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Die
Erfindung betrifft ein Mobilfunktelefon gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
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Ein
derartiges Mobilfunktelefon ist als das sogenannte Handy „NOKIA
N95" auf dem Markt.
Es zeichnet sich dadurch aus, die von Kraftfahrzeug-Navigationssystemen
geläufige
Darstellung einer Wegeführung
nun auf einem Mobilfunktelefon realisieren zu können. Dafür ist dem Mobilfunktelefon
eine Wegekarte eingespeichert, die über eine Menuführung aufgerufen
werden kann, um dann über
die Tastatur des Gerätes
eine Zieladresse nach Ort, Straße
und Hausnummer einzugeben. Das Navigationsprogramm ermittelt mittels
eines in das Gerät
integrierten Satellitenempfängers
samt Navigationsrechners den momentanen Aufenthaltsort des Mobilfunktelefones
sowie, mit graphischer Anzeige der aufgerufenen Wegekarte im Display,
einen dem Wegenetz folgenden Routenverlauf vom momentanen Aufenthaltsort zur
eingegebenen Zieladresse.
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Um
allerdings die Wegeinformation für
das Auffinden der Zieladresse und für das Darstellen des Routenverlaufes
dorthin in das Mobilfunktelefon einprogrammieren zu können, muß eine digitalisierte Karte
für die
aktuell interessierende Region erworben werden, mit zusätzlichem
Erwerb einer Nutzungsbefugnis für
eine vorab anzugebende Zeitspanne, was die Akzeptanz dieser das
Mobilfunktelefon stark verteuernden Ausstattung beeinträchtigt.
Außerdem
ist die Bedienung des Navigationssystemes im Mobilfunktele fon recht
umständlich
und entsprechend schwer vermittelbar, was auch kritische bis hilfesuchende Äußerungen
im Internet belegen. Bei Darstellungen in großem Maßstab ist mangels hinreichender
kartographischer Auflösung
auf dem Display wenig über
die Umgebungssituation zu erkennen; während es bei der Einstellung
eines kleineren Maßstabs
wegen des dann geringen auf dem kleinen Display darstellbaren Kartenausschnittes
an Orientierungsmöglichkeiten
mangelt. Vor allem aber ist diese Mobilfunktelefon-Navigation nur in
solchen Gegenden einsetzbar, für
die überhaupt
ein digitalisiertes Wegenetz verfügbar ist, um dieses in das
Mobilfunktelefon laden zu können.
Das ist aber nicht der Fall etwa für große Parkanlagen, für viele
unbesiedelte Gelände
oder für
Großparkplätze, wie
sie vor Sportstätten
oder Messegeländen
anzutreffen sind. Der teure Zusatznutzen der Navigation ist dadurch
gerade in solchen Gegenden nicht nutzbar, in denen es mangels eines
Wegenetzes ohnehin an der Orientierungsmöglichkeit zum Erreichen eines
angestrebten Zieles mangelt.
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In
Anbetracht dieser Gegebenheiten liegt der vorliegenden Erfindung
die Erkenntnis zugrunde, daß es
entbehrlich ist, die wirklichkeitsgetreue Route zu einer vorgegebenen
Zielposition längs
eines angezeigten Wegenetzes darzustellen; zumal es in undigitalisierten
Gegenden gar nicht möglich
ist, eine Zieladresse für
die Navigation anzugeben.
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Vielmehr
sollte es genügen,
auch ohne Kartenunterlegung vom momentanen Standort aus eine andersartige
Information zur vorgegebenen Zielposition hin angezeigt zu bekommen,
die auch auf kleinen Displays von Mobilfunktelefonen leicht erkennbar
darstellbar ist.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß nach den
im Hauptanspruch angegebenen wesentlichen Merkmalen mit einer, gegebenenfalls
sich iterativ korrigierenden, Richtungsanzeige vom momentanen Standort
aus zur vorgegeben Zielposition hin, vorzugsweise mit zusätzlicher
Entfernungsangabe, gelöst.
Bei satellitenbasierter Feststellung seines momentanen Standortes
braucht nun ein Passant, oder etwa ein Autofahrer mit in seinem
Sichtbereich in einer Halterung steckendem und auf Navigation eingeschaltetem
Mobilfunktelefon, nur den etwa vor Ort anzutreffenden und erlaubten
Straßenzügen gemäß einer
ihm kompaßähnlich angezeigten
Richtung zur vorgegebenen Zielposition hin zu folgen. Durch die von
Zeit zu Zeit oder ständig
aktualisierte Richtungsangabe auf dem Display wird er nach einer
gewissen Wegstrecke dadurch erforderlichenfalls angewiesen, bei
der nächsten
Gelegenheit ungefähr
die auf dem Display nun gerade vorgegebe ne Richtung einzuschlagen;
bis er so, also nicht längs
der Luftlinie sondern gewissermaßen iterativ, die Zielposition
erreicht hat.
