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Stand der Technik
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Aus der
WO 99/08 169 A1 ist ein als elektromagnetisches Druckregelventil ausgebildetes elektrohydraulisches Ventil bekannt. Das bekannte elektromagnetische Druckregelventil umfasst einen Magnetteil aus wenigstens einer elektrisch ansteuerbaren Spule, einem Spulenkern und einem verschiebbar geführten Anker. Der Magnetteil bildet eine Tauchstufe in Form eines wenigstens abschnittsweise in den Spulenkern eintauchenden Ankers. Ferner ist im elektromagnetischen Druckregelventil ein Ventilteil aufgenommen, welches einen Zulauf, einen Rücklauf, einen Verbraucheranschluss und ein mit dem Anker zusammenwirkendes Ventilelement aufweist. Das Ventilteil weist ein erstes Sitzventil mit einem kugelförmigen Schließglied auf, wobei ein zwischen den Anker und das kugelförmige Schließglied geschaltetes Betätigungsglied vorgesehen ist. Das Betätigungsglied durchdringt eine Steuerbohrung des Ventilteiles und weist ein als Steuerkante ausgebildetes zweites Schließglied auf, das in Wirkverbindung mit einem die Steuerbohrung umgebenden Flachsitz ein zweites Sitzventil ausbildet.
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Elektromagnetische Druckregelventile, wie in
WO 99/08 169 A1 offenbart, können zum Beispiel in automatischen Getrieben eingesetzt werden und dienen dort zur Auslösung von Schaltvorgängen. Da derartige Druckregelventile durch das Hydraulikfluid des Getriebes, bei dem es sich in der Regel um Getriebeöl handelt, beaufschlagt werden und im Ölsumpf eines automatischen Getriebes angeordnet sind, können Partikel, die sich im Getriebeöl ablagern, in derartige Druckregelventile gelangen. Zwar ist der Zulaufanschluss des Ventilteils der Druckregelventile in der Regel mit einem Filter versehen, jedoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass kleine Partikel, welche den Filter passieren, sich zwischen dem Flachsitz und dem zweiten Schließgleid ablagern und dort die Funtionalität des Druckregelventils beeinträchtigen. Daher werden bei Einsatz der elektromagnetischen Druckregelventil in automatischen Getrieben Spülvorgänge vorgenommen, um das Ablagern von im Hydraulikfluid enthaltenen Partikeln insbesondere im Flachsitzbereich des Ventilteiles zu verhindern. Hierzu sind zwei verschiedene Spülvorgänge bekannt. Bei einem ersten Spülvorgang wird das Schließgleid des zweiten Sitzventils um einen Hubweg vom Flachsitz so weit abgehoben, dass der Durchfluss von Hydraulikfluid am Flachsitz maximal wird. Dies kann jedoch nicht verhindern, dass sich größere Partikel, welche den Filter passieren, im Flachsitz festsetzen, da der eingestellte Hubweg zu klein ist, um größere Partikel auszuspülen. Bei einem zweiten bekannten Spülzyklus wird das Schließglied um den maximal möglichen Verstellweg vom Flachsitz abgehoben, also das Sitzventil ganz geöffnet. Hierbei könnten zwar größere Partikel ausgespült werden, jedoch sinkt die Strömungsgeschwindigkeit und der Durchfluss derart stark ab, dass die Partikel letztlich schwächer weggespült werden und sich am Flachsitz anlagern können.
