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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft einen Führungsring
für Kolben- und/oder Stangen-Zylindereinheiten
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Kolben- und/oder Stangen-Zylindereinheit gemäß Anspruch 10.
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Es
ist bekannt, insbesondere für
Offshore-Anwendungen, in Kolben- und/oder Stangen-Zylindereinheiten
mit großen
Durchmessern sogenannte Führungsringe
(Abstandsbänder)
einzusetzen, die einen Kontakt der relativ zueinander bewegten Komponenten
(Kolben-Zylinder; Stange-Zylinder) verhindern und dabei die auf
das System wirkenden Querkräfte
aufnehmen. Um diese Aufgabe erfüllen zu
können,
bestehen die bekannten Führungsringe aus
Materialien wie (Verbund-)Kunststoffen, Bundmetallen und/oder Keramiken,
die einerseits die hohen Querkräfte
aufnehmen und andererseits ein möglichst
reibungsarmes Gleiten der Komponenten relativ zueinander unterstützen sollen.
Die Schmierung der Führungsringe
erfolgt dabei durch die zum Einsatz kommende Hydraulikflüssigkeit,
bei Offshore-Anwendungen üblicherweise
ein Glykol-Wassergemisch.
Um die Schmierung des Systems möglichst
lange aufrechterhalten zu können,
ist es bekannt, die Führungsringe
mit, insbesondere nutenförmigen
Schmiertaschen auszustatten. Durch die auftretenden Querkräfte und
den damit zusammenhängenden
Verschleiß werden
diese Schmiertaschen im Laufe der Zeit jedoch zerstört, wodurch
die Schmierwirkung über
die Lebensdauer der Führungsringe
ab nimmt. Dies kann im ungünstigen
Fall zu einem sogenannten Stick-Slip-Effekt führen, der auf einen Schmiermittelmangel
bei hohen Kräften
hinweist. Die durch den Schmiermittelmangel entstehende Reibung
wirkt sich nicht nur negativ auf die Lebensdauer der Führungsringe,
sondern auch auf die Lebensdauer des zur Anwendung kommenden Kolbens
bzw. der zur Anwendung kommenden Stange und/oder des Zylinders aus.
Insbesondere werden aufgrund der auftretenden Reibung feine Schmiermittelführungsstrukturen
am Außenumfang
des Kolbens bzw. der Stange zerstört.
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Offenbarung der Erfindung
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Technische Aufgabe
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Führungsring
(ein Abstandsband) vorzuschlagen, welcher (welches) eine lange Lebensdauer
aufweist und durch dessen Einsatz der Verschleiß von Kolben bzw. Stangen und/oder
Zylindern minimiert wird. Ferner besteht die Aufgabe darin, eine
Kolben- und/oder Stangen-Zylindereinheit mit einer verlängerten
Lebensdauer vorzuschlagen.
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Technische Lösung
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Führungsringes
(des Abstandbandes) mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und hinsichtlich
der Kolben- und/oder Stangen-Zylindereinheit mit den Merkmalen des
Anspruchs 10 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In den Rahmen der Erfindung fallen auch sämtliche Kombinationen aus zumindest
zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten
Merkmalen.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, zusätzlich oder alternativ zu am
Außen-
oder Innenumfang des Führungsrings
vorgesehenen Schmiertaschen mindestens ein Schmiermittelreservoir
am Führungsring
vorzusehen oder den Führungsring aus
einem Schmiermittelreservoir auszubilden, welches gemäß dem Konzept
der Erfindung aus einem porösen
Material ausgebildet ist, wobei das Schmiermittel in den Poren des
Materials gespeichert und zu Schmierzwecken aus dem porösen Material
während des
Betriebs der mit dem Führungsring
ausgestatteten Kolben – und/oder
Zylindereinheit wieder abgegeben werden kann. Die Ausbildung des
Schmiermittelreservoirs aus einem porösen Material bzw. einem Material
mit einer porösen
Struktur hat den Vorteil, dass vergleichsweise große Mengen
an Schmiermittel gespeichert werden können und dass das Schmiermittel
nach dessen Abgabe aus dem porösen
Material wieder in das poröse
Material aufgenommen werden kann, so dass eine Schmierung der Führungsringe
und/oder des Kolbens bzw. der Stange bzw. des Zylinders gewährleistet
wird. Das poröse Material
wirkt dabei als eine Art dynamischer Schmiermittelspeicher. Bevorzugt
ist der Führungsring
in Umfangsrichtung nicht geschlossen ausgebildet, um genügend Raum
für eine
Ausdehnung in Umfangsrichtung bei Querkraftbeaufschlagung zu bieten.
