-
Die
Erfindung betrifft eine Kupplungsanordnung mit einer steuerbaren Axialverstellvorrichtung. Derartige
Kupplungsanordnungen werden im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs
verwendet, und zwar insbesondere zum antriebsmäßigen Verbinden zweier Antriebsstränge. Dabei
liegt eine besondere Anwendung solcher Kupplungsanordnungen als Hang-on-Kupplung
in mehrachsgetriebenen Fahrzeugen zum bedarfsweisen Zuschalten einer
sekundären
Antriebsachse an eine permanent angetriebene primäre Antriebsachse.
-
Aus
der
WO 2005/064182
A1 ist eine Axialverstellvorrichtung mit einer Kugelrampenanordnung zur
Betätigung
einer Lamellenkupplung bekannt. Eine erste Rampenscheibe ist mit
dem Eingangsteil der Lamellenkupplung drehfest verbunden und wirkt auf
diese axial ein. Eine zweite Rampenscheibe ist gegenüber dem
Ausgangsteil der Lamellenkupplung über Konusflächen abbremsbar. Zum Abbremsen
der zweiten Rampenscheibe ist ein Elektromagnet vorgesehen.
-
Die
DE 690 19 426 T2 zeigt
eine Kupplungsvorrichtung zum An- und Abkoppeln zweier Antriebswellen.
Dabei sind eine Hauptkupplung und eine Steuerkupplung vorgesehen,
die jeweils als Lamellenkupplungen ausgebildet sind. Die Steuerkupplung wird
durch eine Betätigungsvorrichtung
angesteuert. Beim Schließen
der Steuerkupplung wird die Hauptkupplung durch einen entstehenden
Drehzahlunterschied über
eine Nockenringeinrichtung axial beaufschlagt.
-
Aus
der
US 5 492 194 A ist
eine weitere Kupplungsanordnung mit Steuer- und Hauptkupplung bekannt.
Die Steuerkupplung umfaßt
eine Ankerplatte, die von einem Elektromagneten an ein Magnetgehäuse angezogen
werden kann. Zwischen der Ankerplatte und dem Magnetgehäuse sind
konische Reibflächen
gebildet.
-
Die
EP 1 081 402 A1 zeigt
eine Kupplungsanordnung mit einer Steuerkupplung, einer parallel
angeordneten Hauptkupplung und einem Elektromagneten. Die Hauptkupplung
ist als Lamellenkupplung und die Steuerkupplung als Kegelkupplung
ausgeführt.
Indem bei angeregtem Elektromagneten die Steuerkupplung geschlossen
wird, erfolgt über
eine Kugelrampenanordnung eine Axialverschiebung des Trägers der äußeren Lamellen
und dadurch ein Schließen
der Hauptkupplung.
-
Die
US 3 000 479 A zeigt
ebenfalls eine Kupplungsanordnung mit einer Hauptkupplung und einer
Steuerkupplung und einen Elektromagneten. Hierbei ist im Ausgangszustand
bei nicht aktiviertem Elektromagneten die Steuerkupplung geschlossen, so
daß über eine
Kugelrampenanordnung die Hauptkupplung geschlossen ist. Bei Aktivierung
des Elektromagneten wird direkt die Steuerkupplung und damit indirekt
die Hauptkupplung geöffnet.
-
Weiterhin
zeigt die
JP 2004
060 863 A eine Kupplungsanordnung, bei der über eine
Kugelrampenanordnung eine Axialkraft auf ein Kupplungselement aufgebracht
wird, so daß dieses
auf ein zweites Kupplungselement gepreßt wird. Über Bremsmittel kann die Relativdrehung
in der Kugelanordnung verhindert werden, so daß in der Folge die beiden Kupplungselemente
außer
Eingriff gelangen.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Kupplungsanordnung
vorzuschlagen, die einfach und kompakt baut sowie eine hohe Leistungsdichte
bei kurzen Aktivierungszeiten aufweist.
-
Die
Lösung
liegt in einer Kupplungsanordnung mit einer steuerbarer Axialverstellvorrichtung, insbesondere
zum Einsatz im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, umfassend
eine
Reibungskupplung mit einem ersten Kupplungsteil, einem relativ hierzu
drehbaren zweiten Kupplungsteil und einer Druckplatte, wobei die
Druckplatte drehfest und axial verschiebbar mit dem ersten Kupplungsteil
verbunden ist und eine konische Reibfläche aufweist, die mit einer
konischen Reibfläche
des zweiten Kupplungsteils in Reibkontakt bringbar ist;
eine
Steuerkupplung mit einem Stützring,
der axial abgestützt
und koaxial zur Drehachse der beiden Kupplungsteile drehbar gelagert
ist, und einem Anpreßring,
der axial verschiebbar ist, wobei der Stützring durch Axialverschiebung
des Anpreßrings
zumindest mittelbar an das zweite Kupplungsteil angekoppelt wird;
wobei
der Stützring
der Steuerkupplung und die Druckplatte der Reibungskupplung Teile
einer Rampenanordnung der Axialverstellvorrichtung bilden, die derart
gestaltet sind, daß die
Druckplatte bei relativer Verdrehung gegenüber dem Stützring ausgehend von einer
angenäherten
Position axial in Richtung zum zweiten Kupplungsteil beaufschlagt
wird, wobei der Anpreßring
eine konische Reibfläche
aufweist, die mit einer konischen Gegenfläche des Stützrings zumindest mittelbar
in Reibkontakt bringbar ist.
