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Die
Erfindung betrifft eine Doppelkupplung für ein Direktschaltgetriebe
eines Kraftfahrzeuges gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Unter
einem Direktschaltgetriebe bzw. Doppelkupplungsgetriebe wird ein
automatisiertes Schaltgetriebe verstanden, bei welchem eine erste Gruppe
von Getriebegängen einem ersten Teilgetriebe zugeordnet
ist, welches über eine erste Kupplungseinheit mit dem Antriebsmotor
gekoppelt werden kann, während eine zweite Gruppe von Getriebegängen
einem zweiten Teilgetriebe zugeordnet ist, die über eine
zweite Kupplungseinheit mit dem Antriebsmotor koppelbar ist. Derartige
Direktschaltgetriebe bieten die Möglichkeit, bei dem jeweils
inaktiven Teilgetriebe eine Gangstufe vorzuwählen, während
das Antriebsdrehmoment durch das jeweils andere Teilgetriebe hindurch
letztlich auf die Antriebsräder des Fahrzeugs geleitet
wird. Ohne Schaltverzögerung kann durch gleichzeitiges
Auskuppeln des aktiven Teilgetriebes und Einkuppeln des anderen Teilgetriebes,
in welchem die nächste Gangstufe vorgewählt ist,
umgeschaltet werden.
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Die
den Teilgetrieben jeweils zugeordneten Kupplungseinheiten können
grundsätzlich passiv öffnende oder passiv schließende,
also durch Federkraft geöffnete bzw. geschlossene, nasse
oder trockene Reibungskupplungen sein, wobei der jeweils andere,
d. h. geschlossene bzw. geöffnete Kupplungszustand durch
einen Stellantrieb hergestellt wird. Als Stellantriebe kommen druckfluidbetätigte oder
durch Elektromotoren z. B. über selbsthemmende Spindeln
betätigte Antriebe in Frage, die von einer Steuerungs-
und Regelungseinheit ansteuerbar sind. Die Vor- und Nachteile passiv öffnender
bzw. passiv schließender Kupplungen sind allgemein bekannt,
so dass sie hier nicht diskutiert zu werden brauchen.
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Bekannte
Doppelkupplungen sind im Allgemeinen so aufgebaut, dass die beiden
getrennt ansteuerbaren Kupplungseinheiten koaxial zueinander und
in Achsrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei eine Kupplungseinheit
abtriebsseitig mit einer inneren Getriebeeingangswelle und die andere Kupplungseinheit
mit einer die innere Getriebeeingangswelle koaxial umgebenden äußeren
Getriebeeingangswelle zusammenwirkt. Antriebsseitig wirken die beiden
Kupplungseinheiten mit einem mit der Antriebswelle drehgekoppelten,
die beiden Kupplungseinheiten übergreifenden Kupplungskäfig
zusammen.
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Aus
der
DE 199 18 733
C2 ist bereits eine derartige passiv schließende
Doppelkupplung bekannt, bei der die Kupplungskraft der jeweils aktiven Kupplungseinheit
von einer federbelasteten Druckplatte über eine Kupplungsscheibe
auf den Kupplungskäfig übertragen wird. Die Verbindung
des Kupplungskäfigs mit einer Antriebswelle erfolgt über ein
gesondertes Zweimassenschwungrad, dessen Primärrad mit
der Motorantriebswelle starr drehgekoppelt ist, und deren Sekundärrad
mit einem hohlradartigen Kupplungskäfig fest verbunden
ist. Sofern auf ein solches Zweimassenschwungrad zur Reduzierung
der Herstellkosten verzichtet werden soll, wäre der Kupplungskäfig
direkt mit der Motorantriebswelle zu verbinden, so dass die Kupplungskraft in
nachteiliger Weise als Axialkraft in die Motorantriebswelle, beispielsweise
die Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors, eingeleitet würde.
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Zwar
sind bei passiv, also durch Federkraft schließenden und
mittels eines Betätigungsaktuators zu öffnenden
Reibungskupplungen die Zeitanteile, in denen die Motorantriebswelle
dann erhöhte Abstützkräfte in Richtung
des Antriebsmotors insbesondere während des Öffnens
der Kupplung aufnehmen muss, vergleichsweise gering, dennoch können
in der Praxis technische Probleme auftreten, wenn die Anpresskräfte
der Kupplung beispielsweise aufgrund größerer
zu übertragender Drehmomente aktiv erhöht werden
müssen. Demgegenüber verschärft sich das
beschriebene Problem bei passiv öffnenden und mit Hilfe
eines Betätigungsaktuators zu schließenden Kupplungen,
weil in die sem Fall sich die Zeitanteile für die notwendige
Abstützung umkehren, eine Abstützung also während
des regelmäßig längeren Zeitanteils notwendig
ist, wenn die Kupplung geschlossen bzw. eingerückt ist.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Doppelkupplung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art
zu schaffen, bei der die Antriebswelle, beispielsweise die Kurbelwelle
eines Antriebsmotors, von Kupplungsandruckkräften freigehalten
wird.
