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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln einer Irreversibilität einer
temperaturbedingten spannungslosen Längenänderung eines Piezokristalls.
Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Steuern
der Funktion eines Piezokristalls.
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Ein
Piezokristall ist ein polarisierter Kristall, welcher bei Anlegen
einer Spannung eine Längenänderung
in mindestens einer räumlichen
Dimension ausführt.
Dieser unter dem Namen Piezoeffekt bekannte Prozess ist reversibel.
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Es
gibt eine Reihe von natürlichen
monokristallinen Materialien wie beispielsweise Quarz, Minerale
der Turmalingruppe oder Seignettesalz mit schwachen piezoelektrischen
Eigenschaften. Darüber
hinaus sind Piezokristalle aus polykristallinen ferroelektrischen
Keramiken bekannt, deren piezoelektrische Eigenschaften ausgeprägter sind,
sofern sie im polarisierten Zustand vorliegen. Die Polarisation der
Piezokristalle kann jedoch durch zu hohe Temperaturen, zu hohen
Druck oder ein zu hohes elektrisches Feld zerstört werden. Bei einer Erwärmung eines
Piezokristalls auf eine Temperatur, welche noch unter der Curie-Temperatur
liegt, wird die Gitterstruktur des Piezokristalls verzerrt, wodurch
es zu einer temperaturbedingten spannungslosen Längenänderung des Piezokristalls
kommt. Oberhalb der Curie-Temperatur weist der Piezokristall bekanntlich keine
Piezoeigenschaften mehr auf.
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Aus
DE 101 36 513 B4 ist
ein Verfahren zur berührungsfreien
Messung von temperaturbedingten Längenänderungen bekannt, bei den
temperaturbedingte Längenänderung
eines Piezoaktors gemessen werden, wobei der Piezoaktor während der
Messung elektrisch angesteuert wird.
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Aus
DE 199 28 176 A1 ist
ein Piezoaktor bekannt, bei dem eine seitliche Kontaktierung der
Elektroden über
Außenelektroden
erfolgt, wobei die äußeren elektrischen
Anschlüsse
für die
seitliche Kontaktierung an einem inaktiven Endbereich im Lagenaufbau
angebracht sind und der Endbereich einen Kern mit guter Wärmeleitfähigkeit
aufweist.
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Aus
DE 10 2004 030 606
B4 ist ein piezoelektrischer Stellantrieb für einen
Kraftstoffinjektor bekannt, der eine hülsenförmige Gehäuseanordnung aufweist, an dessen
Außenumfangsfläche wenigstens
eine Aussparung vorgesehen ist, in welcher ein Schubteil aufgenommen
ist, der zur Anpassung der thermischen Ausdehnung des Piezoaktors
dient.
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Aus
DE 100 63 080 A1 ist
ein Verfahren zur Einstellung eines vorgegebenen Hubs eines piezoelektrischen
Aktors für
einen Injektor bekannt, bei dem eine erste elektrische Zustandsgröße des Aktors
eingestellt wird, die den Hub des Aktors bestimmt, wobei die erste
elektrische Zustandsgröße in Abhängigkeit von
der Temperatur des Aktors eingestellt wird, um temperaturbedingte
Schwankungen des Aktorhubs zu vermeiden.
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Aus
DE 199 47 779 A1 ist
ein piezoelektrischer Aktor für
ein Brennstoffeinspritzventil bekannt, bei dem zur Kompensation
der Temperaturausdehnung des Piezoaktors mindestens ein Dämpfungsglied
aus einem Feststoff vorgesehen ist.
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Aus
DE 199 50 762 A1 ist
ein piezoelektrischer Aktor für
ein Brennstoffeinspritzventil bekannt, bei dem ein Betätigungskörper oder
die Ventilnadel des Injektors über
mindestens einen Verstemmaktor kraftschlüssig mit den Ventilaktor verbindbar
ist.
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Die
EP 1 429 445 A2 beschreibt
ein Verfahren zum Ansteuern eines piezoelektrischen Aktors. Wird
bei diesem Verfahren festgestellt, dass der piezoelektrische Aktor
aufgrund von äußeren Einflüssen, wie
beispielsweise einer Temperatur oberhalb einer vorgegebenen Grenztemperatur,
eine Länge aufweist, die
größer als
eine gewünschte
Länge des piezoelektrischen Aktors
ist, so wird durch ein Ansteuern des piezoelektrischen Aktors mittels
einer geeignet gewählten
Spannung die gewünschte
Länge des
piezoelektrischen Aktors eingestellt.
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Trotzdem
kann mit diesem bekannten Verfahren und der Anordnung nicht gewährleistet
werden, dass beim Einspritzen eines Kraftstoffs in einen Motor mittels
eines Einspritzventils stets die gewünschte Einspritzmenge eingehalten
wird. Stattdessen ergibt sich beim Vergleich mehrerer Einspritzventile
gleichen Typs eine mehr oder weniger große Abweichung bei der in den
Motor eingespritzten Kraftstoffmenge. Aufgrund des zuviel oder zuwenig eingespritzten
Kraftstoffs variiert auch die durch das Verbrennen des Kraftstoffs
erzeugte mechanische Arbeit. Dies wirkt sich vor allem bei einem
Motorstart und anschließendem
Leerlauf nachteilig aus. Wird beispielsweise zuviel mechanische
Arbeit durch das Verbrennen einer zu großen Kraftstoffmenge freigesetzt,
so kann dies zu einem ruckartigen Anfahren des Fahrzeugs mit dem
Verbrennungsmotor führen. Liegt
die verbrannte Kraftstoffmenge jedoch unter einer vorgegebenen Mindestmenge,
so wird zu wenig mechanische Arbeit freigesetzt und das Fahrzeug wird
nicht auf die gewünschte
Geschwindigkeit beschleunigt. Weiterhin kann diese Mengenänderung zu
einer geänderten
Voreinspritzung führen,
was sich negativ auf Geräusch-
und Emissionsverhalten des Motors auswirkt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
bessere und insbesondere verlässlichere
Möglichkeit
der Dosierung der in einen Verbrennungsmotor eingespritzten Kraftstoffmenge bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und/oder durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
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Demgemäß ist vorgesehen:
Ein
Verfahren zum Ermitteln einer Irreversibilität einer temperaturbedingten
spannungslosen Längenänderung
eines Piezokristalls durch Ermitteln eines Temperaturgradienten
in einer Umgebung des Piezokristalls bezogen auf eine vorgegebene
Zeitdauer; Vorgeben zumindest eines Vergleichs-Temperaturgradienten bezogen auf die
vorgegebene Zeitdauer; Vergleichen des ermittelten Temperaturgradienten mit
dem zumindest einen Vergleichs-Temperaturgradienten und Bestimmen,
dass eine temperaturbedingte spannungslose Längenänderung des Piezokristalls
irreversibel ist, sofern der ermittelte Temperaturgradient kleiner
als der zumindest eine Vergleichs-Temperaturgradient ist.
