DE102007048811A1 - Verfahren und Vorrichtung zum kontrollierten Wegrollen eines Fahrzeugs - Google Patents
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- B60T13/68—Electrical control in fluid-pressure brake systems by electrically-controlled valves
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontrollierten Wegrollen eines Fahrzeugs, bei dem ein Haltebremsdruck in einem Bremszylinder an wenigstens einem Rad des Fahrzeugs aufgebaut, aufrechterhalten und nach einer vorgegebenen Zeit abgebaut wird. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Abbau bis zu einem steigungsabhängigen Restbremsdruck erfolgt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontrollierten Wegrollen eines Fahrzeugs, bei dem ein Haltebremsdruck in einem Bremszylinder an wenigstens einem Rad des Fahrzeugs aufgebaut, aufrechterhalten und nach einer vorgegebenen Zeit abgebaut wird.
- Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum kontrollierten Wegrollen eines Fahrzeugs, bei dem ein Haltebremsdruck in einem Bremszylinder an wenigstens einem Rad des Fahrzeugs aufgebaut, aufrechterhalten und nach einer vorgegebenen Zeit abgebaut wird.
- Bei einem Anfahren eines Fahrzeugs an einer Steigung in eine einer Hangabtriebskraft entgegengesetzten Richtung bewegt sich das Fahrzeug oftmals unbeabsichtigt in die Richtung der Hangabtriebskraft, und es besteht die Gefahr, dass das Fahrzeug gegen ein in dieser Richtung angeordnetes Hindernis prallt und Verkehrsteilnehmer geschädigt werden.
- Es ist erhebliches Geschick und Übung eines Fahrers des Fahrzeugs beim Lösen der üblicherweise mit einem Fußpedal zu bedienenden Fahrzeugbremse und einem unmittelbar nachfolgenden Betätigen eines Gaspedals erforderlich, um ein Zurückrollen des Fahrzeugs beim Anfahren an einer Steigung zu verhindern.
- Auch ein Einsatz einer üblicherweise per Hand bedienbaren mechanischen Feststellbremse anstelle der durch das Fußpedal zu bedienenden Bremsanlage erfordert Geschick und ist zudem in hohem Maße unkomfortabel für den Fahrer.
- Es ist bekannt, Fahrzeuge zur Unterstützung ihres Fahrers mit einer sog. Hill Start Assist-Funktion (HSA-Funktion) auszustatten, die darauf basiert, dass die hydraulische Bremsanlage während eines Stillstandes des Fahrzeugs durch mechanische oder elektronische Steuermittel mit einem Bremsdruck beaufschlagt wird, der zurückgenommen wird, wenn das Fahrzeug eine vorgegebene Geschwindigkeit erreicht hat oder ein vorgegebenes Antriebsmoment eines Motors des Fahrzeugs erkannt wird. Der Bremsdruck entspricht dabei üblicherweise einem durch den Fahrer des Fahrzeugs während des Stillstandes eingestellten Bremsdruck.
- Bei den bekannten Verfahren wird der von dem Fahrer eingestellte und dann selbsttätig bzw. automatisch gehaltene Bremsdruck der Betriebsbremse nach einer Zeit zwischen 1,5 und 2 Sekunden freigegeben, wenn keine Sensoren im Fahrzeug vorhanden sind, mittels denen ein Fahrer erkannt werden kann. Üblicherweise werden hierzu Sensoren im Fahrersitz angeordnet, über die die Belegung des Fahrersitzes sensiert wird. Denn die Betriebsbremse ist nicht dazu Vorgesehen, ein Fahrzeug über längere Zeit gegen eine Hangantriebskraft zu halten. Vielmehr wird nach der vorstehend bereits angegebenen Zeit üblicherweise eine elektrische oder elektronische Parkbremse aktiviert, wenn mit einer längeren Haltezeit bzw. ein Verlassen des Fahrzeugs durch den Fahrer erfasst wird.
- Können ein Fahrer und damit auch das Verlassen des Fahrzeugs durch den Fahrer nicht sensiert werden, erfolgt der Abbau des gehaltenen Bremsdrucks über eine Rampe bis auf Null bar mittels des Trennventils der Bremsanlage.
- Bei der bekannten HSA Funktion tritt das Problem auf, dass der Abbau des Bremsdrucks nach dem Zeitfenster zu einem ungebremsten Wegrollen des Fahrzeugs führt. Je größer dabei die Hangabtriebskraft ist, umso schneller erfolgt das Wegrollen des Fahrzeugs.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dieses ungebremste Wegrollen des Fahrzeugs nach der vorgegebenen Zeit zu verhindern.
- Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum kontrollierten Wegrollen eines Fahrzeugs, bei dem ein Haltebremsdruck in einem Bremszylinder an wenigstens einem Rad des Fahrzeugs aufgebaut, aufrechterhalten und nach einer vorgegebenen Zeit abgebaut wird, gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Abbau bis zu einem steigungsabhängigen Restbremsdruck erfolgt.
- Diese Aufgabe wird auch durch eine gattungsgemäße Vorrichtung zum kontrollierten Wegrollen eines Fahrzeugs, bei dem ein Haltebremsdruck in einem Bremszylinder an wenigstens einem Rad des Fahrzeugs aufgebaut, aufrechterhalten und nach einer vorgegebenen Zeit abgebaut wird, gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass Mittel vorgesehen sind, die den Abbau bis zu einem steigungsabhängigen Restbremsdruck steuern.
- Durch die Erfindung wird das ungebremste Wegrollen verhindert. Dies wird vorteilhaft durch den steigungsabhängigen Restbrems druck erreicht. Somit wird der Haltebremsdruck der HSA Funktion bei Zeitüberschreitung nicht auf bis auf Null bar abgebaut, sondern nur auf den steigungsabhängigen Restbremsdruck. Dies verhindert vorteilhaft ein unkontrolliert schneller werdendes Fahrzeug. Der Restbremsdruck ist somit mindestens eine Funktion der Fahrbahnneigung. Diese kann aus den Signalen eines Längsbeschleunigungssensor oder z. B. aus Höhensignalen eines GPS ermittelt werden. Neben der Fahrbahnneigung kann selbstverständlich auch das Gewicht des Fahrzeugs in die Berechnung des Restbremsdrucks mit einbezogen werden.
Claims (2)
- Verfahren zum kontrollierten Wegrollen eines Fahrzeugs, bei dem ein Haltebremsdruck in einem Bremszylinder an wenigstens einem Rad des Fahrzeugs aufgebaut, aufrechterhalten und nach einer vorgegebenen Zeit abgebaut wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Abbau bis zu einem steigungsabhängigen Restbremsdruck erfolgt.
- Vorrichtung zum kontrollierten Wegrollen eines Fahrzeugs, bei dem ein Haltebremsdruck in einem Bremszylinder an wenigstens einem Rad des Fahrzeugs aufgebaut, aufrechterhalten und nach einer vorgegebenen Zeit abgebaut wird, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, die den Abbau bis zu einem steigungsabhängigen Restbremsdruck steuern.
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Cited By (3)
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