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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches Spinnverfahren zur
Herstellung von Polyetherimid-(PEI)-Fasern bzw. Polyetherimidfaser-Vliesen,
Polyetherimidfasern auf denen und zwischen denen Polyetherimidpartikel
angeordnet sind sowie die Verwendung der Fasern, insbesondere in
Form von Vliesen und/oder als Beschichtung von weiteren Fasern oder
Fasergelegen. Insbesondere bei der Verwendung der erfindungsgemäßen
Fasern als faserige Beschichtung für Trägervliese
können Filtermedien mit hoher Abscheideleistung erhalten
werden.
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Elektrospinnverfahren
zur Herstellung von polymeren Fasern aus Polymerlösungen
sind seit langem bekannt [R. Dersch et al., Chemie in unserer
Zeit, Vol. 39, pp. 26–35, 2005]. Eine Vielzahl
von Polymeren kann nach diesem Prinzip zu Fasern versponnen werden.
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Über
das Verspinnen von Polyetherimid im elektrischen Feld liegen bisher
nur wenige Publikationen vor. Um Polyetherimid aus einer Lösung
verspinnen zu können, ist es erforderlich, Polyetherimid
in einem Lösungsmittel zu lösen, welches für
das Polyetherimid eine genügend hohe Löslichkeit
aufweist. Weiterhin muss das Lösungsmittel eine genügend
hohe Flüchtigkeit aufweisen, um eine Faserbildung gewährleisten
zu können. Ein Problem bei der Herstellung von Polyetherimid-Fasern,
Polyetherimid-Faservliesen und/oder von mit PEI-Fasern beschichteten
Vliesen, insbesondere Trägervliesen, ist jedoch, dass hierfür
bisher der Einsatz von Lösungsmitteln mit einem hohen Gefährdungspotential
erforderlich ist.
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Häufige
Lösungsmittel, welche für das Elektrospinning
verwendet werden, sind das giftige N,N-Dimethylformamid und das
krebserzeugende Chloroform, sowie Gemische davon (Das Gupta
et al., Polymer Vol. 46, 4799–4810, 2005). Weitere
für den Zweck des Verspinnens von Polyetherimid eingesetzte
Lösungsmittel sind 1,1,1,3,3,3-Hexafluor-2-propanol (ätzend)
(Z. M. Huang et al. Comp. Sci. Technol.; Vol. 63, pp. 2223–2253,
2003 und Reneker et al., J. Polym. Sci. B, Vol.
39, pp. 2598–2606), Dichlormethan (krebserzeugend)
und N,N-Dimethylacetamid (giftig). Die genannten Lösungsmittel
sind giftig, ätzend krebserregend und/oder stehen im Verdacht,
Krebs zu erregen.
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Weitere
geeignete Lösungsmittel für Polyetherimid sind
N-Methylpyrrolidon und Gammabutyrolacton, welche nur reizend bzw.
gesundheitsschädlich sind. In beiden Fällen sind
jedoch die geringen Flüchtigkeiten bzw. die hohen Siedepunkte
ein Problem bei der Herstellung von Fasern. Wenn überhaupt
aus Polyetherimid-Lösungen mit N-Methylpyrrolidon bzw.
Gammabutyrolacton Fasern erhalten werden, sind diese aufgrund der
geringen Flüchtigkeit der Lösungsmittel zu stark
mit Restlösungsmittel behaftet, und die Fasern sind aufgrund
des hohen Restlösungsmittelgehalts instabil. Ferner werden
aufgrund dieser Problematik auch für Filtrationszwecke
zu dicke Fasern erhalten.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein umweltfreundliches
Verfahren zum elektrischen Verspinnen von Polyetherimidfasern bereit
zu stellen, welches die Bereitstellung von Fasern unter Verwendung
von weniger gefährlicheren Lösungsmitteln ermöglicht.
Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vorzugsweise
stabil laufendes Verfahren, vorzugsweise ein großtechnisch
durchführbares Verfahren, bereit zu stellen, welches das
Bereitstellen von Polyetherimidfasern ermöglicht, welche
eine hohe Stabilität und einen geringen Anteil an Restlösungsmitteln
aufweisen.