-
Dadurch,
daß die
Hauptkupplung zwei Kupplungsteile mit konischen Reibflächen aufweist,
ist die gesamte Anordnung besonders kompakt aufgebaut, insbesondere
in axiale Richtung. Ferner ergibt sich durch die konische Gestalt
der Reibflächen
eine hohe Drehmomentübertragungsfähigkeit
und Leistungsdichte bei relativ kleinem Bauraum. Ein weiterer Vorteil
hinsichtlich eines kompakten und einfachen Aufbaus besteht in der
Gestalt des Stützrings
der Steuerkupplung und der Druckplatte der Reibungskupplung. Die
Steuerkupplung kann hierbei auch als Pilotkupplung bezeichnet werden.
Der Stützring
und die Druckplatte haben eine doppelte Funktion, da sie neben ihrer
Aufgabe als Stützring
und Druckplatte gleichzeitig Teile der Rampenanordnung bilden.
-
Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung umfaßt die Reibflächenpaarung
der Steuerkupplung ebenfalls konische Reibflächen, das heißt der Anpreßring hat
eine konische Reibfläche,
die mit einer hierzu komplementären
konischen Gegenfläche
des Stützrings
zumindest mittelbar in Reibkontakt bringbar ist. Die Ausgestaltung
der Steuerkupplung mit konischen Reibflächen hat den Vorteil, daß eine hohe Drehmomentübertragungsfähigkeit
bei relativ kleinem Bauraum gegeben ist. Für beide konischen Reibflächenpaarungen,
nämlich
die der Hauptkupplung und die der Steuer kupplung gilt, daß die Konuswinkel
größer als
ein Selbsthemmungswinkel ausgestaltet sind. Damit wird sichergestellt,
daß sich
die jeweiligen Reibflächen
beim Deaktivieren wieder öffnen
lassen. Zumindest mittelbarer Reibkontakt bedeutet, daß zwischen
der Reibfläche
und der Gegenfläche
auch Zwischenelemente angeordnet werden können, über die das Drehmoment übertragen
wird. Eine lebensdauersichere und stabile Reibwertabstimmung ist
mit konischen Reibscheiben aus entsprechenden Werkstoffen möglich, die
drehfest gegenüber
den Kupplungsteilen gehalten sind. Eine besonders gute Reibwirkung
bzw. Drehmomentübertragung
ergibt sich, wenn zwischen zwei einander zugeordneten Reibflächen eine
oder mehrere konische Reibscheiben angeordnet sind, die gegenüber einem der
Kupplungsteile verdrehsicher gehalten sind.
-
Der
Stützring
ist vorzugsweise gegenüber dem
ersten oder zweiten Kupplungsteil axial abgestützt und koaxial zur Drehachse
drehbar gelagert. Dabei ist es günstig,
wenn zwischen dem Stützring und
dem Kupplungsteil, gegen den sich der Stützring mittelbar abstützt, ein
Axiallager vorgesehen ist.
-
Nach
einer ersten Ausführungsform
ist der Anpreßring,
der durch Axialverschiebung mit dem Stützring zusammenwirkt, drehfest
und axial verschiebbar gegenüber
dem zweiten Kupplungsteil gehalten. Bei dieser Ausführungsform
kann der Stützring
gegenüber
dem ersten Kupplungsteil oder gegenüber dem zweiten Kupplungsteil
axial abgestützt sein.
Der Anpreßring
kann nach einer ersten Variante radial außen relativ zum Stützring angeordnet
sein, wobei die konische Reibfläche
des Anpreßrings
als Innenfläche
gestaltet ist, und wobei die konische Gegenfläche des Stützrings als Außenfläche gestaltet ist.
