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Stand der Technik
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
pneumatischen Einrichtung eines Fahrzeugs beinhaltend wenigstens
zwei pneumatische, durch wenigstens eine pneumatische Leitung miteinander
verbundene Komponenten, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 sowie von einer pneumatische Einrichtung eines Fahrzeugs
beinhaltend wenigstens zwei pneumatische, durch wenigstens eine
pneumatische Leitung miteinander verbundene Komponenten, nach dem
Oberbegriff von Anspruch 6.
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Aus
dem Stand der Technik sind pneumatische Komponenten und pneumatische
Leitungen beispielsweise als Bestandteile einer wenigstens teilweise
pneumatischen Bremseinrichtung eines Nutzfahrzeugs bekannt, beispielsweise
aus der gattungsbildenden
DE
199 07 667 C1 . Dort ist eine Vorrichtung zur Befestigung
von pneumatischen Einrichtungen beschrieben, mit an einer Montageplatte
befestigten pneumatischen Geräten und mit einer Steckerleiste
zur Ankopplung von pneumatischen Fahrzeugleitungen.
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Das
Problem einer aufwändigen Fertigung und Montage von pneumatischen
Komponenten und pneumatischen Leitungen tritt vor allem bei einem
in einem Fahrerhaus in unmittelbarer Nachbarschaft des Fahrersitzes
angeordneten und vom Fahrer betätigbaren Feststellbremsventil
einer pneumatischen Bremseinrichtung eines Nutzfahrzeugs auf, welches mittels
mehrerer pneumatischer Leitungen an einen im Fahrerhaus bodenseitig
angeordneten pneumatischen Verteiler angeschlossen ist. Denn die
pneumatischen Leitungen bestehen aus Metall, müssen entsprechend
ihrem Verlauf gebogen und mit den entsprechenden Anschlüssen
am Festbremsventil und an dem pneumatischen Verteiler mit kombinierten Schraub-Steckverbindungen,
sog. fittings verbunden werden, was einen gewissen Herstell- und
Montageaufwand bedingt.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und
eine Einrichtung der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden,
dass die oben beschriebenen Nachteile vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 und Anspruch 6 gelöst.
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Offenbarung der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren gemäß Anspruch
1 ist gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a)
Herstellen wenigstens jeweils eines ein zum Anschluss der wenigstens
einen pneumatischen Leitung vorgesehenes Anschlussstück
umfassenden Abschnitts der pneumatischen Komponenten sowie der pneumatischen
Leitung aus Kunststoff durch Urformen und/oder Umformen und Verbinden
der Enden der pneumatischen Leitung mit den Anschlussstücken
der pneumatischen Komponenten mittels Stoffschluss und/oder Reibschluss
und/oder Formschluss, oder
- b) Herstellen von wenigstens Abschnitten der pneumatischen Komponenten
zusammen mit der pneumatischen Leitung sowie zusammen mit den Verbindungen
zwischen den Abschnitten der pneumatischen Komponenten und der pneumatischen
Leitung als einstückige Baugruppe aus Kunststoff in einem
Fertigungsschritt durch Urformen.
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Bei
einem solchen Abschnitt einer pneumatischen Komponente handelt es
sich bevorzugt um ein Gehäuse, eine Gehäuseschale
oder um einen Gehäuseabschnitt, welcher mit einem Anschlussstück mit
Anschlüssen für die wenigstens eine pneumatische
Leitung versehen ist. Solche Bauteile sind auf einfache Weise durch
Urform- und/oder Umformprozesse aus Kunststoff herstellbar.
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Urformprozesse
im Kunststoffbereich gehen von einem dünnflüssigen
Kunststoffvorprodukt oder von einer viskosen Kunststoffschmelze
aus, um daraus Kunststoffhalbzeuge oder wie im vorliegenden Fall
Fertigteile wie die pneumatische Leitung und die Abschnitte der
pneumatischen Komponenten zu erzeugen.
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Lieferformen
für die Verarbeitung im Rahmen eines solchen Urformprozesses
sind beispielsweise Kunstharze als niedermolekulare Vorprodukte oder
makromolekulare Rohstoffe, die flüssig, löslich oder
schmelzbar sind und erst nach der Verarbeitung ihre Gebrauchsfestigkeit
erhalten. Niedermolekulare Vorprodukte, die nach der formgebenden
Verarbeitung durch Polymerisation und/oder Vernetzung thermoplastische
oder duroplastische Kunststoffe ergeben, sind Reaktionsharze. Als
weitere Lieferform dienen Formmassen als flüssige, pastöse
oder feste Stoffe, wobei die plastische Formgebung unter Hitze und/oder
Druck spanlos erfolgt. Formmassen von Thermoplasten (Granulate oder
Pulver) dienen hauptsächlich als Spritzgieß- oder
Extrusionsformmassen. Formmassen von Duroplasten (Körper, Schnitzel
oder Bahnen aus Harz und Füllstoffen) dienen als Spritzgieß-
und Pressmassen.
