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Die
Erfindung betrifft ein Bauelement zur phosphoreszenten Lichtemission
aus Triplett-Zuständen und ein Verfahren zur Herstellung
solcher Bauelemente, wobei das Bauelement
- – eine
Anode zur Löcherinjektion,
- – mindestens eine löcherinjizierende oder
löchertransportierende Schicht,
- – mindestens eine Emissionsschicht,
- – mindestens eine elektroneninjizierende oder elektronentransportierende
Schicht und
- – eine Kathode zur Elektroneninjektion,
wobei
die Schichten aus organischem Material bestehen, umfasst.
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Eine
derartige OLED 101 ist in der Druckschrift Reineke
et. al: Triplet-exciton quenching in organic phosphorescent light-emitting
diodes with Ir-based emitters, Phys. Rev. B 75 (2007) 125328 beschrieben,
die gemäß der schematischen Darstellung in 1, 1a folgende
Schichtabfolge angibt:
- – mindestens
eine löcherinjizierende oder löchertransportierende
Schicht 2, 3,
- – mindestens eine Emissionsschicht 4 und
- – mindestens eine elektroneninjizierende oder elektronentransportierende
Schicht 5, 6,
wobei die Schichten 2, 3, 4, 5, 6 aus
organischem Material bestehen.
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Konventionelle,
elektrisch undotierte OLEDs können je nach Ausführung
eine reduzierte Schichtanzahl haben. Hier können z. B.
Funktionen der Schichten 2 und 3 bzw. 5 und 6 in
je einem Material zusammengefasst werden.
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Die
Herstellung der einzelnen organischen Schichten kann durch thermische
Verdampfung, Molekularstrahl-Epitaxie, Aufschleudern aus Lösungen
sowie durch Abscheidung aus der Gasphase geschehen.
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Konventionelle
Verfahren, wie die Verdampfung der organischen Materialien, lassen
nur eine Strukturierung in einer Dimension zu wie in 1a gezeigt.
Die Standard-Emissionszone 41 kann aus einer Mischverdampfung
eines Wirtsmaterials und des phosphoreszenten Emitterfarbstoffes,
gewöhnlich mit Konzentrationen zwischen 1 mol% und 20 mol%,
bestehen.
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Ein
lichtemittierendes Bauelement mit organischen Schichten und einer
Emission von Triplett-Exzitonen-Zuständen mit erhöhter
Effizient ist in der Druckschrift
DE 102 24 021 B4 beschrieben, wobei das Bauelement
eine Schichtreihenfolge mit einem löcherinjizierenden Kontakt – der
Anode –, einer oder mehreren löcherinjizierenden
und löchertransportierenden Schichten, einem System von
gestapelten Schichten in der Lichtemissionszone, einer oder mehreren
elektroneninjizierenden und elektronentransportierenden Schichten und
einem elektroneninjizierenden Kontakt – einer Katode – besteht,
wobei die Lichtemissionszone aus einer Reihe von Heteroübergängen
besteht, welche zwischen den gestapelten Schichten Grenzflächen
bilden, wobei in dem System gestapelter Schichten abwechselnd eine
Schicht aus einem Material mit löchertransportierenden
oder bipolaren Transporteigenschaften und eine Schicht aus einem
anderen Material mit elektronentransportierenden oder bipolaren
Transporteigenschaften angeordnet sind und wobei mindestens eines
der Materialien mit einem Triplett-Emitter-Dotanden gemischt ist.
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Ein
Problem besteht darin, dass mit den Stapelfolgen verschiedener Mischsysteme
innerhalb der Lichtemissionszone zwar eine Erhöhung der
Externen Quanteneffizienz erzielt werden kann, allerdings kann bei diesen
Strukturen kein reduzierter Effizienzabfall bei hohen Leuchtdichten
beobachtet werden. Außerdem führen die Stapelfolgen
der Mischsysteme zu erhöhter Rekombinationseffizienz durch
das Einfangen von Ladungsträgern an den Grenzflächen
der Heteroübergänge.
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Die
vorliegende Erfindung befasst sich mit dem allgemeinen Problem phosphoreszenter
lichtemittierender Bauelemente insbesondere organischer Leuchtdioden
(OLEDs), dass die Externe Quanteneffizienz bei hohen Helligkeiten
deutlich abnimmt. Hauptursache des Effizienzrückgangs ist
die Natur phosphoreszenter Emittermoleküle, die anders
als bei konventionellen Fluoreszenzfarbstoffen, aus dem elektronischen
Triplettzustand emittieren. Der eigentlich quantenmecha nisch verbotene Übergang
mit Gesamtsein Eins wird durch die Verwendung von Schwermetallen
wie Platin oder Iridium als Zentralatom für die Lichtemission
zugänglich. Die angeregten Zustände, genannt Exzitonen,
haben eine mittlere Lebensdauer, die selbst für moderne
phosphoreszente Emittermoleküle um Größenordnungen
länger ist als bei Fluoreszenzfarbstoffen. Aus diesem Grund
sind die Triplett-Exzitonen deutlich anfälliger für
alle denkbaren Löschmechanismen, die die Auslöschung
eines solchen angeregten Zustands zur Folge haben, ohne dass der
Zustand zur Emission betragen kann. Folglich nimmt die Quanteneffizienz
bei hohen Anregungsdichten bzw. Helligkeiten deutlich ab.
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Der
größte Entwicklungssprung auf dem Gebiet der organischen
Leuchtdioden (OLEDs) in einer Dünnschicht-OLED ist in der
Druckschrift C. W. Tang et al.: Organic electroluminescent
diodes, Appl. Phys. Lett. 51 (1987) 913 beschrieben, wobei
die Einführung von phosphoreszenten Molekülen
als Emittermoleküle erbracht worden ist, wie in der Druckschrift M.
A. Baldo et al.: Highly efficient phosphorescent emission from organic
electroluminescent devices, Nature 395 (1998) 151 beschrieben
ist. Diese haben den entscheidenden Vorteil, eine interne Konversionseffizienz
von 100% zu ermöglichen. Durch die Verwendung von Schwermetallen
wie Platin oder Iridium als Zentralatom in diesem Molekülen
wird die elektronische Struktur stark beeinflusst, was in diesem
Fall zur Folge hat, dass sowohl die Emission aus dem Triplett-Zustand
als auch die intermolekulare Transferrate von Singulett zu Triplettzustand
(engl. intersystem crossing – ISC) ermöglicht
werden und hocheffizient sein können, wie in der Druckschrift T.
Tsuboi: Electronic states of phosphorescent molecules Ir(ppy)3 and
PtOEP used in organic light emitting diodes, Journ. Lumin. 119–120
(2006) 288 beschrieben ist. In organischen Leuchtdioden
werden die Ladungsträger, Elektronen und Löcher
statistisch bzgl. ih res Spins injiziert, sodass sich daraus resultierend
auch die angeregten, als Exzitonen bezeichneten Zustände
mit statistischer Spinverteilung bilden. Auf Grund der Spinmultiplizität
von Eins zu Drei bei Singulett und Triplettzustand, werden im Mittel
nur ca. 25% der Exzitonen im Singulett-Zustand gebildet, wie in
der Druckschrift M. A. Baldo et al.: Excitonic singlet-trielet
ratio in a semiconducting organic thin film, Phys. Rev. B 60 (1999)
14422 beschrieben ist. In konventionellen fluoreszenten
OLEDs ist dies das Limit für die interne Konversionseffizienz, d.
h. 25%. In phosphoreszenten Molekülen werden beide Anregungszustände,
Singulett und Triplett, auf den Triplettzustand umgeleitet (ISC)
bzw. gebildet, sodass die Moleküle potentielle Materialien
für interne 100% Quanteneffizienz in OLEDs sind. Ein Nachteil
der Moleküle ist die im Vergleich mit fluoreszenten Farbstoffen lange
Lebensdauer des angeregten Zustands. Selbst für hochmoderne
phosphoreszente Moleküle liegt die Lebensdauer um einige
Größenordnungen höher, im Bereich von
einigen Mikrosekunden, vgl. hierzu die Emission aus dem Singulett-Zustand
mit Lebensdauern von einigen Nanosekunden, wie in der Druckschrift Kawamura
et al.: Simple accurate system for measuring absolute photoluminescence
quantum efficiency in organic solid-state thin films, J. Journ.
