DE102007048506A1 - Zeitmultiplex-MS mit Strahlkonvergenzkapillare - Google Patents

Zeitmultiplex-MS mit Strahlkonvergenzkapillare Download PDF

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Harvey Dean La Honda Loucks Jr.
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Abstract

Ein Massenspektrometersystem umfasst eine erste Ionenquelle, die Ionen in einem ersten Ionenstrom erzeugt. Das Massenspektrometersystem umfasst eine zweite Ionenquelle, die Ionen in einem zweiten Ionenstrom erzeugt. Eine Kapillare nimmt den ersten und den zweiten Ionenstrom auf und führt separat Ionen in dem ersten und dem zweiten Ionenstrom in einen Massenspektrometerkanal ein. Ein Massenanalysator ist konfiguriert, um Ionen von dem Kanal aufzunehmen und zu analysieren. Bei einem Aspekt führt die Kapillare Ionen in dem ersten und dem zweiten Ionenstrom in einer abwechselnden Sequenz in den Massenspektrometerkanal ein.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Massenspektrometriesysteme und -verfahren und insbesondere auf Systeme und Verfahren, die ein Einführen von zwei oder mehr Ionenströmen in einen Massenspektrometerkanal in einer verschachtelten Weise oder einer Zeitmultiplexweise ermöglichen.
  • Ein Kombinieren von Flüssigchromatographie (LC; LC = liquid chromatography) oder Gaschromatographie (GC) mit Massenspektrometrie (MS) ist ein leistungsstarker Ansatz, um die Konzentration von Zielverbindungen in komplexen Probematrizen zu bestimmen. Proben könnten unter anderem biologische Fluide oder Umweltproben umfassen.
  • Bei der Anwendung von Flüssig- oder Gaschromatographie auf eine Mischung von Verbindungen in einer probehaltigen Matrix werden die Verbindungen getrennt und eluieren nacheinander in entweder einem flüssigen oder einem Gasstrom aus dem Chromatographiesystem. Der flüssige oder der Gasstrom wird dann zur Massenspektrometrieanalyse in ein Massenspektrometer eingeführt. In dem Massenspektrometer werden Verbindungen mit Verfahren, die in der Technik bekannt sind, wie z. B. Atmosphärendruckionisation (API; API = atmospheric pressure ionization), die typisch für LC/MS-Systeme ist, und Elektronenstoßionisation (EII; EII = electron impact ionization), die typisch für GC/MS-Systeme ist, ionisiert.
  • Eine Massenspektrometeranalyse kann durch eine Durchführung von zwei oder mehr Stufen einer Massenanalyse hintereinander bzw. im Tandem (MS/MS) wesentlich verbessert werden. Bei dem am häufigsten verwendeten MS/MS-Modus werden Ionen der Zielverbindung mit einem bestimmten Masse-Ladung-Verhältnis (m/z) durch einen ersten Massenanalysator in einer ersten Stufe einer Massenanalyse unter allen Ionen verschiedener m/z-Werte, die in der Ionenquelle gebildet sind, ausgewählt. Die ausgewählten Ionen werden auch als Vorläuferinnen bezeichnet und die resultierende Ionenverteilung wird Vorläufermassenspektrum genannt, das das gleiche Spektrum ist, das auch in Nicht-Tandem-Instrumenten erzeugt wird.
  • Zwischen den beiden Analysestufen werden die Ionen typischerweise einer bestimmten Masseveränderungsreaktion, wie z. B. einer stoßinduzierten Dissoziation (CID; CID = collision-induced dissociation) oder stoßmäßig aktivierten Dissoziation (CAD; CAD = collisionally activated dissociation), unterzogen, so dass der nachfolgende Massenanalysator eine unterschiedliche Verteilung von m/z-Werten zur Analyse hat. Zu diesem Zweck werden die Vorläuferinnen in eine Stoßzelle gerichtet, in der dieselben mit Energie versorgt werden, typischerweise durch einen Stoß mit einem neutralen Gasmolekül, um eine Ionendissoziation und einen Übergang in Fragmentionen zu induzieren.
  • In der zweiten Stufe einer Massenanalyse laufen die Fragmentionen und etwaige nicht dissoziierte Vorläuferinnen in einen zweiten Massenanalysator, wie z. B. einen Vierpolanalysator, einen Ionenfallenanalysator, einen Flugzeitanalysator oder einen anderen Analysator, der elektromagnetische Felder und Ionenoptik verwendet. Für jede der Vorläuferioneneinheiten gibt es eine entsprechende Verteilung von Reaktionsproduktionen, die Produktionenspektrum genannt wird. Die Ionen stehen schließlich mit einem Detektorsystem in Wechselwirkung, das Signalverarbeitungselektronik umfasst, die ein Ionenmassenspektrum in regelmäßigen Zeitintervallen während der gesamten chromatographischen Trennung aufzeichnet. Wenn die Ionenintensität für alle Kombinationen der Vorläufer- und Produkt-m/z-Werte gemessen ist, wird ein dreidimensionales Array von Daten (Vorläufer-m/z gegenüber Produkt-m/z gegenüber Intensität), das üblicherweise als GC/MS/MS- oder LC/MS/MS-Datensatz bezeichnet wird, erzeugt. Aus jedem Datensatz können Mischungen von Ionen ohne vorherige Trennung ihrer Moleküle herausgelöst werden und viele strukturelle Informationen über einzelne Verbindungen können erhalten werden. Tandem-MS/MS-Instrumente verbessern eine Erfassungsspezifität gegenüber Einzelstufen-Massenspektrometern stark, da Ionen, die in einer Kombination aus Vorläufer-m/z- und Produkt-m/z-Werten auftreten, spezifischer für ein bestimmtes Analyt sind als nur der Vorläufer-m/z-Wert, wie er in Nicht-Tandem-Instrumenten gegeben ist.