Insbesondere handelt es sich bei dem Führungsring um einen/ein gerade,
schräg
oder gestuft geschlitzten/geschlitztes Ring bzw. Abstandsband. Durch
die verbesserte Schmierung über
einen längeren
Zeitraum wird nicht nur die Lebensdauer des mindestens einen zur
Anwendung kommenden Führungsrings,
sondern auch die Lebensdauer einer mit einem derartigen Führungsring
ausgestatteten Kolben- und/oder Stangen-Zylindereinheit erhöht. Sogenannte Stick-Slip-Effekte
werden mit Vorteil vermieden und der Wartungszyklus zur Über prüfung und/oder
zum Austausch von Führungsringen
wird gegenüber
bekannten Führungsringen
erheblich verlängert.
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Der
erfindungsgemäße Führungsring
eignet sich insbesondere für
Kolben- und/oder Stangen-Zylindereinheiten mit einem Kolben- bzw.
Stangendurchmesser von mehr als 10 cm, insbesondere mehr als 20
cm, vorzugsweise mehr als 30 cm. Bevorzugt eignet sich der nach
dem Konzept der Erfindung ausgebildete Führungsring für Offshore-Anwendungen,
wie Bohrvorrichtungen oder Schleusentorschließmechanismen. Daneben ist der
Einsatz des Führungsrings
auch bei Kolben- und/oder Stangen-Zylindereinheiten mit geringeren
Durchmessern einsetzbar und für
sämtliche
Anwendungen, in denen Führungsringe
zur Aufnahme von Querkräften
und zur Minimierung der Reibung eingesetzt werden können, z.
B. in Kolbenmaschinen, wie diese in Kraftfahrzeugen üblich sind.
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Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform,
bei der das poröse
Material nicht absolut starr, sondern zumindest in gewissen Grenzen
elastisch verformbar ist. Hierdurch erhält das Schmiermittelreservoir
eine schwammähnliche
Funktionalität, derart,
dass bei ausreichender Kraftbeaufschlagung Schmiermittel aus dem
porösen
Material herausgedrückt
werden und bei nachlassender Kraftbeaufschlagung wieder eingesaugt
werden kann, dies insbesondere deshalb, da der Führungsring bevorzugt in einem
luftleeren, flüssigkeitsgefüllten Bereich
eingesetzt wird.
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Um
die Lebensdauer des Führungsrings
weiter zu erhöhen,
ist eine Ausführungsform
von Vorteil, bei der der Führungsring
zusätzlich
zu dem porösen Material
mindestens ein Versteifungselement zum Abstützen der Querkräfte aufweist.
Bezüglich
der Ausbildung und Anordnung des mindestens einen Ver steifungselementes,
insbesondere aus einem Material geringerer Elastizität als das
poröse Schmiermittelspeichermaterial,
gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der das Versteifungselement
einen unmittelbaren Kontakt des porösen Materials zu dem dem Führungsring
gegenüberliegenden
Bauteil der Kolben- und/oder
Stangen-Zylindereinheit verhindert, so dass nicht das poröse Material,
sondern das festere, beständigere
Versteifungselement entlang dieses Bauteils gleitet.
