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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Drucksensors
mit einem Gehäuse
und mit einer in das Gehäuse
einzufügenden
Sensoreinheit. Die Sensoreinheit weist ein Sensorgehäuse oder
einen Sensorträger
mit einem daran angebrachten Druckaufnehmer auf. Das Gehäuse und
die Sensoreinheit werden formschlüssig miteinander gefügt.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin einen mittels eines derartigen Verfahrens
hergestellten Drucksensor.
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Schließlich betrifft
die Erfindung eine geeignete Verwendung eines derartigen Drucksensors.
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Die
betrachteten Drucksensoren dienen zur Druckerfassung insbesondere
in Automobilindustrie, wie z. B. zur Druckerfassung im Motorraum.
Typischerweise ist das Gehäuse
als Einschraubgehäuse zum
Einschrauben in das messende Objekt, wie z. B. in den Motorraum
oder in die Ölwanne,
ausgebildet. Das Gehäuse
ist vorzugsweise ein Montage- bzw. ein Druckgehäuse, wie z. B. einer Ölwanne,
eines Bremszylinders, einer Getriebeaußenwand oder dergleichen.
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Das
Gehäuse
kann alternativ ein Gehäuse bzw.
ein Gehäuseteil
einer Elektronikeinheit oder eines Funktionsgehäuses im Kraftfahrzeug, wie
z. B. eines Bremsaktuators, sein, in welches die Sensoreinheit formschlüssig gefügt ist.
Das Gehäuse
kann ein Montagegehäuse
für die
Messzelle sein. Es kann sogar ein Funktionsgehäuse einer beliebigen Baueinheit
im Kraftfahrzeug sein, wie z. B. ein Getriebe, ein Bremszylinder,
ein Tank und dergleichen. Das Gehäuse kann weiterhin alternativ
ein Elektronikgehäuse
oder eine Kombination aus einem Elektronikgehäuse und einem derartigen Funktionsgehäuse sein.
Die Sensoreinheit ist dabei vorzugsweise ein Teil eines zweiten
Gehäuseteils
der Elektronikeinheit. Weiterhin kann die Sensoreinheit direkt mit
elektronischen Bauelementen der Elektronikeinheit zur messtechnischen
Auf- und Weiterverarbeitung
verdraht sein, wie z. B. mittels einer sogenannten Bondverdrahtung.
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Zur
vereinfachten Montage weist ein solches Einschraubgehäuse in axialer
Richtung abschnittsweise eine sechskantige Außenform in Form eines Schraubenkopfes
auf. Mit „axial" sind Richtungen
parallel zur Dreh- bzw. Einschraubachse des Drucksensors bezeichnet.
Der Drucksensor kann somit als Ganzes vorzugsweise mit einem Steckschlüssel eingeschraubt
werden.
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Die
in das Gehäuse
einzufügende
Sensoreinheit ist vorzugsweise hülsen-
oder rohrförmig
ausgebildet. Sie weist ein hülsen-
oder rohrförmiges Sensorgehäuse auf,
an dessen axialem Ende ein Druckaufnehmer angebracht ist. In diesem
axialen Endbereich ist üblicherweise
eine Membran ausgebildet, auf welcher der Druckaufnehmer, insbesondere
in Form einer als Mikrochip ausgebildeten Messzelle, befestigt ist.
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Der
Druckaufnehmer kann als Absolutdrucksensor oder als Differenzdrucksensor
ausgebildet sein. Im ersten Fall kann der Druckaufnehmer bereits ein
im Bereich des Druckaufnehmers oder im Druckaufnehmer selbst integriertes
Referenzvolumen aufweisen. Im zweiten Fall erfolgt die Differenzdruckmessung über die
mechanische Durchbiegung der druckdichten Membran zwischen der Hochdruckseite und
Niederdruckseite. Typischerweise ist die Niederdruckseite der Umgebungsdruck.
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Aus
dem Stand der Technik ist es weiter bekannt, eine Klebeschicht zwischen
der Sensoreinheit und dem Gehäuse
einzubringen und dann die Sensoreinheit mit dem Gehäuse für die Dauer
der Aushärtezeit
des Klebers zu verpressen. Alternativ kann das Sensorgehäuse bzw.
der Sensorträger
mit dem Gehäuse
druckdicht verlötet
oder verschweißt
werden. In diesem Fall ist eine geeignete Werkstoffpaarung für die verwendeten
Gehäuse
erforderlich, die eine Lötung
bzw. eine Schweißung
erlauben. Zusätzlich kann
zwischen dem Sensorgehäuse
bzw. dem Sensorträger
und dem Gehäuse
ein Dichtungsring, wie z. B. ein O-Ring, eingebracht werden.