  • Obwohl die obigen Entwicklungen in der Massenspektrometrie bedeutende Fortschritte geschaffen haben, sind weitere Verbesserungen wünschenswert. Herkömmliche MS/MS-Instrumente können z. B. typischerweise keine Informationen über Vorläufer-m/z behalten, nachdem das Ion fragmentiert wurde. So dürfen zu einer Zeit Ionen mit nur einem m/z-Wert fragmentiert werden, wobei die Fragmente der Ionen mit ausgewähltem m/z-Wert weiter zu der zweiten Stufe einer Massenanalyse geleitet werden. Unabhängig von dem Typ von Massenanalysator, der für die erste Stufe einer MS bei einem MS/MS-Experiment verwendet wird, wird die erste Stufe dahin gehend als ein Masse-„Filter” verwendet, dass nur Ionen eines schmalen Bereichs von m/z-Werten aus der ersten Stufe zu einer Zeit angenommen werden. Um das Produktspektrum von Ionen zu erhalten, die andere m/z-Werten aufweisen, muss das Experiment wiederholt werden, um Ionen aus jedem unterschiedlichen Vorläufer-m/z-Wert zu erzeugen. Um einen hohen Durchsatz zu erzielen, ist es üblich, dass viele unterschiedliche MS/MS-Instrumente in einem Labor vorhanden sind, um es zu ermöglichen, dass Experimente an Proben für mehrere unterschiedliche Ziel-Vorläufer-m/z-Werte auf einmal laufen, oder noch üblicher, um es zu ermöglichen, dass mehrere Proben gleichzeitig laufen können.
  • Ein Erwerben mehrerer unterschiedlicher MS/MS-Systeme für ein Labor jedoch kann sehr kostspielig sein. Der TOF-Analysator z. B. ist ein komplexes Instrument mit vielen teuren Komponenten, wie z. B. Maschinenbasisplatten, Elektronik, Vakuumverteilern, Vakuumpumpen, Durchleitvorrichtungen, Ionentransportmehrpolen und Pulsierern und Spiegeloptik. Außerdem kann es verschwenderisch sein, unterschiedliche Proben gleichzeitig auf unterschiedlichen Maschinen laufen zu lassen, wenn ein Teil der Ionenoptikkomponenten an den unterschiedlichen Maschinen identische Funktionen liefert und wenn die Betriebslebensdauern relativ lang sind. So wäre es wünschenswert, die Kosten zu reduzieren und/oder den Durchsatz mehrerer MS/MS-Systeme zu erhöhen. Insbesondere wäre es wünschenswert, die analytische Kapazität von zwei oder mehr MS/MS-Systemen für weniger als die Kosten von zwei oder mehr MS/MS-Systemen bereitzustellen.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Massenspektrometersystem oder ein Massenspektrometer mit verbesserten Charakteristika zu schaffen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 1 oder 21 oder ein Massenspektrometer gemäß Anspruch 16 gelöst.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Massenspektrometersysteme und insbesondere auf Systeme, die die analytischen Fähigkeiten von zwei oder mehr Massenspektrometersystemen in einem einzelnen Instrument bereitstellen. Bei bestimmten Aspekten werden Systeme und Verfahren bereitgestellt, die ein Einführen von zwei oder mehr Ionenströmen in einen Massenspektrometerkanal in einer verschachtelten Weise oder einer Zeitmultiplexweise ermöglichen.
  • Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst ein Massenspektrometersystem eine erste Ionenquelle, die Ionen in einem ersten Ionenstrom erzeugt. Das Massenspektrometersystem umfasst eine zweite Ionenquelle, die Ionen in einem zweiten Ionenstrom erzeugt. Eine Ioneneinlassvorrichtung mit einer Kapillare oder einem Rohr oder einer Öffnung nimmt den ersten und den zweiten Ionenstrom auf und führt separat Ionen in dem ersten und dem zweiten Ionenstrom in einen Massenspektrometerkanal ein. Ein Massenanalysator ist konfiguriert, um Ionen aus dem Kanal aufzunehmen und zu analysieren. Bei einem Aspekt führt die Ioneneinlassvorrichtung, z. B. Kapillare oder Rohr, Ionen in dem ersten und dem zweiten Ionenstrom in abwechselnder Sequenz in den Massenspektrometerkanal ein.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst ein Massenspektrometersystem eine erste Ionenquelle, die Ionen in einem ersten Ionenstrom erzeugt. Das Massenspektrometersystem umfasst eine zweite Ionenquelle, die Ionen in einem zweiten Ionenstrom erzeugt. Eine Ioneneinlassvorrichtung, die eine Kapillare oder ein Rohr oder eine Öffnung umfasst, führt Ionen in dem ersten und dem zweiten Ionenstrom in einer verschachtelten Weise in einen einzelnen Flugweg zusammen bzw. lässt diese konvergieren. Eine erste Ionenführung nimmt Ionen in dem Flugweg von der Ioneneinlassvorrichtung, z. B. der Kapillare, auf und führt dieselben. Eine Stoßzelle empfängt und dissoziiert Ionen in dem Flugweg von der ersten Ionenführung. Ein Massenanalysator empfängt und analysiert die dissoziierten und nicht dissoziierten Ionen in dem Flugweg von der Stoßzelle. Bei einem Aspekt ist ein Signalprozessor konfiguriert, um Daten für den ersten und den zweiten Ionenstrom in einer einzelnen Datendatei zu erzeugen. Bei einem weiteren Aspekt ist der Massenanalysator mit einem Demultiplexer gekoppelt, der konfiguriert ist, um die einzelne Datendatei in separate Datendateien zu konvertieren, die dem ersten und dem zweiten Ionenstrom entsprechen.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Massenspektrometersystem vorgesehen, das einen Massenanalysator und zwei oder mehr Ionenquellen umfasst. Ionenströme, die durch die zwei oder mehr Quellen erzeugt werden, werden physisch kombiniert, jedoch elektrisch gepulst, so dass das Massenspektrum der zwei oder mehr Ionenströme unabhängig mit dem Massenanalysator analysiert wird. Bei bestimmten Aspekten umfasst das System ein Austrittsrohr, das mit mehreren Eintrittsrohren gekoppelt ist, wobei die Ionenströme kombiniert werden, indem die mehreren Eintrittsrohre in das einzelne Austrittsrohr verbunden werden. Bei bestimmten Aspekten umfasst das System eine oder mehrere Spannungsquellen zum Steuern der Ionenquellen, wobei eine variierende Spannung eine Ionenerzeugung durch die zwei oder mehr Ionenquellen und/oder eine Ionenübertragung an- und abschaltet. Bei bestimmten Aspekten werden die Ionenströme physisch in einer Region verbunden, die einen Druck aufweist, der kleiner ist als der Druck einer Ionenerzeugungskammer, jedoch größer als der Druck einer nachfolgenden Vakuumstufe.