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Ferner
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, vorzugsweise Polyetherimidfasern
bereit zu stellen, welche eine hohe Stabilität und einen
geringen Anteil an Lösungsmitteln aufweisen, wobei die
Lösungsmittel vorzugsweise weniger gefährlich
sind als die herkömmlich verwendeten Lösungsmittel.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung von Polyetherimid-Fasern
gelöst, umfassend
das Bereitstellen einer Polyetherimidlösung
aus Polyetherimid und mindestens drei Komponenten, umfassend
- i) mindestens ein hochsiedendes polares aprotisches
Lösungsmittel,
- ii) mindestens einen cyclischen Ether, und
- iii) mindestens ein Fällungsmittel, und
das
Verspinnen der Polyetherimidmischung zu Fasern,
wobei das hochsiedende
polare aprotische Lösungsmittel i) bei Normaldruck einen
Siedepunkt von über 130°C aufweist.
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Unter
Normaldruck sind vorzugsweise 1 atm = 101325 Pa = 1013,25 mbar zu
verstehen.
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Das
hochsiedende polare aprotische Lösungsmittel dient als
Basislösungsmittel für das Polyetherimid. Ohne
an diese Theorie gebunden sein zu wollen, wird folgendes vermutet:
Der
cyclische Ether erhöht zum einen die Flüchtigkeit
des hochsiedenen polaren aprotischen Basislösungsmittels
bzw. der Polyetherimidlösung und erleichtert somit die
Faserbildung im Elektrospinning-Prozess.
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Das
Fällungsmittel erniedrigt die Löslichkeit des
Polyetherimids in der Polyetherimidlösung. Unter einem
Fällungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung ist
vorzugsweise eine Flüssigkeit (bei Raumtemperatur), zu
verstehen, welche in der Polyetherimidlösung, eine Ausfällung
des Polyetherimids als Feststoff bewirkt, sobald das die Polyetherimidlösung
versponnen wird. Beim Austreten der Polyetherimidlösung
aus den Spinndüsen weist die Polyetherimidlösung
eine hohe Oberfläche auf und ein Teil der 3 Komponenten,
insbesondere der cyclische Ether, verdampft. Hierdurch wird die
Konzentration des Fällungsmittels erhöht und das
Polyetherimid fällt aus. Ferner ist das Fällungsmittel
auch notwendig, um weitgehend lösungsmittelfreie Fasern
durch das Spinnverfahren bereitzustellen. Vorzugsweise verflüchtigen
sich das hochsiedende polare aprotische Lösungsmittel,
der cyclische Ether und/oder das Fällungsmittel bei Normaldruck
und Raumtemperatur (25°C), insbesondere beim Austritt der
Fasern aus den Spinndüsen.
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Der
cyclische Ether erfüllt ferner die Funktion eines Lösungsvermittlers,
da das Fällungsmittel allein ohne die Verwendung des cyclischen
Ethers eine vorzeitige Ausfällung des Polyetherimids aus
dem hochsiedenden polaren aprotischen Lösungsmittel noch
vor dem Austritt aus den Spinndüsen bewirken würde.
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Erfindungsgemäß konnte
festgestellt werden, daß die Kombination aus einem hochsiedenden
aprotischen Lösungsmittel, einem cyclischen Ether und einem Fällungsmittel
die Bereitstellung von stabilen und weitgehend lösungsmittelfreien
PEI-Fasern ermöglicht.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, umfasst dieses die Schritte
- a.)
Herstellen einer Lösung von Polyetherimid mit dem mindestens
einen hochsiedenden polaren aprotischen Lösungsmittel,
- b.) Mischen des mindestens einen cyclischen Ethers mit dem mindestens
einem Fällungsmittel,
- c.) Vermengen des in Schritt b.) erhaltenen Gemisches mit der
in Schritt a.) bereitgestellten Lösung aus Polyetherimid
und dem mindestens einen hochsiedenden polaren aprotischen Lösungsmittel,
und
- d.) Verspinnen der in Schritt c.) bereit gestellten Polyetherimidlösung
zu Fasern.