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Prinzipiell
können
die zweistückig
ausgebildeten Drucksensoren über
einen formschlüssigen Umformvorgang
wie Verpressen, Bördeln
oder durch Verschrauben gefügt
werden.
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Nachteilig
an den zuvor beschriebenen bekannten Herstellungsverfahren ist,
dass die Sensoreinheit bei einem Überdruck wieder aus dem Gehäuse gedrückt werden
kann oder mit der Zeit undicht werden kann.
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Zur
Vermeidung dieses ist Problems sind prozesstechnisch aufwändige Maßnahmen,
wie z. B. eine engtolerante Fertigung und Bearbeitung der Drucksensorteile
erforderlich. Zumeist sind noch Dichtungsmittel notwendig, um insbesondere
bei einer mit dem Gehäuse
verpressten Sensoreinheit die geforderten Druck- und Dichtigkeitsvorgaben
zu erfüllen.
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Es
ist somit eine Aufgabe der Erfindung, ein einfacheres und zugleich
zuverlässigeres
Herstellungsverfahren für
einen Drucksensor sowie einen mittels eines derartigen Verfahrens
hergestellten Drucksensor anzugeben.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine geeignete Verwendung
eines derartigen Drucksensors anzugeben.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Verfahrensvarianten sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis
9 genannt. Im Anspruch 10 ist ein durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellter Drucksensor angegeben. In den abhängigen Ansprüchen 11
bis 13 sind vorteilhafte Ausführungsformen
des Drucksensors genannt. Im Anspruch 14 ist eine geeignete Verwendung
des erfindungsgemäßen Drucksensors
angegeben.
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Erfindungsgemäß wird das
Sensorgehäuse bzw.
der Sensorträger
entlang einer Innenwandung des Gehäuses mit dem Gehäuse verstemmt.
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Dadurch
wird im Vergleich zu einer herkömmlichen
Presspassung eine Materialumformung bewirkt, die im Bereich des
eingepressten Endes des Sensorgehäuses vorteilhaft einen Dichtungsring
ausformt. Die dadurch zwischen dem Gehäuse und dem Sensorgehäuse bzw.
Sensorträger
entstandene Verbindung ist in Hinblick auf die mechanische und drucktechnische
Belastung in etwa mit der einer Schweißung vergleichbar.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Materialeigenschaften, die Oberflächenbeschaffenheiten
und die geometrischen Abmessungen des Gehäuses und des Sensorgehäuses bzw. Sensorträgers derart
aufeinander abgestimmt, dass das Sensorgehäuse bzw. der Sensorträger beim
Einpressen in das Gehäuse
durch das dabei abgetragene Material druckdicht und mechanisch fest
mit dem Gehäuse
verbunden wird. Im Vergleich zu dem eingangs genannten Herstellungsverfahren
mittels einer Presspassung können
die prozesstechnischen und materialtechnischen Anforderungen vorteilhaft
deutlich geringer sein. Eine Materialeigenschaft kann z. B. die
Härte des
für die
Gehäuse
verwendeten Werkstoffes sein. Eine Oberflächenbeschaffenheit ist insbesondere
die Rauhigkeit der Innenwandung des Gehäuses und/oder die Rauhigkeit
der Außenwandung
des Sensorgehäuses
bzw. des Sensorträgers. Die
bearbeitungstechnische Einstellung eines geeigneten Rauhigkeitswert
beeinflusst vorteilhaft den Reibwert und somit die Höhe des Materialabtrags beim
Einpressen des Sensorteilgehäuses
in das Gehäuse.
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Im
Besonderen sind die Materialeigenschaften nach einer weiteren Ausführungsform
derart aufeinander abgestimmt, dass das Material im Wesentlichen
von einem in das Gehäuse
eingepressten Ende des Sensorgehäuses
bzw. des Sensorträgers an
der Innenwandung des Gehäuses
abgetragen wird. Mit anderen Worten ist der Werkstoff für das Sensorgehäuse „härter" als der Werkstoff
für das
Gehäuse.