  • Eine Bezugnahme auf die verbleibenden Abschnitte der Beschreibung, einschließlich der Zeichnungen und Ansprüche, lässt weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung erkennen. Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung sowie die Struktur und Funktionsweise verschiedener Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind unten unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben. In den Zeichnungen zeigen gleiche Bezugszeichen identische oder funktionsmäßig ähnliche Elemente an.
  • Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein Massenspektrometersystem gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
  • 2 ein Massenspektrometersystem gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
  • 1 zeigt ein Massenspektrometersystem gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das System 100, das gezeigt ist, umfasst eine Gehäusestruktur 1, die zwei oder mehr Ionenerzeugungsregionen 2 und 4 entweder beinhaltet oder verbindet. Das Gehäuse 1 definiert eine Kammer 5, in die zwei oder mehr Ionenströme mittels eines einzelnen Eintritts 7 eingeführt werden. Jeder Ionenstrom wird mit einer Vorrichtung 15 in einen einzelnen Flugweg kombiniert oder zusammengeführt. Der einzelne Flugweg oder Ionenkanal erstreckt sich dann von der Kammer 5 zu einem Analysatorabschnitt. Der Ionenkanal oder Massenspektrometrie-(MS-)Kanal könnte verschiedene Komponenten umfassen, die den Flugweg von Ionen steuern, wie z. B. eine erste Ionenführung 30, eine Stoßzelle 46, eine zweite Ionenführung 38 und einen Massenanalysator 62. Allgemein ist ein MS-Kanal durch den Flugweg von Ionen, wie er durch die verschiedenen MS-Komponenten gesteuert wird, definiert. Wie in 1 gezeigt ist, wird z. B. ein erster Ionenstrom durch eine Ioneneinlassvorrichtung, die eine Strahlkonvergenzkapillare 15 (oder ein Rohr oder eine Öffnung) umfasst, in den Kanal aus einer ersten Ionenquelle 9 eingeführt und ein zweiter Ionenstrom wird durch die Strahlkonvergenzkapillare 15 in den Kanal von einer zweiten Ionenquelle 11 eingeführt. Wie unten detaillierter beschrieben werden wird, können zwei (z. B. erster und zweiter Ionenstrom) oder mehr Ionenströme separat in einer Zeitmultiplexweise in den MS-Kanal eingeführt werden. Der Massenanalysator empfängt und erfasst die Ionen und erzeugt eine Massespektrumdatendatei, die das kombinierte Massespektrum (z. B. des ersten und des zweiten Ionenstroms) der Ionen in dem MS-Kanal darstellt. Ein Demultiplexer könnte verwendet werden, um das kombinierte Massespektrum zu verarbeiten, um einzelne Massespektrumdateien für die einzelnen Ionenströme zu erzeugen.
  • Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst die Probequelle 10 eine Analysetrennvorrichtung 6, die eine Flüssigkeit, die eine interessierende Probe beinhaltet, aus einem Probezerstäuber 9 bereitstellt. Ähnlich könnte eine Probequelle 12 eine Analysetrennvorrichtung 8 umfassen, die eine Flüssigkeit, die eine interessierende Probe beinhal tet, zu einem Probezerstäuber 11 liefert. Eine Probe könnte ein beliebiges flüssiges Material sein, das gelöste Feststoffe beinhaltet, oder eine Mischung aus Materialien, die in einem Lösungsmittel gelöst sind. Proben beinhalten typischerweise eine oder mehrere interessierende Komponenten und könnten aus einer Vielzahl von Quellen hergeleitet sein, wie z. B. Lebensmitteln oder Umweltmaterialien, wie z. B. Abwasser, Erde oder Getreide. Proben könnten außerdem biologische Proben umfassen, wie z. B. Gewebe oder Fluid, das von einem Gegenstand (z. B. einer Pflanze oder einem Tier) isoliert wird, die ein Plasma, Serum, eine Rückenmarksflüssigkeit, Samen, Lymphflüssigkeit, äußere Abschnitte von Haut, dem Atem-, Eingeweide- und urogenitalen Trakt, Tränen, Speichel, Milch, Blutzellen, Tumore, Organe und auch Proben von in-vitro-Zellkulturbestandteilen und etwaige biochemische Bruchteile derselben umfassen, jedoch nicht darauf beschränkt sind. Nützliche Proben könnten außerdem Kalibrierungsstandards oder Referenzmassestandards beinhalten.
  • Die Analytprobe(n) könnte(n) in einer flüssigen oder gasförmigen Form vorliegen, die Zerstäuber 9 und 11 könnten lediglich Gasaustritte sein und das Ionisationsverfahren könnte variieren. Der bevorzugte Modus einer Probeeinführung für mittlere und große Moleküle bei einer Tandem-Massenspektrometrie jedoch ist Flüssigchromatographie (LC/MS/MS), durch die Probebestandteile gemäß ihrer Verweilzeit in einer Säule, durch die dieselben laufen, sortiert werden. Die verschiedenen Verbindungen, die Rohre 6 und 8 verlassen und in Probevorratsregionen 2 und 4 fließen, sind für einige zehntel Sekunden oder weniger vorhanden, was die Zeitmenge ist, die verfügbar ist, um alle Informationen über eine eluierende Verbindung zu erhalten. Da sich Verbindungen in ihrer Eluierung oft überlappen, kann eine schnelle Spektralerzeugung, wie sie durch LC/MS/MS bereitgestellt wird, ein schnelles Erzeugen eines Elutionsprofils jeder Verbindung ermöglichen und es erlau ben, dass überlappende Verbindungen separat identifiziert werden können.
