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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
mit mindestens einem, mindestens zwei Auslassventile für
je einen Zylinder aufweisenden Zylinderkopf, wobei Abgase durch
das erste Auslassventil einem ersten Abgasturbolader und durch das
zweite Auslassventil einem zweiten Abgasturbolader zugeführt
werden.
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Aus
dem Stand der Technik sind Verfahren der eingangs genannten Art
bekannt. So offenbart die
DE
102 29 116 A1 eine Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern
und einem Zylinderkopf, wobei der Zylinderkopf für jeden
der Zylinder zwei Auslassventile aufweist und die ersten der zwei
Auslassventile einem ersten Abgasturbolader und die zweiten der
zwei Auslassventile einem zweiten Abgasturbolader zugeordnet sind,
sodass das aus den ersten Auslassventilen strömende Abgas
dem ersten Abgasturbolader und das aus den zweiten Auslassventilen strömenden
Abgas dem zweiten Abgasturbolader zugeführt wird.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zu schaffen, das einen
verbesserten Betrieb der Brennkraftmaschine bietet.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass das zweite Auslassventil zeitversetzt nach dem ersten Auslassventil
betätigt wird. In einem Arbeitstakt eines Zylinders wird
somit zunächst das erste Auslassventil und erst zeitversetzt
spät dazu das zweite Auslassventil betätigt. Dies
führt insbesondere zu einem verlängerten Auslasstakt,
der zu einem günstigen Ladungswechsel, insbesondere aufgrund
eines stärker ausgeprägten positiven Spülgefälles
führt.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung wird das zweite Auslassventil
bei niedrigen Drehzahlen der Brennkraftmaschine mit einem kleinen
Ventilhub zeitversetzt nach dem ersten Auslassventil betätigt. Es
ist also vorgesehen, dass in einem Betriebsbereich der Brennkraftmaschine,
bei dem niedrige Abgasmassenströme entstehen und gegebenenfalls auch
niedrige Drehzahlen vorliegen, das zweite Auslassventil zeitversetzt
nach dem ersten Auslassventil, wie bereits gesagt, betätigt
wird, wobei es mit einem im Vergleich zum normalen/vollen Ventilhub
kleinen Ventilhub betätigt wird. Dies hat zur Folge, dass
die Öffnungszeit des zweiten Auslassventils kleiner ist und
dadurch kein großer Abgasmassenstrom durch das zweite Auslassventil
aus dem entsprechenden Zylinder aus strömt und dem zweiten
Abgasturbolader zugeführt wird. Dies ist durch den Brennraumdruckverlauf,
sowie des dazu korrelierenden Massenstroms, und des Öffnungszeitpunkts
und der -dauer des ersten Auslassventils gegeben. Dieses Verfahren
ist dann besonders vorteilhaft, wenn bei niedrigen Drehzahlen der
Brennkraftmaschine üblicherweise nur das erste Auslassventil
betätigt und somit nur der erste Abgasturbolader betrieben
beziehungsweise zur Aufladung der Brennkraftmaschine verwendet wird.
Bei einer derartigen Konfiguration der Brennkraftmaschine mit zwei
Auslassventilen für jeden Zylinder, die den unterschiedlichen
Abgasturboladern zugeordnet sind, weisen die Auslassventile im Vergleich
zur konventionellen Brennkraftmaschine einen geringeren Ausströmquerschnitt
auf, der zu einer erhöhten Ladungswechselarbeit führt,
insbesondere wenn nur das erste Auslassventil betätigt
wird. Durch das Betätigen des zweiten Auslassventils zeitversetzt
nach dem ersten Auslassventil wird der Brennraumdruck, also der
in dem Zylinder vorliegende Druck, weiter verringert und dadurch
der Ladungswechsel entspannt. Wobei durch den niedrigen Abgasgegendruck
in dem zum zweiten Abgasturbolader führenden Krümmersystem
das stärker ausgeprägte positive Spülgefälle
zur Restgasausspülung genutzt werden kann.
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Vorteilhafterweise
wird das zweite Auslassventil beim Übergang von niedrigen
Drehzahlen zu hohen Drehzahlen der Brennkraftmaschine zeitversetzt
nach dem ersten Auslassventil betätigt. Dies kann zusätzlich
oder alternativ zu dem oben beschriebenen zeitversetzten Betätigen
des Auslassventils mit kleinem Ventilhub erfolgen. Durch das Betätigen
des zweiten Auslassventils beim Übergang von niedrigen
zu hohen Drehzahlen wird der zweite Abgasturbolader durch den von
dem zweiten Auslassventil kommenden Abgasmassenstrom angetrieben.
