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Die
Erfindung betrifft einen ventilgesteuerten Hydromotor gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein Verfahren zum Ansteuern
eines derartigen Hydromotors gemäß Patentanspruch
16.
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Derartige
ventilgesteuerte Hydromaschinen sind beispielsweise aus der
EP 1 537 333 B1 bekannt.
Diese Druckschrift zeigt eine Hydromaschine in Axial- oder Radialkolbenbauweise,
die im Prinzip als Motor oder als Pumpe betrieben werden kann, wobei
das Förder- bzw. Schluckvolumen über die Ventilsteuerung
stufenlos verstellbar ist. Bei einem beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist die Hydromaschine als Axialkolbenmaschine ausgeführt,
wobei eine Vielzahl von in einem Zylinder angeordneten Kolben an
einer drehbar gelagerten Taumelscheibe abgestützt ist.
Jeder Kolben begrenzt mit dem zugeordneten Zylinderraum einen Arbeitsraum,
der über ein Zulaufventil und ein Ablaufventil mit einem
Druckmittelzulauf bzw. einem Druckmittelablauf verbindbar ist.
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Bei
der bekannten Lösung sind die beiden Ventile als elektrisch
entsperrbare bzw. sperrbare Rückschlagventile ausgeführt,
die über die Pumpensteuerung ansteuerbar sind und um den
jeweiligen Arbeitsraum im „full mode", im „partial
mode" oder im „idle mode" zu betreiben. Beim „full
mode" wird im Wesentlichen das gesamte Schluck- oder Fördervolumen
ausgenützt, im „partial mode" entsprechend nur
ein Teil des Volumens. Im „idle mode" ist das Förder-/Schluckvolumen
des jeweiligen Arbeitsraumes gleich 0 – die Maschine arbeitet
im Leerlauf.
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Über
eine Steuereinheit wird die Hydromaschine nach einem Regelalgorithmus
betrieben, um einen möglichst pulsationsarmen Summen-Fördervolumenstrom
(Pumpe) oder Summen-Schluckvolumenstrom (Motor) zu erzielen. Die
Volumenstromverstellung erfolgt dabei häufig nach einer
Phasenanschnittsteuerung, sie kann jedoch auch nach einer Phasenabschnitts-
oder Phasenausschnittssteuerung durchgeführt werden.
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Bei
der beschriebenen Lösung ist das im Zulauf zu jedem Arbeitsraum
angeordnete Zulaufventil im unbestromten Zustand mittels Federkraft
geschlossen. Das im Ablauf angeordnete Rückschlagventil
ist im unbestromten Zustand durch die Federkraft in Öffnungsrichtung
vorgespannt.
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Falls
die Hydromaschine als Motor betrieben werden soll, wird zum Antreiben
einer mit der Taumelscheibe verbundenen Welle das Ablaufventil durch
Bestromen eines Betätigungsmagneten geschlossen und gleichzeitig
das Zulaufventil geöffnet. Dadurch kann Druckmittel in
den Arbeitsraum einströmen, so dass die hydraulische Energie
des Druckmittels durch die Axialverschiebung des jeweiligen Kolbens
und die entsprechende Drehbewegung der Taumelscheibe in eine Drehbewegung
der Welle und somit in mechanische Energie umgewandelt wird. Kurz
vor dem inneren Totpunkt, in dem der jeweilige Kolben die volle
Schluckbewegung ausgeführt hat, wird das Zulaufventil geschlossen,
so dass durch den verbleibenden Resthub des Kolbens bis zum Totpunkt
der Arbeitsraum druckentlastet wird. Durch diese Druckentlastung
kann das Ablaufventil druckentlastet öffnen und der Kolben
kann in seiner nachfolgenden Förderbewegung sein Schluckvolumen
zum Tank ausschieben. Kurz vor dem äußeren Totpunkt
wird dann das Ablaufventil durch Bestromen des entsprechenden Betätigungsmagneten
geschlossen. Der verbleibende Hub des Kolbens bis äußeren
Totpunkt wird dann zum Komprimieren des im Arbeitsraum eingeschlossenen
Druckmittels benutzt, so dass das Zulaufventil bei Erreichen des äußeren
Totpunkts druckentlastet öffnen kann. Durch diesen Ablauf
ist gewährleistet, dass die Rückschlagventile
im weitghend druckausgeglichenen Zustand durch relativ geringe Betätigungsmagnetkräfte
geschaltet werden können. Diese Ansteuerung ist aufgrund
der geforderten Schaltdynamik notwendig.
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Beim
Anfahren derartiger Hydromotoren entspricht der Druck im Arbeitsraum
im Wesentlichen dem Tankdruck, während das Zulaufventil
in Schließrichtung durch die Kraft der Feder und zusätzlich durch
den Hochdruck im Zulauf beaufschlagt ist. Da die Kolben und entsprechend
auch die Taumelscheibe stillstehen, kann der vorbeschriebene Druckausgleich
durch die Kompression des Druckmittels im Arbeitsraum nicht erfolgen.
Der Betätigungsmagnet des Zulaufventils muss daher so ausgelegt
werden, dass er das Zulaufventil gegen den hohen Druck im Zulauf öffnen
kann. Hierzu sind sehr große Betätigungsmagneten
erforderlich, die hinsichtlich der Dynamik den Erfordernissen nicht
genügen und zudem sehr teuer sind und einen erheblichen
Bauraum benötigen, so dass die Hydromaschine nicht mit
der erforderlichen Kompaktheit ausführbar ist.
