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Die
Erfindung betrifft eine Feststellbremse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Feststellbremse gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 20.
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Gebremste
Anhänger,
sowohl solche mit Auflaufbremse, als auch solche mit Druckluftbremse, verfügen typischerweise über eine
Feststellbremse, welche ein Wegrollen eines ohne Zugfahrzeug abgestellten
Anhängers
verhindern soll. Eine derartige Feststellbremse wirkt typischerweise
auf mindestens eine auch im an ein Zugfahrzeug angehängten Zustand
als Fahrbremse wirkende Bremsvorrichtung, typischerweise eine Trommelbremse,
ein.
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Bei
einem Anhänger
mit Auflaufbremse wird die Feststellbremse üblicherweise durch einen an
einer zum Ankuppeln an ein Zugfahrzeug vorgesehenen Deichsel angeord neten
Handhebel manuell angezogen, wodurch die Bremsvorrichtung betätigt wird.
Bei einer Druckluftbremse wird die Bremsvorrichtung bei Trennung
von der Druckluftversorgung durch eine vorgespannte Feder automatisch
angezogen.
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Bei
Anwendungen, bei denen ein häufiges An-
und Abkuppeln unter hohem Zeitdruck erfolgt und/oder in Fällen bei
denen mehrere Anhänger
zu einem Zug hintereinander gekuppelt betrieben werden, beispielsweise
bei Gepäckanhängern auf
Flughäfen
und Bahnhöfen,
oder in der Landwirtschaft, ist es zu zeitaufwändig, die Feststellbremse mittels
gesonderter Handgriffe manuell zu betätigen, zumal bei einem Zug
die Feststellbremsen aller Anhänger
betätigt
werden müssten,
um den Zug zuverlässig
am Wegrollen zu hindern. Automatisch feststellende Druckluftbremsen
würden
hier zwar Abhilfe schaffen, jedoch verfügen in solchen Bereichen eingesetzte Anhänger sowohl
aufgrund des hohen Wartungsaufwandes von Druckluftbremsen, als auch
aufgrund des hohen Zeitaufwandes zum Lösen und Anschließen der
Druckluftversorgung kaum über
Druckluftbremsen. Aus Zeitmangel oder aus Nachlässigkeit kommt es deshalb häufig vor,
dass ganze Züge
ungenügend
gegen Wegrollen gesichert sind, was zu einer erheblichen Gefährdung des
Bedienpersonals und von Dritten führt.
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Für die oben
beschriebenen Einsatzzwecke vorgesehene Anhänger sind außerdem meist
mehrachsig, überwiegend
zweiachsig, ausgeführt
und verfügen
typischerweise über
eine an einem vorderen, um eine vertikale Drehachse drehbar mit
dem Anhänger
verbundenen, die vordere Achse des Anhängers aufnehmenden Lenkschemel
angeordnete, um eine horizontale Schwenkachse schwenkbare Deichsel, mit
der sie am Zugfahrzeug oder an einem vorauslaufenden Anhänger zu
einem Zug angekuppelt werden. Beim Abkuppeln stellt eine auf den
Boden abgelegte Deichsel ein zusätzliches
Verletzungsrisiko dar, da sie häufig übersehen
wird und eine Stolperfalle bildet. Um dies zu vermeiden und zur
Einsparung von Abstellfläche
muss deshalb die Deichsel eines abgekuppelten Anhängers manuell
nach oben in die Vertikale geschwenkt werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Feststellbremse
sowie ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Feststellbremse zu
entwickeln, wodurch ohne zusätzlichen
Zeit- bzw. Betätigungsaufwand
ein zuverlässiges
Absichern eines Anhängers
oder eines aus mehreren Anhängern
bestehenden Zuges gegen Wegrollen geschaffen wird.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. durch die Merkmale des Anspruchs
20.