Appl. Phys. 43 (2004) 7729 beschrieben ist.
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Im
Unterschied zu den meisten Fluoreszenz-OLEDs, deren Emissionszone
eine reine Schicht des Fluoreszenzfarbstoffs darstellt, werden phosphoreszente
Farbstoffe verdünnt in ein Wirtsmaterial gemischt, um so
genannte Aggregatlöschung zu vermeiden, wie in der Druckschrift Y.
Kawamura et al.: Intermolecular interaction and a concentration-cuenching
mechamisn of phosphorescent Ir(III) complexes in a solid film, Phys. Rev.
Lett. 96 (2006) 017404 beschrieben ist. Hierbei ist wichtig,
dass das Wirtsmaterial eine höhere, oder zumindest gleich
hohe Triplett-Energie als der Emitterfarbstoff hat, um den Energietransfer
der Emitter-Triplett-Exzitonen auf die der Wirtsmoleküle
als möglichen Verlustkanal auszuschließen. Des
Weiteren benötigen diese Emissionsschichten relative hohe
Konzentrationen des Emitterfarbstoffs (~5–10 mol%) da der
Energieübertrag vom Wirtsmaterial auf das Emittermolekül
langsamer und kurzreichweitiger ist. Der Energieübertrag ist
ein Dexter-Prozess, wie in der Druckschrift D. L. Dexter:
A theory of sensitized luminescence in solids, Journ. Chem. Phys.
21 (1953) 836 beschrieben ist. Dies wiederum ist nachteilig
für die absolute Effizienz, da es bei den Konzentrationen
schon zur oben genannten Aggregatlöschung kommen kann.
Bei der Konzentration ist die Exzitonendiffusion direkt auf den
Emittermolekülen ohne weiteres möglich. OLEDs 10 mit
einem Mischsystem 41 aus Wirtsmaterial und phosphoreszenten
Emitterfarbstoff, wie in 1a gezeigt
ist, enthalten weiterhin der Emissionszone 4 benachbarte
Blockerschichten 3, 5, da auch mit der langen
Lebensdauer die mittlere Diffusionslänge der Exzitonen
steigt, die sowohl Ladungsträger als auch Triplett-Exzitonen
in die Emissionszone eingrenzen sollen. Um letzteres zu erreichen,
müssen die Schichten eine wesentlich höhere Triplett-Energie
haben als die des Emitterfarbstoffes (TBlocker >> TEmitter/~0.4
eV). Dies ist in der Druckschrift Goushi et al.: Triplet
exciton confinement and unconfinement by adjacent hole-transport
layers, Journ. Appl. Phys. 95 (2004) 7798 beschrieben.
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Die
lange Lebensdauer macht die angeregten Triplett-Zustände
insbesondere bei hohen Anregungsdichten sehr anfällig gegenüber
allen Löschmechanismen, welche Triplett-Tripiett Annihilation
(TTA), Triplett-Ladungsträger Löschung und Feldinduzierte
Dissoziation der Exzitonen in freie Ladungsträger, wie
in der Druckschrift Reineke et al.: Triplet-exciton quenching
in organic phosphorescent light-emitting diodes with Ir-based emitters,
Phys. Rev. B 75 (2007) 125328 beschrieben ist, sind. Hierbei
ist TTA der dominierende Prozess. Der Prozess kann prinzipiell durch
zwei verschiedene Mechanismen geschehen:
- (a)
durch Diffusion der Triplett-Exzitonen, bis sich zwei angeregte
Zustände nah genug sind, um zu annihilieren und
- (b) durch langreichweitige Wechselwirkung, basierend auf dem
Förster-Energieübertragsmodell.
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Sind
sich zwei angeregte Zustände so nahe, dass die elektronischen
Orbitale überlappen und Wechselwirken, kann der Auslöschungsschritt
auch durch den sogenannten Dexter-Energieübertrag stattfinden.
Bei letzterem passiert die Auslöschung in einem Schritt.
Der Prozess ist nur durch den so genannten Försterradius des
emittierenden Moleküls bestimmt, der die maximale Entfernung
zweier angeregter Zustände definiert, bei dem Löschung
noch stattfindet, wie in der Druckschrift W. Staroske et
al.: Single-step triplettriplet-annihilation: An intrinsic limit
for the highbrightness efficiency of phosphorescent organic light
emitting diodes, Phys. Rev. Lett 98 (2007) 197402 beschrieben
ist. Letzterer Prozess ist im Kontrast zu dem diffusionsbasierten
Mechanismus nicht von der Konzentration der Emittermoleküle
abhängig, wobei der Förster-basierende Mechanismus
eine intrinsische Grenze für die Triplett-Triplett-Löschung
TTA in den OLEDs ist, da sie allein durch die optischen Eigenschaften
der eingesetzten Materialien bestimmt wird. Anders gesprochen ist
der diffusionsbasierte Löschmechanismus immer intrinsisch
begleitet von der Förster-basierenden Auslöschung.
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Um
den Effizienzrückgang bei phosphoreszenten OLEDs zu minimieren,
sind folgende Lösungen bekannt:
- 1.
Die Minimierung der intrinsischen Lebensdauer des angeregten Triplettzustands
auf dem Emittermolekül.
Hier, so scheint es, ist die
Entwicklung ausgeschöpft, moderne Emitter haben Triplett-Lebensdauern
von einer Mikrosekunde und weniger. Das Schwermetall beeinflusst
die Eigenschaften sehr stark und findet mit Iridium das heutige
Optimum, wie in den Druckschriften M. A. Baldo et al.: Highly
efficient phosphorescent emission from organic electroluminescent
devices, Nature 395 (1998) 151; M. A. Baldo et
al.: Transient analysis of organic electrophosphorescence. II. Transient
analysis of trielet-trielet annihilation, Phys. Rev. B 62 (2000)
10967 beschrieben ist.
- 2. Die Minimierung der Lebensdauer des angeregten Zustands durch
die Umgebung definierenden optischen Eigenschaften.
Durch Einführung
einer OLED-Mikrokavität höherer Güte
kann die Lebensdauer bis zu 50% reduziert werden, wie in der Druckschrift Q.
Huang et al.: Quantum efficiency enhancement in top-emitting organic light-emitting
diodes as a result of enhanced intrinsic quantum yield, Appl. Phys.
Lett. 89 (2006) 263512 beschrieben ist.
- 3. Reduzierung der Exzitonendichte, welche für eine
bestimmte Helligkeit benötigt wird durch Verbreiterung der
Rekombinationszone in der Emissionszone.
Dies kann z. B. durch
den Ansatz der Doppel-Emissionsschicht erreicht werden, wie in der
Druckschrift G. He: High-efficiency and low-voltage p-i-n
electrophosphorescent organic light-emitting diodes with double-emission
layers, Appl. Phys. Lett. 85 (2004) 3911 beschrieben ist.