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Eine
Möglichkeit
zur Ausbildung und Anordnung des Versteifungselementes besteht darin,
dass das Versteifungselement in radialer Richtung in das poröse Material
hineinragt. Dabei ist eine Ausführungsform
denkbar, bei der mehrere in Umfangsrichtung beabstandete Versteifungselemente
vorgesehen sind, die sich jeweils in radialer Richtung erstrecken,
wobei bevorzugt zumindest einige dieser Versteifungselemente sowohl
bis an den Außenumfang als
auch an den Innenumfang des Führungsrings
reichen, so dass sich der Führungsring über die
Versteifungselemente radial innen sowie radial außen abstützt. Dabei
liegt es im Rahmen der Erfindung, dass auch das poröse Material
in einem Bereich zwischen benachbarten Versteifungselementen bis
an den Innen- oder Außenumfang
des Führungsrings
reicht, oder dass es zumindest in einer Radialrichtung an ein sich
in Umfangsrichtung erstreckendes Versteifungselement angrenzt. Es
liegt ferner im Rahmen der Erfindung, sämtliche Versteifungselemente
oder Gruppen von Versteifungselementen einstückig oder als Einzelelemente
auszubilden. Die Versteifungselemente bilden mit dem porösen Material
einen Verbundstoff.
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Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform,
bei der zusätzlich
oder alternativ zu den in radialer Richtung wei senden, stützsäulenartigen
Versteifungselementen mindestens ein ringförmiges Versteifungselement
vorgesehen ist, wobei auch dieser Versteifungselementring bevorzugt
nicht umfangsgeschlossen ausgebildet wird. Es liegt im Rahmen der
Erfindung, radial außen
und/oder radial innen einen sich in Umfangsrichtung erstreckenden, aus
Versteifungsmaterial ausgebildeten Ringkörper vorzusehen, um einen unmittelbaren
Kontakt des porösen
Materials mit Bauteilen der Kolben- und/oder Stangen-Zylindereinheit zu
verhindern.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass poröses Material
zwischen mindestens zwei in radialer Richtung beabstandeten, ringförmigen Versteifungselementen
aufgenommen ist, wobei es bevorzugt ist, dass sich die ringförmigen Versteifungselemente über sich
in radialer Richtung erstreckende Versteifungselemente, die einstückig oder
separat von den ringförmigen
Versteifungselementen ausgebildet sein können, aneinander abstützen.
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Zusätzlich oder
alternativ ist es denkbar, in dem porösen Material eingebettete Versteifungselemente
vorzusehen, wobei sich in radialer Richtung beabstandete Versteifungselemente
bevorzugt bei Querkraftbeaufschlagung des Führungsrings in radialer Richtung
aneinander abstützen.
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Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform,
bei der in dem mindestens einen Versteifungselement, insbesondere
in radialer Richtung weisende bis an das poröse Material reichende Kanäle vorgesehen
sind, durch die Schmiermittel aus dem porösen Material an den Außen- und/oder
Innenumfang des Führungsrings
gelangen kann, um dort für eine
ausreichende Schmierung zu sorgen. Bevorzugt handelt es sich bei
den Kanälen
um Mikrokanäle
mit einem Durchmesser von vorzugsweise weniger als 100 μm. Selbstverständlich ist
es denkbar, zusätzlich oder
alternativ Kanäle
mit größeren Durchmessern vorzusehen.
Die insbesondere in radialer Richtung verlaufenden Kanäle können beispielsweise
durch Laserbohren, Stanzen oder bereits bei einem evtl. Spritzgussverfahren
in das mindestens eine Versteifungselement eingebracht werden. Das
Vorsehen von Kanälen
im mindestens einem Versteifungselement ist insbesondere dann von
Vorteil, wenn das mindestens eine Versteifungselement als Versteifungsring
ausgebildet ist und das poröse
Material nicht unmittelbar an den Außenumfang des Führungsrings
reicht. Die Bohrungen können
auch schräg
durch die einzelnen Schichten zu den porösen Schichten eingebracht werden.