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Die
Polyetherimid-Fasern werden aus dem oben beschriebenen speziellen
Gemisch, vorzugsweise im elektrischen Feld, versponnen. Die verwendeten
3 Komponenten umfassen mindestens ein hochsiedendes polares aprotisches
Lösungsmittel, mindestens einen cyclischen Ether und mindestens
ein Fällungsmittel. Diese Kombination gewährleistet
eine ausreichende Löslichkeit des Polyetherimids und wobei
sich die Komponenten bei dem Spinnverfahren weitgehend verflüchtigen.
Vorzugsweise beträgt der Restgehalt des hochsiedenden polaren
aprotischen Lösungsmittels, des cyclischen Ethers und/oder
des Fällungsmittels insgesamt in und auf den Fasern weniger
als 10 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 5 Gew.-%, am meisten
bevorzugt weniger als 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Fasern.
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Über
das Mengenverhältnis der Lösungsmittel kann der
Faserdurchmesser der Polyetherimid-Fasern (PEI-Fasern) eingestellt
werden. Mit zunehmendem Anteil des Fällungsmittel wird
der Faserdurchmesser immer geringer und der Anteil an Polyetherimid-Partikeln
(PEI-Partikeln) steigt. Ferner kann auch durch das Anlegen von sehr
hohen Spannungen und/oder sehr niedrigen Konzentrationen ein sehr
geringer PEI-Faserdurchmesser erreicht werden.
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Vorzugsweise
werden keine halogenierten Lösungsmittel eingesetzt. Die
verwendeten Lösungsmittel sind vorzugsweise nicht giftig,
nicht ätzend, nicht krebserregend und/oder stehen nicht
im Verdacht, Krebs zu erregen.
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Unter
dem Begriff „nicht krebserregend und/oder stehen nicht
im Verdacht, Krebs zu erregen" sind Stoffe zu verstehen, die nach § 1.4.2.3
GefStoffV und gemäß der Richtlinie 67/548/EWG
nicht in die Gefahrenkategorien 1, 2 oder 3 (zum Zeitpunkt der Einreichung
der Anmeldung) eingruppiert sind.
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Stoffe
der Kategorie 1 wirken beim Menschen bekanntermaßen krebserzeugend.
Es sind hinreichende Anhaltspunkte für einen Kausalzusammenhang
zwischen der Exposition eines Menschen gegenüber dem Stoff
und der Entstehung von Krebs vorhanden.
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Stoffe
der Kategorie 2 sollten für den Menschen als krebserzeugend
angesehen werden. Es bestehen hinreichende Anhaltspunkte zu der
begründeten Annahme, dass die Exposition eines Menschen
gegenüber dem Stoff Krebs erzeugen kann. Diese Annahme
beruht im Allgemeinen auf Langzeitversuchen und/oder sonstigen relevanten
Informationen.
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Stoffe
der Kategorie 3 geben wegen möglicher krebserzeugender
Wirkung beim Menschen Anlass zur Besorgnis. Genügend Informationen
für eine befriedigende Beurteilung liegen jedoch nicht
vor. Aus geeigneten Tierversuchen liegen einige Anhaltspunkte vor,
die jedoch nicht ausreichen, um den Stoff in Kategorie 2 einzustufen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren basiert auf der Erhöhung
der Flüchtigkeit bzw. der Absenkung der Siedepunkte der
hochsiedenden polaren aprotischen Lösungsmittel, wie beispielsweise
N-Methylpyrrolidon und/oder Gammabutyrolacton, durch Zusatz weiterer
leichter flüchtiger Lösungsmittel (cyclischer
Ether). Das ferner zugegebene Fällungsmittel bewirkt eine
Ausfällung des Polyetherimids nach Abdampfen des cyclischen Ethers,
der als Lösungsvermittler fungiert. Hierdurch wird ermöglicht,
in einem Elektrospinnverfahren Polyetherimid-Fasern zu erzeugen,
welche hervorragend für die Herstellung von Filtermedien
geeignet sind.
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Vorzugsweise
handelt sich bei dem Fällungsmittel um eine Flüssigkeit,
welche unterhalb des hochsiedenden aprotischen polaren Lösungsmittels
siedet. Zusätzlich kann statt einem Fällmittel
auch ein Gemisch an Fällmitteln eingesetzt werden. Geeignete
Fällmittel sind Methyl-tert.-Butylether, Diethylcarbonat
oder Methylethylketon bzw. Gemische davon.
