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Ein
Verfahren zur automatisierten Reinigung von Bauteilen mit komplexer
Gestalt der zu reinigenden Bereiche, wie z. B. von komplexen dreidimensionalen
Bauteilen mit hochwertigen Oberflächen, z. B. von Nockenwellen
oder Kurbelwellen, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Derartige
Verfahren zur automatischen Reinigung werden mit zunehmender Automatisierung der
Fertigung hochkomplexer Bauteile immer häufiger im Produktionsprozess
eingesetzt, und zwar derart, dass das Reinigungsverfahren in den
automatisierten Fertigungs- und Montagebetrieb integriert wird.
Das Reinigungsverfahren muss sich nach den Taktzeiten des Produktionsprozesses
des zu fertigenden und dementsprechend auch zu reinigenden Bauteils
halten, was letztlich zur Konsequenz hat, dass das Reinigungsverfahren
in bislang nicht gekannter Weise äußerst flexibel auf den Fertigungsprozess
reagieren muss.
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Nicht
nur die Taktzeiten, sondern auch die Art und Weise der Reinigung
müssen
bei modernen Verfahren zur Reinigung komplexer Bauteile schnell an
die jeweiligen Produktionsparameter angepasst werden. Gleiches gilt
für die
Art und Weise, wie die zu reinigenden Oberflächen einer Reinigungsbearbeitung
unterzogen werden. Dabei werden die an die Reinigungsvorrichtung
gestellten Anforderungen hinsichtlich des eigentlichen Reinigungsvorgangs
ebenfalls immer höher.
Es ist dabei nicht nur erforderlich, die Oberfläche mit einem genügend großen Reinheitsgrad
zu bearbeiten bzw. zu reinigen, sondern auch in der Weise, dass
die Oberflächenstruktur nach
dem Reinigungsvorgang vorbestimmte und eng tolerierte Qualitätsmerkmale
aufweist.
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Diesen
an moderne Reinigungsverfahren und -vorrichtungen gestellten Anforderungen
können herkömmliche
Verfahren und Vorrichtungen nicht ohne weiteres genügen. Wenn
beispielsweise Nockenwellen in der Fertigungsstraße einem
Reinigungsprozess unterworfen werden sollen, muss sichergestellt
werden, dass die die zu reinigenden Bereiche bearbeitenden Reinigungswerkzeuge
schnell, weil im Takt des Produktionsprozess, und prozesssicher
so exakt wie möglich
positioniert werden, damit die an die Reinigung gestellten Anforderungen
auch bei variablem Takt der Anlage reproduzierbar erfüllt werden
können.
Die "Sauberkeit" eines einem Reinigungsverfahren
unterzogenen Bauteils bestimmt sich nicht nur danach, wie viel restliche
Verunreinigungspartikel an der Oberfläche des Bauteils haften, sondern
auch danach, wie sich die Funktionsoberfläche des zu reinigenden Bauteils
nach dem Reinigungsvorgang darstellt. Dies erfordert es, Reinigungsverfahren
und dazugehörige
Vorrichtungen so zu konzipieren, dass die zu reinigenden Bereiche
eines Bauteils selbst dann, wenn sie von sehr komplexen, räumlichen
Oberflächen
bzw. Kanten gebildet sind, in jedem Zeitpunkt des Reinigungsbetriebs
einer der zu reinigenden Oberfläche
optimal angepassten Reinigungswirkung ausgesetzt sind. Denn nur
so lässt
sich vermeiden, dass unterschiedliche Abschnitte der zu reinigenden
Bereiche mit unterschiedlicher Oberflächenqualität den Reinigungsprozess verlassen.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
automatisierten Reinigung von Bauteilen mit komplexer Gestalt der
zu reinigenden Bereiche gemäß dem Oberbegriff
des Patentspruchs 1 bzw. eine Vorrichtung zur automatisierten Reinigung
von derartigen Bauteilen zu schaffen, mit dem bzw. mit der es gelingt,
Bauteile mit komplex gestalteten zu reinigenden Oberflächen mit
hoher Taktzahl in der Weise zu reinigen, dass nicht nur die Sauberkeit
der Oberfläche,
sondern auch deren Struktur nach dem Reinigungsvorgang höchsten Qualitätsansprüchen genügt.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch Verfahrensschritte
des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Vorrichtung durch die Merkmale
des Anspruchs 7 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird das
zu reinigende Bauteil mit einem Minimum an erforderlicher Kinematik
in einer Reinigungskammer in kurzer Zeit derart positioniert, dass
die Lage und der Verlauf der zu reinigenden Bereiche des Bauteils
räumlich
exakt festliegen. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, dass das Bauteil,
wie z. B. eine Nockenwelle oder eine Kurbelwelle, von einer Seite
in die Reinigungskammer automatisiert eingebracht wird, und zwar derart,
dass eine axiale Ausrichtung bzw. eine Vorpositionierung des Bauteils
in der Weise erfolgt, dass zwei im Axialabstand zueinander stehende
Bauteiloberflächen
mit zumindest bereichsweise zueinander konzentrischer Kreiszylinderform
konzentrisch zueinander ausgerichtet werden. Diese Vorpositionierung lässt sich
in kürzester
Zeit selbst dann erreichen, wenn das zu reinigende Bauteil, wie
z. B. die Nockenwelle oder die Kurbelwelle, rein translatorisch
von einem Roboter beispielsweise über eine oberseitige Öffnung in
die Reinigungskammer abgesenkt wird. In dieser vorpositionierten
Lage des zu reinigenden Bauteils ist dieses bereits so ausgerichtet,
dass eine einfache translatorische Verschiebebewegung des Bauteils
genügt,
um es in eine axiale Anschlag- und Einspannposition zu bringen.
Die Einbringung des Bauteils in die Reinigungskammer kann selbstverständlich auch
mittels einer anderen Handlingseinheit oder einer sonstigen Manipulatoranordnung
erfolgen, wodurch sich der Aufbau der für die Vorpositionierung des
Bauteils erforderlichen Komponenten noch weiter vereinfachen lässt.
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Zur
schnellen Vorpositionierung des Bauteils ist die Reinigungsvorrichtung
vor dem Beschicken mit dem zu reinigenden Bauteil mit entsprechenden Geometriedaten
des zu reinigenden Bauteils, im einzelnen u. A. mit den Geometriedaten
der im Axialabstand zueinander stehenden Bauteiloberflächen mit zumindest
bereichsweise zu einander konzentrischer Kreiszylinderform gespeist.
Indem diese Geometriedaten herangezogen werden, können die
Abstützpunkte,
-linien- oder -flächen
so eingestellt werden, dass beim Aufliegen der zueinander konzentrischen Kreiszylinderoberflächen diese
zueinander vollständig
konzentrisch ausgerichtet sind und eine gemeinsame Achse haben,
die mit der Verschieberichtung des Bauteils in die axiale Anschlagposition
zusammenfällt.
In diesem Moment liegt die axiale Position des zu reinigenden Bauteils
in der Reinigungsvorrichtung exakt fest. Es genügt demnach, lediglich noch
eine Indexmarkierung am Bauteil zu erfassen, um die räumliche
Lage der zu reinigenden Oberflächenbereiche
des Bauteils in allen Einzelheiten zu kennen.
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Zu
diesem Zweck werden in einer Steuereinheit vorzugsweise die auf
die Indexmarkierung bezogenen Geometriedaten des Bauteils abgelegt.
Wenn demnach also die Indexmarkierung bei vorgegebener axialer Anschlagposition
des Bauteils bestimmt ist, können
die auf die Indexmarkierung bezogenen Geometriedaten der zu reinigenden
Oberflächenbereiche
des Bauteils zur Steuerung der Relativbewegung zwischen zumindest
einem Reinigungswerkzeug bzw. Bearbeitungswerkzeug und dem Bauteil herangezogen
werden, und zwar derart, dass das jeweils im Einsatz befindliche
Reinigungswerkzeug bezüglich
der zu reinigenden Oberflächenbereiche
bzw. -linien und/oder -kanten hierzu optimal positioniert ist.
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Auf
diese Weise lassen sich automatisch bzw. automatisiert Reinigungsvorgänge mit
bislang nicht erzielbarer Qualität
durchführen.
Es hat sich gezeigt, dass es sogar gelingt, den an geschliffenen
Außenoberflächen entstehenden
Flittergrat mit einer solchen Präzision
zu entfernen, dass die geschliffene Oberfläche so weitgehend wie möglich und über ihre gesamte
Erstreckung gleichbleibend geschont wird.
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Weil
erfindungsgemäß das Reinigungswerkzeug
auch dann, wenn die erforderliche Relativbewegung zwischen Reinigungswerkzeug
und Bauteil sehr komplex ist, immer mit einer optimalen Werkzeugpositionierung
in Funktion tritt, lassen sich auch neue Reinigungstechniken mit
bislang nicht erzielbarer Reinigungswirkung einsetzen, so z. B.
spezielle Reinigungsbürsten
und/oder andere Reinigungswerkzeuge mit spezieller Tiefenreinigungswirkung, ohne
Gefahr zu laufen, die Funktion des Bauteils auch nur bereichsweise
zu beeinträchtigen.
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Die
Steuerung der Relativbewegung zwischen dem Reinigungswerkzeug und
der zu reinigenden Oberfläche
kann bei Anwendung herkömmlicher CNC-Steuerungstechnik
derart genau erfolgen, dass die auf das Werkstück einwirkende Energie genauestens
dosiert werden kann. Aufgrund der einfachen Kinematik lässt sich
das Verfahren in einem weiten Spektrum von Taktzeiten ausführen, so
dass es sich in besonderem Maße
für die
Integration in eine Fertigungslinie für das Bauteil eignet.
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Mit
der Vorrichtung nach Anspruch 7 lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren
mit verhältnismäßig wenig
Komponenten und einem leicht beherrschbaren steuerungstechnischen
Aufwand derart durchführen,
dass es flexibel in Fertigungsstraßen von Bauteilen mit komplexen,
zu reinigenden Oberflächen
eingegliedert werden kann.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Wenn
das zu reinigende Bauteil auf einer Seite mit einer exzentrischen
Indexbohrung versehen ist, genügt
eine einfache Relativbewegung zwischen dem Bauteil und einem Taststift,
um die Drehlage des Bauteils und damit eine exakte räumliche
Position der zu reinigenden bzw. zu bearbeitenden Abschnitte des
Bauteils zu ermitteln. Eine derartige rotatorische Relativbewegung
lässt sich
in der axialen Fixierung des Bauteils sehr schnell ausführen, wodurch
sich die Taktzeiten der Bauteilreinigung verringern lassen.
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Weil
das zu reinigende Bauteil erfindungsgemäß mit einer ganz bestimmten
axialen Ausrichtung in der Reinigungskammer positioniert ist, bietet
sich für
den eigentlichen Reinigungsvorgang mittels der optimal gesteuerten
Reinigungswerkzeuge bzw. Bearbeitungswerkzeuge ein rotatorischer
Antrieb des Bauteils an. In diesem Fall kann in vorteilhafter Weise der
Taststift, der zur Bestimmung der Drehlage des Bauteils herangezogen
wird, gleichzeitig dazu genutzt werden, das Bauteil beim eigentlichen
Reinigungsvorgang mit einer gleichmäßigen Drehbewegung zu beaufschlagen.
Aufgrund dieser formschlüssigen
Mitnahme des Bauteils über
den Taststift lässt sich
jeglicher Antriebsschlupf vermeiden, wodurch sich eine eindeutige
Zuordnung zwischen der Winkeldrehlage des Bauteils und der axialen
bzw. radialen Position der für
die Reinigung heranzuziehenden Werkzeuge sicherstellen lässt. Auf
diese Weise lässt sich
auf der Basis der auf die Indexmarkierung, die Kreiszylinderachse
und die Anschlagposition bezogene Steuerung der Reinigungswerkzeuge
prozesssicher derart durchführen,
dass jeder Bereich des Bauteils, der einer bestimmten Reinigung
unterzogen werden soll, mit einer optimalen Reinigungsenergie beaufschlagt
wird.
