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Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein System zum Temperieren einer Harnstoff-Wasser-Lösung, mit einer Fluid-Leitung, die ein Innenvolumen aufweist, das für die Aufnahme einer Harnstoff-Wasser-Lösung vorgesehen ist.
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Bei bestimmten flüssigen oder gasförmigen Medien ist es notwendig, diese bei Durchströmung von Fluid-Leitungen, wie beispielsweise Schläuchen, zu temperieren. Dies gilt insbesondere für eine Harnstoff-Wasser-Lösung nach DIN 70070 und CEFIC (European Chemical Industry Council) Regularien, die den Verbrennungsgasen von Dieselmotoren zugegeben wird, um vor allem die Stickoxidemissionen zu senken und damit die gestiegenen Anforderungen der Abgasvorschriften zu erfüllen. Für die Leitung der Harnstoff-Wasser-Lösung aus einem Tank zur Einspritzung in die Verbrennungsgase ist eine Temperierungsmöglichkeit der Fluid-Leitung nötig, weil die Harnstoff-Wasser-Lösung aufgrund der chemischen Zusammensetzung den Nachteil aufweist, dass sie bei minus 11°C ausflockt/gefriert. Weitere negative Eigenschaften der Harnstoff-Wasser-Lösung bestehen darin, dass sie korrosiv und abhängig von der Temperatur kriechfähig ist.
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Aus dem Stand der Technik sind daher Systeme bekannt, die neben der Leitung bzw. Aufnahme einer Harnstoff-Wasser-Lösung auch für die Temperierung einer Harnstoff-Wasser-Lösung ausgebildet sind. Bekannte, für die Temperierung einer Harnstoff-Wasser-Lösung verwendete Temperierungsmittel sind beispielsweise Heizleiter, die innerhalb oder außerhalb einer für die Durchströmung mit einer Harnstoff-Wasser-Lösung vorgesehenen Fluid-Leitung (sog. HWL-Leitung) angeordnet sind. Es sind also grundsätzlich zwei unterschiedliche Leitungsvarianten bekannt, umfassend eine Innenbeheizung, bei der der Heizleiter sich im zu erwärmenden Medium befindet, und eine Außenbeheizung, bei der sich der Heizleiter außerhalb der medienführenden Leitung, beispielsweise in Form eines Rohrs, befindet (parallel zum Rohr bzw. um das Rohr herumgewickelt).
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Die Heizleiter bekannter HWL-Leitungen werden an die 12 V- bzw. 24 V-Bordspannung der Nutzfahrzeuge bzw. PKW angeschlossen, wobei lediglich das Zu- bzw. Abschalten der Beheizung ab einer bestimmten vorgegebenen, minimalen Außentemperatur gesteuert wird.
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Dies ist mit folgenden Nachteilen verbunden: Der Heizleiter wird stets mit maximaler Leistung betrieben (die maximale Leistung wird nur für sehr kurze Zeit, z. B. zum Auftauen der Leitung benötigt). Die Toleranz des Heizleiterwiderstands ist relativ groß (ca. +/–10%), einhergehend mit einer aufwendigen Gestaltung des Heizleiters, um im entsprechenden Temperaturspektrum den gewünschten Erfolg zu erzielen, was einen hohen Entwicklungsaufwand und einen hohen technischen Aufwand mit sich bringt.
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Weitere bekannte Probleme ergeben sich aus Spannungsschwankungen der Bordspannungen der PKW (12 V DC) bzw. Nutzfahrzeuge (24 V DC). So wird beispielsweise von Automobilherstellern gefordert, dass eine zuverlässige Temperierung der Harnstoff-Wasser-Lösung auch bei Spannungsschwankungen zwischen 10 V und 16 V sichergestellt werden kann. Dies ist mit den bisherigen bekannten Systemen kaum möglich. Es sind auch Überhitzungen (Systemzerstörung/Brandgefahr) bei Maximalleistung unter Berücksichtigung von geforderten Auftauzeiten zum Auftauen einer in der Leitung eingefrorenen Harnstoff-Wasser-Lösung nicht auszuschließen. Ferner ist mit den bekannten Lösungen keine Leistungsanpassung für verschiedene Fahr-, Auftau- und Umgebungssituationen möglich. Weitere Nachteile von bekannten Systemen sind ein hoher Energieverbrauch, die Notwendigkeit unterschiedliche Widerstandsdrähte in Abhängigkeit der geforderten Heizleistung (leitungslängenabhängig) einsetzen zu müssen und ein hoher Entwicklungsaufwand bei der Heizleiterauslegung.
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Ferner wird nach Zuschaltung der Beheizung der Heizleiter bzw. Widerstandsdraht immer mit der gleichen Leistung betrieben. Dies hat zur Folge, dass sich die Auslegung der Heizleiter sehr schwierig gestaltet, da im Falle einer eingefrorenen HWL-Leitung diese in möglichst kurzer Zeit auftauen soll (insbesondere bei geringen Außentemperaturen, die eine hohe Heizleistung erfordern), und da die Leistungsaufnahme bei höheren Temperaturen bzw. nach dem Auftauen möglichst gering sein soll, um eine Überhitzung zu vermeiden (also möglichst geringe Leistungsaufnahme), und da die Anwender bzw. Kunden einen möglichst geringen Energieverbrauch wünschen (also möglichst gezielter Energieeinsatz). Insgesamt betrachtet stellt die Auslegung bei derzeitigen Heizsystemen immer eine Kompromisslosung dar. Weiterhin kommen es aufgrund der obigen Abhängigkeiten und dem nicht linearen Verhalten zwischen Widerstand und Leitungslänge zu unterschiedlichen Widerstandsdrähten in Abhängigkeit von der Leitungslänge. Dies wirkt sich besonders ungünstig bei der Produktauslegung und bei der Fertigung aus, einhergehend mit hohen Kosten, Zeit und Entwicklungsaufwand für Änderungen und Prototypen, hohem logistischen und fertigungstechnischen Aufwand bei der Fertigung (Produktsicherheit, Verwechslungsgefahr, Abmessungsänderungen, Werkzeuganpassungen, etc).