  • Die Analysetrennvorrichtungen 6 und 8 können eine beliebige Flüssigchromatographie-(LC-)Vorrichtung sein, die einen Hochleistungs-Flüssigchromatographen (HPLC; HPLC = high Performance liquid chromatograph), einen Mikro- oder Nanoflüssigchromatographen, eine Ultra-Hochdruck-Flüssigchromatographie-(UHPLC-)Vorrichtung (UHPLC = ultra high Pressure liquid chromatography), eine Kapillarelektrophorese-(CE-) (CE = capillary electrophoresis) oder eine Kapillar-Elektrophorese-Chromatograph-(CEC-)Vorrichtung (CEC = capillary electrophoresis chromatograph) umfasst, jedoch nicht darauf beschränkt ist. Es könnte jedoch ein beliebiges manuelles oder automatisiertes Einspritz- oder Abgabepumpsystem verwendet werden. Bei einigen Ausführungsbeispielen z. B. könnte ein Flüssigstrom mittels einer Nano- oder Mikropumpe bereitgestellt werden.
  • Ein kontinuierlicher Probestrom, der durch die Analysetrennvorrichtungen 6 und 8 bereitgestellt wird, wird dann durch Vorrichtungen 9 bzw. 11 ionisiert. Die Vorrichtungen 9 und 11 können eine beliebige Ionenquelle, die in der Technik bekannt ist, sein, die zur Erzeugung von Ionen aus der Analytprobe verwendet wird. Beispiele umfassen Atmosphärendruckionisations-(API-)Quellen (API = atmospheric Pressure ionization), wie z. B. Elektrosprüh-(ESI-) (ESI = electrospray), Atmosphärendruck-Chemie-Ionisations-(APCI-) (APCI = atmospheric Pressure chemical ionization) und Atmosphärendruckphotoionisations-(APPI-)Quellen (APPI = atmospheric Pressure photoionization).
  • 1 zeigt, dass der Ionenstrom aus der Vorrichtung 9 separat von dem Ionenstrom aus der Vorrichtung 11 ist, so dass die Ionen von jeder Quelle unabhängig erzeugt, jedoch in das gleiche Massenspektrometersystem übertragen werden können. Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind der erste Ionenstrom aus dem ersten Zerstäuber 9 und der zweite Ionenstrom aus dem zweiten Zerstäuber 11 in zwei Kammern 2 und 4 gehäust, wie z. B. in 1 gezeigt ist. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel jedoch ist eine Unterteilungswand 13 vorgesehen, um den ersten Ionenstrom von dem zweiten Ionenstrom zu trennen. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die Trennung durch einen physischen Raum und/oder elektrische Felder aufrechterhalten. Die Ionenströme werden dann durch eine Strahlkonvergenzkapillare 15 zusammengeführt.
  • Ionen, die die Probezerstäuber 9 und 11 verlassen, werden zu der Strahlkonvergenzübertragungskapillare 15 geleitet, die Ionen in Richtung eines Massenanalysators 62 überträgt und eine Reduzierung des Gasdrucks von denjenigen der Ionisationsquellenkammern 2 und 4 erlaubt. Der Druck kann durch eine oder mehrere Vakuumkammern reduziert werden. Die Kapillare 15 könnte ein Rohr, ein Durchgang oder eine beliebige andere derartige Vorrichtung für Ionentransport und Druckreduzierung sein. Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Kapillare 15 einen ersten Kanal, der einen Eintritt 14 umfasst, um den ersten Ionenstrom von dem Zerstäuber 9 zu übertragen, und einen zweiten Kanal auf, der einen Eintritt 16 umfasst, um den zweiten Ionenstrom von dem Zerstäuber 11 zu übertragen. Ionen von dem ersten und dem zweiten Ionenstrom treten von separaten Einlässen an einem Ende der Kapillare 15 in die jeweiligen Kanäle der Kapillare 15 ein und verlassen an dem anderen Ende der Kapillare 15 einen einzelnen Auslass 7, um in einen einzelnen Flugweg zusammenzuführen. Bei einem Aspekt umfasst die Ioneneinlassvorrichtung eine Kapillare 15 (oder ein Rohr), die Y-förmig ist, wie gezeigt ist.
  • Das in 1 gezeigte Massenspektrometersystem umfasst ferner Kammern 17 und 21. Die Kammern werden separat durch Vakuumpumpen mit Ionen, die durch verschiedene Vakuumstufen mit abnehmendem Druck transportiert werden, bis der niedrigste Druck an einem Massenanalysator 62 (z. B. Vakuumkammer 72 in 1) erreicht ist, gepumpt. Typischerweise wird, während die Sprühkammern 2 und 4 auf Umgebungsdruck gehalten werden, die Vakuumkammer 13 bei einem Druck von etwa zwei bis zweieinhalb Größenordnungen weniger als Umgebungsdruck gehalten und der Massenanalysator 62 wird bei einem Druck von etwa sechs oder sieben Größenordnungen weniger als die Kammer 13 gehalten. Die Ionen werden dann aufgrund des Druckunterschieds zwischen der Vakuumstufe 13 und der Kammer 17 und aufgrund angelegter elektrischer Potentiale in die Vakuumkammer 17 gefegt.
  • Ionen des ersten und des zweiten Ionenstroms werden durch die Kapillare 15 in einer Zeitmultiplexweise in einen einzelnen Flugweg kombiniert oder zusammengeführt, d. h. in Schlitzen einer vorbestimmten Zeit in abwechselnder Sequenz, wie später weiter erläutert werden wird. Die Ionen in dem Flugweg (die Ionen aus dem ersten und zweiten Ionenstrom umfassen) laufen dann durch einen Skimmer 22. 1 zeigt den Skimmer 22, der die Kammer 5 von der Kammer 17 unterteilt. Man weiß in der Technik, dass der Skimmer 22 Analytionen relativ zu neutralen Molekülen, wie z. B. einem Lösungsmittel oder Gasen, die in den Ionenströmen beinhaltet sind, die die Übertragungskapillare 15 verlassen, vor deren Eintritten in die Ionenübertragungsoptik (z. B. eine Ionenführung, eine Ionenstrahlformgebungs- oder Fokussierungslinse oder dergleichen) anreichern.