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Diese
Reinigungsenergie kann – auch
in Kombination – über verschiedenste
physikalische Effekte auf die zu reinigenden Bereiche eingebracht werden,
beispielsweise mechanisch, chemisch, pneumatisch, hydraulisch oder
auch elektromagnetisch.
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Eine
besonders einfache Steuerung der Reinigungsbewegung zwischen dem
Reinigungswerkzeug und dem Bauteil ist Gegenstand des Anspruchs 4.
Wenn beispielsweise mit einer Reinigungsbürste gearbeitet wird, lässt sich
auf diese Weise die von den Reinigungsbürsten auf die zu reinigende
Fläche oder
Kante einwirkende Druckkraft derart konstant halten, dass der von
den Reinigungsbürsten
erzeugte Abrieb über
die gesamte Reinigungsstrecke gleich bleibt. Es lässt sich
auf diese Weise beispielsweise Flittergrat, der nach dem Schleifvorgang
an den Rändern
der Nockenoberflächen
entsteht, derart genau und dosiert abtragen, dass die geschliffene
Funktionsoberfläche
des Bauteils über
ihre gesamte Erstreckung gleichbleibende Qualität behält und bezüglich ihrer verbleibenden Restgröße maximal
bleibt. Dieses Verfahren eignet sich deshalb in besonderer Weise
für die
Reinigung von Nockenflächen,
die bei modernen Nockenwellenkonstruktionen aus Gründen der
Gewichtsersparnis lediglich noch von aufgeschrumpften Exzenterscheiben
gebildet sind, die über
ihre gesamte Breite mit einer geschliffenen Funktionsoberfläche ausgestattet
werden.
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Es
soll jedoch bereits an dieser Stelle hervorgehoben werden, dass
die Steuerung eines konstanten Abstands zwischen dem Reinigungs-
bzw. Bearbeitungswerkzeug und dem zu reinigenden Bereich des Bauteils
nur eine von vielen Möglichkeiten
darstellt, um den Reinigungsvorgang so präzise und hochwertig wie möglich durchzuführen. Es
ist gleichermaßen
denkbar, die Steuerung des in Einsatz kommenden Reinigungswerkzeugs
derart vorzunehmen, dass sie für
die Reinigung benötigte
Energie anderweitig optimal und gleichbleibend auf jeden Punkt der
zu reinigenden Bereiche des Bauteils einwirkt. Dies kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass beim Reinigungsvorgang gleichzeitig eine
optische Erfassung des zu reinigenden Bereichs der Bauteiloberfläche vorgenommen
wird und dass die auf die Oberfläche
einwirkende Reinigungsenergie in Abhängigkeit vom jeweiligen punktuellen
Zustand des zu reinigenden Bereichs so gesteuert wird, dass sich
eine gleichmäßig Reinigungswirkung über die gesamten
zu reinigenden Bereiche des Bauteils einstellt.
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Wie
vorstehend bereits erwähnt,
können
die Reinigungswerkzeuge bzw. -geräte auf der Basis unterschiedlichster
physikalischer Effekte arbeiten. Für die Entfernung von Flittergrat
von Kanten von mit hoher Präzision
geschliffenen Oberflächen
können dann,
wenn das erfindungsgemäße Verfahren
angewendet wird, Reinigungsbürsten
und/oder -sprühdüsen zur
Anwendung kommen. Es ist auch denkbar, mehrere Reinigungswerkzeuge
gleichzeitig einzusetzen, so dass sich deren individuelle Wirkung
am betreffenden Einsatzort in geeigneter Weise überlagert.
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In
den Ansprüchen
8 bis 17 ist die Kinematik der Reinigungsvorrichtung in vorteilhafter
Weise weitergebildet.
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Wenn
beispielsweise gemäß Anspruch
9 die Zentrierauflagen separat einstellbar sind, können unterschiedlichste
Bauteile in ein und derselben Reinigungskammer dem Reinigungsprozess
unterworfen werden. Vorzugsweise erfolgt die axiale und höhenmäßige Einstellung
der Zentrierauflagen prozessgesteuert derart, dass die entsprechenden
Daten an die Reinigungsvorrichtung übergeben sind, bevor das zu reinigende
Bauteil – beispielsweise
durch einen Roboter – in
die Reinigungsvorrichtung eingebracht wird. Dies ermöglicht es,
hintereinander Bauteile unterschiedlicher Geometrie ohne größere Umrüstzeiten
bei vorgegebenem Takt der Bauteilfertigung zu reinigen.
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Eine
besonders einfache und platzsparende Zentrierauflage ist Gegenstand
des Anspruchs 12. Mit einer derartigen Zentrierauflage lassen sich
auch schwerste Bauteile, wie z. B. Nocken- oder Kurbelwellen größerer Motoren,
nach erfolgter Vorpositionierung mit geringen Kräften in die axiale Anschlagposition
bringen. Dabei ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass die mit
der Zentrierauflage in Eingriff kommenden Bauteiloberflächen in
Form von zumindest bereichsweise konzentrischen Zylinderoberflächen bei
der axialen Verschiebebewegung keinerlei Beschädigungsgefahr ausgesetzt sind.
Bei Nockenwellen oder Kurbelwellen sind diese konzentrischen Zylinderoberflächen am
zu reinigenden Bauteil in der Regel von mit hoher Präzision gedrehten
und/oder geschliffenen Oberflächen
gebildet, die im Einsatz der Nocken- bzw. Kurbelwelle als Lagerflächen dienen.
Diese Flächen
bleiben mit der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
weitestgehend geschont.
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Mit
der Weiterbildung des Anspruchs 13 lässt sich der weitere, zusätzliche
Vorteil erzielen, dass der Freiheitsgrad der Reinigungsvorrichtung,
welcher für die
Bestimmung der Drehlage des Bauteils herangezogen wird, gleichzeitig
für den
Antrieb des Bauteils beim eigentlichen Reinigungsvorgang genutzt
werden kann. Bei Verwendung einer Drehscheibe mit Taststift ergibt
sich darüber
hinaus der weitere Vorteil, dass durch einfaches Auswechseln der
Drehscheibe ein Umrüsten
der Reinigungsvorrichtung auf ein Bauteil mit veränderter
Lage und/oder Geometrie der Indexbohrung erfolgen kann.
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Die
Weiterbildung nach Anspruch 14 hat den besonders vorteilhaften Effekt,
dass die Bewegung des in die Indexbohrung einrastenden Taststifts
dazu genutzt werden kann, ein Triggersignal zum Abrufen der Geometriedaten
der zu reinigenden Oberflächenbereiche
des Bauteils abzugeben, wobei diese Geometriedaten dann auf die
Position der Indexmarkierung, der Kreiszylinderachse und der bereits
vorher eingenommenen Anschlagposition des Bauteils bezogen sind.
Auf der Basis dieser Daten erfolgt dann die Steuerung der Relativbewegung
zwischen dem Bauteil und dem zumindest einen Reinigungs- bzw. Bearbeitungswerkzeug.
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Mit
der Ausgestaltung der Reinigungskammer nach Anspruch 21 ergibt sich
eine leichte Zugänglichkeit,
was der automatisierten Beschickung der Reinigungsvorrichtung mit
den zu reinigenden Bauteilen, beispielsweise durch Roboter oder
dergleichen, zugute kommt.
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Es
hat sich herausgestellt, dass insbesondere für die Reinigung von Bauteilen
mit verhältnismäßig komplex
gestalteten zu reinigenden Oberflächenbereichen eine einzige
Behandlung durch Reinigungswerkzeuge nicht genügt, um die extrem strengen
Qualitätsanforderungen
zu erfüllen,
die an die gereinigten Oberflächen
gestellt werden. In diesem Fall ist es von Vorteil, zumindest eine
weitere Reinigungskammer in den Arbeitsprozess einzugliedern, wobei
es dann wiederum vorteilhaft ist, den Arbeitskammern einen mehr
oder weniger identischen Aufbau zu geben.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
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Nachstehend
werden anhand schematischer Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische, schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
zur Erläuterung
der wesentlichen Kinematik und des Arbeitsablaufs der Reinigungsvorrichtung;
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1A in
etwas vergrößertem Maßstab eine Ansicht
einer modifizierten Ausführungsform
des zu reinigenden Bauteils bei einer Blickrichtung längs der Achse
des Bauteils;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
bei einer Blickrichtung schräg von
oben und vorne;
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3 eine
perspektivische Ansicht der Reinigungsvorrichtung gemäß 2 schräg von oben und
hinten betrachtet;
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4 eine
perspektivische Seitenansicht der ersten Reinigungskammer der Reinigungsvorrichtung
nach den 2 und 3;
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5 eine
perspektivische Ansicht der Reinigungskammer gemäß 4 von der
anderen Seite her betrachtet;
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6 in
vergrößertem Maßstab eine
fotografische Ansicht einer Nockenwelle, die in der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
behandelt werden soll;
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7 in
vergrößertem Maßstab eine
perspektivische Ansicht einer Stelleinheit der Reinigungsvorrichtung,
mit der das Bauteil in eine vorgegebene Axialposition verschiebbar
und dort fixierbar ist;
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8 eine
Schnittansicht einer Drehlagen-Ermittlungsvorrichtung und Antriebsvorrichtung für das axial
positionierte Bauteil in der Reinigungsvorrichtung nach den 2 bis 7;
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9 eine
teilweise aufgebrochene perspektivische Ansicht der Einheit gemäß 8;
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10 in
vergrößertem Maßstab eine
perspektivische Ansicht einer Auflageeinheit und einer Stelleinheit
für das
Bauteil, mit der die Achse der Kreiszylinderflächen der Bauteils in Fluchtung
mit einer axialen Spannvorrichtung bringbar ist;
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11 in
vergrößertem Maßstab eine Teil-Schnittansicht
eines Spannkopfs der Stelleinheit gemäß 7;
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12 eine
Schnittdarstellung der gesamten Stelleinheit nach 7 und 11;
und
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13 eine
schematische perspektivische Ansicht einer modifizierten Ausführungsform
der Reinigungsvorrichtung.
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1 zeigt
schematisch den grundsätzlichen
Aufbau einer Vorrichtung zur automatisierten Reinigung von Bauteilen
mit komplexer Gestalt der zu reinigenden Bereiche. Sie weist eine
mit 20 bezeichnete Reinigungskammer auf, in der das zu
reinigende Bauteil 22 für
den Reinigungsvorgang positioniert wird. Die Reinigungskammer 20 hat
im Wesentlichen vier geschlossene Seiten bzw. Wände 20-1 bis 20-4.
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Die
mit 20-5 bezeichnete Deckwand ist abnehmbar bzw. verschiebbar,
um die Reinigungskammer zur Beschickung der Reinigungsvorrichtung
mit dem Bauteil 22 öffnen
zu können.
Die Bewegungsrichtung ist mit dem Doppelpfeil S angedeutet. In einer
mit dem Bezugszeichen 20-6 bezeichneten Rückwand der
Reinigungskammer 20 ist ein Durchbruch 24 vorgesehen,
um nach einem Verschließen der
Reinigungskammer 20 durch die Deckwand 20-5 Zutritt
für zumindest
ein Reinigungswerkzeug bzw. Bearbeitungswerkzeug zu ermöglichen.
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Die
Reinigungsvorrichtung ist speziell für die Reinigung von Bauteilen
zugeschnitten, die eine besonders komplexe Gestaltung der zu reinigenden
Bereiche aufweisen, wobei diese Bereiche, die in 1 mit
dem Bezugszeichen 26 bezeichnet sind, räumlich exakt bezüglich einer
Achse 28 und einer Indexmarkierung 30 an einem
Radialflansch 32 beschreibbar sind. Mit anderen Worten,
die räumlichen
Koordinaten der zu reinigenden Bereiche, d. h. der Kanten 26-1, 26-2 und 26-3 sind bezogen
auf die Bauteilachse 28, den Radialflansch 32 und
die Indexmarkierung 30 festgelegt und bekannt. Diese Koordinaten
sind darüber
hinaus in einem Speicher einer nicht gezeigten Maschinensteuerung
abgelegt.