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Bei
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird zunächst das Polyetherimid in mindestens
einem hochsiedenden polaren aprotischen Lösungsmittel gelöst.
Bei einer weiteren Ausführungsform weist das hochsiedende
polare aprotische Lösungsmittel bei Normaldruck einen Siedepunkt
von größer als 160°C, vorzugsweise von
größer als 190°C, am meisten bevorzugt
einen Siedepunkt in einem Bereich von 180 bis 250°C, auf.
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Vorzugsweise
werden als hochsiedendes polares aprotisches Lösungsmittel
N-Methylpyrrolidon und/oder Gamma-Butyrolacton eingesetzt.
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Bei
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens enthält die Polyetherimidlösung 1 bis 40
Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%, Polyetherimid, jeweils bezogen
auf das Gesamtgewicht der Lösung aus Polyetherimid und
dem mindestens einen hochsiedenden polaren aprotischen Lösungsmittel.
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Bei
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens weist das Polyetherimid eine Glasübergangstemperatur
von 200°C bis 240°C, vorzugsweise von 210 bis
220°C, auf. Die Glasübergangstemperatur wird hierbei
mittels Differential Scanning Calorimetry (DSC) gemessen. Die Aufheizrate
betrug hierbei 10 K/min. Das Verfahren wurde entsprechend ISO
11357-1,-2 durchgeführt.
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Vorzugsweise
weist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das
Polyetherimid eine Dichte von 1,00 bis 1,5 g/cm3,
weiter bevorzugt von 1,15 bis 1,35 g/cm3,
auf. Vorzugsweise weist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
das Polyetherimid bei 337°C einen Schmelzflußindex
von 5 g/10 min bis 20 g/min, vorzugsweise von 8 g/10 min bis 12
g/10 min, auf. Der Schmelzflußindex wird hierbei gemäß dem
in ISO 1133 beschriebenen Verfahren bestimmt.
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Ein
geeignetes Polyetherimid wird beispielsweise unter dem Markennamen
Ultem 1000® (GE Plastics, Bergen
op Zoom/Niederlande) vertrieben. Es weist eine Glasübergangstemperatur
von 215°C, eine Dichte von 1,27 g/cm3,
einen Schmelzflußindex von 9 g/10 min bei 337°C
auf.
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Bei
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird der cyclische Ether aus der Gruppe, bestehend aus
Tetrahydrofuran, Furan, Tetramethylfuran, Tetrahydropyran, 1,3-Dioxan,
1,4-Dioxan, Dioxetan und Mischungen davon, ausgewählt.
Gemäß einer sehr bevorzugten Ausführungsform
wird als cyclischer Ether Tetrahydrofuran (THF) verwendet.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform wird in einem separaten
Schritt b.) mindestens ein cyclischer Ether, vorzugsweise Tetrahydrofuran,
mit einem Fällungsmittel vermischt. Vorzugsweise weist
das Fällungsmittel bei Normaldruck einen Siedepunkt von
kleiner als 130°C, vorzugsweise von kleiner als 100°C,
weiter bevorzugt einen Siedepunkt von kleiner als 85°C,
auf. Vorzugsweise liegt der Siedepunkt des Fällungsmittels bei
Normaldruck unter dem Siedepunkt des polaren aprotischen Lösungsmittels.
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Bei
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist das Fällungsmittel aus der Gruppe, bestehend
aus aliphatischen Carbonylverbindungen, Dialkylethern, Carbonsäureestern,
C5 bis C9-aliphatischen
Alkanen, cyclischen Alkanen und/oder Mischungen davon, ausgewählt.
Vorzugsweise wird das mindestens eine Fällungsmittel aus
der Gruppe, bestehend aus Methylethylketon, Aceton, Diethylether,
Methyl-tert.-butylether, Essigsäuremethylester, Diethylcarbonat,
Hexan, Heptan, Oktan und Mischungen davon, ausgewählt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform wird in Schritt c.) das
Gemisch aus dem mindestens einen cyclischen Ether und dem mindestens
einen Fällungsmittel, vorzugsweise langsam, zu der in Schritt
a.) bereit gestellten Polyetherimid-Lösung gegeben. Vorzugsweise
verflüchtigt sich beim Verspinnen zunächst ein
Großteil des cyclischen Ethers und das Fällungsmittels
bewirkt die Ausfällung des PEIs, was die Faserbildung erleichtert.