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Die
Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des
Anspruchs 1, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar sind.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die oben beschriebene
Aufgabe lösbar ist, wenn es gelingt, die Verbindung zwischen
dem Kupplungskäfig und der Antriebswelle so auszugestalten,
dass sie nur ein Drehmoment überträgt, während
die Axialkraft anderweitig abgefangen wird.
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Demnach
geht die Erfindung aus von einer Doppelkupplung für ein
Direktschaltgetriebe eines Kraftfahrzeuges, umfassend zwei koaxial
zueinander im Antriebsstrang zwischen Antriebsmotor und Getriebe
angeordnete Kupplungseinheiten, wobei die dem Antriebsmotor nahe
erste Kupplungseinheit abtriebsseitig mit einer inneren Getriebeeingangswelle und
die dem Getriebe nahe zweite Kupplungseinheit mit einer die innere
Getriebeeingangswelle koaxial umgebenden äußeren
Getriebeeingangswelle zusammenwirkt, und wobei die Kupplungseinheiten
antriebsseitig mit einem mit der Antriebswelle drehgekoppelten,
die beiden Kupplungseinheiten übergreifenden Kupplungskäfig
zusammenwirken. Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist dabei
vorgesehen, dass der Kupplungskäfig über wenigstens
ein Axialkräfte übertragendes Wälzlager
auf der radial inneren Getriebeeingangswelle gelagert und mittels
einer Axialkräfte nicht übertragenden Verbindung
mit der Antriebswelle drehgekoppelt ist.
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Durch
diesen konstruktiven Aufbau werden in besonders vorteilhafter Weise
Axialkräfte auf die Antriebswelle, die aus der Betätigung
der beiden Reibungskupplungen resultieren, wirkungsvoll vermieden.
Statt dessen werden diese Kräfte über das Wälzlager
auf die innere Getriebeeingangswelle übertragen, die beispielsweise
am Getriebegehäuse abgestützt ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Kupplungseinheiten als durch Federmittel öffnende und mittels eines
Stellantriebes schließbare Kupplungseinheiten ausgebildet
sind. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Kupplungskraft über
regelbare Stellantriebe ebenfalls regelbar, also zwischen einer
Anpresskraft mit dem Wert Null und der maximalen Anpresskraft einstellbar
ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Stellantriebe als
fluidbetätigte, also beispielsweise hydraulische oder pneumatische Stellzylinder
ausgebildet. Der für die Betätigung des jeweiligen
Stellzylinders erforderliche Volumenstrom lässt sich über
geeignete Druckfluidventilanordnungen präzise regeln, so
dass das Kupplungsübertragungsmoment zwischen einem Maximaldrehmoment und
einem beliebigen Schlupfbetrieb einstellbar ist, wie oben bereits
allgemein beschrieben wurde. Zum Öffnen der Kupplung wird
der Stellzylinder entlüftet, so dass die Kupplung unter
der Wirkung der oben genannten Feder geöffnet wird.
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Gemäß einer
bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die erste Kupplungseinheit mit einer dem Antriebsmotor nahen
radialen Endwand des Kupplungskäfigs und die zweite Kupplungseinheit
mit einer dem Getriebe nahen radialen Endwand des Kupplungskäfigs zusammenwirkt,
und dass die Stellantriebe durch zwei zwischen den Kupplungsein heiten
axial hintereinander angeordnete, die Getriebeeingangswellen koaxial
umgebende, einseitig wirkende Stellzylinder ausgebildet sind, deren
erster aktiv zur antriebsmotornahen Endwand und deren zweiter aktiv
zur getriebenahen Endwand hin verstellt wird, und dass das Wälzlager
als Axialkräfte in beiden Achsrichtungen aufnehmendes Lager
ausgebildet ist. Bei dieser konstruktiven Ausgestaltung wird der
Kupplungskäfig bei aktiver erster Kupplungseinheit zum
Antriebsmotor hin und bei aktiver zweiter Kupplungseinheit zum Getriebe
hin belastet. Die Belastungen in beiden Achsrichtungen werden von
dem für diese Aufgabe ausgelegten Wälzlager aufgenommen
und auf die radial innere Getriebeeingangswelle übertragen,
welche sich ihrerseits beispielsweise am Getriebegehäuse axial
abstützt. Das Wälzlager ist bevorzugt so ausgebildet,
dass es sowohl Radialkräfte als auch die angesprochenen
Axialkräfte aufnehmen kann.