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Es
gibt einige Lösungen, in denen die Emissionszone durch
Quantentopf-Strukturen aufgebaut ist, meist aber unter Benutzung
von fluoreszenten Farbstoffen. Hierbei sind z. T. drastische Effizienzverbesserungen
vorhanden, was als Hauptursache hat, dass die Rekombinationseffizienz
erhöht wird, z. B. durch besseres Ladungsträgereinfangen,
wie in den Druckschriften J. Huang: Effect of well number
an organic multiple-quantum-well electroluminescent device characteristics,
Appl. Phys. Lett. 73 (1998) 3348 und Z. Xie: Transient
electroluminescence of organic quantum-well light-emitting diodes,
Appl. Phys. Lett. 80 (2002) 1477 beschrieben ist. Da der
Effizienzrückgang bei fluoreszenten OLEDs auf Grund der
kurzen Lebensdauer des Singulett-Zustandes nur unwesentlich durch
bimolekulare Prozesse bestimmt ist, werden durch diese Strukturen
keine Verbesserungen bezüglich des Effizienzrückgangs
erzielt.
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Phosphoreszente
OLEDs, deren Emissionszone eine Quantentopf-Struktur aufweist, werden
in der Druckschrift Cheng et al.: Effekt of multiple-quantum-well
structure an efficiency of organic electrophosphorescent light-emitting
diodes, Jpn. J. Appl. Phys. 42 (2003) L376 beschrieben.
Hier wird der bekannte Triplett-Emitter 2,3,7,8,12,13,17,18-octaethyl-21H23
H-porphine platinum (II) (PtOEP) eingesetzt. Dabei ist im Vergleich
mit einer Standard-Struktur in der Quantentopf-Struktur eine Erhöhung
der Externen Quanteneffizienz um einen Faktor von ca. Zwei beschrieben.
Dabei weist die Quantentopf-Struktur einen stärkeren Rückgang
der Quanteneffizienz bei hohen Helligkeiten auf, sodass die angegebenen
Strukturen bei Stromdichten von etwa 200 mA/cm2 letztlich
nahezu identische Effizienzwerte aufweisen. Der Effekt wird mit
der Sättigung der Emittermoleküle erklärt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bauelement zur phosphoreszenten
Lichtemission aus Triplett-Zustanden und ein Verfahren zur Herstellung
solcher Bauelemente anzugeben, die derart geeignet ausgebildet sind,
dass die diffusionsbasierte Triplett-Triplett-Löschung – TTA – und
somit der Effizienzrückgang bei hohen Helligkeiten reduziert
werden.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 21 gelöst.
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Das
Bauelement zur phosphoreszenten Lichtemission aus Triplett-Zuständen
umfasst zumindest
- – eine Anode zur
Löcherinjektion,
- – mindestens eine löcherinjizierende oder
löcher transportierende Schicht,
- – mindestens eine Emissionsschicht,
- – mindestens eine elektroneninjizierende oder elektronentransportierende
Schicht und
- – eine Kathode zur Elektroneninjektion,
wobei
die Schichten aus organischem Material bestehen,
wobei gemäß dem
Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1 die Emissionsschicht eine
Sub-Strukturierung aus Zonen mindestens eines aus mindestens einem
Wirtsmaterial und mindestens einem Emitterfarbstoff bestehenden
Mischsystems und aus Zonen mindestens eines Wirtsmaterials aufweist,
wobei die Zonen des Mischsystems räumlich voneinander durch
die Zonen des Wirtsmaterials getrennt sind, wobei die Triplett-Energien TWirt des Wirtsmaterials größer
als die Triplett-Energien TEmitter des Emitterfarbstoffs
mit TWirt > TEmitter sind.
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Die
Emissionsschicht kann durch eine vorgegebene Sub-Strukturierung
schichtartige Zonen des Mischsystems aus Wirtsmaterial und Emitterfarbstoff
aufweisen, wobei die Sub-Strukturierung durch sequentielle Abfolge
von schichtartigen Zonen in Form einer Vertikalstrukturierung aus
Zonen reinen Wirtsmaterials und Mischsystemzonen aus Wirtsmaterial
und phosphoreszent lichtemittierendem Emitterfarbstoff ausgebildet ist.
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Die
Emissionsschicht kann andererseits durch eine vorgegebene Sub-Strukturierung
schichtartige Zonen des Mischsystems aus Wirtsmaterial und Emitterfarbstoff
aufweisen, wobei die Sub-Strukturierung durch sequentielle Abfolge
von schichtartigen Zonen in Form einer Lateralstrukturierung aus
Zonen reinen Wirtsmaterials und Mischsystemzonen aus Wirtsmaterial
und phosphoreszent lichtemittierendem Emit terfarbstoff ausgebildet
ist.
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Die
Emissionsschicht kann auch aus einer Vertikalstrukturierung und
einer Lateralstrukturierung von schichtartigen Zonen bestehen.
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Schließlich
können in der Emissionsschicht die Zonen der Mischsysteme
und/oder der Wirtsmaterialien als kugelförmige oder kubische
Körper oder als Körper vorgegebener Geometrie
ausgebildet sein.
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Dabei
sind vorzugsweise benachbarte Grenzflächen der Zonen des
Mischsystems in einem vorgegebenen Abstand a mit einem Mindestbetrag
im Nanometerbereich voneinander entfernt, wobei der Abstand a die
Dicke der Schicht mit reinem Wirtsmaterial darstellt.
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Der
Mindestbetrag des Abstands a zwischen den benachbarten Grenzflächen
der Zonen des Mischsystems kann vorzugsweise zwei Nanometer betragen.
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Es
können sowohl Wirtsmaterial als auch Emitterfarbstoff verschiedener
Emissionsschichten jeweils verschieden sein.
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Die
Löchertransportschicht kann p-dotiert und/oder die Elektronentransportschicht
kann n-dotiert sein.
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Die
Löchertransportschichten können in einer Schicht
zusammengefasst sein und/oder die Elektronentransportschichten können
in einer Schicht zusammengefasst sein.
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Die
Zonen reinen Wirtsmaterials können durch Zonen eines anderen
Wirtsmaterials ersetzt sein, wobei dessen Triplett- Energie größer
als die Triplett-Energie des eingesetzten Emitterfarbstoffs ist.
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Die
Zonen reinen Wirtsmaterials können auch durch Zonen einer
Materialkombination von mehreren Materialien ersetzt sein, wobei
deren Triplett-Energien TKomb größer
als die Triplett-Energien TEmitter des Emitterfarbstoffs
mit TKomb > TEmitter für alle Materialien sind.
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Auch
können verschiedene Zonen reinen Wirtsmaterials in beliebiger,
sequentieller Reihenfolge von Zonen mehrerer Materialien ersetzt
sein.
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Verschiedene
Zonen des Mischsystems können verschiedene phosphoreszente
Emitterfarbstoffe enthalten.
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Die
Zonen eines Mischsystems können mehrere, verschiedene Wirtsmaterialien
und/oder mehrere, verschiedene Emitterfarbstoffe enthalten.
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Das
Bauelement kann zusätzliche Emissionsschichten mit einer
Fluoreszenz-Emission aus Singulett-Zuständen enthalten,
wobei die zusätzlichen Emissionsschichten reine Zonen oder
Mischsysteme sind.
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Bei
Mischsystemen kann die Konzentration des Emitterfarbstoffes im Wirtsmaterial
zwischen 0.1 mol% und 50 mol% liegt.
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De
Abstand von Zonen reinen Wirtsmaterials kann zwischen 2 nm und 20
nm liegen.
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Die
Zonen des Mischsystems aus Wirtsmaterial und Emitterfarbstoff können
eine räumliche Ausdehnung von 0,5 nm bis 100 nm haben.