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Die
DE 10 2005 051 899 A1 offenbart ein System mit den eingangs beschriebenen Merkmalen. Die Beheizung bestimmter Leitungsabschnitte des Systems erfolgt mittels Induktion.
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Aus der
DE 10 2005 011 657 A1 ist eine Leitung zum Transport einer Harnstofflösung bekannt, wobei die Leitung mit einer elektrischen Beheizung versehen ist. Auch die
DE 10 2005 037 201 A1 beschreibt eine Abgasanlage für eine Dieselbrennkraftmaschine, wobei dem Abgas je nach Fahrzustand Harnstoff zugegeben werden kann.
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Die
DE 20 2006 010 615 U1 offenbart ein Heizsystem für ein Harnstoff-Versorgungssystem eines Abgasreinigungskatalysators, wobei diese Entgegenhaltung sich primär mit der Beheizung eines entsprechenden Flüssigkeitstanks beschäftigt.
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Zugrundeliegende Aufgabe
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein System zum Temperieren einer Harnstoff-Wasser-Lösung anzugeben, mit dem eine gegenüber bekannten Lösungen einfache und zuverlässige Temperierung einer in einer HWL-Leitung aufgenommenen Harnstoff-Wasser-Lösung möglich ist, und das zudem im Vergleich zu bekannten Lösungen kostengünstiger ist und einen geringeren Energieeinsatz erfordert.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß erfolgt eine Regelung der Heizleistung bzw. der Temperatur der Harnstoff-Wasser-Lösung bzw. der Fluid-Leitung (nachfolgend auch HWL-Leitung genannt) unter Verwendung einer Regeleinrichtung, wobei die Regeleinrichtung bevorzugt wenigstens einen Heizleiter zum Temperieren der Harnstoff-Wasser-Lösung durch Bestromung des Heizleiters aufweist, wobei die Regeleinrichtung eine Temperaturmesseinrichtung aufweist, und wobei die Temperaturmesseinrichtung wenigstens einen Temperaturmessfühler aufweist, der an einer vorgegebenen Position innerhalb des Innenvolumens oder in Umgebung des Innenvolumens angeordnet ist, um eine Ist-Temperatur an der vorgegebenen Position zu messen, und wobei die Regeleinrichtung dazu eingerichtet ist, die Ist-Temperatur durch Bestromung des Heizleiters auf eine vorgegebene Soll-Temperatur einzuregeln. Das Innenvolumen kann hierbei erfindungsgemäß nicht nur für die Aufnahme einer Harnstoff-Wasser-Lösung sondern auch zum Leiten bzw. für die Durchströmung mit einer Harnstoff-Wasser-Lösung vorgesehen sein.
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Die Regeleinrichtung weist eine Temperaturmesseinrichtung auf, die über einen Temperaturmessfühler einen Istwert der Regelgröße „Temperatur” in Form der Ist-Temperatur innerhalb des Innenvolumens oder außerhalb des Innenvolumens erfasst, wobei mittels eines im Innenvolumen der Fluid-Leitung angeordneten Temperaturmessfühlers die Temperatur der zu temperierenden Harnstoff-Wasser-Lösung unmittelbar erfasst bzw. gemessen werden kann.
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Erfindungsgemäß ist auch vorgesehen, den Temperaturmessfühler außerhalb der Fluid-Leitung anzuordnen, wobei der Temperaturmessfühler vorzugsweise wenigstens abschnittsweise außen an der Fluid-Leitung anliegt, um die an der Leitung herrschende Temperatur zu messen. Mittels der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung ist es insbesondere möglich, bei Erreichen einer bestimmten oberen Temperatur, vorzugsweise in Form einer vorgegebenen Soll-Temperatur die Bestromung des erfindungsgemäßen Heizleiters abzuschalten und bei Erreichen einer bestimmten unteren Temperatur wieder einzuschalten. Vorzugsweise ist der Temperaturmessfühler an der Fluid-Leitung und/oder an wenigstens einem Konnektor bzw. Anschlusselement der Fluid-Leitung angebracht. Bevorzugt erfolgt hierbei eine Anbringung an einer kritischen Stelle (also an Stellen bzw. Bereichen innerhalb der Fahrzeugs, die einem Fahrtwind besonders ausgesetzt sind, wie unbeheizte Steckerbereiche usw.). Erfindungsgemäß kann der Temperaturmessfühler den bei bekannten Lösungen notwendigen Temperaturmessfühler für die Außentemperatur zur Zu- bzw. Abschaltung der HWL-Leitung bzw. des Heizleiters ergänzen oder vollständig ersetzen. Die erfindungsgemäße Regeleinrichtung kann bevorzugt in eine Gesamt- bzw. Teilsteuerung im Fahrzeug integriert sein, wobei eine vorhandene Schalttechnik teilweise mitbenutzt werden kann, wobei ansonsten bevorzugt einfache und kostengünstige Bauelemente (Halbleitertechnik) verwendet werden können.
