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Die
Erfindung betrifft eine Übermittlungsvorrichtung
für ein
Fahrzeug zum Übermitteln
einer aktuellen Position eines Fremdfahrzeugs an eine Auswertezentrale.
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Übermitteln
einer aktuellen Position eines ersten Fahrzeugs an eine Auswertezentrale.
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Häufig versuchen
Fahrer von mautpflichtigen Fahrzeugen das zum Ermitteln der Maut
an ihrem Fahrzeug angebrachte Gerät zu manipulieren. Beispielsweise
entfernen manche Fahrer die OBU-Einheit (On-Bord-Unit) von ihrem
Fahrzeug, um zu verhindern, dass diese beim Befahren einer bemauteten Straße eine
entsprechende Information an das System zur elektronischen Mauterhebung
aussendet. Man bezeichnet Fahrzeuge mit derartigen Manipulationen
häufig
als Mautpreller.
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Herkömmlicherweise
enthalten Systeme zur elektronischen Mauterhebung deshalb ortsfeste
Kontrollvorrichtungen zum Erkennen und zum Identifizieren von Mautprellern.
Die ortsfesten Kontrollvorrichtungen sind in der Regel dazu ausgebildet,
das Fehlen einer OBU-Einheit oder die nicht korrekte Funktionsweise
einer OBU-Einheit an einem mautpflichtigen Fahrzeug in ihrer näheren Umgebung
zu erkennen. In der Regel sind die ortsfesten Kontrollvorrichtungen
als Mautbrücken
ausgebildet.
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Der
Nachteil dieser Mautbrücken
liegt in den hohen Kosten, welche beim Errichten einer Mautbrücke anfallen.
Zusätzlich
sind die Mautbrücken
eines herkömmlichen
Systems zur elektronischen Mauterhebung nur dazu ausgelegt, Fahrzeuge
in ihrer unmittelbaren Umgebung hinsichtlich einer vorhandenen und
richtig arbeitenden OBU-Einheit zu überprüfen.
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Um
einen hohen Prozentsatz der Flächen
aller bemauteten Straßen
hinsichtlich eines Befahrens durch einen Mautpreller zu überprüfen muss
deshalb eine relativ hohe Anzahl von Mautbrücken aufgebaut werden. Dies
ist vor allem bei einer flächendeckenden
Bemautung auf allen Straßen
innerhalb eines Gebiets mit sehr hohen Kosten verbunden.
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Wünschenswert
wäre es
deshalb, eine kostengünstige
Möglichkeit
zum Erkennen und Identifizieren von Mautprellern zu haben, welche
eine hohe Abdeckungsrate der Flächen
aller bemauteten Straßen
ermöglicht.
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Die
Erfindung schafft eine Übermittlungsvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 10.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Mautpreller ohne den
Einsatz stationärer
Kontrollvorrichtungen erkennbar und identifizierbar sind, indem
eine Anzahl von Fahrzeugen mit einer erfindungsgemäßen Übermittlungsvorrichtung
ausgestattet werden, welche dazu ausgelegt ist, eine optische und/oder
elektromagnetische Markierung von einem Fremdfahrzeug zusammen mit
der eigenen Fahrzeugposition an eine Auswertezentrale zu übermitteln.
Die Auswertezentrale erkennt dann die Identität des Fremdfahrzeugs anhand
der von dem Fahrzeug übermittelten
Information und fragt ab, welche Daten von dem erkannten Fremdfahrzeug
innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer empfangen werden. Anschließend ermittelt
die Auswertezentrale aus den Daten die von dem Fremdfahrzeug selbst
angegebene aktuelle eigene Fahrzeugposition. Die von dem Fremdfahrzeug
selbst angegebene eigene Fahrzeugposition wird mit der gemeldeten
Position des Fahrzeugs mit der Übermittlungsvorrichtung
verglichen. Stellt die Auswertezentrale dabei einen Widerspruch
zwischen der von dem Fahrzeug mit der Übermittlungsvorrichtung gesendeten
Position und dem vom Fremdfahrzeug selbst übermittelten aktuellen eigenen
Fahrzeugposition fest, so benachrichtigt sie den Mautbetreiber.
Das Fremdfahrzeug kann anschließend
durch den Mautbetreiber gezielt hinsichtlich einer möglichen
Manipulation der OBU-Einheit überprüft werden.
