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Die
Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zur Steuerung der Regeneration
eines Schadstoffkatalysators oder Partikelfilters eines Abgassystems bei
einem Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor. Das Verfahren umfaßt
allgemein einen zeitlich intermediären Regenerationsbetrieb
für den Katalysator oder Partikelfilter, eine Erfassung
wenigstens einer Betriebskenngröße des Fahrzeugs.
Bei dem Verfahren sind mehrere Aktivierungsregeln für eine
in Abhängigkeit der jeweilig erfaßten Betriebskenngröße
vorzunehmende Aktivierung des Regenerationsbetriebs und mehrere
Deaktivierungsregeln für eine vorzunehmende Deaktivierung
des jeweils aktivierten Regenerationsbetriebs vorgegeben. Die vorliegende
Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Art von Partikelfilter oder
Katalysator eingeschränkt sondern erweist sich bei jeder
Art von Abgassystem mit zwingend zu regenerierendem Katalysator
oder Schadstoff- bzw. Partikelfilter als vorteilhaft.
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Die
Techniken von Katalysatoren oder Partikelfiltern insbesondere für
Kraftfahrzeuge sind allgemein bekannt. Bei den zwingend zu regenerierenden Katalysatoren
bzw. Partikelfiltern handelt es sich im Allgemeinen um solche, bei
denen die damit eingefangenen und sich ansammelnden Schadstoffe
aus dem Abgas eine Beeinträchtigung der Wirkung des Katalysators
bzw. Partikelfilters hervorrufen und zur Optimierung von deren Wirkungsweise
eine Regeneration erforderlich ist. Dies ist beispielsweise beim Rußpartikelfilter
der Fall, aber auch bei Systemen zur Verringerung des NOx-Anteils im Abgas: so genannte Magerbetrieb-NOx-Fallen (Speicherkatalysatoren) und Harnstoff-SCR-Katalysatoren
sowie bei Systemen zur Verringerung des SOx-Anteils
im Abgas.
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Beim
Dieselmotor erfolgt beispielsweise die Regeneration des Partikelfilters,
beispielsweise eines Durchfluß- oder Wandstromfilters,
durch Verbrennung der eingelagerten Partikel. Die Regeneration wird
notwendig, wenn durch die Partikelbeladung ein zu hoher Abgasgegendruck
den Abgasausstoß zu stark behindert. Eine einfach zu erfassende
Meßgröße, die es erlaubt, die Höhe
der Beladung des Partikelfilters zu erkennen, ist der Differenzdruck über
den Dieselpartikelfilter (DPF). Die Überwachung des Differenzdrucks,
die Einleitung und die Steuerung der Regeneration werden durch die
Motorsteuerung des Dieselmotors durchgeführt.
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Wie
bei jeder chemischen Reaktion wird zur Verbrennung der angesammelten
Partikel eine bestimmte Temperatur benötigt. Da Ruß hauptsächlich eine
Art des Kohlenstoffs darstellt, handelt es sich bei der Regeneration
um eine exotherme Oxidation, was unter Umständen nach dem
Zünden des Rußes ein selbstständiges
weiteres Abbrennen ermöglichen kann. Die notwendige Abgastemperatur
für eine Regeneration liegt (abhängig von der
zur Durchführung verwendeten Technologie "additivunterstützt"
oder "katalytisch unterstützt") bei mindestens 500–550°C. Die
Abgastemperatur beim Dieselmotor ist normalerweise relativ niedrig,
gegenüber den Temperaturen von 700–800°C
bei Nennleistung kann sie beispielsweise im Stadtverkehr auf Werte
von unter 200°C fallen. Zur Durchführung der Regeneration über
eine ausreichend hohe Abgastemperatur gibt es unter anderem folgende
verschiedene, auch kombinierbare Techniken: Nacheinspritzung, Oxidationskatalysator, Heizspirale,
additivunterstützte Regeneration, katalytische Regeneration.
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Die
Regeneration findet bei den bekannten Systemen in Abhängigkeit
des Fahrprofils im Allgemeinen im Zyklus von mehreren hundert Kilometern statt.
