-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Segmentierung von Bilddaten zur Erkennung einer Leber und insbesondere
zur Segmentierung von Bilddaten mit Hilfe eines Random-Walker-Verfahrens,
wobei das Verfahren und die Vorrichtung als Zwischenschritt Bildpunkte der
Bilddaten als Lebersaatpunkte (Liver Seed Points) und Hintergrundsaatpunkte
(Background Seed Points) bestimmt.
-
Eine
Segmentierung von Bilddaten, wie zum Beispiel Bilddaten von einem
Computertomographen, um eine Leber in einem Untersuchungsobjekt, wie
zum Beispiel einem Menschen, zu erkennen, stellt einen grundlegenden
Vorverarbeitungsschritt für eine Reihe von Anwendungen
dar. So ist eine Segmentierung von Bilddaten zur Erkennung der Leber
beispielsweise bei einer Planung eines chirurgischen Eingriffs oder
bei einer bildgeführten Leberbehandlung hilfreich.
-
Eine
automatische und genaue Segmentierung von Bilddaten zur Lebererkennung
bereitet jedoch eine Reihe von Problemen. Die Größe
und Form der Leber kann in Abhängigkeit von dem Patienten
und der Art der Erkrankung sehr unterschiedlich sein. Insbesondere
beeinflussen eine Leberzirrhose oder ein Tumor innerhalb der Leber
die Größe und Form der Leber in einer kaum vorhersagbaren Art
und Weise. Darüber hinaus können die Signalwerte,
welche beispielsweise von einem Computertomographen erfasst werden,
innerhalb der Leber und dem umgebenden Bereich in Abhängigkeit
von zugrunde liegenden Abtastparametern und einer Menge eines verabreichten
Kontrastmittels über einen großen Bereich variieren.
Insbesondere an dem Übergang zwischen Lebergewebe und Muskelgewebe
zwischen den Rippen ist eine Segmentierung der Bilddaten aufgrund
der ähnlichen Röntgenabsorption des Lebergewebes
und der Muskulatur sehr schwierig. Darüber hinaus führen
Tumore oder eine Fett lebererkrankung zu stark unterschiedlichen
Signalwerten von Computertomographiebilddaten innerhalb der Leber.
-
Ein
allgemeines Verfahren zur Segmentierung von Bilddaten ist in der
US 2006/0147126 A1 offenbart,
welches basierend auf einer Graphentheorie eine Bilddatensegmentierung
mit Hilfe des so genannten Random-Walker-Verfahrens durchführt.
Das Random-Walker-Verfahren arbeitet derart, dass ein Benutzer zunächst
einige Bildpunkte mit Markierungen versieht. Mindestens ein Bildpunkt,
welcher sich innerhalb der Leber befindet, wird als ein Leberbildpunkt
(Liver Seed Point, Lebersaatpunkt) markiert und mindestens ein weiterer
Bildpunkt, welcher nicht zur Leber gehört, wir als Hintergrundsaatpunkt (Background
Seed Point) markiert. Eine Segmentierung der Bilddaten wird von
dem Random-Walker-Verfahren dann folgendermaßen bestimmt:
Für einen jeden Bildpunkt wird die Wahrscheinlichkeit berechnet,
dass ein Random Walker (Zufallswandler), welcher an diesem Bildpunkt
startet, einen Bildpunkt mit einer Markierung erreicht. Die Richtung,
in welcher sich der Random Walker bewegt, ist zufällig,
wobei jedoch die Wahrscheinlichkeit für eine Bewegungsrichtung über
Gewichte zwischen zwei benachbarten Bildpunkten beeinflusst werden
kann. Je ähnlicher sich zwei Bildpunkte sind (zum Beispiel
je ähnlicher die Signalwerte von zwei benachbarten Bildpunkten
sind), umso größer ist die Wahrscheinlichkeit,
dass der Random Walker diesen Übergang wählt.
Dem Bildpunkt wird dann die Markierung zugeordnet, welche die größte
Wahrscheinlichkeit aufweist. Anstatt einer wirklichen Random-Walker-Simulation
können, wie in dem
US-Patent Nr. 2006/0147126 A1 gezeigt, die
Wahrscheinlichkeiten analytisch berechnet werden.
-
Probleme
des zuvor genannten Random-Walker-Verfahrens sind einerseits eine
geeignete Auswahl von Bildpunkten, welche mit höchster Wahrscheinlichkeit
beispielsweise der Leber bzw. dem Hintergrund zugeordnet sind, automatisch
zu bestimmen sowie eine geeignete Gewichtsfunktion bereitzustellen.
Darüber hinaus erfordert eine analytische Berechnung des
Random-Walker-Verfahrens bei großen Bilddatenvolumina einen
erheblichen Re chenaufwand, was zu unerwünscht langen Wartezeiten
bei der Segmentierung führen kann.
-
Daher
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Segmentierung der Bilddaten zur Erkennung einer
Leber von einem Untersuchungsobjekt bereitzustellen, welche zuverlässig
und automatisch Bildpunkte bestimmen, die entweder zur Leber gehören
oder zum Hintergrund gehören, und die mit Hilfe eines Random-Walker-Verfahrens
und der Bildpunkte, die entweder zur Leber gehören (Lebersaatpunkte)
oder die zum Hintergrund gehören (Hintergrundsaatpunkte) die
Bilddaten segmentieren.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
nach Anspruch 1, eine Vorrichtung nach Anspruch 26, ein Computerprogrammprodukt nach
Anspruch 28 und einen elektronisch lesbaren Datenträger
nach Anspruch 29 gelöst. Die abhängigen Ansprüche
definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Segmentierung von
Bilddaten zur Erkennung einer Leber von einem Untersuchungsobjekt
bereit, wobei die Bilddaten mehrere Bildpunkte umfassen, denen jeweils
ein Signalwert zugeordnet ist. Das Verfahren umfasst die folgenden
Schritte:
- – Bestimmen von Bildpunkten,
welche eine Rippe darstellen, wobei diese Bildpunkte als Rippenbildpunkte
bezeichnet werden.
- – Bestimmen von Bildpunkten, welche einen Bereich innerhalb
eines Brustkorbs eingrenzen. Diese Bildpunkte werden mit Hilfe der
Rippenbildpunkte bestimmt.
- – Bestimmen mindestens eines Bildpunkts, welcher einen
Bildpunkte der Leber darstellt. Dieser mindestens eine Bildpunkt
wird als Leberbildpunkt bezeichnet. Der mindestens eine Le berbildpunkt wird
aus der Menge von Bildpunkten bestimmt, welche sich in dem Bereich
innerhalb des Brustkorbs befinden.
-
Die
Rippenbildpunkte und die Bildpunkte, welche den Bereich innerhalb
des Brustkorbs eingrenzen, werden als Hintergrundsaatpunkte (Background
Seed Points) definiert. Der mindestens eine Leberbildpunkt wird
als Lebersaatpunkt (Liver Seed Point) definiert.
-
Für
jeden Bildpunkt innerhalb des Brustkorbs wird eine Wahrscheinlichkeit
bestimmt, ob der Bildpunkt zu der Leber gehört oder nicht.
Das Bestimmen der Wahrscheinlichkeit erfolgt mit Hilfe des Random-Walker-Verfahrens,
welches die Lebersaatpunkte und die Hintergrundsaatpunkte zur Bestimmung
der Wahrscheinlichkeit verwendet.
-
Indem
zunächst Bildpunkte bestimmt werden, welche eine Rippe
darstellen, und darauf aufbauend Bildpunkte bestimmt werden, welche
einen Bereich innerhalb des Brustkorbs eingrenzen, kann die Menge
der Bildpunkte, welche überhaupt als Leberbildpunkte in
Frage kommen, stark eingegrenzt werden. Dadurch erhöht
sich die Wahrscheinlichkeit, dass Lebersaatpunkte zuverlässig
gefunden werden. Darüber hinaus wird durch das definieren
der Rippenbildpunkte und der Bildpunkte, welche den Bereich innerhalb
des Brustkorbs eingrenzen, als Hintergrundsaatpunkte, sichergestellt,
dass das Random-Walker-Verfahren alle Bildpunkte außerhalb
des Brustkorbs zuverlässig als Bildpunkte erkennt, welche
nicht zur Leber gehören. Dadurch wird eine verbesserte
Segmentierung der Bilddaten erreicht und die Leber zuverlässiger
erkannt.