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In
DE 691 05 612 T2 wird ein Regulierungskegel für ein Ventil offenbart, wobei an der Umfangsfläche des Regulierungskegels V-förmige Nuten vorgesehen sind, deren Querschnittsfläche entlang der Längsachse des Regulierungskegels zunimmt.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung folgend, wird ein Verfahren zum Spülen eines elektrohydraulischen Ventils mit einem optimierten Spülvorgang vorgeschlagen, wobei durch den Spülvorgang ein durch einen Partikel hervorgerufenes mechanisches Klemmen des Schließgliedes am Flachsitz zuverlässiger vermieden wird. Der optimierte Spülvorgang wird während einer Spülzeit durchgeführt, die durch ein Zeitintervall gegeben ist, innerhalb dessen ein an einem Kolben des Ventils ausgebildetes Schließglied vom Flachsitz verfährt. Das Schließglied fährt von einer Null-Stellung, welche der Anlage des Schließgliedes am Flachsitz entspricht, bis zu einer Hubstellung, welche größer als die Maschenweite eines dem Ventilteil des Flachsitzdruckreglers vorgeschalteten Filtersiebs ist. Vorteilaft wird hierdurch während der Zeitspanne des Spülens eine relativ hohe Strömungsgeschwindigkeit im Flachsitz in Kombination mit einem Öffnungshub, der auch zum Ausspülen von größeren Partikeln ausreicht, realisiert. Dadurch ergibt sich einerseits eine größere Robustheit des elektrohydraulischen Ventils, an welchem der optimierte Spülzyklus implementiert ist, und andererseits eine Verbesserung der Schaltqualität an einem automatischen Getriebe, das mittels des elektrohydraulischen Ventils betrieben wird.
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Vorteilhafte Ausbildungen und Weiterentwicklungen der Erfindung werden durch die in den abhängigen Ansprüchen angegebenen Maßnahmen ermöglicht.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Spülvorgang ausgehend von einem Resthub eingeleitet wird, wobei bei einem dem Resthub entsprechenden Hubweg des Schließgliedes ein vorgebbarer Mindestdruck in dem hydraulischen Raum herrscht. Dieser Mindestdruck kann gleich oder um einen vorgegebenen kleinen Betrag geringer sein, als der maximal einstellbare Druck im hydraulischen Raum. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, dass der Spülvorgang mit einem relativen hohen Druck eingeleitet wird.
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Für die Ansteuerung des elektrohydraulischen Ventils ergeben sich mehrere Alternativen von zu durchlaufenden Spülzyklen:
Ein erster Spülzyklus sieht vor das Schließglied unabhängig vom Vorliegen einer Druckinformation von einem Resthubweg bis zu einem Endhubweg zu verfahren, der wenigstens der Maschenweite von Maschen eines auf das Ventilteil aufgeschobenen Filtereinsatzes entspricht, jedoch kleiner als der maximal verstellbare Hubweg ist. Nachdem der eingestellte Endhubweg eine Zeit lang beibehalten wird, wird das Schließglied in Richtung Flachsitz bewegt, wobei ein Hubweg durchlaufen wird, der dem Betrag des Hubweges zwischen der Maschenweite des Filtersiebes abzüglich des Resthubweges entspricht. Die Hubbewegungen sind auf den Abstand der Stirnseite des Schließgliedes zum Flachsitz bezogen und stellen demnach einen Öffnungshub und einen Schließhub dar. Die Null-Stellung des Hubweges wird bei Anlage des Schließgliedes am Flachsitz erreicht.
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Eine Verbesserung des skizzierten ersten Spülzyklus' zur Verringerung der Gefahr des Einklemmens von Partikeln kann dadurch erreicht werden, dass die Hubbewegung beim Schließen des Schließgliedes kurz angehalten wird, um nach einer Verzögerungszeit fortgesetzt zu werden. Gemäß dieses zweiten Spülzyklus' wird die Hubbewegung in Richtung auf das Erreichen des Resthubweges unterbrochen und so mit einer vergrößerten Strömungsgeschwindigkeit nachgespült. Da das Spülen gemäß des zweiten Spülzyklus' hier für eine Zeitdauer mit einer erhöhte Strömungsgeschwindigkeit erfolgt, ist die auf den Flachsitzdruckregler wirkende Reinigungswirkung verbessert.
