DE102007035511A1 - Verfahren zur Auslösung von Schutzmaßnahmen - Google Patents

Verfahren zur Auslösung von Schutzmaßnahmen Download PDF

Info

Publication number
DE102007035511A1
DE102007035511A1 DE200710035511 DE102007035511A DE102007035511A1 DE 102007035511 A1 DE102007035511 A1 DE 102007035511A1 DE 200710035511 DE200710035511 DE 200710035511 DE 102007035511 A DE102007035511 A DE 102007035511A DE 102007035511 A1 DE102007035511 A1 DE 102007035511A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
impact
obstacle
difference
motor vehicle
vehicle
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE200710035511
Other languages
English (en)
Other versions
DE102007035511B4 (de
Inventor
Richard Baur
Oliver Schoerrig
Willibald Watzka
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayerische Motoren Werke AG
Original Assignee
Bayerische Motoren Werke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayerische Motoren Werke AG filed Critical Bayerische Motoren Werke AG
Priority to DE102007035511.6A priority Critical patent/DE102007035511B4/de
Publication of DE102007035511A1 publication Critical patent/DE102007035511A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102007035511B4 publication Critical patent/DE102007035511B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60RVEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60R21/00Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
    • B60R21/01Electrical circuits for triggering passive safety arrangements, e.g. airbags, safety belt tighteners, in case of vehicle accidents or impending vehicle accidents
    • B60R21/013Electrical circuits for triggering passive safety arrangements, e.g. airbags, safety belt tighteners, in case of vehicle accidents or impending vehicle accidents including means for detecting collisions, impending collisions or roll-over
    • B60R21/0136Electrical circuits for triggering passive safety arrangements, e.g. airbags, safety belt tighteners, in case of vehicle accidents or impending vehicle accidents including means for detecting collisions, impending collisions or roll-over responsive to actual contact with an obstacle, e.g. to vehicle deformation, bumper displacement or bumper velocity relative to the vehicle
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60RVEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60R21/00Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
    • B60R2021/0002Type of accident
    • B60R2021/0006Lateral collision
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60RVEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60R21/00Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
    • B60R2021/0002Type of accident
    • B60R2021/0023Offset collision

