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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Mehrschichtplatte, ein Verkehrsmittel
mit zumindest einer erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte sowie
die Verwendung einer erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte in einem
Verkehrsmittel.
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Bei
herkömmlich
Mehrschichtplatten zur Reduzierung von Körperschall richtet sich das
Hauptaugenmerk deren Ausgestaltung auf eine möglichst effiziente Reduzierung
der Schallabstrahlung, wie z. B. in
DE 100 34 990 B4 zu finden ist. Hierin wird
der Aufbau einer Mehrschichtplatte offenbart, welche im Wesentlichen
aus drei Schichten mit einer grob kreuzförmig geschlitzten Mittelschicht
aufgebaut ist. Durch die Ausgestaltung der relativ großen Schlitze
wird evtl. jedoch nicht nur die Körperschallabstrahlung reduziert,
sondern auch die mechanische Stabilität bei Kraftbeaufschlagung.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Mehrschichtplatte zur Reduzierung
der Körperschallabstrahlung
mit erhöhter
mechanischer Stabilität
bei Kraftbeaufschlagung bereit zu stellen.
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Diese
Aufgabe kann durch eine Mehrschichtplatte gemäß dem unabhängigen Patentanspruch gelöst werden.
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Gemäß einem
exemplarischen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist eine Mehrschichtplatte zur Reduzierung
der Körperschallabstrahlung
mit erhöhter
mechanischer Stabilität
bei Kraftbeaufschlagung geschaffen, aufweisend eine erste Deckschicht,
eine zweite Deckschicht und zumindest eine Kernschicht, wobei die
zumindest eine Kernschicht zwischen der ersten und der zweiten Deckschicht
angeordnet ist und wobei die zumindest eine Kernschicht zumindest
einen ersten Schrägschlitz
aufweist.
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Es
werden im Rahmen der vorliegenden Patentanmeldung die nachfolgenden
Definitionen verwendet:
- Schlitz: Als Schlitz wird eine beliebige
längliche
oder auch im Wesentlichen flächige
Aussparung in einem Material, hier insbesondere in der Kernschicht
der Mehrschichtplatte verstanden, wobei sich der Schlitz vorzugsweise
von einer Oberfläche
her in das Material hinein erstreckt.. Der Schlitz kann hierbei
unter Verwendung vielfältiger
Bearbeitungsmethoden ausgebildet werden, wie z. B., aber nicht abschließend, sägen, feilen,
fräsen,
bohren, ätzen
und dergleichen. Der hierbei entstehende Hohlraum mag als solcher belassen
oder aber wieder mit einem Material, wie z. B. einem Schaum, Kunststoff
oder einem anderen beliebigen Material befüllt werden.
- Schrägschlitz:
Als Schrägschlitz
wird ein Schlitz, insbesondere in einer Kernschicht einer Mehrschichtplatte
angeordnet, verstanden, welcher gegenüber der Normale auf die Oberfläche, an
der der Schlitz ausgebildet ist, nichtparallel, vielmehr gewinkelt
in die Kernschicht hinein verläuft
und sich im Weiteren zumindest abschnittsweise in einer der Hauptausdehnungsrichtungen
der Kernschicht erstreckt. Somit bildet sich ein Winkel μ zwischen
der Normale auf die Oberfläche
der Kernschicht und der Quererstreckungsrichtung des Schrägschlitzes
aus, welcher Winkel μ ungleich
0° ist.
- Längserstreckungsrichtung:
Der erfindungsgemäße Schlitz
bzw. Schrägschlitz
weist in seiner idealisierten zweidimensionalen Erstreckung im wesentlichen zwei
unterschiedliche Haupterstreckungsrichtungen auf. Diejenige dieser
Haupterstreckungsrichtungen, welche im Wesentlichen parallel zur
Oberfläche
von Kernschichten) bzw. erster und/oder zweiter Deckschicht verläuft, wird
hierbei als Längserstreckungsrichtung
bezeichnet. Diese Längserstreckungsrichtung
mag bei einem z. B. kurvigen bzw. stückweise linearen Verlauf des
Schrägschlitzes
auch nur abschnittsweise bzw. über
die Tangente der Krümmung an
einem gegebenen Punkt des Schrägschlitzes
definiert sein.
