DE102007053123C5 - Werkzeug zum Spritzgießen von Kunststoffteilen - Google Patents
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Abstract
Werkzeug zum Spritzgießen von Kunststoffteilen, mit zwei auseinanderfahrbaren sowie zusammenfahrbaren Werkzeughälften (1), wobei im geschlossenen Zustand zwischen den beiden Werkzeughälften (1) wenigstens ein Formenhohlraum (12) ausgebildet ist, wobei wenigstens die eine Werkzeughälfte (1) aus einem Basisteil (2) sowie aus einem daran befestigbaren Formeinsatzteil (8) zur Bildung des Formenhohlraums (12) besteht und wobei in dieser Werkzeughälfte (1) mit dem Formeinsatzteil (8) eine Auswerfereinrichtung (9) zum Auswerfen der fertig gespritzten Kunststoffteile kombiniert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Formeinsatzteil (8) und die Auswerfereinrichtung (9) eine Baueinheit (7) bilden und dass die Baueinheit (7) dezentral lösbar an dem Basisteil (2) der zugeordneten Werkzeughälfte (1) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Spritzgießen von Kunststoffteilen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Werkzeuge zum Spritzgießen von Kunststoffteilen weisen grundsätzlich zwei Werkzeughälften auf, welche auseinandergefahren sowie zusammengefahren werden können. Im geschlossenen Zustand des Werkzeugs, d. h. wenn die beiden Werkzeughälften aneinanderliegen, ist zwischen diesen beiden Werkzeughälften wenigstens ein Formenhohlraum ausgebildet. In diesen Formenhohlraum wird der viskose Kunststoff hineingespritzt. Nach dem Erkalten können dann die beiden Werkzeughälften auseinandergefahren und die so gespritzten Kunststoffteile ausgeworfen werden.
- Wenigstens die eine der beiden Werkzeughälften besteht aus einem Basisteil, an welchem auswechselbar ein Formeinsatzteil angeordnet ist. In diesem Formeinsatzteil ist der Formenhohlraum ausgebildet. Der Vorteil eines derartigen Formeinsatzteils besteht darin, dass bei einer Änderung in der Kontur des Formenhohlraumes nur das Formeinsatzteil entsprechend geändert werden muß. Ein solches Werkzeug ist aus der
DE 100 59 045 C1 bekannt, wobei eine rahmenförmige Formplatte einen Formeinsatz in einem Rahmendurchbruch aufweist, an dessen der Trennebene abgewandten Seite ein Wechsel-Auswerferplattenpaket angeordnet ist. Das Wechsel-Auswerferplattenpaket ist mit einem Stamm-Auswerferplattenpaket lösbar gekuppelt und hält im Formeinsatz geführte Auswerferelemente. - Schließlich ist noch eine Auswerfereinrichtung vorgesehen. Hier handelt es sich um lange Stangen mit einem relativ geringen Durchmesser. Diese Auswerfereinrichtung hat die Aufgabe, dass nach dem Spritzen die fertigen, erkalteten Kunststoffteile dadurch ausgestoßen werden, indem die Stangen ausgefahren werden (Mink, Walter, Grundzüge der Spritzgießtechnik, 5. Auflage, 1979, Seite 539–542, Zechner & Hütting Verlag, Speyer am Rhein).
- Der Nachteil bei diesem bekannten Werkzeug besteht darin, dass die Auswerferstangen sehr dünn und sehr lang sind, so dass sie sehr leicht verbiegen oder gar abknicken, und zwar insbesondere in demjenigen Bereich, wo die Auswerferstange einen Durchmessersprung macht. Dies ist insbesondere dann problematisch, wenn das Formeinsatzteil gegen ein anderes Formeinsatzteil ersetzt werden soll. Dies ist nur am kompletten Werkzeug möglich, welches ein großes Volumen einnimmt und daher sehr unhandlich ist. Aus diesem Grunde müssen Flaschenzüge verwendet werden, um das Werkzeug aus der Werkzeugmaschine herauszuhieven. Das Problem besteht dann insbesondere darin, dass das Formeinsatzteil von den Auswerferstangen abgezogen werden muß und – nach dem Einsetzen des neuen Formeinsatzteils – wieder auf die Auswerferstangen aufgesteckt werden muß. Hier besteht die sehr große Gefahr, dass die Auswerferstangen beschädigt werden.
- Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zum Spritzgießen von Kunststoffteilen der eingangs angegebenen Art derart weiterzubilden, dass beim Auswechseln des Formeinsatzteils die Gefahr der Beschädigung der Auswerfereinrichtung minimiert ist.
- Diese Aufgabe wird durch ein Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Dadurch ist ein Werkzeug zum Spritzgießen von Kunststoffteilen geschaffen, welches sich dadurch auszeichnet, dass die Gefahr der Beschädigung der Auswerferstangen der Auswerfereinrichtung bei einem Wechsel des Formeinsatzteils nur minimal ist. Die Grundidee der Erfindung besteht nämlich darin, dass das Formeinsatzteil zusammen mit der Auswerfereinrichtung mit ihren Auswerferstangen eine Baueinheit dahingehend bilden, dass diese beiden vorgenannten Teile miteinander verbunden sind. Dies bedeutet, dass diese Baueinheit bestehend aus Formeinsatzteil und Auswerfereinrichtung als komplette Einheit, die dezentral an dem Basisteil angeordnet ist, aus dem Basisteil der Werkzeughälfte entnommen werden kann. „Dezentral” bedeutet eine zur Mittellängsachse versetzte Anordnung. Dabei besteht nicht die Gefahr, dass die Auswerferstangen der Auswerfereinrichtung beschädigt werden können. Da diese Baueinheit jedoch klein baut, kann sie an einem separaten Ort unabhängig vom Standort des Werkzeugs auseinandergebaut werden. Insbesondere kann das Formeinsatzteil dadurch problemlos von den Auswerferstangen der Auswerfereinrichtung abgezogen und ein anderes Formeinsatzteil wieder aufgeschoben werden, ohne dass dadurch eine große Gefahr besteht, dass die Auswerferstangen beschädigt werden.
- Grundsätzlich ist es denkbar, dass das Formeinsatzteil und die Auswerfereinrichtung dauerhaft, d. h. unlösbar miteinander verbunden sind. Die bevorzugte Weiterbildung gemäß Anspruch 2 schlägt jedoch vor, dass das Formeinsatzteil und die Auswerfereinrichtung voneinander lösbar sind. Dies hat den Vorteil, dass bei einem Wechsel des Formeinsatzteils ein und dieselbe Auswerfereinrichtung wiederverwendet werden kann.
- Zur einfachen Befestigung der Baueinheit am Basisteil der Werkzeughälfte weist gemäß der Weiterbildung in Anspruch 3 die Baueinheit rückseitig einen Führungsbolzen auf. Mit diesem Führungsbolzen korrespondiert eine buchsenartige Aufnahme in dem Basisteil. Nach dem Hineinstecken des Führungsbolzens der Baueinheit in dieses Basisteil kann dann eine Verriegelung erfolgen.
- Vorzugsweise ist dabei gemäß der Weiterbildung in Anspruch 4 der Führungsbolzen an der Auswerfereinrichtung, nämlich an dessen Rückseite angeordnet.
- Als Verriegelungseinrichtung dient gemäß der Weiterbildung in Anspruch 5 vorzugsweise eine in dem Basisteil beweglich angeordnete Verriegelungsleiste. Diese Verriegelungsleiste greift dabei im Verriegelungszustand formschlüssig in den Führungsbolzen, so dass dieser in dem Basisteil zusammen mit der Baueinheit aus Formeinsatzteil und Auswerfereinrichtung sicher am Basisteil gehalten ist.
- Vorzugsweise ist dabei gemäß der Weiterbildung in Anspruch 6 die Verriegelungsleiste quer zum Führungsbolzen beweglich. Dies stellt zum einen eine technisch einfache Möglichkeit zur Bedienung der Verriegelungsleiste dar, zum anderen ist dadurch ein optimaler Formeingriff zwischen dem Vorderende der Verriegelungsleiste und dem rückwärtigen Ende des Führungsbolzens gewährleistet.