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Dabei
kann die Positionsinformation eine Ortkoordinate, ein Straßenabschnitt
oder eine geographische Zone sein. Gehört das fahrzeugeigene Positionserfassungsgerät beispielsweise
zu einem Navigationssystem, so ist es einfacher, einen Straßenabschnitt
als Positionsinformation bereitzustellen. Die Positionsinformation
kann damit auch nur eine ungefähre
Information über
die aktuelle Position des Kontrollfahrzeugs sein.
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Dabei
weist eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung den Vorteil auf, dass ein mit der erfindungsgemäßen Übermittlungsvorrichtung
ausgestattetes Fahrzeug als solches nicht erkennbar ist. Eine Begegnung
mit einem solchen Fahrzeug kann von einem Maut preller deshalb nicht
vermieden werden. Eine durch die Erfindung ermöglichte Überprüfung eines mautpflichtigen
Fahrzeugs ist daher zeit- und ortsunabhängig. Dies stellt einen Vorteil
gegenüber
Mautbrücken
dar, deren Lage einem Fahrer schnell bekannt ist und die mit diesem
Wissen leicht umfahrbar sind. Als Alternative dazu kann das mit
der Übermittlungsvorrichtung
ausgestattete Fahrzeug auch durch Markierungen, beispielsweise durch
spezielle Aufkleber, als solches anderen Fahrzeugen angezeigt werden,
sofern dies aus datenschutzrechtlichen Gründen erforderlich ist.
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Da
die erfindungsgemäße Übermittlungsvorrichtung
in ihrer einfachsten Ausführungsform
nur über
eine Sensor- und/oder Auswerteeinrichtung zum Ablesen einer optischen
und/oder elektromagnetischen Markierung und über eine Sendeeinrichtung zum
Aussenden eines Langstreckensignals verfügen muss, lässt sie sich kostengünstig herstellen. Die
aufwändigen
Auswertevorrichtungen zum Identifizieren des Fremdfahrzeugs und
zum Ermitteln, ob es sich bei dem Fremdfahrzeug um einen Mautpreller handelt,
sind in diesem Fall nur an der Auswertezentrale angeordnet. Damit
lässt sich
eine hohe Anzahl von Fahrzeugen auf kostengünstige Weise mit der Übermittlungsvorrichtung
ausrüsten.
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Als
weitere Vereinfachung kann die Sensor- und/oder Auswerteeinrichtung
nur eine Auswerteeinrichtung sein. Diese Auswerteeinrichtung ist
dann dazu ausgelegt, von einer fahrzeugeigenen Sensoreinrichtung
bereitgestellte Daten, beispielsweise ein von einer fahrzeugeigenen
Kameraeinrichtung aufgenommenes Videosignal, hinsichtlich der Markierung
des Fremdfahrzeugs auszuwerten. Beispielsweise erhält die Auswerteeinrichtung
die Umgebungsdaten von einer Fahrspurhalte-Warneinrichtung (Lane
Departure Warning System) und wertet diese dann entsprechend aus.
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Die
Ausstattung eines Fahrzeugs mit der erfindungsgemäßen Übermittlungsvorrichtung
ist deshalb bei hoher Straßennetzabdeckung
günstiger
als die üblichen
stationären
Mautbrücken.
Der gewünschte
Abdeckungsgrad lässt
sich durch die Anzahl der mit der Übermittlungsvorrichtung ausgestatteten
Fahrzeuge und deren Region anpassen.
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Zur
Mautprellererkennung wird eine beliebige Anzahl von Fahrzeugen mit
der erfindungsgemäßen Übermittlungsvorrichtung
ausgestattet, die ein Ablesen der optischen und/oder elektromagnetischen
Markierung und eine Kommunikation mit dem Rechenzentrum des Mautbetreibers
ermöglicht.
Die Ausrüstung
des Fahrzeugs mit der Übermittlungsvorrichtung
kann als Erweiterung zu einer schon am Fahrzeug vorhandenen OBU-Einheit (On-Bord-Unit) ausgeführt werden.
