der Zielperson
kann beispielsweise ein Laptop sein, der ebenfalls über eine WLAN-Schnittstelle
verfügt.
In einem möglichen
Einsatzszenario befindet sich die Zielperson beispielsweise in der
Abflughalle eines Flughafens und nutzt die drahtlose, öffentliche
Internetverbindung eines Hotspots. Da im Flughafen bereits öfter solche
Einsätze
stattgefunden haben, ist für
das Areal beispielsweise eine Referenzdatenbasis für WLAN-Fingerprinting
vorhanden. Die Selbstlokalisierung der tragbare Vorrichtungen kann
also über
WLAN-Fingerprinting
erfolgen.
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Als
Kommunikationsmedium zwischen den Endgeräten der Einsatzkräfte kann
ebenfalls WLAN verwendet werden. Alter nativ kann beispielsweise eine
im Smartphone ebenfalls vorhandene UMTS-Schnittstelle für die Kommunikation
unter den Endgeräten
der Einsatzkräfte
genutzt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Kommunikation unter
den mobilen Endgeräten
der Einsatzkräfte
durch das WLAN-fähige
Laptop der Zielperson nicht entdeckt werden kann.
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Als
weitere Option können
die Endgeräte
der Einsatzkräfte
bzw. tragbaren Vorrichtungen mit zwei WLAN-Adaptern ausgestattet
sein, wobei ein Adapter dann rein passiv für die Fremdlokalisierung verwendet
werden kann, während
der andere mit dem zweiten WLAN-Adapter auf einem anderen Kanal
ein Ad-Hoc-Netzwerk für
die Kommunikation bildet.
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Ausführungsbeispiele
der zuvor beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren können dabei
folgende Anforderungen erfüllen:
- 1. Fähigkeit,
beliebige, unkooperative Endgeräte orten
zu können,
ohne die Hardware oder Software des unkooperativen Endgeräts verändern oder erweitern
zu müssen;
- 2. Im Innen- und Außenbereich
einsetzbar zu sein;
- 3. Ohne Zugriff auf eine bestehende Infrastruktur bzw. ohne
Modifikation einer gegebenenfalls bestehenden Infrastruktur einsetzbar
zu sein; und/oder
- 4. Ohne den Aufbau aufwendiger, auffälliger Infrastruktur einsetzbar
zu sein. Weitere Ausführungsbeispiele
können
ferner folgende Anforderungen erfüllen:
- 5. Eine Genauigkeit von wenigen Metern bei der Bestimmung der
Position der Zielperson zu ermöglichen;
und/oder
- 6. Eine unauffällige,
intuitive Bedienbarkeit aufzuweisen.
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Abhängig von
den Gegebenheiten können die
Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Verfahren
in Hardware oder in Software implementiert werden. Die Implementierung
kann auf einem digitalen Speichermedium, insbesondere einer Diskette,
einer CD oder DVD mit elektronisch auslesbaren Steuersignalen erfolgen,
die so mit einem programmierbaren Computersystem zusammenwirken,
dass eines der Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Verfahren
ausgeführt
wird. Allgemein bestehen die Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung somit auch in Software-Programm-Produkten bzw. Computer-Programm-Produkten,
bzw. Programm-Produkten mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten
Programmcode zur Durchführung
eines der Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Verfahren,
wenn eines der Softwareprogramm-Produkte auf einem Rechner oder auf
einem Prozessor abläuft.
In anderen Worten ausgedrückt
kann ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung somit als ein Computer-Programm bzw.
Software-Programm bzw. Programm mit einem Programmcode zur Durchführung eines
Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Verfahrens analysiert
werden, wenn das Programm auf einem Prozessor abläuft.
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Der
Prozessor kann hierbei von einem Computer, einer Chip-Karte, einem digitalen
Signalprozessor oder einem anderen integrierten Schaltkreis gebildet
sein.