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Das
Unterlegen einer kostspieligen und vielleicht gar nicht verfügbaren Wegekartendarstellung im
Display ist damit nicht mehr erforderlich, weshalb die so durchgeführte Navigation
leichter bedienbar und vor allem auch in undigitalisiertem Gelände einsetzbar
ist; und die Darstellung von im Wesentlichen einer bloßen Richtungsanzeige
ist auch auf einem kleinen Display problemlos erkennbar.
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Diese
erfindungsgemäße Ausstattung
eines von der Kartendarstellung auf die Kopaßdarstellung umschaltbaren
Navigationssystemes im Mobilfunktelefon ist von besonderem Vorteil,
wenn die Zielposition nicht etwa in Ortskoordinaten vorgegeben werden muß. Das ist
insbesondere der Fall, wenn es sich um eine Zielposition handelt,
an der man vorher schon gewesen war und an der man diese Position
durch Aktivieren der Satellitennavigation ermittelt und fixiert,
also als künftige
Zielposition unmittelbar in sein Mobilfunktelefon eingespeichert
hatte. Koordinaten der Zielposition müssen dann weder manuell eingegeben
werden, noch auch nur dem Benutzer des Mobilfunktelefones bekannt
sein.
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Solch
eine wieder aufzusuchende Zielposition kann etwa ein Stellplatz
innerhalb eines der vorstehend erwähnten Großparkplätze sein, auf dem ein Kraftfahrzeug
abgestellt wurde und schwer wiederzufinden ist; oder etwa ein Waldparkplatz
als Ausgangspunkt einer Wanderung, an den man wegen seines dort
abgestellten Fahrzeugs zurückkehren muß. Die satellitenbasiert
ermittelten Ortskoordinaten dieser Zielposition werden dann vorteilhaft
dadurch als künftige
Zielposition in das Mobilfunktelefon eingespeichert, daß das Mobilfunktelefon
etwa aus einer Freisprechhalterung oder vom Anschluß einer
Ladepufferung entnommen wird, womit ein Signal zur automatischen
Bestimmung und Abspeicherung der Ortskoordinaten generiert wird.
Damit diese Funktion beim Abstellen eines Kraftfahrzeugs nicht vergessen
wird und dadurch die aktuelle Parkposition als spätere Zielposition
nicht verloren geht, ist es zweckmäßig, etwa beim Ausschalten
der Zündung oder
beim Abziehen des Zündschlüssels ein
optisches oder besser noch akustisches Erinnerungssignal abzustrahlen.
Um dafür
einen Eingriff in die komplexen Busstrukturen neuzeitlicher Personenkraftwagen
vermeiden zu können,
wird dieses Erinnerungssignal vorzugsweise vom Mobilfunktelefon
selbst abgestrahlt.
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Ein
später
wieder aufzusuchender Zielort kann aber auch etwa ein Hotel oder
eine Berghütte sein,
von wo aus man zu einem Ausflug aufbricht, oder eine bestimmte Lokalität, die beim
Bummel durch eine fremde Stadt aufgefallen ist und später noch
einmal besucht werden soll, wohin man also von einem später gerade
erreichten Standort aus zurückkehren
möchte.
Dafür werden
bei Verlassen dieses Ortes über
eine Sondertaste oder eine einfache Tastenkombination die aktuellen
Ortskoordinaten ermittelt und als spätere Zielposition eingespeichert. Danach
können
auch auf der Wegstrecke passierte Zwischenpositionen erfaßt, ohne
gegenseitiges Überschreiben
gezielt abgespeichert und später etwa über ihre
Ordnungszahl oder über
ein anderes, dazu eigens eingegebenes, Kennzeichen wie die abgekürzte Eingabe
des Namens einer Lokalität
als momentan interessierende Zielposition wieder aufgerufen werden,
ohne sich um deren Anschrift kümmern zu
müssen.