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Bevorzugt umfasst die Regeleinrichtung ferner einen Regler, vorzugsweise in Form eines PID-Reglers, einen Sollwertgeber, eine eine Regelabweichung feststellendes Vergleichsglied und eine Ausgangsstufe zur Verstärkung. Erfindungsgemäß bildet die Harnstoff-Wasser-Lösung bzw. die HWL-Leitung die Regelstrecke der erfindungsgemäßen Regelung während der Heizleiter das Stellglied und eine von der Regeleinrichtung ausgegebene Heizspannung zur Bestromung des Heizleiters die Stellgröße bildet.
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Insgesamt betrachtet werden mittels dieser praktischen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems zum Temperieren einer Harnstoff-Wasser-Lösung folgende vorteilhafte Eigenschaften bereitgestellt:
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- • Reduzierung des Risikos von Überhitzungen mit einhergehenden thermischen Schädigungen,
- • Einsatz „leistungsstärkerer” Heizleiter möglich, wodurch ein schnelleres Auftauen einer eingefrorenen HWL-Leitung möglich ist,
- • Nur geringer Zusatzaufwand zur Anpassung an bestehende bzw. bekannte Systeme erforderlich, da bestehende bzw. bekannte Systeme für das Zu- bzw. Abschalten der Heizleistung bzw. des Heizstroms genutzt werden können,
- • „Freie” Positionierung des Temperaturmessfühlers, vorzugsweise in Form eines Thermoelementes an der HWL-Leitung möglich, so dass keine Veränderung an einer bestehenden bzw. bekannten HWL-Leitung notwendig ist und
- • Möglichkeit der Nutzung gleicher Heizleiter für unterschiedliche Längen der HWL-Leitungen und Anforderungen an das Auftauverhalten der jeweils zu temperierenden HWL-Leitung.
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Weitere vorteilhafte Eigenschaften sind:
- • Kompensationsmöglichkeit der Spannungsschwankungen (quadratischer Einfluss) und der daraus resultierenden Leistungsschwankungen durch die erfindungsgemäße Regelung,
- • Leistungsregelung für unterschiedliche Fahr-, Auftau- und Umgebungssituationen, wie Auftauen, Eisfreihalten usw., realisierbar,
- • Möglichkeit des schaltungstechnischen und programmtechnischen Ausschaltens von Überhitzungen,
- • Bessere Ausnutzung der eingebrachten Energie entsprechend der verschiedenen Fahr-, Auftau- und Umgebungssituationen, einhergehend mit einer geringeren Energieumsetzung und
- • Möglichkeit der Verwendung bzw. Anwendung nur eines Heizleitertypen, da eine Spannungsregelung/Spannungstransformation (bis zu ca. 35 V) möglich ist, einhergehend mit reduzierten Kosten für die Leitungen, die bei entsprechend hohen Stückzahlen kostengünstig erworben werden können.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Soll-Temperatur eine konstante Soll-Temperatur, wobei bei einer besonders praktischen Weiterbildung der Erfindung die Soll-Temperatur nicht konstant ist, sondern eine gemäß einem vorgegebenen Soll-Temperatur-Verlauf veränderliche Soll-Temperatur ist, wobei die Regeleinrichtung dazu ausgebildet ist, die Ist-Temperatur gemäß dem vorgegebenen Soll-Temperatur-Verlauf nachzuführen.
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Erfindungsgemäß kann mittels dieser praktischen Weiterbildung eine Nachführung der Temperatur gemäß einer Führungsgröße in Form der veränderlichen Soll-Temperatur erfolgen. Bevorzugt ist hierbei der vorgegebene Soll-Temperatur-Verlauf dem Verlauf einer Auftaukurve der zu temperierenden Harnstoff-Wasser-Lösung angepasst, um eine einzelnen typischen Abschnitten der Auftaukurve – wie beispielsweise einem abgeflachten Bereich der Auftaukurve während eines Phasenübergangs von fest nach flüssig – angepasste geregelte Temperierung bereitzustellen. Bevorzugt sind erfindungsgemäß in der Regeleinrichtung wenigstens eine, bevorzugt eine Vielzahl von Auftaukurven in der Regeleinrichtung, vorzugsweise in eigens hierfür bereitgestellten Speichervorrichtungen abgelegt, um Auftaukurven für eine Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungen bereitzustellen.
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Bei einer weiteren praktischen Weiterbildung der Erfindung ist die Regeleinrichtung ferner dazu ausgebildet, aus einem zeitlichen Verlauf von gemessenen Ist-Temperaturen einen Temperatursprung zu erfassen, der eine positive oder negative Steigung aufweist, deren Betrag nicht kleiner ist als der Betrag einer vorgegebenen Minimal-Steigung. Erfindungsgemäß kann so insbesondere ein Temperatursprung erfasst werden, der einer vorgegebenen Auftaukurve der Harnstoff-Wasser-Lösung zugeordnet werden kann, wobei der Temperatursprung der Auftaukurve vorzugsweise ein Temperatursprung nach vollständigem Abtauen der Harnstoff-Wasser-Lösung bzw. eines Eispfropfens der Harnstoff-Wasser-Lösung ist. So kann mit der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung beim Auftauen einer eingefrorenen Fluid-Leitung (HWL-Leitung) vorzugsweise der Zeitpunkt ermittelt werden, ab dem eine weitere Erwärmung der Fluid-Leitung durch den Heizleiter wieder mit einem signifikanten Temperaturanstieg einhergeht. Erfindungsgemäß ist es daher auch möglich mittels eines Temperaturmessfühlers, der nicht in der zu temperierenden Harnstoff-Wasser-Lösung angeordnet ist, eine geeignete Regelung der Temperatur der Harnstoff-Wasser-Lösung zu realisieren, da ein erfasster Temperatursprung beispielsweise einer Temperatur zugeordnet werden kann, die aus der vorgegebenen Auftaukurve der Harnstoff-Wasser-Lösung bekannt ist. Entscheidend ist bei dieser Weiterbildung also nicht die tatsächliche Temperatur sondern die Erfassung des Temperatursprungs, der bei einem vollständigen Abtauen des Eispfropfens auftaucht. Hierbei ist erfindungsgemäß sicherzustellen, dass der Temperaturmessfühler nicht zu nah am Heizdraht liegt, um eine Verfälschung des Temperaturprofils auszuschließen.