Nach einer zweiten Variante kann der Anpreßring auch radial innen relativ
zum Stützring
angeordnet sein, wobei die konische Reibfläche des Anpreßrings eine
Außenfläche und
die konische Gegenfläche
des Stützrings
eine Innenfläche
ist. Die Funktionsweise der Steuerkupplung ist bei dieser Ausführungsform folgendermaßen. Durch
Anziehen des mit dem zweiten Kupplungsteil drehfest verbundenen
Anpreßrings in
Richtung zum Stützring
wird letzterer an das zweite Kupplungsteil angekoppelt und dreht
sich relativ zum ersten Kupplungsteil. Hierdurch wird die Druckplatte in
Richtung zum zweiten Kupplungsteil beaufschlagt, so daß die Hauptkupplung
geschlossen wird.
-
Nach
einer zweiten Ausführungsform
ist der Anpreßring
drehfest mit dem Stützring
verbunden und gegenüber
diesem axial verschiebbar, wobei die Ankoppelung bei Betätigung der
Steuerkupplung an das zweite Kupplungsteil erfolgt. Bei Betätigung der Steuerkupplung
wird der mit dem Stützring
drehfest verbundene Anpreßring
in Richtung zum zweiten Kupplungsteil gezogen und mit letzterem
zumindest mittelbar in Reibkontakt gebracht. Damit dreht sich die
Einheit aus Stützring
und Anpreßring
relativ zum ersten Kupplungsteil, so daß die Druckplatte in Richtung
zweitem Kupplungsteil beaufschlagt und die Hauptkupplung geschlossen
wird.
-
Die
Kupplungsanordnungen beider Ausführungsformen
zeichnen sich dadurch aus, daß die steuerbare
Axialverstellvorrichtung zum Schließen der Hauptkupplung nur eine
relativ geringe Stellkraft aufbringen muß. Über die Steuerkupplung wird
der Stützring
an das zweite Kupplungsteil antriebsmäßig angekoppelt, wodurch eine
Verdrehung des Stützrings
relativ zur Druckplatte bewirkt wird. Da der Stützring und die Druckplatte
Teile einer Rampenanordnung sind, bewirkt die relative Verdrehung
von Stützring
und Druckplatte eine axiale Beaufschlagung der Druckplatte in Richtung
zum zweiten Kupplungsteil. Die Steuerkupplung erzeugt dabei im Zusammenspiel
mit der Rampenanordnung eine Vervielfachung der primär eingesetzten
Stellkraft der Axialverstellvorrichtung.
-
Nach
einer Weiterbildung, die für
beide vorstehend genannten Ausführungsformen
gilt, weist das zweite Kupplungsteil ein Deckelteil auf, gegenüber dem
der Stützring
axial abgestützt
und drehbar gelagert ist. Das Deckelteil kann beispielsweise über eine
Schraubverbindung mit dem zweiten Kupplungsteil verbunden sein.
Vorzugsweise ist das Deckelteil napfförmig gestaltet und hat einen
Mantalabschnitt und einen sich daran anschließenden Boden, der eine Stützfläche für den Stützring bildet.
Innerhalb des Deckelteils ist ein etwa torusförmiger Ringraum gebildet, in
dem der Stützring,
die Druckplatte und der Anpreßring
aufgenommen sind. Auf diese Weise ist die Rampenanordnung nach außen gut
abgekapselt. Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung hat das
zweite Kupplungsteil einen äußeren Hülsenabschnitt,
an dem die Reibfläche
der Hauptkupplung gebildet ist.
-
Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung umfaßt die Axialverstellvorrichtung
eine extern ansteuerbare Magnetspule. Die Magnetspule ist vorzugsweise
in einem stehenden Gehäuse
aufgenommen. Bei Aktivieren der Magnetspule wird der Anpreßring als
Ankerplatte berührungslos
axial angezogen. Die Magnetspule ist vorzugsweise mit einer elektronischen
Regeleinheit zur Regelung der Fahrdynamik des Kraftfahrzeugs verbunden.
So wird erreicht, daß die
Axialverstellvorrichtung in Abhängigkeit
von Fahrzuständen
angesteuert wird, um die Hauptkupplung bedarfgerecht zu schließen oder
zu öffnen.
Die elektromagnetisch ansteuerbare Axialverstellvorrichtung ermöglicht eine
sehr kurze Aktivierungszeit für
die Kupplungsanordnung.
-
Vorzugsweise
sind die beiden Kupplungsteile mittels eines Radiallagers relativ
zueinander drehbar gelagert. Hierfür hat eines der beiden Kupplungsteile
einen Zapfen, der in eine Bohrung des anderen Kupplungsteils unter
Zwischenschaltung des Radiallagers eingesteckt ist.