Dies ist von Vorteil, da eine geringere Stauchung des Stützmaterials ohne
Porenunterbrechungsschicht eine höhere Aufnahme von Querkräften bei
gleichzeitiger direkter Schmiermittelzufuhr an die Belastungszone
ermöglicht.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass der
Führungsring
mehrere, insbesondere durch Versteifungselemente voneinander getrennte,
Schmiermittelspeicher aus einem porösen Material aufweist. Dabei
ist es denkbar, dass der Führungsring
in Schichtbauweise aufgebaut ist, wobei mindestens zwei in radialer
Richtung voneinander beabstandete Schmiermittelspeicher durch ein ringförmiges Versteifungselement
voneinander getrennt sind. Zusätzlich
oder alternativ können
auch in Umfangsrichtung sowie in axialer Richtung voneinander getrennte
Schmiermittelspeicher (Schmiermittelkammern) aus porösem Material
vorgesehen sein, wobei diese bevorzugt durch sich in radialer Richtung erstreckende
Versteifungselemente voneinander getrennt sind.
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Zur
Ausbildung des porösen
Materials gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Die benötigte Beschaffenheit
des Materials hängt
insbesondere vom Anwendungsfall, von der benötigten Menge an zu speicherndem
Schmiermittel und von der Größe der auftretenden
Querkräfte
ab. Bevorzugt handelt es sich bei dem porösen Material um einen aufgeschäumten Kunststoff
mit einer ausreichenden Festigkeit. Das Versteifungsmaterial kann
beispielsweise aus Kunststoff-Vollmaterial
oder als Kunststoff-Verbund ausgebildet werden. Darüber hinaus
ist eine Ausbildung des Versteifungsmaterials aus Metall und/oder
Keramik oder ein Verbund aus zumindest zwei dieser Materialien möglich. Es
ist auch denkbar, das Versteifungselement durch eingeschlossene
Fasern, insbesondere Glasfasern oder Aramidfasern bzw. Aramidfolien
zu verstärken.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine mit mindestens einem zuvor beschriebenen
Führungsring
ausgestattete Kolben- und/oder
Stangen-Zylindereinheit. Bevorzugt umfasst jede Einheit mindestens
zwei Führungsringe,
wobei einer der Führungsringe
an dem bewegten Bauteil, also dem Kolben bzw. der Stange, festgelegt
ist, insbesondere durch Anordnung des Führungsrings in einer Haltenut.
Bevorzugt ist ein weiterer Führungsring
am Innenumfang des zugehörigen
Zylinders festgelegt, so dass eine in axialer Richtung beabstandete
Abstützung der
mindestens zwei Komponenten der jeweiligen Einheit aneinander mittels
der Führungsringe
gewährleistet
ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen. Diese zeigen in:
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1:
in einer schematischen Darstellung eine kombinierte Kolben- und/oder
Stangen-Zylindereinheit mit vier Führungsringen, wobei auf die
Darstellung von Hydraulikflüssigkeitsdichtungen
aus Übersichtlichkeitsgründen verzichtet
wurde,
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2:
eine perspektivische Darstellung eines geschlitzten Führungsrings,
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3:
in der Schnittebene E gemäß 2 liegende
Schnittansicht einer möglichen
Ausführungsform
eines Führungsrings,
bei dem eine einen Schmierstoffspeicher bildende poröse Schicht
zwischen zwei ringförmigen
Versteifungselementen aufgenommen ist,
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4:
eine in der Schnittebene E gemäß 2 liegende
Schnittansicht einer alternativen, möglichen Ausführungsform
eines Führungsrings, bei
dem zusätzlich
zu zwei in radialer Richtung beabstandeten ringförmigen Versteifungselementen,
in radialer Richtung weisende Versteifungselemente vorgesehen sind,
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5:
eine in der Schnittebene E gemäß 2 liegende
Schnittansicht einer alternativen, möglichen Ausführungsform
eines Führungsrings
mit einem mehrschichtigen Aufbau,
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6:
eine in der Schnittebene E gemäß 2 liegende
Schnittansicht einer alternativen, möglichen Ausführungsform
eines Führungsrings
mit mehreren, in einer porösen
Schicht verteilt angeordneten Versteifungselementen und
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7:
eine in der Schnittebene E gemäß 2 liegende
Schnittansicht einer alternativen, möglichen Ausführungsform
eines Führungsrings
mit drei ringförmigen
Schichten aus porösem
Material, wobei zwei dieser Schichten durch Radialverbindungen miteinander
verbunden sind.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit der gleichen
Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist
eine kombinierte Kolben- und Stangen-Zylindereinheit 1 gezeigt.