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Demgegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen ventilgesteuerten
Hydromotor und ein Verfahren zum Ansteuern eines derartigen Hydromotors
zu schaffen, bei dem das Anlaufverhalten mit geringem vorrichtungstechnischem
Aufwand verbessert ist.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des ventilgesteuerten Hydromotors mit
den Merkmalen des Patentanspruches 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch
die Merkmale des Patentanspruches 16 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist
der Hydromotor mit einer Vielzahl von Kolben ausgeführt,
die jeweils gemeinsam mit einem Zylinder einen Arbeitsraum begrenzen,
der über ein ansteuerbares Zulaufventil und über
ein Ablaufventil mit einem Zulauf bzw. einem Ablauf verbindbar ist.
Das Zulaufventil hat einen Ventilkörper, der in seiner
Schließstellung einen zulaufseitigen Druckraum von einem
arbeitsraumseitigen Druckraum trennt. Erfindungsgemäß ist
der Hydromotor mit einer Einrichtung versehen, über die
zum Anfahren die in Schließrichtung wirksame Druckdifferenz
zwischen den beiden vorgenannten Druckräumen absenkbar
ist, so dass ein vergleichsweise kleiner Betätigungsmagnet
zum Schalten des Zulaufventils ausreicht.
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Prinzipiell
stehen für das erfindungsgemäße Konzept
zwei Verfahrensweisen zur Verfügung: Entweder wird zum
Anfahren der Druck im zulaufseitigen Druckraum abgesenkt oder entsprechend
der Druck im arbeitsraumseitigen Druckraum angehoben, um die in
Schließrichtung wirksame Druckdifferenz zu verringern.
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Bei
einer Variante ist der Hydromotor mit einem Anfahrventil ausgeführt, über
das der zulaufseitige Druckraum mit Niederdruck beaufschlagbar ist, so
dass geringe Betätigungskräfte erforderlich sind, um
das Zulaufventil zum Anfahren zu öffnen.
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Das
Anfahrventil kann ein Schaltventil sein, das in seiner Grundposition
eine Verbindung zum Niederdruck absperrt und in seiner Schaltstellung
die Verbindung zwischen dem zulauf seitigen Druckraum und dem Niederdruck
aufsteuert. Diese Schaltstellung wird im Prinzip nur zum Anfahren
des Hydromotors angesteuert.
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Bei
einer derartigen Variante wird es besonders bevorzugt, wenn das
Anfahrventil ein 3/2-Wegeventil ist, das in der Grundposition einen
Zulaufanschluss mit einer Zulaufleitung und in seiner Schaltposition
einen sich zwischen dem Zulaufanschluss und dem Anfahrventil erstreckenden Druckmittelströmungspfad
mit Nieder druck verbindet. Bei einer derartigen Lösung
muss somit nicht der gesamte Zulauf sondern lediglich ein geringer
Teilabschnitt mit Niederdruck verbunden werden.
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Bei
einem besonders einfach aufgebauten Ausführungsbeispiel
ist dem Hydromotor eine Hydropumpe zugeordnet, über die
das Druckmittel zum Zulauf gefördert wird. Diese Pumpe
kann dann als im Zweiquadrantenbetrieb betreibbare Verstellpumpe ausgeführt
sein. Zum Anfahren wird diese Verstellpumpe dann so umgesteuert,
dass der Druck im Zulauf verringert wird. Eine derartige Lösung
lässt sich mit minimalem Aufwand realisieren.
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Bei
einer alternativen Lösung ist das Anfahrventil parallel
zum Zulaufventil angeordnet, so dass der arbeitsraumseitige Druckraum
mit dem Druck im Zulauf beaufschlagbar ist. Bei dieser Lösung
wird somit der Druck im Arbeitsraum erhöht.
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Dieses
Anfahrventil ist vorzugsweise als Schaltventil ausgeführt,
das in einer Anfahrleitung angeordnet ist, die in der Grundstellung
des Schaltventils abgesperrt ist und in der Schaltstellung die beiden
Druckräume miteinander verbindet.
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Dieses
Anfahrventil lässt sich mit wesentlich kleinerer Wirkfläche
als das Zulaufventil ausführen.
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Der
vorrichtungstechnische Aufwand ist besonders gering, wenn das Anfahrventil
und das Zulaufventil vom gleichen Aktuator betätigt sind.
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Der
Bauraum lässt sich weiter minimieren, wenn das Anfahrventil
in das Zulaufventil integriert ist.
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Dabei
wird es bevorzugt, wenn an einem Schließkegel des Zulaufventils
ein Sitz eines Schließkörpers des Anfahrventils
ausgebildet ist, der gegen die Kraft einer Federanordnung mittels
eines Aktuators vom Sitz abhebbar ist, um den zulaufseitigen Druckraum
mit dem arbeitsseitigen Druckraum zu verbinden.
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Bei
einem derartigen Ventil kann es vorteilhaft sein, einen schließkegelseitigen
Anschlag vorzusehen, auf den der Aktuator oder der vorgeöffnete Schließkörper
beim Abheben aufläuft, um den druckentlasteten Schließkegel
des Zulaufventils zu betätigen.
