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Die
vorliegend Erfindung betrifft ein Aktuierungsmittel, mit dem die
Lage eines Bauteils direkt oder indirekt veränderbar ist,
das einen Bowdenzug mit einer Hülle und einem Ende sowie
mit einer Seele mit einer Endbefestigung aufweist, Derartige Aktuierungsmittel
sind beispielsweise aus der
DE 103 04 879 B4 bekannt und werden beispielsweise
als Aktuator für eine Kopfstütze, die bei einem
Heckaufprall unter der Wirkung der Massenträgheit des Sitzinsassen
aus ihrer Gebrauchs- in eine Sicherheitsstellung verlagerbar ist,
eingesetzt. Die aus dem Stand der Technik bekannten Aktuierungsmittel
haben jedoch den Nachteil, dass sie vergleichsweise kompliziert aufgebaut
sind, die Kopfstütze gegebenenfalls nicht hinreichend weit
in ihrer Lage verändern und/oder zu groß bauen.
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Es
war deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Aktuierungsmittel
zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile des Standes
der Technik nicht aufweist.
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Gelöst
wird die Aufgabe mit einem Aktuierungsmittel, mit dem die Lage eines
Bauteils direkt oder indirekt veränderbar ist, das einen
Bowdenzug, mit einer Hülle und einem Ende sowie mit einer
Seele mit einer Endbefestigung, aufweist, wobei es mindestens ein
Mittel aufweist, das unter Krafteinwirkung die Lage des Endes der
Hülle und der Endbefestigung der Seele verändert.
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Das
erfindungsgemäße Aktuierungsmittel hat den Vorteil,
dass der Aktuierungsweg; d. h. die Strecke, um die beispielsweise
eine Kopfstütze verlagert werden kann, größer
ist und/oder schneller erfolgt als bei Aktuierungsmitteln gemäß dem
Stand der Technik. Alternativ ist es möglich das Aktuierungsmittel
flacher zu bauen, so dass es den Sitzkomfort der Insassen nicht
beeinträchtigt. Das erfindungsgemäße
Aktuierungsmittel ist einfach und kostengünstig herstellbar
und wartungsunanfällig.
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Erfindungsgemäß weist
das Aktuierungsmittel ein Mittel auf, das unter Krafteinwirkung
die Lage des Endes der Hülle verändert. Zumindest
im wesentlichen gleichzeitig wird auch die Seele entgegengesetzt
zur Hülle bewegt. Durch diese beiden Bewegungen ist der
zur Verfügung stehende Aktuierungsweg größer und/oder
das Aktuierungsmittel baut flacher als Aktuierungsmittel aus dem
Stand der Technik. Die Krafteinwirkung kommt vorzugsweise durch die
Massenträgheit eines Insassen zustande, der auf einem Fahrzeugsitz
sitz, in dessen Rückenlehne das erfindungsgemäße
Aktuierungsmittel angeordnet ist. Durch die Massenträgheit
wird der Insasse in den Sitz gepresst. Diese Kraft verändert
die Lage des Endes der Hülle und der Endbefestigung der
Seele. Diese Bewegung wird beispielsweise an eine Crash-Aktive-Kopfstütze
weitergleitet, wie sie insbesondere aus der
WO 2005/097545 A2 bekannt
ist, die hiermit als Referenz eingeführt wird und somit
als Teil der Offenbarung gilt.
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Vorzugsweise
ist das Mittel mindestens ein drehbares Teile, besonders bevorzugt
ein Drehhebel. Besonders bevorzugt handelt es sich um zwei drehbare
Teile, wobei vorzugsweise an dem einen Teil die Seele und an dem
anderen Teil die Hülse fest, jedoch vorzugsweise lösbar
angeordnet ist.
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Vorzugsweise
erfolgt die Krafteinwirkung durch eine Prallmittel, vorzugsweise
eine Prallplatte, die das oder die Mittel antreibt. Besonders bevorzugt werden
die Mittel rotatorisch insbesondere gegenläufig angetrieben.