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In einem weiteren, dritten Spülzyklus wird dieser abhängig vom im Flachsitzdruckregler aktuell erreichten Druck durchgeführt. Eine druckabhängige Durchführung des Spülzyklus am Flachsitzdruckregler verbessert die Spülwirkung erheblich und weist signifikante Vorteile hinsichtlich des Schaltkomforts eines automatischen Getriebes auf. Infolge dadurch erzielbarer geringerer Arbeitsdruckschwankungen innerhalb des automatisierten Schaltgetriebes oder eines Getriebeautomaten kann deren Funktion erheblich verbessert werden und durch die verbesserte Spülwirkung die Spülzeit erheblich reduziert werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung naher erläutert. Es zeigen
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1 ein Schnittbild durch einen mit einem Flachsitz ausgestatteten Druckregler,
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2 eine grafische Darstellung der Strömungsgeschwindigkeit im Flachsitz, des herrschenden Drucks im hydraulischen Raum und des Durchflusses sowie der Verlauf eines sich ergebenden Einklemmrisikos in Abhängigkeit vom Hubweg des Schließgliedes,
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3 eine schematische Gegenüberstellung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Spülzyklen mit zwei aus dem Stand der Technik bekannten Spülzyklen.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Der Darstellung gemäß 1 ist in Schnittdarstellung ein einen Flachsitz aufweisendes elektrohydraulisches Ventil zu entnehmen, welches als elektromagnetisches Druckregelventil ausgebildet ist.
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Das Druckregelventil 10 wird mittels eines Steckeranschlusses 12 elektrisch kontaktiert und umfasst einen Ventilteil 14 sowie einen Magnetteil 16. Im Magnetteil 16 des Druckreglers 10 ist eine Magnetspule 18 aufgenommen, die über eine Spulenkontaktierung 74 mit dem Steckeranschluss 12 in Verbindung steht. Die Magnetspule 18 ist in eine Umhüllung 20 eingebettet.
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Im Magnetteil 16 des Druckregelventils 10 befinden sich ein Magnetkern 22 sowie ein bewegbarer Anker 24. Der bewegbare Anker 24 ist durch eine sich am Gehäuse des Druckregelventils 10 abstützende Druckfeder 26 beaufschlagt. In dem bewegbaren Anker 24 ist ein Stellglied 28 aufgenommen, welches als Stellstange ausgeführt ist. Das als Stellstange ausgeführte Stellglied 28 ist in einer Buchse 30, die ihrerseits in dem Magnetkern 22 eingelassen ist, geführt. Der Magnetkern 22 weist eine Ausnehmung 32 auf, in welche eine dieser zuweisende Stirnseite des Ankers 24 eintaucht.
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Vor dem als Stellstange ausgeführten Stellglied 28 befindet sich ein als Kolben ausgebildetes Schließglied 34, in dem ein Ventilstößel 36 aufgenommen ist. Der Ventilstößel 36 ist in einer Führung 50 des Ventilteiles 14 geführt und ist endseitig mit einem Stift 52 versehen, der seinerseits ein in der Darstellung gemäß 1 kugelförmig ausgebildetes Schließelement 54 betätigt. Am Schließglied 34 ist darüber hinaus eine Membran 38 befestigt, die mittels eines Klemmrings 72 am Gehäuse des Druckregelventils 10 gemäß der Darstellung in 1 eingespannt ist.
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Eine Stirnseite 42 des Schließgliedes 34 weist einem Flachsitz 44 des Druckregelventils 10 zu, der an einem metallischen Einlegeteil in einem vorzugsweise aus Kunststoffgefertigten Hydraulikkörper 46 des Ventilteiles 14 ausgeführt ist. Der Hydraulikkörper 46 des Ventilteils 14 umfasst des Weiteren eine Ablauföffnung 48, welche in einen Niederdruckbereich 80 mündet. Im Hydraulikkörper 46 ist die bereits erwähnte Führung 50 ausgebildet, in der der Ventilstößel 36, der in dem Schließglied 34 aufgenommen ist, geführt ist. Die Führung 50 befindet sich innerhalb eines hydraulischen Raumes 64, der mit einem Arbeitsanschluss des Druckregelventils 10 verbunden ist. Am Arbeitsanschluss steht der vom Druckregelventil 10 eingestellte Regeldruck an. Auf den Hydraulikkörper 46 des Ventilteils 14 ist darüber hinaus ein Filtereinsatz 62 mit einem Filter aufgeschoben, der als Zulauffilter dient und eine bestimmte Maschenweite aufweist. Die Maschenweite des Filters im Filtereinsatz 62 beträgt zum Beispiel 100 μm, der maximale Durchmesser der Maschen also √ 2 ·100 μm. Partikel die kleiner als der maximale Durchmesser sind, können folglich die Maschen des Filters des Filtereinsatzes 62 gerade noch passieren, wodurch die Maximalgröße der in den Flachsitz 44 gelangenden Partikel begrenzt ist.