Wird hierbei das zweite Auslassventil ebenfalls mit einem kleinem
Ventilhub betätigt, so wird der zweite Abgasturbolader
lediglich „voraktiviert", sodass die träge Masse
bereits in Bewegung beziehungsweise in eine Rotationsbewegung versetzt wird,
bevor bei hohen Drehzahlen der Brennkraftmaschine zusätzlich
zu den ersten Auslassventilen die zweiten Auslassventile mit vollem
Ventilhub geöffnet werden.
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Zweckmäßigerweise
wird beim Übergang das zweite Auslassventil solange mit
einem kleinen Ventilhub zeitversetzt nach dem ersten Auslassventil betätigt,
bis der zweite Abgasturbolader eine vorgebbare Drehzahl erreicht
hat. Anschließend kann in den Volllastbetrieb mit betätigtem
ersten und zweiten Auslassventil umgeschaltet werden. Durch das
Voraktivieren des Abgasturboladers bis zu der vorgebbaren Drehzahl,
wird gewährleistet, dass beim Öffnen der zweiten
Auslassventile bei hohen Drehzahlen, also beim Öff nen mit
vollem Ventilhub, das Aufladeaggregat ohne Einbruch während
der Umschaltung den benötigten Ladedruck bereitstellt.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung wird das zweite Auslassventil
bei hohen Drehzahlen der Brennkraftmaschine mit einem vollen Ventilhub
zeitversetzt nach dem ersten Auslassventil betätigt. Es ist
hierbei vorgesehen, dass das zweite Auslassventil im Volllastbetrieb
der Brennkraftmaschine, also bei hohen Abgasmassenströmen
und gegebenenfalls hohen Drehzahlen der Brennkraftmaschine, mit
vollem Ventilhub, also mit „normalem Ventilhub" zeitversetzt
nach dem ersten Auslassventil betätigt wird. Hierdurch
wird ein besonders großer Auslasstakt ermöglicht,
der durch ein gleichzeitiges „frühes Auslassöffnen"
und „spätes Auslassschließen" zu einem günstigen
Ladungswechsel mit guten Spülbedingungen führt.
Durch das vorteilhafte Verfahren, bei dem die Abgase durch das erste
Auslassventil einem ersten Abgasturbolader und durch das zweite
Auslassventil einem zweiten Abgasturbolader zugeführt werden,
wobei hierfür getrennte Auslasskanäle vorgesehen
sind, ist es möglich, die sogenannte „Zündfolgetrennung"
nicht aufgeben zu müssen. Bei der Zündfolgetrennung
werden die Auslassventile der Zylinder üblicherweise derart
angesteuert, dass das Auslassventil eines Zylinders nicht gleichzeitig
mit dem Auslassventil eines anderen Zylinders geöffnet
ist, der in der Zündfolge vor oder nach dem einen Zylinder
liegt. Hierdurch soll verhindert werden, dass beim Öffnen des
Auslassventils des anderen Zylinders nach dem Öffnen des
Auslassventils des einen Zylinders Abgase aus dem einen Zylinder
in den anderen Zylinder einströmen oder ein Ausströmen
von Abgasen aus dem anderen Zylinder negativ beeinflussen oder verhindern.
Da in dem vorteilhaften Verfahren die Abgase durch das erste Auslassventil
und das zweite Auslassventil getrennt den Abgasturboladern zugeführt werden,
werden die Auslasstakte der Zylinder der Brennkraftmaschine bevorzugt
länger/größer gewählt, durch
das zeitversetzte Öffnen des zweiten Auslassventils, als
bei konventionellen Brennkraftmaschinen mit Zündfolgetrennung.
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Vorteilhafterweise
werden das erste und das zweite Auslassventil bei hohen Drehzahlen
der Brennkraftmaschine mit einer jeweiligen Öffnungszeit
von maximal 180° Kurbelwellenwinkel betätigt (Zündabstand
bei einer Vierzylinder-Brennkraftmaschine). Je nach Bauweise der
Brennkraftmaschine kann der Abstand zwischen dem Betätigen
des ersten Auslassventils und des zweiten Auslassventils variieren.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass beim Übergang von niedrigen zu hohen
Drehzahlen ein das Abgas zumindest zum Teil an dem ersten Abgasturbolader
wahlweise vorbeiführender Abgas-Bypass geschlossen wird.
Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn gleichzeitig wie oben beschrieben
das zweite Auslassventil beim Übergang zeitversetzt nach
dem ersten Auslassventil, insbesondere mit einem kleinen Ventilhub,
betätigt wird. Durch das Schließen des Abgas-Bypasses
wird der erste Abgasturbolader beziehungsweise die Läufergruppe
des ersten Abgasturboladers kurzzeitig auf eine Überdrehzahl
gebracht, die zu einem Überdrehmoment der Brennkraftmaschine
führt, welches beispielsweise durch eine Zündwinkelverstellung
kompensiert werden kann, sodass sich das Drehmoment der Brennkraftmaschine
im Wesentlichen nicht ändert. Wenn die zweiten Auslassventile
im Volllastbetrieb voll geöffnet werden, findet der Drehzahlabfall
des ersten Abgasturboladers zeitlich verzögert statt, wodurch
der Übergang von niedrigen zu hohen Drehzahlen der Brennkraftmaschine
besonders „sanft" erfolgt. In einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung führt der Abgas-Bypass das in dem ersten
Abgasturbolader vorbeigeführte Abgas dem zweiten Abgasturbolader
zu, wodurch dieser voraktiviert beziehungsweise beeinflusst werden
kann. Wird das an dem ersten Abgasturbolader vorbeigeleitete/vorbeigeführte
Abgas nicht dem zweiten Abgasturbolader zugeführt, so wird
es vorteilhafterweise einem Abgasnachbehandlungstrakt der Brennkraftmaschine
zugeführt. Weiterhin ist vorgesehen, dass unterschiedlich
groß dimensionierte Abgasturbolader vorgesehen sind, sodass
beispielsweise der erste Abgasturbolader für einen kleineren
Abgasmassendurchsatz ausgebildet ist als der zweite Abgasturbolader
beziehungsweise umgekehrt.
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Schließlich
ist vorgesehen, dass eine Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern
verwendet wird, sodass das durch die ersten Auslassventile aller Zylinder
strömende Abgas dem ersten Abgasturbolader und das durch
die zweiten Auslassventile aller Zylinder strömende Abgas
dem zweiten Abgasturbolader zugeführt wird.
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Ferner
betrifft die Erfindung eine Brennkraftmaschine, insbesondere zur
Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens, mit mindestens
einem, mindestens zwei Auslassventile für je einen Zylinder aufweisenden
Zylinderkopf, wobei das erste Auslassventil einem ersten Abgasturbolader
und das zweite Auslassventil einem zweiten Abgasturbolader zugeordnet
ist. Die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine ist
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das zweite Auslassventil
wenigstens zeitversetzt nach dem ersten Auslassventil betätigbar
ist. Besonders bevorzugt ist das zweite Auslassventil mit einem
variablen Ventilhub betätigbar.
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Im
Folgenden soll die Erfindung anhand einiger Figuren näher
erläutert werden.
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Dazu
zeigen
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1 eine
schematische Darstellung einer vorteilhaften Brennkraftmaschine,
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2 eine
beispielhafte stufenweise Aufladung der Brennkraftmaschine der 1,
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3 ein
erstes Ausführungsbeispiel des vorteilhaften Verfahrens
zum Betreiben der Brennkraftmaschine und
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4 ein
zweites Ausführungsbeispiel zum Betreiben der Brennkraftmaschine.
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Die 1 zeigt
in einer schematischen Darstellung eine Brennkraftmaschine 1 eines
Kraftfahrzeugs, die mehrere Zylinder 2 aufweist, denen
jeweils ein erstes Auslassventil 3 und ein zweites Auslassventil 4 eines
hier nicht dargestellten Zylinderkopfes zugeordnet sind. Den ersten
Auslassventilen 3 ist ein erster eine Auslasskanalanordnung
bildender Abgaskrümmer 5 zugeordnet, der das von
den Auslassventilen 3 kommende Abgas zusammenführt und
einem ersten Abgasturbolader 6 zuführt. Dem zweiten
Auslassventilen 4 ist ein zweiter, eine zweite Auslasskanalanordnung
bildender Abgaskrümmer 7 zugeordnet, der das von
den Auslassventilen 4 kommende Abgas zusammenführt
und einem zweiten Abgasturbolader 8 zuführt. Die
Abgasturbolader 6 und 8 weisen hierbei jeweils
eine Turbine 9, 10 auf, denen das jeweilige Abgas
zugeführt wird, und einen Verdichter 11, 12,
der von der entsprechenden Turbine 9, 10 angetrieben
wird. Die Verdichter 11 und 12 fördern
dabei Frischluft, gekennzeichnet durch Pfeile 13, über
einen Sammler 15, der auch als Ladeluftkühler
ausgebildet sein kann, zu den Zylindern 2 der Brennkraftmaschine 1.