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Ein
Bestromen des Betätigungsmagneten während des
Anfahrens des Hydromotors ist überflüssig, wenn
dem Schließkörper des Zulaufventils eine entsperrbare
Rasteinrichtung zugeordnet ist.
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Erfindungsgemäß ist
es bevorzugt, wenn das Zulaufventil, das Ablaufventil und das Anfahrventil
jeweils als Sitzventil ausgeführt sind.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
stark schematisierte Darstellung zur Erläuterung des Funktionsprinzips
einer ventilgesteuerten Hydromaschine mit veränderbarem Schluck-/Fördervolumen;
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2 ein
Schaltschema eines ersten Ausführungsbeispiels eines ventilgesteuerten
Hydromotors mit Anfahrventil;
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3 eine
Variante des Ausführungsbeispiels gemäß 2;
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4 ein
Ausführungsbeispiel eines ventilgesteuerten Hydromotors,
bei dem der Zulauf über ein Anfahrventil mit dem Arbeitsraum
verbindbar ist;
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5 eine
Prinzipdarstellung eines Ausführungsbeispiels, bei dem
das Zulaufventil und das Anfahrventil von einem gemeinsamen Aktuator
betätigbar sind;
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6 und 7 unterschiedliche
Betriebszustände des Ausführungsbeispiels aus 5;
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8 eine
konkrete Ausführung einer Ventilanordnung gemäß 5,
bei der das Anfahrventil in das Zulaufventil integriert ist und
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9 und 10 verschiedene
Betriebszustände des Ausführungsbeispiels gemäß 8.
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Bei
den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen der
Erfindung ist der ventilgesteuerte Hydromotor 1 als Axialkolbenmaschine
in Taumelscheibenbauweise ausgeführt. Das Funktionsprinzip
eines derartigen Hydromotors wird anhand 1 erläutert,
die eine stark vereinfachte Abwicklung eines Hydromotors in Axialkolbenbauweise zeigt.
Im Folgenden werden nur die zum Verständnis der Erfindung
wesentlichen Bauelemente erläutert, hinsichtlich detaillierterer
Ausführungen wird auf den eingangs genannten Stand der
Technik verwiesen, in dem das Funktionsprinzip einer derartigen
Hydromaschine mit digital verstellbarem Förder-/Schluckvolumen
ausführlich erläutert ist.
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Gemäß der
schematischen Darstellung in 1 hat der
Hydromotor 1 einen Zylinder 2, in dem eine Vielzahl
von Zylinderbohrungen 4 ausgebildet sind, in denen jeweils
ein Kolben 6 axial verschiebbar geführt ist. Jeder
der Kolben 6 begrenzt mit der Zylinderbohrung 4 einen
Arbeitsraum 8, dessen Volumen vom Hub der Kolben 6 abhängig
ist. Die Kolben 6 sind über jeweils einen Kolbenschuh 10 an
einer schräg gestellten Taumelscheibe abgestützt,
die mit einer Abtriebswelle 12 verbunden ist. In der Darstellung
gemäß 1 ist die aufgrund der Rotation
der Taumelscheibe gebildete Steuerkurve 14 dargestellt, die
die Drehwinkelabhängigkeit des Kolbenhubs und damit des
Volumens des jeweiligen Arbeitsraums wiedergibt. Wie in 1 rechts
dargestellt, ist jeder Arbeitsraum 8 über ein
Zulaufventil 16 mit einer allen Arbeitsräumen 8 gemeinsamen
Zulaufleitung 18 verbunden, die mit einem System- oder
Hochdruck beaufschlagt ist. Dieser Hochdruck kann beispielsweise über
eine Pumpe 20 erzeugt werden.
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Jeder
Arbeitsraum 8 ist des Weiteren über ein Ablaufventil 22 mit
einer ebenfalls allen Arbeitsräumen 8 gemeinsamen
Ablaufleitung 24 verbunden, die in einen Tank 26 einmündet.
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Wie
bereits eingangs erläutert, sind die Ablaufventile 22 und
die Zulaufventile 16 jeweils als elektrisch entsperrbare
bzw. sperrbare Rückschlagventile ausgeführt. Das
Zulaufventil 16 ist über eine nicht dargestellte
Feder in seiner dargestellten Grundposition in eine Schließposition
vorgespannt und lässt sich durch Bestromen eines Betätigungsmagneten 18 in
eine Öffnungsstellung bringen, so dass das Druckmittel
aus der Zulaufleitung 18 in den jeweiligen Arbeitsraum 8 einströmen
kann. Das Ablaufventil 22 ist in seiner dargestellten Grundposition über
eine Feder in eine Öffnungsstellung vorgespannt. Durch
Bestromen eines Betätigungsmagneten 30 lässt
sich dieses Ablaufventil 22 in eine Sperrposition bringen,
in der das Druckmittel nicht aus dem Arbeitsraum 8 abströmen
kann. Der Einfachheit halber sind in der Darstellung gemäß 1 nur
die Schaltsymbole der rechts angeordneten Ventile 28, 30 dargestellt,
die anderen, den sonstigen Arbeitsräumen zugeordneten Ventile
sind entsprechend aufgebaut.