  • Die Ionen verlassen den Skimmer 22 und treten in eine erste oder vorbereitende Innenführung 30 in der Kammer 17 ein. Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die erste Ionenführung 30 eine Achtpolionenführung und wird durch eine Leistungsquelle 34 getrieben. Die Ionenführung 30 könnte auch eine Hochfrequenz-(HF-)Ionenführung oder ein beliebiger anderer Typ von Ionenführung sein, wie z. B. eine Gleichstrom-(DC-)Ionenführung, eine Stapelringionenführung oder ein Ionenlinsensystem. Die Ionenführung 30 könnte außerdem eine Mehrpolstruktur umfassen, wenn die Leistungsquelle 34 eine HF- und/oder DC-Leistungsversorgung ist.
  • Nachdem sich Ionen entlang des vorbereitenden Ionenwegs durch die erste Ionenführung 30 bewegt haben, werden sie in eine zweite Ionenführung 38 in der Kammer 21 gedrückt oder gerichtet. Wie in 1 gezeigt ist, wird die zweite Ionenführung 38 durch eine Leistungsquelle 42 getrieben und könnte ein beliebiger der obigen Typen von Ionenführungen sein. Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die zweite Ionenführung 38 ein Vierpol. Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung könnten eine Ionenführung, wie z. B. die erste Ionenführung 30, beseitigen.
  • 1 zeigt eine Stoßzelle 46, die der zweiten Ionenführung 38 folgt. Die Ionen, die die Ionenführung 38 verlassen, sind „Vorläufer"-Ionen und die Stoßzelle 46 ermöglicht es, dass die Vorläuferinnen vor einem Eintritt in einen Massenanalysator Masseveränderungsreaktionen unterzogen werden (z. B. Fragmentierung, Ladungsabzug, EDT, m/z-Veränderungsstöße usw.). Die Vorläuferinnen werden in der Stoßzelle 46 mit Energie versorgt, üblicherweise durch Stöße mit einem neutralen Gasmolekül, wie z. B. Stickstoff, Helium, Xenon oder Argon. Die Vorläuferinnen werden folglich in Fragmentionen dissoziiert, die eine unterschiedliche Verteilung von m/z-Werten aufweisen und die der Massenanalysator analysiert.
  • 1 zeigt weitere Strahloptik 54, die ebenso beinhaltet sein kann, um die Ionenstrahlen zu refokussieren, bevor diese in einen Massenanalysator eintreten. Weitere Strahloptik könnte z. B. auch eine elektrische Linse mit einer Apertur oder ein Mehrkomponentenstrahloptiksystem umfassen. Die Strahloptik könnte außerdem eine Ionenlinse umfassen, die als ein Refokussierungselement dient, um den Ionenstrahl in einen Massenanalysator zu leiten. Ein Refokussieren kann durch eine beliebige Anzahl von Ionenlinsen, die in der Technik bekannt sind, erzielt werden. Es könnte z. B. durch eine Aperturlinse, ein System von Aperturlinsen, eine oder mehrere Einzellinsen, ein DC-Vierpol-Linsensystem, eine Mehrpollinse, eine Zylinderlinse oder ein System derselben oder eine beliebige Kombination der obigen Linsen erzielt werden.
  • Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird der Massenanalysator 62 zum Analysieren von Ionen aus sowohl dem ersten als auch dem zweiten Ionenstrom des Massenspektrometersystems verwendet, wie diese in einen einzelnen Flugweg von Ionen von Ionenquellen 2 und 4 kombiniert werden. Die Fragmentionen und etwaige nicht dissoziierte Vorläuferinnen von entweder dem ersten Ionenstrom aus der Ionenquelle 2 oder dem zweiten Ionenstrom aus der Ionenquelle 4 laufen durch einen Strahlschneider 58 in den Massenanalysator 62, der das m/z-Verhältnis der Ionen bestimmt, um Molekulargewichte von Analyten in den Proben zu bestimmen.
  • Tandem-Massenspektrometer könnten mehrere Massenanalysatoren umfassen, die räumlich nacheinander arbeiten, oder einen einzelnen Massenanalysator, der zeitlich nacheinander arbeitet. Massenspektrometer, die mit einem Gas- oder Flüssigchromatographen gekoppelt sein können, umfassen das Dreifach-Vierpol-Massenspektrometer, das häufig für eine Tandem-Massenspektrometrie verwendet wird. Eine Beschränkung bei dem Dreifach-Vierpol-System jedoch besteht darin, dass ein Aufzeichnen eines Fragmentmassenspektrums zeitaufwendig sein kann, da der zweite Massenanalysator viele Massen durchschreiten muss, um ein vollständiges Spektrum aufzuzeichnen. Um diese Einschränkung zu überwinden, könnte der zweite Massenanalysator durch einen Flugzeit-Analysator (TOF-Analysator; TOF = time-of-flight) ersetzt werden. Ein Vorteil des TOF-Analysators besteht darin, dass er bis zu 104 oder mehr vollständige Massenspektren pro Sekunde aufzeichnen kann. So wird für Anwendungen, bei denen ein vollständiges Massespektrum von Fragmentionen erwünscht wird, das Tastverhältnis mit einem TOF-Massenanalysator stark verbessert und Spektren können schneller erfasst werden. Dies bedeutet, dass der TOF-Analysator Produkt spektren mit einer derartig hohen Rate erzeugen kann, dass das volle MS/MS-Spektrum bei einem langsamen Überstreichen des Vierpol-Masseanalysators erhalten werden kann. Alternativ können für eine gegebene Messzeit Spektren an einer kleineren Probemenge erfasst werden.
  • Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst der Massenanalysator 62 einen TOF-Analysator. Wie in 1 gezeigt ist, umfasst der TOF-Analysator 62 einen Pulsator 64 und einen Detektor 66. Fokussierte Ionen gelangen in den Pulsator 64, der die Ionen mit einer Spannung pulst und die Ionen in ein Flugrohr 70 in dem TOF-Analysator 62 sendet, bis diese auf den Detektor 66 auftreffen. Bei bestimmten Aspekten könnte ein TOF mit einem Ionenspiegel verwendet werden, wobei in diesem Fall die gepulsten Ionen in einen Ionenspiegel (nicht gezeigt) eintreten und an dem Ende des Flugrohrs 70 auf den Detektor 66 reflektiert werden. Da alle gepulsten Ionen im Wesentlichen die gleiche Energie aufweisen, hängt die Flugzeit von Ionen nur von ihrem m/z ab.
  • Ionen weisen aufgrund unterschiedlicher Masse-Ladung-Verhältnisse (m/z) bei Beschleunigung in einem Vakuum durch ein elektrisches Feld unterschiedliche Geschwindigkeiten auf. Der Detektor 66 misst die Zeit, die erforderlich ist, bis das Ion den Detektor erreicht, nachdem eine Beschleunigung beginnt, um diese Geschwindigkeit an dem Ende des Flugwegs in dem Flugrohr 70 zu bestimmen. Für eine bekannte Entfernung d zwischen der Beschleunigungsregion und dem Detektor und eine Flugzeit t zwischen der Zeit der Beschleunigung und der Zeit der Erfassung ist die Geschwindigkeit v gleich v = d/t (es wird angemerkt, dass, wenn ein TOF ein Spiegelelement umfasst, die Gleichung sich unterscheidet, wie einem Fachmann bekannt ist) (es wird außerdem angemerkt, dass, da der Pulsator kein unendliches Gefälle erzeugt, eine endliche Zeit mit der Beschleunigung verbracht wird und dies ebenso die Gleichung modifizieren muss). Da die Entfernung in etwa für alle Ionen gleich ist, unterscheiden sich ihre Ankunftszeiten, wobei Ionen mit kleinerem m/z den Detektor zuerst erreichen und Ionen mit größerem m/z später. Signalverarbeitungselektronik zeichnet dann ein Ionenmassenspektrum in Zeitintervallen in dreidimensionalen LC/MS/MS- oder GC/MS/MS-Datensätzen auf.
  • Gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung werden gleichzeitige Analysen von Ionen aus zwei oder mehr Ionenströmen durch ein Zeitmultiplexen ermöglicht. Dies bedeutet, dass Signale von zwei oder mehr Quellen gleichzeitig über einen Übertragungsweg gesendet werden, indem Pulse von Ionen von beiden Quellen verschachtelt werden. Wie oben angemerkt wurde, werden Ionen in den Ionenströmen, die Ionenquellen 2 und 4 entsprechen, in Schlitzen einer vorbestimmten Zeit in einer abwechselnden Sequenz in einen einzelnen Flugweg übertragen. Die Ionenquellen 9 und 11 könnten Vernebler sein, die mit separaten Verneblerspannungen verbunden sind, die abwechselnde Ionenströme in kurzen schnellen Pulsen erzeugen, indem Verneblerspannungen umgeschaltet werden. Alternativ könnten die Vernebler auf einer konstanten Spannung, wie z. B. Masse, gehalten werden, die Spannung, die an die beiden Eintritte 14 und 16 der Kapillare 15 angelegt wird, könnte variiert werden, um Ionen von den beiden Quellen anzunehmen und zurückzuweisen. Zeitlich geplante Räume könnten ebenso vorgesehen sein, indem neutrale Moleküle (z. B. reines Lösungsmittel anstelle von Analyt und Lösungsmittellösung) in die Flüssigkeitsströme eingeschaltet werden, dies wird jedoch nicht bevorzugt, da es inhärent langsam und unterbrechend ist. Eine elektrische Einrichtung zum entweder Verhindern der Ionenbildung oder des Ionentransports vor einem Kombinieren der Ströme wird bevorzugt. Eine Wechselwirkung zwischen Ionen aus den Zerstäubern 9 und 11 kann so aufgrund der zeitlich geplanten Beabstandung von Pulsen der Ionenströme vermieden werden. Bei einem Aspekt nimmt die Länge jedes Pulses den gesamten Ionenweg von der Quelle zu dem Analysator ein. Der Rest der Ionenoptik in dem Spektrometer 100 arbeitet allgemein als Komponenten eines Einzelkanal-MS-Systems, mit der Ausnahme, dass deren Betriebsbedingungen, wie z. B. Massebereich oder Filterung, zusätzlich eingestellt werden können, um die Anforderungen jedes Ionenstroms unabhängig anzugehen.
  • Das Massenspektrum wird dann durch ein Signalverarbeitungssystem (nicht gezeigt) bestimmt. Bei einem Aspekt beschleunigt der Pulsator 64 jeden Ionenstrom unabhängig und der Detektor 66 erfasst jedes Ionensignal separat, so dass sofort zwei separate Datendateien erzeugt werden. Bei einem anderen Aspekt zeichnet das Signalverarbeitungssystem eine einzelne Ausgangsdatendatei für die kombinierten Eingaben des ersten Ionenstroms, der der Ionenquelle 2 entspricht, und des zweiten Ionenstroms, der der Ionenquelle 4 entspricht, auf. Das Signalverarbeitungssystem, das mit dem Analysator 62 gekoppelt ist, umfasst einen Demultiplexer, der nachfolgend die einzelne Ausgangsdatendatei gemäß ihrer Übertragungsreihenfolge wieder zusammensetzt, um zwei oder mehr Datendateien bereitzustellen, die jedem Ionenstrom entsprechen.