-
Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können
die Bilddaten mehrere Bilddatenschichten umfassen. Die mehreren
Bilddatenschichten sind in anatomischer Reihenfolge des untersuchten
Objekts angeordnet. Das Bestimmen von Bildpunkten, welche eine Rippe
darstellen, wird getrennt für jede einzelne Schicht der
Bilddaten durchgeführt. Indem die Bildpunkte, welche eine
Rippe darstellen, getrennt für die ver schiedenen Schichten
der Bilddaten bestimmt werden, kann der benötigte Rechenaufwand
verringert werden und somit eine schnellere Segmentierung bewirkt
werden. Falls kein Rippenbildpunkt gefunden werden kann, können Rippenbildpunkte
anhand der Information aus den Nachbarschichten interpoliert werden.
Die spätere Segmentierung kann die dreidimensionalen Bilddateninformationen
verwenden.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst
das Bestimmen von Bildpunkten, welche eine Rippe darstellen, ferner
die folgenden Schritte:
Zunächst werden Bildpunkte
bestimmt, welche sich innerhalb des Untersuchungsobjekts befinden,
und Bildpunkte bestimmt, welche sich außerhalb des Untersuchungsobjekts
befinden, um eine erste Grenze zu bestimmen. Diese erste Grenze
stellt eine Hautoberfläche des Untersuchungsobjekts dar.
Ausgehend von dieser ersten Grenze werden Bildpunkte bestimmt, welche
sich innerhalb eines Fettgewebes und einer Haut des Untersuchungsobjekts
befinden, und Bildpunkte bestimmt, welche sich innerhalb eines Muskelgewebes
unter dem Fettgewebe des Untersuchungsobjekts befinden. Anhand des Übergangs
vom Fettgewebe zum Muskelgewebe wird eine zweite Grenze bestimmt.
Ausgehend von der zweiten Grenze werden Bildpunkte in einem vorbestimmten
Bereich, welcher sich von der zweiten Grenze zur Körpermitte
hin erstreckt, bestimmt, welche Bildpunkte einer Rippe darstellen.
Der vorbestimmte Bereich, welcher sich von der zweiten Grenze zur
Körpermitte hin erstreckt, kann in Abhängigkeit von
dem Ort der Bildpunkte gewählt werden. Bei Verwendung eines
Polarkoordinatensystem zur Adressierung von Bildpunkten, wie nachfolgend
beschrieben werden wird, kann eine Ortsabhängigkeit eines Bildpunktes
einfach mit Hilfe eines Winkels des Polarkoordinatensystems bestimmt
werden.
-
Indem
zunächst die äußere Oberfläche
des Untersuchungsobjekts, d. h. die Haut, bestimmt wird, und darauf
aufbauend die zweite Grenze zwischen dem Fettgewebe und dem Muskelgewebe
bestimmt wird, kann durch Einbringen anatomischen Vorwissens die
Lage von Bildpunkten, welche eine Rippe darstellen, vorbestimmt
werden, da sich die Rippen typischerweise in einem äußeren
Bereich des Muskelgewebes dicht unterhalb des Fettgewebes befinden.
Durch zusätzliches Einschränken des vorbestimmten
Bereichs in Abhängigkeit von dem Ort, d. h. davon, ob Bildpunkte
in einem seitlichen (rechten oder linken) oder vorderen oder hinteren
Bereich des Körpers untersucht werden, können
Rippenbildpunkte zuverlässiger und mit geringerem Rechenaufwand bestimmt
werden.
-
Um
Bildpunkte, welche den Bereich innerhalb des Brustkorbs eingrenzen,
zu bestimmen, kann das Verfahren gemäß einer Ausführungsform
ein Verbinden der Rippenbildpunkte mit einem geschlossenen Linienzug
umfassen. Bildpunkte, die auf dem geschlossenen Linienzug liegen,
werden dabei als Hintergrundsaatpunkte definiert.
-
Weiterhin
können die Bildpunkte, welche den Bereich innerhalb des
Brustkorbs eingrenzen, bestimmt werden, indem einzelne Rippen durch
Zusammenfassen von zusammenhängenden Bildpunkten, die genau
zu einer Rippe gehören, bestimmt werden. Für jede
einzelne Rippe wird dann eine Mitte bestimmt und ein Bildpunkt,
welcher der Mitte der Rippe entspricht, als Rippenmittelpunkt einer
einzelnen Rippe definiert. Durch Verbinden der Rippenmittelpunkte
mit Hilfe einer Spline-Interpolation werden Bildpunkte bestimmt,
welche den Bereich innerhalb des Brustkorbs eingrenzen und die Bildpunkte,
die auf der Spline-Interpolation liegen, werden als Hintergrundsaatpunkte
definiert.
-
Durch
Ausbilden eines geschlossenen Linienzugs oder einer Spline-Interpolation,
welche den Bereich innerhalb des Brustkorbs eingrenzt, und Definieren
der Bildpunkte, welche auf dem Linienzug liegen bzw. welche auf
der Spline-Interpolation liegen, als Hintergrundsaatpunkte, wird
der Bereich, in welchem das nachfolgende Random-Walker-Verfahren durchgeführt
wird, zuverlässig auf den Innenraum des Brustkorbs einge grenzt.
Dadurch wird die Segmentierung zuverlässiger und kann aufgrund
des eingegrenzten Raums schneller berechnet werden.
-
In
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können
Lebersaatpunkte und Hintergrundsaatpunkte innerhalb des Brustkorbs
folgendermaßen bestimmt werden. Zunächst wird
ein Signalwerthistogramm der Signalwerte der Bildpunkte, welche
sich innerhalb des Brustkorbs befinden, bestimmt. Dann werden Bildpunkte
innerhalb eines Bereichs des Brustkorbs mit einem Signalwert innerhalb einer
vorgegebenen ersten Varianz eines ersten Maximums des Signalwerthistogramms
als Hintergrundsaatpunkte definiert und Bildpunkte innerhalb eines Bereichs
des Brustkorbs mit einem Signalwert innerhalb einer vorgegebenen
zweiten Varianz eines zweiten Maximums des Signalwerthistogramms
als Lebersaatpunkte definiert.
-
Da
sich innerhalb des Brustkorbs im Wesentlichen Bildpunkte befinden,
welche entweder zu dem Magen oder zu der Leber des Untersuchungsobjekts gehören,
können Mittelwert und Varianz von dieser Gaußschen
Verteilung durch eine bimodale Verteilungsanalyse bestimmt werden.
Somit können auf einfache Art und Weise innerhalb des Brustkorbs
Lebersaatpunkte und Hintergrundsaatpunkte (Bildpunkte, welche dem
Magen zugeordnet werden können) zuverlässig bestimmt
werden, so dass eine Segmentierung der Bilddaten mit dem nachfolgenden
Random-Walker-Verfahren zuverlässig durchgeführt
werden kann. Indem viele zusätzliche Saatpunkte definiert
werden, wird weniger Rechenaufwand für das nachfolgende
Random-Walker-Verfahren benötigt und somit kann die Segmentierung
schneller durchgeführt werden. Durch Einschränken
des Bereichs innerhalb des Brustkorbs, z. B. auf einen Bereich in rechten
und vorderen Teil des Brustkorbs, in welchem nach Lebersaatpunkten
gesucht wird, kann die Zuverlässigkeit des Verfahrens erhöht
und die Rechenzeit verringert werden.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Bestimmen einer Wahrscheinlichkeit für
jeden Bildpunkt, ob der Bildpunkt zu der Leber gehört oder
nicht, mit Hilfe des Random-Walker-Verfahrens in einer ersten groben Bestimmung
basierend auf Bilddaten einer ersten Auflösung, welche
eine gröbere Auflösung als die ursprüngliche
Auflösung aufweist, und in einer zweiten feinen Bestimmung,
welche auf den Ergebnissen der ersten groben Bestimmung und Bilddaten
in der ursprünglichen Auflösung basiert, durchgeführt.
Die gröbere Auflösung kann z. B. durch Kombinieren
von jeweils 3 × 3 Bildpunkten der ursprünglichen
Auflösung zu einem Bildpunkt der gröberen Auflösung
bestimmt werden. Dabei können Bildpunkte, für
die bei der ersten Bestimmung eine vorbestimmte Mindestwahrscheinlichkeit
für eine Zugehörigkeit zur Leber bestimmt wurde,
als zusätzliche Lebersaatpunkte für die zweite
feine Bestimmung verwendet werden. Zusätzlich können
für die zweite feine Bestimmung Bildpunkte, für
die bei der ersten Bestimmung eine vorbestimmte Mindestwahrscheinlichkeit
für eine Zugehörigkeit zum Hintergrund bestimmt
wurde, als zusätzliche Hintergrundsaatpunkte verwendet
werden.