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Die
Ansteuerung der Betätigungsmagneten 28, 30 erfolgt über
eine Steuereinheit 34, über die die eingangs beschriebenen
Modii (full mode, partial mode und idle mode) einstellbar sind,
so dass das Schluckvolumen des Hydromotors 1 stufenlos
verstellbar ist, wobei durch geeignete Ansteuerung der Ventile 16, 22 auch
die Pulsation auf ein Minimum absenkbar ist. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel erfolgt die Ansteuerung der Ventile 16, 22 in
Abhängigkeit von der Drehzahl der Abtriebswelle 12,
die über einen Drehzahlaufnehmer 36 erfasst und über eine
Signalleitung an die Steuereinheit 34 gemeldet wird. Prinzipiell
können selbstverständlich auch andere Kenndaten,
wie beispielsweise das auf die Abtriebswelle 12 wirkende
Drehmoment oder das Schluckvolumen des Hydromotors 1 bei
der Ansteuerung der Ventile 16, 22 berücksichtigt
werden.
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Zum
Anfahren des Hydromotors 1 werden die sich auf dem Weg
vom äußeren Totpunkt (oben in 1)
zum inneren Totpunkt befindlichen Kolben mit Hochdruck beaufschlagt – diese
Kolben sind beispielsweise in dem rechten, abfallenden Teil der Steuerkurve 14 angeordnet.
Zur Hochdruckbeaufschlagung dieser Kolben 6 müssen
die zugeordneten Zulaufventile 16 gegen den Druck in der
Zulaufleitung 18 aufgesteuert werden. Wie eingangs erläutert,
sind bei den herkömmlichen Hydromotoren 1 vergleichsweise
große Betätigungsmagneten 28 erforderlich, um
das Ventil zu öffnen, da in den jeweiligen Arbeitsräumen 8 ein
dem Tankdruck entsprechender Druck anliegt.
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Bei
einer besonders einfach aufgebauten Variante der Erfindung wird
die Pumpe
20 als Verstellpumpe mit sehr hoher Stelldynamik
ausgeführt, so dass durch Zurückschwenken dieser
Verstellpumpe der Druck in der Zulaufleitung
18 innerhalb
weniger Millisekunden reduziert werden kann. Diese Druckabsenkung
in der Zulaufleitung
18 kann dann zum Ansteuern der betreffenden
Zulaufventile
16 ausgenützt werden, wobei nach
Absinken des Drucks in der Zulaufleitung
18 durch das Zurückschwenken
der Pumpe
20 die Betätigungsmagnete
28 der
betreffenden Zulaufventile
16 bestromt werden, so dass
auch kleine Magnete zum Öffnen dieser Zulaufventile
16 ausreichen.
Diese Druckabsenkung in der Zulaufleitung
18 (Dekompressionsvorgang) muss
in sehr kurzer Zeit erfolgen, um zum Beispiel ein Rückwärtsrollen
eines am Hang stehenden Fahrzeugs zu verhindern, das durch den Hydromotor
angetrieben wird. Für diesen Vorgang wäre es daher zweckmäßig,
für die Pumpe
20 eine nach dem DDP-Prinzip arbeitende
Pumpe einzusetzen, wie sie in der eingangs genannten Druckschrift
EP 1 537 333 B1 beschrieben
ist. Derartige DDP-Pumpen (digital displacement pump) haben prinzipbedingt
eine sehr große Stelldynamik. Diese Pumpe sollte vorzugsweise
auch im Zweiquadranten-Betrieb verwendbar sein, so dass der Druck
in der Zulaufleitung
18 aktiv abgesenkt werden kann.
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In
dem Fall, in dem eine derartige Pumpe 20 mit großer
Stelldynamik nicht zur Verfügung steht, kann das erfindungsgemäße
Steuerkonzept auch mit anderen Maßnahmen realisiert werden.
Diese werden anhand der 2 bis 10 erläutert.
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In 2 ist
ein Schaubild einer hydraulischen Schaltung gezeigt, bei der der
Hydromotor 1 über eine nur im Einquadranten-Betrieb
betreibbare Pumpe 20 mit Druckmittel versorgt wird. Der
Druckanschluss der Pumpe 20 ist an die Förderleitung 18 angeschlossen,
so dass das Druckmittel durch die Förderleitung 18 hindurch
zum Zulaufanschluss des Hydromotors 1 gefördert
wird. Der prinzipielle Aufbau des Hydromotors 1 entspricht
demjenigen aus 1.
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Gemäß dem
Schaubild in 2 erfolgt die Verringerung der
in Schließrichtung wirksamen Druckdifferenz am Zulaufventil 16 (siehe 1)
dadurch, dass die Zulaufleitung 18 zum Öffnen
des Zulaufventils 16 kurz mit dem Tank 26 verbunden
wird. Dadurch sinkt der Druck in der Zulaufleitung 18 ab, so
dass ein vergleichsweise kleiner Betätigungsmagnet 28 ausreicht,
um das Zulaufventil 16 (1) zu öffnen.