Dies reduziert die Kosten für
eine derartige Übermittlungsvorrichtung
zusätzlich.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Übermittlungsvorrichtung
weist die Sensor- und/oder Auswerteeinrichtung
eine Kamera- und Bildverarbeitungseinrichtung und/oder eine Laser-
und Detektionseinrichtung zum visuellen Erfassen zumindest einer
Teiloberfläche
des Fremdfahrzeugs auf. Eine derartige Sensoreinrichtung lässt sich
auf kostengünstige
Weise herstellen und eignet sich gut zum Ablesen einer optischen
Markierung eines Fremdfahrzeugs.
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Vorzugsweise
ist die optische und/oder elektromagnetische Markierung des Fremdfahrzeugs
ein Nummernschild. Da Fahrzeuge herkömmlicher Weise mit einem Nummernschild
ausgestattet sein müssen,
ist somit schon eine für
die Übermittlungsvorrichtung
erkennbare Markierung an jedem Fremdfahrzeug vorhanden. Die Übermittlungsvorrichtung kann
in diesem Fall als ANPR-System (Automatic Number Plate Recognition)
oder als einfache Kamera mit einer Bildverarbeitungseinrichtung
ausgebildet sein. Die beschriebene Ausführungsform der Übermittlungsvorrichtung
lässt sich
damit kostengünstig realisieren.
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In
einer Weiterbildung ist die Sensor- und/oder Auswerteeinrichtung
zusätzlich
dazu ausgelegt, einen Abstand zwischen dem Fahrzeug und dem Fremdfahrzeug
und/oder eine Geschwindigkeit des Fremdfahrzeugs zu ermitteln und
ein entsprechendes Abstands- und/oder
Geschwindigkeitssignal an ein fahrzeugeigenes Warn- und/oder Steuergerät, beispielsweise
an eine Kollisions-Warnung, an ein Fahrerassistenzsystem, an ein
Notbremssystem und/oder an ein Airbagauslösesystem, bereitzustellen.
Durch diese Multifunktionalität
der Sensor- und/oder Auswerteeinrichtung der Übermittlungsvorrichtung können weitere
Sensoren am Fahrzeug eingespart werden.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Übermittlungsvorrichtung ist
die Sensor- und/oder
Auswerteeinrichtung zusätzlich
dazu ausgelegt, eine Umgebung des Fahrzeugs aufzunehmen und als
Videosignal an eine fahrzeugeigene Anzeigeeinrichtung, beispielsweise
an eine Einparkhilfe, eine Rückfahrhilfe
und/oder eine Tote-Winkel-Anzeigehilfe, bereitzustellen. Das Ausstatten
eines Fahrzeugs mit der Übermittlungsvorrichtung
führt damit
zu einer Verbesserung des Fahrkomforts für den Fahrer des Fahrzeugs.
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Als
Alternative oder als Ergänzung
dazu kann die Sensor- und/oder Auswerteeinrichtung zusätzlich dazu
ausgelegt sein, eine Umgebung des Fahrzeugs aufzunehmen und als
Videosignal an eine fahrzeugeigene Auswerteeinrichtung zum Ermitteln einer
hinsichtlich der Umgebung vorteilhaften Reaktion des Fahrzeugs,
beispielsweise an ein Fahrerassis tenzsystem und/oder an eine Fahrspur-Einhaltevorrichtung
(Lane Departure Warnung), bereitzustellen. Durch die Multifunktionalität der Sensor- und/oder
Auswerteeinrichtung kann zusätzlich
Bauraum am Fahrzeug eingespart werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Übermittlungsvorrichtung
weist die Sensor- und/oder
Auswerteeinrichtung ein Lesegerät
zum Erzeugen eines elektromagnetischen Wechselfelds zum Anregen
eines RFID-Transponders (Radio Frequency Identification) und zum
Empfangen einer von dem angeregten RFID-Transponder ausgesendeten
Seriennummer auf. RFID wird zurzeit in einigen Ländern zusätzlich zu den klassischen Kennzeichen
eines Fahrzeugs als Fahrzeugidentifikationsmittel erprobt. Zudem
wird RFID zur Kennzeichnung von Fahrzeugbauteilen bei der Herstellung
der Fahrzeugbauteile eingesetzt. Damit steht die zur Realisierung
dieser Ausführungsform
verwendete Technologie bereits zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil
dieser Ausführungsform
liegt darin, dass sich ein Lesegerät zum Ablesen eines RFID-Transponders
und der RFID-Transponder selbst
kostengünstig
herstellen lassen.