Der besondere Vorteil bei dieser Ausführungsform ist, dass für das Sensorgehäuse ein
Werkstoff verwendet wird, welcher sowieso notwendig ist, um eine
in mechanischer Hinsicht möglichst
stressneutrale Montage des Druckaufnehmers an dem Sensorgehäuse zu ermöglichen.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
die Materialeigenschaften derart aufeinander abgestimmt sein, dass
das Material im Wesentlichen von einem in das Gehäuse eingepressten
Ende des Sensorgehäuses an
einer Außenwandung
des Sensorgehäuses
abgetragen wird.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist ein in das
Gehäuse
einzupressendes Ende des Sensorgehäuses bzw. Sensorträgers eine
umlaufende Wulst oder Kante bzw. eine ringförmige Erweiterung auf. Diese
wirkt beim Einpressen des Sensorgehäuses vorteilhaft wie ein Hobel
oder Schaber. Das während
des Einpressvorgangs abgetragene Material umfließt diese Wulst oder Kante zur Außenwandung
des Sensorgehäuses
hin und formt, in Einpressrichtung dahinterliegend, den Dichtungsring
aus dem abgetragenen Material.
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Einer
weiteren Ausführungsform
zufolge wird die Sensoreinheit gegen einen im Gehäuse angeordneten
Anschlag eingepresst. Dadurch wird vorteilhaft die Dichtigkeit weiter
erhöht.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Sensoreinheit auch über
eine Kraft-Weg-Kennlinie geregelt in das Gehäuse eingepresst werden. Dadurch
wird vorteilhaft die Prozesssicherheit erhöht.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird die Sensoreinheit
von der Hochdruckseite her in das Gehäuse verstemmt. Durch den an der
Sensoreinheit anliegenden Hochdruck wird diese immer in Einpressrichtung
gedrückt.
Ein Herausdrücken
der Sensoreinheit aus dem Gehäuse
ist folglich erst gar nicht möglich.
Die Prozess- und materialtechnischen Anforderungen für den Drucksensor können im
Vergleich zu der Lösung,
bei welcher die Sensoreinheit von der Niederdruckseite eingefügt wird,
deutlich geringer sein. Die Sensoreinheit kann mit dem Gehäuse heiß- oder
kaltverstemmt sein.
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Im
ersten Fall ist eine thermische Vorbehandlung der Gehäuseteile
erforderlich. Im Vergleich zur Kaltverstemmung ist die Abzugskraft
bei der Heißverstemmung
vorteilhaft größer. Mit „Abzugskraft" ist die von der
Hochdruckseite auf die Sensoreinheit wirkende Kraft bezeichnet,
die sozusagen versucht, die Sensoreinheit wieder aus dem Gehäuse herauszupressen.
Darüber
hinaus ist die Dichtigkeit im Falle der Heißverstemmung vergleichsweise höher.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch einen Drucksensor gelöst, welcher
durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt worden ist.
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Nach
einer Ausführungsform
ist das Gehäuse
vorzugsweise aus Aluminium, Gusseisen, Messing oder Kupfer gefertigt.
Der Sensorträger
bzw. das Sensorgehäuse
ist vorzugsweise aus einem mechanisch hochbelastbaren und thermisch
stabilen, stressarmen Werkstoff, insbesondere aus einem hochvergüteten Stahl,
hergestellt. Alternativ kann das Sensorgehäuse z. B. eine mechanisch hochbelastbare und
thermisch stabile, stressarme Keramik sein. Der Werkstoff für das Sensorgehäuse ermöglicht einen nahezu
stressneutralen Anbau des Druckaufnehmers. Der im Vergleich zu den
vorgenannten Werkstoffen härtere
Werkstoff des Sensorgehäuses
ermöglicht
eine gezielte Materialabtragung an der Innenseite bzw. Innenwandung
des weicheren Gehäuses.
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Der
Vorteil dabei ist, dass eine im Vergleich zu einer Schweißung nahezu
gleiche mechanische Verbindungsqualität erzielt wird, wobei für das erfindungsgemäße Verstemmen
Werkstoffe verwendet werden können,
welche prinzipiell zum Verschweißen miteinander nicht geeignet
sind. Dadurch kann für
das Gehäuse
ein kostengünstiger
Werkstoff, wie z. B. Gusseisen, verwendet werden.