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Ein
erster Gegenstand der Erfindung betrifft demnach eine Feststellbremse
für einen
mehrachsigen Anhänger
mit einer um eine horizontale Schwenkachse schwenkbaren Deichsel
zum Anhängen
des Anhängers
an ein Zugfahrzeug oder zum Zusammenkuppeln mit einem weiteren Anhänger zu
einem Zug, welche Feststellbremse mindestens eine auf mindestens
ein Rad mindestens einer Achse einwirkende Bremsvorrichtung, sowie
- – Mittel
zum Betätigen
der mindestens einen Bremsvorrichtung durch mindestens Senkrechtstellen
der Deichsel und
- – Mittel
zum Blockieren mindestens eines Rades mindestens einer Achse des
Anhängers
zumindest bei einem beginnenden Wegrollen des Anhängers bei
betätigter
Bremsvorrichtung
umfasst.
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Die
erfindungsgemäße Feststellbremse weist
gegenüber
dem Stand der Technik den Vorteil auf, dass sie unter Verzicht auf
gesonderte Handgriffe zu deren Betätigung und damit ohne zusätzlichen Zeit-
bzw. Betätigungsaufwand
ein zuverlässiges
Absichern eines Anhängers
oder eines aus mehreren Anhängern
bestehenden Zuges gegen Wegrollen schafft. Insbesondere das Blockieren
mindestens eines Rades mindestens einer Achse des Anhängers spätestens
bei einem beginnenden Wegrollen des Anhängers stellt sicher, dass die
Feststellbremse auch bei beispielsweise verschlissener Bremsvorrichtung
den Anhänger
zuverlässig
gegen Wegrollen sichert.
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Die
Bremsvorrichtung der Feststellbremse kann beispielsweise als eine
Scheibenbremse mit mindestens einem gegen eine durch eine Oberfläche einer
Bremsscheibe gebildete Bremsfläche
pressbaren Bremsklotz, oder als eine Trommelbremse mit mindestens
einem gegen eine durch eine Oberfläche einer Bremstrommel gebildete
Bremsfläche
pressbaren Bremsklotz ausgeführt
sein.
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Vorzugsweise
umfassen die Mittel zum Betätigen
der mindestens einen Bremsvorrichtung durch mindestens Senkrechtstellen
der Deichsel eine Einrichtung zur Erzeugung einer Zug- oder Druckkraft durch
Verschwenken der Deichsel um die Schwenkachse, sowie eine mit der
Einrichtung zur Erzeugung einer Zug- oder Druckkraft durch Verschwenken
der Deichsel um die Schwenkachse und mit der mindestens einen Bremsvorrichtung
verbundene Einrichtung zur Übertragung
der Zug- oder Druckkraft auf die mindestens eine Bremsvorrichtung.
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Die
Bremsvorrichtung umfasst vorzugsweise mindestens einen federbelasteten
Bremsklotz sowie eine Bremsfläche,
wobei der Bremsklotz bei einem Betätigen der Bremsvorrichtung
durch die Federbelastung gegen die Bremsfläche anpressbar und bei einem
Lösen der
Bremsvorrichtung durch die Zug- oder Druckkraft gegen die Federbelastung
von der Bremsfläche
abhebbar ist. Die Zug- oder Druckkraft wird dabei durch ein Verschwenken
der Deichsel aus einer senkrechten in eine horizontale Stellung
erzeugt. Dies hat den Vorteil eines geringen Kraftaufwandes, da
die Gewichtskraft der Deichsel bei deren Absenkung zur Erzeugung
zumindest eines Teils der aufzubringenden Zug- oder Druckkraft genutzt
werden kann.