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Die
als Schichten ausgebildeten Zonen können aus im Vakuum
aufgedampften kleinen Molekülen oder teilweise aus Polymeren
bestehen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
Bauelementen, die mindestens eine phosphoreszent lichtemittierende
Emissionsschicht enthalten,
erzeugen gemäß Kennzeichenteil
des Patentanspruchs 21 die Emissionsschicht durch eine gezielte Sub-Strukturierung
von Zonen mindestens eines Mischsystems aus mindestens einem Wirtsmaterial
und mindestens einem Emitterfarbstoff und Zonen eines Wirtsmaterials,
wobei die Zonen des Mischsystems räumlich definiert voneinander
durch Zonen des Wirtsmaterials getrennt positioniert werden, deren
Triplett-Energien TWirt größer
als die des Emitterfarbstoffs TEmitter)
TWirt > TEmitter sind, wobei die Sub-Strukturierung
durch sequentielle Abfolge von Zonen in Form einer Vertikalstrukturierung
und/oder einer Lateralstrukturierung aus Schichten des Wirtsmaterials
und Mischschichten aus Wirtsmaterial und phosphoreszent emittierendem
Emitterfarbstoff oder durch eine vorgegebene verteilte Anordnung
von Zonen in Form von Körpern mindestens eines Mischsystems
in mindestens einer Zone eines umgebenden Wirtsmaterials oder umgekehrt
durchgeführt wird.
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Die
Vertikalstrukturierung kann während einer Mischverdampfung
von Wirtsmaterial und Emitterfarbstoff durch eine Anordnung von
mechanisch beweglichen Blenden vor der Emitterfarbstoffquelle durchgeführt werden,
welche die Verdampfung des Emitterfarbstoffes periodisch unterbrechen.
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Die
Lateralstrukturierung kann während der Mischverdampfung
von Wirtsmaterial und Emitterfarbstoff durch ein periodisches Einführen
einer Schattenmaske direkt vor dem Substrat erzeugt werden.
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Eine
solche Maske ist in ihrer Auflösung durch die Herstellung
begrenzt (Beugungsbegrenzung bei z. B. Laserschneiden), sodass derart
hergestellte Zentren eine Ausdehnung im Mikrometerbereich haben.
Durch schnelles Verschieben der Schattenmaske in x- und/oder y-Richtung
um die Normale (z-Richtung) der Maske selbst können die
effektiven Öffnungen der Maske drastisch reduziert werden.
Hierbei ist vorzugsweise die Verschiebung in beide Richtungen jeweils
kleiner als der Durchmesser der Öffnungen in der Schattenmaske.
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Da
auch eine Kombination von Vertikal- und Lateralstrukturierung möglich
ist, kann eine Sub-Strukturierung in allen Raumrichtungen erreicht
werden.
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Bei
phosphoreszenten OLEDs müssen, wie oben beschrieben, relative
hohe Konzentrationen des Emittermaterials in ein Wirtsmaterial eingebracht
werden. Dies ist nötig, um die elektrisch gebildeten Exzitonen effizient
auf dem Emitterfarbstoff einzufangen. Die hohe Konzentration hat
zur Folge, dass es für die angeregten Triplett-Zustände
des Emitterfarbstoffes möglich wird, auf einem Gitter von
nichtangeregten Emitterfarbstoffen effizient zu diffundieren. Die
Diffusion ist ein Dexter-Prozess, typischerweise mit 1–2
nm Wechselwirkungsreichweite, wie in der Druckschrift D.
L. Dexter: A theory of sensitized luminescence in solid, Journ. Chem.
Phys. 21 (1953) 836 beschrieben ist.
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Wesentlich
ist es, dass die Diffusion auf dem Gitter der Emitterfarbstoffe
effektiv unterbunden wird. Die Diffusion wird durch die Sub-Struktur
der Emissionsschicht unterdrückt, welche die Exzitonen
in ihrer Diffusion einschränkt. Die Sub-Strukturen werden
nicht zum effizienten Einfangen von Ladungen benötigt,
um etwa die Rekombinationseffizienz und somit die absolute Elektrolumineszenz-Effizienz
zu erhöhen, wie vgl. in der Druckschrift Cheng
et al.: Effect of multiple-quantum-well structure an efficiency
of organic electrophosphorescent light-emitting diodes, Jpn. J.
Appl. Phys. 42 (2003) L376 beschrieben ist. Sondern es
wird versucht, die Emitterfarbstoffe in Zonen einzuschließen,
die räumlich mit einem Material umgeben sind, dessen Triplett-Energie, ähnlich
wie die der konventionellen Blockerschichten, hoch gegenüber
der Triplett-Energie des Emitterfarbstoffes ist. Dabei wird die
effektive Konzentration der Emitterfarbstoffe in diesen Zonen nicht
reduziert, um einen effizienten Energieübertrag der Wirtsexzitonen
auf den Emitter zu ermöglichen.
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Die
Erfindung nutzt vielmehr aus, dass der Prozess der Diffusion ein
statistischer Prozess ohne Vorzugsrichtung ist, und dass weiterhin
jeder Diffusionsschritt zu einem benachbarten Molekül vom
vorigen Schritt nicht beeinflusst ist. Durch die Einführung
von energetischen Barrieren, die eine Diffusion des angeregten Zustands
in diese Richtung unterbinden, wird so die effektive Wahrscheinlichkeit
der Diffusion zu Gunsten der strahlenden Rekombination der Exzitonen,
d. h. unter Aussendung von Licht, reduziert. Benachbarte exzitonische
Sub-Schicht-Strukturen sind weiter voneinander entfernt angeordnet
als die mittlere Dexter-typische Wechselwirkungsreichweite, d. h.
mindestens 1–2 nm, darstellt.
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Für
die Umsetzung der Sub-Strukturierung ist nur maßgeblich,
dass die Triplett-Energie des die Zonen mit Emitterfarbstoff umgebenden
Materials höher ist als die der Emitter-Farbstoff Triplett-Energie,
um die Farbstoff-Triplett-Exzitonen effizient in den Zonen festzuhalten.
Im günstigsten Fall kann diese Struktur aus einer Kombination
aus reinem, konventionellem Wirtsmaterial und einem Mischsystem
aus Wirtsmaterial und Emitterfarbstoff hergestellt werden. Die Emissionsschicht
wird derart strukturiert, dass es definiert separierte exzitonische
Sub-Strukturen des Mischsystems in einer Umgebung des reinen Wirtsmaterials
innerhalb der Emissionsschicht gibt.