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Abstract

Bei einem Verfahren zur Auslösung von Schutzmaßnahmen zum Schutz der Insassen eines Kraftfahrzeugs, bei welchem von bei dem Kraftfahrzeug angeordneten Bewegungssensoren Signale geliefert werden, anhand derer ein Aufprall des Kraftfahrzeugs auf ein Hindernis erkennbar ist, und bei welchem im Falle der Erkennung eines Aufpralls anhand der Signale der Bewegungssensoren bestimmt wird, welche von mehreren möglichen Aufprallarten vorliegt, wobei als zumindest eine mögliche Aufprallart ein Offset-Aufprall definiert ist, bei welchem das Kraftfahrzeug auf ein asymmetrisch bezüglich der Fahrzeuglängsachse angeordnetes und/oder asymmetrisch bezüglich der Fahrzeuglängsachse verlaufendes Hindernis aufprallt, wird im Falle der Erkennung eines Offset-Aufpralls eine Hauptaufprallseite des Kraftfahrzeugs bestimmt und zumindest eine Schutzmaßnahme, deren Schutzwirkung im Wesentlichen genau eine Seite der Fahrgastzelle betrifft, wird in Abhängigkeit von der bestimmten Hauptaufprallseite ausgelöst.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auslösung von Schutzmaßnahmen zum Schutz der Insassen eines Kraftfahrzeugs, bei welchem von bei dem Kraftfahrzeug angeordneten Bewegungssensoren Signale geliefert werden, anhand derer ein Aufprall des Kraftfahrzeugs auf ein Hindernis erkennbar ist, und bei welchem im Falle der Erkennung eines Aufpralls anhand der Signale der Bewegungssensoren bestimmt wird, welche von mehreren möglichen Aufprallarten vorliegt, wobei als zumindest eine mögliche Aufprallart ein Offset-Aufprall definiert ist, bei welchem das Kraftfahrzeug auf ein asymmetrisch bezüglich der Fahrzeuglängsachse angeordnetes und/oder asymmetrisch bezüglich der Fahrzeuglängsachse verlaufendes Hindernis aufprallt.
  • Um das Risiko und das Ausmaß von Verletzungen der Insassen eines Kraftfahrzeugs bei Verkehrsunfällen zu minimieren, wird gemäß dem Stand der Technik eine Abstimmung der bei dem Kraftfahrzeug vorgesehenen Schutzmaßnahmen zum Schutz der Insassen, insbesondere Rückhaltemittel, nach verschieden Verfahren durchgeführt. In der Regel werden hierzu mit Hilfe von Sensoren Bewegungsgrößen an verschiedenen Stellen des Kraftfahrzeugs erfasst und zur Auswertung an eine Steuerungseinheit übertragen, durch welche im Falle eines Aufpralls (= Crash) die verfügbaren Schutzmaßnahmen geeignet zeitlich aufeinander abgestimmt ausgelöst werden.
  • Besonders schwierig sind die verfügbaren Schutzmaßnahmen bedarfsgerecht auszulösen in so genannten Offset-Crash-Situationen. Gemeint sind hiermit Crash-Situationen, in welchen das Kraftfahrzeug auf ein asymmetrisch bezüglich der Fahrzeuglängsachse angeordnetes und/oder asymmetrisch bezüglich der Fahrzeuglängsachse verlaufendes Hindernis aufprallt. Besonders kritisch sind dabei wiederum so genannte Schräg-Crash-Situationen, in denen das Kraftfahrzeug schräg auf ein starres Hindernis aufprallt. In solchen Schräg-Crash-Situationen wirken erhebliche Seitenkräfte auf das Kraftfahrzeug und somit auch auf dessen Insassen. Gegen die Folgen solcher Seitenkräfte wird insbesondere der Kopf der Insassen oft nicht oder nur ungenügend geschützt.
  • Ein Verfahren der eingangs genannten Gattung ist beispielsweise aus der DE 101 55 659 A1 der Anmelderin bekannt. Insbesondere beschreibt die DE 101 55 659 A1 ein Verfahren zum Bestimmen der für das Auslösen einer passiven Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug maßgeblichen Crashphase, bei welchem ein für die in Fahrzeuglängsrichtung wirkende Beschleunigung repräsentatives Beschleunigungssignal ermittelt wird, bei welchem mit dem Beginn der crashbedingten Verzögerung des Fahrzeugs gleichzeitig zwei Fensterintegrale gestartet werden, mit denen das Beschleunigungssignal über vorgegebene Zeitfenster summiert oder integriert wird, bei welchem das erste Zeitfenster kleiner/gleich der minimalen Auslösezeit zum Auslösen der Sicherheitseinrichtung und das zweite Zeitfenster wesentlich größer als das erste Zeitfenster ist und bei welchem als erste Crashphase der Zeitraum festgelegt wird, für den die Fensterintegrale denselben Wert besitzen und für den dieser Wert größer als ein Schwellenwert ist. Die DE 101 55 659 A1 beschäftigt sich jedoch nicht gezielt mit einer Vermeidung der oben genannten Nachteile des Stands der Technik.
  • Ein Verfahren der eingangs genannten Gattung ist auch bekannt aus der DE 101 56 083 A1 . Insbesondere beschreibt die DE 101 56 083 A1 ein Verfahren zum Untersuchen einer für das Auslösen einer passiven Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug maßgeblichen Fahrzeuglängsbewegung, bei welchem von zwei bezüglich der Fahrzeuglängsachse im Wesentlichen symmetrisch angeordneten Bewegungssensoren Signale geliefert werden, die zeitrichtig miteinander verglichen werden, und bei welchem aus dem Vergleich der beiden Signale eine Aussage über die Orientierung und/oder Art eines Hindernisses abgeleitet wird. Auch die DE 101 56 083 A1 beschäftigt sich jedoch nicht gezielt mit einer Vermeidung der oben genannten Nachteile des Stands der Technik.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren zur Auslösung von Schutzmaßnahmen zum Schutz der Insassen eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, durch welches eine verbesserte Schutzwirkung im Falle eines Offset-Aufpralls erreicht wird.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Erfindungsgemäß wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren im Falle der Erkennung eines Offset-Aufpralls eine Hauptaufprallseite des Kraftfahrzeugs bestimmt und es wird zumindest eine Schutzmaßnahme, deren Schutzwirkung im Wesentlichen genau eine Seite der Fahrgastzelle betrifft, in Abhängigkeit von der bestimmten Hauptaufprallseite ausgelöst.
  • Durch die Bestimmung der Hauptaufprallseite und ihre Berücksichtigung bei der Auslösung der Schutzmaßnahmen wird eine bedarfsgerechte Auslösung vorhandener Schutzmaßnahmen ermöglicht.
  • Die Abhängigkeit der Auslösung von der bestimmten Hauptaufprallseite kann darin bestehen, dass es von der Hauptaufprallseite abhängt, ob überhaupt eine Auslösung erfolgt, oder darin, dass die Auslösung je nach Hauptaufprallseite zu einer bestimmten Zeit und/oder in bestimmter Art und Weise erfolgt.
  • Es werden gemäß einer ersten Variante der Erfindung bei einem Aufprall nicht mehr, wie gemäß dem Stand der Technik üblich, alle bei dem Kraftfahrzeug zur Verfügung stehenden Schutzmaßnahmen, insbesondere alle vorhandenen Airbags, ausgelöst. Stattdessen werden Schutzmaßnahmen, deren Schutzwirkung im Wesentlichen genau eine Seite (z. B. die Beifahrerseite) der Fahrgastzelle betrifft, beispielsweise ein Gurtstraffer und/oder ein Front-Airbag und/oder ein Thorax-Airbag und/oder ein Kopf-Airbag, nur dann ausgelöst, wenn die bestimmte Hauptaufprallseite gleich derjenigen Seite ist, welche die Schutzwirkung der Schutzmaßnahme im Wesentlichen betrifft (hier die Beifahrerseite). Wenn hingegen die andere Fahrzeugseite (hier die Fahrerseite) als Hauptaufprallseite bestimmt wird, werden diese Schutzmaßnahmen nicht ausgelöst.
  • Selbstverständlich können die zunächst gemäß dieser Variante der Erfindung eben nicht ausgelösten Schutzmaßnahmen aber noch zu einem späteren Zeitpunkt ausgelöst werden. Hierin liegt genau die Motivation und der große Vorteil der Erfindung, denn häufig folgt auf einen ersten Aufprall ein zweiter Aufprall (Folgecrash). Bei einem solchen Folgecrash ist häufig genau diejenige Fahrzeugseite, die zunächst nicht die Hauptaufprallseite war, hauptsächlich betroffen. Bei Verfahren gemäß dem Stand der Technik stehen die bereits zuvor unnötigerweise ausgelösten seitenspezifischen Schutzmaßnahmen für einen solchen Folgecrash nicht mehr zur Verfügung. Die Erfindung hingegen ermöglicht es, die für den Folgecrash relevanten Schutzmaßnahmen bis zum tatsächlichen Bedarf im Folgecrash verfügbar zu halten.
  • Gemäß einer zweiten Variante der Erfindung werden im Falle der Erkennung eines Offset-Crashs die Schutzmaßnahmen, deren Schutzwirkung nicht die Hauptaufprallseite betrifft, zwar ebenfalls ausgelöst. Es wird jedoch in Abhängigkeit von der Hauptaufprallseite das Timing der Auslösung verändert. Insbesondere kann der Zeitpunkt der Auslösung zumindest einer Schutzmaßnahme modifiziert werden, deren Schutzwirkung nicht die Hauptaufprallseite betrifft. So kann insbesondere in Fällen, in welchen ein Fahrzeuginsasse erst beim so genannten „Rebound" auf die Nicht-Hauptaufprallseite geschleudert wird, eine verbesserte Schutzwirkung erzielt werden. Es kann jedoch alternativ oder zusätzlich auch vorteilhaft sein, den Zeitpunkt der Auslösung einer Schutzmaßnahme zu modifizieren, deren Schutzwirkung die Hauptaufprallseite betrifft.