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Eine
Vorrichtung zum Betreiben eines Piezokristalls mit einer Sensoreinrichtung,
welche innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer mindestens zwei Temperaturen
misst, mit einer Recheneinrichtung, welche anhand der gemessenen
Temperaturen und der vorgegebenen Zeitdauer einen Temperaturgradienten
bezogen auf die vorgegebene Zeitdauer ermittelt, und mit einer Vergleichseinrichtung,
welche den ermittelten Temperaturgradienten mit mindestens einem
Vergleichs-Temperaturgradient vergleicht und bestimmt, dass eine
temperaturbedingte spannungslose Längenänderung des Piezokristalls
irreversibel ist, sofern der ermittelte Temperaturgradient kleiner als
der zumindest eine Vergleichs-Temperaturgradient ist.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine spannungslose
Längenänderung eines
Piezokristalls aufgrund einer Temperaturerhöhung des Piezokristalls nur
dann reversibel ist, wenn der nachfolgende Abkühlvorgang langsam durchgeführt wird.
Diese Reversibilität
der temperaturbedingten spannungslosen Längenänderung des Piezokristalls
ist damit u. a. eine Funktion der Abkühlgeschwindigkeit des Piezokristalls.
Dies führt
dazu, dass sich die Ausgangslänge
eines Piezokristalls ohne angelegte Spannung in Folge einer Erwärmung des
Piezokristalls und einer nachfolgenden schnellen Abkühlung des
Piezokristalls verändern
kann. Bei einem langsa men Abkühlen
eines erwärmten
und ausgedehnten Piezokristalls nimmt der Piezokristall seine ursprüngliche
Länge wieder
an. Wird hingegen der Abkühlvorgang
an dem zuvor erwärmten
und ausgedehnten Piezokristall sehr schnell durchgeführt, so
ist die temperaturbedingte spannungslose Längenänderung irreversibel und der
Piezokristall nimmt eine neue spannungslose Ausgangslänge an, welche
größer als
die ursprüngliche
Ausgangslänge des
Piezokristalls ohne angelegte Spannung ist. Dies führt bei
einem piezoelektrischen Aktor in einem Einspritzventil zu einer Änderung
des aktuell vorliegenden Leerhubs, das heißt zur Veränderung des Abstands zwischen
dem piezoelektrischen Aktor und einem Verstellelement des Einspritzventils.
Diese Abweichung des aktuell vorliegenden Leerhubs von einem ursprünglichen
Standard-Leerhub ist u. a. verantwortlich für die oben beschriebene Ungenauigkeit der
Einspritzmenge des in den Verbrennungsmotor eingespritzten Kraftstoffs.
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Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
es nun vorteilhafterweise möglich,
festzustellen, ob eine temperaturbedingte spannungslose Längenänderung
eines Piezokristalls bedingt durch den Verlauf des nachfolgenden
Abkühlvorgangs
reversibel oder irreversibel ist. Damit ist es auch möglich, zu ermitteln,
ob der Piezokristall nach der Erwärmung und dem anschließenden Abkühlvorgang
wieder seine ursprüngliche
Ausgangslänge
eingenommen hat oder nicht. Diese Information über den aktuellen Zustand des
Piezokristalls kann dazu genutzt werden, die gewünschte Einspritzmenge bei einem
Einspritzen des Kraftstoffs in einen Verbrennungsmotor genauer einzuhalten.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren
Unteransprüchen
in Zusammenschau mit den Zeichnungen.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf einen Temperaturgradienten-Vergleich
beschränkt,
bei welchem der ermittelte Temperaturgradient und der Vergleichs-Temperaturgradient
negative Werte sind. Der Temperaturgradient kann auch nach einer
Formel berechnet werden, welche bei einem Abkühlvorgang einen positiven Temperaturgradient
ergibt. In diesem Fall wird mindestens ein positiver Vergleichs-Temperaturgradient
zum Vergleichen mit dem berechneten Temperaturgradient bereitgestellt.
Eine irreversible Längenänderung
wird dann erkannt, sofern der berechnete Temperaturgradient größer als
der mindestens eine positive Vergleichs-Temperaturgradient ist.
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Ebenso
ist es möglich,
den Betrag des berechneten Temperaturgradienten mit mindestens einem
positiven Vergleichs-Temperaturgradienten, oder
mit einem Betrag mindestens eines negativen Vergleichs-Temperaturgradienten,
zu vergleichen. Die Irreversibilität der temperaturbedingten spannungslosen
Längenänderung
wird dann festgestellt, wenn der Betrag des ermittelten Temperaturgradienten
größer als
der mindestens eine positive Vergleichs-Temperaturgradient, oder
größer als
der mindestens eine Betrag eines negativen Vergleichs-Temperaturgradienten
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden eine Ausgangstemperatur TA und
nach der vorgegebenen Zeitdauer t0 eine Endtemperatur TE ermittelt
und dann der Temperaturgradient ΔT
bezogen auf die vorgegebene Zeitdauer t0 nach der folgenden Gleichung
berechnet:
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Ein
auf diese Weise ermittelter Temperaturgradient gibt wieder, ob sich
bei dem Abkühlvorgang des
Piezokristalls innerhalb einer bestimmten Zeitdauer eine relativ
hohe Temperatur differenz eingestellt hat. Der berechnete Temperaturgradient
eignet sich damit sehr gut für
einen Vergleich mit dem mindestens einen vorgegebenen Vergleichs-Temperaturgradienten.