- Quererstreckungsrichtung: Als zweite Haupterstreckungsrichtung
des erfindungsgemäßen Querschlitzes
im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die Quererstreckungsrichtung
angesehen. Diese erstreckt sich in die Dicke der Kernschicht hinein
gewinkelt zur Oberflächennormale
der Kernschicht. Auch die Quererstreckungsrichtung mag bei einem
z. B. kurvigen bzw. stückweise
linearen Verlauf des Schrägschlitzes
auch nur abschnittsweise bzw. über die
Tangente der Krümmung
an einem gegebenen Punkt des Schrägschlitzes definiert sein.
Hierbei mögen
Längserstreckungsrichtung
und Quererstreckungsrichtung bevorzugt senkrecht zueinander stehen.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Mehrschichtplatten, wie sie u.
a. im Flugzeugbau für
die Innenraumverkleidung der Passagierkabine verwendet werden mögen. Hierbei
spielt neben dem ästhetischen,
optischen Aspekt auch der der Schalldämmung und der reduzierten Körperschallabstrahlung eine
wesentliche Rolle. Die erfindungsgemäße Mehrschichtplatte mag so
beispielsweise als Verkleidung der Hülleninnenseite oder auch als
eine Art Raumteiler im Wesentlichen senkrecht zur Flugzeuglängsachse
Verwendung finden (z. B. zwischen unterschiedlichen Sitzplatzkategorien
oder als Abschottung von Galley, Ruhebereichen, sanitären Einrichtungen
etc.). Bei ersterer Anwendung mag die erfindungemäße Mehrschichtplatte
u. a. die Schallausbreitung in der Kabine durch Reflexion an den
Trennwänden
unterdrücken
sollen oder aber auch die hinter der Verkleidung, also zwischen
Flugzeughülle
und Mehrschichtplatte, befindlichen Leitungen, wie Luft und Pneumatikleitungen
akustisch von der Passagierkabine abtrennen, ebenso von außen in die
Flugzeughülle
eindringenden Lärm.
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Im
Weiteren wird kurz das akustische Verhalten von Mehrschichtplatten
skizziert:
Danach wird man im niederen Frequenzbereich das Auftreten
von Lateralbiegewellen beobachten, deren Geschwindigkeit von der
Gesamtbiegesteifigkeit der Mehrschichtplatte bestimmt wird. Mit
steigender Frequenz beginnt die Biegewelle langsam in eine Lateralschubwelle überzugehen,
deren Ausbreitungsgeschwindigkeit unabhängig von der Frequenz proportional
zur Wurzel des Kernschichtschubmoduls wachst. Bei noch höheren Frequenzen
geht dann die Lateralschubwelle in eine Lateralbiegewelle über, deren
Ausbreitungsgeschwindigkeit von der Biegesteifigkeit der Deckschichten
der Mehrschichtplatte bestimmt wird. Sofern die Möglichkeit
bestehen würde, in
dieser Situation den Schubmodul der Kernschicht in geeigneter Weise
auswählen
zu können,
kann möglicherweise
erreicht werden, dass die Lateralwellen im gesamten interessierenden
Frequenzbereich unterhalb der Schallgeschwindigkeit in Luft bleiben. Durch
entsprechende Manipulation der Parameter Deckschichtendicke, Kernschichtendicke,
Deckschichten-E-Modul,
Dichte von Deckschichten und Kernschicht lässt sich erreichen, dass die Mehrschichtplatte
ein vorteilhaftes akustisches Verhalten aufweist. Gleichzeitig mag
die Biegesteifigkeit der betrachteten Mehrschichtplatte in unbelastetem
Zustand ausreichend hoch gehalten werden.
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Um
also eine akustisch vorteilhaft ausgestaltete Mehrschichtplatte
zu erhalten, sind entsprechende Maßnahmen vorzusehen, die, mit
Rückbetrachtung
auf die vorstehenden Ausführungen,
auf ein Herabsetzen der Kernschichtschubsteife der erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte,
welche Kernschichtschubsteife physikalisch betrachtet dem Kernschichtschubmodul
direkt proportional ist, abzielen. Die Umsetzung der Herabsetzung
dieser Kernschichtschubsteife wird durch eine geeignet gewählte Schlitzung
der Kernschicht der erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte erreicht.
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Dabei
ist jedoch mit einer vorbekannten Schlitzung der Kernschicht der
Mehrschichtplatte gleichzeitig eine Reduktion der mechanischen Stabilität verbunden.