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Gemäß einer
konstruktiv besonders sinnvollen Ausgestaltung der Erfindung weisen
die beiden Stellantriebe ein gemeinsames Zylindergehäuse
auf, in welchem zwei durch eine Trennwand voneinander getrennte
Druckfluidräume ausgebildet sind, die mit einem Druckfluid
beaufschlagbar sind, so dass die zugeordneten Stellkolben in den
oben beschriebenen Richtungen aktiv verstellt werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die den
Kupplungskäfig mit der Antriebswelle koppelnde Verbindung
mittels ineinander greifender Axialverzahnungen oder dergleichen,
beispielsweise eine Klauenverbindung oder Steckverzahnung gebildet
ist, die eine axiale Bewegung des Kupplungskäfigs gegenüber
der Antriebswelle zulässt.
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Der
Kupplungskäfig ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung als Schwungscheibe für die Kupplungseinheiten
ausgebildet, die in bekannter Weise durch deren Massenträgheit
die diskontinuierlichen Antriebsimpulse eines Verbrennungsmotors glättet.
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Bei
passiv öffnenden Kupplungen muss man im Allgemeinen den
Nachteil in Kauf nehmen, dass bei einem Ausfall der elektrischen
Spannungsversorgung die Steuerungs- und Regelungseinheit zur Ansteuerung
der Kupplung ausfällt, so dass die Kupplung durch die Federmittel
in den geöffneten Zustand überführt und
der Antrieb des Fahrzeuges unterbrochen wird, mit der Folge, dass
der Fahrer das Fahrzeug nur noch ausrollen lassen kann.
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Um
diesen Nachteil der passiv öffnenden Kupplung zu vermeiden,
ist deshalb gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, dass die Steuerungs- und Regelungseinheit
für die druckfluidbetätigten Stellzylinder derart
ausgebildet ist, dass bei einem Ausfall der Spannungsversorgung und
demnach einem Ausfall der Ansteuerung der Kupplungseinheiten der
aktuell eingestellte Zustand der Kupplungseinheiten, nämlich
jeweils eingerückter oder ausgerückter Betriebszustand,
erhalten bleibt. Der Erhalt des eingerückten Zustandes
der gerade aktiven Kupplung stellt sicher, dass der Fahrer die Fahrt
fortsetzen kann, beispielsweise um das Fahrzeug aus einer Fahrsituation
herauszuführen. Der Erhalt des ausgerückten Zustandes
der gerade inaktiven Kupplung gewährleistet unter anderem, dass
nicht beide Kupplungen eingerückt werden. Außerdem
kann auf diese Weise ausgeschlossen werden, dass bei stehendem Fahrzeug,
laufendem Motor und geschaltetem Anfahrgang eine Kupplung bei Ausfall
der Spannungsversorgung ungewollt schließt.
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Gemäß einer
konstruktiven Ausgestaltung ist dazu zumindest ein regelbares Ventil
zur Befüllung und zumindest ein regelbares Ventil zur Entleerung des
jeweiligen Stellzylinders vorgesehen, wobei alle Ventile als "nichtangesteuert-geschlossene"
Ventile ausgebildet sind.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und im Folgenden näher beschrieben. Darin zeigen:
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1 einen
schematischen Längsschnitt durch eine Doppelkupplung vom
passiv geöffneten Typ mit zwei einseitig wirkenden Stellzylindern,
und
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2 schematisch
eine Steuerungseinrichtung für die Ansteuerung eines Stellzylinders.
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Die
in 1 dargestellte Doppelkupplung 2 ist im
Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges zwischen einem nicht dargestellten
Antriebsmotor und einem ebenfalls nicht gezeigten automatisierten
Getriebe angeordnet, wobei in der Figur links die Antriebsseite und
rechts die Getriebeseite ist.