Vorzugsweise wird das Gemisch aus Tetrahydrofuran und dem mindestens
einen Fällungsmittel in Schritt c.) zu der in Schritt a.)
bereitgestellten PEI-Lösung zugetropft.
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Bei
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Lösung von Polyetherimid in einem hochsiedenden,
polaren, aprotischen Lösungsmittel, beispielsweise N-Methylpyrrolidon
und/oder Gamma-Butyrolacton, mit einem Gemisch aus einem cyclischen
Ether, beispielsweise THF, und einem Fällungsmittel, beispielsweise
Methyl-tert.-butylether vermischt. Die Volumenanteile in dem Gesamtvolumen
der zu verspinnenenden Polyetherimidlösung sind vorzugsweise:
PEI-Lösung
im hochsiedendem aprotischen Lösungsmittel:cyclischer Ether:Fällungsmittel
1:1:0,2
bis 1:8:2, vorzugsweise
1:4:0,5 bis 1:6:0,75.
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Die
angegebenen Volumenanteile können für jeweils
zwei Komponenten unabhängig voneinander und in den angegebenen
Grenzen variiert werden.
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Bei
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die Fasern in Schritt d.) in einem elektrischen
Feld bei einer Spannung von 10 bis 50 kV, vorzugsweise von 20 bis
30 kV, versponnen. Der Elektrodenabstand liegt dabei vorzugsweise
in einem Bereich von 10 bis 30 cm, weiter bevorzugt von 15 bis 25
cm.
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Vorzugsweise
wird das erfindungsgemäße Verfahren so geführt,
dass dünne Fasern mit einem Durchmesser von 300 nm bis
50 μm, weiter bevorzugt von 300 nm bis 5 μm, am
meisten bevorzugt von 300 nm bis 400 nm, erhalten werden. Bei einer
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Verfahren so geführt, dass mehr als
50 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 70 Gew.-%, der Polyetherimidfasern,
bezogen auf das Gesamtgewicht aller Polyetherimidfasern, die vorstehend
definierten Faserdurchmesser aufweisen. Gemäß einer
Variante sind die hergestellten Fasern Nanofasern, d. h. Fasern,
die ausschließlich einen Faserdurchmesser im Nanobereich
aufweisen.
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Die
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Polyetherimid-Fasern können auch als Vlies abgelegt werden.
Vorzugsweise werden die Polyetherimidfasern in Form eines Vlieses
auf einem Trägervlies abgelegt. Vorzugsweise handelt es
sich bei dem Trägervlies um ein Polypropylenvlies, das
vorzugsweise ausschließlich Nanofasern umfasst. Die Polyetherimidfasern
weisen vorzugsweise Polyetherimidpartikel mit einem durchschnittlichen
Partikeldurchmesser im μm-Bereich auf. Da die Partikel
mithin einen größeren Partikeldurchmesser, verglichen
mit dem Faserdurchmesser, aufweisen, ist eine effektive Vernetzung
der Fasern zu einem Vlies mit hervorragenden Filtereigenschaften
möglich.
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Die
vorstehend beschriebenen Vliese können als Filtermaterialien,
insbesondere als Kabinenluftfilter, Umluftfilter, Reinraumfilter,
Abluftfilter, Wohnraumfilter und/oder Staubsaugerfilter verwendet
werden. Es ist auch möglich, die erzeugten PEI-Fasern als
Beschichtungen von Trägervliesen einzusetzen, um diese
als Filtermedien nutzen zu können.
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Die
Aufgabe wird ferner durch Polyetherimidfasern gelöst, auf
und/oder zwischen denen 10 bis 85 Gew.-%, vorzugsweise unter 50
Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 20 und 50 Gew.-%, Polyetherimidpartikel, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Partikel und der Fasern, angeordnet sind.
Der Anteil der Polyetherimidpartikel kann über die Auswahl
und die Konzentration des Fällungsmittels gesteuert werden.