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Der
erfindungsgemäße Drucksensor
kann zur Erfassung von Absolutdruckwerten oder zur Erfassung von
Differenzdruckwerten ausgebildet sein. Je nach Druckerfassungsart
kann hierzu die im Sensorgehäuse
ausgebildete Membran eine Öffnung bzw.
Bohrung aufweisen oder nicht.
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Der
mittels des erfindungsgemäßen hergestellte
Drucksensor ist vorteilhaft in der Automobiltechnik verwendbar.
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Die
Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungen der Erfindung werden
im Weiteren anhand der nachfolgenden Figuren näher beschrieben. Es zeigen
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1, 2 einen
Drucksensor nach dem Stand der Technik, des sen Gehäuse und
Sensoreinheit durch eine Klebeverbindung zusammengefügt werden,
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3, 4 einen
Drucksensor nach dem Stand der Technik, des sen Gehäuse und
Sensoreinheit durch eine Schweißverbindung
zusammengefügt
werden,
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5, 6 beispielhaft
einen mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten
Drucksensor,
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7 eine
vergrößerte Darstellung
des Verbindungsbereichs zwischen Gehäuse und Sensoreinheit des erfindungsgemäßen Drucksensors
gemäß 6 und
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8, 9 beispielhaft
einen mit einer Verfahrensvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten
Drucksensor.
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1 und 2 zeigen
einen Drucksensor 1 nach dem Stand der Technik, dessen
Gehäuse 2 und
Sensoreinheit 3 durch eine Klebeverbindung 5 zusammengefügt werden.
Ein derartig aufgebauter Drucksensor 1 wird vorzugsweise
in der Automobiltechnik, insbesondere zur Druckerfassung des Motorraums,
verwendet. Er kann je nach messtechnischer Anforderung zur Erfassung
von Absolutdruckwerten oder von Differenzdruckwerten ausgebildet sein.
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In 1 ist
die Sensoreinheit 3 noch nicht in das Gehäuse 2 eingefügt dargestellt.
Der in 1 eingetragene Pfeil zeigt die Einschubrichtung 4 der Sensoreinheit 3 an.
Das Einschieben erfolgt im vorliegenden Fall von der Niederdruckseite
her. Mit dem Bezugszeichen 10 ist eine gemeinsame Symmetrieachse
des Drucksensors 1 sowie des Gehäuses 2 und eines Sensorgehäuses 31 bzw.
Sensorträgers 31 bezeichnet.
Der Einfachheit halber wird im Folgenden für das Sensorgehäuse bzw.
für den
Sensorträger 31 nur
der Begriff „Sensorgehäuse" verwendet.
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Das
Gehäuse 2 weist
beispielhaft die Form einer Schraubenmutter auf. Es weist am axialen
unteren Endstück 22 ein
Außengewinde 23 zum
Einschrauben des Drucksensors 1 in eine entsprechende Öffnung mit
Gewinde eines zu messenden Objektes auf. Die Öffnung ist z. B. eine Bohrung
mit Innengewinde in einer Ölwanne.
Weiterhin weist das Gehäuse 2 am
oberen axialen Ende eine sechskantige, schraubenkopfförmige Außenform
als Montagehilfe 21 für
den Drucksensor 1 auf. Im Gehäuse 2 ist wei terhin
eine zylindrische Ausnehmung 25 in Form einer Bohrung vorhanden,
deren Bohrachse mit der Symmetrieachse 10 zusammenfällt. Die
Ausnehmung 25 ist im oberen axialen Endbereich zylindrisch erweitert,
um die im Schnitt gezeigte T-förmige
Sensoreinheit 3 aufnehmen zu können.
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Im
Sensorgehäuse 31 der
Sensoreinheit 3 ist eine axial verlaufende zylindrische Öffnung 32 ausgespart,
die sich bis zum unteren axialen Ende, welches dem Gehäuse 2 gegenüberliegt,
erstreckt. Im eingefügten
Zustand des Sensorgehäuses 31 bilden die
zylindrische Öffnung 32 und
die zylindrische Ausnehmung 25 im Gehäuse 2 einen gemeinsamen Hohlraum.