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Die
Doppelkupplung 2 umfasst eine dem Antriebsmotor nahe erste
Kupplungseinheit 4, die abtriebsseitig mit einer inneren
Getriebeeingangswelle 8 koppelbar ist, sowie eine dem Getriebe
nahe zweite Kupplungseinheit 6, die abtriebsseitig mit
einer die innere Getriebeeingangswelle koaxial umgebenden äußeren
Getriebeeingangswelle 10 koppelbar ist. Antriebsseitig
wirken die beiden Kupplungseinheiten 4 und 6 mit
einem mit einer Antriebswelle 12 drehgekoppelten, die beiden
Kupplungseinheiten 4, 6 übergreifenden
Kupplungskäfig 14 zusammen.
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Die
erste Kupplungseinheit 4 umfasst eine erste Kupplungsscheibe 16,
die mit der inneren Getriebeeingangswelle 8 drehverbunden
ist, und eine erste Druckplatte 18, die durch Federmittel 82 in Form
einer Tellerfeder in eine von der Kupplungsscheibe 16 abgehobene
Position gedrückt wird, welches einer geöffneten
Kupplung entspricht, und die mittels eines zugeordneten ersten Stellantriebes 20 an
die erste Kupplungsscheibe 16 andrückbar ist, wodurch
die erste Kupplungseinheit 4 geschlossen wird.
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Die
zweite Kupplungseinheit 6 umfasst eine zweite Kupplungsscheibe 22,
die mit der radial äußeren Getriebeeingangswelle 10 drehverbunden
ist, sowie eine zweite Druckplatte 24, die ebenfalls durch Federmittel 84 in
Form einer zweiten Tellerfeder in eine von der zweiten Kupplungsscheibe 22 abge hobene
Position vorgespannt ist. Die zweite Druckplatte 24 kann
durch einen der zweiten Kupplungseinheit 6 zugeordneten
zweiten Stellantrieb 26 an die zweite Kupplungsscheibe 22 angedrückt
werden, womit die zweite Kupplungseinheit 6 geschlossen
wird.
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Wie 1 erkennen
lässt, sind die beiden Stellantriebe 20 und 26 durch
zwei axial hintereinander angeordnete, die Getriebeeingangswellen 8, 10 koaxial
umgebende, einseitig wirkende Stellzylinder 28 bzw. 30 gebildet,
wobei der erste Stellzylinder 28 aktiv zur antriebsmotornahen
Endwand 32 und der zweite Stellzylinder 30 aktiv
zur getriebenahen Endwand 34 hin verstellt wird, um die
jeweilige Kupplungseinheit 4 bzw. 6 zu schließen.
Die beiden Stellzylinder 28, 30 weisen ein gemeinsames
Zylindergehäuse 36 auf, in welchem zwei durch
eine Trennwand 38 voneinander getrennte Druckfluidräume 40, 42 ausgebildet
sind. Die beiden Kupplungseinheiten 4, 6 sind
demnach symmetrisch zu einer senkrecht auf der Kupplungsachse 44 stehenden
Symmetrieebene 46 ausgebildet.
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Wie
die 1 weiter zeigt, sind die beiden Druckfluidräume 40 bzw. 42 und
die in diesen verschiebbaren Kolben 48 bzw. 50 jeweils
ringförmig ausgebildet. Die Kolben 48 bzw. 50 sind
radial innen auf einem hohlzylindrischen Dichtelement 86 axial verschiebbar
gelagert, welches auf der Außenmantelfläche der
radial äußeren Getriebeeingangswelle 10 befestigt
oder ausgebildet ist.
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Die
Verbindung 58 zwischen der Antriebswelle 12 und
dem Kupplungskäfig 14 ist so ausgebildet, dass
sie ein Drehmoment, nicht jedoch eine Axialkraft überträgt.
Dazu weist die Antriebswelle 12 beispielsweise einen Wellezapfen 52 auf,
welcher in eine in einer Nabe 54 des Kupplungskäfigs 14 ausgebildete
Aufnahmebohrung eingreift, wobei eine an dem Wellenzapfen 52 ausgebildete
axiale Außenverzahnung in eine in der Aufnahmebohrung ausgebildete
axiale Innenverzahnung formschlüssig eingreift.
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Wenn
wie in der 1 dargestellt die zweite Kupplungseinheit 6 geschlossen
ist, dann wird die vom Kolben 50 über die zweite
Druckplatte 24 und die zweite Kupplungsscheibe 22 auf
die getriebenahe Endwand 34 aufgebrachte Kraft über
das Wälzlager 56 auf die radial innere Getriebeeingangswelle 8 übertragen,
die sich beispielsweise an einem Getriebegehäuse axial
abstützt. In ähnlicher Weise wird eine vom Kolben 48 über
die erste Druckplatte 18 und die erste Kupplungsscheibe 16 auf
die motornahe Endwand 32 aufgebrachte Kupplungsandruckkraft über
das Wälzlager 56 in die innere Getriebeeingangswelle 8 eingeleitet.