  • Im Falle des Vorliegens einer mehrstufigen Schutzmaßnahme (mit mehreren Auslösezeitpunkten) können – sofern veränderbar – beispielsweise auch mehrere Auslösezeitpunkte in Abhängigkeit von der Hauptaufprallseite verändert werden.
  • Bei der zweiten Variante der Erfindung erfolgt typischerweise die Auslösung einer ersten Schutzmaßnahme, deren Schutzwirkung im Wesentlichen genau eine erste Seite der Fahrgastzelle betrifft, in Abhängigkeit von der bestimmten Hauptaufprallseite zeitlich versetzt gegenüber der Auslösung einer zweiten Schutzmaßnahme, deren Schutzwirkung im Wesentlichen genau die andere Seite der Fahrgastzelle betrifft. Insbesondere erfolgt typischerweise die Auslösung einer ersten Schutzmaßnahme, deren Schutzwirkung im Wesentlichen die Hauptaufprallseite betrifft, zeitlich versetzt gegenüber der Auslösung einer zweiten Schutzmaßnahme, deren Schutzwirkung nicht die Hauptaufprallseite betrifft.
  • Gemäß einer dritten Variante der Erfindung wird in Abhängigkeit von der Hauptaufprallseite die Art und Weise der Auslösung zumindest einer Schutzmaßnahme verändert. Beispielsweise kann bei einer Schutzmaßnahme, die hinsichtlich ihrer Intensität veränderbar ist, diese Intensität in Abhängigkeit von der Hauptaufprallseite modifiziert werden. Bei einer mehrstufigen Schutzmaßnahme mit mehreren Auslösezeitpunkten können – sofern veränderbar – beispielsweise evtl. zusätzlich zu den einzelnen Auslösezeitpunkten auch die Intensitäten der einzelnen Stufen verändert werden. So kann ein optimal auf den vorliegenden Crash abgestimmter Insassen-Schutz bewirkt werden.
  • Vorzugsweise wird bei jeder der genannten Varianten der Erfindung nur dann eine tatsächliche Berücksichtigung der Hauptaufprallseite hinsichtlich der Auslösung der Schutzmaßnahmen vorgenommen, wenn die Hauptaufprallseite zweifelsfrei und eindeutig oder zumindest mit einer gewissen Zuverlässigkeit bestimmt werden konnte. Bestehen hingegen Zweifel oder schlägt die Bestimmung der Hauptaufprallseite gar fehl, wird auf ein konventionelles Auslöseverfahren zurückgegriffen. Insofern wird die Schutzwirkung in solchen Fällen nicht gegenüber dem Stand der Technik verschlechtert.
  • Zur Bestimmung der Hauptaufprallseite wird im Falle der Erkennung eines Offset-Aufpralls vorzugsweise die Differenz zweier Signale, die von zwei bezüglich der Fahrzeuglängsachse symmetrisch angeordneten Bewegungssensoren geliefert werden, zu zumindest einem Zeitpunkt ausgewertet.
  • Als Signale können dabei die unmittelbaren Mess-Signale der Sensoren verwendet werden. Die Mess-Signale können jedoch auch signaltechnisch aufbereitet bzw. weiterverarbeitet werden. So können beispielsweise in an sich bekannter Weise Spektralfilterungen vorgenommen werden und/oder Integrale, Doppelintegrale und/oder Fensterintegrale gebildet werden. Als Signale im obigen Sinne dienen dann die Ergebnis-Signale der Signalaufbereitung bzw. Signalverarbeitung. Vorzugsweise werden die Signale, aus denen die Differenz gebildet wird, durch gleichartige Algorithmen aufbereitet und die Differenzbildung erfolgt durch zeitrichtigen Vergleich.
  • Die nachfolgend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung, welche auf dem Ansatz der Auswertung der Differenz zweier Signale, die von zwei bezüglich der Fahrzeuglängsachse symmetrisch angeordneten Bewegungssensoren geliefert werden, beruhen, beinhalten bereits an sich erfinderische Elemente, denn sie ermöglichen jeweils eine besonders einfache und dennoch zuverlässige Bestimmung der Hauptaufprallseite.
  • Unter der Ausdrucksweise, dass die Differenz zu einem bestimmten Zeitpunkt „ausgewertet" wird, ist dabei zu verstehen, dass der auf diesen Zeitpunkt bezogene Wert der Differenz ausgewertet wird. Die tatsächliche Auswertung im Sinne der Weiterverarbeitung und/oder des Ziehens von Schlüssen aus einem dem Wert der Differenz kann auch erst später erfolgen. Unter der Auswertung der Differenz zu einem bestimmten Zeitpunkt ist somit auch der Fall zu verstehen, dass ein Wert zu diesem Zeitpunkt bestimmt, zwischengespeichert und später ausgewertet wird.
  • Im einfachsten Fall wird die Differenz zu genau einem Zeitpunkt ausgewertet. Diese überraschend einfache Vorgehensweise ermöglicht eine besonders schnelle und dennoch in vielen Fällen zuverlässige Bestimmung der Hauptaufprallseite. Als Zuverlässigkeitsmaß ist in diesem Fall vorzugsweise der Betrag der Differenz zum Auswertungszeitpunkt heranzuziehen. Es wird dann also eine Hauptaufprallseite als bestimmt angesehen, wenn die Differenz zum Auswertungszeitpunkt ein auf diese Hauptaufprallseite hinweisendes Vorzeichen besitzt und der Betrag der Differenz zum Auswertungszeitpunkt einen bestimmten Schwellenwert überschreitet. Ist der Schwellenwert hingegen unterschritten, wird die Bestimmung der Hauptaufprallseite als fehlgeschlagen angesehen.
  • Vorzugsweise wird der genau eine Zeitpunkt sehr früh nach der ersten Erkennung eines Aufpralls gewählt, denn insbesondere anhand der Werte der Differenz in einer solch frühen Phase kann die Hauptaufprallseite noch zuverlässig durch ein solch einfaches Auswertungsverfahren erkannt werden. Dies gilt erstaunlicherweise für verschiedenste Arten von Offset-Crashs, d. h. für verschiedene Nachgiebigkeiten des Crash-Hindernisses und für verschiedene Aufprallwinkel. Bekannte Auswertungsansätze gehen in der Regel davon aus, dass die Differenz mit zunehmender Crash-Dauer ansteigt und dass ein zuverlässigeres Ergebnis durch kontinuierliche Beobachtung bzw. Auswertung der Differenz oder durch Betrachtung der Differenz zu einem späteren Zeitpunkt erhalten werden kann. Diese in vielen Fällen zutreffende Sichtweise führt jedoch in zwar seltenen, jedoch keineswegs zahlenmäßig zu vernachlässigenden Sonderfällen zu fehlerhaften Ergebnissen. Ursache solcher fehlerhafter Ergebnisse kann beispielsweise der nicht vorhersagbare Bruch von Fahrzeugstrukturen im Verlaufe des Crashs sein. Zuverlässiger ist daher überraschenderweise – denn es widerspricht der verbreiteten und für den „regulären" Fall auch bewährten Sichtweise – die einmalige Auswertung der Differenz zu einem einzigen sehr frühen Zeitpunkt. Versuche haben gezeigt, dass bei solchem Vorgehen erstaunlicherweise selbst bei Verwendung eines geringen Schwellenwerts, den der Betrag der Differenz überschreiten muss, um eine Hauptaufprallseite eindeutig zu signalisieren, höchst zuverlässige Ergebnisse erzielbar sind. Vorzugsweise wird der genau eine frühe Zeitpunkt bei etwa drei Millisekunden, jedenfalls aber bei weniger als vier Millisekunden nach Erkennung eines Aufpralls gewählt. Der Zeitpunkt liegt dann noch in der gemäß DE 101 55 659 A1 definierten ersten Crashphase, typischerweise sogar in deren erster Hälfte.
  • Die Auswertung zu einem solch frühen Zeitpunkt ist auch deshalb ungewöhnlich und überraschend, da zu einem solch frühen Zeitpunkt in der Regel noch gar nicht feststeht, ob der Aufprall überhaupt als Offset-Aufprall zu klassifizieren ist und ob insofern überhaupt eine Hauptaufprallseite zu bestimmen und bei der Auslösung von Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen ist. Außerdem können je nach verwendetem Verfahren auch noch verschiedene Unterklassen eines Offset-Aufpralls unterschieden werden, bei denen unterschiedliche Algorithmen zur Bestimmung einer Hauptaufprallseite zur Anwendung kommen. Auch die Klassifizierung nach solchen Unterklassen kann derart früh im Crash-Verlauf in der Regel noch nicht erfolgen. Da das Kriterium vorliegend aber derart einfach gewählt ist, dass zur Auswertung der Differenz zunächst nur ein einziger Wert der Differenz bestimmt werden muss, kann der bestimmte Wert gegebenenfalls auch ohne großen technischen Aufwand zunächst nur zwischengespeichert und erst später weiterverarbeitet werden.
  • Zur zusätzlichen Absicherung und Steigerung der Zuverlässigkeit des Verfahrens kann gegebenenfalls eine Auswertung der Differenz noch zu einem zweiten späteren Zeitpunkt stattfinden. Die Differenz wird in einem solchen Fall also zu genau zwei Zeitpunkten ausgewertet, von denen genau einer innerhalb von weniger als vier Millisekunden nach der Erkennung eines Aufpralls liegt. Typischerweise wird jeder der auszuwertenden Differenzwerte zur Prüfung eines wesentlichen Kriteriums bei der Bestimmung der Hauptaufprallseite herangezogen. Da dann zwei Kriterien zur Verfügung stehen, kann ein eventuelles Zuverlässigkeitsmaß, das für jedes einzelne Kriterium herangezogen wird (z. B. Schwellenwert, den der Betrag der Differenz bei der ersten Auswertung überschreiten muss) geringer gewählt werden, als wenn nur ein Kriterium geprüft würde. Es kann somit die Anzahl der Fälle reduziert werden, in denen eine Bestimmung der Hauptaufprallseite fehlschlägt, ohne aber das Risiko einer fehlerhaften Bestimmung zu erhöhen.