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Vorzugsweise
werden die Ausgangstemperatur und die Endtemperatur als Mittelwerte
aus mindestens zwei gemessenen Temperaturen berechnet. Durch das
Messen mehrerer Temperaturen und das Bestimmen der Ausgangstemperatur
und der Endtemperatur als Mittelwerte der gemessenen Temperaturen
können
Abweichungen aufgrund von beim Messen der Temperaturen auftretenden
Fehlern signifikant reduziert werden.
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Vorteilhafterweise
werden die mindestens zwei Temperaturen an verschiedenen Messpunkten in
der Umgebung des Piezokristalls gemessen. Auf diese Weise kann die
in der Umgebung des Piezokristalls herrschende mittlere Temperatur
verlässlicher
bestimmt werden.
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Insbesondere
können
die mindestens zwei Temperaturen innerhalb einer Kraftstoffzufuhr,
einer Luftzufuhr, eines Kühlwassersystems
und/oder an einem Zylinderkopf eines Fahrzeugs gemessen werden.
Diese Messpositionen gewährleisten
ein verlässliches
Bestimmen der mittleren Temperatur in der Umgebung eines fahrzeugeigenen
Piezokristalls.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann der zumindest eine Vergleichs-Temperaturgradient eine Funktion von
der Ausgangstemperatur sein. Diese Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass Piezokristalle mit unterschiedlichen Ausgangstemperaturen
auf einen schnell durchgeführten
Abkühlvorgang
unterschiedlich reagieren. Bei einem nur leicht erwärmten Piezokristall
ist die Gitterstruktur des Piezokristalls nur leicht verzerrt und
kann sich deshalb relativ schnell wieder entsprechend der polarisierten
Gitterstruktur ausrichten. Bei einem stark erwärmten Piezokristall ist die
Depolarisation des Piezokristalls hingegen schon stark fortgeschritten.
Es erfordert deshalb eine entsprechend längere Zeitdauer, bis die Gitterstruktur
wieder in den polarisierten Grundzustand übergeht. Damit steigt mit der Ausgangstemperatur
auch die Wahrscheinlichkeit, dass eine temperaturabhängige spannungslose
Längenänderung
des Piezokristalls irreversibel ist und der Piezokristall nach dem
Abkühlvorgang
nicht seine ursprüngliche
spannungslose Ausganglänge
einnimmt.
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Eine
weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass mindestens ein erster und ein zweiter, kleinerer
Vergleichs-Temperaturgradient und mindestens eine erste und eine
zweite, größere Wahrscheinlichkeit vorgegeben
werden. Durch den Vergleich des ermittelten Temperaturgradienten
mit mehreren Vergleichs-Temperaturgradienten lässt sich genauer ermitteln,
mit welcher Wahrscheinlichkeit die temperaturbedingte spannungslose
Längenänderung
des Piezokristalls reversibel oder irreversibel ist.
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In
einem weiteren Schritt des Verfahrens wird dann beispielsweise bestimmt,
dass die temperaturbedingte spannungslose Längenänderung des Piezokristalls
mit mindestens der ersten Wahrscheinlichkeit irreversibel ist, sofern
der ermittelte Temperaturgradient kleiner als der erste und größer als
der zweite Vergleichs-Temperaturgradient ist, und, dass die temperaturbedingte
spannungslose Längenänderung
des Piezokristalls mit mindestens der zweiten Wahrscheinlichkeit
irreversibel ist, sofern der ermittelte Temperaturgradient kleiner
als der erste und der zweite Vergleichs-Temperaturgradient ist.
Damit lässt sich
auch nach Abkühlvorgängen, nach
denen nicht mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% sicher davon ausgegangen
werden kann, dass die temperaturbedingte spannungslose Längenänderung
reversibel oder irreversibel ist, zumindest ein Wahrscheinlichkeitswert
bestimmen, nach welchem die Längenänderung
irreversibel ist.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung besteht in einem Verfahren zum Bestimmen
einer aktuellen Ausgangslänge eines
Piezokristalls ohne angelegte Spannung nach einer temperaturbedingten
spannungslosen Längenänderung
des Piezokristalls durch Vorgeben einer ursprünglichen Ausgangslänge des
Piezokristalls ohne angelegte Spannung, Bestimmen, ob die temperaturbedingte
spannungslose Längenänderung des
Piezokristalls irreversibel ist, und Gleichsetzen der aktuellen
Ausgangslänge
mit der ursprünglichen Ausgangslänge des
Piezokristalls ohne angelegte Spannung, sofern die temperaturbedingte
spannungslose Längenänderung
des Piezokristalls reversibel ist. Auf diese Weise kann nach einer
temperaturbedingten spannungslosen Längenänderung des Piezokristalls
ermittelt werden, dass der Piezokristall noch seine ursprüngliche
Ausgangslänge
hat, sofern die Längenänderung
reversibel ist.
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In
einer Weiterbildung dieses Verfahrens wird zusätzlich noch eine nach einer
irreversiblen Längenänderung
mögliche
Ausgangslänge
des Piezokristalls ohne angelegte Spannung vorgegeben. In diesem
Fall kann die aktuelle Ausgangslänge
mit der vorgegebenen möglichen
Ausgangslänge
des Piezokristalls ohne angelegte Spannung gleichgesetzt werden,
sofern die temperaturbedingte spannungslose Längenänderung des Piezokristalls
irreversibel ist. Auf diese Weise ist es möglich, auch nach einer irreversiblen
Längenänderung
des Piezokristalls die aktuelle Ausgangslänge des Piezokristalls ohne
angelegte Spannung neu festzulegen.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
des Verfahrens werden ein erster und ein zweiter, kleinerer Vergleichs-Temperaturgradient
und eine erste und eine zweite, größere mögliche Ausgangslänge des
Piezokristalls ohne angelegte Spannung vorgegeben. Damit berücksichtigt
das Verfahren die Möglichkeit,
dass ein Piezokristall nach einer irreversiblen Längenänderung
aufgrund eines Abkühlvorgangs abhängig von
dem Temperaturgradienten des Abkühlvorgangs
eine unterschiedliche neue Ausgangslänge ohne angelegte Spannung
aufweisen kann.