-
Die
zusätzlichen Saatpunkte können dabei entweder
als Saatpunkte mit einer eindeutigen, d. h. 100 prozentigen, Zuordnung
zu entweder dem Hintergrund oder der Leber definiert werden, oder
als Saatpunkte, denen eine prozentuale Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit
zu entweder der Leber oder dem Hintergund zugeordnet ist. Das Random-Walker-Verfahren
kann dahingehend verändert sein, dass es zur Verarbeitung
von Saatpunkten geeignet ist, welche eine derartige prozentuale
Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit aufweisen.
-
Durch
das Anwenden des Random-Walker-Verfahrens in zwei Stufen, einer
ersten groben Bestimmung und einer zweiten feinen Bestimmung, kann
der benötigte Rechenaufwand für die Durchführung
des Random-Walker-Verfahrens erheblich verringert werden. Da die
erste grobe Bestimmung aus Bilddaten einer ersten Auflösung,
welche eine gröbere Auflösung als die ursprüngliche
Auflösung hat, basiert, umfasst die erste grobe Bestimmung
erheblich weniger Bilddaten und kann somit erheblich schneller bestimmt
werden. Indem die Ergebnisse der ersten groben Bestimmung als zusätzliche
Hintergrundsaatpunkte bzw. Lebersaatpunkte für die zweite
feine Bestimmung dienen, basiert die zweite feine Bestimmung auf
erheblich mehr Saatpunkten, wodurch der Rechenaufwand für
die zweite feine Bestimmung wiederum stark verringert wird. Somit
wird erreicht, dass die Segmentierungsergebnisse schnell bereitgestellt
werden können.
-
Gemäß einer
Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
können die Bilddaten mehrere Bilddatenschichten umfassen,
welche in anatomischer Reihenfolge des untersuchten Objekts angeordnet
sind. Die Bildpunkte einer Bilddatenschicht werden dabei in einem
Polarkoordinatensystem adressiert, wobei der Ursprung des Polarkoordinatensystems
näherungsweise in einem Schwerpunkt der Schicht des Untersuchungsobjekts
angeordnet ist.
-
Durch
die Verwendung des Polarkoordinatensystems mit einem Ursprung näherungsweise
in einem Schwerpunkt der Schicht des Untersuchungsobjekts können
die zuvor beschriebenen Bestimmungen von zum Beispiel Bildpunkten
an der ersten Grenze oder der zweiten Grenze oder Rippenbildpunkten
einfach durchgeführt werden, indem die Signalwerte entlang
dem Radius des Polarkoordinatensystems untersucht werden. Ferner
ist eine anatomische Lagebestimmung von Bildpunkten in einem Polarkoordinatensystem
einfach über den Winkel des Polarkoordinatensystems möglich,
um zum Beispiel einen vorderen oder einen seitlichen Bereich des
Untersuchungsobjekts zu bestimmen.
-
In
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird eine
Gewichtsfunktion oder Kantenwertfunktion w
i,j des
Random-Walker-Verfahrens zwischen zwei benachbarten Bildpunkten
i und j nach der Gleichung
bestimmt. Dabei ist n ein
Skalierungswert, welcher in Abhängigkeit von einer gewählten
Funktion f und einem Signalwerte bereich der Bildpunkte gewählt
wird. Als Funktion f kann beispielsweise f(g
i – g
j) = |g
i – g
j| gewählt werden. Bei Signalwerten,
welche beispielsweise von einem Computertomographen erzeugt werden,
kann n dann zum Beispiel in einem Bereich von 300 bis 400, zum Beispiel
360, gewählt werden. Wird bei Signalwerten eines Computertomographen als
Funktion f die Funktion f(g
i – g
j) = (g
i – g
j)
2 gewählt, so
kann n beispielsweise in einem Bereich von 50 bis 120, zum Beispiel
60, gewählt werden.
-
Der
Wert Δd stellt einen Abstand zwischen den Bildpunkten i
und j dar. Da bei Bilddaten, welche mehrere Bilddatenschichten umfassen,
im Allgemeinen der Abstand zwischen zwei Bildpunkten innerhalb einer
Bilddatenschicht anders als der Abstand zwischen zwei Bildpunkten
zwischen zwei Bilddatenschichten ist, wird der Wert Δd
in Abhängigkeit von den Bildpunkten i und j in der obigen
Gleichung verwendet.
-
Der
Wert c ist ein Skalierungswert, welcher in Abhängigkeit
einer Bewegung des Untersuchungsobjekts zwischen zeitlich versetzten
Bestimmungen der Bildpunkte i und j gewählt wird. Der Wert β ist
ein Normierungsfaktor, welcher in Abhängigkeit eines Kontrastbereichs
der Bilddaten gewählt wird. Die Funktion f dient zum Bestimmen
des Unterschieds zwischen den Signalwerten gi und
gj der Bildpunkte i und j und wird beispielsweise
wie oben angegeben gewählt.
-
Indem
die Gewichtsfunktion wi,j insbesondere den
Abstand Δd zwischen benachbarten Bildpunkten i und j, welcher
in Abhängigkeit davon, ob die Bildpunkte innerhalb einer
Schicht liegen oder nicht, stark unterschiedlich sein kann, berücksichtigt,
und darüber hinaus die Skalierungs- und Korrekturwerte β,
c und n aufweist, wird dem Random-Walker-Verfahren eine Gewichtsfunktion
bereitgestellt, welche in Bezug auf die zu verarbeitenden Bilddaten
geeignet angepasst ist.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
werden als Bilddaten Computertomographiedaten verwendet. Die Signalwerte
umfassen dann Hounsfield-Werte der Computertomographiedaten. Durch
den Skalierungswert n ist keine weitere Umrechnung der Hounsfield-Werte
zur Verwendung in dem Random-Walker-Verfahren notwendig.
-
Insbesondere
bei Verwendung von Computertomographiedaten mit Hounsfield-Werten
als Signalwerten können Bildpunkte, welche Luft oder andere
Gase darstellen, oder Bildpunkte, welche Knochen darstellen, oder
Bildpunkte, welche Fett darstellen, einfach aufgrund ihrer Hounsfield-Werte
identifiziert werden und als Hintergrundsaatpunkte definiert werden.
Darüber hinaus ist es weiterhin möglich, beispielsweise
Bildpunkte, welche eine Aorta darstellen, als Hintergrundsaatpunkte
zu definieren. Durch diese zusätzlichen Hintergrundsaatpunkte
wird die Zuverlässigkeit einer Segmentierung mit Hilfe
des Random-Walker-Verfahrens erhöht und gleichzeitig der Rechenaufwand
für eine Durchführung des Random-Walker-Verfahrens
verringert.
-
In
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung umfassen die Bilddaten für jeden Bildpunkt mehrere
Signalwerte, wobei die mehreren Signalwerte zeitlich aufeinanderfolgend
erfasst werden. Innerhalb der Bilddaten werden in dem Bereich innerhalb
des Brustkorbs Bildpunktblöcke definiert, welche eine vorbestimmte
Anzahl von Bildpunkten, zum Beispiel 32 × 32 Bildpunkte,
umfassen. Während die mehreren zeitlich aufeinanderfolgenden
Signalwerte für jeden Bildpunkt erfasst werden, wird eine
Perfusion des Untersuchungsobjekts mit zum Beispiel einem Kontrastmittel durchgeführt.
Dann wird ein Bildpunktblock, in welchem die Anzahl derjenigen Bildpunkte,
die einen vorbestimmten Schwellenwert überschreiten, während
der zeitlich aufeinander folgenden Signalwerterfassung ansteigt,
bestimmt und als ein Startbildpunktblock definiert. Bildpunkte dieses
Startbildpunktblocks, die den vorbestimmten Schwellenwert überschreiten,
können dann als Lebersaatpunkte definiert werden.
-
Auf
diese Art und Weise können beispielsweise bei der Durchführung
einer Perfusionscomputertomographie aufgrund der Perfusion zusätzliche Lebersaatpunkte
zuverlässig bestimmt werden und somit die Segmentierung
der Bilddaten verbessert werden.
-
Darüber
hinaus kann ein Bildpunktblock als Startbildpunktblock definiert
werden, wenn die Anzahl der Bildpunkte, die einen vorbestimmten Schwellenwert überschreiten,
während der zeitlich aufeinanderfolgenden Signalwerterfassung
ansteigt, und wenn die Anzahl der Bildpunkte, die den vorbestimmten
Schwellenwert überschreiten, einen vorbestimmten Anteil
der gesamten Anzahl der Bildpunkte des Bildpunktblocks umfassen.