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In
einer Weiterbildung weist die Sensor- und/oder Auswerteeinrichtung
eine Auswerteeinrichtung zum Ermitteln einer Identität des Fremdfahrzeugs
anhand der optischen und/oder elektromagnetischen Markierung auf.
Damit kann bereits am Fahrzeug selbst die Identität des Fremdfahrzeugs
ermittelt werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist die Auswertezentrale eine Mautzentrale. Vorzugsweise
identifiziert die Mautzentrale das Fremdfahrzeug anhand der gemeldeten
optischen und/oder elektromagnetischen Markierung und vergleicht
die gemeldete Position des Fremdfahrzeugs mit den zur Mauterhebung
gemeldeten Positionen des Fremdfahrzeugs. Auf diese Weise kann die Mautzentrale
schnell ein Fahrzeug, dessen OBU-Einheit zum Ermitteln der zu zahlenden
Maut manipuliert oder vom Fahrzeug entfernt ist, erkennen.
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Die
in den oberen Absätzen
beschriebenen Vorteile der erfindungsgemäßen Übermittlungsvorrichtung sind
auch durch ein entsprechendes Verfahren zum Übermitteln einer aktuellen
Position eines ersten Fahrzeugs an eine Auswertezentrale gewährleistet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird nach einem Empfang des Langstreckensignals anhand
der Markierungsinformation eine Identität des ersten Fahrzeugs ermittelt,
und die Positionsinformation wird mit einer von dem ersten Fahrzeug
selbst an die Auswertezentrale gesendeten Ortinformation und/oder
Mindestmaut vergli chen. Dabei können
auch die Langstreckensignale mehrerer Fahrzeuge herangezogen werden.
Wird das erste Fahrzeug beispielsweise innerhalb einer vorgegebenen
Zeitdauer an zwei Orten gemeldet, so überprüft die Auswertezentrale, ob
die von dem ersten Fahrzeug zurückgelegte
Strecke zwischen den beiden Orten nicht größer ist als eine von dem ersten Fahrzeug
selbst gemeldete zurückgelegte
Wegstrecke. Ebenso kann die Auswertezentrale für die Strecke zwischen den
beiden Orten eine Mindestmaut bestimmen und überprüfen, ob die von dem ersten Fahrzeug
selbst gemeldete zu bezahlende Maut mindestens diesem Betrag entspricht.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend
anhand der Figuren erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Kontrollfahrzeug mit einer Ausführungsform
der Übermittlungsvorrichtung
beim Ablesen einer Markierung von einem Fremdfahrzeug; und
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2 das
Kontrollfahrzeug der 1 beim Senden an eine Auswertezentrale.
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1 zeigt
ein Kontrollfahrzeug mit einer Ausführungsform der Übermittlungsvorrichtung
beim Ablesen einer Markierung von einem Fremdfahrzeug. Dargestellt
ist eine Fahrbahn 10, auf welcher zwei Fahrzeuge 12 und 14 hintereinander
in eine Fahrtrichtung 16 fahren. Das Kontrollfahrzeug 12 fährt dabei
hinter dem Fremdfahrzeug 14. In dem in 1 gezeigten
Beispiel ist das Kontrollfahrzeug 12 dazu ausgelegt, Markierungen
von dem vorausfahrenden Fremdfahrzeug 14 abzulesen. Die
vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf das in 1 gezeigte
Ausführungsbeispiel
beschränkt.
Als Alternative oder als Ergänzung
kann das Kontrollfahrzeug 12 auch dazu ausgelegt sein,
dass es die Markierungen aller Fahrzeuge innerhalb eines bestimmten
Umkreises ermittelt.
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Beide
Fahrzeuge 12 und 14 weisen an ihren Heckseiten
Nummernschilder 18 und 20 auf. Zusätzlich sind
beide Fahrzeuge 12 und 14 mit je einem RFID-Transponder
(Radio Frequency Identification) 22 und 24 ausgestattet.
In dem Beispiel aus 1 sind die RFID-Transponder 22 und 24 jeweils
nahe an den Heckseiten der Fahrzeuge 12 und 14 angeordnet.
Als Alternative dazu können
die RFID-Transponder 22 und 24 jedoch auch an
anderen Anbringpositionen der Fahrzeuge 12 und 14 befestigt
werden.