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In
einem anschließenden
Verfahrensschritt wird dann beispielsweise die aktuelle Ausgangslänge mit
der ersten möglichen
Ausgangslänge
gleichgesetzt, sofern der ermittelte Temperaturgradient kleiner
als der erste und größer als
der zweite Vergleichs-Temperaturgradient ist, und die aktuelle Ausgangslänge mit
der zweiten möglichen
Ausgangslänge
gleichgesetzt, sofern der ermittelte Temperaturgradient kleiner
als der erste und der zweite Vergleichs-Temperaturgradient ist.
Dies gewährleistet ein
noch genaueres Ermitteln der aktuellen Ausgangslänge nach einer irreversiblen
Längenänderung
des Piezokristalls ohne angelegte Spannung.
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Die
in den oberen Abschnitten beschriebenen Vorteile sind auch gewährleistet
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit den entsprechenden Merkmalen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann ein Kraftstoff-Einspritzventil
sein. Mithilfe eines derartigen Kraftstoff-Einspritzventils lässt sich gegenüber einem
herkömmlichen
Einspritzventil eine gewünschte
Einspritzmenge genauer einhalten.
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Vorzugsweise
weist die Vorrichtung eine Steuereinrichtung auf zum Steuern einer
Länge des Piezokristalls
ausgehend von der aktuellen Ausgangslänge des Piezokristalls ohne
angelegte Spannung durch das Anlegen einer Spannung. Aufgrund der
genaueren Kenntnis der aktuellen Ausgangslänge ist es in diesem Fall möglich, eine
gewünschte Länge des
Piezokristalls genauer einzustellen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen schematisch dargestellten Piezokristall
bei einer variierenden Umgebungstemperatur;
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2 ein
Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Ermitteln einer Irreversibilität einer temperaturbedingten
spannungslosen Längenänderung
eines Piezokristalls;
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3 ein
Koordinatensystem zum Berechnen eines Temperaturgradienten und zum
Vergleichen des Temperaturgradienten mit bereitgestellten Vergleichs-Temperaturgradienten;
und
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4 eine
schematisch dargestellte Vorrichtung zum Betreiben eines piezoelektrischen
Aktors.
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In
allen Figuren sind gleiche physikalische Größen – sofern nicht anders angegeben – mit denselben
Abkürzungen
versehen worden.
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Die 1a bis 1c zeigen
einen schematisch wiedergegebenen Piezokristall 2, der
im Laufe einer Zeitdauer t und t0 unterschiedlichen Umgebungstemperaturen
TI, TA und TE ausgesetzt ist. Der Piezokristall 2 ist in
einem Fahrzeug angeordnet und kann mittels einer an den Kontaktpunkten 4a und 4b angelegten
Spannung in seiner Länge
verändert
werden. Während
der Zeitdauer t und t0 liegt an den Kontaktpunkten 4a und 4b jedoch
keine Spannung an.
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1a zeigt
den Piezokristall 2 in einer nicht wiedergegebenen Umgebung
mit einer Temperatur TI. Der Piezokristall 2 weist bei
der Umgebungstemperatur TI eine Länge L1 auf.
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Während einer
Zeitdauer t erhöht
sich die Temperatur der Umgebung des Piezokristalls 2 von der
Temperatur TI auf eine Ausgangstemperatur TA. Diese Erwärmung der
Umgebung des Piezokristalls 2 ist darauf zurückzuführen, dass
das Fahrzeug mit dem Piezokristalls 2 während der Zeitdauer t fährt. Wie beim
Betrachten von 1b auffällt, weist der Piezokristall 2 nach
der Zeitdauer t bei der Ausgangstemperatur TA eine Länge L2 auf,
die deutlich über der
Länge L1
liegt. Diese Längenausdehnung
von der Länge
L1 auf die Länge
L2 ist auf die Erwärmung der
Umgebung des Piezokristalls 2 von der Temperatur TI auf
die Ausgangstemperatur TA zurückzuführen.
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In
einer anschließenden
Zeitdauer t0, welche deutlich kürzer
als die Zeitdauer t ist, befindet sich das Fahrzeug mit dem Piezokristall 2 bei
abgestellten Motor im Stillstand. Während der Zeitdauer t0 kühlt sich
die Umgebung des Piezokristalls 2 deshalb auf eine Endtemperatur
TE ab, die ungefähr
der Temperatur TI entspricht. Bei diesem relativ schnellen Abkühlvorgang
nimmt der Piezokristall 2 trotz der relativ niedrigen Endtemperatur
TE in seiner Umgebung nicht seine ursprüngliche Ausgangslänge L1 ein, sondern
weist, wie in 1c zu erkennen ist, eine neue
Ausgangslänge
L3 auf, die größer als
seine ursprüngliche
Länge L1
ist. Am Piezokristall 2 hat somit eine irreversible Längenänderung
stattgefunden.
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2 zeigt
ein Flussdiagramm des Verfahrens zum Ermitteln einer Irreversibilität einer
temperaturbedingten spannungslosen Längenänderung eines Piezokristalls.
Mithilfe des Verfahrens soll festgestellt werden, ob der Piezokristall,
wie beispielsweise in den 1a bis 1c gezeigt,
nach einer deutlichen Erwärmung
und einem nachfolgenden, schnell abgelaufenen Abkühlvorgang
eine veränderte
Ausgangslänge
ohne angelegte Spannung aufweist. Auch in dem Beispiel aus 2 ist
der Piezokristall innerhalb eines Fahrzeugs angeordnet, was jedoch zum
Durchführen
des Verfahrens nicht notwendig ist.
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In
einem ersten Schritt S1 wird in einer Umgebung des Piezokristalls
ein Temperaturgradient ΔT bezogen
auf eine Zeitdau er t0 ermittelt. Dies kann beispielsweise durch
die angegebenen Teilschritte S11 bis S13 erfolgen. Zuerst wird in
Schritt 11 eine Ausgangstemperatur TA ermittelt. Diese
Ausgangstemperatur TA kann beispielsweise ein Mittelwert von mehreren
in der Umgebung des Piezokristalls gemessenen Temperaturen sein.