- Schließlich schlägt die Weiterbildung gemäß Anspruch 7 vor, dass die Verriegelungsleiste einen Handgriff aufweist und dass eine separate Verriegelung vorgesehen ist. Die Grundidee besteht dabei darin, dass die Verriegelung die Verriegelungsleiste in ihrer Position fixiert. Soll dann das Formeinsatzteil bzw. die Baueinheit gelöst werden, ist es lediglich erforderlich, die Verriegelung zu entriegeln, so dass die Verriegelungsleiste von Hand entriegelt und anschließend die Baueinheit entnommen werden kann. Dabei kann die Verriegelung in den beiden Endpositionen der Verriegelungsleiste derart aktiviert werden, dass ein Formschluß gegeben ist.
- Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Werkzeugs zum Spritzgießen von Kunststoffteilen wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
-
1 eine schematische Schnittdarstellung durch die eine Werkzeughälfte des Werkzeugs im verriegelten Zustand der Baueinheit, d. h. während des Arbeitseinsatzes; -
2 eine Darstellung entsprechend der in1 , jedoch mit entriegelter Verriegelungsleiste; -
3 eine Darstellung entsprechend der in1 und2 , wobei jedoch die Baueinheit aus Formeinsatzteil und Auswerfereinrichtung entnommen worden ist. -
1 zeigt die eine Werkzeughälfte1 des Werkzeugs zum Spritzgießen von Kunststoffteilen, während die dazu korrespondierende zweite Werkzeughälfte (in der Zeichnung wäre sie unten angeordnet) nicht dargestellt ist. - Die Werkzeughälfte
1 weist ein Basisteil2 auf (welches am besten in3 erkennbar ist). Dieses Basisteil2 besitzt in Achsrichtung eine zylindrische Aufnahme3 . Von dieser zylindrischen Aufnahme3 geht in der Zeichnung oben eine querverlaufende Ausnahme für eine Verriegelungsleiste4 ab, welche in der Zeichnung nach links und nach rechts verschiebbar ist. Diese Verriegelungsleiste4 besitzt an ihrem freien Ende einen länglichen Handgriff5 , außerdem ist der Verriegelungsleiste4 im Basisteil2 eine Verriegelung6 zugeordnet. - Neben dem Basisteil
2 weist die Werkzeughälfte1 ein separates Bauteil7 auf. Dieses besteht zum einen aus einem Formeinsatzteil8 und zum anderen aus einer Auswerfereinrichtung9 und ist in Bezug zur Mittellängsachse der Werkzeughälfte1 versetzt, d. h., dezentral an dem Basisteil2 angeordnet. Diese Auswerfereinrichtung9 besitzt Auswerferstangen10 , welche das Formeinsatzteil8 in der Zeichnung von oben her durchragen. An der Auswerfereinrichtung9 ist außerdem rückseitig ein Führungsbolzen11 fest angeordnet. Das vordere Ende des Formeinsatzteils8 definiert (zusammen mit der anderen, nicht dargestellten Werkzeughälfte) im geschlossenen Zustand einen Formenhohlraum12 . - Die Funktionsweise ist wie folgt:
In1 ist der Zustand der Werkzeughälfte1 dargestellt, in dem Kunststoffteile gespritzt werden können. - Wenn zur Schaffung einer neuen Kontur des Formenhohlraums
12 das Formeinsatzteil8 ausgewechselt werden soll, wird zunächst die pneumatische Verriegelung6 entriegelt, indem der formschlüssig in eine korrespondierende Ausnehmung der Verriegelungsleiste4 eingetauchte Verriegelungskopf herausbewegt wird, so dass die Verriegelungsleiste4 frei wird. In diesem Zustand kann mittels des Handgriffs5 die Verriegelungsleiste4 – in der Zeichnung nach links – in die Entriegelungsposition übergeführt werden. In dieser Entriegelungsposition der Verriegelungsleiste4 wird wieder die Verriegelung6 aktiviert, so dass die Verriegelungsleiste4 in dieser Entriegelungsposition formschlüssig fixiert ist. - In der Entriegelungsposition der Verriegelungsleiste