  • Auch die Auswertung der Differenz zu zwei Zeitpunkten ist technisch noch sehr einfach zu bewerkstelligen. Es können gegebenenfalls auch beide Differenzwerte ohne großen technischen Aufwand zunächst nur bestimmt und für eine spätere Weiterverarbeitung zwischengespeichert werden.
  • Vorzugsweise liegt im Fall der Auswertung zu zwei Zeitpunkten der zweite Zeitpunkt zeitlich weit genug von dem ersten Zeitpunkt entfernt, um zusätzliche physikalische Aspekte zu erfassen. Hierzu sollte der zweite Zeitpunkt gemäß einer bevorzugten Ausführungsform mindestens 15 Millisekunden nach der ersten Erkennung des Aufpralls gewählt werden.
  • Vorzugsweise liegt der zweite Zeitpunkt jedoch auch früh genug, um einerseits rechtzeitig für eine benötigte Auslöseentscheidung zur Verfügung zu stehen und andererseits keine irreführenden Resultate zu liefern in den oben bereits angesprochenen Sonderfällen, in welchen die Differenz bereits nach kurzer Zeit nicht mehr ansteigt, sondern mit zunehmender Crash-Dauer sogar wieder abnimmt. Eine besonders zuverlässige Bestimmung der Hauptaufprallseite ist möglich, wenn der erste Zeitpunkt bei weniger als vier Millisekunden ab Ersterkennung des Aufpralls und der zweite Zeitpunkt zwischen 15 und 25 Millisekunden ab Ersterkennung des Aufpralls liegt. Der zweite Zeitpunkt liegt somit noch mit ausreichender Sicherheit vor einer in den bereits angesprochenen Sonderfällen manchmal auftretenden Vorzeichenumkehr der Differenz.
  • Wie bereits bei der oben beschriebenen Auswertung zu nur genau einem Zeitpunkt kann auch bei der Auswertung der Differenz zu genau zwei Zeitpunkten jeweils lediglich das Vorzeichen der Differenz berücksichtigt werden. Zur Erhöhung der Zuverlässigkeit einer gegebenenfalls getroffenen Entscheidung kann zudem jeweils das betragsmäßige Überschreiten eines vorgegebenen Schwellenwerts geprüft werden. Dabei können sich die Schwellenwerte für den Differenzwert zum ersten Zeitpunkt und den Differenzwert zum zweiten Zeitpunkt auch unterscheiden. So kann besonderen Signalverläufen, die sich aus bestimmten Fallgruppen von Crashs ableiten lassen, noch besser Rechnung getragen werden.
  • Zur zusätzlichen Absicherung und Steigerung der Zuverlässigkeit des Verfahrens kann gegebenenfalls eine Auswertung der zur Verfügung stehenden Sensorsignale hinsichtlich weiterer Kriterien vorgenommen werden. Beispielsweise kann die Differenz auch über einen bestimmten Zeitraum, beispielsweise eine bestimmte Crash-Phase, integriert werden. Ein solches Integral kann dann ebenfalls hinsichtlich Vorzeichen und Betrag ausgewertet werden, um die Hauptaufprallseite zu bestimmen.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zusätzlich zu einzelnen oder mehreren der oben genannten Maßnahmen im Falle der Erkennung eines Offset-Aufpralls anhand der Signale der bei dem Kraftfahrzeug angeordneten Bewegungssensoren eine weitere Unterscheidung hinsichtlich der Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses getroffen. Ein Verfahren hierzu ist an sich insbesondere aus der DE 101 56 083 A1 bekannt.
  • Besonders vorteilhaft ist das weitere Treffen einer solchen Unterscheidung in Kombination mit einer Bestimmung der Hauptaufprallseite durch Auswertung der Differenz zweier Signale, die von zwei bezüglich der Fahrzeuglängsachse symmetrisch angeordneten Bewegungssensoren geliefert werden.
  • Durch die Kombination dieser Verfahrensschritte lässt sich ein besonders vorteilhaftes Gesamtverfahren schaffen. Eine erste mögliche Synergie der genannten Verfahrensschritte besteht bereits darin, dass für unterschiedliche Nachgiebigkeiten und/oder Orientierungen des Hindernisses bereits an sich unterschiedliche Auslösealgorithmen vorgesehen sind, in denen eine erfindungsgemäß bestimmte Hauptaufprallseite auf unterschiedliche Art und Weise berücksichtigt wird.
  • Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn sogar die Bestimmung der Hauptaufprallseite in Abhängigkeit von der Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses erfolgt. Eine bevorzugte Ausführungsform einer solchen Kombination der beiden genannten Verfahrensschritte wird im Folgenden beschrieben.
  • Vorzugsweise wird die Differenz zu genau zwei Zeitpunkten bestimmt, wobei der Wert der Differenz zum ersten der beiden Zeitpunkte unabhängig von der Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses zur Bestimmung der Hauptaufprallseite ausgewertet wird, während der Wert der Differenz zum zweiten Zeitpunkt nur dann zur Bestimmung der Hauptaufprallseite ausgewertet wird, wenn die Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses vorgegebenen Kriterien entspricht.
  • Diese Vorgehensweise trägt in besonders vorteilhafter Art und Weise den oben bereits genannten Sonderfällen Rechnung, in welchen die Differenz bereits nach kurzer Zeit nicht mehr ansteigt, sondern mit zunehmender Crash-Dauer sogar wieder abnimmt und gegebenenfalls sogar ihr Vorzeichen wechselt. Anhand der genannten Kriterien können diese Sonderfälle gezielt ausgeschlossen werden, denn die Sonderfälle treten insbesondere auf bei bestimmten Nachgiebigkeiten bzw. Orientierungen des Hindernisses, auf welches das Kraftfahrzeug aufprallt. Wenn also die Gefahr besteht, dass ein solcher Sonderfall vorliegt, erfolgt keine Auswertung der Differenz zu einem zweiten Zeitpunkt. Wenn hingegen nicht die Gefahr besteht, dass ein solcher Sonderfall vorliegt, kann auch der zweite – auf einen späteren Zeitpunkt bezogene – Differenzwert ausgewertet werden, um eine noch höhere Zuverlässigkeit zu erreichen. Ob ein solcher Sonderfall vorliegen könnte, kann durch die genannte Unterscheidung hinsichtlich der Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses festgestellt oder zumindest abgeschätzt werden.
  • Die genannten Sonderfälle treten überwiegend dann auf, wenn der Aufprall schräg auf ein starres Hindernis erfolgt. Deshalb kann es vorteilhaft sein, die genannten Kriterien so vorzugeben, dass Fälle ausgeschlossen werden, in welchen der Aufprall schräg auf ein starres Hindernis erfolgt.
  • Wenn es gelingt, die genannten Sonderfälle durch die Vorgabe solcher Kriterien wirkungsvoll hinsichtlich der Auswertung zu einem zweiten Zeitpunkt auszuschließen, kann der zweite Zeitpunkt der Auswertung besonders spät festgelegt werden, was wiederum im „regulären" Fall eine besonders zuverlässige Aussage über die Hauptaufprallseite erlaubt.
  • Ersatzweise kann in den durch die Kriterien ausgeschlossenen Fällen – statt der Auswertung der Differenz zu einem zweiten Zeitpunkt – ein Alternativkriterium zur Bestimmung der Hauptaufprallseite herangezogen werden. Beispielsweise kann es sich dabei um das Ergebnis einer Auswertung eines Lateralbewegungssignal handeln. Zur Gewinnung dieses Lateralbewegungssignals kann zumindest ein Bewegungssensor bei dem Kraftfahrzeug vorgesehen sein, der ein Signal liefert, welches eine Bewegung des Sensors in lateraler Fahrzeugrichtung betrifft. Vorzugsweise handelt es sich dabei um einen der Bewegungssensoren, der auch ein Bewegungssignal in Fahrzeuglängsrichtung liefert. Es wird dann kein zusätzlicher Sensor benötigt. Sofern die Auswertung des Lateralbewegungssignals bei derselben Steuerungseinheit erfolgt wie die Auswertung des von diesem Sensor gelieferten Bewegungssignals in Fahrzeuglängsrichtung – was vorzugsweise der Fall ist – wird auch keine zusätzliche Signalverbindung benötigt, sondern es kann gegebenenfalls eine einzige Signalverbindung zur Übertragung sowohl des Lateralbewegungssignals als auch des Bewegungssignals in Fahrzeuglängsrichtung dienen. Es kann sich bei dem Sensor, der das Lateralbewegungssignal liefert, insbesondere auch um einen oder mehrere Sensoren handeln, die bezüglich der Fahrzeuglängsachse paarweise symmetrisch angeordnet sind und deren Differenz zur Bestimmung der Hauptaufprallseite ausgewertet wird. Wahlweise kann jedoch auch ein zusätzlicher ein Lateralbewegungssignal liefernder Sensor bei dem Kraftfahrzeug vorgesehen sein.