-
Die
Rampenanordnung ist vorzugsweise in Form einer Kugelrampenanordnung
gestaltet. Hierfür haben
der Stützring
und die Druckscheibe in einander zugewandten Stirnflächen mehrere
in Umfangsrichtung tiefenveränderliche
Kugelrillen, wobei jeweils zwei einander gegenüberliegende Kugelrillen gemeinsam
ein Paar bilden und eine Kugel aufnehmen. Die Kugelrampenanordnung
zeichnet sich durch eine präzise
Ansteuerbarkeit, eine hohe Kraftübertragungsfähigkeit
bei geringem axialem Bauraum aus.
-
Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung sind erste Federmittel zum Rückstellen
des Stützrings und
zweite Federmittel zum Rückstellen
des Anpreßrings
vorgesehen. Die Federmittel sind so gestaltet, daß die Reibflächenpaarungen
bei deaktiviertem Elektromagneten geöffnet sind, das heißt daß die Steuerkupplung
und die Hauptkupplung freigeschaltet sind. So können die beiden Kupplungsteile
der Hauptkupplung und die damit verbundenen Antriebswellen unabhängig voneinander
drehen. Bei Aktivieren des Elektromagneten wird die Hauptkupplung
geschlossen und die beiden Antriebswellen miteinander antriebsverbunden.
-
Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungsfiguren näher beschrieben.
Hierin zeigt:
-
1 eine
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung
in einer ersten Ausführungsform
im Halblängsschnitt;
-
2 eine
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung
in einer zweiten Ausführungsform
im Halblängsschnitt;
und
-
3 eine
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung
in einer dritten Ausführungsform
im Längsschnitt.
-
1 zeigt
eine erfindungsgemäße Kupplungsanordnung 2 mit
einer steuerbaren Axialverstellvorrichtung 53 in einer
ersten Ausführungsform. Die
Kupplungsanordnung 2 umfaßt eine Steuerkupplung 54 und
eine Reibkupplung 55 als Hauptkupplung, die über eine
Kugelrampenanordnung 59 von der Steuerkupplung 54 betätigt wird.
-
Die
Reibkupplung 55 weist ein erstes Kupplungsteil 3 und
ein zweites Kupplungsteil 4 auf, die relativ zueinander
um eine Drehachse A drehbar sind. Das erste Kupplungsteil 3 hat
an seiner dem zweiten Kupplungsteil 4 zugewandten Stirnseite
eine Bohrung 19, in die ein Zapfen 60 des zweiten
Kupplungsteils 4 eingesteckt und mittels eines Radiallagers 22 drehbar
gelagert ist. Durch Betätigen
der Reibkupplung 55 lassen sich das erste und das zweite
Kupplungsteil 3, 4 aneinander an- bzw. voneinander
abkoppeln.
-
Das
erste Kupplungsteil 3 umfaßt einen Wellenzapfen, mit
dem eine Druckplatte 8 über
eine Längsverzahnung 25 drehfest
und axial verschieblich verbunden ist. Die Druckplatte 8 ist über Federmittel 15 gegen
einen mit dem Wellenzapfen 3 verbundenen Sicherungsring 27 axial
abgestützt.
Die Druckplatte 8 weist an ihrem radial äußeren Ende
eine konische Reibfläche 11 auf,
die sich in Richtung zum zweiten Kupplungsteil 4 verjüngt. Das
zweite Kupplungsteil 4 hat eine äußere umlaufenden Hülsenansatz 56,
der eine zur Reibfläche 11 gegengleiche
konische Reibfläche 12 aufweist.
Durch axiales Beaufschlagen der Druckplatte 8 in Richtung
zum zweiten Kupplungsteil 4 werden die konische Reibfläche 11 der
Druckplatte 8 und die konische Reibfläche 12 des zweiten
Kupplungsteils 4 in Reibkontakt gebracht. Das erste Kupplungsteil 3,
das zweite Kupplungsteil 4 und die Druckplatte 8 bilden
somit die Reibungskupplung 55, die bei Betätigung der
Druckplatte 8 ein Drehmoment zwischen den beiden Kupplungsteilen 3, 4 überträgt. Im unbetätigten Zustand
wird die Druckplatte 8 durch die Federmittel 15 in
Richtung vom zweiten Kupplungsteil 4 weg beaufschlagt,
so daß die
Reibflächen 11, 12 außer Eingriff
sind und die Reibkupplung 55 geöffnet ist.
-
An
seinem dem zweiten Kupplungsteil 4 entgegengesetzt gerichteten
Ende hat der Wellenzapfen eine weitere Längsverzahnung 24 zum
drehfesten Verbinden mit einem nicht dargestellten Anschlußbauteil,
beispielsweise mit einer Längsantriebswelle oder
einem Achsdifferential eines Kraftfahrzeugs.