Unter günstigen Umständen (Autobahnbetrieb) wird
so eine vom Motorsteuergerät eingeleitete Regeneration
erst nach deutlich höheren Laufleistungen notwendig oder
teilweise gar nicht. Im Allgemeinen soll der Fahrer eine Regeneration
nicht wahrnehmen und insbesondere das Betriebsverhalten des Fahrzeugs
davon nicht beeinträchtigt werden.
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Zur
Steuerung des Regenerationsbetriebs erfassen bekannte Systeme beispielsweise
Betriebskenngrößen des Abgassystems, beispielsweise
die thermische Alterung des Oxidationskatalysators, Rußbeladung
des Partikelfilters, die eingefangene NOx-Beladung
der Magerbetrieb-NOx-Falle sowie deren thermische
und Schwefel-Alterung (im Speicherkat kommt es zu einer ungewollten
Einlagerung des Schwefels des Kraftstoffs und dadurch zu einer Vergiftung
des Speichermaterials durch Sulfatbildung; um den Schwefel herauszulösen
und wieder zu Schwefeldioxid umzuwandeln (SO2),
muß die Abgastemperatur auf 650 Grad erhöht werden);
den thermischen Zustand des Harnstoff-SCRs sowie dessen Ammoniakbefüllung.
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Andererseits
erfassen die bekannten Systeme auch vom Abgassystem unabhängige
Betriebskenngrößen des Fahrzeugs, wie die Temperatur
des Motorkühlmittels, um Rückschlüsse
auf den Betriebszustand zu ziehen, den Fahrzeit- und Fahrstreckenabstand
zwischen den Regenerationsvorgängen usw. Aus diesen Betriebskenngrößen
bestimmen bekannte Systeme den Zeitpunkt zur Aktivierung eines Regenationsbetriebs,
wobei die Betriebskenngrößen mit zuvor kalibrierten
Grenzwerten verglichen werden.
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Ferner
sind beispielsweise bei den bekannten Systemen Deaktivierungsbedingungen,
d. h. sich aus gemessenen Betriebskenngrößen ergebende Werte,
für das Abschalten eines eingeleitenden Regenerationsbetriebs
vorgegeben. Beispielsweise wird die Temperatur des Oxydationskatalysators überwacht,
um sicherzustellen, daß die erforderliche Anspringtemperatur
zur Umwandlung der Kaltstartemissionen aus Kohlenwasserstoffen oder
Kohlenmonoxid in ausreichendem Maße erreicht wurde.
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Ferner
wird beispielsweise die Beladungsreduzierung aus Ruß oder
NOx fortlaufend überwacht, um ein
Mindestmaß an Reduzierung und damit Regeneration zu erreichen.
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Ferner
wird beispielsweise der Kraftstoffverbrauch gemessen, um den durch
die Verbrennung bedingten Kraftstoffmehrverbrauch auf ein Mindestmaß durch
gezielte Deaktivierung des Regenerationsbetriebs beschränken
zu können.
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Beim
derzeitigen Stand der Technik sind jedoch die Aktivierungs- bzw.
Deaktivierungsbedingungen nach der vorgenommenen Kalibrierung starr
vorgegeben. Es hat sich überraschend gezeigt, daß mit einer
solchen fest definierten, lediglich von einem zuvor kalibrierten
und damit festliegenden Schwellwert abhängigen Steuerung
des Regenerationsbetriebs die Effizienz des Regenerationsbetriebs
nicht umfassend gesteigert werden kann und auch sich daraus ergebende
nachteilige Auswirkungen auf das Betriebsverhalten, wie beispielsweise Ölverdünnung und
Treibstoffmehrverbrauch nicht, wie gewünscht, in ausreichendem
Maße vermindert werden können. Es hat sich gezeigt,
daß die vorhandene Steuerung unzureichend die gegenseitige
Abhängigkeit von Aktivierung und deren nachfolgende Deaktivierung
des Regenerationsbetriebs und deren Auswirkungen auf das Betriebsverhalten
und die Effizienz des Regenerationsbetriebs berücksichtigt
und damit das Betriebsverhalten des Schadstoffkatalysators bzw.