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Diese
Verbindung des Zulaufs mit dem Tank 26 erfolgt über
ein Anfahrventil 38, das in einer von der Zulaufleitung 18 abzweigenden,
im Tank 26 mündenden Entlastungsleitung 40 angeordnet
ist. Das Anfahrventil 38 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als mit hoher Dynamik schaltbares Schaltventil ausgeführt,
dessen Schaltmagnet 42 über eine Signalleitung
mit der Steuereinheit 34 verbunden ist. Das Anfahrventil
ist mit zwei Schaltstellungen (a), (0) ausgeführt, wobei
es über eine nicht dargestellte Feder in eine Öffnungsstellung
(0) vorgespannt ist und durch Bestromen des Schaltmagneten 42 in
seine dargestellte Schließstellung (a) gebracht wird, so
dass die direkte Verbindung zwischen der Zulaufleitung 18 und
dem Tank 26 abgesperrt wird. Zum Anfahren des Motors 1 wird
das Fördervolumen der Pumpe 20 auf Null verstellt
und das Anfahrventil 38 in seine Grundposition (0) umgeschaltet,
in der die Zulaufleitung 18 über die Entlastungsleitung 40 mit dem
Tank 26 verbunden ist. Dadurch kann das restliche Kompressionsvolumen
in der Zulaufleitung 18 für den Anlaufvorgang
des Motors zum Tank 26 hin abströmen, so dass
der Druck im Zulauf in der Zulaufleitung 18 absinkt und
das Zulaufventil 16 betätigt werden kann, da im
Arbeitsraum 8 und im Zulauf 18 in etwa der gleiche
Druck anliegt.
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Selbstverständlich
kann das Anfahrventil 38 auch in seine Schließposition
vorgespannt sein und mittels des Betätigungsmagneten 42 in
eine Öffnungsposition verstellt werden. Diese Variante
hat den Vorteil, dass der Elektromagnet 42 nur beim Anfahren
bestromt werden muss.
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Nachteilig
bei der vorbeschriebenen Lösung ist, dass die gesamte Zulaufleitung 18 über
die Entlastungsleitung 40 entleert wird, so dass beim schnellen
Umschalten des Anfahrventils 38 in seine Sperrposition
(a) eine gewisse Zeit vergeht, bis die Zulaufleitung 18 durch
die auf den maximalen Fördervolumenstrom verstellte Pumpe 20 wieder
gefüllt ist.
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Bei
der Variante gemäß 3 ist dieser Nachteil
beseitigt. Bei dieser Variante ist das Anfahrventil 38 als
3/2-Wegeventil ausgeführt, das dann beispielsweise durch
eine Feder in seine dargestellte Grundposition (0) vorgespannt ist.
Das Anfahrventil 38 ist mit drei Anschlüssen geführt,
wobei an einen Eingangsanschluss P die Zulaufleitung 18 und
ein Ausgangsanschluss A an einen Zulaufkanal 18a angeschlossen
ist, der sich zwischen dem Anfahrventil 38 und dem Zulaufanschluss
des Hydromotors 1 erstreckt. Ein dritter Anschluss T des
Anfahrventils 38 ist über die Entlastungsleitung 40 mit
dem Tank 26 verbunden.
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In
der dargestellten Grundposition des Anfahrventils 38 ist
der Anschluss T abgesperrt. Durch Umschalten des Anfahrventils 38 mittels
des schnell schaltenden Schaltmagneten 42 wird die Verbindung zwischen
dem Ausgangsanschluss A und dem Anschluss T aufgesteuert und der
Anschluss P abgesperrt, so dass der kurze Leitungsabschnitt 18a zwischen
dem Anfahrventil 38 und der Hydromaschine 1 über
die Entlastungsleitung 40 zum Tank 26 hin entlastet
wird, wobei es noch nicht einmal erforderlich ist, das Fördervolumen
der Pumpe 20 auf 0 zu verringern, da der Eingangsanschluss
P abgesperrt ist. Das Zulaufventil 16 kann dann in der
vorbeschriebenen Weise aufgesteuert werden, so dass der Hydromotor
anläuft. Mit dem Anlaufen wird dann das Anfahrventil 38 wieder
in seine dargestellte Grundposition zurückverstellt.
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Bei
den vorbeschriebenen Varianten wird der zulaufseitige Druckraum
des Zulaufventils 16 druckentlastet, um das Zulaufventil 16 öffnen
zu können. Bei den im Folgenden beschriebenen Varianten
wird dagegen der Druck im arbeitsraumseitigen Druckraum erhöht
bis die Kraft des Betätigungsmagneten ausreicht, um das
Zulaufventil 16 zu öffnen.
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4 zeigt
den Grundaufbau einer einzigen Pumpeinheit einer Axialkolbenmaschine
gemäß 1. Gemäß den
Ausführungen zu 1 begrenzt dabei der Kolben 6 gemeinsam
mit der Zylinderbohrung 4 einen Arbeitsraum 8,
der bei der gezeigten Lösung über das elektrisch
betätigte Zulaufventil 16 mit dem Zulauf 18 und über
ein elektrisch betätigtes Ablaufventil 22 mit
der Ablaufleitung 24 verbindbar ist. Wie bereits erläutert,
ist das Ablaufventil 22 durch die Kraft einer Feder 44 in
eine Öffnungsstellung vorgespannt und lässt sich
mittels des Betätigungsmagneten 30 in seine Schließstellung
verstellen, in der ein Schließkegel oder -körper 48 auf
einem Sitz 50 aufsitzt, um die Verbindung des Arbeitsraums 8 mit
der Ablaufleitung 24 abzusperren.
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Das
Zulaufventil 16 ist über eine Feder 52 und
den Druck im Zulauf in seine Schließposition vorgespannt,
in der ein Schließkegel oder -körper 54 auf dem
Ventilsitz 56 aufsitzt. Durch Bestromen des Betätigungsmagneten 28 kann
der Schließkegel 54 vom Sitz 56 abgehoben
werden, um die Druckmittelverbindung zwischen der Zulaufleitung 18 und
dem Arbeitsraum 8 aufzusteuern.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel zweigt von der Zulaufleitung 18 eine
Anfahrleitung 58 ab, die im Arbeitsraum 8 mündet.