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An der Außenseite des Hydraulikkörpers 46 befinden sich Dichtringe 58, 60, welche im montierten Zustand des Ventilteiles 14 an einem Getriebe das dort herrschende Druckniveau, angedeutet durch Bezugszeichen 78, gegen den Magnetteil 16 abdichten. Der Ventilteil 14 ist durch das im Hochdruckbereich 78 bevorratete Hydraulikfluid des Getriebes beaufschlagt, welches durch den Filtereinsatz 62 am Zulaufanschluss des Ventilteils 14 ansteht. Der hydraulische Raum 64 ist durch das Schließelement 54 einerseits vom Zulaufanschluss trennbar und andererseits mit diesem verbindbar. Das Schließelement 54 bildet mit dem zugeordneten Ventilsitz am Zulaufanschluss ein erstes Sitzventil aus.
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Ein zweites Sitzventil des Druckregelventils wird durch die Stirnseite 42 des Schließgliedes 34 und den Flachsitz 44 gebildet. Die Hubbewegung des Schließgliedes 34 in Öffnungs- und Schließrichtung des Flachsitzes 44, welche das als Stellstange ausgebildete Stellglied 28, das Schließglied 34 mit daran befestigter Membran 38 sowie der vom Schließglied 34 umschlossene Ventilstößel 36 ausführen, ist durch den mit Bezugszeichen 70 identifizierten Doppelpfeil dargestellt. Das zweite Sitzventil steuert den Ablauf von Hydraulikfluid aus dem Hydraulikraum 64 zur Ablauföffnung 48.
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In der Darstellung gemäß 2 ist der Verlauf des Druckes, der Strömungsgeschwindigkeit und der Verlauf des Durchflusses und der Verlauf eines sich ergebenden Einklemmrisikos grafisch dargestellt. In der Darstellung gemäß 2 ist auf der Abszisse der Hub des Schließgliedes 34 beziehungsweise der Abstand der Stirnseite 42 des Schließgliedes vom Flachsitz 44 aufgetragen. Der Nullwert des Hubweges liegt links in 2. Bei einem Hubweg h von Null liegt die Stirnseite 42 des Schließgliedes 34 gerade am Flachsitz 44 an, dass heißt, das Sitzventil ist geschlossen. Im Diagramm gemäß 2 ist ein Druckverlauf im Ventilteil 14 und dort insbesondere innerhalb des hydraulischen Raumes 64 in Abhängigkeit vom eingestellten Hubweg h der Stirnseite des Schließgliedes 34 durch Bezugszeichen 106 gekennzeichnet. Der Druckverlauf 106 verläuft von h = 0, bei dem ein Maximaldruck pmax herrscht, bis zu einem Minimaldruck pmin, wenn h den Wert hmax annimmt, d. h. der maximal verstellbare Hubweg erreicht ist und der Flachsitz 44 voll geöffnet ist. Bei einem Hubweg h, der dem Resthub 102 entspricht, ist noch nahezu der ganze Maximaldruck erhalten. Der Verlauf der Strömungsgeschwindigkeit im Flachsitz 44 ist durch die in 2 mit Bezugszeichen 108 gekennzeichnete Kurve wiedergegeben. Die mit Bezugszeichen 108 gekennzeichnete, die Strömungsgeschwindigkeit des Mediums repräsentierende Kurve weist im Bereich kurz hinter dem Resthub 102 der Stirnseite 42 des Schließgliedes 34 ein ausgeprägtes Maximum auf. Ähnlich dem Verlauf der Strömungsgeschwindigkeit 108 des Fluids bis zum Erreichen des Resthubes 102 verhält sich der Verlauf eines Durchflusses, vergleiche Bezugszeichen 110 in 2, wobei unter dem Durchfluss die Menge des durch den Flachsitz abströmenden Hydraulikfluids verstanden wird. Das Maximum des Durchflusses 106 tritt jedoch bei einem etwas größeren Hubweg h auf.