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Die
Mittel zum Blockieren mindestens eines Rades mindestens einer Achse
des Anhängers
zumindest bei einem beginnenden Wegrollen des Anhängers bei
betätigter
Bremsvorrichtung umfassen vorzugsweise eine Einrichtung zur Erzeugung
einer Zug- oder Druckkraft durch Verschwenken der Deichsel um die
Schwenkachse, mindestens eine auf mindestens ein Rad mindestens
einer Achse einwirkende Blockiervorrichtung sowie eine mit der Einrichtung zur
Erzeugung einer Zug- oder Druckkraft durch Verschwenken der Deichsel
um die Schwenkachse und mit der mindestens einen Blockiervorrichtung
verbundene Einrichtung zur Übertragung
der Zug- oder Druckkraft.
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Die
Blockiervorrichtung kann einen vorzugsweise in der Bremsvorrichtung
angeordneten Blockierbolzen, der gegen eine ihm gegenüber liegende, mit
einem Rad des Anhängers
mitdrehende Fläche verschiebbar
und federbelastet ist, sowie mindestens eine in der Fläche angeordnete,
mit dem Blockierbolzen korrespondierende Ausnehmung umfassen, wobei
der Blockierbolzen bei betätigter
Bremsvorrichtung durch die Federbelastung gegen die Fläche anpressbar
und zumindest bei einem beginnenden Wegrollen des Anhängers beim
Passieren einer korrespondierenden Ausnehmung vor dem Blockierbolzen
in die Ausnehmung hineinfahrbar ist, und der Blockierbolzen bei
einem Lösen
der Bremsvorrichtung durch die Zug- oder Druckkraft gegen die Federbelastung
von der Fläche
abhebbar bzw. aus der Ausnehmung herausziehbar ist. Auch hier wird
die Zug- oder Druckkraft durch ein Verschwenken der Deichsel aus
einer senkrechten in eine horizontale Stellung erzeugt. Dies hat
den Vorteil eines geringen Kraftaufwandes, da die Gewichtskraft
der Deichsel bei deren Absenkung zur Erzeugung zumindest eines Teils
der aufzubringenden Zug- oder Druckkraft genutzt werden kann. Bei
der dem Blockierbolzen gegenüberliegenden
Fläche
handelt es sich vorzugsweise um die durch eine Oberfläche einer
Bremsscheibe oder einer Bremstrommel der Bremsvorrichtung gebildete
Bremsfläche.
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Der
Blockierbolzen ist vorzugsweise koaxial zu einem Bremsklotz der
Bremsvorrichtung angeordnet ist.
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Der
Blockierbolzen kann gegenüber
dem Bremsklotz federbelastet verschiebbar angeordnet sein, wobei
der Blockierbolzen durch Betätigung
der Bremsvorrichtung durch die Federbelastung gegen eine Bremsfläche anpressbar
ist, in welcher die Ausnehmung, in die der Blockierbolzen zumindest
bei einem beginnenden Wegrollen des Anhängers einrasten kann, angeordnet
ist.
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Der
Blockierbolzen weist vorzugsweise einen durch einen gemeinsamen
Anschlag zwischen Blockierbolzen und Bremsklotz gebildeten Mitnehmer
für den
Bremsklotz auf, zur Begrenzung der Verschiebbarkeit des Blockierbolzens
gegenüber
dem Bremsklotz und zur Mitnahme des Bremsklotzes bei einem Abheben
des Blockierbolzens von der Bremsfläche beispielsweise in Form
einer Bremsscheibe durch Aufbringen der Zug- oder Druckkraft bei
einem Horizontalstellen der Deichsel. Hierdurch genügt es, die
Zug- oder Druckkraft zum Abheben des Bremsklotzes von der Bremsfläche und
zum Abheben des Blockierbolzens von der Bremsfläche bzw. Herausziehen des Blockierbolzens
aus der Ausnehmung ohne Einschränkung
der Funktion der Feststellbremse nur auf den Blockierbolzen zu übertragen.