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Neben
der Indexmarkierung 30 am Radialflansch 32 besitzt
das zu reinigende Bauteil 22 eine weitere Charakteristik,
nämlich
zwei im Axialabstand zueinander stehende kreiszylindrische Bauteiloberflächen 34 und 36.
Diese Bauteiloberflächen 34, 36 sind
konzentrisch zueinander und bezüglich
der Bauteilachse 28. Bei der Ausführungsform gemäß 1 sind
die Bauteiloberflächen 34, 36 von
Kreiszylindermantelflächen
gebildet.
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Es
soll jedoch bereits an dieser Stelle hervorgehoben werden, dass
das erfindungsgemäße Verfahren
nicht auf die Bearbeitung von Bauteilen mit dieser Gestaltung der
zylinderförmigen
Bauteiloberflächen 34, 36 beschränkt ist.
Es ist gleichermaßen denkbar,
dass – wie
in der 1A angedeutet – diese
Bauteiloberflächen
lediglich eine bereichsweise zueinander konzentrische Kreiszylinderform
haben. Man erkennt aus der 1A, dass
sich die mit 36' bezeichnete
kreiszylindermantelförmige
Bauteiloberfläche
nur über
einen Zentriwinkel von etwas über 180° erstreckt,
was gleichermaßen
für die
Kreiszylindermantelfläche 34' zutrifft. Daraus
ergibt sich, dass die Zylindermantelflächen 36', 34' nur über einen Zentriwinkel von
etwas kleiner als 180° konzentrisch zueinander
verlaufen. Dieser Zentriwinkel, in dem Konzentrizität der beiden
Flächen 36' und 34' vorliegt, ist
in 1A mit WZ bezeichnet. Im Bereich dieses Zentriwinkel
liegt auch die mit 30' bezeichnete Indexmarkierung.
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Zur
Aufnahme des Bauteils 22 und zu dessen Positionierung für den Reinigungsvorgang
ist die Reinigungsvorrichtung mit den weiteren, nachstehend beschriebenen
Merkmalen ausgestattet:
Zur Vorpositionierung des in die Reinigungskammer 20 eingebrachten
Bauteils 22 sind zwei im Axialabstand zueinander stehende
Zentrierauflagen 38, 40 in Form von Zentrierprismen
vorgesehen, die entlang einer Achse 42, sowie quer dazu
einstellbar ist, was durch Doppelpfeile angedeutet ist. Eine besonders einfache
Kinematik ergibt sich dann, wenn die axiale Verstellung der Zentrierauflagen 38, 40 (durch
den Doppelpfeil VS angedeutet) parallel zur Bodenwand 20-4 und
die vertikale Verstellung (Doppelpfeil VH) senkrecht dazu erfolgt.
Die Verschiebeachse 42 der Zentrierauflagen 38, 40 verläuft parallel
zu einer mit 44 bezeichneten Aufspannachse, wobei die Verstellrichtung
VH der Zentrierauflagen 38, 40 vorzugsweise senkrecht
auf der Aufspannachse 44 steht. Mit Hilfe der parallel,
vorzugsweise unterhalb der Aufspannachse 44 und parallel
dazu ausgerichteten Zentrierauflagen 38, 40 lässt sich
das Bauteil 22 in der Reinigungskammer 20 derart
ablegen, dass die Bauteilachse 28 mit der Aufspannachse 44 zusammenfällt.
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Die
Aufspannachse 44 läuft
durch zwei Zentrierspitzen 46, 48, für die im
Bauteil 22 jeweils eine Bohrung 50 vorgesehen
ist.
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Es
ist grundsätzlich
möglich,
das Bauteil 22 auf die noch nicht eingestellten bzw. lediglich
grob eingestellten Zentrierauflagen 38, 40 aufzulegen
und anschließend
die Zentrierauflagen derart einzustellen, dass die Bauteilachse 22 mit
der Aufspannachse 44 fluchtet. Vorteilhafterweise erfolgt
jedoch in der Reinigungsvorrichtung bereits vor dem Einlegen des Bauteils 22 eine
Voreinstellung in axialer Richtung (Stellrichtung VS) und auch in
Höhenrichtung
(Stellachse VH) in der Weise, dass die Zentrierauflagen 38, 40 im
Bereich der kreiszylindermantelförmigen Bauteiloberflächen 34, 36 zu
liegen kommen, wenn das zu reinigende Bauteil 22 auf Anschlag
abgesenkt wird. Vorzugsweise werden die Zentrierauflagen 38, 40 so
eingestellt, dass das vorpositionierte Bauteil 22 nach
dem Auflegen auf die Zentrierauflagen 38, 40 einen
kleinen axialen Abstand von der Zentrierspitze 46 hat.
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Die
andere Zentrierspitze 48 ist – wie in 1 angedeutet – auf einem
Schlitten 52, der in Richtung des Doppelpfeils SP antreibbar
ist. Die Verstellrichtung SP ist parallel zur Achse 42,
entlang der die Zentrierauflagen 38, 40 einstellbar
sind. Wenn somit der Schlitten 52 mit der Zentrierspitze 48 gemäß 1 nach
links bewegt wird, taucht die Zentrierspitze 48 in die
zentrale Bohrung 50 des Bauteils 22 ein, wodurch
das Bauteil parallel zu sich selbst entlang der Achse 28 auf
die Zentrierspitze 46 zu verschoben wird. Dabei gleiten
die Bauteiloberflächen 34, 36 auf den
Zentrierauflagen 38, 40, bis die andere Zentrierspitze 46 in
eine nicht näher
dargestellte Bohrung auf der anderen Seite des Bauteils 22 eingreift.
Das Bauteil 22 hat dann eine vorgegebene axiale Anschlagposition
erreicht, in der die Achse 28 des Bauteils nach wie vor
mit der Aufspannachse 44 zusammenfällt und in der eine ganz bestimmte
axiale Position des Bauteils 22 festgelegt ist.
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Vorzugsweise
erfolgt die axiale Verschiebung des Bauteils 22 in die
axiale Anschlagposition derart, dass nach dem Anschlag an der Zentrierspitze 46 eine
bestimmte Axialkraft nicht überschritten wird.
Auf diese Weise können
Stauchkraftbedingte Verformungen des zu reinigenden Bauteils vermieden
werden, die beispielsweise dann auftreten könnten, wenn ein besonders langgestrecktes,
im Durchmesser sehr klein gehaltenes Bauteil, wie z. B. eine lange
Nockenwelle, einem Reinigungsvorgang unterzogen werden soll.
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Die
Reinigungsvorrichtung ist ferner mit einer Einrichtung ausgestattet,
mit der schließlich
noch die Drehlage des axial aufgespannten Bauteils 22 bestimmt
werden kann. Zu diesem Zweck ist vorrichtungsfest eine Tast- und
Mitnehmerscheibe 54 drehbar gelagert, wobei die Drehlage
der Scheibe 54 über entsprechende
Sensoren, wie z. B. über
einen Drehwinkelgeber, abgreifbar und damit bestimmbar ist. Die
Tast- und Mitnehmerscheibe
trägt einen
axial federnd abgestützten
Taststift 56, der in der eingespannten Position des Bauteils 22 unter
seiner federnden Vorspannung gegen die gemäß 1 linke Oberfläche des
Radialflanschs 32 drückt.
Der Taststift 56 ist also in Richtung des mit RT bezeichneten Doppelpfeils
beweglich.
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Wenn
in der Folge vorzugsweise bei stillstehendem Bauteil 22 die
Tast- und Mitnehmerscheibe 54 in Richtung des Pfeils DIE
gedreht wird, gleitet der Taststift 56 auf der stirnseitigen
Oberfläche
des Radialflanschs 32 so lange, bis der Taststift 56 in
Fluchtung mit der Indexmarkierung 30 in Form einer Indexbohrung
gelangt. Zu diesem Zweck sitzt der Taststift 56 an der
Tast- und Mitnehmerscheibe 54 bezüglich der Spannachse 44 in
einem Radialabstand RA, der exakt dem Radialabstand RA' der Indexbohrung 30 von
der Bauteilachse 28 entspricht. Sobald der Taststift 56 in
die Indexbohrung 30 einrastet, beendet die Tast- und Mitnehmerscheibe 54 die
Drehbewegung (DIE). Über
die der Tast- und Mitnehmerscheibe 54 zugeordneten Drehwinkelgeber
liegt somit nicht nur die Lage des Taststifts 56, sondern
die Drehlage des gesamten Bauteils 22 fest. Da die Geometriedaten des
Bauteils 22, insbesondere die räumlichen Geometriedaten der
zu reinigenden Bereiche 26-1, 26-2 und 26-3 bezogen
auf die Achse 28, die Indexmarkierung 30 und den
Radialflansch 32 bekannt sind, liegen ab diesem Moment
die geometrischen Daten sämtlicher
Bauteiloberflächen,
insbesondere der zu reinigenden Bereiche 26-1 bis 26-3 des
Bauteils 22 bezüglich
der Reinigungsvorrichtung, nämlich
bezüglich
der Spannachse 44, der Zentrierspitze 46 und des
Taststifts 56 vor. Mit anderen Worten, die Steuerung der
Reinigungsvorrichtung kennt ab diesem Moment die Lage und Ausrichtung
der zu reinigenden Bereiche 26-1 bis 26-3 bezüglich eines
jeden Punktes der Reinigungsvorrichtung, so auch bezüglich eines
Reinigungswerkzeugs bzw. Bearbeitungswerkzeugs 58, welches
beispielsweise von einer Reinigungsbürste gebildet sein kann.
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Die
Reinigungsbürste 58 kann
demnach von einer nicht näher
dargestellten Werkzeugsteuerung vorzugsweise achsengesteuert so
bewegt werden, dass die zu reinigenden Bereiche 26-1 bis 26-3 einer optimalen
Reinigungsbearbeitung unterzogen werden können. Das Reinigungswerkzeug
lässt sich
somit bezüglich
der gesamten zu reinigenden Bereiche 26-1 bis 26-3 optimal
positionieren, wodurch sich Reinigungsvorgänge mit bislang nicht erzielbarer Präzision und
Taktzeit durchführen
lassen.
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Es
ist grundsätzlich
möglich,
das Bauteil 22 beim Reinigungsvorgang stationär in der
Reinigungskammer 20 zu lassen. In diesem Fall führt dann
das Reinigungswerkzeug 58 allein die erforderlichen, von den
Geometriedaten des Bauteils 22 gesteuerten Bewegungen entlang
der zu reinigenden Bereiche 26-1 bis 26-3 aus,
was beispielsweise durch eine geeignete Robotersteuerung geschehen
kann.
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Um
die Kinematik der Bewegung der Reinigungswerkzeuge beim Reinigungsvorgang
möglichst einfach
zu halten, ist es allerdings vorzuziehen, das Bauteil 22 während des
Reinigungsvorgangs in eine Drehbewegung zu versetzen. Dies geschieht
vorzugsweise über
den an der Tast- und Mitnehmerscheibe sitzenden Taststift 56,
der zu diesem Zweck mit Passung in der Indexbohrung 30 sitzt. Über die der
Tast- und Mitnehmerscheibe zugeordneten Drehwinkelgeber liegt die
räumliche
Drehlage des Bauteils 22 in der Reinigungskammer 20 ständig fest,
so dass jedem Drehwinkel der Tast- und Mitnehmerscheibe eine ganz
bestimmte räumliche
Position des Reinigungswerkzeugs 58 bzw. der Reinigungsbürste zugeordnet
werden kann, um die vorgegebene Reinigungswirkung an den zu reinigenden
Bereichen 26-1 bis 26-3 auszuführen.