Das Abgas tritt in Richtung der Pfeile 14 aus den Turbinen 9 und 10 der
Abgasturbolader 6, 8 aus.
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Üblicherweise
wird eine derartige Brennkraftmaschine 1, wie in der 2 dargestellt,
in Abhängigkeit von ihrer Drehzahl n so betrieben, dass
in einem ersten Bereich 16 ein effektiver Mitteldruck pme der Brennkraftmaschine 1 dadurch
erzeugt wird, dass lediglich die ersten Auslassventile 3 betätigt werden,
sodass nur der erste Abgasturbolader 6 angetrieben wird.
Mit steigender Drehzahl n der Brennkraftmaschine 1 werden
die zweiten Auslassventile 4 zusätzlich betätigt,
sodass sowohl der erste Abgasturbolader 6 als auch der
zweite Abgasturbolader 8 betrieben werden und den effektiven
Mitteldruck pme beeinflussen.
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Die 3 zeigt
ein vorteilhaftes Verfahren zum Betreiben der Brennkraftmaschine
aus der 1. In der 3 ist
der Ventilhub VH über den Kurbelwellenwinkel °KW
der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine 1 aufgezeichnet.
Dargestellt sind eine erste Ventilhubkurve 18 der ersten
Auslassventile 3 sowie eine Einlassventilhubkurve 19 von
in der 1 nicht dargestellten Einlassventilen der Brennkraftmaschine 1.
Weiterhin ist eine Ventilhubkurve 20 der zweiten Auslassventile
dargestellt, die einen im Vergleich zu den Ventilhubkurven 18 und 19 kleinen
Ventilhub aufweist und deren Öffnungszeit sich sowohl mit
der der Ventilhubkurve 18 als auch mit der der Ventilhubkurve 19 überschneidet.
Es ist hierbei vorgesehen, dass die zweiten Auslassventile 4 zeitversetzt
nach dem ersten Auslassventil 3 betätigt werden.
Geschieht dies bei niedrigen Drehzahlen, wie in der 3 dargestellt,
führt dies zu einem vorteilhaften Spülgefälle
und einem verbesserten Ladungswechsel der Brennkraftmaschine 1 über
die Auslassventile 4. Durch das zeitversetzte Öffnen
der zweiten Auslassventile 4 spät zu den ersten
Auslassventilen 3 wird ein insgesamt längerer
Auslasstakt der entsprechenden Zylinder gewährleistet.
Da die zweiten Auslassventile 4 nur mit einem kleinen Ventilhub
zeitversetzt spät geöffnet (Ventilhubkurve 20)
werden, strömt nur eine geringe Menge an Abgasen durch
die zweiten Auslassventile 4 zu dem zweiten Abgasturbolader 8,
sodass dieser nur geringfügig oder nicht angetrieben beziehungsweise
dem ersten Abgasturbolader 6 kaum Enthalpieangebot entnommen
wird. Vorteilhafterweise sind die Abgasturbolader 6 und 8 für
unterschiedlich große Abgasmassendurchsätze ausgelegt.
Dadurch kann der Ladungswechsel eines solchen Systems deutlich entspannt
werden.
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Die 4 zeigt
ein Diagramm, das im Wesentlichen dem Diagramm der 3 entspricht,
sodass hier nur auf die Unterschiede eingegangen werden soll. Im
Gegensatz zu dem in der 3 dargestellten Verfahren ist
in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass
die zweiten Auslassventile 4 der Brennkraftmaschine 1 mit
vollem Ventilhub, also mit normalem Ventilhub, durch eine Ventilhubkurve 21 dargestellt,
zeitversetzt nach den ersten Auslassventilen 3 geöffnet
werden. Dies erfolgt vorteilhafterweise bei hohen Drehzahlen der
Brennkraftmaschine 1. Vorteilhafterweise weisen die Ventilhubkurven 18 und 21 der
ersten Auslassventile 3 und der zweiten Auslassventile 4 jeweils
eine Öffnungsdauer von 180°KW auf, sodass durch
das zeitversetzte Nacheinanderbetätigen theoretisch ein
besonders großer Auslasstakt von bis zu 320°KW
erfolgen kann. Hierdurch wird ein gleichzeitiges „frühes
Auslassöffnen" und „spätes Auslassschließen"
der Zylinder 2 der Brennkraftmaschine 1 mit guten
Spülbedingungen hinsichtlich eines günstigen Ladungswechsels gewährleistet.