Partikelfilters und damit das des gesamten Fahrzeugs nur unzureichend
optimiert ist.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
Regeneration eines Schadstoffkatalysators oder Partikelfilters eines
Abgassystems bei einem Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor bereitzustellen,
bei dem diese Nachteile weitgehend ausgemerzt werden und somit die
Effizienz des Regenerationsbetriebs und damit die Wirkung des Katalysators
bzw. Filters verbessert sind und die nachteiligen Auswirkungen des
Regenerationsbetriebs auf das Betriebsverhalten des Fahrzeugs minimiert
werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche. Ein vorteilhaftes Abgassystem
sowie ein zugehöriges Fahrzeug sind Gegenstand des Anspruchs
10 bzw. 11.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung eines
Regenerationsbetriebs eines Schadstoffkatalysators oder Partikelfilters
eines Abgassystems bei einem Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor
umfaßt einen zeitlich intermediären Regenerationsbetrieb
für den Katalysator oder Filter. Bei dem Verfahren wird
wenigstens eine Betriebskenngröße des Fahrzeugs
erfaßt. Es sind mehrere Aktivierungsregeln vorgesehen.
Diese geben eine von der jeweilig erfaßten Betriebskenngröße
abhängige Bedingung für eine vorzunehmende Aktivierung
des Regenerationsbetriebs des Katalysators oder Filters vor. Ferner sind
mehrere Deaktivierungsregeln vorgesehen. Diese geben eine Bedingung
für eine vorzunehmende Deaktivierung, d. h. Abschalten
des zuvor aktivierten Regenerationsbetriebs vor. Das erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, daß es in Abhängigkeit
der Erfassung der jeweiligen Betriebskenngröße
eine der Aktivierungsregeln auswählt um den Regenerationsbetrieb
des Katalysators zu aktivieren und daß es in Abhängigkeit
der ausgewählten Aktivierungsregel eine Parametrisierung
der Deaktivierungsregeln, insbesondere durch im Betrieb gewählte
Schwellwertvorgabe für eine oder mehrere mit der jeweiligen
Deaktivierungsregel in Zusammenhang stehende Betriebskenngröße,
vornimmt und das Verfahren anhand der jeweiligen Betriebskenngröße,
beispielsweise durch Vergleich der Betriebskenngröße
mit der Schwellwertvorgabe, eine der parametrisierten Deaktivierungsregeln
gegebenenfalls auswählt, um in diesem Fall den zuvor aktivierten
Regenerationsbetrieb zu deaktivieren, d. h. abzuschalten. Durch
diese Vorgehensweise wird in erster Linie erreicht, daß die
Deaktivierung in Abhängigkeit der vorgenommenen Aktivierung
bzw. der vorhergehenden Aktivierungsgeschichte erfolgt. Weiter kann
dadurch eine von der Art der Aktivierung abhängige Deaktivierung
und nicht wie beim Stand der Technik eine rein Momentanmeßwert
basierte und von einem starren Schwellwert abhängige Deaktivierung
erfolgen. Aufgrund des synergetischen Effekts durch die Auswahl
einer Aktivierungsregel und einer entsprechend parametrisierten
Deaktivierungsregel wird die Regenerationseffizienz gesteigert und
somit die Wirksamkeit des Katalysators bzw. Filters gesteigert.
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Darüber
hinaus zeichnet sich das Verfahren dadurch aus, daß negative
Auswirkungen, die durch den Regenerationsbetrieb hervorgerufen werden, wie
erhöhter Kraftstoffverbrauch, Ölverdünnung, Temperaturanstieg
durch geeignete Auswahl der Betriebskenngrößen
minimiert oder gar kompensiert werden können.