In jedem Fall wird die Antriebswelle 12 von Axialkräften
freigehalten.
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2 zeigt
eine Ventil-Steuerungseinrichtung zur Ansteuerung eines Stellzylinders
für eine passiv öffnende Kupplung, die es ermöglicht,
den jeweiligen Kupplungszustand beim Ausfall der elektrischen Spannungsversorgung
beizubehalten, beispielsweise um das Fahrzeug bei einem derartigen Ereignis
noch aus einer kritischen Situation herausfahren zu können.
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Die
Zuleitung und Ableitung von Druckmittel zu einem der Stellzylinder 28 bzw. 30 erfolgt über eine
in den Zylinderinnenraum des Zylinders mündende Druckmittelleitung 60,
die mit der Steuerventilanordnung 62 eines Steuerungsund
Regelungsgerätes verbunden ist.
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Wie 2 weiter
entnehmbar ist, sind dem jeweiligen Stellzylinder in der Steuerventilanordnung 62 zwei
regelbare Ventile 64, 66 zur Befüllung
und zwei regelbare Ventile 68, 70 zur Entleerung
desselben zugeordnet. Zwar können auch lediglich ein regelbares
Ventil zur Befüllung und ein regelbares Ventil zur Entleerung
vorgesehen sein (nicht näher gezeigt), jedoch werden aus
Gründen der Redundanz und einer verbesserten Betätigungsdynamik
jeweils mindestens zwei Ventile in der Steuerventilanordnung 62 bevorzugt.
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Die
regelbaren Ventile 64, 66 und 68, 70 sind durch
an sich bekannte elektromagnetisch betätigbare 2/2-Wegeventile
gebildet und mit einer elektronischen Steuerungs- und Regelungseinheit 72 signaltechnisch
verbunden. Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf
eine Steuerventilanordnung 62 mit 2/2-Wegeventile, sondern
umfasst jedwede mögliche regelbare und für vorliegenden
Anwendungszweck geeignete Steuerventile.
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Ferner
ist der elektronischen Steuerungs- und Regelungseinheit 72 ein
Drucksensor 74 zugeordnet, der kontinuierlich Messwerte
des aktuell am Stellzylinder anliegenden Druckes misst und der Steuerungs-
und Regelungseinheit 72 zur Erzeugung von Stellsignalen
für die Ansteuerung der Ventile 64, 66 und 68, 70 zur
Verfügung stellt.
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Erfindungsgemäß sind
die federbelasteten Ventile 64, 66 und 68, 70 derart
ausgebildet, dass bei einem Ausfall der Spannungsversorgung und
demnach einem Ausfall der Ansteuerung derselben durch die elektronische
Steuerungs- und Regelungseinheit 72 der aktuelle eingestellte
Betriebszustand der Kupplung, nämlich ausgerückter
oder eingerückter Betriebszustand, erhalten bleibt.
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Insoweit
sind vorliegend sämtliche Ventile 64, 66 und 68, 70 zur
Be- und Entlüftung als "nichtangesteuert-geschlossene"
Ventile ausgebildet, welches bedeutet, dass die Ruhestellung dieser
Ventile ihrer Schließstellung entspricht. Zur Realisierung
dieser Schaltfunktion wirken auf die Ventile 64, 66 und 68, 70 jeweils
nicht näher bezeichnete Rückstellfedern, welche
die Ventile ohne Strombeaufschlagung in ihre Schließstellung
führen.
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Das
Einrücken bzw. Schließen der jeweiligen Kupplung,
z. B. während des Anfahrens, Rangierens und bei Getriebeschaltvorgängen,
erfolgt durch ein definiertes Ansteuern der Ventile 64, 66 zur
Belüftung bzw. Befüllung des zugeordneten Stellzylinders,
wogegen das Ausrücken bzw. Öffnen der betroffe nen Kupplung
durch definiertes Ansteuern der Ventile 68, 70 zur
Entlüftung bzw. Entleerung des jeweiligen Stellzylinders
vollzogen wird. Die Rückstellbewegung des Kolbens 48, 50 des
angesteuerten Stellzylinders wird dabei durch die zugeordneten Federmittel 82, 84 bewirkt.