In dieser Anfahrleitung 58 ist das als 2/2-Wegeventil ausgeführte
Anfahrventil 38 angeordnet, das bei diesem Ausführungsbeispiel über
eine Feder in seine Schließstellung (0) vorgespannt ist
und über den Betätigungsmagneten 28 in
seine Durchgangsstellung (a) umgeschaltet werden kann. Zum Anfahren
wird das sehr schnell schaltbare Anfahrventil 38 in seine Öffnungsstellung
(a) geschaltet, so dass kurzzeitig die Zulaufleitung 18 über
die Anfahrleitung 38 mit dem Arbeitsraum 8 verbunden
ist, wobei das Zulaufventil 16 umgangen wird. Dadurch steigt
der Druck im Arbeitsraum 8 an, so dass das Zulaufventil 16 durch
Bestromung des Betätigungsmagneten 28 vom Sitz 56 abgehoben
werden kann. Dieser Anlaufvorgang ist dadurch unterstützt,
dass das Ablaufventil 22 zum Anfahren zugesteuert wird.
Das Anfahrventil 38 ist vorzugsweise mit wesentlich kleinerer
Wirkfläche als das Zulaufventil 16 ausgeführt,
so dass zum Schalten eine geringe Kraft ausreicht.
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Eine
derartige Lösung lässt sich mit geringem Aufwand
realisieren, da lediglich die Anfahrleitung 58 und das
schnell schaltende Anfahrventil 38 vorgesehen werden müssen.
Im Übrigen kann ein herkömmlicher Hydromotor nach
DDP-Bauweise verwendet werden.
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Die
bei den vorbeschriebenen Lösungen erforderlichen schnell
schaltenden Ventile sind mit ausgereifter Technik erhältlich,
so dass keine Neuentwicklung erforderlich ist.
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Die 5 bis 10 zeigen
weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung, bei denen – ähnlich
wie beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel – zum Anfahren
des Hydromotors 1 der arbeitsraumseitige Druckraum bzw.
der Arbeitsraum mit dem Hochdruck im Zulauf beaufschlagt wird.
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Anhand
der 5, 6 und 7 wird das Funktionsprinzip
einer Variante erläutert, bei der das Zulaufventil 16 und
das parallel geschaltete, wesentlich kleinere Anfahrventil 38 von
einem gemeinsamen Aktuator, im vorliegenden Fall dem Betätigungsmagneten 28 betätigt
werden.
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Der
Hydromotor 1 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
als Radialkolbenmotor ausgeführt, wobei eine Vielzahl von
Kolben 6 auf einem Exzenter 60 der Abtriebswelle 12 abgestützt
sind und gemeinsam mit dem Zylinder 2 jeweils einen Arbeitsraum 8 begrenzen.
Wie beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel ist dieser
Arbeitsraum 8 über ein nicht dargestelltes Ablaufventil
mit einer Ablaufleitung 24 und über das Zulaufventil 16 mit
der Zulaufleitung 18 verbunden. Das Zulaufventil 22 ist
wie bereits erwähnt, als Rückschlagventil ausgeführt,
dessen Schließkörper 54 gegen den Sitz 56 vorgespannt
ist. Wie beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel zweigt
von der Zulaufleitung 18 die Anfahrleitung 58 ab,
in der das mit wesentlich kleineren Wirkflächen ausgeführte Anfahrventil 38 angeordnet
ist. Auch dieses ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Rückschlagventil ausgeführt, dessen Ventilkörper 62 über eine
Feder gegen einen Sitz 64 vorgespannt ist. Das Zulaufventil 16 und
das Anfahrventil 38 müssen aktiv über
den Betätigungsmagneten 28 gegen die Kraft der
jeweiligen Schließfeder vom Sitz 56, 64 abgehoben
werden, um einen Durchflussquerschnitt vom Zulauf zum Arbeitsraum 8 aufzusteuern.
Die Betätigung erfolgt über den vergleichsweise
kleinen Betätigungsmagneten 28, dessen Stößel 63 über
eine Koppelmechanik 66 auf beide Ventile 16, 38 wirkt.
Die Koppelmechanik 66 ist so ausgelegt, dass über
den Betätigungsmagneten 28 zunächst das
kleinere Anfahrventil 38 geöffnet wird und die
Druckmittelverbindung von der Zulaufleitung 18 zu den stromabwärts der
beiden Ventile 16, 38 gelegenen arbeitsraumseitigen
Druckräumen aufgesteuert wird. Eine Kraftübertragung
auf den Schließkörper 54 erfolgt im ersten Hubbereich
des Stößels 63 nicht. Dieser Betriebszustand
ist in 6 dargestellt.