  • Das Lateralbewegungssignal kann je nach Ausführungsform des Verfahrens bei jedem Crash oder nur in bestimmten Fällen zur Bestimmung der Hauptaufprallseite ausgewertet werden. Vorzugsweise wird es nur dann zur Bestimmung der Hauptaufprallseite ausgewertet, wenn die Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses vorgegebenen Kriterien entspricht.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Auswertung des Lateralbewegungssignals insbesondere dann erfolgt, wenn einer der genannten Sonderfälle vorliegt. Zum einen steht dann nämlich die Auswertung der Differenz zum zweiten Zeitpunkt – wie oben beschrieben – unter Umständen nicht zur Verfügung und die Auswertung des Lateralbewegungssignals kann – wie oben bereits angedeutet – ein Alternativkriterium liefern. Zum anderen tritt gerade in solchen Sonderfällen häufig eine besonders deutliche Lateralbewegung auf, weshalb die Auswertung des Lateralbewegungssignals dann besonders aussagekräftige Ergebnisse zu liefern vermag.
  • Die Kriterien hinsichtlich Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses, nach welchen sich richtet, ob das Lateralbewegungssignal ausgewertet wird, müssten demnach vorteilhafterweise in etwa invers, vorzugsweise sogar genau invers ausgelegt werden zu den Kriterien, nach welchen sich gegebenenfalls richtet, ob eine Auswertung der Differenz zu einem zweiten Zeitpunkt erfolgt. Die Kriterien für die Auswertung des Lateralbewegungssignals sollten also insbesondere den Fall einschließen, dass der Aufprall schräg auf ein starres Hindernis erfolgt. Vorzugsweise wird dann je nach Ergebnis der Prüfung dieser Kriterien entweder eine Auswertung der Differenz zu einem zweiten Zeitpunkt vorgenommen oder das Lateralbewegungssignal ausgewertet.
  • Eine Auswertung des Lateralbewegungssignals kann jedoch auch einfach zusätzlich zur Auswertung der Differenz zu einem zweiten Zeitpunkt erfolgen, wenn die Kriterien für die Auswertung des Lateralbewegungssignals erfüllt sind.
  • Im Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Daraus ergeben sich weitere Details, bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung. Im Einzelnen zeigen
  • 1 einen Gesamtalgorithmus zur Bestimmung einer Hauptaufprallseite bei einem Aufprall eines Kraftfahrzeugs auf ein Hindernis,
  • 2 einen Teilalgorithmus zur Bestimmung der Hauptaufprallseite im Fall eines Aufpralls auf ein nachgiebiges (weiches) Hindernis und
  • 3 einen Teilalgorithmus zur Bestimmung der Hauptaufprallseite im Fall eines schrägen Aufpralls auf ein unnachgiebiges (hartes) Hindernis.
  • Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel für die Bestimmung einer Hauptaufprallseite für ein Verfahren zur Auslösung von Schutzmaßnahmen zum Schutz der Insassen eines Kraftfahrzeugs im Falle eines Aufpralls des Kraftfahrzeugs auf ein Hindernis beschrieben.
  • Bei dem Kraftfahrzeug sind Bewegungssensoren angeordnet, die Signale liefern, anhand derer in an sich bekannter Weise ein Aufprall des Kraftfahrzeugs auf ein Hindernis erkennbar ist.
  • Im Falle der Erkennung eines Aufpralls wird anhand der Signale der Bewegungssensoren bestimmt, welche von mehreren möglichen Aufprallarten vorliegt. Eine mögliche Aufprallart ist dabei ein so genannter Offset-Aufprall, bei welchem das Kraftfahrzeug auf ein asymmetrisch bezüglich der Fahrzeuglängsachse angeordnetes und/oder asymmetrisch bezüglich der Fahrzeuglängsachse verlaufendes Hindernis aufprallt.
  • Im Falle der Erkennung eines solchen Offset-Aufpralls wird eine weitere Differenzierung vorgenommen. Dazu wird auf die nachfolgend beschriebene Art und Weise eine Hauptaufprallseite des Kraftfahrzeugs bestimmt.
  • Um einen verbesserten Insassenschutz zu gewährleisten, werden mehrere Schutzmaßnahmen des Kraftfahrzeugs, deren Schutzwirkung im Wesentlichen genau eine Seite der Fahrgastzelle betrifft (im vorliegenden Beispiel die beiden Kopf-Airbags auf Fahrer- und Beifahrerseite), in Abhängigkeit von der bestimmten Hauptaufprallseite ausgelöst. Die Abhängigkeit besteht darin, dass der Kopf-Airbag auf der Nicht-Hauptaufprallseite im Falle des Aufpralls auf ein weiches Hindernis verzögert gegenüber dem Kopf-Airbag auf der Hauptaufprallseite ausgelöst wird. Im Falle eines Schräg-Aufpralls auf ein hartes Hindernis wird zunächst nur der Kopf-Airbag auf der Hauptaufprallseite ausgelöst, wodurch der Kopf-Airbag auf der Nicht-Hauptaufprallseite für den Insassenschutz bei einem Folgecrash verfügbar bleibt.
  • Wenn eine Hauptaufprallseite nicht mit hoher Zuverlässigkeit erkannt werden kann, erfolgt (vorsichtshalber) gar keine Berücksichtigung einer Hauptaufprallseite bei der Auslösung der Schutzmaßnahmen. So wird der Erkenntnis Rechnung getragen, dass eine auf eine fehlerhafte Bestimmung der Hauptaufprallseite gestützte Berücksichtigung unbedingt zu vermeiden ist. Kann eine Hauptaufprallseite nicht mit hoher Zuverlässigkeit erkannt werden, wird daher ein konventioneller Auslösealgorithmus angewendet.
  • 1 zeigt den Gesamtalgorithmus zur Bestimmung der Hauptaufprallseite. Der Algorithmus wird gestartet, sobald anhand der Signale der Bewegungssensoren des Kraftfahrzeugs (oder auch anhand anderer Sensoren, etwa anhand zusätzlich vorgesehener Pre-Crash-Sensoren) erkannt wird, dass ein Crash aufgetreten ist.
  • Nach dem Start des Algorithmus in Schritt A werden in Schritt B1 gemäß der Lehre der DE 101 55 659 A1 drei Crash-Phasen bestimmt (CP1 = frühe Phase bis ca. 10 ms, CP2 = mittlere Phase beginnend mit dem Ende von CP1 bis ca. 26 ms, CP3 = späte Phase beginnend mit dem Ende von CP2 bis Crash-Ende).
  • Im Schritt B2 wird anhand der in Schritt A bestimmten Crash-Phasen und der in diesen Crash-Phasen vorliegenden Signale der Bewegungssensoren bestimmt, ob es sich bei dem Aufprall um einen Offset-Aufprall handelt.
  • Im Schritt B3 wird anhand der in Schritt A bestimmten Crash-Phasen und der in diesen Crash-Phasen vorliegenden Signale der Bewegungssensoren bestimmt, ob es sich bei dem Aufprall um einen Aufprall gegen ein nachgiebiges (weiches) Hindernis handelt.
  • Im Schritt B4 wird anhand der in Schritt A bestimmten Crash-Phasen und der in diesen Crash-Phasen vorliegenden Signale der Bewegungssensoren bestimmt, ob es sich insbesondere um einen Offset-Schräg-Aufprall handelt, bei welchem das Kraftfahrzeug schräg auf ein im Wesentlichen unnachgiebiges (hartes) Hindernis aufprallt.
  • Die Gewinnung der Aussagen, die in den oben genannten Schritten B2 und B4 zu gewinnen sind, kann beispielsweise gemäß den technischen Lehren der DE 101 55 659 A1 und/oder der DE 101 56 083 A1 erfolgen. Auf Details zu den erforderlichen Arbeitsschritten zur Gewinnung der Aussagen wird hier daher nicht im Detail eingegangen. Selbstverständlich kann die Gewinnung der Aussagen in den Schritten B2 bis B4 auch auf andere Art und Weise erfolgen. Entscheidend für die weitere Verarbeitung gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist lediglich das letztendliche Vorliegen der Aussagen.
  • Bei dem Kraftfahrzeug sind – unter anderem zum Zweck der Bestimmung der Hauptaufprallseite bei einem Offset-Crash – zwei bezüglich der Fahrzeuglängsachse symmetrisch angeordnete Bewegungssensoren angeordnet. Die Signale, die von diesen Sensoren geliefert werden, werden typischerweise ohnehin bereits für die Gewinnung der Aussagen in den obigen Schritten B2 und B4 verwendet.
  • Für eine spätere Bestimmung der Hauptaufprallseite werden im Schritt C1 zu zwei Zeitpunkten die Werte der Signale dieser symmetrisch angeordneten Bewegungssensoren sowie der jeweilige Wert der Differenz der Signale bestimmt und zwischengespeichert. Die Bestimmung und Zwischenspeicherung der Differenz erfolgt zu einem Zeitpunkt t1, der mit nur drei Millisekunden ab Crash-Erkennung sehr nahe am Algorithmus-Start liegt und zu einem Zeitpunkt t2, der wesentlich später liegt, nämlich 8 Millisekunden nach Ende der Crashphase CP1 (und somit ca. 18 Millisekunden nach Crash-Erkennung). Als Ergebnis des Schritts C1 stehen die Differenzwerte u_Ir_t1 (Differenz links/rechts zum Zeitpunkt t1) und u_Ir_t2 (Differenz links/rechts zum Zeitpunkt t2) zur Verfügung.
  • Zur besseren Übersicht ist der Schritt C1 in 1 sequenziell zu den Schritten B1 bis B4 dargestellt. Selbstverständlich kann der Schritt C1 aber bereits bearbeitet werden, bevor die Schritte B1 bis B4 abgeschlossen sind. Dies ist sogar der Regelfall.
  • Dasselbe gilt für den Schritt C2. Dieser findet begleitend zur ersten Crash-Phase CP1 statt. Während dieser ersten Crash-Phase CP1 werden – in 1 repräsentiert durch den Schritt C2 – die einzelnen, vorliegend im Millisekunden-Takt bestimmten, Werte der Differenz der beiden symmetrisch angeordneten Bewegungssensoren aufsummiert. Diese Aufsummierung zeitdiskret erfasster Werte entspricht einer Integralbildung der Differenz über die erste Crashphase CP1. Als Ergebnis des Schritts C2 steht der Summenwert u_Ir_sum zur Verfügung.