Da sich entsprechende Mehrschichtplatten im Wesentlichen in der
Passagierkabine eines Flugzeuges finden und damit direktem Kontakt mit
Passagieren ausgesetzt sind, ist eine entsprechende Kraftbeaufschlagung
ein häufig
eintretender Fall. Dies reicht von einem einfachen Aufstützen des Passagiers
beim Verlassen des Passagiersitzes oder auch dem Anlehnen bei Müdigkeit
des Passagiers während
des Fluges. Im Extremfall müssen
jedoch entsprechende Mehrschichtplatten auch kurzzeitige und möglicherweise
sehr heftige, auch punktuell einsetzende Stossbelastungen widerstehen,
wie z. B. dem Sturz eines Passagiers gegen eine entsprechende Mehrschichtplatte
oder aber auch dem Aufprall eines (mehr oder minder) führerlosen
Trolleys der Flugzeugbesatzung. Bei einer herkömmlichen Ausgestaltung einer
Mehrschichtplatte kann nun durch die gewollt in die Kernschicht
eingebrachten Schlitze zur Verbesserung der akustischen Eigenschaften
eine entsprechende Kraft umfangreiche Verformungen hervorrufen,
die in hohem Maße
die einzelnen Bestandteile der Mehrschichtplatte durch Zug/Schubspannungen
belasten.
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Durch
die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte mit relativ
kleinen Schrägschlitzen
ist eine Ausgestaltung realisiert, die einerseits akustisch günstig ausgebildet
ist, andererseits bei Beaufschlagung mit einer externen Kraft nur
eine geringfügige
Verformung und damit auftretende Zug/Schubspannungen bzw. Scherkräfte zulässt. Dies
wird mit einer Schrägschlitzausgestaltung
erreicht, bei der sich die Schrägschlitze
bei Beaufschlagung im Wesentlichen umgehend verschließen, und sich
somit wieder eine im Wesentlichen kompakte, zusammenhängende bzw.
durchgängige
Kernschicht mit einem Verhalten ähnlich
einer massiven, nicht geschlitzten Kernschicht ergibt.
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Erfindungsgemäße Mehrschichtplatten
können
hierbei aus einer Vielzahl von geeigneten Materialien aufgebaut
sein, wie z. B. Kunststoff, Metall oder auch faserverstärkte Werkstoffe
aus Karbon-, Glas- oder Aramidfasern. Die einzelnen Bestandteile der
Mehrschichtpatte können
aus unterschiedlichen oder auch aus gleichen Materialen bestehen.
Die Materialauswahl erfolgt hierbei unter Berücksichtigung des erfindungsgemäßen Gedanken.
Bevorzugte Materialien hierbei sind Schäume.
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Weitere
exemplarische Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Im
Weiteren werden Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte
beschrieben. Diese Erläuterungen
greifen jedoch ebenso für
das Verkehrsmittel mit zumindest einer Mehrschichtplatte sowie für die Verwendung
einer Mehrschichtplatte in einem Verkehrsmittel.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mag der zumindest
eine erste Schrägschlitz
auf einer ersten Seite der zumindest einen Kernschicht offen und
auf der dieser ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite
nichtoffen sein. Offen in diesem Zusammenhang mag als die Oberfläche bzw.
das Material durchdringend verstanden sein. Die dieser ersten Seite
gegenüberliegende
zweite Seite mag nichtoffen bzw. das Material nicht durchdringend
ausgestaltet sein. Somit mag auf einfache Weise die Schlitzgestaltung
in das Material der Kernschicht eingebracht werden, ohne die Stabilität bzw. strukturelle
Integrität
der Kernschicht in einem solchen Maße zu verringern bzw. zu überschreiten,
dass eine einfache Handhabung bzw. Montage der bearbeiteten/vorbereiteten
Kernschicht nicht mehr möglich
wäre. Jedoch
mag ebenso eine Ausgestaltung denkbar sein, bei der der erste Schrägschlitz auf
beiden Seiten die Oberfläche
durchdringt. In diesem Fall mag die Stabilität bzw. der Zusammenhalt durch
zumindest eine der Deckschichten gewährleistet sein.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mag
die zumindest eine Kernschicht weiterhin zumindest einen zweiten
Schrägschlitz
aufweisen, wobei der zumindest eine erste Schrägschlitz und der zumindest
eine zweite Schrägschlitz
innerhalb der Oberfläche
mit ihrer jeweiligen Längserstreckungsrichtung
parallel zur Oberfläche
der zumindest einen Kernschicht einen Winkel α einschließen mögen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mag
der Winkel α im
Wesentlichen 90° betragen.