Der Schritt S11 wird dabei vorzugsweise nach einem Abstellen des
Motors ausgeführt.
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Nach
einer Zeitdauer t0 wird eine Endtemperatur TE auf analoge Weise
in der Umgebung des Piezokristalls bestimmt (siehe Schritt S12).
Vorzugsweise ist die Zeitdauer t0 eine Parkzeit, während der das
Fahrzeug mit dem Piezokristall nicht gefahren wird. Der Schritt
S12 wird dann nach kurz nach einem Erkennen einer Eingabe eines
Fahrers des Fahrzeugs zum Starten des Motors durchgeführt.
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In
einem sofort nachfolgenden Schritt S13 wird anhand der Temperaturen
TA und TE und der Zeitdauer t0 ein Temperaturgradient ΔT berechnet.
In dem Beispiel aus der 2 wird der Temperaturgradient ΔT nach einer
Formel berechnet, welche für
einen Abkühlvorgang
einen negativen Temperaturgradienten ΔT ergibt.
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In
der Regel wird schon vor dem Ermitteln des Temperaturgradienten ΔT ein Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV bereitgestellt
(Schritt S2). Dieser Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV entspricht einem
Temperaturgradienten ΔT
für einen
Abkühlvorgang
welcher bei dem Piezokristall zu einer irreversible Längenänderung
führt.
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Anschließend wird
in einem weiteren Schritt S3 der berechnete Temperaturgradient ΔT mit dem bereitgestellten
Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV verglichen.
Weist der berechnete, negative Temperaturgradient ΔT einen Wert
oberhalb des nega tiven Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV auf, so wird
dies so gewertet, dass die Längenänderung
des Piezokristalls reversibel ist. Eine entsprechende Information
wird in Schritt S4 ausgegeben. Die Information kann beispielsweise
ein elektrisches Signal an eine Steuereinrichtung zum Steuern des
Piezokristalls sein, welches der Steuereinrichtung mitteilt, dass
der Piezokristall noch seine ursprüngliche Länge aufweist.
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Ist
der berechnete Temperaturgradient ΔT dahingegen kleiner als der
bereitgestellte Vergleichs-Temperaturgradient ΔTV, so hat am Piezokristall
während
der Zeitdauer t0 ein relativ schneller Abkühlvorgang stattgefunden, welcher
zu einer irreversiblen Längenänderung
des Piezokristalls geführt hat.
Der spannungslose Piezokristall weist deshalb, wie in 1c gezeigt,
eine Ausgangslänge
auf, die größer als
seine ursprüngliche
Ausgangslänge
ist. In einem nachfolgenden Schritt S5 wird die ermittelte Information
an die Steuereinrichtung ausgegeben. Die Steuereinrichtung berücksichtigt
daraufhin während eines
Startens des Motors, dass der Piezokristall eine neue, gegenüber seiner
ursprünglichen
Ausgangslänge
größere Länge aufweist.
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3 zeigt
ein Koordinatensystem zum Berechnen eines Temperaturgradienten und
zum Vergleichen des Temperaturgradienten mit bereitgestellten Vergleichs-Temperaturgradienten.
Das Koordinatensystem weist als Abszisse eine Zeitachse für die Zeiten
P1 und P2 zum Messen von Temperaturen auf. Zur Zeit 21 wird
die Ausgangstemperatur TA in je einer Umgebung zweier Piezokristalle
gemessen. Nach einer Zeitdauer t0 werden zur Zeit 22 die
Endtemperaturen TE1 und TE2 beide in den Umgebungen der Piezokristalle
gemessen. Dabei ist die Endtemperatur TE1 größer als die Endtemperatur TE2. Die
Ordinate des Koordinatensystems gibt die Temperaturen TA, TE1 und
TE2 wieder.
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Die
in das Koordinatensystem eingetragenen Temperaturen TA und TE1 lassen
sich mittels einer Verbindungsgeraden 61 miteinander verbinden. Die
Steigung der Verbindungsgerade 61 entspricht dem Temperaturgradienten ΔT1 für den Abkühlvorgang
von der Ausgangstemperatur TA zur Endtemperatur TE1 während der
Zeitdauer t0. Ebenso lässt sich
aus der Steigung der Verbindungsgerade 62, welche von der
Ausgangstemperatur TA zu der Endtemperatur TE2 verläuft, der
Temperaturgradient ΔT2 des
zugehörigen
Abkühlvorgangs
während
der Zeitdauer t0 berechnen.
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In
das Koordinatensystem der 3 sind auch
ausgehend von der Ausgangstemperatur TA Trennlinien 81 und 82 eingezeichnet,
deren Steigungen den Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV1 und ΔTV2 entsprechen.
Dabei ist der Vergleichs-Temperaturgradient ΔTV1 so gewählt, dass
ein Abkühlvorgang
mit einem Temperaturgradienten gleich dem Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV1 gerade
noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% reversibel ist. Der zweite
Vergleichs-Temperaturgradient ΔTV2 gibt den
kleinsten Temperaturgradienten wieder, ab welchem ein Abkühlvorgang
zu 100% irreversibel ist.
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Die
Trennlinien 81 und 82 unterteilen die Fläche zwischen
den Zeitpunkten 21 und 22 in drei Teilflächen A1,
A2 und A3. Liegt eine Verbindungsgerade 61 oder 62 für einen
berechneten Temperaturgradienten ΔT1
oder ΔT2
innerhalb der Teilfläche
A1, so ist der Piezokristall innerhalb der Zeitdauer t0 nur um eine
relativ geringe Temperaturdifferenz abgekühlt. Am Piezokristall hat deshalb
keine irreversible Längenänderung
stattgefunden. In dem Beispiel aus 3 folgt
deshalb aus der zwischen der Ausgangstemperatur TA und der Endtemperatur
TE1 gezogener Verbindungsgeraden 61, dass der zugehörige Ab kühlvorgang
nicht mit einer irreversiblen Längenänderung
des Piezokristalls verbunden ist.
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Die
zwischen der Ausgangstemperatur TA und der Endtemperatur TE2 gezogene
Verbindungsgerade 62 liegt innerhalb der Teilfläche A3.