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Bevorzugt ist der Temperaturmessfühler ein Thermoelement, das in bekannter Weise vorteilhaft für eine genaue Temperaturmessung an beliebigen Stellen eingesetzt werden kann.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Temperaturmesseinrichtung eine Widerstands-Messvorrichtung zur Messung des temperaturabhängigen Widerstands des Heizleiters auf, um den Heizleiter als Temperaturmessfühler zu verwenden. So kann erfindungsgemäß auf den Einsatz eines zusätzlichen Temperaturmessfühlers verzichtet werden.
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Erfindungsgemäß ist die Fluid-Leitung in Form eines Rohrs ausgebildet, wobei der Temperaturmessfühler bevorzugt wenigstens abschnittsweise außen an dem Rohr anliegt.
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Bei einer weiteren praktischen Weiterbildung der Erfindung weist das Rohr eine das Rohr ummantelnde Isolierung auf, wobei der Temperaturmessfühler wenigstens abschnittsweise in der Isolierung aufgenommen ist.
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Erfindungsgemäß ist ferner der Temperaturmessfühler in einer Temperaturmessfühler-Aufnahme wenigstens abschnittsweise aufgenommen, die außen an einem Abschnitt des Rohrs angeordnet ist, wobei die Temperaturmessfühler-Aufnahme um das Rohr herum zusammenklappbar ausgebildet ist. Hierbei wird die erfindungsgemäße zusammenklappbare Ausbildung dadurch geschaffen, dass die Temperaturmessfühler-Aufnahme zwei Teil-Aufnahmen aufweist, die schwenkbar zueinander verbunden sind, um die Temperaturmessfühler-Aufnahme durch aufeinander zu schwenken der beiden Teil-Aufnahmen um das Rohr herum zusammenklappen zu können.
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Mittels der erfindungsgemäßen Temperaturmessfühler-Aufnahme kann eine praktische Temperaturmessmöglichkeit zur Erfassung der Ist-Temperatur außerhalb bzw. außen an der Fluid-Leitung bereitgestellt werden, derart, dass die Temperaturmessfühler-Aufnahme vorzugsweise in Form eines praktischen zusammenklappbaren „Clips” ausgebildet ist, der auf die Fluid-Leitung „aufgeclipst” werden kann.
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Bei einer weiteren praktischen Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich wenigstens ein nicht aufgenommener Abschnitt des Temperaturmessfühlers, vorzugsweise wenigstens ein nicht aufgenommener Endabschnitt des Temperaturmessfühlers derart von einer der beiden Teil-Aufnahmen der Temperaturmessfühler-Aufnahme, dass er im zusammengeklappten Zustand der Temperaturmessfühler-Aufnahme zu der anderen der beiden Teil-Aufnahmen hin gerichtet ist, wobei der nicht aufgenommene Abschnitt bevorzugt ein spitzenförmig ausgebildetes Ende aufweist.
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Erfindungsgemäß ist die Erstreckung so gewählt, dass sich der Endabschnitt während des Zusammenklappens der Temperaturmessfühler-Aufnahme um die erfindungsgemäße Fluid-Leitung auf eine Außenwand der Fluid-Leitung zu bewegt und bei geeigneter Dimensionierung der Temperaturmessfühler-Aufnahme auf diese auftrifft bzw. in diese eindringt, insbesondere wenn diese mit einer extrudierten Isolierung bzw. Ummantelung aus einem Polymer versehen ist, wobei der nicht aufgenommene Endabschnitt hierfür bevorzugt ein spitzenförmig ausgebildetes Ende aufweist. So kann auf praktische Weise durch einfaches Zusammenklappen der Temperaturmessfühler-Aufnahme um einen zur Temperaturmessung vorgesehenen Abschnitt der Fluid-Leitung ein Kontakt des Temperaturmessfühlers zu der Außenwand der Fluid-Leitung bereitgestellt werden, um die Temperatur der Fluid-Leitung zu messen bzw. zu erfassen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine schematische Querschnitts-Skizze einer erfindungsgemäßen Fluid-Leitung,
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2 eine schematische Skizze einer erfindungsgemäßen Fluid-Leitung in Verbindung mit einer erfindungsgemäßen Regeleinrichtung,
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3 eine schematische Skizze einer erfindungsgemäßen Temperaturmessfühler-Aufnahme,
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4 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Temperaturmessfühler-Aufnahme in einem zusammengeklappten Zustand,
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5 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Temperaturmessfühler-Aufnahme in einem aufgeklappten Zustand,
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6 eine typische Auftaukurve einer Harnstoff-Wasser-Lösung,
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7 einen vergrößerten Ausschnitt der Auftaukurve der 6 umfassend den Bereich bis zum Erreichen des Gefrierpunkts der Harnstoff-Wasser-Lösung,
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8 den zeitlichen Verlauf einer ein Rechtecksignal umfassenden Heizspannung zur Bestromung eines erfindungsgemäßen Heizleiters.