Demzufolge mögen der
zumindest eine erste und der zumindest eine zweite Schrägschlitz,
bezogen auf ihre Längserstreckungsrichtung,
im wesentlich senkrecht zueinander angeordnet sein, somit im Wesentlichen
ein Rechteckmuster darstellen. Jedoch sind selbstverständlich auch
beliebige andere Winkel denkbar wie z. B. 45°, 30°, 60°, 22,5°, 67,5°. Prinzipiell ist jeder Winkel
im Bereich zwischen 0 und 90° denkbar,
wobei der Einfachheit halber immer ein spitzer eingeschlossener Winkel
betrachtet wird. Ebenso mag es jedoch denkbar sein, dass sich die
Längserstreckungsrichtung der
Schrägschlitze
auf die Oberfläche
der Kernschicht bezogen lokal ändert,
ohne dass sich der eingeschlossene Winkel α ändern. Daraus folgt eine gleichförmige Änderung
der Richtungen von erstem und zweitem Schrägschlitz, ohne jedoch den zwischen
den jeweiligen, lokalen Richtungen eingeschlossenen Winkel α zu ändern.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mag
der Winkel α sich
dynamisch mit dem Verlauf des zumindest einen ersten Schrägschlitzes
und des zumindest einen zweiten Schrägschlitzes ändern. Wie zuvor beschrieben
mögen sich
die jeweiligen Längserstreckungsrichtungen
der ersten und zweiten Schrägschlitze
bezogen auf die Kernschicht mit dem Verlauf der Schrägschlitze ändern. Diese Änderungen
mögen dabei
auch unabhängig
voneinander sein, so dass sich hieraus eine dynamische Änderung
des jeweiligen, lokalen Winkels α ergibt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mag
der erste Schrägschlitz
als einer aus der Gruppe bestehend aus einfacher Schrägschlitz,
Doppelschrägschlitz, Mehrfachschrägschlitz,
Fächerschrägschlitz
und Y-Schrägschlitz
ausgebildet ist. Diese geometrische Ausgestaltung mag hierbei über die
gesamte Länge des
Schlitzes gleichbleibend sein, oder aber sich auch abschnittsweise
und/oder intervallweise ändern.
Auch abschnittsweise, sogenannte „Morphing"Übergänge zwischen
zwei geometrischen Ausgestaltungen mögen denkbar sein.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mag
die Mehrschichtplatte eine Mehrzahl von Kernschichten aufweisen.
Hiermit mögen
sich noch weitreichendere Gestaltungsmöglichkeiten ergeben. Zum einen
mögen die
Materialien der einzelnen Kernschichten gleich oder aber auch unter
schiedlich sein. Die Schlitzausgestaltung und/oder deren Haupterstreckungsrichtungen
mögen gleich
oder aber auch unterschiedlich sein. Ebenfalls mag es denkbar sein, die
jeweiligen Schrägschlitze
der einzelnen Kernschichten derart einzurichten und anzuordnen,
so dass sich ein erfindungsgemäß vorteilhafter Übergang
zwischen ihnen ausbildet. Die Schlitze mögen sich hier ganz oder teilweise überlappen,
mögen,
zumindest bereichsweise, abwechselnd öffnungsverkehrt zueinander
angeordnet sein (also jeweils zwei Öffnungen und anschließend zwei
Nicht-Öffnungen auf/zueinander)
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mag
die Verbindung zwischen Deckschicht und Kernschicht sowie die Verbindung
zwischen zwei Kernschichten zumindest bereichsweise als eine Verbindung
ausgeführt sein
aus der Gruppe bestehend aus Klebeverbindung, Lötverbindung, Schweißverbindung,
Pressverbindung und eine Mischung der Vorgenannten.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mag
ein Schrägschlitz
derart ausgebildet sein, bei Beaufschlagung einer externen Kraft
auf die Mehrschichtplatte den zumindest einen Schrägschlitz
ab einer bestimmten Grenzkraft im Wesentlichen zu verschließen. Die Schrägschlitze
mögen hierbei
so dimensioniert sein, dass bei punktueller oder auch großflächiger,
kurzzeitiger oder auch längerfristig
einwirkender Kraft diese sich durch mechanische Verformung bzw.