Dieser vorbestimmte Anteil kann beispielsweise 40% umfassen.
-
Indem
ein Bildpunktblock nur dann als Startbildpunktblock definiert wird,
wenn zusätzlich mindestens ein vorbestimmter Anteil der
gesamten Anzahl der Bildpunkte des Bildpunktblocks während
der zeitlich aufeinanderfolgenden Signalwerterfassung über
den vorbestimmten Schwellenwert ansteigt, wird das Verfahren robuster
gegen Störungen und somit können Lebersaatpunkte
zuverlässiger bestimmt werden.
-
Darüber
hinaus kann ein Region-Growing-Verfahren angewendet werden, bei
dem der zuvor ermittelte Startbildpunktblock als Ausgangspunkt für
das Region-Growing-Verfahren verwendet wird. Ausgehend von diesem
Startbildpunktblock werden dann weitere Bildpunktblöcke
gemäß dem Region-Growing-Verfahren gesucht, wobei
als Zugehörigkeitskriterium, wie zuvor beschrieben, ein Überschreiten
des vorbestimmten Schwellenwerts eines vorbestimmten Anteils der
Bildpunkte des Bildpunktblocks verwendet wird. Bildpunkte von den
Bildpunktblöcken, die gemäß dem Region-Growing-Verfahren zu
dem Startbildpunktblock gehören, werden als Lebersaatpunkte
definiert, wenn sie den vorbestimmten Schwellenwert überschreiten.
-
Durch
Anwenden des Region-Growing-Verfahrens kann die Anzahl der Lebersaatpunkte
auf Basis eines zuverlässig bestimmten Startbildpunktblocks
erhöht werden. Mit Hilfe der zusätzlichen Lebersaatpunkte
kann das nachfolgende Random-Walker-Verfahren eine zuverlässige
Segmentierung der Bilddaten durchführen, wobei aufgrund
der hohen Anzahl der Lebersaatpunkte eine benötigte Rechenzeit
für das Random-Walker-Verfahren verringert werden kann.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin eine Vorrichtung zur Segmentierung
von Bilddaten zur Erkennung einer Leber von einem Untersuchungsobjekt
bereit.
-
Die
Bilddaten umfassen mehrere Bildpunkte, denen jeweils ein Signalwert
zugeordnet ist. Die Vorrichtung umfasst ein Element zum Bestimmen
von Bildpunkten, welche eine Rippe darstellen, wobei diese Bildpunkte
als Rippenbildpunkte bezeichnet werden. Ferner umfasst die Vorrichtung
ein Element, welches mit Hilfe der Rippenbildpunkte Bildpunkte bestimmt,
welche einen Bereich innerhalb eines Brustkorbs eingrenzen. Ein
weiteres Element der Vorrichtung bestimmt mindestens einen Bildpunkt, welcher
sich innerhalb der Menge von Bildpunkten innerhalb des Bereichs
der Brustkorbs befindet und welcher einen Bildpunkt der Leber darstellt.
Ein derartiger Bildpunkt wird als Leberbildpunkt bezeichnet. Weitere
Elemente der Vorrichtung dienen dazu, Rippenbildpunkte und Bildpunkte,
welche den Bereich innerhalb der Brustkorbs eingrenzen, als Hintergrundsaatpunkte
zu definieren und den mindestens einen Leberbildpunkt als Lebersaatpunkt
zu definieren. Schließlich umfasst die Vorrichtung ein
Element, welches für jeden Bildpunkt innerhalb des Brustkorbs eine
Wahrscheinlichkeit bestimmt, die angibt, ob der Bildpunkt zu der
Leber gehört oder nicht. Das Element verwendet dabei ein
Random-Walker-Verfahren, die Lebersaatpunkte und die Hintergrundsaatpunkte.
Ferner kann die Vorrichtung zum Durchführen eines oder
mehrerer der vorher beschriebenen Verfahren ausgestaltet sein.
-
Eine
derartige Vorrichtung weist die gleichen Vorteile wie das zuvor
beschriebene Verfahren und seine Ausführungsformen auf,
und daher werden diese Vorteile hier nicht noch einmal wiederholt.
-
Darüber
hinaus umfasst die vorliegende Erfindung ein Computerprogrammprodukt,
insbesondere ein Softwareprodukt, welches in einen Speicher einer
programmierbaren Verarbeitungseinheit einer Vorrichtung zur Segmentierung
von Bilddaten geladen werden kann. Mit Programmmitteln und diesem Computerprogrammprodukt
können alle vorab beschriebenen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt
werden, wenn das Computerprogrammprodukt in der Verarbeitungseinheit
ausgeführt wird.
-
Die
vorliegende Erfindung offenbart schließlich einen elektronisch
lesbaren Datenträger, zum Beispiel eine CD oder DVD, auf
welchem elektronisch lesbare Steuerinformationen, insbesondere Software,
gespeichert ist. Wenn diese Steuerinformationen von dem Datenträger
gelesen und in einer Verarbeitungseinheit einer Vorrichtung zur
Segmentierung von Bilddaten gespeichert werden, können alle
erfindungsgemäßen Ausführungsformen des
zuvor beschriebenen Verfahrens durchgeführt werden.
-
Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
-
1 ist
ein Ablaufdiagramm, welches die Verfahrensschritte des Verfahrens
gemäß der Erfindung darstellt.
-
2 ist
ein Ablaufdiagramm, welches erfindungsgemäße Verfahrensschritte
zum Bestimmen von Hintergrundsaatpunkten, welche einen Bereich innerhalb
des Brustkorbs eingrenzen, darstellt.
-
3 ist
eine schematische Darstellung eines Untersuchungsobjekts in einem
Polarkoordinatensystem.
-
4 ist
eine schematische Darstellung eines Untersuchungsobjekts, welches
in verschiedene Sektoren eingeteilt ist.
-
5 ist
eine schematische Darstellung, welche die erfindungsgemäßen
Verfahrensschritte zur Ermittlung von Rippenbildpunkten darstellt.
-
6 ist
eine schematische Darstellung eines Untersuchungsobjekts, in welchem
ein Bereich innerhalb eines Brustkorbs mit Hilfe von Rippenbildpunkten
und einer Spline-Interpolation eingegrenzt ist.
-
7 ist
eine schematische Darstellung des Untersuchungsobjekts, wobei ein
Bereich, in welchem sich eine Leber des Untersuchungsobjekts befindet,
innerhalb eines Brustkorbs eingrenzt ist.
-
8 ist
eine schematische Darstellung eines Untersuchungsobjekts, in welchem
Lebersaatpunkte gemäß einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt werden.
-
9 ist
eine weitere schematische Darstellung, welche das Ergebnis einer
Bestimmung von Lebersaatpunkten gemäß einer Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung darstellt.
-
10 ist
eine schematische Darstellung eines Untersuchungsobjekts, in welchem
gemäß einem weiteren erfindungsgemäßen
Verfahren Lebersaatpunkte während einer Perfusion bestimmt
werden.
-
11 ist
eine schematische Darstellung eines Untersuchungsobjekts, welches
die Lebersaatpunkte, die gemäß des erfindungsgemäßen
Verfahrens bestimmt wurden, darstellt, sowie eine Segmentierung
der Bilddaten zur Erkennung der Leber gemäß der
Erfindung darstellt.
-
1 zeigt
eine Übersicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verfahrensschritte zur Segmentierung der Bilddaten zur Erkennung einer
Leber von einem Untersuchungsobjekt.
-
In
einem Schritt 1 werden die Bilddaten erfasst. Diese Bilddaten
können vorzugsweise Bilddaten eines Computertomographen
sein, wobei für jeden Bildpunkt der Bilddaten ein Hounsfield-Wert
als ein Signalwert erfasst wird. Darüber hinaus können die
Bilddaten mehrere Bilddatenschichten umfassen, welche in anatomischer
Reihenfolge des untersuchten Objekts angeordnet sind. Die erfassten
Bilddaten können weiterhin Bilddaten umfassen, welche jedem Bildpunkte
mehrere Signalwerte zuordnen, wobei die mehreren Signalwerte zeitlich
aufeinanderfolgend erfasst werden, so dass beispielsweise Signalwertänderungen
beispielsweise im Rahmen einer Durchführung einer Perfusionscomputertomographie
erfasst werden.
-
Um
eine Übersegmentierung der Leber in das benachbarte Muskelgewebe
zwischen den Rippen zu vermeiden, wird die Form des Brustkorbs in einem
Schritt 2 bestimmt und die Bildpunkte, welche Bestandteile
des Brustkorbs sind, als Hintergrundsaatpunkte definiert. Das genaue
Verfahren zur Bestimmung von Brustkorbbildpunkten wird nachfolgend
Bezug nehmend auf die 2–6 beschrieben
werden.