Das Prallmittel nimmt vorzugsweise die Bewegung des Fahrzeuginsassen
auf und leitet es an das Mittel weiter. Besonders bevorzugt weist das
Prallmittel Rampen auf, das mit dem Mittel jeweils zusammenwirken.
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Das
Aktuierungsmittel ist vorzugsweise Teil eines Fahrzeugsitzes, insbesondere
eines Kraftfahrzeugsitzes und dient als Aktuator einer Crash-Aktiven-Kopfstütze.
Es ist deshalb besonders bevorzugt in der Rücklehne eines
Kraftfahrzeugsitzes angeordnet.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Sitz, insbesondere
eines Kraftfahrzeuges, mit dem erfindungsgemäßen
Aktuierungsmittel und einer Kopfstütze, wobei mit dem Aktuierungsmittel
die Lage der Kopfstütze zumindest teilweise direkt oder
indirekt veränderbar ist.
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Vorzugsweise
ist die Lage der Kopfstütze bei einem Rückaufprall
veränderbar. Vorzugsweise wird das Aktuierungsmittel von
einem Fahrzeuginsassen aktiviert.
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Besonders
bevorzugt übt ein Fahrzeuginsasse bei einem Heckaufprall
eine Kraft auf ein Prallmittel aus, das Teil des Aktuierungsmittels
ist.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand der 1–5 erläutert. Diese Erläuterungen
sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen
Erfindungsgedanken nicht ein. Die Erläuterungen gelten für
bei Gegenstände der Erfindung gleichermaßen.
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1 zeigt
das Aktuierungsmittel im Gebrauchszustand
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2 zeigt
das Aktuierungsmittel im aktuierten Zustand
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3 zeigt
eine schematische Zeichnung des erfindungsgemäßen
Sitzes und
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4 zeigt
ein Detail des erfindungsgemäßen Sitzes gemäß 3.
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Das
in den 1 und 2 beispielhaft und schematisch
dargestellte Aktuierungsmittel 8 besteht aus einem in der
Rückenlehne 2 des Fahrzeugsitzes angeordneten
Hebelmechanismus mit winkelförmigen Hebeln 3, 3',
welche um vertikale Drehachsen 4, 4' relativ zur
Rückenlehne 2 schwenkbar sind. Die Hebel 3, 3' weisen
jeweils einen ersten Schenkel 20, 20' sowie einen
zweiten Schenkel 24, 24' auf. An dem nach hinten
ragenden ersten Schenkel 20 des Hebels 3 ist der
Endfitting 6 eines Bowdenzugs 9 angeordnet. Die
Hülle 22 des Bowdenzugs 9 ist an dem nach
hinten ragenden ersten Schenkel 20' des Hebels 3' befestigt.
Die zweiten Schenkel 24, 24' ragen schräg
nach vorne aufeinander zu und liegen an Rampen 25, 25' einer
entgegen der Fahrtrichtung (X-Richtung des Fahrzeugs) verlagerbaren
Prallplatte 11 an (1). Beim Auftreffen
des Sitzinsassen auf die Prallplatte (2) werden
die Hebel 3, 3' gegenläufig (Pfeile A,
A') verdreht und ziehen dabei die Seele 12 des Bowdenzugs 9 aus
der Hülle 22 heraus und verlagern das Ende 23 der
Hülle 23. Diese Bewegung wird vom Bowdenzug 7 zur
Kopfstütze übertragen. Dadurch das die Seele 12 gezogen
und die Hülle entgegen der Zugrichtung der Seele verlagert wird,
vergrößert sich der Aktuierungsweg, der beispielsweise
auf die Kopfstütze übertragen wird. Außerdem
erhöht sich die Geschwindigkeit, mit der die Aktuierung
erfolgt. Die Bewegung der Hebel 3, 3' wird durch
die Anlagefläche 6, 6' an der Prallplatte
begrenzt.
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3 zeigt
eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Autositzes 5, in dem sich ein Insasse in Form eines Dummys 14 befindet.