Verbiegung der Mehrschichtplatte verschließen. Somit mag wieder eine
kompakte, im Wesentlichen durchgehende Kernschicht und damit Mehrschichtplatte entstehen.
Kleinere, unverschlossene Schlitzbereich, wie z. B. im Bereich der
Befestigung der Kernschicht an einer Deckschicht sind hierbei zu
vernachlässigen.
Der erfindungsgemäße Erfolg
der vorliegenden Erfindung mag hierbei trotzdem realisiert sein.
Ein entsprechendes Verschließen
mag hierbei quasi unmittelbar, also ohne weitreichende Verformung
der Mehrschichtplatte, erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mag
ein Verkehrsmittel zumindest eine Mehrschichtplatte aufweisen. Verkehrsmittel
mögen hierbei
jegliche Transportmittel sein, die entweder Personen oder aber auch
Güter kommerziell
oder nichtkommerziell befördern.
Hierunter mögen
Bus, Bahn, KFZ, Schiffe und insbesondere auch Flugzeuge verstanden
werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mag
eine erfindungsgemäße Mehrschichtplatte
in einem Verkehrsmittel verwendet werden.
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Beispielhafte,
jedoch nicht als beschränkend auszulegenden
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden in den nachfolgenden Figuren dargestellt und im
Weiteren näher
erläutert.
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1 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte mit einer Schlitzausgestaltung
als einfacher Schrägschlitz.
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2 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte mit einer Schlitzausgestaltung
als Doppelschrägschlitz.
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3a,
b Schnittansichten einer erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte in deformiertem
Zustand mit externer Kraftbeaufschlagung sowie in undeformiertem
Zustand.
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4a–e Profilschnitte
unterschiedlicher Schrägschlitzausgestaltungen.
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Gleiche
oder ähnliche
Komponenten in unterschiedlichen Figuren werden hierbei mit gleichen Bezugsziffern
versehen.
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Die
Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich, mögen jedoch
qualitative Größenverhältnisse
anzeigen.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte 1 mit
einer Schrägschlitzausgestaltung
als einfacher Schrägschlitz 4a, 5.
Die Mehrschichtplatte 1 besteht dabei aus einer Kernschicht 8,
die zwischen erster Deckschicht 2 und zweiter Deckschicht 3 angeordnet
ist. Die Oberflächennormale 12 der
Mehrschichtplatte 1 und damit sowohl für erste Deckschicht 2,
zweite Deckschicht 3 als auch Kernschicht 8 ist
eingetragen, gekennzeichnet und näher verdeutlicht durch die
beiden gezeigten, rechten Winkel auf die Oberfläche der Mehrschichtplatte 1,
hier auf die erste Deckschicht 2. Die Ausrichtung der Quererstreckungsrichtung
des ersten Schrägschlitzes 4a ist
gegenüber
der Oberflächennormale 12 um
den Winkel μ angewinkelt.
Die Längserstreckungsrichtungen
von erstem Schrägschlitz 4a und
zweitem Schrägschlitz 5 schließen den Winkel α 7 ein.
Dieser kann dabei beliebig ausgebildet sein, in 1 ist
er der Einfachheit halber mit im Wesentlichen 90° dargestellt. Die Quererstreckungsrichtung
des zweiten Schrägschlitzes 5 verläuft ebenfalls
gegenüber
der Oberflächennormale 12 angewinkelt,
hier jedoch ohne einen näher
bezeichneten Winkel. Die Anwinkelung der Quererstreckungsrichtung
von erstem Schrägschlitz 4a und
zweitem Schrägschlitz 5 muss
hierbei selbstverständlich
nicht zwingend identisch sein. Die Abmaße der Schrägschlitze in Längs- und
Quererstreckungsrichtung hängen
dabei im Wesentlichen von der Ausgestaltung der Kernschicht 8 und
im Weiteren auch der gesamten Mehrschichtplatte 1 ab. Die
Schrägschlitzdicke 9,
hier nur für
den ersten Schrägschlitz 4a dargestellt,
muss entsprechend der gewünschten
bzw. geforderten mechanischen Belastbarkeit bzw. Verformung und
in Abhängigkeit
zu den Materialien gewählt werden.