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Vorteilhafterweise
ist dementsprechend das Reinigungswerkzeug 58, das bei
der gezeigten Ausführungsform
nach 1 von einer Reinigungsbürste gebildet ist, an einem
Ständer
höhenverstellbar festgelegt,
was durch den Doppelpfeil EH angedeutet ist. Der Ständer 60 ist
seinerseits auf einem Werkzeugträgerschlitten 62 quer
zur Aufspannachse 44 verschiebbar. Dieser Freiheitsgrad
ist mit dem Doppelpfeil BS bezeichnet. Der Werkzeugträgerschlitten 62 schließlich ist
parallel zur Aufspannachse 44 verfahrbar, was durch den
Doppelpfeil LA angedeutet ist. Zumindest die Achsen LA und BS stellen
gesteuerte Antriebsachsen dar und die Verstellung in vertikaler
Richtung (Verstellachse EH) kann bei einfachen Geometrien der zu
reinigenden Bereiche 26-1 bis 26-3 auch manuell
einstellbar sein. Vorzugsweise ist aber auch die Achse EH von einer
gesteuerten Antriebsachse gebildet, so dass das Bearbeitungswerkzeug
bzw. Reinigungswerkzeug 58 beim Reinigungsvorgang einer
von der Drehbewegung des Taststifts 56 abhängigen Mehrachsensteuerung
unterliegt.
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Diese
Mehrachsensteuerung erfolgt bei Verwendung einer Reinigungsbürste beispielsweise
derart, dass der Abstand einer Drehachse 64 des Reinigungswerkzeugs 58 zu
dem zu reinigenden Bereich 26-1, 26-2, 26-3 stets
einen im Wesentlichen gleichbleibenden Abstand behält. Auf
diese Weise kann bei Verwendung einer Reinigungsbürste als
Reinigungswerkzeug mit einfachen steuerungstechnischen Maßnahmen
dafür gesorgt
werden, dass der Anpressdruck des Reinigungswerkzeugs an den zu
reinigenden Bereichen im Wesentlichen konstant bleibt.
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Zusätzlich kann
die Steuerung des Reinigungswerkzeugs natürlich mit weiteren Sensoren und
Regelkreisen ausgestattet werden, die es ermöglichen, den im Reinigungseingriff
befindlichen Bereich des Reinigungswerkzeugs beim Überstreichen
der gesamten zu reinigenden Bereiche jeweils so zu positionieren,
dass der Reinigungseffekt für
die gesamten zu reinigenden Bereiche gleiche Qualität hat. Es
gelingt auf diese Weise, beispielsweise die mit 26-1 und 26-2 bezeichneten
räumlich
gekrümmten
Kanten effektiv, aber auch so schonend wie möglich zu reinigen, beispielsweise
von Flittergrat zu befreien, dass die zwischen den Kanten 26-1 und 26-2 liegenden,
beispielsweise auf Hochpräzision
geschliffenen Bauteiloberflächen
möglichst
wenig beeinträchtigt
werden.
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Vorstehend
wurde anhand der 1 und 1A der
grundsätzliche
Aufbau einer Vorrichtung zur automatisierten Reinigung von Bauteilen
mit relativ komplexer Gestalt der zu reinigenden Bereiche erläutert. Im
Folgenden wird anhand der 2 bis 12 der
konkrete Aufbau einer derartigen Reinigungsvorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
beschrieben, wobei das zu reinigende Bauteil beispielhaft von einer
Nockenwelle gebildet ist, wie sie schematisch in 6 gezeigt
ist.
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Die
mit 122 bezeichnete Nockenwelle hat eine Achse 128.
Die Nockenwelle ist von einem langgestreckten kreiszylindrischen
Körper
gebildet, auf dem in vorbestimmten Axialabständen zueinander Nockenkörper 126 sitzen.
Auf der gemäß 6 linken
Seite trägt
der kreiszylindrische Körper
ein Antriebszahnrad 132, das einem Bauteil gleich kommt, welches
dem Radialflansch 32 der Ausführungsform gemäß 1 entspricht.
Das Antriebszahnrad 132 hat – entsprechend der Ausgestaltung
des Radialflanschs 32 der 1 – ebenfalls
eine Indexbohrung 130.
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Auf
der gemäß 6 rechten
Seite trägt
die Nockenwelle einen weiteren zylindrischen Körper 127 mit einem
im Vergleich zu den Nockenkörpern 126 vergrößerten Außendurchmesser.
Mit dem Bezugszeichen 129 sind geschliffene Lagerflächen bezeichnet.
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Moderne
Nockenwellen dieser Bauart haben aus Gründen der Gewichtsersparnis
Nockenkörper 126,
die über
ihre gesamte Breite B eine Funktionsoberfläche ausbilden sollen, die mit
dem zugehörigen Stößel in Funktionseingriff
gelangt. Dies bedeutet, dass die Nockenkörper 126 auf ihrer
gesamten Oberfläche
geschliffen sind, wobei die Kanten 126-1 und 126-2 keine
Fase mehr besitzen.
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Da
beim Schleifen moderner Nockenwellen bedingt durch die häufiger zur
Anwendung kommende CBN-Technologie mit einem erhöhten Schleifdruck gearbeitet
wird, wird an den Nockenkanten 126-1, 126-2 ein
sogenannter "Flittergrat" erzeugt, der gezielt
und wirksam beseitigt werden muss, damit er sich im Einsatzbetrieb
der Nockenwelle nicht lösen und
zu Lagerschäden
im Motor führen
kann. Gleichermaßen
muss die Nockenwelle 122 vor der Montage von allen sonstigen
Verunreinigungen rein gewaschen werden, wobei die Anforderungen
an die Reinigungsqualität
immer höher
geschraubt werden. Es müssen
beispielsweise bei einer modernen Nockenwelle Restschmutzwerte mit
einer maximalen Partikelgröße von 500 μm bei einem
Restschmutzmengenwert von 5 mg eingehalten werden. Es kommt also
darauf an, den Wasch- bzw. Reinigungsvorgang einerseits mit hoher
Qualität
und andererseits so durchzuführen,
dass verschiedenste Expositionen der Nockenwellenoberfläche derart
dosiert behandelt werden, dass gewünschte Oberflächenqualitäten sicher
eingehalten werden.
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So
muss der vorstehend erwähnte "Flittergrat" nicht nur entfernt
werden, sondern darüber
hinaus in der Weise, dass die geschliffene Nockenoberfläche möglichst
wenig beeinträchtigt
wird. Dabei muss der Wasch- bzw. Reinigungsvorgang so durchgeführt werden,
dass er in den Produktions- und Montagebetrieb der Nockenwelle flexibel
integriert werden kann, d. h. hinsichtlich der Taktzeit und Nockenwellentyp.
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Um
diese Anforderungen zu erfüllen,
macht sich die Erfindung die besonderen geometrischen Randbedingungen
des Nockenwellenaufbaus gemäß 6 zunutze.
Im Einzelnen wird davon Gebrauch gemacht, dass die Nockenwelle eine
Vielzahl von kreiszylindrischen, konzentrischen Oberflächen 129 hat
und auf zumindest einer Seite mit einem axial fest positionierten
Radialflansch am Bauteil 132 bzw. 127 ausgestattet
ist. Denn durch diese geometrischen Vorgaben kann eine Handhabung
der Nockenwelle 122 entsprechend dem anhand der 1, 1A gezeigten
Bearbeitungskonzept in der Reinigungsvorrichtung prozesssicher erfolgen,
um nach Durchlaufen der Reinigungsvorrichtung eine Nockenwelle bereitzustellen,
die problemlos in den weiteren Montageprozess eingespeist werden
kann. Die grundsätzliche
Arbeitsweise der Reinigungsvorrichtung entspricht dabei derjenigen,
die unter Bezug auf die 1 und 1A bereits
beschrieben wurde. Im Folgenden werden deshalb für vergleichbare Komponenten
der Vorrichtung auch identische Bezugszeichen verwendet.
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Die
allgemein mit dem Bezugszeichen 100 bezeichnete Reinigungsvorrichtung
weist – wie
am besten aus den 2 und 3 ersichtlich
ist – mehrere
Module auf. In Prozesslaufrichtung P hintereinander geschaltet sind
zwei Reinigungsmodule 102 und 104 angeordnet,
die im Wesentlichen einen identischen Aufbau haben. Mit dem Bezugszeichen 106 ist
ein Steuerungsmodul bezeichnet, der für die Bewegungskinematik der
einzelnen Komponenten in der Reinigungsvorrichtung und für die Steuerung
der für
die Reinigung zu verwendenden Medien, wie Werkzeuge, Flüssigkeiten,
Umgebungen, wie z. B. Vakuum oder dergleichen, zuständig ist.
Das Bezugszeichen 108 bezeichnet einen Auffangbehälter für dasjenige
Material, das beim Reinigungsvorgang von dem zu reinigenden Bauteil
abgetragen wird.
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Die
Module 102 und 104 haben jeweils ein Gestell,
das aus Metallprofilen zusammengesetzt ist. In einem vorderen Bereich
(Frontseite gemäß 2),
an dem auch eine zentrale Bedienkonsole 110 angeordnet
ist, befinden sich jeweils die Reinigungskammern 20A und 20B,
die im Wesentlichen einen identischen Aufbau haben. Dieser Aufbau
wird weiter unten anhand der 4 und 5 näher erläutert werden.
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Jeweils
hinter den Reinigungskammern 20A und 20B befinden
sich bodenseitig Tanks für
die bei dem Reinigungsvorgang zu verwendenden Fluide bzw. Flüssigkeiten,
sowie die dazugehörigen
Steuerungs- und Pumpenaggregate. Diese Elemente sind weitgehend
an sich bekannt, so dass auf eine nähere Beschreibung dieser Bauteile
hier verzichtet werden kann. Die Bezugszeichen 112 und 114 bezeichnen jeweils
Gebläse,
mit welchen in den einzelnen Reinigungskammern 20A und 20B bei
Bedarf ein Unterdruck erzeugt werden kann.
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Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
erfolgt die Reinigungs- bzw. Waschbehandlung der Nockenwelle also
in zwei hintereinander geschalteten Stufen. In der ersten Reinigungskammer 20A wird die
Nockenwelle 122 einer Bürst-
und Sprühstrahlreinigung
unterzogen. Bei diesem Reinigungsvorgang wird die Oberfläche der
Nockenwelle also mechanisch und hydraulisch nicht nur von Verunreinigungspartikeln,
sondern auch von störendem
Flittergrat befreit, wobei die unter Bezug auf die 1, 1A beschriebene
Steuerung für
das Werkstück,
d. h. die Nockenwelle, und das Reinigungswerkzeug zur Anwendung
kommt.
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In
der zweiten, nachgeschalteten Reinigungskammer 20B erfolgt
eine Endreinigung der Nockenwelle, vorzugsweise mittels einer reinen
Sprühstrahlreinigung
und einem anschließenden
Vakuumtrocknungs- bzw. Trockenblasvorgang. Weil somit in der zweiten
Reinigungskammer 20B vorzugsweise in einer Vakuumumgebung
gearbeitet wird, ist die zweite Reinigungskammer 20B in
der Regel etwas stabiler, d. h. verformungssteifer ausgebildet als
die erste Reinigungskammer 20A. Eine besonders wirtschaftliche
Herstellung der Reinigungskammern 20A, 20B ergibt
sich dann, wenn lediglich zwei Wandteile unterschiedlich gestaltet
werden. Zum einen hat die zweite Reinigungskammer 20B ein
verstärktes
Deckelteil 20B-5 und eine etwas veränderte Rückwand 20B-6 mit einem
Anschluss 118 für
eine Luftabsaugleitung 119. Ansonsten sind die Reinigungskammern gleich
aufgebaut. Lediglich die Ausstattung im Inneren ist unterschiedlich
und an die jeweiligen Reinigungsvorgänge angepasst.
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Im
Folgenden wird anhand der 4 und 5 der
Aufbau der ersten Reinigungskammer 20A näher beschrieben.