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Wie
eingangs erwähnt, ist die Erfindung nicht auf eine bestimmte
Art von Partikelfilter oder Katalysator eingeschränkt,
sondern erweist sich bei jeder Art von Abgassystem mit zwingend
zu regenerierendem Katalysator oder Schadstoff- bzw. Partikelfilter als
vorteilhaft. So kann es sich bei dem Regenerationsbetrieb (auch
Reinigungs- oder Spülbetrieb genannt) beispielsweise um
eine Nacheinspritzung, ein Einschalten einer Heizspirale, eine additivunterstützte
Regeneration oder eine katalytische Regeneration handeln.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens umfaßt dieses einen Bewertungsschritt zur Bewertung des
durchgeführten Regenerationsbetriebs. Bei diesem Bewertungsschritt
wird in Abhängigkeit der ausgewählten Deaktivierungsregel
eine Bewertung des Regenerationsbetriebs vorgenommen und das Bewertungsergebnis
als Betriebskenngröße für eine zugehörige
Aktivierungs- bzw. Deaktivierungsregel verwendet. Dadurch, daß somit
der Erfolg der durchgeführten Regeneration als Betriebskenngroße
verwendet wird und die Aktivierung über die zugehörige
Aktivierungsregel beeinflußt, ergibt sich eine besonders effiziente
Regeneration des Katalysators oder Filters. Es hat sich nämlich
gezeigt, daß die Effizienz der Regeneration des Katalysators
bzw. Filters und letztlich seine Wirkung in erheblichem Umfang von
der Geschichte seiner Regenerierung abhängig ist.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird beim Bewertungsschritt in Abhängigkeit
der ausgewählten Deaktivierungsregel wenigstens eine Schwelle
für eine Betriebskenngröße des Katalysators
oder Filters definiert, und ein jeweilig gemessener oder geschätzter
Wert der Betriebskenngröße, beispielsweise die
nach der Regeneration verbleibende, momentane Rußbeladung,
des Katalysators oder Filters mit der Schwelle verglichen, um das
Bewertungsergebnis zu erhalten.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Steuerung des Regenerationsbetriebs des Schadstoffkatalysators
oder Partikelfilters werden die Regeln, beispielsweise die Aktivierungsregeln
und die Deaktivierungsregeln, gemäß einer vorgegebenen
Prioritätsvorgabe von dem Verfahren bei der Auswahl berücksichtigt.
Dies bedeutet, daß die Überprüfung, ob
eine Bedingung, die durch eine der mehreren Aktivierungs- bzw. Deaktivierungsregeln
vorgegeben ist, erfüllt ist oder nicht, gemäß einer
Prioritätsvorgabe, d. h. gemäß Rangfolge, überprüft
wird, so daß beispielsweise bei Erfüllung der
Bedingung der prioritätshöchsten Aktivierungsregel
ebendiese ausgewählt wird und den Regenerationsbetrieb
auslöst. Dadurch wird die Betriebssicherheit bei der Regeneration
gesteigert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich in einer
vorteilhaften Ausgestaltung dadurch aus, daß ein durch
den Regenerationsbetrieb bedingter Treibstoffmehrverbrauch als Betriebskenngröße
für wenigstens eine der Aktivierungsregeln und/oder Deaktivierungsregeln
verwendet wird. Es hat sich gezeigt, daß der durch den
Regenerationsbetrieb bedingte Treibstoffmehrverbrauch, beispielsweise,
um entsprechend hohe, für den Regenerationsbetrieb notwendige
Abgastemperaturen zu erzeugen, in erheblichem Maße den
Durchschnittsverbrauch des Fahrzeugs anhebt, was aus ökologischer Sicht
von besonderem Nachteil und zu einer Beeinträchtigung der
Käufergunst hinsichtlich des Fahrzeugs führt.