Typische Schrägschlitzdicken 9 liegen
hierbei, ohne einschränkende
Auslegung, im Bereich von unter 1 mm, besonders bevorzugt, je nach
Plattedicke, unter 0,5 mm bzw. sogar wesentlich unter 0,5 mm. Durch
eine solche Schrägschlitzausgestaltung wird
es nun möglich
mit der erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte 1 externe
Kräfte
aufzunehmen, ohne eine weitreichende Verformung der Mehrschichtplatte 1 und
damit auftretende Zug/Schubbelastungen berücksichtigen zu müssen. Somit
wird auch die Belastung der jeweiligen Deckschicht im Übergangsbereich
reduziert, ein Einbrechen bzw. Abplatzen der, hier ersten, Deckschicht 2 wirksam vermieden.
Bei externen Kraftbeaufschlagung wird bei Überschreiten einer bestimmten
Grenzkraft Fg im Wesentlichen sofort, also
unmittelbar, verschlossen. Die Grenzkraft Fg kann
hierbei über
die Dimensionierung und Ausgestaltung der Mehrschichtplatte bestimmt
und den jeweiligen Anforderungen angepasst werden.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte 1 mit
einer Schlitzausgestaltung des ersten Schrägschlitzes 4b als
Doppelschrägschlitz.
Der zweite Schrägschlitz 5 ist
unverändert
dargestellt, kann jedoch ebenfalls die gleiche oder auch eine völlig andere
Schlitzausgestaltung aufweisen. Prinzipiell ist eine beliebige Kombination
von Schrägschlitzausgestaltungen,
wie nachfolgend in den 4a bis 4e dargestellt, denkbar.
Durch eine entsprechende Ausgestaltung des ersten Schrägschlitzes 4b als Doppelschrägschlitz
wird eine veränderte
Verformung bei Belastung erzielt. Dies ermöglicht wiederum eine geänderte Dimensionierung.
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3a zeigt
eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Mehrschichtplatte 1 mit
externer Kraftbeaufschlagung durch Kraft F in deformiertem Zustand
mit geschlossenen Schrägschlitzen. 3b zeigt
im Vergleich dieselbe Mehrschichtplatte in nichtdeformiertem Zustand
mit offenen Schlitzen. Die Seite, auf die die Kraft einwirkt, ist
hierbei bevorzugt als die Seite der offenen Schrägschlitze anzunehmen.
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4a–e zeigen
Profilschnitte unterschiedlicher Schrägschlitzausgestaltungen. So
zeigt 4a einen einfachen Schrägschlitz, 4b einen
Doppelschrägschlitz, 4c einen
Y-Schrägschlitz, 4d einen
Mehrfachschrägschlitz
und 4e einen Fächerschrägschlitz.
Bei mehreren Winkeln, z. B. μ1 und μ2, in einer Figur sind diese nicht gezwungenermaßen identisch,
können
jedoch wertmäßig gleich sein.
Weitere Ausgestaltungsformen sind unter Berücksichtigung des erfindungsgemäßen Gedankens möglich.
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Die
Erfindung beschränkt
sich in Ihrer Ausführung
nicht auf die in den Figuren dargestellten, bevorzugten Ausführungsformen.
Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten denkbar, welche von der
dargestellten Lösung
und dem erfindungsgemäßen Grundgedanken
auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungsformen
Gebrauch machen.
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Ergänzend sei
darauf hingewiesen, dass „aufweisend" bzw. „umfassend" keine anderen Elemente
oder Schritte ausschließt
und „eine" bzw. „ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf
eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen
oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden
können.
Bezugszeichen in der Ansprüchen
sind nicht als Einschränkungen
anzusehen.
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- 1
- Mehrschichtplatte
- 2
- Erste
Deckschicht
- 3
- Zweite
Deckschicht
- 4a,
b
- Erster
Schrägschlitz
- 5
- Zweiter
Schrägschlitz
- 6
- Winkel μ
- 7
- Winkel α
- 8
- Kernschicht
- 9
- Schrägschlitzdicke
- 10
- Position
der Deckschicht vor Biegung
- 11
- Position
der Deckschicht nach Biegung
- 12
- Oberflächennormale
- F
- Externe
Kraft