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Der
Urformprozess kann beispielsweise ein Extrudierverfahren, ein Extrusionsblasformverfahren,
ein Spritzgussverfahren, ein Pressverfahren und/oder ein Laminierverfahren
beinhalten.
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Das
Extrudieren ist ein kontinuierlicher Urformprozess, bei dem ein
Kunststoff im thermoplastischen Zustand zwischen einer Schnecke
und einem beheizten Zylinder gefördert, aufgeschmolzen,
homogenisiert, entgast, verdichtet und durch ein Werkzeug geformt
wird. Zum Extrudieren von rohr- oder schlauchartigen Bauteilen wie
pneumatischen Leitungen und Schläuchen bildet das Werkzeug
einen Ringspalt und besitzt mittig einen Dorn als Verdrängungskörper.
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Das
Extrusionsblasformen ist ein Stückprozess zum Urformen
von Hohlkörpern wie beispielsweise Gehäusen oder
Gehäuseteilen von pneumatischen Komponenten oder von pneumatischen
Leitungen. Bei diesem Prozess wird ein Rohr abschnitt als Vorformling
in ein noch offenes Blasformwerkzeug extrudiert und dabei auf Warmformtemperatur abgekühlt.
Durch Schließen des gekühlten Blasformwerkzeugs
wird der Rohrabschnitt abgequetscht und mittels eines zuvor eingeführten
Blasdorns in die gewünschte Form aufgeblasen und durch
Kühlen verfestigt.
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Das
Spritzgießen ist ein Stückprozess für das
Urformen von Formteilen wie beispielsweise den Abschnitte der pneumatischen
Komponenten, welche bevorzugt Gehäuseteile dieser Komponenten sind.
Bei der Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe wird ein Zylinder
beheizt, in dem eine sich drehende Schnecke einen Thermoplast oder
einen thermoplastischen Elastomer plastifiziert und durch Axialverschiebung
in ein geschlossenes Formwerkzeug einspritzt. Dieses Formwerkzeug
ist gekühlt, damit der Thermoplast erstarrt oder sich die
Vernetzungsstellen des thermoplastischen Elastomers ausbilden. Nach
der Verfestigung wird das Formteil automatisch ausgeworfen.
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Das
Pressen ist ebenfalls ein Urformstückprozess. Bei vernetzbaren
Formmassen wird der Rohstoff in ein heißes, geöffnetes
Formwerkzeug eingelegt, durch Schließen des Werkzeugs geformt und
chemisch vernetzt. Die weitmaschige Vernetzung von Elastomeren wird
dabei als Vulkanisiation bezeichnet, die engmaschige Vernetzung
der Duroplaste Härtung. Da die Gestalt des Produkts durch die
chemische Vernetzung temperaturstabil fixiert ist, kann das fertige
Bauteil der heißen Form entnommen werden.
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Beim
Laminieren wird eine Form mit einem Gemisch aus geschnittenen Glasfasern
und Harz beschichtet, wobei sich nach dem Aushärten des
Harzes ein fester Formkörper ergibt.
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Beim
Umformen wird Halbzeug aus thermoplastischen Kunststoffen bis in
den weichelastischen Zustand erwärmt und in einem Werkzeug
unter geringer Kraft verformt und danach bei anhaltender Verformungskraft
unter den Einfrierbereich abgekühlt. Spezielle Verfahren
sind beispielsweise Warmumformen durch Vakuum oder Überdruck
oder Prägen. Mit dem Umformverfahren lassen sich aus urgeformten Kunststoffplatten
(Halbzeug) insbesondere Gehäuse, Gehäuseabschnitte
oder Gehäuseschalen von pneumatischen Komponenten fertigen.
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Die
beschriebene Aufzählung der Möglichkeiten zum
Herstellen der Abschnitte der pneumatischen Komponenten und der
wenigstens einen pneumatischen Leitung aus Kunststoff durch Urformen
und/oder Umformen ist nicht abschließend. Vielmehr ist
jeder Prozess denkbar, mit welchem mittels eines Urform- und/oder
Umformverfahrens eine Herstellung der Abschnitte der pneumatischen
Komponenten und der wenigstens einen pneumatische Leitung möglich
ist.