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9 drei schematische Skizzen erfindungsgemäßer Regeleinrichtungen, die wenigstens ein PTC-Element aufweisen.
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1 zeigt eine schematische Querschnitts-Skizze einer erfindungsgemäßen Fluid-Leitung 10. Die Fluid-Leitung 10 ist für die Aufnahme einer Harnstoff-Wasser-Lösung bzw. für Durchströmung mit einer Harnstoff-Wasser-Lösung vorgesehen (nachfolgend HWL-Leitung 10 genannt). Die HWL-Leitung 10 umfasst ein Rohr 12, einen innerhalb des Rohrs 12 aufgenommenen Heizleiter 14, eine isolierende Ummantelung 16 in Form einer PE-Schaumummantelung, und einen Temperaturmessfühler in Form eines Thermoelements (nicht näher dargestellt), der zur Messung der Temperatur der Rohrs 12 wenigstens abschnittsweise außen an dem Rohr anliegt und in der Ummantelung 16 aufgenommen ist. Alternativ kann der Heizleiter 14 auch außen an dem Rohr 12 angeordnet sein, vorzugsweise um das Rohr 12 herum gewickelt sein, um über eine Außenbeheizung eine Temperierung der Harnstoff-Wasser-Lösung bereitzustellen, wobei dann das Thermoelement bevorzugt mit Abstand zu dem Heizleiter 14 angeordnet ist, um einen zu großen Messfehler bei der Temperaturmessung zu vermeiden bzw. eine Verfälschung des Temperaturprofils auszuschließen.
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Durch das erfindungsgemäß vorgesehene Anliegen des Thermoelements außen an dem Rohr 12 kann die Rohrtemperatur unmittelbar und genau erfasst bzw. gemessen werden. Vorzugsweise befindet sich das Thermoelement an einem geraden Stück des Rohrs 12, alternativ ist jedoch auch eine Anordnung in einer Biegung möglich. Gegebenenfalls kann in dem Bereich, an dem das Thermoelement außen an dem Rohr 12 anliegt, die isolierende Ummantelung 16 entfernt werden.
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Anschlussleitungen 18 für das Thermoelement sind wenigstens abschnittsweise anliegend an dem Rohr 12, das vorzugsweise ein aus PE-Material gebildetes Rohr 12 ist, an der Außenseite des Rohrs 12 entlanggeführt, also vorzugsweise an der Übergangsoberfläche zwischen Rohr 12 und Ummantelung 16.
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Die Anschlussleitungen 18 können alternativ auch vollständig in entsprechenden Führungen, die innerhalb der Ummantelung bzw. Isolierung 16 ausgebildet sind, aufgenommen sein, ohne außen dem Rohr 12 anzuliegen, vorzugsweise derart, dass die Anschlussleitungen 18 in die Ummantelung 16 einextrudiert sind.
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2 zeigt eine schematische Skizze einer erfindungsgemäßen HWL-Leitung 10 in Verbindung mit einer erfindungsgemäßen Regeleinrichtung 20.
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Die Regeleinrichtung 20 weist eine Temperaturmesseinrichtung 26, einen Regler 28, eine Ausgangsstufe 30, Heizleiter 14 und einen Temperaturmessfühler in Form eines Thermoelements auf (nicht näher dargestellt).
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Die HWL-Leitung 10 weist an dem dargestellten Ende ein Anschlusselement 22 auf, an das ein Anschlussstück in Form eines T-Stücks 24 angeschlossen ist, wobei an dem sich rechtwinkelig zur Längserstreckung der HWL-Leitung 10 erstreckenden Abschnitt des T-Stücks ein weiteres Anschlusselement 22 angeschlossen ist, das zum Anschluss an eine Quelle einer Harnstoff-Wasser-Lösung oder eine weitere (hier nicht dargestellte) HWL-Leitung vorgesehen ist. Das Thermoelement der Regeleinrichtung 20 zur Messung der Temperatur der HWL-Leitung 10 bzw. der Harnstoff-Wasser-Lösung ist innerhalb des T-Stück 24 angeordnet (nicht näher dargestellt), wobei sich Abschnitte von Anschlussleitungen 18 des Thermoelements nach außerhalb der HWL-Leitung 10 erstrecken. Ferner erstrecken sich auch Abschnitte oder Anschlussleitungen 14 des sonst in der HWL-Leitung 10 angeordneten Heizleiters der Regeleinrichtung 20 nach außerhalb der HWL-Leitung 10.
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Alternativ zu dem Thermoelement kann ein Temperaturmessfühler in Form eines stark temperaturabhängigen Drahts vorgesehen sein, der sich entlang der Länge der HWL-Leitung 10, vorzugsweise entlang der gesamten Länge außen an der HWL-Leitung 10 erstreckt, um eine kontinuierliche, über die Länge hinweg durchführbare Temperaturmessung durchführen zu können.
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Alternativ zu einer vollständigen Regelung kann auch eine Steuerung der Heizleistung vorgesehen sein, die derart erfolgen kann, dass zur Steuerung Informationsdaten herangezogen werden, welche von einem Bordnetz eines Fahrzeugs, in dem die HWL-Leitung 10 angeordnet ist, ermittelt werden (z. B. Außentemperatur, Laufzeit des Motors, usw.).