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Aus dem in 2 dargestellten Diagramm geht hervor, dass der Druck 106 nach Erreichen eines Resthubes 102 bis zum Erreichen eines Endhubweges 104 abnimmt, während die Strömungsgeschwindigkeit 108 zwischen dem dem Resthub 102 und dem Endhubweg 104 entsprechenden Hubweg ihr Maximum annimmt. Der Endhubweg 104 ist bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel gerade so groß wie die Maschenweite von Maschen des Filtereinsatzes 62 bezogen auf dessen senkrechtes Maß separater Gitterstäbe ausgebildet. In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist der Endhubweg 104 wenigstens so groß wie der maximale Durchmesser der Maschen ausgebildet und beträgt bei einer Maschenweite von z. B. 100 μm des Filtereinsatzes 62 folglich √ 2 ·100 μm. Der Endhubweg 104 kann auch größer als dieser Wert ausgebildet werden. So ist in einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass der Endhubweg dem maximalen Durchmesser der Maschen des Filtereinsatzes 62 zuzüglich eines Sicherheitszuschlages von beispielsweise 50 μm entspricht. Natürlich ist auch ein anderer Sicherheitszuschlag zwischen etwa 30 und 80 μm einstellbar. Wichtig ist, dass der Endhubweg 104 deutlich kleiner als der maximale Verstellweg 202 des Schließgliedes 34 ist, so dass die Strömungsgeschwindigkeit 108 nicht vollkommen absinken. Unter deutlich kleiner ist in diesem Zusammenhang zu versehen, dass der Endhubweg 104 einen Hubweg h nicht überschreiten sollte, bei dem die Strömungsgeschwindigkeit 108 auf 20% ihres Maximalwertes abgesunken ist. Vorzugsweise überschreitet der Endhubweg 104 einen Hubweg h nicht, bei dem die Strömungsgeschwindigkeit 108 auf 40% ihres Maximalwertes abgesunken ist.
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Wie aus dem Diagramm gemäß 2 hervorgeht, stellt sich bei Erreichen des dort gewählten Endhubweges 104, welche gerade der Maschenweite des Filtereinsatzes entspricht, zwar nicht mehr die maximale Strömungsgeschwindigkeit am Flachsitz 44 ein, jedoch eine noch als akzeptabel einzustufende Strömungsgeschwindigkeit, die etwa 50% von vmax, d. h. der maximalen sich im Flachsitz 44 einstellenden Strömungsgeschwindigkeit entspricht.
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Wie aus der Darstellung gemäß 2 hervorgeht, ist durch die mit Bezugszeichen 112 bezeichnete Kurve das Einklemmrisiko bei einer typischen Schmutzverteilung angedeutet. Das Einklemmrisiko 112 ist am größten, wenn sowohl der Durchfluss 110 als auch die Strömungsgeschwindigkeit 108 im Flachsitz noch gering sind, d. h. unterhalb des Resthubes 102 liegen.
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Der Darstellung gemäß 3 sind aus dem Stand der Technik bekannte Spülzyklen den erfindungsgemäß vorgeschlagenen drei Spülzyklen einander gegenübergestellt.
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Aus der Darstellung gemäß 3 lässt sich entnehmen, dass bei einer bisher verwirklichten, durchflussorientierten Spülzykluslösung während einer Zeitspanne 204 in der Größenordnung von 10 ms ein rechteckförmig konfigurierter Spülzyklus bis zum Maximaldurchfluss erfolgt. Hierzu wird ein Endhubweg sehr rasch angefahren, der etwas größer als der Resthub 102 ist und rechts vom Durchflussmaximum endet. Anschließend wird während der Zeitspanne 204 gespült und das Schließglied 34 anschließend wieder rasch an den Flachsitz 44 zurückgestellt.