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Bei
geöffnetem Anfahrventil 38 baut sich in den arbeitsraumseitigen
Druckräumen ein etwa dem Druck in der Zulaufleitung 18 entsprechender
Druck auf, der in den Darstellungen als „Zwischendruck" bezeichnet
ist. Das Zulaufventil 16 ist dadurch in Schließrichtung
entlastet, so dass während des weiteren Hubs des Betätigungsmagneten 28 der Schließkörper 54 von
seinem Sitz 56 abgehoben werden kann – das Druckmittel
strömt dann gemäß 7 aus der
Zulaufleitung 18 über das geöffnete Zulaufventil 16 und
mit vergleichsweise geringem Druckmittelvolumenstrom über
das geöffnete Anfahrventil 38 in den Arbeitsraum 8 ein,
so dass der Hydromotor 1 anfährt und die Abtriebswelle 12 in
Rotationsbewegung versetzt wird. Die vorbeschriebene Lösung
mit einem einzigen Betätigungsmagneten für die
beiden Ventile 16, 38 lässt sich vergleichsweise kostengünstig
realisieren.
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Das
Schließen der beiden Ventile 16, 38 erfolgt
durch Stromlos-Schalten des Betätigungsmagneten 28,
so dass der Ventilkörper durch die Kraft der Schließfeder
auf den Ventilsitz 64 aufgesetzt wird, so dass die Anfahrleitung 58 gesperrt
ist. Durch die Kraft der Schließfeder des Zulaufventils 16 und
den Druck im Zulauf 18 wird auch der Schließkörper 54 in
seine Schließstellung verschoben, so dass der Arbeitsraum 8 nicht
mehr mit der Zulaufleitung 18 verbunden ist.
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In
den 8 bis 10 ist eine sehr kompakte Lösung
für eine Ventilanordnung gemäß dem anhand
der 4 bis 7 erläuterten Konzept
dargestellt. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 8 ist
das mit kleiner Wirkfläche ausgeführte Anfahrventil 38 in
das Zulaufventil 16 integriert.
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Wie
bereits beschrieben, hat dieses Zulaufventil 16 einen Schließkörper 54,
der gegen den Sitz 56 vorgespannt ist. Gemäß dem
Funktionsprinzip in 5 ist die Rückseite
des Schließkörpers 54 mit dem Druck in
der Zulaufleitung 18 beaufschlagt. Dieser Druck liegt in
einem rückseitigen Federraum 68 an und wirkt in
Schließrichtung auf den Schließkörper 54.
Der Schließkörper 54 ist mit einer axialen
Durchgangsbohrung ausgeführt, die im Abstand zum Sitz 56 in
Radialrichtung zu einem Raum 70 erweitert ist, so dass
der Ventilsitz 64 des Anfahrventils 38 ausgebildet
ist, auf den der Ventilkörper 62 durch die Kraft einer
Schließfeder 72 vorgespannt ist. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Betätigungsmagnet 28 in
dem Federraum 68 angeordnet und an einer Gehäusewandung 74 abgestützt.
Der Stößel 63 des Betätigungsmagneten 28 ist
dabei mit dem Ventilkörper 62 verbunden oder liegt
an diesem stirnseitig an. Die genannte Schließfeder 72 umgreift
dabei den Stößel 63.
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Der
Raum 70 im Schließkörper 54 ist über eine
oder mehrere Radialbohrungen 76 mit dem Federraum 68 verbunden,
so dass im Raum 70 ebenfalls der Zulaufdruck anliegt. Die
den Schließkörper 54 durchsetzende Axialbohrung
mündet an der ablaufseitigen Stirnfläche 78 des
Schließkörpers 54. An dieser Stirnfläche 78 greift
eine Öffnungsfeder 80 an, die an einer mit dem
Ventilkörper 62 verbundenen Federstange 82 abgestützt
ist. Die Federrate dieser Öffnungsfeder 80 ist
wesentlich geringer als diejenige der Schließfeder 72.
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Zum
Anfahren des Hydromotors 1 wird der Betätigungsmagnet 28 bestromt,
so dass entsprechend der Ventilkörper 62 gegen
die Kraft der Schließfeder 72 vom Sitz 64 abgehoben
wird. Dadurch wird eine Druckmittelverbindung von der Zulaufleitung 18 über
den Federraum 68, die Radialbohrung 76, den Raum 70 und
den darunter liegenden Teil der Axialbohrung zum Arbeitsraum 8 hin
geöffnet. Dieser Betriebszustand ist in 9 dargestellt. Über
den vom Anfahrventil 38 aufgesteuerten Querschnitt kann
dann Druckmittel aus dem Federraum 68 zum Arbeitsraum 8 hin
einströmen, so dass der zuvor mit Tankdruck beaufschlagte
Arbeitsraum 8 mit dem Zulaufdruck beaufschlagt wird und
entsprechend der Schließkörper 54 in
Schließrichtung druckentlastet wird. Während des Öffnungshubs
des Stößels 63 läuft die federseitige
Ringstirnfläche 84 (9) auf die
benachbarte Stirnwandung des Raums 70 auf. Nach dem Druckaufbau
im Arbeitsraum 8 reicht dann die Kraft des Betätigungsmagneten 28 aus,
um den Schließkörper 54 – wie
in 10 dargestellt – von seinem Sitz 56 abzuheben,
so dass Druckmittel aus der Zulaufleitung 18 über
den Federraum und den vom Zulaufventil 16 aufgesteuerten Querschnitt
in den Arbeitsraum 8 einströmen kann, so dass
durch den Druckaufbau im Arbeitsraum die Abtriebswelle 12 angetrieben
wird und der Motor anläuft.