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Die Anschlussleitungen 18 des Thermoelements sind an die Temperaturmesseinrichtung 26 der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung 20 angeschlossen, wobei die Temperaturmesseinrichtung 26 in bekannter Weise dazu ausgebildet ist, aus den von dem Thermoelement über die Anschlussleitungen 18 bereitgestellten Messsignalen eine gemessene Ist-Temperatur bereitzustellen, und diese Temperatur in Form eines Temperatursignals einem Regler 28 zuzuführen. Der Regler 28 ist in Form eines PID-Reglers ausgebildet. Der Regler bildet eine Regelabweichung in Form einer Differenz zwischen der gemessenen Ist-Temperatur und einer vorgegebenen Soll-Temperatur, verarbeitet diese entsprechend seiner Funktionsweise und erzeugt ein Signal, das über eine Ausgangstufe 30 verstärkt wird, um eine Stellgröße in Form einer Heizspannung zur Bestromung des Stellglieds in Form des Heizleiters bereitzustellen, wobei hierzu Abschnitte oder Anschlussleitungen 14 des Heizleiters an die Ausgangstufe angeschlossen sind.
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Wie oben dargelegt, kann die Soll-Temperatur konstant sein oder bevorzugt eine gemäß einem vorgegebenen Soll-Temperatur-Verlauf veränderliche Soll-Temperatur sein, wobei die Regeleinrichtung 20 dazu ausgebildet ist, die Ist-Temperatur gemäß dem vorgegebenen Soll-Temperatur-Verlauf nachzuführen, wobei der vorgegebene Soll-Temperatur-Verlauf dem Verlauf einer Auftaukurve der zu temperierenden Harnstoff-Wasser-Lösung angepasst ist, um eine einzelnen typischen Abschnitten der Auftaukurve – wie beispielsweise einem abgeflachten Bereich der Auftaukurve während eines Phasenübergangs von fest nach flüssig – angepasste geregelte Temperierung bereitzustellen.
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3 zeigt eine schematische Skizze einer erfindungsgemäßen Temperaturmessfühler-Aufnahme 32. Die dargestellte Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 umfasst zwei über ein Filmscharnier 34 schwenkbar miteinander verbundene Teil-Aufnahmen 36 wobei das Filmscharnier 34 vorzugsweise in Form eines an den beiden Teil-Aufnahmen 36 angeformten elastischen Materialstegs ausgebildet ist. Durch die schwenkbare Ausbildung ist die Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 um eine rohrförmige HWL-Leitung 10 zusammenklappbar ausgebildet, wobei jede der Teil-Aufnahmen 36 der Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 zur Aufnahme der HWL-Leitung 10 an die Rohrform der HWL-Leitung 10 angepasste Aussparungen 38 aufweist.
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In die obere der beiden dargestellten Aussparungen 38 erstrecken sich zwei spitzenförmige Endabschnitte zweiter Thermoelemente 40, die abgesehen von diesen Endabschnitten, in der oberen Teil-Aufnahme 36 aufgenommen sind. Die Endabschnitte dienen als Messpunkte einer Thermospannung und damit einer Temperaturmessung.
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Mittels der erfindungsgemäßen Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 kann eine praktische Temperaturmessmöglichkeit zur Erfassung der Ist-Temperatur außerhalb bzw. außen an der HWL-Leitung 10 bereitgestellt werden.
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Die Endabschnitte erstrecken sich derart von der oberen Teil-Aufnahme 36, dass sie insbesondere im zusammengeklappten Zustand der Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 zu der anderen der beiden Teil-Aufnahmen 36 hin gerichtet sind. Erfindungsgemäß ist die Erstreckung so gewählt, dass die Endabschnitte während des Zusammenklappens der Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 um die erfindungsgemäße HWL-Leitung 10 vorzugsweise auf eine Außenwand der HWL-Leitung 10 auftreffen und in diese infolge der spitzenförmigen Ausbildung eindringen, insbesondere wenn die HWL-Leitung 10 mit einer extrudierten Isolierung bzw. Ummantelung 16 aus einem Polymer-Material versehen ist. So kann auf praktische Weise durch einfaches Zusammenklappen der Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 um einen zur Temperaturmessung vorgesehenen Abschnitt der HWL-Leitung 10 ein Kontakt der Thermoelemente 40 zu der Außenwand der HWL-Leitung 10 bereitgestellt werden, um die Temperatur der HWL-Leitung 10 zu messen bzw. zu erfassen.
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4 zeigt eine perspektivische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Temperaturmessfühler-Aufnahme 10 in einem zusammengeklappten Zustand, die zwei Teil-Aufnahmen 36 aufweist. Dargestellt ist die Situation, bei der die Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 um eine rohrförmige HWL-Leitung 10 herum zusammengeklappt ist. In der Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 ist zur Messung der Temperatur an der Außenwand der HWL-Leitung 10 ein Thermoelement aufgenommen (nicht näher dargestellt), dessen Anschlussleitungen 18 sich von der Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 nach außen erstrecken und der Übertragung des Messsignals des Thermoelements zu der Temperaturmesseinrichtung 26 der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung 20 dienen.