Diese umfasst einen Zylinder 2, in dem ein Kolben 3 axial
verschieblich geführt
ist. An den Kolben 3 ist eine Stange 4 festgelegt,
die stirnseitig aus dem Zylinder 2 herausgeführt ist.
Durch Druckbeaufschlagen einer stirnseitig von dem Kolben 3 begrenzten
Druckkammer 5 innerhalb des Zylinders 2 wird der
Kolben 3 mit der Stange 4 in der Zeichnungsebene
nach rechts verstellt. Das zur Anwendung kommende Hydraulikfluid dient
gleichzeitig zur Schmierung des Kolbens 3 und der Stange 4.
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Um
einen unmittelbaren Kontakt zwischen Kolben 3 und Zylinder 2 sowie
zwischen Zylinder 2 und Stange 4 zu vermeiden,
sind an den Kolben 3 zwei in axialer Richtung beabstandete, umlaufende Führungsringe 6 angeordnet,
die in umlaufenden Nuten am Außenumfang
des Kolbens 3 gehalten sind. Eine Deckelplatte 7 des
Zylinders 2, die von der Stange 4 zentrisch durchsetzt
ist, weist an dem von der Stange 4 durchsetzten Bohrungsrand
ebenfalls zwei in axialer Richtung beabstandete, umlaufende Führungsringe 6 auf,
an denen die Stange 4 bei ihrer Axialbewegung entlang gleitet,
wodurch ein unmittelbarer Kontakt zwischen der Stange 4 und
dem Zylinder 2 vermieden wird.
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In 2 ist
eine mögliche
Ausformung der zur Anwendung kommenden Führungsringe 6 beispielhaft
gezeigt. Zu erkennen ist, dass der bandförmige Führungsring 6 (Führungsband)
nicht umfangsgeschlossen ist, sondern mit einem Schrägschlitz 8 versehen
ist, der eine Ausdehnung des Führungsringes 6 in
Umfangsrichtung bei Querkraftbeaufschlagung erlaubt. Der Führungsring 6 dient
zum einen zur Aufnahme von auf den Kolben 3 bzw. die Stange 4 wirkenden
Querkräften
sowie zum anderen zur Sicherstellung eines reibungsarmen Gleitverhaltens des
Kolbens 3 und der Stange 4 relativ zu dem Zylinder 2.
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In
den 3 bis 7 sind unterschiedliche, mögliche Ausführungsformen
des Führungsrings 6 gemäß den 1 und 2 gezeigt,
wobei jeweils abgewickelte Längsschnittansichten,
die in der Schnittebene E gemäß 2 liegen,
gezeigt sind. Nicht zu erkennen sind die axial äußeren Randbereiche des Führungsrings 6.
Diese sind bevorzugt mit später
noch zu erläuternden
Verstärkungselementen abgeschlossen,
wobei es auch denkbar ist, dass ein ebenfalls später noch zu erläuterndes
poröses
Material bis an die axialen Randseiten des Führungsringes 6 reicht.
Aus Vereinfachungsgründen
wur den die in den 3 bis 7 dargestellten
Schnittansichten nicht gekrümmt
dargestellt.
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In 3 ist
eine einfache Ausführungsform eines
Führungsrings 6 gezeigt.
Der Führungsring 6 hat
einen schichtförmigen
Aufbau, wobei radial außen
sowie radial innen jeweils ein ringförmiges Versteifungselement 9, 10 vorgesehen
ist. Die Verstärkungselemente 9, 10 begrenzen
radial innen und radial außen
ein Schmiermittelreservoir 11 aus einem porösen Material 12.