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Vorzugsweise
umfassen die Mittel zum Betätigen
mindestens einer Bremsvorrichtung durch Senkrechtstellen der Deichsel
und die Mittel zum Blockieren mindestens eines Rades mindestens
einer Achse des Anhängers
bei betätigter
Bremsvorrichtung eine gemeinsame Einrichtung zur Erzeugung einer
Zug- oder Druckkraft durch Verschwenken der Deichsel um die Schwenkachse
und/oder eine gemeinsame Einrichtung zur Übertragung der Zug- oder Druckkraft.
Hierdurch wird diese Einrichtung bzw. werden diese Einrichtungen
zur Betätigung
beider Funktionen der Feststellbremse, des Bremsens mindestens eines
Rades und des Blockierens mindestens eines Rades bei einem beginnenden
Wegrollen des Anhängers,
nur einmalig benötigt.
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Die
Einrichtung zur Erzeugung einer Zug- oder Druckkraft durch Verschwenken
der Deichsel um die Schwenkachse umfasst vorzugsweise einen mit
der Deichsel in Wirkverbindung stehenden Geber, sowie einen mit
dem Geber in Wirkverbindung stehenden Aktuator, wobei durch ein
Verschwenken der Deichsel um die Schwenkachse eine zur Erzeugung
einer Zug- oder Druckkraft geeignete Bewegung des Gebers gegenüber dem
Aktuator ausführbar
ist. So kann der Geber beispielsweise in Form einer vorzugsweise
im Bereich der Schwenkachse angeordnete, fest bzw. unverdrehbar
mit der Deichsel verbundene Seiltrommel ausgeführt sein, auf die der Aktuator
in Form eines Seilzuges aufgewickelt ist, so dass der Seilzug durch
ein Verschwenken der Deichsel ab- oder aufgerollt wird, wodurch
eine Zugkraft erzeugbar ist. Ebenso ist denkbar, dass der Geber
in Form einer zwischen Deichsel und einer die Deichsel tragenden
Aufnahme angeordnete Kulissenführung mit
einem in der Kulissenführung
laufenden Gleitbolzen ausgeführt
ist, wobei der Aktuator beispielsweise als ein mit dem Gleitbolzen
verbundener Seilzug zur Erzeugung einer Zugkraft, oder als ein zwischen
Aufnahme und Gleitbolzen angeordneter Hydraulikzylinder zur Erzeugung
einer Druckkraft ausgeführt
sein kann.
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Der
Geber kann in Form eines zwischen Deichsel und einer die Deichsel
tragenden Aufnahme angeordnete Kulissenführung mit einem in der Kulissenführung laufenden
Gleitbolzens ausgeführt
sein.
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Die
Kulissenführung
kann eine an der Deichsel angeordnete Geberkulisse sowie eine an
der die Deichsel tragenden Aufnahme angeordnete Führungskulisse
umfassen, wobei der Gleitbolzen gegenüber der Geber- und der Führungskulisse
verschiebbar angeordnet ist und bei einem Verschwenken der Deichsel
durch die Geberkulisse in der Führungskulisse
bewegt wird.
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Der
Aktuator kann beispielsweise einen mit dem Gleitbolzen verbundenen
Seilzug umfassen. Dabei ist die Einrichtung zur Übertragung der Zug- oder Druckkraft
vorzugsweise als ein Bowdenzug ausgeführt.
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Ebenso
kann der Aktuator einen mit dem Gleitbolzen verbundenen Hydraulikzylinder
umfassen. Dabei ist die Einrichtung zur Übertragung der Zug- oder Druckkraft
vorzugsweise als ein Hydraulikschlauch oder -rohr ausgeführt.
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Vorzugsweise
sind zumindest Teile der Bremsvorrichtung der Feststellbremse Bestandteil
einer Fahrbremse des Anhängers.