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Die
Ansteuerung der in den 8 bis 10 dargestellten
Ventilanordnung ist weiter vereinfacht, wenn eine entsperrbare Einrastvorrichtung
vorgesehen wird, in der der Schließkörper 54 und/oder
der Ventilkörper 62 in ihrer Öffnungsposition
gehalten werden, so dass der Betätigungsmagnet 28 lediglich mit
einem kurzen Impuls bestromt werden kann. Zum Schließen
der Ventilanordnung wird die Rasteinrichtung dann nur noch entsperrt,
so dass der Schließkörper 54 sehr schnell
durch die Kraft der Schließfeder 72 in seine Schließposition
zurück bewegt wird.
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Besonders
vorteilhaft bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
ist, dass beide Ventilkörper 54, 62 vom
gleichen Aktuator, im vorliegenden Fall dem Betätigungsmagneten 28 in
gleicher Richtung betätigbar sind.
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Bei
den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen sollten die
Ventile 16 und 38 als Sitzventile ausgeführt
sein, um die Dichtheit des Arbeitsraumes zu gewährleisten,
die für den eingangs beschriebenen „partial mode"
unabdingbar ist.
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Durch
den beim Ausführungsbeispiel gemäß den 8 bis 10 realisierten
Doppelanschlag kann das Aufsteuern des Zulaufventils mit geringer Kraft
und hoher Dynamik erfolgen, wobei die Kraft des Betätigungsmagneten 28 zunächst
zur Betätigung des flächenreduzierten Anfahrventils 38 genutzt
wird. Nach dem Öffnen des flächenreduzierten Anfahrventils 38 wird
dann über den mechanischen Anschlag (Anlage der Fläche 84 an
die Stirnwandung des Raums 70) die Kraft des Betätigungsmagneten 28 genutzt,
um den Schließkörper 54 abzuheben.
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Zur
Steuerung des Anfahrvorgangs ist keine zusätzliche „Anfahrsoftware"
oder Sensorik erforderlich, wobei der Motoranlauf praktisch bei
jeder Betriebsbedingung gewährleistet ist. Ein weiterer
Vorteil liegt darin, dass kein zusätzlicher Aktuator erforderlich
ist, da bei DDP-Lösungen das Zulaufventil 16 stets über
einen Aktuator betätigt wird und dieser zum Öffnen
des Anfahrventils 38 verwendbar ist.
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Das
Anfahren kann relativ weich erfolgen, da der Druckaufbau im Arbeitsraum 8 durch
das aufeinanderfolgende Öffnen des Anfahrventils 38 und
des Zulaufventils 54 kontinuierlich und nicht schlagartig erfolgt.
Dieses Füllen des Arbeitsraums 8 zum Anfahren
kann noch durch geeignete Auslegung der Durchströmungsquerschnitte
optimiert werden.
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Die
Feder 80 kann so ausgelegt sein, dass das Anfahrventil 38 im
Normalbetrieb öffnet. Das zusätzliche Öffnen
des Anfahrventils 38 im Normalbetrieb stellt keinerlei
Nachteil, sondern allenfalls einen Vorteil da, da ein zusätzlicher
Strömungsquerschnitt zum Füllen des Arbeitsraums
zur Verfügung gestellt wird. Die Feder 80 kann
auch so ausgelegt sein, dass das Anfahrventil 38 im Normalbetrieb
geschlossen bleibt.
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Bei
dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen sind Betätigungsmagnete
als Aktuatoren verwendet, selbstverständlich können
auch andere geeignete Aktuatoren, beispielsweise Piezomotoren oder ähnliches
eingesetzt werden. Die erfindungs gemäße Lösung
kann allgemein bei Hydromaschinen mit Ventilssteuerung angewendet
werden,
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Offenbart
sind eine ventilgesteuerte Hydromaschine und ein Verfahren zum Ansteuern
einer derartigen Hydromaschine, bei dem zum Anfahren ein hochdruckbeaufschlagtes
Ventil in Öffnungsrichtung druckentlastet wird, so dass
ein vergleichsweise kleiner Aktuator zum Öffnen ausreicht.
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- 1
- Hydromotor
- 2
- Zylinder
- 4
- Zylinderbohrung
- 6
- Kolben
- 8
- Arbeitsraum
- 10
- Kolbenschuh
- 12
- Abtriebswelle
- 14
- Steuerkurve
- 16
- Zulaufventil
- 18
- Zulaufleitung
- 20
- Pumpe
- 22
- Ablaufventil
- 24
- Ablaufleitung
- 26
- Tank
- 28
- Betätigungsmagnet
- 30
- Betätigungsmagnet
- 32
- Rückschlagventil
- 34
- Steuereinheit
- 36
- Drehzahlsensor
- 38
- Anfahrventil
- 40
- Entlastungsleitung
- 42
- Schaltmagnet
- 44
- Feder
- 46
- Ventilsitz
- 48
- Schließkegel
- 50
- Sitz
- 52
- Feder
- 54
- Schließkörper
- 56
- Sitz
- 58
- Anfahrleitung
- 60
- Exzenter
- 62
- Ventilkörper
- 63
- Stößel
- 64
- Ventilsitz
- 66
- Koppelmechanik
- 68
- Federraum
- 70
- Raum
- 72
- Schließfeder
- 74
- Gehäusewandung
- 76
- Radialbohrung
- 78
- Stirnfläche
- 80
- Öffnungsfeder
- 82
- Federstange
- 82
- Ringstirnfläche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1537333
B1 [0002, 0041]