Der zugehörige
Temperaturgradient ΔT2
ist deshalb kleiner als die beiden Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV1 und ΔTV2. Für den Abkühlvorgang
von der Ausgangstemperatur TA zur Endtemperatur TE2 mit der Verbindungsgeraden 62 innerhalb
der Teilfläche A3
lässt sich
damit ermitteln, dass am Piezokristall mit einer Wahrscheinlichkeit
von 100% eine irreversible Längenänderung
stattgefunden hat.
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Für einen
Abkühlvorgang
mit einer Verbindungsgeraden, welche innerhalb der Teilfläche A2 liegt,
lässt sich
keine eindeutige Aussage bezüglich der
Irreversibilität
der Längenänderung
treffen. Allerdings kann anhand des Abstands der Verbindungsgeraden
zu den beiden Trennlinien 81 und 82 ermittelt
werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine irreversible Längenänderung
nach dem Abkühlvorgang vorliegt.
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In 4 ist
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Betreiben eines piezoelektrischen Aktors 10 schematisch
wiedergegeben. Dargestellt ist dabei der piezoelektrische Aktor 10 mit
den beiden Kontaktpunkten 12a und 12b zum Anlegen
einer Spannung. Ein Temperatursensor 14 ist so in der Umgebung
des piezoelektrischen Aktors 10 angeordnet, dass er eine
Kapazität
C des piezoelektrischen Aktors 10 und die Temperaturen
T1 und T2 innerhalb der Umgebung des piezoelektrischen Aktors messen
kann. Der Temperatursensor 14 ist mit einer Signalleitung
zum Weiterleiten einer bestimmten mittleren Temperatur TE und TA
an eine Auswerteeinrichtung 16 gekoppelt. Die von dem Temperatursensor 14 bestimmten
Temperaturen TA und TE werden auf diese Weise an eine Rechenein richtung 18 der
Auswerteeinrichtung 16 bereitgestellt. Eine Speichereinrichtung 20 der
Auswerteeinrichtung 16 empfängt nur die Ausgangstemperatur TA.
Sowohl die Recheneinrichtung 18 als auch die Speichereinrichtung 20 sind
mit je einer Signalleitung 22a und 22b an eine
Vergleichseinrichtung 24 gekoppelt. Die Vergleichseinrichtung 24 ist über eine
Signalleitung 26 mit einer Steuereinrichtung 28 zum Steuern
des piezoelektrischen Aktors 10 verbunden. Nachfolgend
wird die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betreiben
des piezoelektrischen Aktors 10 erläutert.
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Der
in 4 schematisch wiedergegebene piezoelektrische
Aktor 10 kann mithilfe einer zwischen den Kontaktpunkten 12a und 12b angelegten Spannung
in seiner Länge
variiert werden. Durch das Verändern
der Länge
des piezoelektrischen Aktors 10 ist ein nicht dargestelltes
Einspritzventil eines Fahrzeugs betätigbar. Ab einer bestimmten
Länge des
piezoelektrischen Aktors 10 wird das Einspritzventil geöffnet, so
dass ein Kraftstoff aus einem Kraftstoffspeicher in einen Verbrennungsmotor
eines Fahrzeugs eingespritzt wird. Wird der piezoelektrische Aktor 10 nachfolgend
in seiner Länge
wieder reduziert, so schließt
sich das Einspritzventil und die Kraftstoffzufuhr in den Verbrennungsmotor
ist unterbunden.
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Während einer
Fahrt des Fahrzeugs kann sich die unmittelbare Umgebung des piezoelektrischen
Aktors 10 stark erwärmen.
Dadurch wird der piezoelektrische Aktor 10 temperaturbedingt
und spannungslos ausgedehnt. Wird der piezoelektrische Aktor 10 anschließend innerhalb
einer relativ kurzen Zeit auf eine deutlich niedrigere Temperatur
abgekühlt,
so ist diese temperaturbedingte spannungslose Ausdehnung zumindest
teilweise irreversibel. Der piezoelektrische Aktor 10 nimmt
in diesem Fall eine neue Ausgangslänge an, welche größer als
die ursprüngliche
Ausgangslänge
des piezoelektrischen Aktors 10 oh ne angelegte Spannung
ist.
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Um
die Irreversibilität
einer temperaturbedingten spannungslosen Längenänderung des piezoelektrischen
Aktors 10 nachzuweisen ist das Fahrzeug mit dem Temperatursensor 14 und
der Auswerteeinrichtung 16 ausgestattet. Der Temperatursensor 14 ermittelt
die temperaturabhängige
Kapazität
C des piezoelektrischen Aktors 10 und bestimmt anschließend anhand
der Kapazität
C die Temperatur des piezoelektrischen Aktors 10.
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Zusätzlich misst
der Temperatursensor 14 an verschiedenen Messpunkten innerhalb
der Umgebung des piezoelektrischen Aktors 10 eine aktuelle Teilumgebungstemperatur
T1 und T2. Eine Teilumgebungstemperatur T1 oder T2 kann beispielsweise eine
Kraftstofftemperatur, eine Lufttemperatur, eine Kühlwassertemperatur
oder eine Zylinderkopftemperatur sein. Der Temperatursensor 14 berechnet
anschließend
aus den gemessenen Teilumgebungstemperatur T1 und T2 einen Mittelwert.
Werden die Teilumgebungstemperatur T1 und T2 vor einem Motorstillstand
gemessen, so berechnet der Temperatursensor 14 den Mittelwert
als Ausgangstemperatur TA vor einem Abkühlvorgang. Werden die Teilumgebungstemperatur
T1 und T2 hingegen kurz vor einem bevorstehenden Motorstart erfasst,
so berechnet der Temperatursensor 14 aus den Temperaturwerten eine
Endtemperatur TE. Die Ausgangstemperatur TA und die Endtemperatur
TE werden an die Auswerteeinrichtung 16 ausgegeben.
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Der
Temperatursensor 14 kann auch dazu ausgelegt sein, aus
den ermittelten Temperaturwerten ein Modell für die temperaturbedingte Belastung des
piezoelektrischen Aktors 10 zu erstellen. Aus den während eines
Motorlaufs und einem Motorstillstand fortlaufend ermittelten und
abgespeicherten Temperaturwerten wird dann eine Abkühlkurve
modelliert, welche bei einem Motorstart abgespeichert vorliegt.