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Nach
der Herstellung der Abschnitte der pneumatischen Komponenten und
der wenigstens einen pneumatischen Leitung aus Kunststoff durch ein
Urform- und/oder Umformverfahren nach Alternative a) des Verfahrens
gemäß Anspruch 1 werden die Enden der pneumatischen
Leitung mit den Anschlussstücken oder Anschlüssen
der pneumatischen Komponenten durch Stoffschluss und/oder Reibschluss
und/oder Formschluss verbunden.
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Ein
Stoffschluss wird bei Kunststoffen bevorzugt durch Schweißen
oder Kleben erzeugt. Hierbei können wenigstens die Enden
der pneumatischen Leitung wie auch die Anschlüsse der pneumatischen Komponenten
im Laufe des Urform- oder Umformverfahrens glatt zylindrisch ausgebildet
werden, um einen glatten Stoß oder ein Ineinanderstecken
zu ermöglichen. Insbesondere beim Ineinanderstecken ergibt
sich eine vorteilhaft große Überdeckungsfläche
zwischen den Enden der pneumatischen Leitung und den Anschlüssen
der Komponenten.
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Beim
Kunststoffschweißen wird thermoplastisches Material an
der Verbindungsstelle zum plastischen Fließen erhitzt und
unter Druck zusammengepresst. Unter den Begriff „Kunststoffschweißen"
fällt auch das Reibschweißen, bei dem das Ausgangsmaterial
durch Reibung erhitzt und angeschmolzen wird, um einen Stoffschluss
zu erzeugen, bei dem jedoch kein zusätzliches Einbringen
von thermoplastischem Material erfolgt.
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Beim
Kleben werden hochmolekulare Stoffe, insbesondere Kunststoffe und
gegebenenfalls Lösemittel auf die Verbindungsstelle aufgebracht.
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Ein
Formschluss und/oder ein Reibschluss kann insbesondere dadurch erzeugt
werden, dass ineinander greifende Querschnitte wie beispielsweise hinterschnittene
Querschnitte und/oder keilförmige Querschnitte an den Enden
der pneumatischen Leitung bzw. an den Abschnitten der Komponenten
bereits durch Urformen bzw. Umformen erzeugt werden und der Verbindungsfertigungsschritt
dann lediglich darin besteht, dass diese Querschnitte gefügt
werden. Dadurch kann beispielsweise eine Steckverbindung realisiert
werden.
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Da
es gemäß Alternative a) des Verfahrens von Anspruch
1 nicht notwendig ist, dass die pneumatische Leitung und die Abschnitte
der pneumatischen Komponenten aus dem gleichen Kunststoff gefertigt
sind, kann die pneumatische Leitung anstatt als starre Leitung oder
als starres Rohr insbesondere aus einem elastischen Kunststoff,
beispielsweise aus einem Elastomer als flexibler Schlauch gefertigt
werden. Hingegen ist für die Ausbildung eines Gehäuses,
eines Gehäuseabschnitts oder einer Gehäuseschale
als Abschnitt einer pneumatischen Komponente ein steifer Kunststoff
geeigneter.
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Gemäß Alternative
b) des Verfahrens nach Anspruch 1 werden sowohl wenigstens die Abschnitte
der pneumatischen Komponenten, die wenigstens eine pneumatische
Leitung und die Verbindungen zwischen den Abschnitte der pneumatischen
Komponenten und der pneumatischen Leitung in einem Arbeitsgang als
einstückige Baugruppe durch Urformen hergestellt. Der Vorteil
besteht dann darin, dass keine weiteren Arbeitschritte notwendig
sind, um die Verbindungen herzustellen, wie dies Alternative a)
erfordert. Die pneumatische Leitung bildet dann zusammen mit den
Abschnitten der pneumatischen Komponenten eine vorfertigbare Baugruppe.
Demgegenüber ist die Gestaltung der Werkzeuge aufwändiger, da
diese sowohl für eine Herstellung der Abschnitte der pneumatischen
Komponenten als auch für die Herstellung der pneumati schen
Leitung ausgebildet werden müssen. Beispiele für
hierfür in Frage kommende Urformverfahren sind voranstehend
aufgeführt.