-
Das
zweite Kupplungsteil 4 ist mit dem Kupplungskorb 28 einer
nur teilweise dargestellten Viscokupplung 57 fest verbunden,
beispielsweise durch eine Schweißverbindung. Der Kupplungskorb 28 hat an
einer Innenfläche
ein Längsprofil 23,
in die nicht dargestellte Außenlamellen
der Viscokupplung drehfest eingreifen können. Weiter hat die Viscokupplung 57 eine
Kupplungsnabe 30 mit einer äußeren Längsverzahnung 31,
in die nicht dargestellte Innenlamellen drehfest eingreifen können. Die
Außen-
und die Innenlamellen sind axial abwechselnd angeordnet und bilden
gemeinsam ein Lamellenpaket. Die Kupplungsnabe 30 ist relativ
zum Kupplungskorb 28 um die Drehachse A drehbar gelagert
und gegenüber diesem
mittels in Ringnuten 58 einsitzenden Dichtungen (nicht
dargestellt) abgedichtet. In ihrer Innenbohrung hat die Kupplungsnabe 30 eine
Längsverzahnung 48 zum
drehfesten Verbinden einer nicht dargestellten Anschlußwelle.
-
Die
Steuerkupplung 54, die zur Betätigung der Hauptkupplung 55 dient,
umfaßt
eine elektrisch ansteuerbare Magnetspule 21, einen Anpreßring 6 als
Anker sowie einen Stützring 7,
gegen den der Anpreßring 6 angezogen
werden kann. Die Magnetspule 21 ist in einem hier nicht
dargestellten Gehäuse,
in dem das erste und das zweite Kupplungsteil 3, 4 um die
Drehachse A drehbar gelagert sind, ortsfest gehalten. Der Anpreßring 6 ist über eine
Längsverzahnung 29 drehfest
und axial verschieblich mit dem Hülsenansatz 56 des
zweiten Kupplungsteils 4 verbunden. Der Anpreßring 6 weist
eine konische Reibfläche 13 auf,
die sich in Richtung der Magnetspule 6 öffnet und die bei Betätigung der
Magnetspule 21 mit der konischen Gegenfläche 14 des
Stützrings 7 in Reibkontrakt
tritt. Der Anpreßring 6 ist
radial außerhalb
des Stützrings 7 angeordnet,
wobei die konische Gegenfläche 14 des
Stützrings 7 eine
Außenfläche bildet,
und wobei die konische Reibfläche 13 des
Anpreßrings 6 eine
Innenfläche
bildet.
-
Die
Kupplungsanordnung 2 umfaßt weiter eine Kugelrampenanordnung 59,
die als Bauteile den Stützring 7 der
Steuerkupplung 54 und die Druckscheibe 8 des ersten
Kupplungsteils 3 umfaßt.
Der Stützring 7 und
die Druckscheibe 8 weisen in einander zugewandten Stirnflächen mehrere
sich in Umfangsrichtung erstreckende Kugelrillen 61, 62 mit über der
Länge veränderlicher
Tiefe auf. In jeweils einem Paar von einander gegenüberliegenden
Kugelrillen 61, 62 ist jeweils eine Kugel 5 aufgenommen, über die
sich der Stützring 7 und
die Druckscheibe 8 gegeneinander axial abstützen. Der
Stützring 7 ist über ein
Axiallager 17 gegenüber
einer Stützplatte 10 koaxial
zur Drehachse A drehbar gelagert und axial abgestützt. Die
Stützplatte 10 ist
ihrerseits gegenüber
dem ersten Kupplungsteil 3 mittels eines Sicherungsrings 20 axial
abgestützt.
Die Funktionsweise der Kugelrampenanordnung 59 ist derart,
daß bei
relativer Verdrehung des Stützrings 7 relativ
zur Druckplatte 8, letztere axial in Richtung zum zweiten
Kupplungsteil 4 beaufschlagt wird. Die Kugelrillen 61, 62 sind
in beide Umfangsrichtungen symmetrisch gestaltet, so daß die Betätigung der
Kugelrampenanordnung 59 drehrichtungsunabhängig ist.
Eine Rückstellung
der Druckplatte 8 in Richtung Stützring 7 erfolgt über die
als Tellerfeder 15 gestalteten Federmittel 15.
Im folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung
erläutert.
-
Wird
an der Magnetspule 21 eine Spannung angelegt, baut sich
ein etwa torusförmiges
Magnetfeld um die Magnetspule 21 auf. Hierdurch wird eine axiale
Zugkraft erzeugt, die den gemeinsam mit dem zweiten Kupplungsteil 4 rotierenden
Anpreßring 6 in Richtung
zum stehenden Gehäuse
der Magnetspule 21 heranzieht. Diese Anzugskraft wird aufgrund
der konischen Reibflächen 13, 14 in
eine Betätigungsmoment
der Kugelrampenanordnung 59 umgewandelt. Durch die relative
Verdrehung des Stütz rings 7 relativ zur
Druckplatte 8 wandern die Kugeln 5 in den Kugelrillen 61, 62 in
Bereiche geringerer Rillentiefe, so daß die Druckplatte 8 in
Richtung zum zweiten Kupplungsteil 4 axial verschoben wird.