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Die
Erfindung wird anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mittels
Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer
Schichtabfolge einer OLED, wobei
1a eine
OLED nach dem Stand der Technik,
1b eine
erfindungsgemäße OLED und
1c eine
erfindungsgemäße OLED in einem Austrittsarbeit(eV)-Schichtdicken-Diagramm
zeigen,
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2 mehrere schematische Ausbildungen der
Emissionsschicht in vertikaler Schichtabfolge, wobei
2a B
A,
2b B C,
2c B
C+D und
2d B C D zeigen und
wobei
A reines Wirtsmaterial,
B ein Mischsystem aus Wirtsmaterial
und Emitterfarbstoff,
C ein von A verschiedenes Material, mit
den physikalischen Vorgaben, die für A gelten,
D ein
weiteres von A verschiedenes Material, mit den physikalischen Vorgaben,
die für A gelten,
darstellen,
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3 eine schematische Darstellung der Emissionsschicht
mit A- und B-Komponenten für eine Realisierung der Sub-Strukturierung
in allen Raumrichtungen, wobei 3a eine
perspektivische Ansicht und 3b die
zugehörige Seitenansicht zeigen,
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4 ein
Photolumineszenz-Spektrum von je einer 20 nm Mischsystemschicht
TCTA:Ir(ppy)3, wobei die gestrichelt quadratische
Kurve für die Referenz-Emissionsschicht mit 9,6 mol% und
die gestrichelt gekreiselte Kurve für die Sub-Schicht-Struktur-Emissionsschicht
mit 11,4 mol% zutreffen, wobei in einer Voruntersuchung für
die Sub-Schicht-Struktur eine erhöhte Fluoreszenz des Wirtsmaterials
vorhanden ist,
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5 mehrere
Photolumineszenz-Abklingkurven der Proben aus der Voruntersuchung
nach 4, wobei die gestrichelt quadratische Kurve für
die Referenz-Emissionsschicht mit 9,6 mol% und die gestrichelt gekreiselte
Kurve für die Sub-Schicht-Struktur-Emissionsschicht mit
11,4 mol% zutreffen, wobei die Referenz-Struktur größere
TTA-Beträge aufweist,
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6 eine
Stromdichte-Spannungs-Charakteristik der erfindungsgemäßen
OLED, wobei die gestrichelt quadratische Kurve für die
Referenz-Emissionsschicht mit 9,6 mol% und die gestrichelt gekreiselte
Kurve für die Sub-Schicht-Struktur-Emissionsschicht mit
11,4 mol% zutreffen und wobei für die Sub-Schicht-OLED eine
kleine zusätzliche Barriere festzustellen ist,
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7 Elektrolumineszenz-Spektren
beider OLEDs aus dem Ausführungsbeispiel nach 4 bis 6,
wobei die gestrichelt quadratische Kurve für die Referenz-Emissionsschicht
mit 9,6 mol% und die gestrichelt gekreiselte Kurve für
die Sub-Schicht-Struktur-Emissionsschicht mit 11,4 mol% zutreffen,
wobei auch bei der Sub-Schicht-Struktur keine Wirtsmaterial-Fuoreszenz
zu sehen ist,
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8 eine
Darstellung der Externen Quanteneffizienz als Funktion der Stromdichte
beider OLEDs aus dem Ausführungsbeispiel nach den 4 bis 7,
wobei die gestrichelt quadratische Kurve für die Referenz-Emissionsschicht
mit 9,6 mol% und die gestrichelt gekreiselte Kurve für
die Sub-Schicht-Struktur-Emissionsschicht mit 11,4 mol% zutreffen,
wobei zusätzlich Fit-Funktionen (durchgezogen liniert und
gestrichelt) dargestellt sind, die den Effizienzrückgang
bei hohen Helligkeiten quantifizieren,
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9 mehrere
organische Materialien, welche in den Bauelementen einsetzbar sind
und
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10 weitere
organische Materialien, welche in den Bauelementen einsetzbar sind.
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Im
Folgenden werden die 1b und 2 zusammen
betrachtet. In 1b ist eine schematische Darstellung
eines Bauelements 10 zur phosphoreszenten Lichtemission
aus Triplett-Zuständen gezeigt, wobei das Bauelement 10 umfasst
- – eine Anode zur Löcherinjektion 1,
- – mindestens eine löcherinjizierende oder
löchertransportierende Schicht 2, 3,
- – mindestens eine Emissionsschicht 4,
- – mindestens eine elektroneninjizierende oder elektronentransportierende
Schicht 5, 6 und
- – eine Kathode zur Elektroneninjektion 7,
wobei
die Schichten 2, 3, 4, 5, 6 aus
organischem Material bestehen, umfasst.
-
Erfindungsgemäß weist
die Emissionsschicht 42 eine Sub-Strukturierung aus Zonen 14, 16, 18, 20, 22 mindestens
eines aus mindestens einem Wirtsmaterial 9 und mindestens
einem Emitterfarbstoff 11 bestehenden Mischsystems 8 und
aus Zonen 15, 17, 19, 21 mindestens
eines Wirtsmaterials 9 aufweist, wobei die Zonen 14, 16, 18, 20, 22 des
Mischsystems 8 räumlich voneinander durch die
Zonen 15, 17, 19, 21 des Wirtsmaterial 9 getrennt
sind, wobei die Triplett-Energien TWirt des
Wirtsmaterials 9 größer als die Triplett-Energien TEmitter des Emitterfarbstoffs 11 mit
TWirt > TEmitter sind.
-
Benachbarte
Grenzflächen 12, 13 der Zonen 14, 16, 18, 20, 22 des
Mischsystems 8 sind in einem vorgegebenen Abstand a mit
einem Mindestbetrag im Nanometerbereich voneinander entfernt.
-
Der
Mindestbetrag des Abstands a kann zwischen den benach barten Grenzflächen 12, 13 der
Zonen 14, 16, 18, 20, 22 des
Mischsystems 8 zwei Nanometer betragen.
-
Dabei
können das Wirtsmaterial 9 als auch der Emitterfarbstoff 11 verschiedener
Emissionsschichten 42, 43, 44, 45, 46 jeweils
verschieden sein.
-
Die
Emissionsschicht 42 weist durch eine vorgegebene Sub-Strukturierung
schichtartige Zonen 14, 16, 18, 20, 22 des
Mischsystems 8 aus Wirtsmaterial 9 und Emitterfarbstoff 11 und
schichtartige Zonen aus dem Wirtsmaterial 9 auf, wobei
die Sub-Strukturierung durch sequentielle Abfolge von schichtartigen
Zonen in Form einer Vertikalstrukturierung aus Zonen 15, 17, 19, 21 reinen
Wirtsmaterials von mindestens zwei Nanometer Stärke und
Mischsystemzonen 14, 16, 18, 20, 22 aus
Wirtsmaterial und phosphoreszent lichtemittierendem Emitterfarbstoff
ausgebildet ist.
-
In 2 sind bezüglich der Vertikalstrukturierung
mehrere schematische Ausbildungen der Emissionsschichten 42, 43, 44, 45 in
vertikaler Schichtabfolge dargestellt, wobei
in 2a die
Emissionsschicht 42 mit abwechselnden Schichten B und A,
in 2b die
Emissionsschicht 43 mit abwechselnden Schichten B und C,
in 2c die
Emissionsschicht 44 mit abwechselnden Schichten B und C+D
sowie
in 2d die Emissionsschicht 45 mit
abwechselnden Schichten B, C und D gezeigt werden und
wobei
A reines Wirtsmaterial,
B ein Mischsystem aus Wirtsmaterial 9 und
Emitterfarbstoff 11, C ein von A verschiedenes Material,
mit den physikalischen Vorgaben, die für A gelten,
D
ein weiteres von A verschiedenes Material, mit den physikalischen
Vorgaben, die für A gelten,
sind.
-
Es
können die Löchertransportschicht 2 p-dotiert
und/oder die Elektronentransportschicht 6 n-dotiert sein.
-
Die
Löchertransportschichten 2, 3 können
aber auch in einer Schicht zusammengefasst und/oder die Elektronentransportschichten 5, 6 können
in einer Schicht zusammengefasst sein.
-
Die
Zonen 15, 17, 19, 21 reinen
Wirtsmaterials 9 können durch Zonen eines anderen
Wirtsmaterials 91 ersetzt sein, wobei dessen Triplett-Energie
TWirt91 größer als die
Triplett-Energie TEmitter des eingesetzten Emitterfarbstoffs 11 mit
TWirt91 > TEmitter ist.
-
Die
Zonen 15, 17, 19, 21 reinen
Wirtsmaterials 9 können durch Zonen einer Materialkombination
von mehreren Materialien ersetzt sein, wobei deren Triplett-Energien
TKomb größer als die Triplett-Energien
TEmitter des Emitterfarbstoffs 11 mit
TKomb > TEmitter für alle Materialien sind.