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Ein
zweiter Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb
einer Feststellbremse für einen
mehrachsigen Anhänger
mit einer um eine horizontale Schwenkachse schwenkbaren Deichsel zum
Anhängen
des Anhängers
an ein Zugfahrzeug oder zum Zusammenkuppeln mit einem weiteren Anhänger zu
einem Zug, welche Feststellbremse mindestens eine auf mindestens
ein Rad mindestens einer Achse einwirkende Bremsvorrichtung umfasst. Das
Verfahren umfasst die Verfahrensschritte:
- – Betätigen der
Bremsvorrichtung durch Senkrechtstellen der Deichsel, sowie
- – Blockieren
der zumindest auf einer Achse des Anhängers angeordneten Räder zumindest
bei einem beginnenden Wegrollen des Anhängers bei betätigter Bremsvorrichtung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
weist gegenüber
dem Stand der Technik den Vorteil auf, dass es unter Verzicht auf
gesonderte Handgriffe zur Betätigung
einer Feststellbremse und damit ohne zusätzlichen Zeit- bzw. Betätigungsaufwand
eine Möglichkeit
schafft, ein zuverlässiges
Absichern eines Anhängers
oder eines aus mehreren Anhängern
bestehenden Zuges gegen Wegrollen sicherzustellen. Insbesondere
das Blockieren mindestens eines Rades mindestens einer Achse des
Anhängers
spätestens bei
einem beginnenden Wegrollen des Anhängers stellt sicher, dass auch
bei beispielsweise verschlissener Bremsvorrichtung der Anhänger zuverlässig gegen
Wegrollen gesichert ist.
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Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines mit einer Feststellbremse ausgestatteten
mehrachsigen Anhängers
in einer Seitenansicht,
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2 eine
Detailansicht der an einem mit einer Deichsel verbundenen Drehschemel
angeordnete Vorderachse des Anhängers
aus 1,
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3 den
Anhänger
aus 1 von hinten,
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4 eine
Detailansicht einer Einrichtung zur Erzeugung einer Zugkraft der
Feststellbremse des Anhängers
aus 1 in einer ersten Verschwenkposition,
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5 eine
Detailansicht einer Einrichtung zur Erzeugung einer Zugkraft der
Feststellbremse des Anhängers
aus 1 in einer zweiten Verschwenkposition,
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6 eine
Detailansicht einer Einrichtung zur Erzeugung einer Zugkraft der
Feststellbremse des Anhängers
aus 1 in einer dritten Verschwenkposition,
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7 eine
Detailansicht einer Einrichtung zur Erzeugung einer Zugkraft der
Feststellbremse des Anhängers
aus 1 in einer vierten Verschwenkposition,
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8 eine
Detailansicht einer Einrichtung zur Erzeugung einer Zugkraft der
Feststellbremse des Anhängers
aus 1 in einer fünften
Verschwenkposition,
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9 eine
Detailansicht einer Führungskulisse
der in den 4 bis 8 dargestellten
Einrichtung zur Erzeugung einer Zugkraft durch Verschwenken der
Deichsel um deren Schwenkachse,
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10 eine
schematische Darstellung einer Bremsvorrichtung der Feststellbremse
des Anhängers
aus 1 mit einem koaxial zu einem Bremsklotz der Bremsvorrichtung
angeordnetem Blockierbolzen in einer Seitenansicht, sowie
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11 die
Bremsvorrichtung aus 10 in einem Schnitt.
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Ein
in den 1 bis 3 dargestellter mehrachsiger
Anhänger 1 umfasst
im Wesentlichen eine starr an einem Rahmen 2 angeordnete
Hinterachse 3, sowie eine an einem Drehschemel 4 angeordnete
Vorderachse 5. An der Hinterachse 3 und an der
Vorderachse 5 sind Räder 6 angeordnet.