Hierdurch werden die konischen Reibflächen 11, 12 der
Reibkupplung 55 in Reibkontakt miteinander gebracht, so
daß ein Drehmoment
zwischen den beiden Kupplungsteilen 3, 4 übertragen
wird.
-
Die
Kraft, mit der der Anpreßring 6 axial
angezogen wird, ist von der Stromstärke abhängig, mit der die Magnetspule 21 beaufschlagt
wird. Je höher die
Anzugskraft der Magnetspule 21 ist, desto stärker ist
die Reibungskraft zwischen dem Stützring 7 und dem Anpreßring 6 und
desto größer ist
die relative Verdrehung des Stützrings 7 relativ
zur Druckscheibe 8. Je größer die relative Verdrehung
zwischen den Rampenscheiben, desto weiter wird die Druckplatte 8 in
Richtung zum zweiten Kupplungsteil 4 beaufschlagt und desto
größer ist
das übertragene
Drehmoment.
-
Wird
die Magnetspule 21 deaktiviert, wird der Anpreßring 6 über hier
nicht dargestellte Federmittel axial in Richtung von der Magnetspule 21 weg
beaufschlagt. Die konische Reibfläche 13 und die konische Gegenfläche 14 sind
voneinander beabstandet und es besteht kein Reibkontakt. In diesem
Zustand dreht der Stützring 7 gemeinsam
mit der Druckplatte 8 um die Drehachse A. Die Federmittel 15 beaufschlagen die
Druckplatte 8 weg vom zweiten Kupplungsteil 4, so
daß die
konische Reibfläche 11 und
die konische Gegenfläche 12 voneinander
beabstandet sind. Die Reibungskupplung 55 ist somit geöffnet, so
das erste und das zweite Kupplungsteil 3, 4 voneinander
entkoppelt sind und kein Drehmoment übertragen wird.
-
2 zeigt
erfindungsgemäße Kupplungsanordnung 21 in
einer zweiten Ausführungsform.
Diese entspricht hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Funktionsweise
in weiten Teilen der Ausführungsform
gemäß 1,
auf deren Beschreibung hinsichtlich der Gemeinsamkeiten Bezug genommen
wird. Dabei sind gleiche Bauteile mit gleichen und abgewandelte
Bauteile sind mit um Index 1 tiefergestellten Bezugsziffern
versehen. Im folgenden wird auf die Unterschiede eingegangen.
-
Das
erste Kupplungsteil 31 ist vorliegend
als Hohlwelle gestaltet und weist an seinem der Reibkupplung 55 abgewandten
Ende einen Flanschansatz 32 zur drehfesten Verbindung mit
einem Anschlußbauteil
auf. Hierfür
sind am Flanschansatz 32 Bohrungen 33 vorgesehen,
in denen nicht dargestellte Verschraubungsmittel eingedreht werden
können. Das
erste Kupplungsteil 31 ist über ein
Wälzlager 34 gegenüber dem
Kupplungsgehäuse 9 auf
der Drehachse A drehbar gelagert. Das zweite Kupplungsteil 41 ist über das Radiallager 221 relativ zum erstem Kupplungsteil 31 drehbar gelagert. Eine Schraube 35, die
in einem koaxial zur Drehachse A befindlichen Gewinde 36 des
zweiten Kupplungsteils 41 eingeschraubt
ist, verspannt das erste Kupplungsteil 31 über ein
Axiallager 37 mit dem zweiten Kupplungsteil 41 . Zwischen dem ersten Kupplungsteil 31 und dem zweiten Kupplungsteil 41 sind an der Kontaktstelle Gleitflächen 38 vorgesehen,
so daß die
beiden Kupplungsteile 31 , 41 drehbar zueinander sind.
-
Das
zweite Kupplungsteil 41 umfaßt ein mittels
Schraubmitteln 39 angeschraubtes Deckelteil 18, so
daß das
zweite Kupplungsteil 41 im Halbschnitt
betrachtet eine etwa U-förmige
Gestalt hat. In dem so gebildeten Ringraum sind der Stützring 71 , die Druckplatte 8 und der
Anpreßring 61 aufgenommen. Der Anpreßring 61 ist etwa hülsenförmig gestaltet und mittels
einer Lagerhülse 41 auf
einer Außenfläche des ersten
Kupplungsteils 31 drehbar gelagert.