  • Bei weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung können drei oder vier unterschiedliche Ionenströme aus drei oder vier unterschiedlichen Ionenquellen in dem gleichen MS- oder MS/MS-Instrument vorgesehen sein und den gleichen TOF-Analysator teilen. 2 zeigt eine vereinfachte Schematik eines Massenspektrometers 200 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit mehreren Eingangsionenströmen. Ionenströme von Ionenquellen 202, 204, 206 und 208 treten in eine Strahlkonvergenzübertragungskapillare 210 ein. Ionen von den Ionenquellen 202, 204, 206 und 208 verlassen die Kapillare 210 auf einen einzelnen Flugweg 212 zusammengeführt, der verschiedene Ionenführungen und Zellen umfasst, wie oben in Bezug auf 1 beschrieben wurde. Die Ionen gelangen dann in einen Massenanalysator 214, der einen Pulsator 216 und einen Detektor 218 umfasst. Die Ausgangsdaten 220 sind aus den kombinierten Eingaben von 202, 204, 206 und 208, wie gezeigt ist, in eine einzelne Datendatei verschachtelt und werden nachfolgend durch einen Demultiplexer wieder in separate Datendateien zusammengesetzt, die jeder Ionenquelle entsprechen.
  • Eine Vielzahl unterschiedlicher Massenanalysatoren unter Verwendung elektromagnetischer Felder und Ionenoptik könnte bei anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung Teil des Massenspektrometersystems sein, wie z. B. ein Vierpolanalysator, ein Reflektron-Flugzeitanalysator, ein Ionenfallenanalysator, ein Ionenzyklotron-Massenspektrometer, eine Fourier-Transformation-Ionenzyklotron-Resonanz (FTICR; FTICR = Fourier transform ion cyclotron resonance), ein Einzelmagnetsektoranalysator und ein Doppel-Fokussierungs-Zweisektor-Massenanalysator mit einem elektrischen Sektor und einem magnetischen Sektor. Andere Spektrometriesysteme und Variationen, wie sie in der Technik bekannt sind, könnten verwendet werden, wie z. B. ein Koppeln von Elektrosprühionisation (ESI) mit TOF-Massenspektrometrie (TOFMS). Weitere Variationen an der TOFMS umfassen ein Aussetzen aller Vorläuferinnen gegenüber dem Fragmentierungsmechanismus ohne Vorauswahl und ein Bestimmen der Produktmasse mit nachfolgender Beschleunigung. Jüngste Vorschläge umfassen außerdem eine Resonanzanregung in Nur-HF-Vierpolen für CID mit Fragmentmasseanalyse durch TOFMS.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung, die oben beschrieben wurden, sorgen für die Analyse von zwei oder mehr Ionenströmen aus zwei oder mehr Ionenquellen unter Verwendung eines einzelnen Instruments. Die unterschiedlichen Ionenquellen könnten unterschiedliche Typen von Quellen sein. So stellen Ausführungsbeispiele der Erfindung Vorteile von zwei oder mehr Massenspektrometriesystemen in einem einzelnen Gerüst unter Verwendung eines einzelnen Massenanalysators bereit. Ein Bereitstellen von zwei oder mehr MS/MS-Systemen, die unterschiedlichen Ionenströmen oder Ionenkanälen zugeordnet sind, in einem Instrument spart Kosten dadurch, dass nur ein einzelner Satz von Vakuumpumpen, Ionenoptik, Datenerfassungselektronik, anderer Hardware und Industrieentwurf erforderlich ist. Zwei oder mehr MS/MS-Systeme könnten zu reduzierten Kosten erhalten werden, z. B. in Annäherung an die Kosten von nur einem System, oder drei oder vier MS/MS-Systeme für die Kosten von zwei. Zusätzlich spart die Bereitstellung von zwei oder mehr MS/MS-Kanälen in einem Instrument die Zeit eines Laufenlassens von zwei (oder mehr) unterschiedlichen Analysen zu unterschiedlichen Zeiten, da das einzelne Instrument für separate Funktionen sorgt, während ein Großteil der Elektronik und Hardware geteilt wird.
  • Während die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die offenbarten spezifischen Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, soll die Erfindung auf keine hierin offenbarte bestimmte Implementierung eingeschränkt sein. Eine Hochfrequenz-Ionenführung z. B. könnte ein Vierpol, ein Sechspol oder eine andere Mehrpolvorrichtung sein, sowie eine Struktur von Ringen oder ein Mehrpol, der in mehrere Segmente geschnitten ist, wie in der Technik bekannt ist. Es sollte für Fachleute zu erkennen sein, dass verschiedene Veränderungen durchgeführt und Äquivalente stattdessen eingesetzt werden können, ohne von der Wesensart und dem Schutzbereich der Erfindung abzuweichen. Zusätzlich könnten viele Modifizierungen durchgeführt werden, um eine bestimmte Situation, ein bestimmtes Material, eine bestimmte Materiezusammensetzung, einen bestimmten Prozess, bestimmte Prozessschritte an das Ziel, die Wesensart und den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung anzupassen. Alle derartigen Modifizierungen sollen innerhalb des Schutzbereichs der Ansprüche sein, die hieran angefügt sind.

Claims (25)

  1. Massenspektrometersystem (100), das folgende Merkmale aufweist: eine erste Ionenquelle (9), die Ionen in einem ersten Ionenstrom erzeugt; eine zweite Ionenquelle (11), die Ionen in einem zweiten Ionenstrom erzeugt; eine Kapillare (15), die den ersten und den zweiten Ionenstrom aufnimmt und separat Ionen in dem ersten und dem zweiten Ionenstrom in einen Massenspektrometer-(MS-)Kanal einführt; und einen Massenanalysator (62), der konfiguriert ist, um Ionen von dem MS-Kanal aufzunehmen und zu analysieren.
  2. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 1, bei dem die Kapillare (15) Ionen in dem ersten und dem zweiten Ionenstrom in einer abwechselnden Sequenz in den MS-Kanal einführt.