Ein hoher Anteil des Fällungsmittels bewirkt einen hohen
Anteil an Polyetherimid-Partikeln. Ferner kann der Anteil an Polyetherimid-Partikel
auch über die Art des Fällungsmittels gesteuert
werden. Beispielsweise bewirkt Ethylmethylketon einen besonders
hohen Anteil an Polyetherimid-Partikeln. Vorzugsweise sind die Polyetherimidfasern über die
Polyetherimidpartikel zu einem Fasernetz verbunden.
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Bei
einer Ausführungsform weisen die erfindungsgemäßen
Polyetherimidfasern einen Durchmesser von 300 nm bis 50 μm,
weiter bevorzugt von 300 nm bis 5 μm, am meisten bevorzugt
von 300 nm bis 400 nm, auf. Bei einer Ausführungsform weisen
mehr als 50 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 70 Gew.-%, der Polyetherimidfasern,
bezogen auf das Gesamtgewicht aller Polyetherimidfasern, die vorstehend
definierten Faserdurchmesser auf. Gemäß einer
Variante sind die Polyetherimidfasern Nanofasern, d. h. Fasern,
die ausschließlich einen Faserdurchmesser im Nanobereich
aufweisen.
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Der
Anteil der Polyetherimidpartikel auf und/oder zwischen den Fasern
beträgt vorzugsweise 35 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Partikel und der Fasern, falls als Fällungsmittel
Diethylcarbonat eingesetzt wird.
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Der
Anteil der Polyetherimidpartikel auf und/oder zwischen den Fasern
beträgt vorzugsweise 25 bis 75 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Partikel und der Fasern, falls als Fällungsmittel
Methylethylketon eingesetzt wird.
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Der
Anteil der Polyetherimidpartikel auf und/oder zwischen den Fasern
beträgt vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Partikel und der Fasern, falls als Fällungsmittel
Methyl-tert.-butylether eingesetzt wird.
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass eine Kombination aus Fasern mit Polyetherimidpartikeln
besonders vorteilhaft ist, da die Partikel als Vernetzungspunkte
für die PEI-Fasern fungieren. Fasernetzwerke, die aus den
PEI-Fasern mit Vernetzungspunkten gebildet werden, sind daher besonders
mechanisch stabil, formstabil und haften besonders gut an Trägervliesen.
Trotz der hohen Stabilität weisen die Filter hervorragende
Filtereigenschaften auf. Als Trägervliese sind beispielsweise
Polypropylen-Trägervliese geeignet.
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Derartige
Fasern sind beispielsweise mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren
erhältlich.
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Bei
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Polyetherimidfasern weisen die Polyetherimidpartikel einen mittleren
Partikeldurchmesser von 2 bis 50 μm, vorzugsweise von 5
bis 20 μm, auf. Vorzugsweise sind die Polyetherimidpartikel über
eine netzartige Struktur aus Polyetherimid, ggf. mit Vernetzungspunkten, die
auf die Polyetherimidpartikel zurückgehen, miteinander
verbunden. Die Größe und Verteilung der Polyetherimidpartikel
hängt von der Art und Konzentration des Fällungsmittels
ab.
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Vorzugsweise
beträgt der Lösungsmittelgehalt auf und/oder in
den Polyetherimidfasern 5 h nach der Herstellung weniger als 10
Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 5 Gew.-%, am meisten bevorzugt
weniger als 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der
PEI-Fasern. Bei einer Ausführungsform beträgt
der Lösungsmittelgehalt auf und/oder in den Polyetherimidfasern
zwischen 2 und 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Fasern
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Figuren
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1 zeigt
eine REM-Aufnahme von Polyetherimid-Fasern, welche gemäß Beispiel
1 hergestellt worden sind. Bei den feinen Fasern und Partikeln handelt
es sich um Polyetherimid. Die dicken Fasern, die sichtbar sind,
bestehen aus Polypropylen, als Trägervlies.
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2 zeigt
eine REM-Aufnahme von Polyetherimid-Fasern, welche gemäß Beispiel
2 hergestellt worden sind. Bei den feinen Fasern und Partikeln handelt
es sich um Polyetherimid. Die dicken Fasern, die sichtbar sind,
bestehen aus Polypropylen, als Trägervlies.