An einer Außenfläche hat
der Anpreßring 61 eine Längsverzahnung 291 , die in eine entsprechende Innenverzahnung
des Deckelteils 18 drehfest eingreift. Die konische Reibfläche 141 ist als Außenfläche gestaltet und an einem
radial nach außen
abstehenden Ringabschnitt gebildet, wobei sich die Reibfläche 141 in Richtung zum Elektromagneten verjüngt. Die
konische Gegenfläche 141 des Stützrings 71 ist
als Innenfläche
gestaltet. Der Anpreßring 61 wird bei axialer Beaufschlagung durch
die Magnetspule 21 über
die konischen Reibflächen 131 , 141 mit
dem Stützring 71 in Reibkontakt gebracht. Zum Rückstellen
des Anpreßrings 61 bei deaktivierter Magnetspule 21 in Richtung
zweitem Kupplungsteil 4 sind Federmittel 16 in
Form einer Tellerfeder vorgesehen, die gegen eine Radialfläche des
Ringabschnitts abgestützt sind.
-
Der
Stützring 71 ist über ein Axiallager 171 gegenüber dem mit dem zweiten Kupplungsteil 41 verbundenen Deckelteil 18 abgestützt. Spreizkräfte, die
in der Rampenanordnung erzeugt werden und die Druckplatte 8 von
dem Stützring 71 weg beaufschlagen, werden somit allein
von dem zweiten Kupplungsteil 41 abgestützt, wodurch sich
ein günstiger Kraftfluß ergibt.
Die Federmittel 151 zum Rückstellen der
Druckplatte 8 sind bei der vorliegenden Ausführungsform
gegen das zweite Kupplungsteil 41 axial abgestützt. Dabei
ist zwischen den Federmitteln 15 und der Druckplatte 8 eine
reibungsmindernde Gleitscheibe 40 vorgesehen. Im Anschluß an das
zweite Kupplungselement 41 kann
ebenfalls eine Viscokupplung gemäß der in 1 gezeigten
Kupplungsanordnung vorgesehen sein.
-
Die
Magnetspule 21 ist axial sowie radial im Kupplungsgehäuse 9 festgehalten.
In der einen Richtung liegt die Magnetspule 21 an einem
Boden 49 des Kupplungsgehäuses 9 an. In der
anderen Richtung wird die Magnetspule 21 durch einen Sicherungsring 50 axial
gehalten. In Umfangsrichtung liegt die Spule 21 in einem
ringförmigen
Aufnahmeabschnitt 51 des Kupplungsgehäuses 9 ein. Die Magnetspule 21 sichert
zudem den Lagerinnenring des Lagers 34 in eine erste axiale
Richtung. In die entgegengesetzte Richtung ist der Lagerinnenring
des Lagers 34 mittels eines Sicherungsrings 52 gegenüber einem
Lageransatz des Gehäuses 9 fixiert.
-
3 zeigt
eine erfindungsgemäße Kupplungsanordnung 22 in einer weiteren Ausführungsform
im Längsschnitt.
Diese entspricht hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Funktionsweise
in weiten Teilen der Ausführungsform
gemäß 1,
auf deren Beschreibung hinsichtlich der Gemeinsamkeiten insofern
Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche Bauteile mit gleichen und
abgewandelte Bauteile sind mit um Index 2 tiefergestellten
Bezugsziffern versehen. Im folgenden werden die Besonderheiten der
vorliegenden Ausführungsform
erläutert.
-
Das
zweite Kupplungsteil 42 weist ein
mittels Schraubmitteln 392 angeschraubtes
Deckelteil 182 auf, so daß das zweite
Kupplungsteil 42 im Halbschnitt
eine etwa U-förmige Gestalt
hat. In dem so gebildeten Ringraum sind der Stützring 72 ,
die Druckplatte 8 sowie die Anpreßplatte 62 aufgenommen.
Der Anpreßring 62 ist vorliegend drehfest und axial
beweglich mit dem Stützring 72 verbunden und wird durch Aktivieren
der Magnetspule 21 über
die Flächen 132 , 142 mit
dem Deckelteil 182 des zweiten Kupplungsteils
in Reibkontakt gebracht. Der Anpreßring 62 ist
radial innerhalb des Deckelteils 182 und
radial außerhalb
des Stützrings 72 angeordnet. Dabei bildet die konische
Reibfläche 132 eine Außenfläche des Anpreßrings 62 , und die konische Gegenfläche des
Deckelteils 182 bildet eine Innenfläche. Der
Anpreßring 62 ist über eine Längsverzahnung 292 mit dem Stützring 72 axial
verschieblich aber drehfest verbunden. Der Stützring 72 ist über ein
Axiallager 172 gegenüber dem
Deckelteil 182 des zweiten Kupplungsteils 42 abgestützt. Spreizkräfte, die
in der Rampenanordnung entstehen und die Druckplatte 8 von dem
Stützring 72 weg beaufschlagen, werden somit allein
von dem zweiten Kupplungsteil 42 abgestützt.