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5 zeigt eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 in einem aufgeklappten Zustand, der zeigt, dass jede der beiden Teil-Aufnahmen 36 der Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 eine Aussparung 38 zur Aufnahme der HWL-Leitung 10 aufweist. An der linken der beiden dargestellten Teil-Aufnahmen 36 sind zwei Rastelemente 42 ausgebildet, die zum Einrasten in korrespondierende Rastausnehmungen 44 ausgebildet sind, die in der rechten Teil-Aufnahme 36 ausgebildet sind. So wird erfindungsgemäß eine Temperaturmessfühler-Aufnahme 32 bereitgestellt, die in Form eines zusammenklappbaren „Clips” ausgebildet ist, der auf die HWL-Leitung 10 „aufgeclipst” werden kann.
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6 zeigt mit durchgezogener Linie eine typische Auftaukurve einer Harnstoff-Wasser-Lösung. Dargestellt ist die Temperatur einer Harnstoff-Wasser-Lösung in Abhängigkeit von der Dauer der Erwärmung der Harnstoff-Wasser-Lösung, beispielsweise nach der Betätigung des Zündschalters, mit der vor dem eigentlichen Start des Motors zunächst eine Erwärmung einer eingefrorenen Harnstoff-Wasser-Lösung durch einen erfindungsgemäßen Heizleiter 14 ausgelöst wird. Dargestellt sind typische Zeitabschnitte der Auftaukurve, umfassend eine Auftauzeit Ta, eine Kristallisationszeit Tk am Gefrierpunkt bei ca. –11°C und eine Erwärmungszeit Te. Erfindungsgemäß kann ein vorgegebener Soll-Temperatur-Verlauf dem Verlauf der Auftaukurve angepasst sein, um eine wirksame Regelung der Temperatur der Harnstoff-Wasser-Lösung während des Auftauens einer eingefrorenen Harnstoff-Wasser-Lösung bereitzustellen. Gestrichelt dargestellt ist ferner ein idealisierter Verlauf einer Auftaukurve. 7 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Auftaukurve der 6 umfassend den Bereich bis zum Erreichen des Gefrierpunkts der Harnstoff-Wasser-Lösung.
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8 zeigt den zeitlichen Verlauf einer ein Rechtecksignal umfassenden Heizspannung zur Bestromung eines erfindungsgemäßen Heizleiters. Die als Stellgröße der erfindungsgemäßen Regelung vorgesehene Heizspannung zur Bestromung des erfindungsgemäßen Heizleiters, welcher das Stellglied darstellt, kann erfindungsgemäß in Form einer Rechteckspannung ausgebildet sein, umfassend Heizzeiten th mit einer positiven konstanten Spannung und Ruhezeiten tr ohne Bestromung des Heizleiters bei einer Spannung von null Volt.
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Erfindungsgemäß kann die Taktung der Rechteckspannung, also insbesondere das Verhältnis th/tr geregt werden, wobei insbesondere über eine Verkürzung der Heizzeit th eine Reduzierung der Heizleistung realisiert werden kann. Dies ist insbesondere im Hinblick auf Spannungsschwankungen der Bordspannungen der PKW (12 V DC) bzw. Nutzfahrzeuge (24 V DC) von Vorteil, um, wie insbesondere von Automobilherstellern gefordert, eine zuverlässige Temperierung der Harnstoff-Wasser-Lösung auch bei Spannungsschwankungen zwischen 10 V und 16 V sicherzustellen.
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Nimmt man, dass die Spannungsschwankungen einen Bereich umfassen, der sich von einer minimalen Spannung U
min bis zu einer maximalen Spannung U
max erstreckt, ergibt sich für die jeweils erforderlichen Heizzeiten t
hmin und t
hmax bei der minimalen Spannung U
min und bei der maximalen Spannung U
max unter Ausnutzung der bekannten Beziehung
in der E die der Harnstoff-Wasser-Lösung während der Heizzeit t
h zugeführte Energie bei der Leistung P darstellt, und in der U die Heizspannung und R der Widerstand des Heizleiters ist, folgendes Verhältnis:
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Hieraus ergibt sich, dass relative Spannungsschwankungen der Bordspannungen einen großen Einfluss auf die zu realisierenden Heizzeiten bei Verwendung einer Rechteckspannung haben, die mittels der erfindungsgemäß vorgesehenen Regelung über entsprechende Einstellung des Verhältnisses th/tr entsprechend ausgeglichen werden können. So weist beispielsweise das in 8 gestrichelt dargestellte Rechtecksignal mit der Spannung Umax von 16 V eine gegenüber dem mit durchgezogener Linie dargestellten Rechtecksignal mit der Spannung Umin von 10 V eine gemäß obigen Beziehungen verkürzte Heizzeit auf.
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Erfindungsgemäß kann ferner bei Vornahme einer Online-Messung des Widerstands R des Heizleiters im Fahrzeug gemäß der Beziehung U ≥ √PR eine Grundspannung festgelegt werden.
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Die Heizzeit th kann allgemein auch als Funktion der Außentemperatur Tau, des Widerstands R des Heizleiters, der Heizspannung U und der Auftauzeit Ta dargestellt werden: th = f(Tau; R; U; Ta).
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9 zeigt drei schematische Skizzen zu nicht zur Erfindung gehörenden Regeleinrichtungen 46, die wenigstens ein PTC-Element aufweisen.
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Die in 9 oben dargestellte Regeleinrichtung 46 umfasst ein PTC-Element 48, das in Reihe mit einem Heizleiter 14 elektrisch leitend verbunden ist, Leiter 50 und eine Anschlussvorrichtung 52, die dafür vorgesehen ist, den aus PTC-Element 48, Heizleiter 14 und Leitern 50 gebildeten Stromkreis, der einen vorteilhaften einfachen Leitungsaufbau darstellt, zur Bestromung an eine Stromquelle bzw. Spannungsquelle anzuschließen, wobei die Anschlussvorrichtung 52 vorzugsweise in Form eines Kabelsatzes zur Kontaktierung mit einem Bordnetz eines Kraftfahrzeugs ausgebildet ist. Verbindungsstellen 54 sind dazu ausgebildet, elektrisch leitende Verbindungen bereitzustellen.