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Das
Kontrollfahrzeug 12 weist an seiner Frontseite eine Sensoreinrichtung 26 auf,
mit welcher das Nummernschild 20 und der RFID-Transponder 24 des
Fremdfahrzeugs 14 abgelesen werden können. Zum Ablesen des Nummernschildes 20 des Fremdfahrzeugs 14 umfasst
die Sensoreinrichtung 26 eine Kamera mit einer angeschlossenen
Bildverarbeitungseinrichtung. Die Bildverarbeitungseinrichtung wertet
ein von der Kamera bereitgestelltes Videosignal hinsichtlich des
auf dem Nummernschild 20 abgebildeten Kennzeichens aus.
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Des
Weiteren weist die Sensoreinrichtung 26 ein Abfragegerät (Reader)
zum Erzeugen eines elektromagnetischen Felds 28 auf. Durch
das elektromagnetische Feld 28 wird der RFID-Transponder 24 des Fremdfahrzeugs 14 dazu
angelegt, seine Identifikationsnummer als elektromagnetisches Signal 30 auszusenden.
Das Abfragegerät
der Sensoreinrichtung 26 empfängt dann das von dem RFID-Transponder 24 ausgesendete
elektromagnetische Signal 30 mit der Identifikationsnummer.
Die Identifikationsnummer wird anschließend zusammen mit dem von der Bildverarbeitungseinrichtung
ermittelten Kennzeichen des Nummernschilds 20 des Fremdfahrzeugs 14 als
Markierungsinformation 32 ausgegeben.
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Es
wird hier darauf hingewiesen, dass das Ablesen der am Fremdfahrzeug 14 angebrachten Markierungen 20 und 24 durch
die Sensoreinrichtung 26 des Kontrollfahrzeugs 12 er
folgt, ohne dass der Fahrer des Fremdfahrzeugs 14 eine
Möglichkeit
hat, dies zu verhindern oder in den Ableseprozess aktiv einzugreifen.
Nummernschilder 18 und 20 und RFID-Transponder 22 und 24 sind
herkömmlicher Weise
so ausgelegt, dass Manipulationen an ihnen kaum möglich sind.
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Das
Kontrollfahrzeug 12 ist mit einer Positionserfassungseinrichtung 34 ausgestattet,
welche eine aktuelle Position des Kontrollfahrzeugs 12 anhand
eines Satellitensignals ermittelt. Eine von der Positionsbestimmungseinrichtung 34 ermittelte
aktuelle Position des Kontrollfahrzeugs 12 wird fortlaufend
als Positionsinformation 36 an eine Sendeeinrichtung 38 ausgegeben.
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Die
Positionserfassungseinrichtung 34 ist in einer bevorzugten
Ausführungsform
auch dazu ausgelegt, ein Navigationssystem des Kontrollfahrzeugs 12 mit
einer Information über
die aktuelle Position des Kontrollfahrzeugs 12 zu versorgen.
Diese Multifunktionalität
der Positionserfassungseinrichtung 34 ist für den Fahrer
des Kontrollfahrzeugs 12 mit Kosteneinsparungen verbunden.
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Die
Sendeeinrichtung 38 empfängt die ausgegebene Positionsinformation 36 zusammen
mit der von der Sensoreinrichtung 26 bereitgestellten Markierungsinformation 32.
Anschließend
sendet die Sendeeinrichtung 38 ein Langstreckensignal 40 an eine
nicht skiz zierte Auswertezentrale. Das Langstreckensignal 40 enthält dabei
Informationen über
die Markierungen 20 und 24 des Fremdfahrzeugs 14 und über die
aktuelle Position des Kontrollfahrzeugs 12.
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2 zeigt
das Kontrollfahrzeug 12 zusammen mit dem vorausfahrenden
Fremdfahrzeug 14. Das Kontrollfahrzeug 12 sendet
gerade das Langstreckensignal 40 an eine Auswertezentrale 42.
Die Auswertezentrale 42 ist in dem Beispiel aus 2 einem
System zur elektronischen Mauterhebung zugeordnet. Sie ermittelt
anhand des Langstreckensignals 40 die Identität des Fremdfahrzeugs 14.