-
Verschiedene
Zonen 15, 17, 19, 21 reinen
Wirtsmaterials können in beliebiger, sequentieller Reihenfolge
von Zonen mehrerer Materialien ersetzt sein.
-
Verschiedene
Zonen 14, 16, 18, 20, 22 des
Mischsystems können verschiedene phosphoreszente Emitterfarbstoffe
enthalten.
-
Die
Zonen eines Mischsystems können mehrere, verschiedene Wirtsmaterialien
und/oder mehrere, verschiedene Emitterfarbstoffe enthalten.
-
Das
Bauelement 10 kann zusätzliche Emissionsschichten
mit einer Fluoreszenz-Emission aus Singulett-Zuständen
enthalten, wobei die zusätzlichen Emissionsschichten reine
Zonen oder Mischsysteme sind.
-
Bei
Mischsystemen kann die Konzentration des Emitterfarbstoffes 11 im
Wirtsmaterial 9 zwischen 0.1 mol% und 50 mol% liegen.
-
Der
Abstand von Zonen reinen Wirtsmaterials kann zwischen 2 nm und 20
nm liegen.
-
Die
Zonen des Mischsystems aus Wirtsmaterial und Emitterfarbstoff können
eine räumliche Ausdehnung von 0,5 nm bis 100 nm haben.
-
In
der Emissionsschicht 46, wie in 3, 3a, 3b gezeigt,
können die Zonen 23, 24, 25 der Mischsysteme 8 und/oder
der Zonen 91 der Wirtsmaterialien als Schichten oder als
kugelförmige oder kubische Körper oder als Körper
anderer vorgegebener Geometrie ausgebildet sein.
-
Die
als Schichten ausgebildeten Zonen können aus im Vakuum
aufgedampften kleinen Molekülen oder teilweise aus Polymeren
bestehen.
-
In
dem Verfahren zur Herstellung von Bauelementen, die mindestens eine
phosphoreszent lichtemittierende Emissionsschicht enthalten,
wird
gemäß dem Kennzeichenteil des Patentanspruchs
21 die Emissionsschicht 42, 43, 44, 45; 46 durch
eine gezielte Sub-Strukturierung von Zonen 14, 16, 18, 20, 22; 23, 24, 25 mindestens
eines Mischsystems 8 aus mindestens einem Wirtsmaterial 9 und
mindestens einem Emitterfarbstoff 11 und Zonen 15, 17, 19, 21; 91 eines
Wirtsmaterials 9 erzeugt, wobei die Zonen 14, 16, 18, 20, 22 des
Mischsystems 8 räumlich definiert voneinander
durch Zonen 15, 17, 19, 21; 91 des
Wirtsmaterials 9 getrennt positioniert werden, deren Triplett-Energien
TWirt größer als die des
Emitterfarbstoffs 11 TEmitter (TWirt > TEmitter) sind, wobei die Sub-Strukturierung
durch sequentielle Abfolge von Zonen in Form einer Vertikalstrukturierung
aus Schichten 15, 17, 19, 21 des
Wirtsmaterials 9 von mindestens zwei Nanometer Stärke
und Mischschichten 14, 16, 18, 20, 22 aus
Wirtsmaterial 9 und phosphoreszent emittierendem Emitterfarbstoff 11 oder
durch eine vorgegebene verteilte Anordnung von Zonen 23, 24, 25 in
Form von Körpern mindestens eines Mischsystems 8 in
mindestens einer Zone 91 eines umgebenden Wirtsmaterials 9 oder
umgekehrt durchgeführt wird.
-
Die
Vertikalstrukturierung kann während einer Mischverdampfung
von Wirtsmaterial 9 und Emitterfarbstoff 11 durch
eine Anordnung von mechanisch beweglichen Blenden vor der Emitterfarbstoffquelle
durchgeführt werden, welche die Verdampfung des Emitterfarbstoffes 11 periodisch
unterbrechen.
-
Die
Sub-Strukturierung kann auch mittels einer Lateralstrukturierung
(nicht gezeichnet) während einer Mischverdampfung von Wirtsmaterial 9 und
Emitterfarbstoff 11 durch periodisches Einführen
von Schattenmasken zwischen Substrat und Verdampfungsquellen erreicht
werden.
-
Eine
Kombination von Vertikal- und Lateralstrukturierung ist auch möglich,
sodass eine Sub-Strukturierung in allen Raumrichtungen erreicht
werden kann.
-
Die
Erfindung bezieht sich im Wesentlichen auf die Sub-Strukturierung
der Emissionsschicht. Die Ausbildung der übrigen Schichtabfolge
basiert auf den aus dem Stand der Technik bekannten Strukturen.
Beide Blockerschichten 3, 5 müssen energetisch
höhere Triplettniveaus als der Emitterfarbstoff haben.
Löcher- und Elektronentransportschicht 2, 6 können
optional p- oder n-dotiert sein. Im Falle von Dotierung der Transportschichten
sind die Blockschichten 3, 5 obligatorisch, um
Exzitonenlöschung an den Grenzflächen zu vermeiden.
Konventionelle, elektrisch undotierte OLEDs können je nach
Ausführung, reduzierte Schichtanzahl haben. Hier können
z. B. Funktionen der Schichten 2 und 3 bzw. 5 und 6 in
je einem Material zusammengefasst werden.
-
Die
Herstellung der einzelnen organischen Schichten kann durch thermische
Verdampfung, Molekularstrahl-Epitaxie, Aufschleudern aus Lösungen
sowie durch Abscheidung aus der Gasphase geschehen.
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An
das erfindungsgemäße Mischsystem sind im Allgemeinen
folgende Bedingungen gestellt:
- a) Die Triplett-Energie
TWirt des Wirtsmaterials 9, 91 sollte
größer oder gleich der Triplett-Energie TEmitter des Emitterfarbstoffes 11 sein.
- b) Das Absorptionsspektrum des Emitterfarbstoffs 11 sollte
stark mit dem Emissionsspektrum des Wirtsmaterials 9, 91 überlappen,
damit ein effizienter Exzitonen-Energieübertrag stattfinden
kann.
-
Die
Forderung, dass die Triplett-Energie TW des
Wirtsmaterials 9, 91 größer
als die Triplett-Energie TE des Emitterfarbstoffes 11 sein
soll, bedeutet, die Triplett-Exzitonen effizient auf dem Emitterfarbstoff 11 einzufangen,
d. h. deren Diffusion zu Wirtszuständen zu unterbinden.
-
Weitere
Bedingungen an die Sub-Schicht-Strukturen sind:
- 1)
Die Zonen des Mischsystems 8 sollten so dünn wie
möglich sein, um Diffusion in den einzelnen Zonen zu minimieren.
- 2) Die reinen Schichten des Wirtsmaterials 9 sollten
so dünn wie möglich sein, um sowohl Fluoreszenz
dieser zu unterbinden als auch elektrische Seiteneffekte wie z.
B. höhere Betriebsspannungen durch dicke zusätzliche
intrinsische Schichten in der Emissionsschicht 42 zu vermeiden.
- 3) Die reinen Schichten mit dem Wirtsmaterial 9 müssen
mindestens so dick sein, dass Dextertransferprozesse zwischen den
Sub-Strukturen 42 nicht möglich ist (> 1–2 nm).