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Ein weiterer aus dem Stand der Technik bekannter Spülzyklus, der in 3 als zweiter von links dargestellt ist, sieht vor, während eines ersten Hubweges 206 die Stirnseite 42 des Schließgliedes 34 in die Öffnungsposition zu stellen, d. h. den maximalen Hubweg von der Schließstellung in die Öffnungsstellung des Schließgliedes 34 vorzunehmen. Nach einer Verweildauer 204 des Kolbens 34, während der der Flachsitz 44 geöffnet steht und eine geringe Durchflussgeschwindigkeit 110, vergleiche 2, herrscht, wird das Schließglied 34 mit seiner Stirnseite 42 wieder in den Flachsitz 44 gestellt, vergleiche zweiter Hub 208, der dem Schließhub entspricht. Die aus dem Stand der Technik bekannten beiden, in der Darstellung gemäß 3 linksstehend wiedergegebenen Spülzyklen beginnen bei einer Stellung des Schließgliedes 34, in der der Hubweg gleich 0 ist, d. h. der Flachsitz 44 vollständig geschlossen ist.
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Demgegenüber zeichnen sich die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Spülzyklen 210, 212 und 214 dadurch aus, dass diese ein Spülen des Flachsitzes 44 dann ermöglichen, wenn, wie in 2 dargestellt, eine erhöhte Strömungsgeschwindigkeit vorliegt. Bei Erreichen des Resthubes 102 befindet sich die Strömungsgeschwindigkeit 108 nur knapp unter ihrem Maximalwert, welchen die Strömungsgeschwindigkeit 108 während der Spülzeit annimmt. In 2 ist mit dem Bezugszeichen 100 und dem Doppelpfeil der Hubweg bezeichnet, um den das Schließglied während der Spülzeit verfährt. Am Flachsitz 44 des Ventils 10 herrscht während der Spülzeit 204 eine Strömungsgeschwindigkeit 108 des Hydraulikfluids zwischen 13 m/s und 17 m/s bei einem Druckregelventil mit einer maximalen Durchflussauslegung von 0,8 l/min.
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Wie 3 zeigt, erfolgt beim ersten Spülzyklus 210 der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung folgend eine Öffnungsbewegung des Schließgliedes 34, d. h. ein Entfernen der Stirnseite 42 vom Flachsitz 44 vom Resthub 102 bis zum Hubweg 104. Durch das weitere Öffnen des Flachsitzes 44, ausgehend von dem Resthub 102 bis zum Hubweg 104, erfolgt ein schlagartiges Öffnen des Flachsitzes 44. Der auftretende Strömungsimpuls im Bereich des Flachsitzes 44 entfernt dort möglicherweise anhaftende Partikel aus diesem. Anschließend erfolgt die Schließbewegung bis zum erneuten Erreichen des Resthubes 102.
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Der erste Spülzyklus 210 findet seinen Beginn ausgehend vom Resthub 102; dies bedeutet, dass der Flachsitz 44 bei Beginn des ersten erfindungsgemäß vorgeschlagenen Spülzyklus' 210 geöffnet steht und bereits eine beträchtliche Strömungsgeschwindigkeit 108 im Flachsitz 44 herrscht, die durch ein schlagartiges Öffnen bis zum Erreichen des Hubweges 104 zum Wegspülen von Partikeln aufgrund des sich einstellenden Impulses ausgenutzt werden kann.