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Die
Auswerteeinrichtung 16 umfasst eine Recheneinrichtung 18,
welche aus der Ausgangstemperatur TA und der Endtemperatur TE eine
Differenz TE – TA
bestimmt. Die Recheneinrichtung 18 ist auch dazu ausgelegt,
die Zeitdauer t0 des noch vorliegenden Motorstillstands zu empfangen.
Beispielsweise ist die Recheneinrichtung 18 dazu an einen Fahrzeugbus
gekoppelt, an welchen die Zeitdauer t0 von einer zentralen Zeiterfassungseinrichtung
bereitgestellt wird. Nach dem Empfang der Zeitdauer t0 berechnet
die Recheneinrichtung 18 einen Temperaturgradienten ΔT als Quotienten
der Temperaturdifferenz TE – TA
und der Zeitdauer t0. Die Recheneinrichtung 18 gibt den
berechneten Temperaturgradienten ΔT
anschließend über die
Signalleitung 22a an die Vergleichseinrichtung 24 aus.
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Auf
der Speichereinrichtung 20 sind mehrere Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV abgespeichert.
Diese abgespeicherten Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV sind unterschiedlichen
Wertebereichen für
eine ermittelte Ausgangstemperatur TA zugeordnet. Wird eine ermittelte
Ausgangstemperatur TA von dem Temperatursensor 14 an die
Speichereinrichtung 20 ausgegeben, so bestimmt die Speichereinrichtung 20 den
abgespeicherten Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV, welchem ein Temperaturwertebereich
zugeordnet ist, innerhalb dem die aktuell ermittelte Ausgangstemperatur
TA liegt. Der bestimmte Vergleichs-Temperaturgradient ΔTV wird anschließend über Signalleitung 22b an
die Vergleichseinrichtung 24 ausgegeben.
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Die
Vergleichseinrichtung 24 vergleicht den von der Recheneinrichtung 18 berechneten
Temperaturgradienten ΔT
mit dem von der Speichereinrichtung 20 ausgewählten zugehörigen Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV. Ist der
berechnete Temperaturgradient ΔT
größer als
der ausgewählte
Vergleichs-Temperaturgradient ΔTV, so deutet
dies darauf hin, dass der Abkühlprozess
des piezoelektrischen Aktors während
des Motorstillstands ausreichend langsam verlaufen ist und der piezoelektrische Aktor 10 wieder
seine ursprüngliche
Ausgangslänge eingenommen
hat. Die Vergleichseinrichtung 24 gibt daraufhin ein entsprechendes
Informationssignal über
die Signalleitung 26 an eine Steuereinrichtung 28 aus.
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Liegt
der berechnete Temperaturgradient ΔT unter dem der Ausgangstemperatur
TA zugeordneten Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV, so wird dies
von der Vergleichseinrichtung 24 so gewertet, dass am piezoelektrischen
Aktor 10 eine bezüglich der
temperaturbedingten spannungslosen Längenänderung zu schnelle Abkühlung erfolgt
ist. Dem piezoelektrischen Aktor 10 muss nun eine neue
spannungslose Ausgangslänge
zugeordnet werden, welche größer ist
als die ursprüngliche
Ausgangslänge des
piezoelektrischen Aktors 10 ohne angelegte Spannung. Das
von der Vergleichseinrichtung 24 an die Steuereinrichtung 28 ausgegebene
Informationssignal enthält
in diesem Fall eine entsprechende Information.
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Die
Steuereinrichtung 28 dient dazu, die Länge des piezoelektrischen Aktors
mit Hilfe der an den Kontaktpunkten 12a und 12b angelegten
Spannung zu steuern. Dazu empfängt
die Steuereinrichtung 28 an einem nicht skizzierten Signaleingang
ein Steuersignal, aus welchem hervorgeht, ob das dem piezoelektrischen
Aktor 10 zugeordnete Kraftstoff-Einspritzventil geöffnet oder
geschlossen werden soll. Nach einem Empfang eines derartigen Steuersignals
bestimmt die Steuereinrichtung 28 mit Hilfe des bereitgestellten
Informationssignals die aktuelle Ausgangslänge des piezoelektrischen Aktors 10 ohne eine
an den Kontaktpunkten 12a und 12b angelegte Spannung.
Die Steuereinrichtung 28 berechnet anschließend aus
der aktuellen Ausgangslänge
des piezoelektrischen Aktors den aktuellen Wert des Leerhubs, d.
h. des Abstands zwischen dem piezoelektri schen Aktor 10 und
einem in 4 nicht eingezeichneten Verstellelement
des Einspritzventils. Die Steuereinrichtung 28 hat damit
die Möglichkeit,
einen exakteren Wert für
die zum Öffnen
des Einspritzventils notwendige Längenausdehnung des piezoelektrischen
Aktors 10 zu berechnen. Diesen genau bestimmten Wert ordnet
die Steuereinrichtung 28 dann einem Spannungswert zu, welcher
an den Kontaktpunkten 12a und 12b angelegt wird.
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Dadurch,
dass die aktuelle Ausgangslänge des
piezoelektrischen Aktors 10 der Steuereinrichtung 28 bekannt
ist, kann die Steuereinrichtung 28 den piezoelektrischen
Aktor 10 genauer ansteuern. Beispielsweise lässt sich
somit die Öffnungszeitdauer,
innerhalb welcher das Einspritzventil durch den piezoelektrischen
Aktor 10 geöffnet
ist und somit auch die in den Verbrennungsmotor eingespritzte Kraftstoffmenge
genauer bestimmen. Dies führt
zu einem genaueren Einhalten der gewünschten Einspritzmenge, zu
einer Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs auf die tatsächlich notwendige
Menge und zu einem verbesserten und gleichmäßigeren Startverhalten bei einem
Motorstart.