4 kommt diese außer Eingriff mit dem rückseitigen Ende des Führungsbolzens1 . Diese Situation ist in2 dargestellt. - Durch diese Entriegelung des Führungsbolzens
11 kann die Baueinheit7 bestehend aus dem Formeinsatzteil8 und der Auswerfereinrichtung9 aus dem Basisteil2 der Werkzeughälfte1 herausgezogen werden. Diese Situation ist in3 dargestellt. - Die Baueinheit
7 kann dann unabhängig vom Basisteil2 weiter bearbeitet werden. So kann nach Lösen von entsprechenden Schrauben die Auswerfereinrichtung9 mit ihren Auswerferstangen10 aus dem Formeinsatzteil8 herausgezogen und somit das Bauteil7 demontiert werden. - Ein anderes Formeinsatzteil
8 mit einer anderen Formgestaltung des Formenhohlraums12 kann dann wieder auf die Auswerferstangen10 der Auswerfereinrichtung9 aufgesteckt und beide Teile zur Schaffung des Bauteils7 fest miteinander verbunden werden. Diese Baueinheit7 wird dann mit ihrem Führungsbolzen11 wieder in die Aufnahme3 des Basisteils2 der Werkzeughälfte1 gesteckt. Durch Zurückbewegen der Verriegelungsleiste4 erfolgt eine Verriegelung der Baueinheit7 . Die zusätzlichen Schrauben zwischen der Einsatzträgerplatte des Formeinsatzteils8 und dem Basisteil2 werden wieder eingedreht. Dadurch befindet sich das Werkzeug wieder in seiner Arbeitsposition, wie sie in1 dargestellt ist, jedoch mit einem anderen Formeinsatzteil8 für einen anderen Formenhohlraum12 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Werkzeughälfte
- 2
- Basisteil
- 3
- Aufnahme
- 4
- Verriegelungsleiste
- 5
- Handgriff
- 6
- Verriegelung
- 7
- Baueinheit
- 8
- Formeinsatzteil
- 9
- Auswerfereinrichtung
- 10
- Auswerferstange
- 11
- Führungsbolzen
- 12
- Formenhohlraum
Claims (7)
- Werkzeug zum Spritzgießen von Kunststoffteilen, mit zwei auseinanderfahrbaren sowie zusammenfahrbaren Werkzeughälften (
1 ), wobei im geschlossenen Zustand zwischen den beiden Werkzeughälften (1 ) wenigstens ein Formenhohlraum (12 ) ausgebildet ist, wobei wenigstens die eine Werkzeughälfte (1 ) aus einem Basisteil (2 ) sowie aus einem daran befestigbaren Formeinsatzteil (8 ) zur Bildung des Formenhohlraums (12 ) besteht und wobei in dieser Werkzeughälfte (1 ) mit dem Formeinsatzteil (8 ) eine Auswerfereinrichtung (9 ) zum Auswerfen der fertig gespritzten Kunststoffteile kombiniert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Formeinsatzteil (8 ) und die Auswerfereinrichtung (9 ) eine Baueinheit (7 ) bilden und dass die Baueinheit (7 ) dezentral lösbar an dem Basisteil (2 ) der zugeordneten Werkzeughälfte (1 ) angeordnet ist. - Werkzeug nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Formeinsatzteil (
8 ) und die Auswerfereinrichtung (9 ) voneinander lösbar sind. - Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit (
7 ) rückseitig einen Führungsbolzen (11 ) aufweist, dass das Basisteil (2 ) eine zum Führungsbolzen (11 ) korrespondierende Aufnahme (3 ) aufweist und dass der Führungsbolzen (11 ) mit dem Basisteil (2 ) der Werkzeughälfte (1 ) verriegelbar ist. - Werkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsbolzen (
11 ) an der Auswerfereinrichtung (9 ) angeordnet ist. - Werkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Verriegelungseinrichtung eine in dem Basisteil (
2 ) beweglich angeordnete Verriegelungsleiste (4 ) vorgesehen ist. - Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsleiste (
4 ) quer zum Führungsbolzen (11 ) beweglich ist. - Werkzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsleiste (
4 ) einen Handgriff (5 ) aufweist und dass eine Verriegelung (6 ) der Verriegelungsleiste (4 ) vorgesehen ist.
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