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Die 4 und 5 zeigen
die erste Reinigungskammer 20A in einem Zustand, in dem
die zu reinigende Nockenwelle 122 für den Reinigungsvorgang positioniert
ist, eine Deckwand 20A-5 jedoch noch geöffnet ist. Mit dem Bezugszeichen 166 ist
ein beispielsweise pneumatisch oder hydraulisch betätigter Antriebsmechanismus
bezeichnet, über
den die Deckwand 20A-5 geöffnet und geschlossen werden kann.
Das Bezugszeichen 168 bezeichnet eine umlaufende, elastische
Dichtleiste, die bei geschlossener Deckwand pneumatisch oder hydraulisch
gesteuert gegen eine unterseitige Dichtfläche der Deckwand 20A-5 druckbar
ist, um den Innenraum der Reinigungskammer 20A hermetisch
abzudichten. Eine ähnliche
Dichtungsanordnung befindet sich auch in der Reinigungskammer 20B.
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Die 4 und 5 zeigen
die Reinigungskammer 20A bei angenommener Frontwand 20A-4, so
dass die Komponenten im Inneren der Reinigungskammer deutlicher
erkennbar sind. Die Frontwand 20A-4 kann ebenfalls wie
die übrigen
Wände von
einer Stahlplatte gebildet sein.
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Bei
geöffneter
Deckwand 20A-5 ist also das Innere der Reinigungskammer 20A von
oben zugänglich. Über ein
nicht gezeigtes Portal einer Fertigungsstraße, in die die anmeldungsgemäße Reinigungsvorrichtung
integrierbar ist, wird das zu reinigende Bauteil, d. h. im gezeigten
Ausführungsbeispiel
die Nockenwelle 122, in die Reinigungskammer 20A eingelegt.
Im Einzelnen wird die Nockenwelle 122 auf eine Auflageeinheit 170 aufgelegt,
die unter Bezugnahme auf die 4, 5 und 10 nachfolgend
näher beschrieben
werden sollen.
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Die
Auflageeinheit 170 hat zwei Zentrierauflagen 138, 140,
die jeweils auf einer vertikal geführten Trägerplatte 172 sitzen.
Zur vertikalen Führung sind
zwei nicht näher
bezeichnete Säulen
vorgesehen, die über
eine Buchse in einer Winkelplatte 174 geführt sind,
um eine Höheneinstellung
in Richtung des Doppelpfeils VH der Zentrierauflagen 138, 140 zu
ermöglichen.
Als Antrieb für
die vertikale Verstellung entlang des Pfeils VH dient jeweils ein
pneumatisch oder hydraulisch betriebener und angesteuerter Zylinder 176,
der – ebenso
wie die Winkelplatte 174 – auf einem horizontal verfahrbaren
Schlitten 178 abgestützt
ist. Die Schlitten 178 sind jeweils über einen Spindelantrieb bzw.
einen Spindel-/Mutterantrieb 180 in Richtung des mit VS
bezeichneten Doppelpfeils antreibbar. Die Antriebsmotoren sind mit
den Bezugszeichen 182, 184 bezeichnet.
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Jedem
Antriebsmotor 182, 184 ist ein Drehwinkelsensor
bzw. -geber zugeordnet, so dass die Position der jeweiligen Schlitten 178 und
damit der Zentrierauflagen 138, 140 in Richtung
der Achse VS exakt bestimmbar ist. Auch den Zylindern 176 zur Höhenverstellung
der Zentrierauflagen 138, 140 sind Weggeber und
Wegsensoren zugeordnet, so dass auch die vertikale Position der
Zentrierauflagen 138, 140 über die Ansteuerung der Hubzylinder 176 eindeutig
bestimmbar ist.
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Die
Zentrierauflagen 138, 140 sind jeweils von einem
Paar von Kreiszylinderstiften 139 gebildet, die symmetrisch
zu einer vertikalen Ebene ausgerichtet sind, die durch die Achse 128 der
zu reinigenden Nockenwelle 122 verläuft. Diese zentrale Symmetrieebene
ist beiden Zentrierauflagen 138, 140 gemeinsam.
Die Kreiszylinderstifte 139 sind vorzugsweise drehbar in
den Zentrierauflagen 138, 140 gelagert.
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Wenn
eine aus der Produktionslinie kommende Nockenwelle 122 in
der Reinigungsvorrichtung 100 gereinigt bzw. gewaschen
werden soll, wird dem Steuerungsmodul 106 zunächst mitgeteilt,
um welchen Typ der Nockenwelle es sich handelt. Der Steuerungsmodul 106 greift
dann auf einen vorab gespeicherten Datensatz für die Steuerung der Reinigungsvorrichtung
zurück.
Dieser Datensatz beinhaltet unter anderem die kompletten geometrischen
Daten der jeweiligen Nockenwelle 122 in der Weise, dass
durch diese Daten die gesamte Oberfläche der Nockenwelle 122 räumlich beschrieben
werden kann. Mit anderen Worten, über die Mitteilung des Nockenwellentyps
verfügt
die Steuerung der Reinigungsvorrichtung, d. h. der Steuerungsmodul 106 bereits über die
gesamte Datenmenge, die zur exakten räumlichen Beschreibung der gesamten
Oberfläche
der Nockenwelle 122 und damit der gesamten zu reinigenden
Bereiche erforderlich sind.
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Vorzugsweise
sind diese Daten auf die Achse 128 der Nockenwelle 122,
auf einen axialen Bezugspunkt, vorzugsweise auf dem Radialflansch
des Antriebszahnrads 132 und eine darin ausgebildete Indexbohrung 130 bezogen.
Der Steuerungsmodul 106 kennt damit nicht nur die räumliche
Lage der Nockenkörper 126,
sondern auch die Position und die Abmessungen der Lagerflächen 129.
Wenn also die Nockenwelle 122 über das nicht näher gezeigte
Portal der Fertigungsstraße
mit einer Ausrichtung gemäß 6 in
die oberseitige Öffnung
der Reinigungskammer 20A eingefahren wird, werden die Steuermotoren 182, 184 und
die Antriebszylinder 176 für die Zentrierauflagen 138, 140 derart
angesteuert, dass die Achse 128 der Nockenwelle 122 dann,
wenn sie auf den Zentrierauflagen 138, 140 mit zwei
ihrer kreiszylinderförmigen
Lagerflächen 129 zu liegen
kommt, exakt mit einer Aufspannachse 44 fluchtet, die durch
zwei Zentrierspitzen 46, 48 der Reinigungsvorrichtung
verläuft.
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Die
Zentrierspitzen 46, 48, die beispielsweise den 7 und 8 am
besten entnehmbar sind, sind Bestandteil einer Stell- und Antriebseinheit,
die zu beiden Seiten der Nockenwelle 122 vorgesehen ist.
Diese Stell- und Antriebseinheiten werden nachfolgend unter Bezug
auf die 7 bis 9, 11 und 12 näher beschrieben.
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Wie
aus 10 ersichtlich, sind die die Zentrierauflagen 138, 140 tragenden
Schlitten 178 getrennt antreibbar, so dass die axiale Position
der Zentrierauflagen 138, 140 unabhängig voneinander
eingestellt werden kann. Je nach Nockenwellentyp kann somit die
Axialposition der Zentrierauflagen 138, 140 – deren
Anzahl auch größer als
zwei sein kann – im Hinblick
auf eine optimale Ge wichtsverteilung gewählt werden. Durch die erfindungsgemäße schmale Gestaltung
der Zentrierauflagen 138, 140 verbleibt bei einer
Abstützung
der Nockenwelle 122 im Bereich der kreiszylinderförmigen Außenoberflächen 129 seitlich
zu den angrenzenden Nockenkörpern 126 genügend Spiel,
um den Spannvorang mit der anhand der 1, 1A beschriebenen
Kinematik schnell durchzuführen:
Die in die Reinigungskammer 20A eingelegte Nockenwelle 122 ist
also zunächst über die
Zentrierauflagen 138, 140, d. h. über die Kreiszylinderstifte 139 derart
vorpositioniert, dass das gemäß 6 linke
Ende in vorzugsweise geringem seitlichen Abstand zur Zentrierspitze 46 zu
liegen kommt. Die zweite Zentrierspitze 48 ist Bestandteil
einer ersten Spann- und Antriebseinheit 190, deren Aufbau
unter Bezug auf die 7, 11 und 12 nachfolgend
beschrieben wird.
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Die
Zentrierspitze 48 sitzt auf einer Achse, die drehbar in
einem Gehäuse
der Spann- und Antriebseinheit 190 aufgenommen ist. Das
Gehäuse
ist mit dem Bezugszeichen 192 versehen und sitzt auf einem
Spannschlitten 194, welcher über einen Antriebsmotor 196 und
einen nicht näher
bezeichneten Spindel-/Mutterantrieb in Richtung des Doppelpfeils SP
antreibbar ist. Die Antriebsrichtung SP ist parallel zur Spannachse 44,
d. h. zu den Zentrumsachsen der Zentrierspitzen 46, 48 ausgerichtet.
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Wenn
also nach erfolgter Vorpositionierung der Nockenwelle 122 der
Antriebsmotor 196 betätigt wird,
um die Spann- und Antriebseinheit 190 und damit auch die
Zentrierspitze 48 gemäß 7 nach links
vorne bzw. gemäß 12 nach
links zu bewegen, greift die Zentrierspitze 48 in eine
endseitige, zentrische Ausnehmung 123 (siehe 11)
ein und nimmt, nachdem sie vollständig in die Ausnehmung 123 eingetaucht
ist, die gesamte Nockenwelle 122 mit ihrer Bewegung mit.
Die Nockenwelle 122 wird somit ebenfalls parallel zu ihrer
Achse 128 in Richtung auf die weitere Zentrierspitze 46 hin
verschoben, bis die weitere Zentrierspitze 46 an der anderen Stirnseite
der Nockenwelle 122 anschlägt. Diese Position ist in 8 dargestellt.
Die Zentrierspitze 46 taucht auch hier in die Innenausnehmung 123 ein,
so dass die Nockenwelle 122 in diesem Moment zwischen den
Spitzen 46, 48 aufgespannt ist.
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In
dieser axial aufgespannten Position der Nockenwelle 122 liegt
die axiale Position der Nockenwelle 122 und damit all ihrer
Nockenkörper 126 fest.
Da das Innenmaß der
zentrischen Ausnehmung 123 (siehe 8) der Nockenwelle 122 bekannt
ist, ebenso wie die Geometrie der Zentrierspitze 46, kennt
die Steuervorrichtung der Reinigungsvorrichtung in diesem Moment
die genaue axiale Positionen der Nockenkörper 126. Es ist auch
möglich,
die axiale Position dadurch zu bestimmen, dass durch geeignete Sensoren
der Axialabstand des Zahnrads 132 von einer vorrichtungsfesten
Stirnflansch einer Zentrierspitzenaufnahme bestimmt wird.
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Die
Zentrierspitze 46 ist – ebenso
wie die Zentrierspitze 48 – in eine drehbar gelagerte
Achse der in 8 gezeigten Spann- und Antriebseinheit 200 eingesetzt
bzw. eingeschraubt. Die Achse 198 ist ebenso wie die zugehörige Achse
der weiteren Zentrierspitze 48 vorzugsweise hohl, um Wasch-
bzw. Reinigungsmedium oder -mittel auch in das Innere der Nockenwelle 122 einleiten
zu können.
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Vorzugsweise
wird der Spannschlitten 194 der Spann- und Antriebseinheit 190 derart
gesteuert, dass die axiale Andruckkraft einen gewissen, voreinstellbaren
Grenzwert nicht überschreitet.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Nockenwelle beim Aufspannvorgang
keinen spürbaren
und Knickkraftbedingten Verformungen unterliegt.
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Wie
vorstehend beschrieben, sind die Zentrierauflagen 138, 140 von
im Winkel zueinander angestellten Kreiszylinderstiften 139 gebildet.
Wenn also die Nockenwelle 122 durch Betätigung des Spannschlittens 194 in
die in 8 gezeigte Anschlagposition verschoben wird, wälzen die
Kreiszylinderstifte 139 auf der zugeordneten kreiszylinderförmigen Lagerfläche 129 ab,
so dass die Nockenwelle 122 selbst dann, wenn sie – wie z.