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Der
Vorteil des Verfahrens gemäß Anspruch 1 liegt
in einer einfacheren Fertigung und Montage der pneumatischen Einrichtung,
insbesondere wenn diese über eine größere
Anzahl von Leitungsverbindungen mit pneumatischen Komponenten verfügt. Insbesondere
werden keine teuren fittings mehr benötigt, um die Verbindungen
zwischen den pneumatischen Leitungen und den pneumatischen Komponenten
herzustellen. Durch den Urform- bzw. Umformprozess entfallen insbesondere
relativ teure spanende Fertigungsschritte. Weiterhin kann die pneumatische
Einrichtung aufgrund der Verwendung von Kunststoffen relativ leicht
bauen, was vor allem im Hinblick auf den Kraftstoffverbrauch bei
Kraftfahrzeugen von Vorteil ist. Nicht zuletzt bieten die einstückige Kunststoffbaugruppe
bzw. die stoffschlüssig miteinander verbundenen Kunststoffbauteile
eine für pneumatische Einrichtungen erforderliche Druckdichtigkeit.
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Gegenstand
der Erfindung sind daher gemäß Anspruch 6 pneumatische
Einrichtungen, bei welchen
- a) wenigstens jeweils
ein ein zum Anschluss der wenigstens einen pneumatischen Leitung
vorgesehenes Anschlussstück umfassender Abschnitt der pneumatischen
Komponenten und die pneumatische Leitung aus Kunststoff gefertigt
und die Enden der pneumatischen Leitung mit den Anschlussstücken
der pneumatischen Komponenten mittels Stoffschluss und/oder Reibschluss und/oder
Formschluss verbunden sind, oder bei welchen
- b) wenigstens jeweils ein ein zum Anschluss der wenigstens einen
pneumatischen Leitung vorgesehenes Anschlussstück umfassender
Abschnitt der pneumatischen Komponenten, die pneumatische Leitung
und die Verbindungen der Enden der pneumatischen Leitung mit den
Anschlussstücken der pneumatischen Komponenten als einstückige
Baugruppe aus Kunststoff gefertigt sind.
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Durch
die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in den
unabhängigen Ansprüchen angegebenen Erfindung
möglich.
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Besonders
bevorzugt sind die pneumatischen Komponenten und die wenigstens
eine pneumatische Leitung Bestandteile einer wenigstens teilweise
pneumatischen Bremseinrichtung eines Nutzfahrzeugs wie eines Zugfahrzeugs
und/oder eines Anhängerfahrzeugs.
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Insbesondere
kann dann die eine pneumatische Komponente ein Feststellbremsventil
der pneumatischen Bremseinrichtung und die andere pneumatische Komponente
ein an oder in einem Fahrerhaus des Fahrzeugs angeordneter pneumatischer Verteiler
sein, an welchen weitere pneumatische Leitungen anschließbar
sind.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform könnte die eine pneumatische
Komponente ein Betriebsbremsventil der pneumatischen Bremseinrichtung
und die andere pneumatische Komponente der an oder in dem Fahrerhaus
des Fahrzeugs angeordneter pneumatischer Verteiler sein. Ein solches
Betriebsbremsventil steuert über ein Bremspedal hintereinander
angeordnete Steuerventile mehrerer Bremskreise des Zugfahrzeugs
sowie die Betriebsbremse des Anhängers an. Im Falle einer
elektro-pneumatischen Bremsanlage steuert es darüber hinaus
wenigstens einen elektrischen Bremskreis an.
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Eine
weitere Variante sieht vor, dass die eine pneumatische Komponente
ein Schutzventil der pneumatischen Bremseinrichtung und die andere pneumatische
Komponente ein Lufttrockner der pneumatischen Bremseinrichtung ist.
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Schutzventile
dienen in pneumatischen oder elektro-pneumatischen Bremsanlagen
dazu, die Druckluft von einem Druckluftvorrat auf wenigstens zwei
voneinander getrennte Vorratskreise zu verteilen sowie eine Druckabsicherung
im intakten Kreis zu gewährleisten bei Ausfall eines der
Kreise sowie eine Druckabsicherung in allen Kreisen bei einem Ausfall des
Druckluftvorrats.