-
In
einem Schritt 3 des Verfahrens werden Bildpunkte bestimmt,
welche Bildpunkte der Leber darstellen, und als Lebersaatpunkte
definiert. Das genaue Verfahren zum Bestimmen von Lebersaatpunkten
wird nachfolgend unter Bezugnahme auf 7–10 beschrieben
werden.
-
In
den Verfahrensschritten 4–7 werden weitere
Bildpunkte als Hintergrundsaatpunkte definiert, welche aufgrund
ihres Hounsfield-Wertes direkt bestimmt werden können.
So weisen beispielsweise Bildpunkte, welche Luft oder andere Gase
darstellen, einen Hounsfield-Wert von –460 oder weniger
auf. Diese werden somit als Hintergrundsaatpunkte definiert. Ebenso
weisen beispielsweise Bildpunkte, welche Knochen darstellen, Hounsfield-Werte
von 325 oder mehr auf und können somit ebenfalls als Hintergrundsaatpunkte
definiert werden. Schließlich können Bildpunkte,
welche Fettgewebe innerhalb des Körpers darstellen, ebenfalls
aufgrund ihres Hounsfield-Werts zwischen –117 und –53
als Hintergrundsaatpunkte bestimmt werden.
-
Nachdem
eine ausreichende Menge von Lebersaatpunkten und Hintergrundsaatpunkten
bestimmt wurde, wird im Verfahrensschritt 8 ein Random-Walker-Verfahren
mit einer groben Auflösung zur Bestimmung der Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit
von den übrigen Bildpunkten der Bilddaten zur Leber durchgeführt.
Im Verfahrensschritt 9 werden dann Bildpunkte mit einer
Leberzugehörigkeitswahrscheinlichkeit von mehr als beispielsweise
60% ebenfalls als Lebersaatpunkte definiert. Ebenso werden Bildpunkte
mit einer Leberzugehörigkeitswahrscheinlichkeit von weniger
als 40% im Verfahrensschritt 10 als Hintergrundsaatpunkte
definiert. Selbstverständlich können die beiden
Wahrscheinlichkeitsgrenzen auch anders gelegt werden. Mit diesen
zusätzlichen Lebersaatpunkten und Hintergrundsaatpunkten
wird ein Random-Walker-Verfahren mit einer feinen Auflösung
zur Bestimmung der Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit von
Bildpunkte zur Leber durchgeführt. Danach ist die automatische
Segmentierung der Bilddaten abgeschlossen.
-
Diese
zusätzlichen Saatpunkte, welche durch das Random-Walker-Verfahren
mit der groben Auflösung bestimmt wurden, können
neben ihrer Zugehörigkeitsinformation zu entweder der Leber
oder dem Hintergrund weiterhin die berechnete Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit
umfassen. Ein Random-Walker-Verfahren, welches ausgestaltet ist,
um diese zusätzliche Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit zu
verwenden, kann diese Wahrscheinlichkeitsinformation nutzen, um
eine zuverlässigere Segmentierung zu bestimmen.
-
In
einem Verfahrensschritt 12 kann ein Benutzer des Verfahrens
die Qualität der Segmentierung beurteilen und entweder
das Verfahren beenden (Schritt 14) oder durch manuelles
Hinzufügen oder Löschen von Lebersaatpunkten oder
Hintergrund saatpunkten (Schritt 13) eine neue Konfiguration
von Saatpunkten basierend auf den automatisch bestimmten Saatpunkten
erstellen. Diese neue Konfiguration kann dann durch nochmaliges
Durchführen des Random-Walker-Verfahrens der Schritte 8–11 zur
Segmentierung der Bilddaten verwendet werden.
-
2 zeigt
Verfahrensschritte zur Bestimmung von Bildpunkten, welche einen
Bereich innerhalb eines Brustkorbs eingrenzen.
-
Wie
in 3 gezeigt, wird ein Polarkoordinatensystem im
Zusammenhang mit einer jeden Schicht der Bilddaten verwendet. Die
Mitte des Polarkoordinatensystems wird näherungsweise auf
den Schwerpunkt des Körpers innerhalb einer Körperoberfläche 23 des
Untersuchungsobjekts gesetzt. Der Schwerpunkt wird beispielsweise
aus allen Bildpunkten mit einem Signalwert höher als ein
vorgegebener Schwellenwert (zum Beispiel –460 Hounsfield
Units) berechnet. Vorteil der Verwendung des Polarkoordinatensystems
ist, dass Entfernungen zwischen Punkten innerhalb des Körpers
und dem Schwerpunkt einfach berechnet werden können. Die
Radiuskoordinate r eines Punktes ist sein Abstand zu dem Schwerpunkt
des Körpers. Darüber hinaus kann die Winkelkoordinate α einfach
in Bezug zur Anatomie gesetzt werden, um anatomische Restriktionen
in einzelnen Bereichen der Schicht zu implementieren, wie beispielsweise
in 4 gezeigt. So können beispielsweise über
die Winkelkoordinate α rechte, linke, vordere oder hintere
Bereiche oder Sektoren des Körpers bestimmt werden.
-
Das
Verfahren zur Bestimmung von Bildpunkten, welche einen Bereich innerhalb
des Brustkorbs eingrenzen, arbeitet folgendermaßen:
Zunächst
wird in einem Schritt 15 der 2 eine Oberfläche 23 des
Untersuchungsobjekts durch Bestimmen des Übergangs von
Luft bzw. vom Tisch zu dem Untersuchungsobjekt bestimmt. Dazu werden
in dem zuvor erwähnten Polarkoordinatensystem die Radiuskoordinaten
für Bildpunkte bestimmt, welche auf der Kör peroberfläche 23 liegen.
Diese Radiuskoordinaten r werden für einzelne Winkelwerte α getrennt
bestimmt. Dieser Schritt wird für jeden Winkel α jeweils
iterativ durchgeführt. Zunächst wird bei gegebenen
Winkel α ein Punkt mit einem maximalen Radius, welcher
gerade noch innerhalb des Bilds ist, als eine Startposition gewählt.
Der Radius r wird iterativ verringert, bis die Haut des Untersuchungsobjekts
erreicht ist. Dazu wird in jedem Iterationsschritt der mittlere
Signalwert in einem kleinen Bereich um den aktuellen Bildpunkt berechnet.
Die Iteration wird beendet, wenn der berechnete Mittelwert höher
als ein möglicher Hounsfield-Wert für Luft ist.
Schließlich wird ein Mittelwertfilter auf alle berechneten
Radien angewendet, um Ausreißer zu entfernen. So können Bildpunkte
auf der Oberfläche 23 des Untersuchungsobjekts
wie in 3 und 4 gezeigt bestimmt werden.
-
In
einem nächsten Verfahrensschritt 16 (2)
wird eine Grenze zwischen Haut- und Fettgewebe zum Muskelgewebe
bestimmt. Die Suche beginnt an Positionen der Körperoberfläche 23,
welche im Verfahrensschritt 15 (2) bestimmt
wurde. 5 zeigt das weitere Vorgehen. Zuerst werden die Radien
der Oberflächenpositionen in Polarkoordinaten um z. B.
5 mm verringert, um Hautbildpunkte zu überspringen. Dann
wird, wie in dem vorhergehenden Verfahrensschritt, der Radius iterativ
verringert. Die Iteration wird beendet, wenn ein Signalwertmittelwert
innerhalb eines kleinen Kreises um den aktuellen Bildpunkt höher
als 0 Hounsfield-Einheiten ist. Nach einer Berechnung aller Radien
für alle Winkelwerte wird wiederum ein Mittelwertfilter
in Umfangsrichtung angewendet, um Ausreißer zu eliminieren und
die gefundene Grenze 24 zwischen Fettgewebe und Muskelgewebe
zu glätten. Bei dem Mittelwertfilter kann eine winkelabhängige
Kerngröße verwendet werden. In dem vorderen Teil
des Körpers kann der Kern dreimal größer
gewählt werden, da dort mehr Ausreißer im Bereich
der Linea Alba, einem Sehnenstreifen zwischen den Bauchmuskeln,
liegen, welche mit einem derartigen Filter einfach eliminiert werden können. 5a zeigt die so gefundene Grenze 24 zwischen
dem Fettgewebe und dem Muskelgewebe.
-
Basierend
auf der Grenze 24 wird eine winkelabhängige maximale
Rippensuchtiefe ds definiert, wie in 5b gezeigt (Schritt 17 der 2).