B. bei großen Dieselmotoren – ein beträchtliches
Gewicht hat, der Verschiebebewegung keinen großen Widerstand entgegensetzt.
Selbstverständlich
ist dafür
zu sorgen, dass die mit der Zentrierauflage 138, 140 in
Eingriff stehende Lagerfläche 129 eine
genügend
große axiale
Erstreckung zur gemäß 6 rechten
Seite der Nockenwelle 122 hat, damit die erforderliche
axiale Verschiebebewegung der Nockenwelle 122 in die Anschlagposition
gemäß 8 ermöglicht ist.
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In
der in 8 gezeigten Anschlagposition ist die Nockenwelle 122 drehbar
in axialer Richtung genau positioniert, ihre Drehlage bezüglich des
Maschinengestells bzw. der Reinigungskammer ist jedoch noch nicht
bestimmt. Um die Drehlagenbestimmung vorzunehmen, wird die mit 130 bezeichnete
Indexbohrung im Antriebszahnrad 132 der Nockenwelle 122 wie
folgt herangezogen: Wie bereits unter Bezug auf die 1 beschrieben,
befindet sich die Indexbohrung 130 in einem Abstand RA' zur Achse 128 der
Nockenwelle 122. Die In dexbohrung 130 hat darüber hinaus
einen vorzugsweise auf Passung gebohrten Innendurchmesser D130.
Die Spann- und Antriebseinheit 200 (siehe 8)
trägt auf
der der angelegten Nockenwelle 122 zugewandten Seite einen
mittels einer Druckfeder 155 vorgespannten und parallel
zur Spannachse 44, d. h. zur Nockenwelleachse 128,
bewegbaren Taststift 156. Der Taststift 156 hat
eine abgestufte zylindrische Form und im vordersten Abschnitt geht
er über
eine Schulter 153 in einen zylindrischen Passungsabschnitt 156* über, dessen
Außendurchmesser
derart dimensioniert ist, dass er mit Spielpassung in die Indexbohrung 130 des
Antriebszahnrads 132 eingreifen kann.
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Wie
im Einzelnen aus der 8 ersichtlich, ist der Taststift 156 axial
geführt
in einem Taststiftgehäuse 157 aufgenommen,
welches drehfest an einem Antriebswellenflansch 151 sitzt.
Der Antriebswellenflansch 151 ist über eine Antriebsscheibe 149, einen
Antriebsriemen 147, vorzugsweise einen Zahnriemen, und
einen Getriebemotor 145 antreibbar, wobei die Drehbewegung
mittels nicht näher
dargestellter Drehwinkelsensoren und Drehwinkelgeber laufend überwacht
wird. Mit anderen Worten, die Drehposition des Taststifts 156 ist
zu jedem Zeitpunkt der Bewegung des Antriebswellenflanschs 151 bekannt.
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Wenn
also die zu reinigende Nockenwelle 122 in die in 8 dargestellte
axiale Anschlagposition verfahren ist und der Antriebsmotor 196 für den Schlitten 194 abgeschaltet
worden ist, hat das Antriebszahnrad 132 mit seiner gemäß 8 linken Stirnseite
des Radialflanschs den Passungsabschnitt 156* gegen die
Kraft der Druckfeder 155 gemäß 8 nach links
verschoben. Die Stirnseite des Taststifts 156 liegt also
mit Federvorspannung an der Radialflanschfläche des Antriebszahnrads 132 an. Wenn
in diesem Moment der Getriebemotor 145 betätigt wird,
gleitet der Taststift 156, dessen Achse im gleichen Radialabstand
RA zur Spannachse 44 steht wie das Zentrum der Indexbohrung 130,
auf einer Kreisbahn mit dem Radius RA um die Spannachse 44.
Je nach dem mit welcher Ausrichtung der Indexbohrung 130 die
Nockenwelle 122 in die Reinigungskammer eingelegt worden
ist, muss der Taststift 156 einen mehr oder weniger großen Zentriwinkel
durchlaufen, bis er mit Passung in die Indexbohrung 130 hineingleiten
kann. In diesem Moment drückt
die Druckfeder 155 den Passungsabschnitt 156* in
die Indexbohrung 130, bis die Schulter 153 an
einer Stabilisierungsscheibe 159 anschlägt, die über Stehbolzen 161 ebenfalls
am Antriebswellenflansch 151 befestigt ist. Diese Position
ist in 8 dargestellt.
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Die
Drehlagenbestimmung des Bauteils kann auch durch kinematische Umkehr
der Relativ-Drehbewegung zwischen Bauteil und Taststift erfolgen,
indem das Bauteil angetrieben und der Taststift festgehalten wird.
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In
dieser Drehstellung des Taststifts 156 wird der Getriebemotor 145 abgeschaltet. Über die
Drehwinkelgeber und -sensoren der Spann- und Antriebseinheit 200 ist
der Steuerungsmodul 106 in der Lage, über die Position des Taststifts 156,
die mit der Position der Indexbohrung 130 der Nockenwelle 122 zusammenfällt, die
gesamten räumlichen
Koordinaten der Nockenwellenoberfläche und damit insbesondere
die räumlichen
Koordinaten der zu reinigenden Bereiche der Nockenwelle 122 zu
bestimmen. Diese räumlichen
Koordinaten können
dann zur gezielten Steuerung der Reinigungswerkzeuge beim eigentlichen
Reinigungsvorgang herangezogen werden, um das jeweilige im Eingriff
befindliche Reinigungswerkzeug bezüglich der zu reinigenden Bereiche
optimal zu positionieren.
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Wenn
beispielsweise in der ersten Reinigungskammer 20A mittels
einer Reinigungsbürste 58,
bei der die Borsten beispielsweise radial ausgerichtet sind und
auf einer Scheibe sitzen, wie sie in 1 schematisch
angedeutet ist, wird die Bewegung der Reinigungsbürste 58 mit
den Bewegungsachsen LA, BS und gegebenenfalls EH derart mit der Drehbewegung
der Nockenwelle 122 korreliert, dass die Reinigungsbürste 158 der
Kontur der Nockenkörper
exakt folgen kann. Dabei kann die Nockenwelle 122 sogar
mit verhältnismäßig großer Geschwindigkeit
von beispielsweise 100 U/min bewegt werden, so dass die zur Reinigung
erforderliche Taktzeit verhältnismäßig klein
gehalten werden kann.
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Es
ist auch möglich,
mit mehreren Reinigungswerkzeugen 58 gleichzeitig an einer
oder an mehreren axial oder in Umfangsrichtung gestaffelten Stellen
zu arbeiten.
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Durch
die optimale Positionierung der Reinigungswerkzeuge 58 bezüglich der
zu reinigenden Bereiche gelingt es, das Bauteil nicht nur besonders schonend
zu reinigen, sondern in der Weise, dass die von den Reinigungswerkzeugen
behandelte Oberfläche
nach dem Reinigungsvorgang selbst extremen Qualitätsvorgaben
genügt.
Dies ist beispielsweise bei der Entfernung von Flittergrat von den
Nockenkörpern 126 der
Fall. Es kommt darauf an, derartigen Flittergrat so zu entfernen,
dass die eigentliche Nockenoberfläche durch den Reinigungsvorgang
möglichst
wenig beeinträchtigt
wird.
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Aus
der vorstehenden Beschreibung wird klar, dass der Taststift 156 nicht
nur die Funktion hat, die Drehposition der Nockenwelle 122 zu
bestimmen, sondern auch die Aufgabe, die Drehbewegung des Antriebswellenflanschs 151 auf
die Nockenwelle 122 zu übertragen.
Dies erlaubt es, die axiale Spannkraft zwischen den Zentrierspitzen 46, 48 weiter
herabzusetzen.
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Mit
anderen Worten, die von den Zentrierspitzen 46, 48 auf
die Nockenwelle 122 aufgebrachte Druckkraft ist verhältnismäßig gering,
allerdings ausreichend, um die Drehlagenbestimmung zu beschleunigen:
Um
nämlich
bei der Bestimmung der Drehlage der Nockenwelle 122 sicherzustellen,
dass sich die Nockenwelle 122 nicht unter dem Einfluss
der Reibkraft zwischen der Spitze des Taststifts 156 und
der Stirnfläche
des Radialflanschs des Antriebszahnrads 132 mitbewegt,
trägt die
ebenfalls drehbar in der Spann- und Antriebseinheit 200 gelagerte
Achse der Zentrierspitze 46 eine Bremsscheibe 143 (8, 9), die
mit einem nicht näher
dargestellten Bremsbackenpaar zusammenwirkt. Über die Bremsscheibe 143 lässt sich
somit in dem Zustand, in dem der Taststift 156 seinen Drehlagen-Suchlauf
ausführt,
die Nockenwelle 122 gegen Mitverdrehung sichern.
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Beim
eigentlichen Reinigungsvorgang, bei dem das zumindest eine Reinigungs- bzw. Bearbeitungswerkzeug 58 entweder
durch einen Durchbruch 24 in der Rückwand der Reinigungskammer
eingreift oder aber bereits in der Reinigungskammer selbst positioniert
und dort gesteuert verfahrbar ist, ist die Bremsscheibe 143 freigegeben,
so dass sich die Zentrierspitze 46 mit der Drehbewegung
der Nockenwelle 122 mitbewegen kann. Im vorderen Bereich
ist die Drehachse der Zentrierspitze 46 über ein
nicht näher
bezeichnetes Gleitlager, im hinteren Bereich über ein Wälzlager 141 in einer
an der Spann- und Antriebseinheit 200 verschiebbar geführten Stützwand 137 gelagert.
Die Stützwand 137 nimmt
in der Spannsituation der Nockenwelle 122 die in 8 gezeigte
Position ein. In dieser Position drückt die Stützwand 137 einen daran
befestigten Stellkolben 135 einer hydraulischen oder pneumatischen
Antriebseinheit in die gemäß 8 linke
Endposition.
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Es
versteht sich von selbst, dass während des
Reinigungsvorgangs die Deckwand 20A-5 geschlossen wird.
In der Deckwand 20A-5 kann eine transparente Scheibe eingesetzt
sein, so dass der Reinigungsprozess von außen verfolgt werden kann.
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Wenn
der Reinigungsvorgang abgeschlossen ist, fährt das zumindest eine Reinigungswerkzeug
bzw. Bearbeitungswerkzeug in die Ausgangsposition zurück. Die
Zentrierauflagen 138, 140, die nach Beendigung
des axialen Aufspannvorgangs und zur Durchführung des Reinigungsprozesses
bei Bedarf nach unten von den kreiszylindrischen Mantelflächen der
Nockenwelle wegbewegt werden können,
werden gegebenenfalls wieder in die oben beschriebene Ausgangsposition
verfahren, so dass sie die Nockenwelle 122 an zwei Stellen
zentriert abstützen.
In diesem Moment kann der Antriebsmotor 196 wieder angesteuert
werden, so dass der Schlitten 194 und damit die Zentrierspitze 48 gemäß 11 nach
rechts verfahren und außer
Eingriff mit der zentrischen Ausnehmung 123 der Nockenwelle 122 gebracht
werden kann. Vorzugsweise wird der Spannschlitten 194 so
weit gemäß. 11 nach
rechts verfahren, dass der Abstand der Zentrierspitze 48 von der
rechten Stirnseite der Nockenwelle 122 größer ist als
das Maß,
um das die andere Zentrierspitze 46 bzw. der Taststift 156 in
die Nockenwelle 122 im aufgespannten Zustand eintaucht.