  • In den Schritten D1 und D2 werden die zuvor in den Schritten B2 bis B4 gewonnenen Aussagen ausgewertet.
  • In Schritt D1 wird abgefragt, ob ein Offset-Aufprall vorliegt und ob dieser gegen ein weiches Hindernis erfolgt. Falls ein Offset-Aufprall gegen ein weiches Hindernis vorliegt (Ausgang „+" bei Schritt D1) wird übergegangen zum Schritt E1. In diesem erfolgt gemäß dem Teilalgorithmus in 2 die Bestimmung der Hauptaufprallseite für den Fall „Offset-Aufprall auf ein weiches Hindernis".
  • Falls kein Offset-Aufprall gegen ein weiches Hindernis vorliegt (Ausgang „–" bei Schritt D1) wird übergegangen zur nächsten Abfrage in Schritt D2. In Schritt D2 wird abgefragt, ob ein Offset-Aufprall vorliegt, der schräg gegen ein hartes Hindernis erfolgt. Trifft dies zu (Ausgang „+" bei Schritt D2), wird übergegangen zum Schritt E2, in welchem gemäß dem Teilalgorithmus in 3 die Bestimmung der Hauptaufprallseite für den Fall „Schräg-Aufprall auf ein hartes Hindernis". Liegt hingegen kein Offset-Aufprall schräg auf ein hartes Hindernis vor (Ausgang „–" bei Schritt D2), wird in Schritt E3 festgelegt, dass die weitere Verarbeitung ohne eine Bestimmung einer Hauptaufprallseite bzw. eine Differenzierung in Abhängigkeit von einer Hauptaufprallseite erfolgt.
  • Auf die Schritte E1, E2 und E3 folgt jeweils das Ende (Block F in 1) des hier beschriebenen Algorithmus zur Bestimmung einer Hauptaufprallseite. Die von dem hier beschriebenen Algorithmus gegebenenfalls bestimmte Hauptaufprallseite steht nun für die bedarfsorientierte Auslösung der bei dem Kraftfahrzeug vorgesehenen Schutzmaßnahmen zur Verfügung.
  • 2 stellt den Teilalgorithmus dar, der im Schritt E1 gemäß 1 abläuft, d. h. wenn der Fall „Offset-Aufprall auf ein weiches Hindernis" erkannt wurde.
  • Nach dem Start des Teilalgorithmus (Block 1 in 2) werden in Schritt 11 aus einem Speicher mehrere Schwellenwerte ausgelesen, die für den vorliegenden Teilalgorithmus vorgesehen sind. Es sind dies Schwellenwerte, mit denen nachfolgend jeweils der Betrag der in Schritt C1 und C2 gespeicherten Werte u_Ir_t1 und u_Ir_t2 und u_Ir_sum verglichen wird.
  • Die Schwellenwerte, mit denen u_Ir_t1 und u_Ir_t2 verglichen werden, dienen als Zuverlässigkeitsmaß für die Bestimmung der Hauptaufprallseite.
  • Der Schwellenwert, mit dem der Summenwert u_Ir_sum verglichen wird, dient zur Prüfung eines Mindestwerts des Summenwerts, da bei sehr kleinen Signalwerten eine Hauptaufprallseite nicht mit ausreichender Zuverlässigkeit bestimmbar ist.
  • In Schritt 21 wird geprüft, ob der Summenwert u_Ir_sum den entsprechenden Schwellenwert überschreitet.
  • In Schritt 22 wird geprüft, ob der Differenzwert u_Ir_t1 den entsprechenden Schwellenwert überschreitet.
  • In Schritt 23 wird geprüft, ob der Differenzwert u_Ir_t2 den entsprechenden Schwellenwert überschreitet. Es wird im vorliegenden Teilalgorithmus also eine Auswertung der Differenz zu zwei Zeitpunkten vorgenommen.
  • Sind alle Kriterien 21, 22, 23 erfüllt (jeweils Ausgang „+"), so wird daraus gefolgert, dass die linke Fahrzeugseite die Hauptaufprallseite ist (Schritt 41). Ist auch nur eines der Kriterien nicht erfüllt (jeweils Ausgang „–"), so wird übergegangen zur Prüfung, ob die rechte Seite die Hauptaufprallseite ist.
  • Zur Prüfung, ob die rechte Seite die Hauptaufprallseite ist, wird in Schritt 31 geprüft, ob der negative Summenwert –u_Ir_sum den entsprechenden negativen Schwellenwert unterschreitet. In Schritt 32 wird geprüft, ob der negative Differenzwert –u_Ir_t1 den entsprechenden negativen Schwellenwert unterschreitet. In Schritt 33 wird geprüft, ob der negative Differenzwert –u_Ir_t2 den entsprechenden negativen Schwellenwert unterschreitet. Die Schritte 31 bis 33 entsprechen hinsichtlich der Prüfung des jeweiligen Betrags genau den Schritten 21 bis 23.
  • Sind alle Kriterien 31, 32, 33 erfüllt (jeweils Ausgang „+"), so wird daraus gefolgert, dass die rechte Fahrzeugseite die Hauptaufprallseite ist (Schritt 43). Ist auch nur eines der Kriterien 31, 32, 33 nicht erfüllt (jeweils Ausgang „–"), so wird gefolgert, dass eine Hauptaufprallseite nicht mit ausreichender Zuverlässigkeit bestimmbar ist. In Schritt 42 wird dementsprechend veranlasst, dass die weitere Auslösung von Schutzmaßnahmen nicht in Abhängigkeit von einer Hauptaufprallseite erfolgt.
  • Auf die Schritte 41, 42, 43 folgt jeweils das Ende (Block 51) des Teilalgorithmus für den Fall „Offset-Aufprall auf ein weiches Hindernis".
  • 3 stellt den Teilalgorithmus dar, der im Schritt E2 gemäß 1 abläuft, d. h. wenn der Fall „Schräg-Aufprall auf ein hartes Hindernis" erkannt wurde.
  • Nach dem Start des Teilalgorithmus (Block 101 in 3) werden in Schritt 111 aus einem Speicher mehrere Schwellenwerte ausgelesen, die für den vorliegenden Teilalgorithmus vorgesehen sind. Zwei dieser drei Schwellenwerte sind – wie auch beim Teilalgorithmus gemäß 2 – Schwellenwerte, mit denen nachfolgend jeweils der Betrag der in Schritt C1 und C2 gespeicherten Werte u_Ir_t1 und u_Ir_sum verglichen wird. Allerdings wird beim vorliegenden Teilalgorithmus kein Schwellenwert ausgelesen, mit dem der zweite Differenzwert u_Ir_t2 zu vergleichen wäre. Stattdessen wird ein Schwellenwert ausgelesen, mit dem zumindest ein Wert eines Lateralbewegungssignals verglichen wird (siehe nachfolgende Beschreibung zu Schritt 123).
  • Die Schwellenwerte, mit denen jeweils der Betrag der in Schritt C1 und C2 gespeicherten Werte u_Ir_t1 und u_Ir_sum verglichen wird, unterscheiden sich von denen des zuvor anhand von 2 beschriebenen Teilalgorithmus für den Fall „Offset-Aufprall auf ein weiches Hindernis".
  • In Schritt 121 wird geprüft, ob der Summenwert u_Ir_sum den entsprechenden Schwellenwert überschreitet.
  • In Schritt 122 wird geprüft, ob der Differenzwert u_Ir_t1 den entsprechenden Schwellenwert überschreitet.
  • In Schritt 123 wird – abweichend vom Teilalgorithmus für den Fall eines weichen Hindernisses – nun nicht ein zweiter Differenzwert ausgewertet. Stattdessen wird ein Wert Y_dv2 eines Lateralbewegungssignals ausgewertet und hierzu mit einem entsprechenden Schwellenwert verglichen. Der Wert Y_dv2 kann gegebenenfalls erst an dieser Stelle des Gesamt-Algorithmus gewonnen werden. Vorzugsweise wird er jedoch bereits zu einem früheren Zeitpunkt gewonnen und für eine eventuelle Auswertung an dieser Stelle des Gesamt-Algorithmus zwischengespeichert. Insofern könnte seine Gewinnung und Zwischenspeicherung sinngemäß auch dem Schritt C1 in 1 zugeordnet werden. Der Wert Y_dv2 wird durch einen bei dem Kraftfahrzeug vorgesehenen Querbeschleunigungssensor gewonnen. Er steht für einen Geschwindigkeitsabbau in lateraler Richtung (Y-Richtung) des Kraftfahrzeugs.
  • Der Schwellenwert, mit dem Y_dv2 verglichen wird, dient somit als Maß für die Erkennung einer starken Lateralbeschleunigung des Kraftfahrzeugs in Folge eines Schräg-Aufpralls.
  • Sind alle Kriterien 121, 122, 123 erfüllt (jeweils Ausgang „+"), so wird daraus gefolgert, dass die linke Fahrzeugseite die Hauptaufprallseite ist (Schritt 141). Ist auch nur eines der Kriterien nicht erfüllt (jeweils Ausgang „–"), so wird übergegangen zur Prüfung, ob die rechte Seite die Hauptaufprallseite ist.
  • Dabei wird in Schritt 131 geprüft, ob der negative Summenwert –u_Ir_sum den entsprechenden negativen Schwellenwert unterschreitet. In Schritt 132 wird geprüft, ob der negative Differenzwert –u_Ir_t1 den entsprechenden negativen Schwellenwert unterschreitet. In Schritt 133 wird geprüft, ob der negative Lateralbeschleunigungswert –Y_dv2 den entsprechenden negativen Schwellenwert unterschreitet. Die Schritte 131 bis 133 entsprechen hinsichtlich der Prüfung des jeweiligen Betrags also genau den Schritten 121 bis 123.
  • Sind alle Kriterien 131, 132, 133 erfüllt (jeweils Ausgang „+"), so wird daraus gefolgert, dass die rechte Fahrzeugseite die Hauptaufprallseite ist (Schritt 143). Ist auch nur eines der Kriterien nicht erfüllt (jeweils Ausgang „–"), so wird gefolgert, dass eine Hauptaufprallseite nicht mit ausreichender Zuverlässigkeit bestimmbar ist. In Schritt 142 wird dementsprechend veranlasst, dass die weitere Auslösung von Schutzmaßnahmen nicht in Abhängigkeit von einer Hauptaufprallseite erfolgt.
  • Auf die Schritte 141, 142, 143 folgt jeweils das Ende (Block 151) des Teilalgorithmus für den Fall „Schräg-Aufprall auf ein hartes Hindernis".
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10155659 A1 [0004, 0004, 0004, 0023, 0055, 0059]
    • - DE 10156083 A1 [0005, 0005, 0005, 0031, 0059]