Dieser Hohlraum ist dann im eingeschraubten Zustand des Drucksensors 1 mit
dem zu messenden Objekt, wie z. B. dem Motorraum, verbunden. Die
zylindrische Öffnung 32 erstreckt
sich in entgegengesetzter Richtung, das heißt in axialer Richtung weg
vom Gehäuse 2,
nicht ganz bis zum gezeigten oberen axialen Ende. Es verbleibt im
Sensorgehäuse 31 eine
dünne Membran 33,
auf deren gegenüberliegenden
Seite ein Druckaufnehmer 34 angeordnet ist. Der Druckaufnehmer 34 ist
vorzugsweise ein Mikrochip.
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Eine
im Übergangsbereich
der zylindrischen Erweiterung ausgebildete ringförmige Stufe bildet einen Anschlag 24 für die Sensoreinheit 3.
Mit dem Bezugszeichen 35 ist die dem Anschlag 24 gegenüberliegende
Flanschseite des Sensorgehäuses 31 bezeichnet.
Auf der Oberfläche
des Anschlags 24 ist ein Klebstoff 5 aufgebracht,
welcher nach Einfügen
der Sensoreinheit 3 in das Gehäuse 2 das Sensorgehäuse 31 mit
dem Gehäuse 2 verklebt. 2 zeigt
den fertigen Zustand des Drucksensors 1.
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3 und 4 zeigen
einen Drucksensor 1 nach dem Stand der Technik, dessen
Gehäuse 2 und
Sensoreinheit 3 durch eine Schweißverbindung 6 zusammengefügt werden.
Typischerweise ist diese eine in Bezug auf die Symmetrieachse 10 tangential verlaufende
geschlossene Schweißnaht,
welche beide Gehäuseteile 2, 31 druckdicht
miteinander verbindet. Mit „tangential" sind Richtungen
um die Symmetrieachse 10 herum bezeichnet.
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5 und 6 zeigen
beispielhaft einen mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten
Drucksensor 1.
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Erfindungsgemäß wird das
Sensorgehäuse 31 entlang
einer Innenwandung 26 des Gehäuses 2 mit dem Gehäuse 2 verstemmt.
Die Verstemmung erfolgt in der gezeigten Einschubrichtung 4 mittels
eines geeigneten, in den Figuren selbst nicht dargestellten Werkzeugs.
Dieses kann beispielsweise ein mechanischer Stempel sein, der das
Sensorgehäuse 31 am
axialen radialen oberen Ende umgreift. Mit „radial" sind Richtungen hin und weg zur Symmetrieachse 10 bezeichnet.
Vorzugsweise wird das Sensorgehäuse 31 mit
dem Gehäuse 2 kaltverstemmt.
Alternativ ist auch eine Warmverstemmung möglich. Die Sensoreinheit 3 wird
dabei gegen den im Gehäuse 2 angeordneten
bzw. ausgeformten Anschlag 24 eingepresst. Alternativ oder
zusätzlich
kann die Sensoreinheit 3 über eine Kraft-Weg-Kennlinie
geregelt in das Gehäuse 2 eingepresst
werden.
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Die
Materialeigenschaften, Oberflächenbeschaffenheiten
und die geometrischen Abmessungen des Gehäuses 2 und des Sensorgehäuses 31 sind
derart aufeinander abgestimmt, dass das Sensorgehäuse 31 beim
Einpressen in das Gehäuse 2 durch
das dabei abgetragene Material 7 druckdicht und mechanisch
fest mit dem Gehäuse 2 verbunden wird
(siehe auch 7 im Detail). Das Material 7 wird im
Wesentlichen von einem in das Gehäuse 2 eingepressten
Ende 37 des Sensorgehäuses 31 an
der Innenwandung 26 des Gehäuses 2 abgetragen.
Vorzugsweise ist dann das Gehäuse 2 aus
Aluminium, Gusseisen, Messing oder Kupfer gefertigt. Das Sensorgehäuse 31 ist
aus einem mechanisch hochbelastbaren Werkstoff, insbesondere aus
einem hochvergüteten
Stahl, hergestellt.
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Wie 5 und 6 weiter
zeigen, weist das einzupressende Ende 37 des Sensorgehäuses 31 eine
umlaufende Wulst oder Kan te 7 bzw. eine ringförmige Erweiterung
auf. Diese Wulst oder Kante 7 kann z. B. bei der Herstellung
des Sensorgehäuses 31 berücksichtigt
werden, insbesondere wenn dieses Teil 31 ein „gedrehtes" Teil ist. Alternativ
kann die Wulst oder Kante 7 durch Stauchen oder Formen
des einzupressenden Endes 37 ausgeformt werden.