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Bezugszeichen 212 bezeichnet den zweiten erfindungsgemäß vorgeschlagenen Spülzyklus. Auch der zweite Spülzyklus 212 beginnt ausgehend vom Resthub 102. Aus der dem Resthub 102 entsprechenden Position wird das Schließgliedes 34 mit seiner Stirnseite 42 in Öffnungsrichtung betätigt. Im Vergleich zum ersten erfindungsgemäß vorgeschlagenen Spülzyklus 210, ist der Hubweg, um den das Schließglied 34 aus dem Flachsitz 44 gestellt wird, größer bemessen als der in Öffnungsrichtung erfolgende Öffnungshub gemäß des ersten Spülzyklus' 210. Durch den großen Hubweg zu Beginn des Zyklus wird erreicht, dass auch besonders große Partikel ausgespült werden. Aus dem Hub-/Zeitverlauf 200.2 des zweiten erfindungsgemäß vorgeschlagenen Spülzyklus' 212 geht hervor, dass nach einer leicht verkürzten Haltezeit eine Bewegung des Schließgliedes 34 mit seiner Stirnseite 42 entsprechend eines Teilschließhubweges erfolgt. Danach wird die Teilhubbewegung unterbrochen und nach Verstreichen einer kurzen Zeitspanne fortgesetzt, bis das Schließglied 34 mit seiner Stirnfläche 42 die dem Resthub 102 entsprechende Hubposition nach Verstreichen der Spülzeit 204 wieder erreicht hat. Bei dem zweiten erfindungsgemäß vorgeschlagenen Spülzyklus 212 erfolgt die Unterbrechung des in Schließrichtung verlaufenden Hubes des Schließgliedes 34 bei Erreichen des Hubweges 104, bei dem, vergleiche Darstellung in 2, noch eine akzeptabel hohe Strömungsgeschwindigkeit 108 im Flachsitz 44 herrscht, so dass Partikel effizient herausgespült werden können.
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Durch Bezugszeichen 214 ist ein dritter erfindungsgemäß vorgeschlagener Spülzyklus bezeichnet, bei dem ein Spülen des Flachsitzes 44 abhängig vom aktuell erreichten Druck erfolgt. Entsprechend des Hub-/Zeitverlaufes 200.3 gemäß 3 wird der aktuell erreichte Druck mittels eines Diagnosesignals ermittelt, welches an das Steuergerät des Getriebeautomaten beziehungsweise des automatisierten Getriebes übermittelt wird. Der Druck kann beispielsweise mit einem Sensor diagnostiziert werden. Es ist aber auch möglich aus einer unerwarteten Funktion einer Getriebekupplung auf das Vorliegen eines bestimmten Druckes zu schließen.
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Bei Detektion eines unerwartet niedrigen Druckes – wie gemäß des Druckverlaufes 106 in 2 dargestellt – im Hydraulikraum 64, wird auf das Einklemmen eines relativ großen Partikels geschlossen und der Endhubweg 104, der korrespondierend zur Maschenweite des Filtereinsatzes 62 ausgewählt wurde, angehoben. Das Schließglied 34 wird mit der Stirnseite 42 vom Partikel 68 wegbewegt, so dass dieser aus dem Bereich des Flachsitzes 44 ausgespült wird.
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Herrscht hingegen gemäß des dritten Spülzyklus' 214 ein hoher Druck im Hydraulikraums 64 und kann der Flachsitzes 44 dennoch nicht vollständig geschlossen werden, so wird auf das Einklemmen eines relativ kleinen Partikels 68 geschlossen. In diesem Falle wird der Endhubweg 104 abgesenkt und mit relativ großer Strömungsgeschwindigkeit für die Zeitdauer 204 gespült.
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Der durch Bezugszeichen 214 identifizierte dritte Spülzyklus stellt eine Ausführungsform eines Spülzyklus' für ein mit einem Flachsitz 44 versehenes Druckregelventil 10 dar, durch den die erreichbare Spülwirkung, d. h. der Austrag von Partikeln 68 aus dem Bereich des Flachsitzes 44, in zuverlässiger und reproduzierbarer Weise realisiert werden kann. Des Weiteren lässt sich durch die erfindungsgemäß vorgeschlagenen ersten, zweiten und dritten Spülzyklen der Schaltkomfort eines mehrstufigen Getriebeautomaten entscheidend verbessern, da es zu geringeren Arbeitsdruckschwankungen im hydraulischen Raum 64 des Druckregelventils 10 kommt. Durch eine Verbesserung der Spülwirkung, die aus der Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit 108 durch einen leicht geöffnet stehenden Flachsitz 44 und außerdem durch ein schlagartiges Öffnen des Flachsitzes 44 ausgehend von einer Öffnungsbewegung des Kolbens 64 von einem Resthub 102 aus erfolgen kann, wird die gesamte benötigte Spülzeit erheblich reduziert. Auch dadurch kann der Schaltkomfort des automatischen Getriebes beziehungsweise automatisierten Getriebes für Kraftfahrzeuge erheblich verbessert werden.