-
In
einem speziellen Ausführungsbeispiel sind in der OLED 10 entsprechend 1b folgende
Materialen eingesetzt, wobei die chemische Bezeichnungen der Materialien
in den 9, 10 dargestellt sind:
- 1 transparentes ITO (Indium-Zinn-Oxid) auf
einem Glassubstrat (90 nm) als Anode
- 2 MeO-TPD elektrisch dotiert mit F4-TCNQ,
4 mol% (35 nm)
- 3 NPB (10 nm)
- 4 TCTA:Ir(ppy)3
als Referenzstruktur 41 (20
nm) und
als Sub-Schicht-Struktur 42 (20 nm)
- 5 TPBi (10 nm)
- 6 BPhen elektrisch dotiert mit Cäsium (Cs) (55 nm)
- 7 reflektierende Aluminiumschicht (100 nm) als Katode.
-
Die
Sub-Schicht-Struktur 42 entspricht exakt der nachfolgend
in der Voruntersuchung erläuterten Struktur. Als Voruntersuchungen
werden Photolumineszenz-Untersuchungen der TCTA:Ir(ppy)3-Emissionsschicht
(Referenzstruktur 41 und Sub-Schicht-Struktur 42)
durchgeführt. Dabei werden auf Quarzglas-Substraten jeweils
20 nm Emissionsschicht aufgedampft. Die Referenzstruktur 41 ist
eine Mischsystemschicht aus TCTA:Ir(ppy)3 mit
einer Konzentration von ca. 10 mol%. Die Sub-Schicht-Struktur hat
folgende Sequenz, wobei hier die Schicht A=TCTA (Wirtsmaterial)
und die Schicht B = TCTA:Ir(ppy)3 (Mischsystem
aus Wirtsmaterial und Emitterfarbstoff) entspricht:
B(2 nm)
[/A(2 nm)/B(1 nm)]6, mit einer totalen Dicke
von 20 nm, welche genau der Emissionszonendicke der Referenzstruktur 41 entspricht.
-
In 4 sind
die Photolumineszenz(PL)-Spektren beider Struktur-Schichten 41, 42 zu
sehen. Beide zeigen starke Emission des Ir(ppy)3-Triplett-Zustandes
mit einem Maximum bei ca. 510 nm. Für die Sub-Schicht-Struktur 42 ist
sichtbar, dass die Fluoreszenz von TCTA, dem Wirtsmaterial, erhöht
ist. Dies ist bei optischer Anregung zu erwarten, da nahezu alle
Exzitonen auf dem Singulett-Zustand von TCTA gebildet werden, so
dass ein Bruchteil direkt emittiert wird, statt zum Energieübertrag
beizusteuern.
-
Die
beiden Struktur-Schichten 41, 42 wurden zeitaufgelöst
untersucht, d. h. mit einem kurzen Laserpuls angeregt und das Abklingverhalten
der Emission gemessen. Die entsprechenden Zerfallskurven sind in 5 gezeigt.
Es tritt ein rein exponentieller Abfall auf, wenn die Triplett-Triplett-Löschung
TTA vernachlässigbar ist, d. h. die angeregten Spezies
relaxieren nur direkt. Die zu beobachtende Krümmung am
Anfang des Zerfalls ist ein Maß für die bimolekulare
Rekombination, hier die Triplett-Triplett-Löschung TTA,
wie in der Druckschrift Reineke et al.: Trielet-exciton
quenching in organic phosphorescent light-emitting diodes with Ir-based
emitters, Phys. Rev. B 75 (2007) 125328 beschrieben ist.
-
Bei
einem Vergleich der Sub-Schicht-Struktur 42 mit der Referenzstruktur 41 weist
die Sub-Schicht-Struktur 42 einen deutlich reduzierten
Beitrag der Triplett-Triplett-Löschung TTA auf. Der Effekt
ist noch deutlicher, wenn das aktive Volumen, d. h. das Volumen
in dem sich Ir(ppy)3 befinden, um ca. 2/3
kleiner ist als bei der Referenzstruktur 41, d. h. die
effektive Exzitonendichte in der Sub-Schicht-Struktur 42 um
den Faktor Drei größer ist.
-
Wie
in 1c auch gezeigt ist, sind die energetischen Lagen
des höchsten besetzten Molekülorbital (HOMO) und
des niedrigsten unbesetzten Molekülorbital (LUMO) oder
die der Austrittsarbeit (WF) im Falle der Metalle in folgender Liste
aufgezeigt, wie in den Druckschriften Reineke et al.: Trielet-exciton
quenching in organic phosphorescent lightemitting diodes with Ir-based
emitters, Phys. Rev. B 75 (2007) 125328 und Kundu et
al.: High Tg carbazole derivatives as blue-emitting hole-transporting
materials for electroluminescent devices, Adv. Funct. Mat. 13 (2003)
445 beschrieben ist:
- 1 ITO/WF = –4.6
eV
- 2 MeO-TPD:F4-TCNQ/HOMO = –5.1
eV/LUMO = –1.9 eV
- 3 NPB/HOMO = –5.4 eV/LUMO = –2.3 eV
- 4 Wirtsmaterial:TCTA/HOMO = –5.9 eV/LUMO = –2.7
eV
Emitterfarbstoff:Ir(ppy)3/HOMO = –5.4
eV/LUMO = –2.4 eV
- 5 TPBi/HOMO = –6.2 eV/LUMO = –2.7 eV
- 6 BPhen:Cs/HOMO = –6.4 eV/LUMO = –3.0 eV
- 7 Al/WF = –4.3 eV.
-
In 6 sind
die Stromdichte-Spannungs-Charakteristiken beider Strukturen 41, 42 zu
sehen. Bei kleinen Spannungen fließt in der Referenzstruktur 41 ein
geringfügig höherer Strom bei gleicher Spannung. Ursache
dafür sind die zusätzlichen reinen TCTA-Schichten,
die den möglichen Transport von Ladungsträgern auf
dem Emittermolekül erschweren. In Gesamtheit ist aber bemerkenswert,
dass die Stromdichte-Spannungs-Kurven nahezu identisch sind, d.
h. im Bereich von gewöhnlichen Helligkeiten (0.1 bis 100
mA/cm2) keine Unterschiede zu sehen sind,
sodass die Leistungseffizienz durch die Sub-Schicht-Struktur 42 nicht
maßgeblich beeinflusst wird.
-
In 7 sind
die Elektrolumineszenz (EL)-Spektren beider Struktur-Schichten 41, 42 dargestellt.
Für beide Struktur-Schchten 41, 42 gilt
gleichermaßen, dass keine Fluoreszenz vom Wirtsmaterial,
TCTA, wie in 4 gezeigt ist, vorhanden ist.
Dies belegt, dass der Energieübertrag in beiden Strukturen 41, 42 sehr
effizient ist und somit hohe Effizienz der Ir(ppy)3-Emission
zu erwarten ist. Der Fakt, dass im Kontrast zu den Photolumineszenz-Spektren
keine TCTA-Fluoreszenz zu beobachten ist, liegt in dem starken Unterschied
der Exzitonen-Erzeugung im Fall von Elektronenlumineszenz. Hier
werden statistisch schon 75% der Exzitonen im Triplett-Zustand gebildet,
sowohl auf TCTA als auch Ir(ppy)3, hingegen
in Photolumineszenz-Experimenten, wie oben erwähnt, nahezu
nur Singulett-Exzitonen auf TCTA erzeugt werden.
-
8 enthält
die Externe Quanteneffizienz EQE beider OLEDs 101, 10 als
Funktion der Stromdichte j mit EQE = f(j). Beide Kurven fallen zu
hohen Stromdichten ab, was auch hohe Helligkeiten bedeutet. Beide OLEDs 101, 10 haben
vergleichbare Effizienzen bei geringen Helligkeiten zwischen 14%
und 16%. Die geringfügig kleinere Effizienz der Sub-Schicht-Struktur 42 ist
statistischer Natur, die Photolumineszenz-Messung bei gleicher Anregungsdichte,
wie in 4 zur Voruntersuchung dargestellt ist, zeigt,
dass beide OLEDs 101, 10 gleiche Intensitäten
erreichen. Der Verlauf der Externen Quanteneffizienz beider OLEDs 101, 10 zeigt,
dass die Sub-Schicht-Struktur 42 einen reduzierten Effizienzabfall
bei hohen Stromdichten aufweist. Bei Stromdichten von 20–30
mA/cm2 sind die Effizienzen beider OLEDs 101, 10 mit
ca. 12% EQE gleich.