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3 zeigt
eine REM-Aufnahme von Polyetherimid-Fasern, welche gemäß Beispiel
3 hergestellt worden sind. Bei den feinen Fasern und Partikeln handelt
es sich um Polyetherimid. Die dicken Fasern, die sichtbar sind,
bestehen aus Polypropylen, als Trägervlies.
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4 zeigt
eine REM-Aufnahme von Polyetherimid-Fasern, welche gemäß Beispiel
4 hergestellt worden sind. Bei den feinen Fasern und Partikeln handelt es
sich um Polyetherimid. Die dicken Fasern, die sichtbar sind, bestehen
aus Polypropylen, als Trägervlies.
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Die
nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung erläutern
aber in keiner Weise beschränken.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Eine
Lösung von 20 Gew.-% Polyetherimid in N-Methylpyrrolidon
(NMP) wurde hergestellt, indem 20 g Ultem 1000® in
80 ml NMP gelöst wurden. 400 ml Tetrahydrofuran wurden
mit 50 ml Methylethylketon gemischt. Die Polyetherimid/N-Methylpyrrolidon-Lösung
wurde mit dem Tetrahydrofuran/Methylethylketon-Gemisch vorsichtig
gemischt, indem die Tetrahydrofuran/Methylethylketon-Lösung
langsam in die Polyetherimid/N-Methylpyrrolidon-Lösung
getropft und schnell verrührt wurde.
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Das
Mischungsverhältnis der Polyetherimid/N-Methylpyrrolidon-Lösung:Tetrahydrofuran:Methylethylketon
betrug 2:8:1 bezogen auf die jeweiligen Volumenanteile.
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Diese
Lösung wurde mit einer Spannung von +/–25 kV in
einer bipolaren Beschichtungseinheit (gemäß
DE 101 362 56 A1 )
versponnen, wobei der Abstand zwischen den Elektroden 20 cm betrug.
Es wurden die in
1 gezeigten Fasern erhalten.
Neben den Fasern wurden 65 Gew.-% feine Polyetherimid-Partikel, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Fasern und der Partikel, erhalten. Die
PEI-Fasern/PEI-Partikel wurden auf einem PP-Trägervlies
abgelegt.
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Beispiel 2
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Es
wurde eine Lösung von 10 Gew.-% Polyetherimid in N-Methylpyrrolidon
hergestellt, indem 10 g Ultem 1000® in
90 ml NMP gelöst wurden. 400 ml Tetrahydrofuran wurde mit
100 ml Diethylcarbonat gemischt. Die Polyetherimid/N-Methylpyrrolidon-Lösung
wurde mit dem Tetrahydrofran/Diethylcarbonat-Gemisch vorsichtig
gemischt, indem die Tetrahydrofuran/Diethylcarbonat-Lösung
langsam in die Polyetherimid/N-Methyl-pyrrolidon-Lösung
getropft und schnell verrührt wurde.
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Das
Mischungsverhältnis der Polyetherimid/N-Methylpyrrolidon-Lösung:Tetrahydrofuran:Diethylcarbonat
betrug 1:4:1, bezogen auf die jeweiligen Volumenanteile.
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Die
entstandene Lösung wurde, wie in Beispiel 1, mit einer
Spannung von +/–25 kV und einem Elektrodenabstand von 20
cm in einer bipolaren Beschichtungseinheit (gemäß
DE 101 362 56 A1 )
versponnen. Die in
2 gezeigten Fasern wurden erhalten.
Neben den Fasern wurden 50 Gew.-% feine Polyetherimid-Partikel,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Fasern und der Partikel, erhalten.
Die PEI-Fasern/PEI-Partikel wurden auf einem PP-Trägervlies
abgelegt.
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Beispiel 3
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Es
wurde eine Lösung von 20 Gew.-% Polyetherimid in N-Methylpyrrolidon
hergestellt, indem 20 g Ultem 1000® in
80 ml NMP gelöst wurden. 400 ml Tetrahydrofuran wurde mit
75 ml Methyl-tert.-butylether gemischt. Die Polyetherimid/N-Methylpyrrolidon-Lösung
wurde mit dem Tetrahydrofuran/Methyl-tert.-butylether-Gemisch vorsichtig
gemischt, indem die Tetrahydrofuran/Methyl-tert.-butylether-Lösung
langsam in die Polyetherimid/N-Methyl-pyrrolidon-Lösung
getropft und schnell verrührt wurde.