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Da
die Betriebsluft einer pneumatischen Bremsanlage einen gewissen
Anteil an Wasser in Form von Wasserdampf trägt und dieser
Wasserdampf kondensiert, wenn die beim Verdichten im Luftkompressor
erwärmte Luft auf Umgebungstemperatur abkühlt
und sich dann als Wasser in Leitungen, Luftbehältern, Ventilen
und Zylindern niederschlägt, wobei es durch Gefrieren des
Wassers zu Funktionsstörungen der Bremsanlage, zu Korrosion und
zum Auswaschen des Schmierfilms in Komponenten der Bremsanlage kommen
kann, dient der Lufttrockner dazu, das Kondensat abzuscheiden. Die Lufttrocknung
wird dabei meist nach dem Adsorptionsprinzip realisiert, indem die
Druckluft durch ein granulatartiges Trockenmittel mit Molekularsieben strömt,
in dessen Kristallgitterstruktur sich die Wassermoleküle
einlagern.
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Nicht
zuletzt kann die eine pneumatische Komponente ein Lufttrockner der
pneumatischen Bremseinrichtung und die andere pneumatische Komponente
ein Druckluftvorrat der pneumatischen Bremseinrichtung sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform sind die pneumatischen Komponenten
und die wenigstens eine pneumatische Leitung Bestandteile einer wenigstens
teilweise pneumatischen Luftfederungseinrichtung eines Nutzfahrzeugs
wie eines Zugfahrzeugs und/oder eines Anhängerfahrzeugs.
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Falls
eine der durch wenigstens eine pneumatische Leitung miteinander
verbundenen pneumatischen Komponenten ausfällt und ausgetauscht
werden muss, kann die pneumatische Leitung durchtrennt werden und
eine neue pneumatische Komponente mit einem Abschnitt einer weiteren
pneumatischen Leitung dadurch mit dem Rest der pneumatischen Leitung
verbunden werden, indem der Rest der pneumatischen Leitung und die
weitere pneumatische Leitung durch ein Verbindungsstück
miteinander verbunden werden.
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Die
Erfindung ist jedoch nicht auf die genannten Anwendungen beschränkt.
Sie kann vielmehr in allen pneumatischen Einrichtungen von Fahrzeugen
Anwendung finden.
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Genaueres
wird im Rahmen der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
deutlich.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 eine
schematische Querschnittsdarstellung eines Fahrerhauses eines Nutzfahrzeugs
mit einer pneumatischen Einrichtung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
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2 eine
schematische Einzeldarstellung der pneumatischen Einrichtung von 1.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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In
dem in 1 gezeigten Fahrerhaus 1 eines Nutzfahrzeugs
ist ein Feststellbremsventil 2 als Teil einer elektro-pneumatischen
Bremseinrichtung eines Nutzfahrzeugs gezeigt. Ein solches Feststellbremsventil 2 steuert
die Feststellbremsanlage der Bremseinrichtung, um das Zugfahrzeug
solo oder eine Zugfahrzeug-Anhängerkombination im Stand, auf
geneigter Fahrbahn und in Abwesenheit des Fahrers im Stillstand
oder eingebremst zu halten. Dazu sind pneumatische Federspeicherbremszylinder
in Bremsstellung entlüftet. Soll die Feststellbremsanlage
die Wirkung einer Hilfsbremsanlage erfüllen, d. h. dass
sie die Funktion der Betriebsbremsanlage ersetzt, falls diese ausfällt,
so ist das Feststellbremsventil für eine gestufte Hilfsbremsung
abstufbar und die Feststellbremsanlage steuert die Betriebsbremsanlage.
Das Feststellbremsventil 2 wirkt weiterhin über
ein Anhängersteuerventil auf die Betriebsbremsanlage des
Anhängers. Neben den Funktionen „Fahren" und Feststellen"
ist in dem Feststellbremsventil 2 eine Prüffunktion
verwirklicht, mit welcher geprüft wird, ob die zugespannte
Feststellbremse des Zugfahrzeugs den ungebremsten Anhänger
halten kann. Ein solches Feststellbremsventil 2 ist an
sich hinlänglich bekannt, beispielsweise aus der Technischen
Unterrichtung „Druckluftanlagen für Nutzfahrzeuge,
Teil 2 Geräte", Herausgeber Robert Bosch GmbH, 1994.
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Das
Feststellbremsventil 2 ist im Fahrerhaus 1 in
unmittelbarer Nähe zum Fahrersitz angeordnet, damit es
der Fahrer betätigen kann und hat vier Anschlüsse 4,
welche in einem Anschlussstück 6 realisiert sind,
nämlich einen Anschluss 4 für das Anhängersteuerventil,
einen Anschluss 4 für ein Feststellbremsventil,
einen Anschluss 4 für den Vorratsdruck und einen
Entlüftungsanschluss 4, wie insbesondere aus 2 hervorgeht.