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In
diesem Moment kann der Stellkolben 135 durch pneumatische
oder hydraulische Ansteuerung des zugehörigen Zylinders gemäß 8 nach
rechts verschoben werden. Er nimmt die Stützwand 137 und damit
auch die Achse der Zentrierspitze 46 mit, wodurch die Zentrierspitze 46 und
gleichzeitig die Nockenwelle 122 gemäß 8 nach rechts
so weit verschoben werden, bis die Stützwand 137 einen nicht näher bezeichneten
Anschlag erreicht. In diesem Moment erfolgt eine Umsteuerung des
Stellkolbens 135, der dann wieder die in 8 gezeigte
Ausgangsposition erreicht. Er nimmt bei der Umsteuerung die Stützwand 137 mit,
wodurch auch die Zentrierspitze 46 gemäß 8 nach links
aus der zentrischen Ausnehmung 123 der zuvor nach rechts
verschobenen Nockenwelle 122 herausbewegt ist. Die Nockenwelle 122 liegt
dann frei auf den beiden Zentrierauflagen 138, 140 auf
und kann durch einen geeigneten Greifmechanismus vom Portal der
Fertigungsstraße
aus der Reinigungskammer 20A genommen werden.
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Vorstehend
wurde beschrieben, dass die positionsgenaue Ausrichtung der Nockenwelle
in der Reinigungskammer eine exakte Steuerung des zumindest einen
Reinigungswerkzeugs in der Weise ermöglicht, dass an jedem Punkt
der zu reinigenden Bereiche ein optimaler Werkzeugeingriff sichergestellt
ist. Dies kann beispielsweise durch eine Regelung des Abstands der
Reinigungswerkzeuge von den betreffenden zu reinigenden Bereichen
erfolgen. Ergänzend
können
allerdings auch zusätzliche
Sensoren wie z. B. optische oder auch Kraftsensoren eingesetzt werden, mit
denen beispielsweise der Anlagedruck der zur Reinigung herangezogenen
Bürsten einstellbar
und auf einen bestimmten Wert von beispielsweise 10 N geregelt werden
kann. Es können auch
Reinigungswerkzeuge eingesetzt werden, die mit unterschiedlichen
physikalischen Effekten gleichzeitig arbeiten. So kann beispielsweise
eine Reinigungsbürste
verwendet werden, die zusätzlich
durch einen Sprühstrahl
unterstützt
wird. Auch der Sprühstrahl
wird dann zusammen mit der Bewegung der Reinigungsbürste in
optimaler Position zu der zu reinigenden Oberfläche bewegt, wodurch der Reinigungseffekt über die
gesamte Oberfläche
des zu reinigenden Bauteils auf gleichbleibend hohem Niveau gehalten
werden kann.
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Die
in der Reinigungskammer 20A behandelte Nockenwelle 122 wird
anschließend
mit dem Portal der Fertigungsstraße in die benachbarte Reinigungskammer 20B bewegt.
Das Ablegen der Nockenwelle und das Aufspannen erfolgt dort in der gleichen
Weise wie dies für
die Kammer 20A beschrieben worden ist. Allerdings ist in
der Kammer 20B eine andere Behandlung der Nockenwelle 122 vorgesehen.
Als Reinigungswerkzeuge werden in dieser Kammer Sprühdüsen eingesetzt,
die, nachdem die Nockenwelle 122 auch in dieser Kammer axial
positioniert worden ist, entsprechend der erfassten Drehlage im
Raum derart bewegt werden, dass die zu reinigenden Bereiche optimal
erfasst werden. Die Sprühdüsen können zu
diesem Zweck axial, radial, aber auch in Höhenrichtung antreibbar sein.
Die Reinigung kann dabei bei stillstehender Nockenwelle, aber auch – ähnlich wie
bei der Behandlung in der Reinigungskammer 20A – bei drehender Nockenwelle 122 erfolgen.
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Nachdem
die Sprühdüsen zum
Einsatz gekommen sind, wird in der Kammer 20B ein Vakuumtrocknungsvorgang
ausgeführt. Über die
Leitung 119 wird Luft aus dem Inneren der Reinigungskammer 20B abgepumpt.
Nachdem ein gewisses Unterdruckniveau erreicht ist, wird die gesamte
Außenoberfläche der
Nockenwelle 122 durch geeignete Düsen, die wiederum lagegenau
der Außenoberfläche folgen können, trocken
geblasen.
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Anschließend kann
der Innendruck der Reinigungskammer 20B wieder auf atmosphärisches Druckniveau
gebracht werden. Die Deckwand 20B-5 kann geöffnet werden.
Die Nockenwelle 122 wird mit denselben Verfahrensschritten,
die vorstehend unter Bezug auf die Reinigungskammer 20A beschrieben worden
sind, freigegeben, so dass sie von oben aus der Reinigungskammer 20B automatisiert
entnommen werden kann.
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Aus
der vorstehenden Beschreibung wird klar, dass die Drehlagenbestimmung
der Nockenwelle 122 durch den Taststift 156 nur
dann möglich
ist, wenn die radiale Lage des Taststifts 156 auf die radiale
Lage der Indexbohrung 130 exakt abgestimmt ist. Wenn also
Nockenwellen 122 mit unterschiedlichen Indexmarkierungen
behandelt werden sollen, sind vorzugsweise unterschiedliche Taststifte
mit jeweils angepasster Positionierung am Antriebswellenflansch 151 zu
verwenden. Dies kann beispielsweise durch einen Austausch des Taststifts 156 und/oder des
zugehörigen
Passungsabschnitts 156* und/oder durch Austausch des Taststiftgehäuses 157 und/oder durch
eine andere radiale Positionierung des Taststiftgehäuses 157 erfolgen.
Im Folgenden wird beschrieben, wie in der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
ohne größere Umbaumaßnahmen ein
anderer Nockenwellentyp im Anschluss an den soeben beschriebenen
Nockenwellentyp behandelt werden kann:
Zu diesem Zweck führt nicht
die der Zentrierspitze 46 zugeordnete Spann- und Antriebseinheit 200,
sondern die Spann- und Antriebseinheit 190 den vorstehend
beschriebenen sogenannten "Indexbolzen-Suchlauf" aus. Die Spann-
und Antriebseinheit 190 weist ebenfalls einen Getriebemotor 245 auf,
der über
einen Antriebsriemen 247 eine Drehkraft auf einen Antriebswellenflansch 251 übertragen
kann. Auch die Antriebskette des Getriebemotors 245 ist mit
geeigneten Drehwinkelsensoren und -gebern ausgestattet, so dass
der Steuerungsmodul 106 zu jedem Zeitpunkt die Drehposition
des Antriebswellenflanschs 251 kennt.
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Im
Antriebswellenflansch 251 sitzt ebenfalls ein Taststiftgehäuse 257,
welches einen gegen die Kraft einer Druckfeder 255 axial
verschiebbaren Taststift 256 geführt aufnimmt. Der Taststift
liegt in der gemäß 11 ausgefahrenen
Position mit einer Schulter 253 an einer Stabilisierungsscheibe 259 an,
die über
Stehbolzen 261 am Antriebswellenflansch 251 festgelegt
ist. Die mit dem Bezugszeichen 263 bezeichnete Achse des
Taststifts 256 hat von der Achse des Zentrierstifts 48,
d. h. von der Aufspannachse 44, einen Radialabstand RA,
der dem Radialabstand RA' einer
Indexbohrung 230 eines auf der Nockenwelle 122 sitzenden
Randkörpers 221 entspricht.
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Da – wie ersichtlich – die Zentrierspitze 48 drehbar
in der Spann- und Antriebseinheit 190 gelagert ist, kann
auch die Zentrierspitze 48 mittels einer gemäß 12 erkennbaren
Bremsscheibe 243 festgehalten werden, wenn der Taststift
256 beim Indexbolzen-Suchlauf über
die gemäß 11 rechte
Stirnseite des Randkörpers 211 gleitet.
Ansonsten arbeitet die Drehlagen-Ermittlungsvorrichtung gemäß den 11 und 12 in
der gleichen Weise wie diejenige, die im Zusammenhang mit der 8 beschrieben
worden ist, so dass eine nähere
Beschreibung nicht mehr erforderlich ist.
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Sobald
der Taststift 256 in die Indexbohrung 230 eingreift,
wird die Drehlage an den Steuerungsmodul 106 gemeldet,
der damit die räumliche
Lage sämtlicher
Oberflächen
der Nockenwelle 122 in der Reinigungsvorrichtung kennt,
woraufhin der Reinigungsvorgang unter exakter Steuerung der Reinigungswerkzeuge
bzw. Bearbeitungswerkzeuge anlaufen kann. Der Antrieb des zu reinigenden
Bauteils, d. h. der Nockenwelle 122 kann dann entweder
von der Spann- und Antriebseinheit 190 oder von der Spann-
und Antriebseinheit 200 durchgeführt werden. In beiden Fällen wird
die Bremsscheibe 243 freigegeben.
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12 zeigt
die Position des Taststifts 256 in dem Zustand, in dem
die Nockenwelle 122 axial aufgespannt und hinsichtlich
ihrer Drehlage erfasst ist.
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Vorstehend
wurde beschrieben, wie die Reinigungsvorrichtung aufgebaut ist,
um Nockenwellen verschiedener Bauart mit kurzen Taktzeiten in einer Fertigungsstraße für Nockenwellen
zu reinigen. Die in den 2 bis 12 gezeigte
Ausführungsform ist
dabei in der Lage, Nockenwellen zweier Bauarten mit einer Länge bis
zu 1200 mm und einem Gewicht bis zu 400 N und einem Nockenkörper-Hüllkreis von bis zu 150 mm zu
bearbeiten bzw. zu reinigen. Die beschriebene erste Ausführungsform
hat dazu zwei hintereinander geschaltete Reinigungskammern, in denen
unterschiedliche Bearbeitungen durch Reinigungswerkzeuge bzw. Bearbeitungswerkzeuge
erfolgen. Es ist jedoch gleichermaßen möglich, das erfindungsgemäße Konzept
mit einer anderen Anordnung der Reinigungskammern zu kombinieren,
was nachfolgend näher
beschrieben werden soll: In 13 ist der
Aufbau einer modifizierten Reinigungsvorrichtung beschrieben, die
im sogenannten Rundtaktverfahren arbeitet. Hierbei sitzen mehrere,
beispielsweise vier, vorzugsweise identisch ausgebildete Reinigungskammern 220A, 220B, 220C und 220D auf
einem Drehtisch 217, der getaktet antreibbar ist. Dies ist
durch den Pfeil TA angedeutet.
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In
den einzelnen Arbeitskammern, d. h. in den einzelnen Arbeitsstationen,
werden die zu reinigenden Bauteile unterschiedlichen Bearbeitungen,
d. h. Reinigungs- oder
Bearbeitungsvorgängen
unterzogen. Die einzelnen Reinigungskammern 220A bis 220D sind
dabei mit Positionier- und Stelleinrichtungen für das zu reinigende Bauteil
und für
die zum Einsatz kommenden Werkzeuge ausgestattet, welche zuvor unter
Bezug auf die 1 bis 12 näher beschrieben
worden sind. Eine eingehende Beschreibung der zugehörigen Komponenten
kann deshalb hier entfallen.
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Abweichend
von den zuvor beschriebenen Ausführungsformen
kann es bei dieser Ausgestaltung der Reinigungsvorrichtung vorteilhaft
sein, anstelle einer Rückwand
der Reinigungskammern die jeweilige Bodenwand 220 mit einem
Durchbruch 224 zu versehen, durch den die jeweils zum Einsatz
kommenden Bearbeitungs- bzw. Reinigungswerkzeuge Zugriff auf das
in der Reinigungskammer befindliche Bauteil haben. Bei dieser Ausführungsform
sind demgemäß die für die Reinigung
in den einzelnen Stationen 220A bis 220D erforderlichen
Aggregate und/oder Werkzeuge und/oder Steuerungen unterhalb des
Drehtischs 217 und damit unterhalb der jeweiligen Reinigungsstationen 220A bis 220D angeordnet.