-
Die
Sub-Schicht-Struktur 42 ist in diesem speziellen Ausführungsbeispiel
nur stellvertretend für die anderen Substrukturen 43, 44, 45, 46 genannt
und dargestellt.
-
In
der Druckschrift Reineke et al.: Triplet-exciton quenching
in organic phosphorescent light-emitting diodes with Ir-based emitters
Phys. Rev. B 75 (2007) 125328, ist eine Modellrechnung
beschrieben, die es ermöglicht, diesen Effizienzrückgang
als Funktion der Stromdichte zu modellieren. Hierbei fließen
die für die OLEDs 101, 10 wichtigen Parameter
ein, die den Quanteneffizienz-Rückgang bestimmen:
- a) Triplett-Lebensdauer τ
- b) TTA Ratenkonstante kTT
- c) Triplett-Ladungsträger-Löschungsratenkonstante
kP
- d) Dicke der Exzitonen-Rekombinationszone w.
-
Der
Modellrechnung zu Grunde liegend ist folgende Ratengleichung, die
die Zeitentwicklung der Exzitonendichte angeregter Emitterfarbstoffe
beschreibt:
-
Im
OLED-Dauerbetrieb ist dn/dt = 0, sodass für obige Ratengleichung
folgende stationäre Lösung gefunden wird:
mit folgenden
Parametern: j – Stromdichte, e – Elementarladung,
EQE – Externe Quanteneffizienz, C – Konstante,
die Materialeigenschaften beschreibt und 1 – einheitsloser
Parameter, der die Transporteigenschaften im organischen Festkörper
charakterisiert. Letztere Gleichung beschreibt also die Externe
Quanteneffizienz η(j) als Funktion der Stromdichte in funktionaler
Abhängigkeit der oben genannten Parameter (k
TT,
k
P, τ und w). Mit Hilfe der Modellrechnung
kön nen Einflüsse verschiedener Parameter, wie
hier im Anschluss für k
TT angeführt,
bewertet werden.
-
Die
Triplett-Lebensdauer τ wird auf 1.64 μs bestimmt
und festgehalten. Für die TTA Ratenkonstante kTT und
Triplett-Ladungsträger-Löschungsratenkonstante
kP werden Werte angenommen und festgehalten,
die bei anderen, vergleichbaren TCTA:Ir(ppy)3-basierenden
OLEDs 101 gemessen wurden, wie in der Druckschrift Reineke
et al.: Triplet-exciton quenching in organic phosphorescent light-emitting
diodes with Ir-based emitters, Phys. Rev. B 75 (2007) 125328 beschrieben
ist. Die Dicke der Rekombinationszone wurde zum Fitten benutzt.
Das Resultat ist die durchgezogene Fit-Gerade aus 8.
-
Um
den Verlauf der Sub-Schicht-Struktur 42 zu modellieren,
wird ausgehend von der durchgezogenen Kurve in 8 nur
die Ratenkonstante für die Triplett-Triplett-Löschung
TTA geändert und zwar, wie in 8 dargestellt,
halbiert. Es kann eine gute Übereinstimmung mit den experimentellen
Daten bezüglich der gestrichelten Kurve in 8 festgestellt
werden. Zum besseren Vergleich ist die Modellrechnung für
die Sub-Schicht-Struktur 42 nochmals mit den Parametern
der Referenzstruktur 41 geplottet (schwarzgepunktet). Hier
wird deutlich, dass die Modellrechnung den Effizienz-Rückgang überschätzt.
Bei der Modellrechnung ist die Dicke der Rekombinationszone w konstant
gehalten, was aus folgender Überlegung sinnvoll ist. Es
wurde gezeigt, dass die Referenzstruktur 41 eine Rekombinationszone
von ca. 5 nm hat, wie in der Druckschrift Reineke et al.:
Triplet-exciton quenching in organic phosphorescent light-emitting
diodes with Ir-based emitters, Phys. Rev. B 75 (2007) 125328 beschrieben
ist. Die Sub-Schicht-Struktur hat auf Grund ihrer Zusammensetzung
effektiv maximal 8 nm Emissionszone zur Verfügung, da die
Exzitonen in den Mischschichtteilen eingefangen sind. Des Weiteren,
wie in obiger Struktur erwähnt, kommt NPB als Elektronenblocker
zum Einsatz, der auf Grund seines tiefen Triplett-Niveaus mit ei ner
Maximum-Wellenlänge von ca. 540 nm die bei 510 nm lokalisierte
Ir(ppy)3 löscht, d. h. die Exzitonen
werden auf das nichtstrahlende NPB Triplett-Niveau übertragen,
wie in der Druckschirft Goushi et al.: Trielet exciton confinement
and unconfinement by adjacent hole-transport layers, Journ. Appl.
Phys. 95 (2004) 7798 beschrieben ist. Für die
Sub-Schicht-OLED 10 sollte deshalb eine deutlich geringere
Ausgangseffizienz bei geringen Helligkeiten erwarten werden. Daraus
kann geschlossen werden, dass die Rekombinationszonendicke der Sub-Schicht-Struktur 42 kleiner
als die nominellen 8 nm ist, somit vergleichbar mit der Referenzstruktur 41.
-
Wird
eine Stromdichte jc als die Stromdichte
definiert, bei der die Effizienz den halben Wert derer bei geringen
Helligkeiten entspricht, bei denen Löschmechanismen keine
Rolle spielen, so können mit der Modellrechnung quantitative
Aussagen über die Unterschiede getroffen werden. Im Vergleich
mit der Referenzstruktur 41 kann die Stromdichte jc von 140 mA/cm2 auf
270 mA/cm2 für die Sub-Struktur 42 fast
verdoppelt werden.
-
Die
Erfindung beschreibt eine Möglichkeit zur Reduktion des
Effizienzrückgangs durch eine gezielte Modifikation der
Sub-Struktur der Emissionszone, d. h. der Schicht, in der die Ladungsträger
in Licht umgewandelt werden.
-
- 1
- hochleitfähige
Anode
- 2
- Löchertransportschicht
- 3
- Elektronen-
und Exzitonenblockschicht
- 4
- Emissionsschicht
- 41
- Standard-Emissionszone
- 42
- Emissionsschicht
mit exzitonischen Sub-Strukturen
- 43
- Emissionsschicht
- 44
- Emissionsschicht
- 45
- Emissionsschicht
- 46
- Emissionsschicht
- 5
- Löcher-
und Exzitonenblockschicht
- 6
- Elektronentransportschicht
- 7
- hochleitfähige
Kathode
- 8
- Mischsystem
- 9
- Wirtsmaterial
- 91
- Zone
- 10
- Bauelement
- 101
- Bauelement
nach dem Stand der Technik
- 11
- Emitterfarbstoff
- 12
- erste
Grenzfläche
- 13
- zweite
Grenzfläche
- 14
- Zone
- 15
- Zone
- 16
- Zone
- 17
- Zone
- 18
- Zone
- 19
- Zone
- 20
- Zone
- 21
- Zone
- 22
- Zone
- 23
- Zone
- 24
- Zone
- 25
- Zone
- a
- Abstand
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Reineke et.
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