Zu erkennen sind die vergrößert dargestellten
Poren 13 innerhalb des porösen Materials 12,
bei dem es sich in dem gezeigten Ausführungsbeispiel um geschäumten Kunststoff
handelt. Die Versteifungselemente 9, 10 weisen
eine größere Steifigkeit
und damit eine geringere Flexibilität auf als das poröse Material 12 und
bestehen in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
aus einem Kunststoffverbund. Um den Austritt von in den Poren 13 gespeichertem
Schmiermittel an die radial innere und die radial äußere außenliegende
Umfangsseite des Führungsrings 6 zu
ermöglichen,
sind in beiden Verstärkungselementen 9, 10 als
Mikrokanäle
ausgebildete Kanäle 14 vorgesehen,
die sich in radialer Richtung erstrecken und die bis zu den Poren 13 geführt sind. Insbesondere
bei einer Querkraftbeaufschlagung des Führungsrings 6, also
bei Kräften
mit radialer Kraftkomponente in bezug auf die axiale Längserstreckung
bzw. der Kolben- und Stangen-Zylindereinheit 1, wird das
poröse
Material 12 zumindest geringfügig zusammengedrückt, so
dass in diesem gespeichertes Schmiermittel durch die Kanäle 14 nach
außen
austreten kann. Wesentlich ist, dass das Schmiermittel an der Außenseite
aus dem Führungsring
austreten kann, die in Kontakt zu dem Bauteil steht, zu dem der
Führungsring 6 relativ
verstellt wird.
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In 4 ist
eine weitere mögliche
Ausführungsform
eines Führungsrings 6 gezeigt.
Zusätzlich zu
den ringförmigen äußeren Verstärkungselementen 10 sind
in radialer Richtung weisende Verstärkungselemente 15 vorgesehen,
die die ringförmigen Verstärkungselemente 9, 10 stützen und
somit ein zu starkes Zusammendrücken
des porösen
Materials 12 verhindern. Wie aus 4 ersichtlich
ist, sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
lediglich in dem in der Zeichnungsebene unteren ringförmigen Verstärkungselement 10 Kanäle 14 vorgesehen,
durch die Schmiermittel aus dem porösen Material 12 nach außen austreten
kann. Durch das Vorsehen der in radialer Richtung weisenden Verstärkungselemente 15 werden
voneinander getrennte Schmiermittelkammern gebildet. Die Kanäle 14 können auch
schräg vom
porösen
Material 12 in die Verstärkerelemente 15 ausgeführt werden.
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In 5 ist
eine weitere mögliche
Ausführungsform
eines Führungsrings 6 gezeigt.
Zu erkennen sind drei in radialer Richtung beabstandete, ringförmige Verstärkungselemente 9, 10, 16,
wobei das mittlere Verstärkungselement 16 radial
von den beiden äußeren Verstärkungselementen 9, 10 beabstandet
ist. Die ringförmigen
Verstärkungselemente 9, 10, 16 sind
durch in radialer Richtung weisende Verstärkungselemente 15 gegeneinander
abgestützt. Wie
aus 5 zu entnehmen ist, sind in dem mittleren Verstärkungselement 16 keine
Kanäle 14,
wohl aber in den äußeren Verstärkungselementen 9, 10 vorgesehen.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 6 kommt
ohne ringförmige
Verstärkungselemente
aus. In dem porösen
Material 12 sind quaderförmige, verteilt angeordnete
Verstärkungselemente 17 vorgesehen,
wobei einige der Verstärkungselemente 17 bis an
den radial inneren bzw. radial äußeren Rand
reichen. Zu sätzlich
oder alternativ ist es denkbar, in radialer Richtung durchgehende
Verstärkungselemente
vorzusehen.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 7 sind ähnlich wie
bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 5 drei
ringförmige
Verstärkungselemente 9, 10, 16 vorgesehen.
Zwischen den in der Zeichnungsebene oberen ringförmigen Verstärkungselementen 9, 16 ist
ein in Umfangsrichtung mehrfach unterbrochenes Verstärkungselement 18 vorgesehen,
das radial zu den ringförmigen
Verstärkungselementen 9, 16 beabstandet
ist. Kanäle 14 in
den äußeren ringförmigen Verstärkungselementen 9, 10 ermöglichen
dabei einen Schmiermittelaustritt aus dem Führungsring 6.