Claims (17)

  1. Verfahren zur Auslösung von Schutzmaßnahmen zum Schutz der Insassen eines Kraftfahrzeugs, bei welchem von bei dem Kraftfahrzeug angeordneten Bewegungssensoren Signale geliefert werden, anhand derer ein Aufprall des Kraftfahrzeugs auf ein Hindernis erkennbar ist, und bei welchem im Falle der Erkennung eines Aufpralls anhand der Signale der Bewegungssensoren bestimmt wird, welche von mehreren möglichen Aufprallarten vorliegt, wobei als zumindest eine mögliche Aufprallart ein Offset-Aufprall definiert ist, bei welchem das Kraftfahrzeug auf ein asymmetrisch bezüglich der Fahrzeuglängsachse angeordnetes und/oder asymmetrisch bezüglich der Fahrzeuglängsachse verlaufendes Hindernis aufprallt, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle der Erkennung eines Offset-Aufpralls eine Hauptaufprallseite des Kraftfahrzeugs bestimmt wird und dass zumindest eine Schutzmaßnahme, deren Schutzwirkung im Wesentlichen genau eine Seite der Fahrgastzelle betrifft, in Abhängigkeit von der bestimmten Hauptaufprallseite ausgelöst wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzmaßnahme nur dann ausgelöst wird, wenn die bestimmte Hauptaufprallseite gleich derjenigen Seite ist, welche die Schutzwirkung der Schutzmaßnahme im Wesentlichen betrifft.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösung einer ersten Schutzmaßnahme, deren Schutzwirkung im Wesentlichen genau eine erste Seite der Fahrgastzelle betrifft, in Abhängigkeit von der bestimmten Hauptaufprallseite zeitlich versetzt gegenüber der Auslösung einer zweiten Schutzmaßnahme erfolgt, deren Schutzwirkung im Wesentlichen genau die andere Seite der Fahrgastzelle betrifft.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle der Erkennung eines Offset-Aufpralls zur Bestimmung der Hauptaufprallseite die Differenz zweier Signale, die von zwei bezüglich der Fahrzeuglängsachse im Wesentlichen symmetrisch angeordneten Bewegungssensoren geliefert werden, zu zumindest einem Zeitpunkt ausgewertet wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenz zu genau einem Zeitpunkt ausgewertet wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt innerhalb von weniger als vier Millisekunden nach Erkennung eines Aufpralls liegt.
  7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenz zu genau zwei Zeitpunkten ausgewertet wird, von denen genau einer innerhalb von weniger als vier Millisekunden nach der Erkennung eines Aufpralls liegt.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Zeitpunkt mindestens 15 Millisekunden nach der Erkennung eines Aufpralls liegt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertung der Differenz lediglich deren Vorzeichen und/oder das betragsmäßige Überschreiten eines vorgegebenen Schwellenwerts betrifft.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle der Erkennung eines Offset-Aufpralls anhand der Signale der bei dem Kraftfahrzeug angeordneten Bewegungssensoren eine weitere Unterscheidung hinsichtlich der Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses getroffen wird.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle der Erkennung eines Offset-Aufpralls anhand der Signale der bei dem Kraftfahrzeug angeordneten Bewegungssensoren eine weitere Unterscheidung hinsichtlich der Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses getroffen wird und zur Bestimmung der Hauptaufprallseite die Differenz zweier Signale, die von zwei bezüglich der Fahrzeuglängsachse symmetrisch angeordneten Bewegungssensoren geliefert werden, zu zumindest einem Zeitpunkt ausgewertet wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Wert der Differenz zu zwei Zeitpunkten bestimmt wird, wobei der Wert der Differenz zum ersten der beiden Zeitpunkte unabhängig von der Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses zur Bestimmung der Hauptaufprallseite ausgewertet wird, während der Wert der Differenz zum zweiten Zeitpunkt nur dann zur Bestimmung der Hauptaufprallseite ausgewertet wird, wenn die Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses vorgegebenen Kriterien entspricht.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebenen Kriterien, welche die Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses betreffen, den Fall ausschließen, dass der Aufprall schräg auf ein starres Hindernis erfolgt.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Bewegungssensoren des Kraftfahrzeugs ein Signal liefert, welches eine Bewegung des Sensors in lateraler Fahrzeugrichtung betrifft, und dass dieses Signal zur Bestimmung der Hauptaufprallseite verwertet wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Bewegung des Sensors in lateraler Fahrzeugrichtung betreffende Signal nur dann zur Bestimmung der Hauptaufprallseite ausgewertet wird, wenn die Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses vorgegebenen Kriterien entspricht.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebenen Kriterien, welche die Nachgiebigkeit und/oder Orientierung des Hindernisses betreffen, den Fall beinhalten, dass der Aufprall schräg auf ein starres Hindernis erfolgt.
  17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe Schutzmaßnahme ausgelöst wird, falls ein Offset-Aufprall erkannt wird und entweder die in diesem Fall durchgeführte Bestimmung einer Hauptaufprallseite fehlschlägt oder bei der Bestimmung ein vorgegebenes Maß für die Zuverlässigkeit der Bestimmung unterschritten wird.
DE102007035511.6A 2007-07-28 2007-07-28 Verfahren zur Auslösung von Schutzmaßnahmen Active DE102007035511B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102007035511.6A DE102007035511B4 (de) 2007-07-28 2007-07-28 Verfahren zur Auslösung von Schutzmaßnahmen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102007035511.6A DE102007035511B4 (de) 2007-07-28 2007-07-28 Verfahren zur Auslösung von Schutzmaßnahmen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102007035511A1 true DE102007035511A1 (de) 2009-01-29
DE102007035511B4 DE102007035511B4 (de) 2019-06-13