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In
dem Beispiel aus 4 gibt die Speichereinrichtung 20 nur
einen Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV, welcher der ermittelten
Ausgangstemperatur TA zugeordnet werden kann, als elektrisches Signal 22 an
die Vergleichseinrichtung 24 aus. In einer Weiterführung der
vorliegenden Erfindung können
auf der Speichereinrichtung 20 auch mehrere Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV abgespeichert
sein, welcher einer ermittelten Ausgangstemperatur TA und einer
gemessenen Zeitdauer t0 zugeordnet sind. Die Vergleichseinrichtung 24 vergleicht den
berechneten Temperaturgradienten ΔT
in diesem Fall mit einer Folge von Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV und ermittelt
dabei die beiden aufeinanderfolgenden Ver gleichs-Temperaturgradienten ΔTV, zwischen
denen der berechnete Temperaturgradient ΔT liegt. Beispielsweise ist
dabei jeweils zwei aufeinanderfolgenden Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV der Folge
eine mögliche
Ausgangslänge
des piezoelektrischen Aktors 10 zugeordnet. Die Vergleichseinrichtung 24 gibt
daraufhin die ermittelte neue Ausgangslänge des piezoelektrischen Aktors 10 als
Informationssignal an die Steuereinrichtung 28 aus. Ebenso
ist es möglich,
dass zwei aufeinanderfolgenden Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV der Folge
ein Wahrscheinlichkeitswert zuordnet ist, welcher die Wahrscheinlichkeit
wiedergibt, nach der die zuvor erfolgte temperaturbedingte spannungslose
Längenausdehnung
des piezoelektrischen Aktors während
des anschließenden
Abkühlvorgangs
wieder aufgehoben wird und der piezoelektrische Aktor wieder seine
ursprüngliche
Ausgangslänge
aufweist. Das Informationssignal kann in diesem Fall auch den ermittelten
Wahrscheinlichkeitswert an die Steuereinrichtung 28 enthalten.
Die Steuereinrichtung 28 ist dann dazu ausgelegt, die Wahrscheinlichkeitseinformation
bezüglich
einer an den Kontaktpunkten 12a und 12b anzulegenden
Spannung auszuwerten.
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In
einer Ergänzung
zur vorliegenden Erfindung kann die Steuereinrichtung 28 auch
einen Signaleingang aufweisen, an welchem die mit Hilfe der Kapazität C des
piezoelektrischen Aktors 10 ermittelte aktuelle Temperatur
des piezoelektrischen Aktors 10 bereitgestellt wird. Die
Steuereinrichtung 28 bestimmt dann, ob der piezoelektrische
Aktor aufgrund seiner aktuellen Temperatur eine temperaturbedingte spannungslose
Längenänderung
aufweist oder inwieweit der piezoelektrische Aktor 10 aufgrund
des Verhältnis
zwischen der aktuellen Temperatur und der Curie-Temperatur Piezoeigenschaften
aufweist. Die Steuereinrichtung 28 kann diese Information auch
bezüglich
einer an den Kontaktpunkten 12a und 12b anzulegenden Spannung
auswerten. Anstelle der aktuellen Temperatur des piezoelektrischen
Aktors 10 kann die Steuereinrichtung 28 auch eine
bereitgestellte Endtemperatur TE diesbezüglich auswerten.
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An
einem weiteren Signaleingang der Steuereinrichtung 28 kann
auch ein erfasster Raildruck bereitgestellt werden. Der Raildruck
wirkt entgegen der Ausdehnungsrichtung des piezoelektrischen Aktors 10 auf
das Verstellelement des Einspritzventils. Ein hoher Raildruck kann
den piezoelektrischen Aktor 10 auf eine reduzierte Länge zusammendrücken. Ebenso
kann ein hoher Raildruck während
eines Motorstillstands dazu führen,
dass der piezoelektrische Aktor während eines schnell verlaufenden
Abkühlungsprozesses
auf seine ursprüngliche
spannungslose Ausgangslänge
zusammengedrückt
wird.
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Die
Recheneinrichtung 18 kann ebenfalls einen Signaleingang
zur Bereitstellung eines ermittelten Raildrucks aufweisen. Die Recheneinrichtung 18 ist
dann dazu ausgelegt, eine Größe zu bestimmen, in
welche auch der bereitgestellte Raildruck eingeht.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung vorstehend anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele beschrieben
wurde, ist sie darauf nicht beschränkt sondern auf vielfältige Art
und Weise modifizierbar.
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Beispielsweise
kann der Temperatursensor 14 zum Ermitteln einer Umgebungstemperatur
eines Piezokristalls innerhalb einer kompakt ausgebildeten Vorrichtung
zum Betreiben des Piezokristalls ausgebildet sein. Die Vorrichtung
zum Betreiben des Piezokristalls kann dabei auch mit einer Steuereinrichtung ausgestattet
sein, welche dazu dient, die an den Piezokristall angelegte Spannung
zu steuern. Mit einer derartigen Vor richtung können auch mehrere Piezokristalle
betrieben werden. Insbesondere kann die 3-dimensionale Ausdehnung
eines jeden Piezokristalls mittels angelegter Spannungen durch die
Vorrichtung variiert werden.
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In 4 ist
die Vergleichseinrichtung als Komparator schematisch wiedergegeben.
Anstelle eines Komparators kann eine Vorrichtung zum Betreiben eines
Piezokristalls auch mit einem Mikrocontroller ausgestattet sein.
Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn ein berechneter Temperaturgradient ΔT mit mehreren
Vergleichs-Temperaturgradienten ΔTV
verglichen werden soll. Vorteilhafterweise lässt sich dabei die Wahrscheinlichkeit
für eine
Irreversibilität
einer Längenänderung
sehr genau berechnen.
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Das
anhand der 4 dargestellte Beispiel für eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Betreiben eines Piezokristalls bezieht sich auf einen piezoelektrischen
Aktor für
ein Einspritzventil. Viele Fahrzeuge weisen darüber hinaus Sensoreinrichtungen mit
Piezokristallen auf. Beispielsweise sind an manchen Fahrzeugsitzen
Piezosensoren angebracht, mit Hilfe derer eine aktuelle Sitzposition
eines Fahrzeuginsassen zum Betreiben eines Airbags bestimmbar ist.
Bei einem derartigen Piezosensor ist es wichtig, dass die aktuelle
Ausgangslänge
des Piezokristalls genau bekannt ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Betreiben eines Piezokristalls ist deshalb auch für einen
derartigen Piezosensor vorteilhaft.