Das Feststellbremsventil 2 hat weiterhin ein oberes Gehäuseteil 8 und
ein unteres Gehäuseteil 10, wobei ein Feststellbremshebel 12 in dem
oberen Gehäuseteil 8 geführt ist und
das untere Gehäuseteil 10 mit dem Anschlussstück 6 für
die vier pneumatischen Anschlüsse 4 versehen ist.
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Diese
vier pneumatischen Anschlüsse 4 des Feststellbremsventils 2 sind
durch vier pneumatische Leitungen 14 mit Anschlüssen 16 eines
pneumatischen Verteilers, hier in Form einer pneumatischen Verbindungsplatte 18 verbunden,
an welche weitere pneumatische Leitungen über weitere Anschlüsse 20 anschließbar
sind.
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Die
Funktion der Verbindungsplatte 18 besteht darin, eine Schnittstelle
für das Fahrerhaus 1 zur Verfügung zu
stellen, um dieses als vorgefertigte Baugruppe mit den weiterführenden,
am Rahmen angeordneten pneumatischen Leitungen zu verbinden. Weiterhin
sind solche Fahrerhäuser 1 in der Regel gegenüber
dem Rahmen kippbar ausgeführt, weshalb die starren oder
flexiblen pneumatischen Leitungen 14 in der Nähe
des Kippscharniers zum Ermöglichen der Kippbarkeit des
Fahrerhauses 1 in flexible Leitungen übergehen,
die an den weiteren vier Anschlüssen 20 der Verbindungsplatte 18 angeschlossen
sind. Die Verbindungsplatte 18 ist im Fahrerhaus 1 beispielsweise
bodenseitig angeordnet und beinhaltet acht Anschlüsse,
vier Anschlüsse 16 für die vier beispielsweise
starren pneumatischen Leitungen 14, welche zum Feststellbremsventil 2 führen
und die weiteren vier Anschlüsse 20 für
vier beispielsweise flexible weiter führende Leitungen,
welche beispielsweise zum Druckluftvorrat, zum Anhängersteuerventil,
zum Feststellbremsventil und zur Entlüftung führen.
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Die
Verbindungsplatte 18 samt der acht Anschlüsse 16, 20 ist
ein einstückiger Körper aus Kunststoff. Weiterhin
ist auch wenigstens das untere Gehäuseteil 10 des
Feststellbremsventils 2 aus einem Kunststoff gefertigt.
Nicht zuletzt bestehen auch die vier pneumatischen Leitungen 14 aus
Kunststoff, wobei das Kunststoffmaterial dieser Bauteile gleich
oder unterschiedlich ausgeführt sein kann.
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Gemäß einer
ersten Alternative werden das untere Gehäuseteil 10 des
Feststellbremsventils 2, die Verbindungsplatte 18 und
die vier pneumatischen Leitungen 14 getrennt voneinander
durch Urformen und/oder Umformen aus einem Kunststoff oder aus mehreren
unterschiedlichen Kunststoffen gefertigt. Danach erfolgt das Verbinden
der Enden der pneumatischen Leitungen 14 mit den Anschlüssen 4 am Anschlussstück 6 des
unteren Gehäuseteils 10 und den zugeordneten Anschlüssen 16 der
Verbindungsplatte 18 mittels Stoffschluss und/oder Reibschluss und/oder
Formschluss. Bevorzugt werden die Leitungen 14 mit den
Anschlüssen 4 und 16 durch Stoffschluss
verbunden, insbesondere durch Kunststoffschweißen oder
Kleben.
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Gemäß einer
weiteren Alternative werden das untere Gehäuseteil 10 zusammen
mit dem Anschlussstück 6 und den Anschlüssen 4,
die pneumatischen Leitungen 14 sowie die Verbindungsplatte 18 mit
ihren Anschlüssen 16 und 20 als einstückige
Baugruppe aus einem Kunststoffmaterial in einem Fertigungsschritt
durch Urformen hergestellt.
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- 1
- Fahrerhaus
- 2
- Feststellbremsventil
- 4
- Anschlüsse
- 6
- Anschlussstück
- 8
- oberes
Gehäuseteil
- 10
- unteres
Gehäuseteil
- 12
- Feststellbremshebel
- 14
- pneumatische
Leitungen
- 16
- Anschlüsse
- 18
- pneumatischer
Verteiler
- 20
- Anschlüsse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „Druckluftanlagen
für Nutzfahrzeuge, Teil 2 Geräte", Herausgeber
Robert Bosch GmbH, 1994 [0042]