Der Drehschemel 4 ist um eine vertikale Drehachse 10 an dem
Rahmen 2 drehbar angeordnet. An dem Drehschemel 4 ist eine
Deichsel 7 um eine horizontale Schwenkachse 8 verschwenkbar
angeordnet. Der Anhänger 1 weist
eine Feststellbremse mit insgesamt vier jeweils einer auf jeweils
ein Rad 6 jeweils einer Achse 3, 5 einwirkende
Bremsvorrichtungen 9 auf. Die Feststellbremse verfügt darüber hinaus über Mittel 11 zum
Betätigen
der Bremsvorrichtungen 9 durch Senkrechtstellen der Deichsel 7,
sowie Mittel 12 zum Blockieren mindestens eines Rades 6 mindestens
einer Achse 3, 5 des Anhängers 1 zumindest bei
einem beginnenden Wegrollen des Anhängers 1 bei betätigter Bremsvorrichtungen 9.
Die Bremsvorrichtungen 9 können gleichzeitig als Fahrbremsen des
Anhängers 1 vorgesehen
sein.
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Die
Bremsvorrichtungen 9 der Feststellbremse sind als Scheibenbremsen
mit mindestens einem gegen eine durch eine Oberfläche einer
Bremsscheibe 13 gebildete Bremsfläche pressbaren Bremsklotz 14 ausgeführt (10, 11).
Jede Bremsvorrichtung 9 umfasst einen gegen die Bremsscheibe 13 federbelasteten
Bremsklotz 14. Der Bremsklotz 14 wird bei einem
Betätigen
der Bremsvorrichtung durch die Federbelastung gegen die Bremsfläche angepresst und
bei einem Lösen
der Bremsvorrichtung durch eine Zugkraft gegen die Federbelastung
von der Bremsscheibe 13 abgehoben. Die Zugkraft wird dabei
durch ein Verschwenken der Deichsel 7 aus einer im Wesentlichen
in 8 dargestellten senkrechten über die in den 4 bis 7 dargestellten
Zwischenstellungen in eine in den 1 und 2 dargestellte
horizontale Stellung erzeugt. Dies hat den Vorteil eines geringen
Kraftaufwandes, da die Gewichtskraft der Deichsel 7 bei
deren Absenkung zur Erzeugung zumindest eines Teils der aufzubringenden
Zugkraft genutzt werden kann.
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Die
Mittel 11 zum Betätigen
der Bremsvorrichtungen 9 durch Senkrechtstellen der Deichsel 7 umfassen
eine Einrichtung 15 zur Erzeugung einer Zugkraft durch
Verschwenken der Deichsel 7 um die Schwenkachse 8,
sowie eine mit der Einrichtung 15 zur Erzeugung einer Zugkraft
und mit den Bremsvorrichtungen 9 verbundene Einrichtung 16 zur Übertragung
der Zugkraft auf die Bremsvorrichtungen 9 (4 bis 8).
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Die
Mittel 12 zum Blockieren mindestens eines Rades 6 mindestens
einer Achse 3, 5 des Anhängers 1 zumindest
bei einem beginnenden Wegrollen des Anhängers bei betätigten Bremsvorrichtungen 9 umfassen
die selbe Einrichtung 15 zur Erzeugung einer Zugkraft durch
Verschwenken der Deichsel 7 um die Schwenkachse 8,
mindestens eine auf mindestens ein Rad mindestens einer Achse einwirkende
Blockiervorrichtung 19 sowie eine mit der Einrichtung 15 zur
Erzeugung einer Zugkraft und mit der mindestens einen Blockiervorrichtung 19 verbundene
Einrichtung 16 zur Übertragung
der Zugkraft. Die Einrichtung 16 zur Übertragung der Zugkraft ist ebenfalls
mit der Einrichtung 16 zur Übertragung der Zugkraft auf
die Bremsvorrichtungen 9 identisch. Demnach umfassen die
Mittel 11 zum Betätigen
mindestens einer Bremsvorrichtung durch Senkrechtstellen der Deichsel
und die Mittel 12 zum Blockieren mindestens eines Rades 6 mindestens
einer Achse 3, 5 des Anhängers 1 bei betätigter Bremsvorrichtung 9 sowohl
eine gemeinsame Einrichtung 15 zur Erzeugung einer Zugkraft
durch Verschwenken der Deichsel um die Schwenkachse, als auch eine
gemeinsame Einrichtung 16 zur Übertragung der Zugkraft.