Anschließend
vergleicht die Auswertezentrale 42 die von dem Kontrollfahrzeug 12 mit
Hilfe des Langstreckensignals 40 gemeldete aktuelle Position
mit den Positionen, welche das Fremdfahrzeug 14 selbst
zum Ermitteln einer von einem Fahrer des Fremdfahrzeugs 14 zu
bezahlenden Maut an die Auswertezentrale 42 sendet. Stellt
die Auswertezentrale 42 dabei fest, dass das Kontrollfahrzeug 12 die
Markierungen 20 und 24 des Fremdfahrzeugs 14 an
einer Position erkennt, welche von der vom Fremdfahrzeug 14 selbst gemeldeten
aktuellen Position deutlich abweicht, so gibt sie eine entsprechende
Mitteilung an den Mautbetreiber aus. Der Mautbetreiber hat nun die
Möglichkeit,
das Fremdfahrzeug 14 gezielt auf die Korrektheit der von
dem Fremdfahrzeug 14 gemeldeten Daten zu überprüfen.
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Sollte
das Fremdfahrzeug 14 beispielsweise aus Datenschutzgründen auf
das Senden seiner Positionsinformation an eine Mautzentrale verzichten (thick-client-Konzept)
und lediglich den OBU-internen ermittelten Mautbetrag oder die ermittelte
zurückgelegte
Distanz an die Mautzentrale übertragen, so
kann dennoch eine Kontrolle der vom Fremdfahrzeug 14 gesendeten
Daten vorgenommen werden. Wird das Fremdfahrzeug 14 an
mindestens zwei unterschiedlichen Orten innerhalb einer bestimmten Zeit
erfasst, so kann die Mautzentrale prüfen, ob für die Distanz zwischen den
beiden Orten vom Fremdfahrzeug 14 eine korrekte Mindestdistanz
oder ein korrekter Mindestmautbetrag an die Mautzentrale gemeldet
wurde.
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Die
Sensoreinrichtung 26 kann in einer Vereinfachung auch dazu
ausgebildet sein, entweder nur das Nummernschild 20 oder
nur den RFID-Transponder 24 des Fremdfahrzeugs 14 abzulesen.
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In
einer Weiterbildung kann die Sensoreinrichtung 26 auch
ein Videosignal an ein Anzeigegerät des Kontrollfahrzeugs 12 ausgeben.
Ein entsprechendes Anzeigegerät
ist beispielsweise eine Einparkhilfe, eine Rückfahrhilfe und/oder eine Tote-Winkel-Anzeigehilfe. Ebenso
kann die Sensoreinrichtung 26 ein Videosignal an ein Fahrerassis tenzsystem und/oder
an eine Fahrspur-Einhaltevorrichtung (Laue Departure Warnung) bereitzustellen.
Als Alternative oder als Ergänzung
dazu kann die Sensoreinrichtung 26 auch dazu ausgelegt
sein, einen Abstand zwischen dem Kontrollfahrzeug 12 und
dem Fremdfahrzeug 14 und/oder eine Geschwindigkeit des
Fremdfahrzeugs 14 zu ermitteln und ein entsprechendes Abstands-
und/oder Geschwindigkeitssignal an ein fahrzeugeigenes Steuergerät, beispielsweise
an ein Fahrerassistenzsystem, an ein Notbremssystem und/oder an
ein Airbagauslösesystem
bereitstellen. Ein derartiges Abstands- und/oder Geschwindigkeitssignal
kann von der Sensoreinrichtung 26 auch an eine fahrzeugeigene
Warnvorrichtung, beispielsweise an eine Kollisions-Warnung, ausgegeben
werden. Damit kann die Sensoreinrichtung 26 weitere Funktionen,
welche die Sicherheit der Insassen und den Fahrkomfort für den Fahrer
des damit ausgestatteten Kontrollfahrzeugs 12 verbessern,
ausführen. Durch
die Multifunktionalität
der Sensoreinrichtung 26 der Übermittlungsvorrichtung kann
die Anzahl der am Kontrollfahrzeug 12 angebrachten Sensoren
reduziert werden. Auf diese Weise entfallen die Kosten für die eingesparten
Sensoren. Zusätzlich
wird so der für
andere Komponenten des Kontrollfahrzeugs 12 zur Verfügung stehende
Bauraum erhöht.