In dem vorderen Teil des Abdomens gibt es keine Rippen und daher
wird dort die Suchtiefe auf 0 gesetzt (Schritt 18 der 2).
In der rechten und linken Seite des Körpers wird die Suchtiefe
beispielsweise auf 1,3 cm gesetzt und in dem hinteren Teil des Körpers
wird die Suchtiefe beispielsweise auf 2 cm gesetzt, da die meisten
Patienten in der Nähe des Rückgrats mehr Muskelmasse
aufweisen. In dem derartig definierten beschränkten Suchbereich
ds werden Bildpunkte mit hohen Signalwerten
mit Hilfe einer dynamischen Schwellenwertfunktion als Rippenbildpunkte
bestimmt, wie in 5c gezeigt. Die Schwellenwerte werden
automatisch mit Hilfe einer Histogrammanalyse von schmalen Bereichen
angepasst, um zu verhindern, dass Rippen 25 mit geringen
Signalwerten nicht erkannt werden. Alle Winkel, für die
innerhalb des Suchbereichs keine Rippen gefunden wurden, werden
mit einer entsprechenden Markierung versehen. Die gefundenen Rippenpositionen
werden ebenfalls entsprechend markiert, wie in 5d als Rippenbildpunkte 26 gezeigt.
-
Die
erfassten Rippenbildpunkte 26 werden mit einem hierarchischen
Clusteranalyseverfahren in Abhängigkeit von dem Radius
r und dem Winkel α der Bildpunktwerte, welche zu den Rippen 25 gehören,
zusammengefasst. Ausgehend von einer großen Anzahl von
Gruppen (Cluster) werden die Gruppen zusammengeführt, bis
die Abstände zwischen den Gruppenmitten eine vorbestimmte
Größe erreichen (Schritt 19 der 2).
Die letztendlichen Gruppenmitten werden als die äußeren
Rippenpositionen 27 pro Rippe 25 bestimmt, wie
in 5e dargestellt. Ausgehend von den äußeren
Rippenpositionen 27 werden entsprechende innere Rippenpositionen 28 durch
Untersuchen des Signalwerteverlaufs in die Richtung des Körperschwerpunkts
bestimmt, wie in 5f dargestellt. In
Verfahrensschritt 20 (2) werden
die Rippenmittelpunkte 29 der 6 durch geringfügiges
Verschieben der inneren Rippenpositionen 28 in Richtung
der Außenseite des Körpers bestimmt.
-
Die
Rippenmittelpunkte 29 (6) werden dann
als Stützstellen für eine kubische Spline-Interpolation 30 (6)
verwendet. Wenn in einem Sektor oder Bereich des Untersuchungsobjekts
nicht genügend Stützstellen für die Spline-Interpolation 30 vorhanden
sind, wird überprüft, ob in benachbarten Schichtbildern
der Bilddaten Rippenmittelpunkte gefunden wurden, welche verwendet
werden können. Wenn benachbarte Schichtbilder derartige
Rippenmittelpunkte bereitstellen, werden diese Rippenmittelpunkte
durch Interpolation der entsprechenden Rippenmittelpunkte verwendet.
Wenn auch in den benachbarten Bildschichten keine Rippenmittelpunkte
in diesem Bereich gefunden wurden, wie beispielsweise in dem oberen
Bereich der 6, wo keine Rippen vorhanden
sind, werden Punkte der Grenze 24 zwischen Fettgewebe und
Muskelgewebe als Ersatz hergenommen, wie beispielsweise in 6 der Bildpunkt 31.
Dies verhindert, dass die Spline-Interpolation durch die Leber verläuft.
-
Bildpunkte,
welche auf der Spline-Interpolation liegen, werden nun als Hintergrundsaatpunkte
definiert. Diese Information verhindert eine Segmentierung der Leber
in den Umgebungsbereich von Muskel- und Fettgewebe (Verfahrensschritt 21 der 2).
-
In
den Darstellungen der 6–11 sind die
rechte Seite und die linke Seite gegenüber üblichen
anatomischen Darstellungen vertauscht, so dass die Leber in den
Figuren auf der linken Seite dargestellt ist. In der Beschreibung
werden dagegen rechts und links im anatomischen Sinne verwendet, so
dass beispielsweise in 7 die Leber als in der rechten
Hälfte der Bilddaten des Untersuchungsobjekts angeordnet
beschrieben wird, obwohl sie in der 7 als der
schraffierte Bereich auf der linken Seite dargestellt ist.
-
Nachfolgend
wird Bezug nehmend auf die 7–10 erläutert
werden, wie Bildpunkte bestimmt werden, welche zur Leber gehören
und somit als Lebersaatpunkte verwendet werden können.
-
Um
zu verhindern, dass fehlerhafte Lebersaatpunkte bestimmt werden,
wird die Suche auf Bildschichten beschränkt, welche einen
großen Anteil von Lebergewebe aufweisen. Diese Schichten werden
durch Zählen der Anzahl von Luftbildpunkten in dem rechten
vorderen Bereich, welcher von der Brustkorb-Spline-Interpolation
eingeschlossen ist, bestimmt. Dazu wird das anatomische Vorwissen verwendet,
dass oberhalb der Leber Luft innerhalb der Lunge und unterhalb der
Leber etwas Luft innerhalb des Darms vorhanden ist.
-
Ein
Signalwertehistogramm wird aus Bildpunkten in dem vorderen (in 7 oben)
und rechten hinteren (in 7 links unten) Teil des Abdomens, welcher
von der kubischen Spline-Interpolation eingeschlossen ist, erstellt,
wie in 7 durch die Linie 32 dargestellt. Es
wird angenommen, dass die Hounsfield-Werte der Leber und des Magens Gauß-Verteilungen
unterliegen. Somit werden Mittelwert und Varianz dieser Gauß-Verteilungen
durch eine bimodale Verteilungsanalyse bestimmt. Um zu verhindern,
dass eine bimodale Analyse angewendet wird, wenn kein Magen sichtbar
ist, werden die Spitzen in dem Histogramm gezählt. Wenn
nur eine einzige Spitze vorhanden ist, wird nur die Gauß-Verteilung
der Leber bestimmt. Mittelwert und Varianz der Gauß-Verteilung
der Leber werden verwendet, um den Signalwertebereich der Leberbildpunkte
zu definieren.
-
Ausgehend
von einem Bildpunkt der Spline-Interpolation, welcher sich möglichst
weit rechts im Körper befindet, wie zum Beispiel der Punkt 33 in 8,
wird die Suche nach Leberbildpunkten, welche als Lebersaatpunkte
verwendet werden können, begonnen. Der Radius wird schrittweise
verringert und die Bildpunkte werden daraufhin überprüft,
ob sie innerhalb eines Bereichs liegen, welcher aus den Histogrammdaten
(Mittelwert und Varianz) berechnet wurden. Wenn sie diese Bedingung
erfüllen, werden sie als Lebersaatpunkte definiert. Dann
wird der Polarkoordinatenwinkel iterativ im Uhrzeigersinn und gegen
den Uhrzeigersinn geändert. So werden weitere Leber saatpunkte
bei konstantem Radius und verändertem Winkel definiert,
wie durch die Linien 34 in 8 dargestellt.
Die Suche nach Lebersaatpunkten bei konstantem Radius und verändertem
Winkel endet, wenn entweder ein Bildpunkt nicht innerhalb des aus
den Histogrammdaten berechneten Bereichs liegt oder der Winkel den
Rippenmittelpunkt der letzten sichtbaren Rippe, wie in 9 durch
die Linie 35 dargestellt, erreicht hat. Wenn durch Verändern
des Winkels keine weiteren Lebersaatpunkte gefunden werden, wird
durch Verringern des Radius weiter in proximaler Richtung gesucht,
bis keine weiteren Lebersaatpunkte innerhalb des durch Linie 32 in 7 begrenzten
Bereichs gefunden wurden.
-
Bei
der Anwendung einer Perfusionscomputertomographieuntersuchung können
weitere Lebersaatpunkte definiert werden, indem die Veränderung der
Signalwerte über der Zeit bestimmt werden, während
ein Kontrastmittel das Gewebe durchströmt.
-
Ein
Ansammeln des Kontrastmittels innerhalb des durchströmten
Organs führt zu einem Erhöhen der durchschnittlichen
Signalwerte der Bildpunkte über der Zeit. Dies trifft insbesondere
auch für die Leber zu. Daneben können jedoch einige
Bildpunkte ihre Intensität im Laufe der Zeit aufgrund einer
Bewegung des Patienten (zum Beispiel durch Atmung) verändern.