Family

ID=40157386

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102007035511.6A Active DE102007035511B4 (de) 2007-07-28 2007-07-28 Verfahren zur Auslösung von Schutzmaßnahmen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102007035511B4 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010003317B4 (de) 2010-03-26 2018-08-16 Robert Bosch Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Kombination von Sensordaten für eine Klassifizierung einer Kollision eines Fahrzeugs
DE102013223781B4 (de) 2013-11-21 2022-05-25 Robert Bosch Gmbh Verfahren und Steuergerät zum Auswählen zumindest eines seitlichen Rückhaltemittels eines Fahrzeugs bei einem Aufprall

Citations (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19938891A1 (de) * 1999-08-17 2001-02-22 Siemens Ag Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Auslösung eines Kraftfahrzeug-Insassenschutzsystems
DE10156083A1 (de) 2001-11-16 2003-05-28 Bayerische Motoren Werke Ag Verfahren zum Untersuchen einer für das Auslösen einer passiven Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug maßgeblichen Fahrzeuglängsbewegung
DE10155659A1 (de) 2001-11-13 2003-06-18 Bayerische Motoren Werke Ag Verfahren zum Bestimmen der für das Auslösen einer passiven Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug maßgeblichen Crasphasen
DE10244095A1 (de) * 2002-09-23 2004-04-01 Robert Bosch Gmbh Anordnung zum Ansteuern von Rückhaltemitteln
DE10252227A1 (de) * 2002-11-11 2004-05-27 Robert Bosch Gmbh Verfahren zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln
DE10348999A1 (de) * 2003-10-17 2005-05-19 Easi Engineering Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung von Sicherheitseinrichtungen in Kraftfahrzeugen
DE102004016265A1 (de) * 2004-04-02 2005-10-20 Bosch Gmbh Robert Verfahren und Vorrichtung zum Unterscheiden von Aufprallarten für die Ansteuerung eines Rückhaltesystems eines Fahrzeugs
DE60204339T2 (de) * 2001-09-19 2006-01-26 Toyota Jidosha Kabushiki Kaisha, Toyota Kollisionserkennungsvorrichtung
DE102005042198A1 (de) * 2005-09-06 2007-03-08 Robert Bosch Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Crashtyperkennung für ein Fahrzeug

Patent Citations (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19938891A1 (de) * 1999-08-17 2001-02-22 Siemens Ag Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Auslösung eines Kraftfahrzeug-Insassenschutzsystems
DE60204339T2 (de) * 2001-09-19 2006-01-26 Toyota Jidosha Kabushiki Kaisha, Toyota Kollisionserkennungsvorrichtung
DE10155659A1 (de) 2001-11-13 2003-06-18 Bayerische Motoren Werke Ag Verfahren zum Bestimmen der für das Auslösen einer passiven Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug maßgeblichen Crasphasen
DE10156083A1 (de) 2001-11-16 2003-05-28 Bayerische Motoren Werke Ag Verfahren zum Untersuchen einer für das Auslösen einer passiven Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug maßgeblichen Fahrzeuglängsbewegung
DE10244095A1 (de) * 2002-09-23 2004-04-01 Robert Bosch Gmbh Anordnung zum Ansteuern von Rückhaltemitteln
DE10252227A1 (de) * 2002-11-11 2004-05-27 Robert Bosch Gmbh Verfahren zur Ansteuerung von Rückhaltemitteln
DE10348999A1 (de) * 2003-10-17 2005-05-19 Easi Engineering Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung von Sicherheitseinrichtungen in Kraftfahrzeugen
DE102004016265A1 (de) * 2004-04-02 2005-10-20 Bosch Gmbh Robert Verfahren und Vorrichtung zum Unterscheiden von Aufprallarten für die Ansteuerung eines Rückhaltesystems eines Fahrzeugs
DE102005042198A1 (de) * 2005-09-06 2007-03-08 Robert Bosch Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Crashtyperkennung für ein Fahrzeug

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010003317B4 (de) 2010-03-26 2018-08-16 Robert Bosch Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Kombination von Sensordaten für eine Klassifizierung einer Kollision eines Fahrzeugs
DE102013223781B4 (de) 2013-11-21 2022-05-25 Robert Bosch Gmbh Verfahren und Steuergerät zum Auswählen zumindest eines seitlichen Rückhaltemittels eines Fahrzeugs bei einem Aufprall

Also Published As

Publication number Publication date
DE102007035511B4 (de) 2019-06-13

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE10330539B4 (de) System zur Erkennung von Aufprall-Ereignissen und Verfahren zum Betreiben eines derartigen Systems
EP0464033B1 (de) Steuergerät für ein insassen-rückhaltesystem und/oder -schutzsystem für fahrzeuge
DE10065518B4 (de) Verfahren zum Auslösen von Rückhaltemitteln in einem Kraftfahrzeug
EP1926640B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur crashtyperkennung für ein fahrzeug
EP1883563A1 (de) Vorrichtung und verfahren zum steuern eines personenschutzsystems eines fahrzeugs
EP1599363A1 (de) Verfahren zur ansteuerung von rückhaltemitteln
WO1998050256A1 (de) Anordnung zum steuern eines insassenschutzmittels eines kraftfahrzeugs
EP3010764A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum bestimmen einer kollisionscharakteristik einer kollision eines fahrzeugs
WO2010022692A1 (de) Verfahren zur ermittlung eines unfallschwerekriteriums mittels eines beschleunigungssignals und eines körperschallsignals
DE102014225790B4 (de) Verfahren und Steuergerät zum Klassifizieren eines Aufpralls eines Fahrzeugs
EP2552752A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur bestimmung von zumindest einem auslöseparameter eines personenschutzmittels eines fahrzeugs
DE10330954A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Abschätzung der Schwere von Unfallereignissen
EP2996907B1 (de) Vorrichtung zur ansteuerung von personenschutzmitteln in einem fahrzeug
DE102007035511A1 (de) Verfahren zur Auslösung von Schutzmaßnahmen
EP1311413B1 (de) Verfahren zur bildung einer auslöseentscheidung für rückhaltemittel
DE10155659A1 (de) Verfahren zum Bestimmen der für das Auslösen einer passiven Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug maßgeblichen Crasphasen
DE102008022589B3 (de) Verfahren zum Erkennen einer Kollisionsseite bei einem Frontalaufprall mit teilweiser Überdeckung oder unter einem Winkel auf ein Kraftfahrzeug und Ansteuersystem für ein Personenschutzmittel in einem Kraftfahrzeug
DE102007047404A1 (de) Verfahren zum Auslösen von einem Rückhaltemittel bei einem Fahrzeugcrash
EP2045144A1 (de) Verfahren zum Erkennen einer Kollisionsseite bei einem Frontalaufprall
DE102004029373B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Unterscheiden von verschiedenen Crashsituationen für die Ansteuerung eines Rückhaltesystems eines Fahrzeugs
DE102005011103B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen eines Überrollvorgangs
EP1731375B1 (de) Verfahren zur Klassifizierung eines Zusammenstossereignisses
DE102013202205A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Aufprallbewertung für ein Fahrzeug
WO2003011652A1 (de) Einrichtung und verfahren zur auslösung eines insassenschutzmittels in einem kraftfahrzeug
DE10155751B4 (de) Verfahren zum Untersuchen einer für das Auslösen einer passiven Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug maßgeblichen Fahrzeugbeschleunigung

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
R012 Request for examination validly filed

Effective date: 20140530

R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final