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Bei
Verlassen solchen Ortes betätigt
der Nutzer also eine einfache Tastenkombination am Mobilfunktelefon,
vorzugsweise sogar lediglich eine der zur freien Belegung auf dem
Mobilfunktelefon verfügbaren
und dafür
programmierten Sondertasten. Damit erfolgt die satellitenbasierte
aktuelle Standortbestimmung, deren Ortskoordinaten als spätere Zielkoordinaten
im Mobilfunktelefon abgespeichert werden. Auf dem Display kann stets
die momentane Luftlinien-Entfernung zwischen einem Standort und
der Zielposition, etwa als Ort des aktuellen Aufbruches oder eines
später
erreichten und eingespeicherten Standortes, angezeigt werden, sowie,
also erfindungsgemäß ohne einer
Kartenunterlegung zu bedürfen,
die Richtung dieser Entfernungsmessung zum Aufbruchsort als der
späteren
Zielposition. Zusätzlich
können
in kürzeren
Abständen
aktuelle Ortspositionen abgefragt und abgespeichert werden, um den
zwischen den beiden jüngsten
Ortskoordinaten zurückgelegten
Wegabschnitt zu ermitteln und über alle
bisher so erfassten Abschnitte aufzusummieren, um dadurch die tatsächlich zurückgelegte
Wegstrecke anzuzeigen. Die kompaßähnliche Richtungsanzeige und
die Entfernungsanzeige geben kontinuierlich an, wie man sich zunächst vom
Aufbruchsort entfernt und später
diesem, dann als der Zielposition, wieder annähert, bis dieses Ziel eines
Rund- oder Rückweges
erreicht ist.
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Solch
ein ständiger
Betrieb des Satellitenempfangs weist vor allem den Vorteil auf,
bei schlechten Empfangsgegebenheiten wie etwa in einer schmalen
Schlucht für
eine (quasi-)aktuelle Positionsbestimmung auf die jüngste, erst
kurz zurückliegende,
gelungene satellitenbasierte Ortsbestimmung zurückgreifen zu können, ohne
auf Empfang hinrei chend vieler der Navigationssatelliten warten
zu müssen.
Allerdings ist durch solchen Dauerbetrieb, zumal mit schnell aufeinanderfolgenden
Positionsbestimmungen, die Beanspruchung der auswechselbaren oder
der nachladbaren Stromquelle im Mobilfunktelefon sehr stark. Im
Interesse langer Verfügbarkeit kann
es deshalb vorteilhafter sein, auf solchen Dauerbetrieb und die
darüber
ermittelbaren Informationen zu verzichten und die satellitenbasierte
Ortsermittlung nur bedarfsweise einzuschalten, etwa wenn an einer
unbeschilderten Wegegabelung oder im unerschlossenen Gelände über die
nun einzuschlagende Richtung Zweifel bestehen.
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Das
Ergebnis der mit jeder Ortsbestimmung durchgeführten Entfernungsmessung wird
digital auf dem Display dargestellt und von einer neuen Messung überschrieben.
Die Richtungsanzeige von der oder zu der eingespeicherten Zielposition
wird zweckmäßigerweise
kompaßähnlich dargestellt.
Das kann mittels eines Kreises von Punkten im Display geschehen.
Sinnfälliger
ist eine Richtungsanzeige mittel eines Drehbalkens. Der wird zweckmäßigerweise
zu einem auf die Zielposition weisenden Richtungspfeil ergänzt, wenn
und solange aufeinanderfolgende Entfernungsmessungen ergeben, daß man sich
der Zielposition annähert.
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Vorteilhafterweise
sind die Mobilfunktelefone gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung auch dafür ausgelegt, eine satellitenbasiert
ermittelte Standortinformation über
einen beliebigen oder einen gerade erreichten Standort, einmalig
oder nach Fortbewegungen wiederholt, koordinatenmäßig an ein
angewähltes
anderes Mobilfunktelefon zu übermitteln
und dort etwa als SMS darzubieten und insbesondere als dessen Zielposition
einzuspeichern. Damit können etwa
Personen, die sich etwa im Gelände
oder in einer Stadt zunächst
getrennt und unabhängig
voneinander bewegten, dann gezielt aufeinander zu gehen, ohne über das
vorliegende Wegenetz orientiert sein zu müssen. Das ist auch zum Zusammenführen von mehreren
Personen einsetzbar. Es ist gleichgültig, von welchem der wenigstens
zwei Mobilfunktelefone das andere angewählt wird, wenn die damit einsetzende Übermittlung
des eigenen Standortes als Zielposition für das andere Mobilfunktelefon
zugleich bei letzterem eine Übermittlung
seines aktuellen Standortes an das erstgenannte auslöst, wodurch
sich eine gesonderte Anwahl zur manuellen Reaktion auf den Empfang
der Information über
die aktuell geltende, auch zeitvariable, Zielposition erübrigt. Zweckmäßigerweise
wird zugleich eine Sprechverbindung zwischen den beiden Mobilfunktelefonen,
bzw. eine Konferenzschaltung zwischen mehreren daran beteiligten
Mobilfunktelefonen, durchgeschaltet.