Durch Berücksichtigung dieser Auswirkung als Betriebskenngröße
bei der regelbasierten Steuerung des Regenerationsbetriebs, kann
dieser Auswirkung gezielt entgegen gewirkt werden. In einer Ausgestaltung
wird diese Betriebsgröße als ein Quotient aus
einem Treibstoffverbrauch bei der letzten Regeneration und einem
Integrationswert eines nominellen Verbrauchs berechnet, wobei zu
Beginn jedes Regenerationsbetriebs der Integrationswert auf Null
zurückgesetzt wird und diese Betriebskenngröße
zur Parametrisierung wenigstens einer der Deaktivierungsregeln verwendet
wird.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Steuerung des Regenerationsbetriebs des Schadstoffkatalysators
oder Partikelfilters wird beispielsweise mittels eines gemessenen
Treibstoffverbrauchs anhand eines Vorhersagemodells eine Ölverdünnung
bestimmt und das Ergebnis als Betriebskenngröße
für wenigstens eine der Aktivierungs- und/oder Deaktivierungsregeln
verwendet. Es hat sich gezeigt, daß die mit dem Regenerationsbetrieb verbundene Ölverdünnung
nachteilig für die Schmiereigenschaften des Öls
und damit für die Betriebssicherheit des Verbrennungsmotors
ist. Durch Berücksichtigung der Ölverdünnung
als Betriebskenngröße kann deren negative Auswirkung
auf die Betriebssicherheit des Fahrzeugs minimiert werden. Die Ölverdünnung
wird beispielsweise mittels eines Vorhersagemodells berechnet. Dieses
Vorhersagemodell ist Gegenstand einer Anmeldung mit dem Aktenzeichen
DE 10 2006 034 521.5 ,
die hiermit durch Bezugnahme umfaßt ist.
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Beispielsweise
wird die Ölverdünnung anhand der beim letzten
Regenerationsbetrieb ins Öl übergegangenen Gesamttreibstoffmenge,
d. h. eine momentane Ölverdünnung und anhand der
Zeit bis zum nächsten Ölwechsel und unter Verwendung
des zuvor genannten Vorhersagemodells eine auf ein anstehendes Ölwechselintervall
hochgerechnete Ölverdünnung berechnet. In einer
weiteren Ausgestaltung wird zur Steigerung der Steuerungsgenauigkeit
zudem eine Langzeitölverdünnung aufgrund des Treibstoff-in-Öl-Übergangs
und der über mehrere Regenerationsbetriebe gemittelten
Zeit zwischen den Regenerationsbetrieben, d. h. ein gleitender Langzeitmittelwert
der Ölverdünnung berechnet.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird der Beladungszustand des Katalysator bzw. Partikelfilter
beispielsweise mittels Messung eines hervorgerufenen Gegendrucks
als Betriebskenngröße beispielsweise zur Bewertung
des Regenerationsbetriebs verwendet.
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Die
wenigstens eine Betriebskenngröße ist in einer
weiteren Ausgestaltung aus der Gruppe, bestehend aus Distanz oder
Betriebsdauer, Verbrennungs-, Kühlmittel- bzw. Abgassystemtemperatur, Treibstoffverbrauch,
Systemfehler und/oder Geschwindigkeit bzw. Fahrzustand, ausgewählt.
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Es
hat sich gezeigt, daß das erfindungsgemäße
Verfahren insbesondere bei solchen Abgassystemen von Vorteil ist,
bei denen der Regenerationsbetrieb eine Verringerung des im Schadstoffkatalysator
bzw. Partikelfilter gespeicherten NOx und/oder SOx erreicht wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Abgassystem für ein Verbrennungsfahrzeug
mit einem Schadstoffkatalysator oder Partikelfilter. Dieses Abgassystem zeichnet
sich durch Mittel zur Durchführung des Verfahrens zur Regeneration
des Schadstoffkatalysators oder Partikelfilters gemäß einer
der zuvor beschriebenen Ausführungsformen und den damit
verbundenen Vorteilen aus. Die Erfindung betrifft ferner ein mit einem
entsprechenden Abgassystem ausgerüstetes Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.
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In
der 1 ist, ohne daß die Erfindung darauf
eingeschränkt wird, Folgendes dargestellt:
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1 ist
eine schematische Darstellung des Prinzips des erfindungsgemäßen
Verfahrens und sie zeigt das Verfahren zur Steuerung der Regeneration eines
Schadstoffkatalysators oder Partikelfilters (nicht dargestellt)
eines Abgassystems bei einem Kraftfahrzeug (nicht dargestellt) mit
Verbrennungsmotor.