Das Druckfluid gelangt dabei aus dem Stellzylinder über
die Druckmittelleitung 60 und die Ventile 68, 70 zu
der Abführleitung 80.
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Die
Dosierung des Druckfluides kann durch pulsweitenmodulierte oder
durch pulsfrequenzmodulierte Ansteuerung der Ventile 64, 66; 68, 70 erfolgen, wodurch
nachteilige Schwingungen im Druckleitungssystem weitestgehend vermieden
werden.
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Das Übertragungsverhalten
der Kupplung bzw. der Drehmomentverlauf werden durch eine Druckregelung
mit Hilfe des oben erwähnten Drucksensors 74 und
Takten der Ventile 64, 66; 68, 70 zur Be-
und Entlüftung realisiert.
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Gesetzt
den Fall, dass ein Ausfall der Spannungsversorgung zu verzeichnen
ist, bleibt der aktuell bestehende Betriebszustand der Kupplung
als gewünschter Sollzustand in jedem Fall erhalten. Dies kann
während der Fahrt der eingerückte Betriebzustand
oder im Stillstand der ausgerückte Betriebszustand der
jeweils betroffenen Kupplung 4, 6 sein, da die
Ventile 64, 66; 68, 70 wie erwähnt
als "nichtangesteuert-geschlossene" Ventile ausgebildet sind und somit
einen unerwünschten Druckaufbau bzw. Druckabbau im Druckleitungssystem
bei einem Ausfall der Spannungsversorgung absperren.
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Während
der Fahrt wird der aufgebaute Druck im System und demnach der Druck
in dem jeweiligen Stellzylinder zur Gewährleistung einer
eingerückten Kupplung 4, 6 und somit
eines geschlossenen Antriebsstranges aufrechterhalten, wogegen im Stand
und bei laufendem Motor zur Gewährleistung einer ausgerückten
Kupplung 4,6 ein Druckaufbau im Stellzylinder
und demnach ein Anfahren des Kraftfahrzeuges durch ungewolltes Einrücken
der Kupplung verhindert wird.
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Der
Ausfall der elektrischen Spannungsversorgung kann dabei dem Fahrzeugführer
in vorteilhafter Weise optisch und/oder akustisch angezeigt werden
und/oder mit einer optisch angezeigten Verhaltensweise für
denselben einhergehen, so dass dieser beispielsweise während
der Fahrt das Kraftfahrzeug sicher mit geschlossenem Antriebsstrang aus
dem Verkehr führen und in eine geeignete Abstellposition
bringen kann.
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Um
des Weiteren das Druckleitungs- bzw. Betätigungssystem
und somit auch eine etwaige sich im eingerückten Zustand
befindliche Kupplung 4, 6 gegen einen plötzlichen
Druckverlust infolge einer gegebenenfalls defekten Druckmittelzuleitung 76 zu schützen,
ist in dieselbe ein Rückschlagventil 78 integriert.
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- 2
- Doppelkupplung
- 4
- Erste
Kupplungseinheit
- 6
- Zweite
Kupplungseinheit
- 8
- Innere
Getriebeeingangswelle
- 10
- Äußere
Getriebeeingangswelle
- 12
- Antriebswelle
- 14
- Kupplungskäfig
- 16
- Erste
Kupplungsscheibe
- 18
- Erste
Druckplatte
- 20
- Erster
Stellantrieb
- 22
- Zweite
Kupplungsscheibe
- 24
- Zweite
Druckplatte
- 26
- Zweiter
Stellantrieb
- 28
- Erster
Stellzylinder
- 30
- Zweiter
Stellzylinder
- 32
- Antriebsmotornahe
Endwand
- 34
- Getriebenahe
Endwand
- 36
- Zylindergehäuse
- 38
- Trennwand
- 40
- Druckfluidraum
- 42
- Druckfluidraum
- 44
- Kupplungsachse
- 46
- Symmetrieebene
- 48
- Kolben
- 50
- Kolben
- 52
- Wellenzapfen
- 54
- Nabe
- 56
- Wälzlager
- 58
- Verbindung
- 60
- Druckmittelleitung
- 62
- Steuerventilanordnung
- 64
- Ventil
- 66
- Ventil
- 68
- Ventil
- 70
- Ventil
- 72
- Steuerungs-
und Regelungseinheit
- 74
- Drucksensor
- 76
- Druckmittelzuleitung
- 78
- Rückschlagventil
- 80
- Abführleitung
- 82
- Tellerfeder,
Federmittel
- 84
- Tellerfeder,
Federmittel
- 86
- Dichtelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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