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Die
Blockiervorrichtung 19 umfasst, wie in den 10 und 11 dargestellt,
einen in der Bremsvorrichtung 9 angeordneten Blockierbolzen 20,
der gegen eine ihm gegenüber
liegende, mit einem Rad 6 des Anhängers 1 mitdrehende
Fläche 21 der
Bremsscheibe 13 verschiebbar und federbelastet ist, sowie
mehrere über
den Umfang der Bremsscheibe 13 gleichmäßig verteilt in der Fläche 21 angeordnete,
mit dem Blockierbolzen 20 korrespondierende Ausnehmungen.
Der Blockierbolzen 20 ist koaxial innerhalb des Bremsklotzes 14 der
Bremsvorrichtung 9 verschiebbar angeordnet. Der Blockierbolzen 20 wird bei
betätigter
Bremsvorrichtung 9 durch seine Federbelastung gegen die
Fläche 21 angepresst,
wodurch er zumindest bei einem beginnenden Wegrollen des Anhängers 1 beim
Passieren einer korrespondierenden Ausnehmung in diese hineinfährt. Der
Blockierbolzen 20 ist bei einem Lösen der Bremsvorrichtung 9 durch
die Zugkraft gegen die Federbelastung von der Fläche 21 abhebbar bzw.
aus der Ausnehmung herausziehbar.
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Wie
in den 10 und 11 dargestellt, wird
die Federbelastung des Bremsklotzes 14 durch eine erste
Feder 17 erzeugt. Diese stützt sich in einem Gehäuse 18,
in dem der Bremsklotz 14 axial verschiebbar angeordnet
ist, an ihrem einen Ende gegen eine Stirnseite des Gehäuses 18 und
an ihrem anderen Ende gegen den Bremsklotz 14 ab. Die Federbelastung
des Blockierbolzens 20 wird durch eine zweite, sich ebenfalls
gegen dieselbe Stirnseite, wie die Feder 17, und gegen
den Blockierbolzen 20 abstützende Feder 22 erzeugt.
Eine Hülse 38 führt die Feder 22 koaxial
in der Feder 17. Am Bremsklotz 14 und an einem
dem Bremsklotz 14 gegenüberliegenden
Widerlager 33 sind jeweils auswechselbare Bremsbeläge 34 angeordnet.
Der Bremsklotz 14 ist mittels Führungen 35 in dem
Gehäuse 18 verschiebbar
gelagert. Der Blockierbolzen 20 ist mittels Führungen 36 koaxial
in dem Bremsklotz 14 verschiebbar gelagert. Am der Fläche 21 abgewandten
Ende des Blockierbolzens 20 ist eine Aufnahme 37 für den Bowdenzug 29 angeordnet, über den
die Zugkraft zum Lösen
der Blockiervorrichtung 19 und der Bremsvorrichtung 9 übertragen
wird. Ein Gehäusedeckel 39 schließt das Gehäuse 18 stirnseitig
ab.
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Der
Blockierbolzen 20 verfügt über einen
Mitnehmer 23 für
den Bremsklotz 14. Der Mitnehmer 23 ist durch
einen gegenseitigen Anschlag zwischen Blockierbolzen 20 und
Bremsklotz 14 gebildet. Der Mitnehmer 23 begrenzt
die Verschiebbarkeit des Blockierbolzens 20 gegenüber dem
Bremsklotz 14. Außerdem
dient der Mitnehmer 23 zur Mitnahme des Bremsklotzes 14 bei
einem Abheben des Blockierbolzens 20 von der Bremsscheibe 13 durch
Aufbringen der Zugkraft bei einem Horizontalstellen der Deichsel 7.