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Das PTC-Element 48 kann an jeder Stelle an oder in Umgebung einer erfindungsgemäßen HWL-Leitung 10 angeordnet werden. Erfindungsgemäß kann auch eine Anordnung des PTC-Elements 48 und des Heizleiters 14 innerhalb des Rohrs 12 der HWL-Leitung 10 vorgesehen sein. Das PTC-Element 48 dient als Sicherungs- und Regelelement und stellt insbesondere eine selbsttätige Regelung der Heizleistung in Abhängigkeit von der an dem PTC-Element 48 vorliegenden Temperatur sicher. Die Regeleinrichtung 46 kann auch eine vorgegebene Vielzahl von in Reihe bzw. seriell elektrisch leitend miteinander verbundenen PTC-Elementen 48 umfassen. In diesem Fall kann eine wirksame Temperierung bzw. Erwärmung der HWL-Leitung 10 bzw. der Harnstoff-Wasser-Lösung nur dann erfolgen, wenn sich alle PTC-Elemente 48 in einem unkritischen Bereich befinden, wobei hierdurch erfindungsgemäß zusätzlich potentielle Heißbereiche abgefragt werden können, die sich beispielsweise im Bereich der Abgasanlage eines Kraftfahrzeugs befinden.
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Die in der mittleren Skizze der 9 dargestellte Regeleinrichtung 46 unterscheidet sich von der in der oberen Skizze dargestellten Regeleinrichtung 46 dadurch, dass kein Heizleiter vorgesehen ist, sondern zwei Leiter 50, die über die Anschlussvorrichtung 52 an ein Spannungsquelle anschließbar sind, die vorzugsweise eine 12 V-Gleichspannungsquelle oder eine 24 V-Gleichspannungsquelle eines Bordnetzes eines Kraftfahrzeugs ist, wobei eine vorgegebene Vielzahl von PTC-Elementen 48 in Form einer Parallelschaltung angeordnet und eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Leitern 50 bereitstellen. Auch hier liegt ein einfacher Leitungsaufbau vor, wobei die PTC-Elemente 48 beispielsweise bereits bei der Extrusionsfertigung einer HWL-Leitung in die Leitung eingebracht werden können.
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Mittels der dargestellten Regeleinrichtung 46 kann die HWL-Leitung 10 entlang ihrer gesamten Leitungslänge selbstregelnd ausgebildet werden, d. h. die Bereiche der HWL-Leitung 10, die kälter sind, werden durch die Selbstregelung stärker beheizt als wärmere Bereiche. Dieser Effekt ist besonders dann von Vorteil wenn Bereiche der HWL-Leitung 10 dem Fahrtwind ausgesetzt sind, z. B. bei einer Leitungsverlegung im Bereich eines Kühlerbereiches eines Kraftfahrzeugs. Dieser Effekt kann weiter verstärkt bzw. unterstützt werden, indem partiell unterschiedliche PTC-Elemente mit unterschiedlichem Heizverhalten eingesetzt werden, einhergehend mit einer besseren Nutzung der zur Verfügung stehenden Energie. Auch hier dienen die PTC-Elemente 48 als Sicherungs- und Regelungselement, wobei weitere PTC-Elemente z. B. zur Beheizung von Konnektoren bzw. Anschlusselementen der HWL-Leitung 10 vorgesehen sein können.
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Die in der unteren Skizze der 9 dargestellte Regeleinrichtung 46 stellt eine Kombination der oben beschriebenen Regeleinrichtungen dar, und umfasst ein PTC-Element 48, das in Reihe mit einem Heizleiter 14 verbunden ist, und zwei weitere PTC-Elemente 48, die in Form einer Parallelschaltung angeordnet sind und eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Leitern 50 bereitstellen. Die bei dieser Regeleinrichtung 46 parallel dazu geschalteten PTC-Elemente 48, oder weitere, nicht näher dargestellte PTC-Elemente, können beispielsweise zur Beheizung von Konnektoren bzw. Anschlusselementen der HWL-Leitung 10 vorgesehen sein.
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Die PTC-Elemente 48 können standardmäßig verwendete PTC-Elemente sein, sie können erfindungsgemäß aber auch für einen speziellen Anwendungsfall konfektioniert werden, derart, dass die entsprechende Temperatur-Widerstands-Kurve optimal an den jeweiligen Anwendungsfall angepasst ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- HWL-Leitung
- 12
- Rohr
- 14
- Heizleiter
- 16
- Ummantelung
- 18
- Anschlussleitung
- 20
- Regeleinrichtung
- 22
- Anschlusselement
- 24
- T-Stück
- 26
- Temperaturmesseinrichtung
- 28
- Regler
- 30
- Ausgangsstufe
- 32
- Temperaturmessfühler-Aufnahme
- 34
- Filmscharnier
- 36
- Teil-Aufnahme
- 38
- Aussparung
- 40
- Thermoelement
- 42
- Rastelement
- 44
- Rastausnehmung
- 46
- Regeleinrichtung
- 48
- PTC-Element
- 50
- Leiter
- 52
- Anschlussvorrichtung
- 54
- Verbindungsstelle