Deshalb werden Blöcke von Bildpunkten von einer Größe
von 32 × 32 Bildpunkten innerhalb eines Bereichs, welcher
von der Brustkorb-Spline-Interpolation eingeschlossen ist, auf Hounsfield-Wertänderungen überprüft,
wie in 10 dargestellt. Der überprüfte
Bereich ist wiederum auf den vorderen und hinteren rechten Bereich
des Untersuchungsobjekts, wie durch die Linie 32 in 10 dargestellt,
beschränkt. Die Quadrate in 10 stellen
die Blöcke von Bildpunkten von 32 × 32 Bildpunkten
dar.
-
Während
der Perfusionscomputertomographieuntersuchung werden die Blöcke
von Bildpunkten dahingehend untersucht, ob die Anzahl der Bildpunkte,
welche über einem vorgegebenen Schwellenwert liegen, ansteigt.
Der vorgegebene Schwellenwert kann beispielsweise im Bereich von –100
bis –150 Hounsfield-Einheiten liegen. Wenn die Anzahl der
Bildpunkte, welche über dem vorgegebenen Schwellenwert
liegen, beispielsweise mehr als 40% der gesamten Bildpunkte des
Blocks von Bildpunkten umfasst, werden die Bildpunkte, welche über
dem vorgegebenen Schwellenwert liegen, als mögliche Organbildpunkte
markiert.
-
Ausgehend
von einem Startbildpunktblock, welcher ein Bildpunktblock ist, der
sich möglichst weit an der rechten Seite des Brustkorbs
innerhalb der Linie 32 befindet, und welcher die oben beschriebenen Bedingungen
(mindestens 40% der gesamten Bildpunkte des Blocks überschreiten
den vorgegebenen Schwellenwert) erfüllt, wird ein Region-Growing-Verfahren
gestartet. In 10 kann dieser Startbildpunktblock
beispielsweise der mit Bezugszeichen 37 bezeichnete Bildpunktblock
sein. Die Bildpunktblöcke 36, welche gemäß dem
Region-Growing-Verfahren zu der Region des Startbildpunktblocks 37 gehören,
sind in 10 schraffiert dargestellt.
Die Bildpunkte dieser Bildpunktblöcke 36, 37 werden
dann als weitere Lebersaatpunkte definiert, wenn sie den vorgegebenen
Schwellenwert überschreiten.
-
Insbesondere
bei Verwendung von Computertomographiedaten mit Hounsfield-Werten
als Signalwerten können Bildpunkte, welche Luft oder andere
Gase darstellen, oder Bildpunkte, welche Knochen darstellen, oder
Bildpunkte, welche Fett darstellen, einfach aufgrund ihrer Hounsfield-Werte
identifiziert werden und als Hintergrundsaatpunkte definiert werden,
wie beispielsweise die Bildpunkte 40 der 11.
-
Mit
den derart definierten Lebersaatpunkten und Hintergrundsaatpunkten
wird ein Random-Walker-Verfahren angewendet, welches für
jeden Bildpunkt eine Wahrscheinlichkeit bestimmt, mit welcher dieser
Bildpunkt entweder zu der Leber oder zu dem Hintergrund gehört.
-
Das
Random-Walker-Verfahren arbeitet bei der Segmentierung von Bilddaten
folgendermaßen. Zunächst wird mit Hilfe einer Gewichtsfunktion
für jede Kante zwischen zwei benachbarten Bildpunkten i
und j ein Gewicht wi,j bestimmt. Das Gewicht
wi,j ist umso größer,
je ähnlicher die Signalwerte der beiden Bildpunkte i und
j sind. Einige Bildpunkte der Bilddaten besitzen eine Markierung,
welche anzeigt, dass dieser Bildpunkt mit hoher Zuverlässigkeit
einem bestimmten Inhalt der Bilddaten, wie zum Beispiel der Leber
oder dem Hintergrund, zugeordnet ist. Diese markierten Bildpunkte
werden auch als Saatpunkte bezeichnet und werden in der vorliegenden
Ausführungsform mit den zuvor erläuterten Verfahren
bestimmt. Für alle Bildpunkte, welchen keine Saatpunktmarkierung
zugeordnet ist, wird nun eine Wahrscheinlichkeit bestimmt, mit welcher
sie zu einem der durch die Saatpunkte definierten Inhalte gehören.
-
Diese
Wahrscheinlichkeit für einen Bildpunkt wird durch folgendes
Gedankenmodell bestimmt: Ein Wanderer (Random-Walker) irrt ausgehend
von dem Bildpunkt mit Zufallsbewegungen solange umher, bis er auf
einen der Saatpunkte trifft. Die Wahrscheinlichkeit für
eine Bewegungsrichtung des Wanderers ist dabei jedoch nicht isotrop,
sondern wird durch die Kantengewichte wi,j beeinflusst.
Je höher das Kantengewicht wi,j ist,
umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Wanderer
bei seiner Zufallswanderung von Bildpunkt i zu Bildpunkt j wandert.
Mit Hilfe einer statistisch ausreichenden Anzahl von Versuchen wird für
einen bestimmten Bildpunkt die Wahrscheinlichkeit bestimmt, mit
welcher der Wanderer zuerst auf einen bestimmten Saatpunkt, zum
Beispiel einen Lebersaatpunkt oder einen Hintergrundsaatpunkt trifft. Diese
Wahrscheinlichkeit wird für jeden Bildpunkt der Bilddaten
bestimmt.
-
Anstatt
tatsächlich derartige statistische Simulationen auszuführen,
kann die Wahrscheinlichkeit für jeden Bildpunkt analytisch
berechnet werden, wie beispielsweise in dem
US-Patent Nr. 2006/0147126 A1 beschrieben.
Somit liefert das Random-Walker-Verfahren für jeden Bildpunkt
der Bilddaten eine Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit zu der
Leber bzw. dem Hintergrund.
-
Die
Saatpunkte können neben ihrer Zugehörigkeitsinformation
zu entweder der Leber oder dem Hintergrund weiterhin die eine Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit
zu entweder der Leber oder dem Hintergrund umfassen. Ein Random-Walker-Verfahren, welches
ausgestaltet ist, um diese zusätzliche Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit
zu verwenden, kann diese Wahrscheinlichkeitsinformation nutzen,
um eine zuverlässigere Segmentierung zu bestimmen.
-
11 zeigt
das Ergebnis einer Segmentierung mit Hilfe des Random-Walker-Verfahrens,
wobei die Zugehörigkeitswahrscheinlichkeiten der Bildpunkte
der Bilddaten zu entweder der Leber oder dem Hintergrund folgendermaßen
bestimmt wurden:
Um die Berechnungen zu beschleunigen, wird
das Random-Walker-Verfahren in zwei Stufen durchgeführt,
wobei in einer ersten Stufe das Random-Walker-Verfahren auf Bilddaten
mit einer verringerten gröberen Auflösung ausgeführt
wird. Die Initialisierung des Random-Walker-Verfahrens erfolgt in
diesem Fall mit interpolierten Wahrscheinlichkeiten der Saatpunkte
der gröberen Auflösung. Dies ist im Falle vieler
Saatpunkte, wie sie wie zuvor beschrieben ermittelt wurden, genauer.
Nun wird das Random-Walker-Verfahren auf den Bilddaten mit gröberer
Auflösung durchgeführt. Die gröbere Auflösung
kann beispielsweise durch Zusammenfassen und Interpolieren von jeweils
3 × 3 Bildpunkten der ursprünglichen Auflösung
zu einem Bildpunkt der gröberen Auflösung erfolgen.
Die Saatpunkte umfassen in diesem Fall zusätzlich eine
Zugehörigkeitswahrscheinlichkeitsinformation zu der Leber
bzw. dem Hintergrund. Dadurch kann das Random-Walker-Verfahren erheblich
schneller berechnet werden.
-
Die
Ergebnisse für die Bildpunkte mit der gröberen
Auflösung werden dann für eine Berechnung des
Random-Walker-Verfahrens auf der ursprünglichen Auflösung
verwendet. Wenn für einen Bildpunkt der gröberen
Auflösung eine Leberzugehörigkeitswahrscheinlichkeit
von 60% oder mehr bestimmt wurde, so werden die entsprechenden Bildpunkte
der ursprünglichen Auflö sung als weitere Lebersaatpunkte
definiert. Alternativ wird nur einer der ursprünglichen
Bildpunkte, zum Beispiel der mittlere der ursprünglichen
Bildpunkte, als neuer Lebersaatpunkt definiert. Für Bildpunkte
der gröberen Auflösung, für welche eine
Leberzugehörigkeitswahrscheinlichkeit von weniger als 40%
bestimmt wurde, werden die entsprechenden Bildpunkte der ursprünglichen
Auflösung als Hintergrundsaatpunkte definiert. Alternativ
kann auch hier wiederum nur der mittlere Bildpunkt der ursprünglichen
Auflösung als Hintergrundsaatpunkt definiert werden. Ferner
können die zuvor vorgeschlagenen Grenzwerte von 60% bzw. 40%
entsprechend der speziellen Anforderungen einer speziellen Anwendung
verändert werden. Zusätzlich können die
Saatpunkte eine Zugehörigkeitswahrscheinlichkeitsinformation
zu der Leber bzw. dem Hintergrund aufweisen, welche von einem geeignet
veränderten Random-Walker-Verfahren für eine verbesserte
Segmentierung verwendet wird.