Hierdurch genügt
es, die Zugkraft zum Abheben des Bremsklotzes 14 von der
Bremsscheibe 13 und zum Abheben des Blockierbolzens 20 von der
Bremsscheibe 13 bzw. Herausziehen des Blockierbolzens 20 aus
der in der Bremsscheibe 13 angeordneten Ausnehmung ohne
Einschränkung
der Funktion der Feststellbremse nur auf den Blockierbolzen 20 zu übertragen.
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Die
in den 4 bis 8 dargestellte Einrichtung 15 zur
Erzeugung einer Zugkraft durch Verschwenken der Deichsel 7 um
die Schwenkachse 8 umfasst einen mit der Deichsel 7 in
Wirkverbindung stehenden Geber 24, sowie einen mit dem
Geber 24 in Wirkverbindung stehenden Aktuator 25.
Durch ein Verschwenken der Deichsel 7 um die Schwenkachse 8 wird
dabei eine zur Erzeugung einer Zugkraft geeignete Bewegung des Gebers 24 gegenüber dem Aktuator 25 ausgeführt.
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Der
Geber 24 ist in Form einer zwischen Deichsel und einer
die Deichsel tragenden Aufnahme 31 angeordnete Kulissenführung 26 mit
einem in der Kulissenführung 26 laufenden
Gleitbolzen 27 ausgeführt.
Der Aktuator 25 ist als ein mit dem Gleitbolzen 27 verbundener
Seilzug 28 ausgeführt.
Der Seilzug 28 ist Bestandteil eines Bowdenzuges 29,
der die Einrichtung 16 zur Übertragung der Zugkraft bildet.
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Die
Kulissenführung 26 umfasst
eine an der Deichsel 7 angeordnete, auch als Steuerscheibe
bezeichenbare, in 9 näher dargestellte Geberkulisse 30,
sowie eine an einer die Deichsel 7 tragenden Aufnahme 31 angeordnete
Führungskulisse 32.
Der Gleitbolzen 27 ist gegenüber der Geber- 30 und
der Führungskulisse 32 verschiebbar
angeordnet und wird bei einem Verschwenken der Deichsel 7 um
die Schwenkachse 8 wie in den 4 bis 8 für verschiedene
Verschwenkpositionen von 40° (4), 60° (5),
80° (6),
90° (7)
und 100° (8)
gegenüber
der Horizontalen dargestellt, durch die Geberkulisse 30 in
der Führungskulisse 32 bewegt.
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Wichtig
ist hervorzuheben, dass zumindest Teile der Bremsvorrichtungen 9 der
Feststellbremse Bestandteil einer Fahrbremse des Anhängers 1 sein können.
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Die
Erfindung ist insbesondere im Bereich der Herstellung und des Betriebs
von Anhängern
gewerblich anwendbar.
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- 1
- Anhänger
- 2
- Rahmen
- 3
- Hinterachse
- 4
- Drehschemel
- 5
- Vorderachse
- 6
- Rad
- 7
- Deichsel
- 8
- Schwenkachse
- 9
- Bremsvorrichtung
- 10
- Drehachse
- 11
- Mittel
- 12
- Mittel
- 13
- Bremsscheibe
- 14
- Bremsklotz
- 15
- Einrichtung
- 16
- Einrichtung
- 17
- Feder
- 18
- Gehäuse
- 19
- Blockiervorrichtung
- 20
- Blockierbolzen
- 21
- Fläche
- 22
- Feder
- 23
- Mitnehmer
- 24
- Geber
- 25
- Aktuator
- 26
- Kulissenführung
- 27
- Gleitbolzen
- 28
- Seilzug
- 29
- Bowdenzug
- 30
- Geberkulisse
- 31
- Aufnahme
- 32
- Führungskulisse
- 33
- Widerlager
- 34
- Bremsbelag
- 35
- Führung
- 36
- Führung
- 37
- Aufnahme