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Das
Verfahren dient allgemein der gesteuerten Aktivierung d. h. der
Einleitung eines zeitlich intermediären Regenerationsbetriebs
für den Schadstoffkatalysator bzw. Partikelfilter und der
Deaktivierung d. h. dem Abschalten des aktivierten Regenerationsbetriebs.
Zur Steuerung wird eine Überwachung und Erfassung von Betriebskenngrößen
im Betriebskenngrößenüberwachungsmodul 1 vorgenommen,
diese Betriebskenngrößen stammen aus der Abgassystemüberwachung 1a,
der Fahrzeugüberwachung 1b und der Regenerationsbetriebsüberwachung 1c.
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In
einer Ausführungsform umfassen die Betriebskenngrößen
der Fahrzeugüberwachung 1b die folgenden Größen:
- – den geschätzten derzeitigen Ölverdünnungszustand,
- – den durch den Regenerationsbetrieb hervorgerufenen
Treibstoffmehrverbrauch bezogen auf den nominellen Verbrauch,
- – die momentane Ölverdünnung d. h.
die die Ölverdünnung hervorrufende Treibstoffflußrate,
- – die gemäß einem Vorhersagemodell
geschätzte Ölverdünnung,
- – die Fahrzeuggeschwindigkeit,
- – den Motorzustand, wie die über einen Verbrennungszyklus
gemittelte Motordrehzahl, die Kühlmitteltemperatur, Information,
ob der Motor im Notprogramm läuft oder nicht,
- – die an den Fahrzustand gekoppelte Fähigkeit, einen
Regenerationsbetrieb durchzuführen,
- – eine Langzeitfähigkeit, einen Regenerationsbetrieb
durchzuführen (die beispielsweise mittels eines Auto-Regressive-Moving-Average-Modells berechnet
wird),
- – Umgebungsbedingungen, wie Luftdruck und Lufttemperatur.
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Weiter
umfassen die Betriebskenngrößen des Abgassystems 1a die
folgenden Größen:
- – Im
Partikelfilter eingefangener Ruß (Rußbeladung),
beispielsweise anhand des gemessenen Abgasgegendrucks oder Differenzdrucks
- – und/oder im Speicherkatalysator zurückgehaltenes
NOx
- – thermischer Zustand des Abgassystems (im Hinblick
auf ausreichendes Abbrennen bzw. thermische Alterung des Katalysatorsubtrats
bzw. der katalytischen Beschichtung).
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Die
Betriebskenngrößen der Regenerationsbetriebsüberwachung 1c sind:
- – die seit dem letzten Regenerationsbetrieb
zurückgelegte Fahrstrecke gegebenenfalls auch deren Mittelwert über
mehrere Regenerationsbetriebe,
- – die seit dem letzten Regenerationsbetrieb zurückgelegte
Fahrdauer gegebenenfalls auch deren Mittelwert über mehrere
Regenerationsbetriebe.
- – Grad der Regeneration durch Regenerationsbetrieb
- – Dauer des Regenerationsbetriebs.
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Aus
diesen Größen wird ein Betriebskenngrößenvektor 2a erzeugt.
Dieser Vektor 2a wird in einem Aktivierungsmodul 2 zur
Aktivierung des Regenerationsbetriebs des Katalysators oder Filters
zugeführt.
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Das
Aktivierungsmodul umfaßt eine vorgegebene Anzahl (1 bis
N) an Aktivierungsregeln 1. Diese geben anhand von Schwellwerten
Bedingungen für das Aktivieren des Regenerationsbetriebs vor,
indem durch die jeweilige Regel vorbestimmte Vektorelemente des
Betriebskenngrößenvektors 2a, d. h. jeweils
spezifischen der zuvor aufgelisteten Betriebskenngrößen,
mit den Schwellwerten verglichen werden.
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In
der gezeigten, Ausführungsform wird im Entscheidungsmodul 2c des
Aktivierungsmoduls 2 die Aktivierungsregeln (d. h. das
Erfüllen der dadurch vorgegebenen Bedingung für
die Betriebskenngröße) in der Reihenfolge einer
vorgegebenen Priorität überprüft, was
dazu führt, daß gegebenenfalls eine der Aktivierungsregel
(hier die i-te) einen Regenerationsbetrieb auslöst.