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Das
zu reinigende Bauteil kann dabei nach wie vor von oben über eine
abnehmbare bzw. aufschiebbare Deckwand 220A-5 bis 220D-5 über einen Roboter
bzw. über
ein Portal einer Fertigungsstraße eingelegt
werden, wie dies im Zusammenhang mit den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
bereits beschrieben wurde. Wenn allerdings ein Zugriff der Werkzeuge
von unten erfolgt, ist es vorzuziehen, die Auflageeinheit für die Vorpositionierung
der zu reinigenden Bauteile, beispielsweise der zu reinigenden Nockenwellen,
an der Front- oder Rückwand
der Reinigungskammern 220A bis 220D abzustützen. Ansonsten
kann die vorstehend beschriebene Kinematik, die zur Vorpositionierung,
zur axialen Positionierung und zur Drehlagenbestimmung des zu reinigenden
Bauteils erforderlich ist, unverändert
beibehalten bleiben.
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Aus
der Anordnung gemäß 13 wird
klar, dass mit dieser Modifikation die Möglichkeit geschaffen ist, die
Bauteilreinigung mit hohen Taktzeiten den jeweiligen Bedingungen
der Bauteilfertigung noch genauer anzupassen. Beispielsweise kann
durch Variation der auf dem Drehtisch 217 aufgespannten Reinigungskammern 220A bis 220D einschließlich der
Variation der Anzahl der Reinigungskammern, eine Anpassung der für die weitere
Verarbeitung der Bauteile erforderlichen Reinigungs- und/oder Bearbeitungsvorgänge vorgenommen
werden. Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
kann somit noch flexibler in den bereits vorgegebenen Fertigungsprozess
des zu reinigenden Bauteils einbezogen werden.
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Ein
besonderer Vorteil der Ausgestaltung der Reinigungsvorrichtung gemäß 13,
insbesondere das Vorsehen einer bodenseitigen Zugriffsöffnung in der
betreffenden Reinigungskammer 220A bis 220D ist
darin zu sehen, dass über
diese Öffnung
auch die Steuerung der Innenatmosphäre in der betreffenden Reinigungskammer
durchgeführt
werden kann. Über die
bodenseitige Öffnung 224 kann
an ausgewählten Drehpositionen
ein Anschluss an ein Vakuum erfolgen, wobei die gesamte Steuerungstechnik
unterhalb des Drehtischs 217 bzw. radial innerhalb der
Bewegungsbahn der Reinigungskammern und damit sehr Platz sparend
angeordnet werden kann.
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Selbstverständlich sind
Abweichungen von den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen möglich, ohne
den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen: So ist beispielsweise
das mit der Reinigungsvorrichtung behandelbare Bauteil nicht auf eine
Nockenwelle beschränkt.
Es können
auch andere mit einer hochkomplexen Außenoberfläche ausgestattete Bauteile,
wie z. B. Kurbelwellen oder dergleichen, gleichermaßen behandelt
werden. Entscheidend ist lediglich, dass das zu reinigende Bauteil
in der vorstehend beschriebenen Art und Weise vorpositioniert werden
kann, und dass darüber
hinaus die räumliche
Lage des Bauteils in der betreffenden Reinigungskammer unter Heranziehung
einer Indexmarkierung am Bauteil exakt bestimmbar ist. Hierzu ist
es lediglich erforderlich, dass das Bauteil zwei im Axialabstand
zueinander stehende Bauteiloberflächen mit zumindest bereichsweise
zueinander konzentrischer Kreiszylinderform hat, wobei – wie am
besten aus der 1A ersichtlich – die am
Bauteil vorgesehene Indexmarkierung innerhalb desjenigen Zentriwinkels WZ
liegt, in dem die Konzentrizität
der kreiszylinderförmigen
Bauteiloberflächen
gegeben ist.
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Die
zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele
arbeiten mit einer festen radialen Positionierung eines Taststifts 156 bzw. 56,
wobei diese Positionierung vom Typ des zu reinigenden Bauteils abhängt.
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Die
zuvor beschriebenen Ausführungsformen
sind dabei in der Lage, unmittelbar hintereinander zwei verschiedene
Bauteiltypen zu behandeln, indem die unterschiedliche radiale Positionierung des
Taststifts 56 bzw. 156 bzw. 256 zur Spannachse 44 auf
den verschiedenen Seiten der Spannachse genutzt wird. Wenn noch
mehr unterschiedliche Bauteile in ein und derselben Reinigungsvorrichtung
behandelt werden sollen, kann auch mit auswechselbaren Stirnscheiben
am Antriebswellenflansch 151 und/oder mit auswechselbaren
Taststiften gearbeitet werden, die jeweils unterschiedliche Passungsabschnitte 156* haben.
Ebenso wäre
es möglich,
die jeweiligen Gehäuse
für die
Taststifte 56, 156 bzw. 256 radial einstellbar
am Antriebswellenflansch zu befestigen.
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Die
vorstehend beschriebene Ausgestaltung der Reinigungsvorrichtung
arbeitet in der Regel derart, dass der Steuerungsmodul 106 der
Reinigungsvorrichtung vor dem Einlegen des zu reinigenden Bauteils
von der vorgelagerten Maschine der Fertigungsstraße den betreffenden
Typ des zu reinigenden Bauteils mitgeteilt bekommt. Daraufhin können die
geometrischen Daten des ankommenden Bauteils aus einem Speicher
ausgelesen und der eigentlichen Steuerung für die Vorpositionierung, die
axiale Positionierung und die Werkzeugsteuerung bei der Reinigung übergeben
werden. Es ist jedoch gleichermaßen möglich, das ankommende Bauteil
beim Einlegen in die betreffende Reinigungskammer optisch bzw. auf
sonstigem Wege abzutasten und entsprechend genau zu identifizieren,
so dass der Positionier- und Reinigungsvorgang anlaufen kann.
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Selbstverständlich können auch
die bei der Reinigung eingesetzten Werkzeuge, insbesondere Bearbeitungs-
oder Reinigungswerkzeuge, in weiten Grenzen variiert werden. Da
die erfindungsgemäße Gestaltung
der Reinigungsvorrichtung eine optimale Positionierung des Reinigungswerkzeugs über die gesamte
Oberfläche
des zu reinigenden Bauteils zulässt,
können
auch Bearbeitungs- und Reinigungswerkzeuge verwendet werden, die
mit verhältnismäßig großen Energiemengen
auf den jeweils zu reinigenden Bereich einwirken. Über die
exakte Lagesteuerung der Werkzeuge kann diese Energie positionsgenau
zur damit dosiert zur Reinigung genutzt werden, ohne das Bauteil
zu beschädigen.
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Die
Reinigung der Bauteile kann auch durch eine geeignete Steuerung
des Waschmitteldrucks flankiert werden, unter dem das zur Reinigung
eingesetzte Waschmittel zugeführt
wird und/oder des Umgebungsdrucks, der in der Reinigungskammer vorherrscht.
Das Waschmittel kann unter Hochdruck oder Niederdruck entweder allein
oder in Kombination mit anderen Reinigungswerkzeugen, wie z. B.
einer Reinigungsbürstanordnung
verwendet werden. Diese Reinigung kann dabei in verschiedenen Atmosphären stattfinden,
beispielsweise in einer Heißluft-
oder Umluftumgebung, aber auch in einer Unterdruckumgebung, was
beispielsweise bei einem Vakuumtrocknungsvorgang erforderlich ist.
Die zur Reinigung erforderlichen Behandlungen können von Bauteil zu Bauteil
verschieden sein. Sie können
in einer einzigen Kammer vorgenommen werden, jedoch auch auf mehrere
Kammern aufgeteilt werden, wenn die Leistung der Reinigungsvorrichtung
erhöht
werden muß.
Die einzelnen Kammern können
dann in verschiedener Lagezuordnung zueinander angeordnet werden,
beispielsweise nebeneinander, einander gegenüberliegend oder auf einem Rundtakttisch,
je nach Vorgabe der Schnittstelle zum vorhergehenden Behandlungsprozess
der zu reinigenden Bauteile. Der Arbeitstakt der Reinigungsvorrichtung
kann manuell oder auch automatisiert gesteuert werden, beispielsweise
durch eine pneumatische Rundtaktsteuerung.
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Weiterhin
abweichend von den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen kann das zu
reinigende Bauteil beim eigentlichen Reinigungsvorgang auch stationär bleiben,
wobei dann das Reinigungswerkzeug dementsprechend mehr gesteuerte Freiheitsgrade
erhält.
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Das
zu reinigende Bauteil kann dann, wenn es beim eigentlichen Reinigungsvorgang,
beispielsweise beim Bürst-
und Waschvorgang eine Drehbewegung ausführt, durch zusätzliche
Abstützeinrichtungen
stabilisiert werden. Diese zusätzlichen
Abstützeinrichtungen
sind dann vorteilhafterweise ebenfalls programmgesteuert, und zwar
derart, dass sie optimal auf den Bautyp des zu reinigenden Bauteils
abgestimmt sind.
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Die
Steuerung der Reinigungs- bzw. Bearbeitungswerkzeuge kann gemäß der zuvor
beschriebenen Ausführungsform
rein wegegesteuert erfolgen, d. h. in der Weise, dass ein bestimmter
Abstand zwischen dem Reinigungswerkzeug und der jeweils zu reinigenden
Bauteilbereiche eingehalten wird. Alternativ oder ergänzend dazu
ist es jedoch auch möglich,
die betreffenden Reinigungswerkzeuge unter Heranziehung weiterer
physikalischer Effekte hinsichtlich ihrer Position bezüglich der
zu reinigenden Oberfläche
zu optimieren. So kann beispielsweise dann, wenn eine Reinigungsbürste verwendet
wird, ein Kraft- bzw. Drucksensor am Werkzeugträger verwendet werden, mit dem
es gelingt, den von den Reinigungsborsten aufgebrachten Bürstdruck
in einem bestimmten Bereich von beispielsweise 8 bis 10 N zu regeln.
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Es
hat sich gezeigt, dass mit der vorstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur automatisierten Reinigung von Bauteilen selbst sehr große Nockenwellen
mit einer Taktzeit von 300 Sekunden und der Losgröße 1 prozesssicher
derart behandelt werden konnten, dass selbst höchste qualitative Anforderungen
an die gereinigten Oberflächenbereiche,
d. h. hinsichtlich Materialabtrag und Restpartikel, erfüllt werden
konnten.
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Die
Erfindung schafft somit ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automatisierten
Reinigung von Bauteilen mit komplexer Gestalt der zu reinigenden
Bereiche in einer Reinigungskammer, wobei dabei zumindest ein Bearbeitungs-
oder Reinigungswerkzeug verwendet wird. Die Vorrichtung hat mindestens
eine Öffnung
in einer Wand zum Einbringen des Bauteils und/oder des zumindest
einen Reinigungswerkzeugs sowie eine Auflageeinheit mit zumindest
zwei im Axialabstand zueinander stehenden Zentrierauflagen. Die
Zentrierauflagen sind in der Lage, zugeordnete Bauteiloberflächen mit
zumindest bereichsweise zueinander konzentrischer Kreiszylinderform
abzustützen.
Mit einer ersten Stelleinheit lässt
sich die Achse der Kreiszylinderflächen in Fluchtung mit einer
axialen Spannvorrichtung bringen. Eine zweite Stelleinheit ist in
der Lage, das vorpositionierte Bauteil in eine vorgegebene Axialposition
zu verschieben und dort zu fixieren. Mittels einer Drehlagen-Ermittlungsvorrichtung
wird die Drehlage einer Indexmarkierung auf dem Bauteil bezüglich der Spannachse
erfasst, wodurch die räumliche
Lage und Ausrichtung des gesamten Bauteils und aller Bauteiloberflächen bezüglich der
Reinigungskammer bestimmbar sind. Auf der Basis eines Datensatzes, der
auf die Kreiszylinderachse, die vorgegebene Axialposition und die
Indexmarkierung bezogen ist, können
jetzt mittels einer Antriebsvorrichtung die zu reinigenden Bereiche
des Bauteils abgefahren werden, indem eine geeignete Antriebsvorrichtung
verwendet wird, mit der eine Relativbewegung zwischen dem zumindest
einen Reinigungswerkzeug und dem Bauteil erzeugt wird.