-
Zwischen
den einander zugeordneten Reibflächenpaaren 11, 12; 13, 14 ist
jeweils eine Reibscheibe 42, 43 angeordnet. Die
Reibscheiben 42, 43 weisen einen Reibkonus auf,
der zwischen den Reibflächen
angeordnet ist, sowie mehrere über
den Umfang verteilte axiale Ansätze,
die in Bohrungen 44, 45 des ersten Kupplungsteils 42 bzw. des Deckelteils 182 eingreifen und somit verdrehgesichert
gegenüber dem
zweiten Kupplungsteil 42 sind.
-
Es
sind in 3 weiter das Kupplungsgehäuse 9 gezeigt,
in dem die Magnetspule 21 fest einsitzt. Das erste Kupplungsteil 31 ist drehfest mit einem Flanschansatz 322 verbunden, der mittels des Wälzlagers 342 in einem Lageransatz des Kupplungsgehäuses 9 auf
der Drehachse A drehbar gehalten ist. Die Federmittel zum Rückstellen
des Anpreßrings 6 und
der Druckplatte 8 sind vorliegend nicht dargestellt.
-
Bei
der vorliegenden Ausführungsform
wird der Anpreßring 62 bei Aktivieren der Magnetspule 21 in
Richtung zum stehenden Gehäuse
der Magnetspule 21 axial angezogen. Dabei kommt die Reibfläche 142 über
die Reibscheibe 42 in Reibkontakt mit der Reibfläche 132 des Deckelteils 182 ,
so daß ein Drehmoment
vom Deckelteil 182 auf den Anpreßring 62 übertragen
wird. Auf diese Weise wird der Stützring 72 gegenüber der
Druckplatte 8 verdreht, so daß letztere in Richtung zum
zweiten Kupplungsteil 4 axial beaufschlagt wird. Die konischen
Reibflächen 11, 12 werden über die
Reibscheibe 43 in Reibkontakt gebracht, so daß ein Drehmoment
zwischen den beiden Kupplungsteilen 3, 4 übertragen
wird. In deaktiviertem Zustand der Magnetspule 21 werden
der Anpreßring 6 und
die Druckplatte 8 von den nicht dargestellten Federmitteln
axial aufeinander zu beaufschlagt, so daß die Reibflächenpaare 11, 12; 13, 14 außer Kontakt
sind und die Steuerkupplung 54 und damit die Hauptkupplung 55 geöffnet sind.
-
- 2
- Kupplungsanordnung
- 3
- erstes
Kupplungsteil
- 4
- zweites
Kupplungsteil
- 5
- Kugeln
- 6
- Anpreßring
- 7
- Stützring
- 8
- Druckplatte
- 9
- Gehäuse
- 11
- konische
Reibfläche
- 12
- konische
Reibfläche
- 13
- Reibfläche
- 14
- Gegenfläche
- 15
- erste
Federmittel
- 16
- zweite
Federmittel
- 17
- Axiallager
- 18
- Deckelteil
- 19
- Bohrung
- 20
- Sicherungsring
- 21
- Magnetspule
- 22
- Radiallager
- 23
- Längsprofil
- 24
- Längsverzahnung
- 25
- Längsverzahnung
- 26
- Längsverzahnung
- 27
- Sicherungsring
- 28
- Lamellenkorb
- 29
- Längsverzahnung
- 30
- Nabe
- 31
- Längsverzahnung
- 32
- Flanschansatz
- 33
- Bohrungen
- 34
- Lager
- 35
- Schraube
- 36
- Gewinde
- 37
- Axiallager
- 38
- Gleitflächen
- 39
- Schraubmittel
- 40
- Gleitscheibe
- 41
- Gleithülse
- 42
- Reibscheibe
- 43
- Reibscheibe
- 44
- Bohrung
- 45
- Bohrung
- 46
- Längsverzahnung
- 48
- Längsverzahnung
- 49
- deckelförmiges Ende
- 50
- Sicherungsring
- 51
- Ringförmiger Aufnahmeabschnitt
- 52
- Sicherungsring
- 53
- Axialverstellvorrichtung
- 54
- Steuerkupplung
- 55
- Hauptkupplung
- 56
- Hülsenansatz
- 57
- Viscokupplung
- 58
- Ringnut
- 59
- Kugelrampenanordnung
- 60
- Zapfen
- 61
- Kugelrille
- 62
- Kugelrille
- A
- Drehachse
- F
- Axialkraft