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Vor
allem aber läßt sich
diese Übermittlung einer
Zielposition an ein frei wählbares
oder hinsichtlich seiner Anwahl voreingestelltes anderes Mobilfunktelefon
als Notrufgerät
einsetzen. Dann wird diese Übermittlung
des eigenen Standortes als Zielposition an wenigstens ein anderes
Mobilfunktelefon zweckmäßigerweise
mittels einer gegen irrtümliche Betätigung geschützt eingebauten
Sondertaste oder einer einfachen Tastenkombination mit einer Notrufkennung
versehen, um die Brisanz des Anrufes empfangsseitig durch Auslösen einer
vorprogrammierten optischen und/oder akustischen Signalgabe zweifelsfrei
erkennbar zu machen. Vorteilhaft kann es sein, solchen Notruf gleich über verschiedene
Netze parallel an Mobilfunktelefone abzusetzen, um etwaige Netzlücken eines
Systemes über
wenigstens ein anderes Mobilfunknetz zu überbrücken. Der Empfänger solchen
Notrufes kann dann sogleich gezielte Hilfsmaßnahmen bewirken, da er ja
die Richtung zum Notrufgeber als seine eigene Zielposition übermittelt bekommen
hat, ohne daß es
für derartige
Rettungsaktionen des kostenmäßigen und
personellen Aufwandes für
zentrale Rettungsstationen oder für Rettungsnetzwerke bedarf.
Wenn zugleich mit dem Notruf in Form der entsprechend gekennzeichneten Übermittlung
von Ortskoordinaten an ein Mobilfunktelefon als dessen Zielposition
eine SMS-Verbindung oder
möglichst
sogar eine Sprechverbindung durchgeschaltet wird, kann der Empfänger dieses
Notrufes, ohne dessen Anschlußdaten
zu kennen, Erkundigungen über
den Notfall einholen und erste Verhaltensvorschläge übermitteln.
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Statt
der beschriebenen Betätigung
von zweckentsprechend belegten Tasten oder Umschaltern am Mobilfunktelefon,
oder zusätzlich
dazu, kann auch eine Sprachsteuerung wenigstens von Teilfunktionen
realisiert sein. Hinsichtlich des geschilderten Einsatzes als Notrufgerät ist gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ein Erschütterungssensor vorgesehen,
der bei Erfassen etwa eines Unfalles die mit der Notrufinformation
verknüpfte Übermittlung
der aktuellen Standortkoordinaten als Zielposition für ein empfangendes
Mobilfunktelefon auslöst.
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Jedenfalls
ist erfindungsgemäß bei einem Mobilfunktelefon
mit satellitenbasierter Navigationseinrichtung von einer kartenbasierten
Wegedarstellung auf seinem Display auf eine bloße Richtungsanzeige vom momentanen
Standort zu einer eingespeicherten Zielposition hin umschaltbar.
Die kann durch Bestimmung eines gerade erreichten Standortes, der
später
als Zielposition wieder aufgesucht werden soll, und Einspeichern
seiner Ortskoordinaten als diejenigen der späteren Zielposition fixiert werden,
bis sie von einer neu angestrebten Zielposition überschrieben wird, wenn nicht
mehrere Zielpositionen nacheinander und gezielt aufrufbar abgespeichert
werden. Oder die Zielposition wird einem Mobilfunkgerät von einem
anderen als dessen momentanen Ortskoordinaten, gegebenenfalls wiederholt
aktualisiert, übermittelt.
Damit kann eine Rückübermittlung
der momentanen anderen Ortskoordinaten als Zielposition für das erstgenannte
Mobilfunktelefon ausgelöst
werden, um sich gezielt aufeinander zu bewegen zu können, und
bei entsprechender Voreinstellung an den miteinander kommunizierenden Mobilfunktelefonen
auch noch eine Sprechverbindung zwischen beiden durchgeschaltet
werden. Wenn solche Übermittlung
einer Zielposition bei entsprechender Tastenbetätigung oder infolge Auslösung durch
einen Erschütterungssensor
mit einer Notrufkennung verknüpft
ist, kann infolge der damit verbundenen Richtungs- und Entfernungsanzeige vom
empfangenden Mobilfunktelefon zu etwa einem Unfallort gezielte Hilfe
eingeleitet werden, ohne dazu eines eigens betriebenen Notrufnetzes
zu bedürfen.