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Das
Mischungsverhältnis der Polyetherimid/N-Methylpyrrolidon-Lösung:Tetrahydrofuran:Methyl-tert.-butylether
betrug 1:4:0,75, bezogen auf die jeweiligen Volumenanteile.
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Die
entstandene Lösung wurde, wie in Beispiel 1, mit einer
Spannung von +/– 25 kV und einem Elektrodenabstand von
20 cm in einer bipolaren Beschichtungseinheit (gemäß
DE 101 362 56 A1 )
versponnen. Die in
3 gezeigten Fasern werden erhalten.
Neben den Fasern wurden 20 Gew.-% feine Polyetherimid-Partikel erhalten.
Die PEI-Fasern/PEI-Partikel wurden auf einem PP-Trägervlies
abgelegt.
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Beispiel 4
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Beispiel
4) ist analog zu Beispiel 3), es wurden jedoch in Schritt a.) 10
Gew.-% Polyetherimid in N-Methylpyrrolidon eingesetzt, d. h. 10
g PEI (Ultem 1000®) auf 90 ml NMP.
Die PEI-Fasern/PEI-Partikel wurden auf einem PP-Trägervlies
abgelegt. Der Anteil der PEI-Partikel, bezogen auf das Gesamtgewicht
der PEI-Fasern und der PEI-Partikel, betrug 15 Gew.-%.
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Tabelle
1 zeigt eine Zusammenfassung der gemessenen Druckabfälle
und Abscheideleistungen der Faservliese, die gemäß den
Beispielen 1–4 hergestellt wurden.
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Für
die Messungen des Druckabfalls und des Abscheideverhaltens wurden
Rondenstanzlinge (Durchmesser 11,4 cm) hergestellt. Die Messungen
erfolgte in Anlehnung an
DIN 71460-1. Je drei Rondenstanzlinge (Durchmesser
11,4 cm) des jeweiligen Vliestyps wurde an einem Strömungskanal
(Welas
®) in Bezug auf Abscheideleistung
und Druckabfall mit NaCl-Partikeln vermessen. Der Druckabfall wurde
bei einem Anströmdruck von 130 Pa bestimmt. Tabelle 1
Material | Druckabfall
[Pa] | Abscheideleistung
[%] |
PP-Trägervlies
(H80®) ohne Befaserung | 12 | 20 |
Gemäß Beispiel
1 | 21 | 23 |
Gemäß Beispiel
2 | 24 | 26 |
Gemäß Beispiel
3 | 33 | 47 |
Gemäß Beispiel
4 | 24 | 27 |
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Beispiel 5
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Analog
zu den Beispielen 1–3 wurde eine NMP-Lösung mit
20 Gew.-% PEI (Ultem 1000®) unter
den gleichen Bedingungen wie in den Beispielen 1–3 versponnen.
Es wurde keine Bildung von PEI-Fasern beobachtet.
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Beispiel 6
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Analog
zu den Beispielen 1–3 wurden 100 ml einer NMP-Lösung
mit 20 Gew.-% PEI (Ultem 1000®)
mit 400 ml THF gemischt und unter den gleichen Bedingungen wie in
den Beispielen 1–3 versponnen. Es bildeten sich PEI-Fasern
mit einem mittleren Durchmesser von ca. 120–150 μm.
Diese Fasern sind aufgrund ihres großen Durchmessers für
die Verwendung als Filtermedium ungeeignet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10136256
A1 [0056, 0059, 0062]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - R. Dersch
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- - Das Gupta et al., Polymer Vol. 46, 4799–4810, 2005 [0004]
- - Z. M. Huang et al. Comp. Sci. Technol.; Vol. 63, pp. 2223–2253,
2003 [0004]
- - Reneker et al., J. Polym. Sci. B, Vol. 39, pp. 2598–2606 [0004]
- - ISO 11357-1,-2 [0027]
- - ISO 1133 [0028]
- - DIN 71460-1 [0065]