-
Nun
wird das Random-Walker-Verfahren mit den zusätzlichen Lebersaatpunkten
und Hintergrundsaatpunkten auf der ursprünglichen Auflösung
der Bilddaten ausgeführt. Durch die stark erhöhte
Anzahl von Saatpunkten kann diese Berechnung des Random-Walker-Verfahrens
deutlich beschleunigt werden.
-
Als
Gewichtsfunktion zur Bestimmung der Kantengewichte w
i,j wird
vorzugsweise die folgende Gleichung verwendet:
-
Dabei
ist n ein Skalierungswert, welcher in Abhängigkeit von
einer gewählten Funktion f(gi – gj) und einem Signalwertbereich, zum Beispiel
einem Hounsfield-Wertbereich, der Bildpunkte gewählt. Δd ist
ein Abstand zwischen den Bildpunkten i und j, welcher insbesondere
bei Bilddaten, welche mehrere Schichtbilder umfassen, in Abhängigkeit
der Bildpunkte i und j unterschiedlich sein kann. So ist der Abstand Δd
zwischen zwei Bildpunkten i und j innerhalb eines Schichtbilds bei spielsweise
im Bereich von 0,2 mm bis 2 mm, wohingegen der Abstand Δd zwischen
zwei Bildpunkten i und j von zwei unterschiedlichen Bildschichten
beispielsweise im Bereich von 1 mm bis 3 mm oder sogar noch größer
sein kann. Der Wert c ist ein Skalierungswert, welcher in Abhängigkeit
einer Bewegung des Untersuchungsobjekts zwischen zeitlich versetzten
Bestimmungen der Bildpunkte i und j gewählt wird. Insbesondere wenn
die Bildpunkte i und j in unterschiedlichen Bildschichten angeordnet
sind, kann bei zeitlich versetzten Aufnahmen der Bildschichten eine
Bewegung des Untersuchungsobjekts zu Fehlern führen. Je
größer die Wahrscheinlichkeit einer Bewegung des
Untersuchungsobjekts zwischen zeitlich versetzten Bestimmungen der
Bildpunkte i und j ist, umso größer wird der Skalierungswert
c gewählt, um das Kantengewicht wi,j dementsprechend
zu verringern. Der Wert β ist ein Normierungsfaktor, welcher
in Abhängigkeit eines Kontrastbereichs der Bilddaten gewählt wird.
Die Funktion f(gi – gj)
ist eine Funktion zum Bestimmen des Unterschieds zwischen den Signalwerten
gi und gj der Bildpunkte
i bzw. j. Die Funktion f kann beispielsweise die einfache Betragsfunktion
f(gi – gj)
= |gi – gj|
sein, was zu einer besseren Ausdehnung der Lebersaatpunkte führt.
Alternativ kann eine Funktion f(gi – gj) = (gi – gj)2 verwendet werden,
welche empfindlicher auf Signalwertgradienten reagiert und eine
bessere Segmentierung liefert, wenn viele Lebersaatpunkte vorhanden
sind. Der Skalierungswert n kann beispielsweise im Bereich von 300
bis 400 gewählt werden, vorzugsweise 360, wenn als Funktion
f die Betragsfunktion verwendet wird. Wird als Funktion f die Quadratdifferenzfunktion
verwendet, kann der Skalierungswert n beispielsweise in einem Bereich
von 50 bis 120, vorzugsweise 60, verwendet werden.
-
11 zeigt
Bilddaten einer Schicht eines Untersuchungsobjekts, welche mit Hilfe
des zuvor beschriebenen Random-Walker-Verfahrens segmentiert wurden.
Als Lebersaatpunkte für das Raudom-Walker-Verfahren wurden
die Lebersaatpunkte auf den Linien 34 sowie in den Bildpunktblöcken 36 verwendet,
welche wie zuvor beschrieben bestimmt wurden. Als Hinter grundsaatpunkte
wurden Bildpunkte auf der Spline-Interpolation 30, welche
wie zuvor beschrieben definiert wurden, sowie Hintergrundsaatpunkte 40 innerhalb
des Brustkorbs, welche wie zuvor beschrieben aufgrund ihrer Hounsfieldwerte
ermittelt wurden, verwendet. Das Random-Walker-Verfahren arbeitet
dabei auf den dreidimensionalen Daten der mehreren Bilddatenschichten.
-
Das
Random-Walker-Verfahren wurde dann auf alle Bildpunkte 38 angewendet,
welche sich innerhalb der Spline-Interpolation 30 befinden
und nicht als Lebersaatpunkte oder Hintergrundsaatpunkte definiert
waren. Durch das Random-Walker-Verfahren wird diesen Bildpunkten
jeweils eine Zugehörigkeitswahrscheinlichkeit zu der Leber
bzw. dem Hintergrund zugeordnet. Durch Festlegen eines vorbestimmten
Schwellenwerts, beispielsweise 50%, werden alle Bildpunkte, die
eine Leberzugehörigkeit von 50% oder mehr aufweisen, als
Leberbildpunkte definiert und alle Bildpunkte, welche eine Leberzugehörigkeitswahrscheinlichkeit
von weniger als 50% aufweisen, als Hintergrundbildpunkte definiert.
-
11 zeigt
das Ergebnis der Segmentierung. Alle Bildpunkte, welche sich innerhalb
des Linienzugs 39 befinden, wurden von den Random-Walker-Verfahren
als Leberbildpunkte definiert. Alle Bildpunkte, welche sich außerhalb
des Linienzugs 39 befinden, wurde von dem Random-Walker-Verfahren als
Hintergrundbildpunkte definiert. Damit ist die Segmentierung der
Bilddatenschicht abgeschlossen.
-
Nach
dieser automatischen Segmentierung kann ein Benutzer die Ergebnisse
beurteilen. Mit Hilfe einfacher Werkzeuge, wie zum Beispiel einem elektronischen
Pinsel und einem elektronischen Radiergummi, kann der Benutzer zusätzliche
Saatpunkte setzen oder löschen. Dabei können sowohl
Saatpunkte, welche Hintergrundsaatpunkte darstellen, als auch Saatpunkte,
welche Lebersaatpunkte darstellen, gelöscht bzw. zusätzlich
eingegeben werden. Nachdem der Benutzer die Saatpunkte korrigiert
hat, kann mit Hilfe des Random-Walker-Verfahrens eine erneute Seg mentierung
der Bilddaten durchgeführt werden. Diese Schritte können
wiederholt werden, bis zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden. Dabei
ist keine vollständige Neuberechnung notwendig. Nachdem
der Benutzer die Saatpunktinformation verändert hat, kann
das Raudom-Walker-Verfahren wieder gestartet werden und eine verbesserte
Segmentierung berechnen. Um die Berechnungszeit zu verringern, kann
die vorhergehende Lösung der linearen Gleichungen des Random-Walker-Verfahrens verwendet
werden, um die nachfolgende Berechnung zu initialisieren. Dies ist
möglich, da die Lösung bereits für die
meisten Bildpunkte korrekt ist. Mit diesem Ansatz kann die Zeit
für ein Zusammenwirken mit dem Benutzer reduziert werden.
-
Durch
die Anwendung der beschriebenen Techniken ist es möglich,
eine robuste Lebersegmentierung zu erzeugen. Es werden nur wenige
Annahmen über die Form und Größe der
Leber verwendet. Deshalb ist es möglich, eine gute Segmentierung auch
bei ungewöhnlichen Leberformen und Größen zu
erreichen. Geringfügige Signalwertunterschiede, welche
beispielsweise durch einen Lebertumor entstehen, beeinträchtigen
die Segmentierungsergebnisse nicht. Darüber hinaus können
Perfusionscomputertomographien unter Berücksichtigung der
gesamten Bildinformation segmentiert werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2006/0147126
A1 [0004, 0004, 0083]