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Es
wird ein logisches Signal 3a erzeugt, das dem nachgeschalteten
Deaktivierungsmodul 3 die Betriebskenngröße
liefert, durch welche Aktivierungsregel (in diesem Fall die i-te)
der gerade laufende Regenerationsbetrieb aktiviert wurde.
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Das
Deaktivierungsmodul 3 umfaßt mehrere Deaktivierungsregeln
(0–N) 3b. Jede Deaktivierungsregel 3b umfaßt
wiederum einen oder mehrere Schwellwerte, die für einen
oder mehrere bestimmte Vektorelemente, d. h. Betriebskenngrößen,
des Betriebskenngrößenvektors 2a Bedingungen
vorgeben. Diese Schwellwerte werden in Abhängigkeit des
Signals 3a, d. h. der Information, durch welche Aktivierungsregel 2b der
Regenerationsbetrieb des Katalysators bzw. Filters aktiviert wurde,
parametrisiert.
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Mittels
einzelner Vektorelemente, d. h. Betriebskenngrößen,
des Betriebskenngrößenvektors 2a werden
die Bedingungen der jeweiligen Deaktivierungsregeln 3b überprüft.
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In
der gezeigten Ausführungsform wird im Entscheidungsmodul 3c des
Deaktivierungsmoduls 3 die Deaktivierungsregeln (d. h.
das Erfüllen der dadurch vorgegebenen Bedingung für
die Betriebskenngrößen) in der Reihenfolge einer
vorgegebenen Priorität überprüft, was
dazu führt, daß gegebenenfalls eine der Deaktivierungsregeln
(hier die j-te) den Regenerationsbetrieb deaktiviert bzw. abschaltet.
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Es
wird ein logisches Signal 4a erzeugt, das dem nachgeschalteten
Bewertungsmodul 3 die Betriebskenngröße
liefert, durch welche Deaktivierungsregel (in diesem Fall die j-te)
der zuletzt laufende Regenerationsbetrieb deaktiviert, d. h. abgeschaltet
wurde. Mit dieser Information werden wiederum für eine
Bewertungsvornahme, d. h. Klassifizierung, notwendige Schwellwerte
des Bewertungsmoduls 4 parametrisiert, anhand derer bestimmte
Vektorelemente des Betriebskenngrößenvektors 2a,
insbesondere die Betriebskenngrößen der Reinigungsbetriebüberwachung 1c,
bewertet werden, um den gerade vorgenommenen Regenerationsbetrieb
zu bewerten.
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Mit
dieser Bewertung wird ein Bewertungsvektor 4b erzeugt,
dessen Vektorelemente wiederum der Parametrisierung der Schwellwerte
der Aktivierungsregeln 2b im Aktivierungsmodul 2 dienen,
wodurch die Bewertung, d. h. der Erfolg, des oder der vorhergehenden
Regenerationsbetriebe Einfluß auf dessen nächste
oder zukünftige Aktivierung über die Bedingungen
der Aktivierungsregeln 2b hat.
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- 1a
- Betriebskenngrößen
aus Abgassystemüberwachung
- 1b
- Betriebskenngrößen
aus Fahrzeugüberwachung (abgesehen vom Abgassystem)
- 1c
- Betriebskenngrößen
aus Regenerationsbetriebsüberwachung
- 2
- Aktivierungsmodul
- 2a
- sich
aus den Betriebsgrößen des Überwachungsmoduls
ergebender Betriebskenngrößenvektor
- 2b
- Aktivierungsregeln
- 2c
- Entscheidungsmodul
des Aktivierungsmoduls
- 3
- Deaktivierungsmodul
- 3a
- Signal
mit Auswahlergebnis des Aktivierungsmoduls
- 3b
- Deaktivierungsregeln
- 3c
- Entscheidungsmodul
des Deaktivierungsmoduls
- 4a
- Signal
mit Auswahlergebnis des Deaktivierungsmoduls
- 4
- Bewertungsmodul
- 4b
- Bewertungsvektor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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