Da die aus den Zylindern 2 ausströmenden Abgase
durch die ersten Auslassventile 3 und durch die zweiten
Auslassventile 4 getrennt den Abgasturboladern 6, 8 zugeführt
werden, kann bei dem vorteilhaf ten Verfahren die sogenannte Zündfolgentrennung
der Brennkraftmaschine 1 aufrecht erhalten werden, da durch
das zeitversetzte Betätigen der Auslassventile 3, 4 und
die getrennten Auslasskanäle ein Beeinflussen des in der
Zündfolge vorher liegenden Zylinders durch das Abgas aus
dem in der Zündfolge folgenden Zylinders unterbunden werden kann.
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Die
in den 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiele
können auch kombiniert werden. Wobei beim Übergang
von niedrigen zu hohen Drehzahlen die Ventilhubkurve 20 derart
gewählt wird, dass der zweite Abgasturbolader 8 „voraktiviert" wird,
sodass beim Umschalten zu hohen Drehzahlen dieser bereits eine Grunddrehzahl
beziehungsweise Leistung erreicht hat und dem aus den zweiten Auslassventilen 4 strömenden
Abgas ein unschädliches Abgasgegendruckniveau entgegenwirkt.
Vorteilhafterweise ist dazu dem Abgasturbolader 8 beziehungsweise
der Läufergruppe des zweiten Abgasturboladers 8 ein
Drehzahlsensor – hier nicht dargestellt – zugeordnet,
wobei bei Erfassen einer Mindestdrehzahl der Läufergruppe
von der Ventilhubkurve 20 auf die Ventilhubkurve 21 umgeschaltet
wird.
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Die
in der 1 dargestellte Brennkraftmaschine weist ferner
einen Abgas-Bypass 22 auf, dessen Durchströmungsquerschnitt
mittels eines Schaltelements 23 beeinflussbar ist. Im Teillastbetrieb
und gegebenenfalls im Volllastbetrieb ist der Abgas-Bypass 22 derart
eingestellt, dass zumindest ein Teil des aus den ersten Auslassventilen 3 strömenden Abgases
an dem ersten Abgasturbolader 6 beziehungsweise der Turbine 9 vorbeigeführt
wird. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der 1 wird das
an der Turbine 9 vorbeigeleitete Abgas stromabwärts
der Turbine 9 dem übrigen Abgas wieder zugeführt.
Beim Übergang von niedrigen zu hohen Drehzahlen der Brennkraftmaschine
wird vorteilhafterweise der Abgas-Bypass 22 mittels des
Schaltelements 23 geschlossen, sodass der Turbine 9 der
gesamte Abgasmassenstrom durch die ersten Auslassventile 3 zugeführt
wird. Dadurch wird der erste Abgasturbolader 6 auf eine Überdrehzahl
gebracht, dessen dadurch erzeugtes Überdrehmoment beispielsweise mittels
einer Zündwinkel- oder Einlassventilhubkurven-Änderung
kompensiert werden kann. Beim anschließenden Betätigen
der zweiten Auslassventile 4 kann somit ein Drehzahlabfall
des ersten Abgasturboladers 6 verhindert oder zumindest
verzögert werden, sodass ein gleichmäßiger Übergang
von niedrigen zu hohen Drehzahlen möglich ist. Ein Drehmomentabfall
wird ebenfalls durch die oben beschriebene Methode der Voraktivierung
des zweiten Abgasturboladers durch das in der 3 beschriebene
Verfahren ermöglicht.
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- 1
- Brennkraftmaschine
- 2
- Zylinder
- 3
- Auslassventil
- 4
- Auslassventil
- 5
- Abgaskrümmer
- 6
- Abgasturbolader
- 7
- Abgaskrümmer
- 8
- Abgasturbolader
- 9
- Turbine
- 10
- Turbine
- 11
- Verdichter
- 12
- Verdichter
- 13
- Pfeil
- 14
- Pfeil
- 15
- Sammler
- 16
- Bereich
- 17
- Bereich
- 18
- Ventilhubkurve
- 19
- Ventilhubkurve
- 20
- Ventilhubkurve
- 21
- Ventilhubkurve
- 22
- Abgas-Bypass
- 23
- Schaltelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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