  3. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 1 oder 2, das ferner folgende Merkmale aufweist: einen Detektor (66), der eine Ankunftszeit von Ionen in dem MS-Kanal erfasst; und einen Signalprozessor, der kommunikationsfähig mit dem Detektor gekoppelt und konfiguriert ist, um Daten für den ersten und den zweiten Ionenstrom in einer einzelnen Datendatei (220) zu erzeugen.
  4. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 3, bei dem der Massenanalysator mit einem Demultiplexer gekoppelt ist, der konfiguriert ist, um die einzelne Datendatei in eine erste Datendatei und eine zweite Datendatei umzuwandeln, die dem ersten bzw. dem zweiten Ionenstrom entsprechen.
  5. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 4, bei dem die erste und die zweite Datendatei Ionenmassenspektren umfassen.
  6. Massenspektrometersystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem der Massenanalysator (62) eine pulsierende Vorrichtung aufweist, die Ionen in dem MS-Kanal aufnimmt und Pulse von Ionen in aufsteigender Reihenfolge ihrer Atommasse in ein Flugrohr (72) liefert.
  7. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 6, bei dem der Massenanalysator (62) einen Detektor (66) aufweist, der eine Ankunftszeit von Ionen in dem Flugrohr erfasst.
  8. Massenspektrometersystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem der MS-Kanal eine erste Ionenführung (30) umfasst, und bei dem die Kapillare (15) Ionen in dem ersten und zweiten Ionenstrom in eine erste Ionenführung (30) einführt.
  9. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 8, das ferner einen Skimmer (22) zwischen der Kapillare (15) und der ersten Ionenführung (30) aufweist.
  10. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 8 oder 9, bei dem der MS-Kanal eine Stoßzelle (46) umfasst, die Ionen von der ersten Ionenführung (30) aufnimmt, wobei die Stoßzelle konfiguriert ist, um die Ionen in Ionenfragmente zu dissoziieren.
  11. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 10, bei dem der MS-Kanal eine zweite Ionenführung umfasst, die Ionen von der ersten Ionenführung (30) aufnimmt.
  12. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 11, bei dem der MS-Kanal eine Stoßzelle umfasst, die Ionen von der zweiten Ionenführung aufnimmt, wobei die Stoßzelle konfiguriert ist, um die Ionen in Fragmentionen zu dissoziieren.
  13. Massenspektrometersystem gemäß einem der Ansprüche 10 bis 12, das ferner eine Fokussierungseinrichtung zum Fokussieren der Fragmentionen und nicht dissoziierten Ionen aus der Stoßzelle aufweist.
  14. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 13, das ferner einen Strahlschneider aufweist, der Ionen von der Fokussierungseinrichtung in den Massenanalysator (62) einführt.
  15. Massenspektrometersystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, das ferner eine dritte Ionenquelle aufweist, die Ionen in einem dritten Ionenstrom erzeugt, wobei die Kapillare (15) Ionen in dem dritten Ionenstrom mit dem ersten und dem zweiten Ionenstrom in den MS-Kanal einführt.
  16. Massenspektrometer, das folgende Merkmale aufweist: eine erste Ionenquelle (9), die Ionen in einem ersten Ionenstrom erzeugt; eine zweite Ionenquelle (11), die Ionen in einem zweiten Ionenstrom erzeugt; eine Kapillare (15), die Ionen in dem ersten und dem zweiten Ionenstrom in einer verschachtelten Weise in einen einzelnen Flugweg zusammenführt; eine erste Ionenführung (30), die ausgewählte Ionen in dem Flugweg von der Kapillare (15) aufnimmt und führt; eine Stoßzelle (46), die Ionen in dem Flugweg von der ersten Ionenführung aufnimmt und dissoziiert; und einen Massenanalysator (62), der die dissoziierten und nicht dissoziierten Ionen in dem Flugweg von der Stoßzelle aufnimmt und analysiert.
  17. Massenspektrometer gemäß Anspruch 16, bei dem die Kapillare (15) Ionen in dem ersten und dem zweiten Ionenstrom in einer abwechselnden Sequenz in den einzelnen Flugweg einführt.
  18. Massenspektrometer gemäß Anspruch 16 oder 17, das ferner einen Signalprozessor aufweist, der konfiguriert ist, um Daten für den ersten und den zweiten Ionenstrom in einer einzelnen Datendatei zu erzeugen.
  19. Massenspektrometer gemäß Anspruch 18, bei dem der Massenanalysator (62) mit einem Demultiplexer gekoppelt ist, der konfiguriert ist, um die einzelne Datendatei in separate Datendateien umzuwandeln, die dem ersten und dem zweiten Ionenstrom entsprechen.
  20. Massenspektrometer gemäß Anspruch 19, bei dem die erste und die zweite Datendatei Ionenmassenspektren umfassen.
  21. Massenspektrometersystem, das einen Massenanalysator und zwei oder mehr Ionenquellen umfasst, wobei Ionenströme von den zwei oder mehr Quellen physisch kombiniert, jedoch elektrisch gepulst sind, so dass das Massenspektrum der zwei oder mehr Ionenströme unabhängig mit dem Massenanalysator analysiert wird.
  22. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 21, das ein Austrittsrohr umfasst, das mit mehreren Eintrittsrohren gekoppelt ist, wobei die Ionenströme durch Verbin den der mehreren Eintrittsrohre in das einzelne Austrittsrohr kombiniert werden.
  23. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 21 oder 22, das eine oder mehrere Spannungsquellen zum Steuern der Ionenquellen umfasst, wobei eine variierende Spannung eine Ionenerzeugung durch die zwei oder mehr Ionenquellen an- und abschaltet.
  24. Massenspektrometersystem gemäß Anspruch 23, bei dem eine variierende Spannung eine Ionenübertragung der zwei oder mehr Ionenströme an- und abschaltet.
  25. Massenspektrometersystem gemäß einem der Ansprüche 21 bis 24, bei dem die Ionenströme physisch in einer Region verbunden sind, die einen Druck aufweist, der kleiner ist als der Druck einer Ionenerzeugungskammer, jedoch größer als der Druck einer nachfolgenden Vakuumstufe.
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