Die obere Darstellung zeigt die Situation vor einem Unfall und die untere
Figur die Situation nach oder während eines Unfalls, bei
dem ein Fahrzeug von hinten auf das Automobil, in dem sich der dargestellte
Sitz befindet, aufprallt. Der Sitz weist eine Rückenlehne 2 auf,
in dem sich das Aktuierungsmittel 8 befindet. Im oberen Teil
des Sitzes ist eine Kopfstütze 13 angeordnet,
die einen dem Insassen zugewandten Frontteil 15 aufweist,
der oder das in seiner Lage in Richtung des Kopfes des Fahrzeuginsassen
bewegbar ist. Es ist jedoch auch möglich, dass lediglich
ein Bauteil 1 der Kopfstütze 13 in Richtung
Kopfes des Fahrzeuginsassen bewegbar ist. Es ist zu erkennen, dass
während des Normalbetriebes des Kraftfahrzeugs (obere Darstellung)
das Aktuierungsmittel einen vergleichsweise dicken Querschnitt aufweist
und der Frontteil 15 der Kopfstütze einen vergleichsweise
großen Abstand zu dem Kopf des Insassen aufweist. Bei einem Rückaufprall
(untere Darstellung) wird der Insasse in den Fahrzeugsitz, insbesondere
in die Rückenlehne hineingedrückt, drückt
auf die Prallplatte 11 und komprimiert dadurch das Aktuierungsmittel 8,
was wiederum wie bereits anhand von den 1 und 2 erläutert,
zu einer Verlagerung der Seele 12 und der Hülle 22 des
Bowdenzuges 9 führt. Diese Bewegung wird in die
Kopfstütze übertragen und führt dort
zu einer Veränderung der Lage 10 des Frontteils 15 der Kopfstütze 13 oder
des Bauteils 1. Der Fachmann erkennt, dass der Frontteil 15 der
Kopfstütze in Richtung des Insassen bewegt wird. Des weiteren
erkennt der Fachmann, dass es auch möglich ist, nicht nur den
Frontteil der Kopfstütze, sondern die Kopfstütze insgesamt
zu bewegen. Die Lageveränderung des Frontteils der Kopfstütze
kann direkt durch die von dem Aktuierungsmittel resultierenden Kraft
bewirkt werden. Es ist jedoch auch denkbar, dass das Aktuierungsmittel
lediglich die Bewegung des Frontteils auslöst, indem beispielsweise
ein Energiespeicher in Form einer Feder oder der Zünder
eines Airbags betätigt wird.
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In 4 ist
ein Detail der Rücklehne 6 dargestellt. Das Aktuierungsmittel 8 ist
zwischen den Schenkeln des Rahmens 16 der Rücklehne 6 angeordnet.
Des weiteren ist zu erkennen, dass der Bowdenzug 9 des
Aktuierungsmittels 8 durch die Halterung 17 der
Kopfstütze (nicht dargestellt) geführt wird, um
in der Kopfstütze bei einem Rückaufprall eine
Veränderung der Lage des Frontteils 15 der Kopfstütze
zu bewirken.
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- 1
- Bauteil
- 2
- Rückenlehne
- 3,
3'
- Hebel,
Drehhebel, drehbare Teile
- 4,
4'
- Drehachse
- 5
- Sitz
- 6,
6'
- Anschlagfläche
- 7
- Antriebseinheit
- 8
- Aktuierungsmittel
- 9
- Bowdenzug
- 10
- Lage
des Bauteils, insbesondere einer Kopfstütze
- 11
- Prallplatte,
Prallmittel
- 12
- Seele
- 13
- Kopfstütze
- 14
- Fahrzeuginsasse
- 15
- Frontteil
- 16
- Rahmen
- 17
- Halterung
der Kopfstütze
- 18
- Aktuator
- 19
- Rückenlehne
- 20,
20'
- erster
Schenkel
- 21
- Endfitting,
Endbefestigung
- 22
- Hülle
- 23
- Ende
der Hülle
- 24,
24'
- zweiter
Schenkel
- 25,
25'
- Rampe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10304879
B4 [0001]
- - WO 2005/097545 A2 [0005]