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7 zeigt
eine vergrößerte Darstellung
des Verbindungsbereichs zwischen Gehäuse 2 und Sensoreinheit 3 des
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellten Drucksensors 1 gemäß 6.
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In
dieser Darstellung ist besonders gut die geometrische Form der am
einzupressenden Ende 36 ausgeformten ringförmigen Wulst 37 zu
sehen. Diese Wulst 37 wirkt beim Einpressen des Sensorgehäuses 31 in
das Gehäuse 2 wie
ein Hobel oder Schaber, der Werkstoffmaterial an der Innenseite 26 des
Gehäuses 2 abschleift
bzw. abreibt. In Einschubrichtung 4 dahinterliegend ist
im Schnitt ein an der radialen Innenseite 26 bzw. an der
Innenwandung des Gehäuses 2 gebildeter
Dichtungsring 7 zu sehen, welcher aus dem durch das Verstemmen
bewirkten Materialabtrag gebildet wird. Dieser Dichtungsring 7 verbindet
die Innenwandung 26 des Gehäuses 2 sowie die Außenwandung 38 des
Sensorgehäuses 31 in
mechanischer und drucktechnischer Hinsicht wie eine Verschweißung.
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8 und 9 zeigen
beispielhaft einen mit einer Verfahrensvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellten Drucksensor 1.
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In
diesem Fall wird die Sensoreinheit 3 von der Hochdruckseite 8 her
in das Gehäuse 2 verstemmt,
wobei das Sensorteil 3 mit dem Druckaufnehmer 34 voran
in das Gehäuse 2 eingepresst
wird. Der besondere Vorteil bei dieser Verfahrensvariante ist, dass
die Sensoreinheit 3 durch den anliegenden Hochdruck 8 ständig in
die Einpressrichtung 4 gedrückt wird. Die Sen soreinheit 3 kann
somit nicht wieder aus dem Gehäuse 2 herausgepresst
werden.
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Bei
der gezeigten Variante ist vorzugsweise die ringförmige Wulst
bzw. Kante 7 im Bereich des Druckaufnehmers 34 und
der Membran 33 ausgebildet. Nach Verstemmen der Sensoreinheit 3 ist
diese formschlüssig
im Gehäuse 2 gegen
den im Gehäuse 2 ausgeformten
Anschlag 27 eingefügt.
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9 zeigt
den mittels der Verfahrensvariante fertig herstellten Drucksensor 1.
Die Sensoreinheit 3 ist gänzlich im Gehäuse 2 eingefügt. Im oberen Teil
der 9 ist mit dem Bezugszeichen 9 ein Kabelanschlussraum
im Gehäuse 2 ausgespart.
Dort kann der Druckaufnehmer 34 elektrisch kontaktiert werden.
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Prinzipiell
kann zur Steigerung der Dichtigkeit und der mechanischen Festigkeit,
insbesondere bei der Messung von besonders hohen Drücken ab einem
dreistelligen Barbereich, ein Dichtungsring und/oder ein Klebstoff
zwischen dem Sensorgehäuse 31 und
dem Gehäuse 2 eingebracht
werden.
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- 1
- Drucksensor
- 2
- Gehäuse, Montagegehäuse, Druckgehäuse, Funktionsgehäuse, Elektronikgehäuse
- 3
- Sensorteil
- 4
- Einschubrichtung,
Einpressrichtung
- 5
- Klebstoff
- 6
- Schweißnaht, Schweißverbindung
- 7
- abgetragenes
Material, Verbindungsring, Dichtungsring
- 8
- Hochdruckrichtung
- 9
- Kabelanschlussraum
- 10
- Symmetrieachse
- 21
- Schraubenkopf,
Montagehilfe
- 22
- Einschraubende
des Gehäuses
- 23
- Außengewinde
- 24,
27
- Anschlag
- 25
- zylindrische
Ausnehmung, Bohrung
- 26
- radiale
Innenseite des Gehäuses
- 31
- Sensorgehäuse, Sensorträger
- 32
- zylindrische Öffnung,
Bohrung
- 33
- Membran
- 34
- Druckaufnehmer,
Messchip, Mikrochip
- 35
- Flansch
- 36
- einzupressendes
Ende des Sensorgehäuses
- 37
- Wulst,
Kante, ringförmige
Erweiterung
- 38
- Außenseite,
Außenwandung
des Sensorteils