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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von aus Stahlblechen
bestehenden Flachprodukten, bei dem ein erstes Stahlblech mit mindestens
einem zweiten Stahlblech mittels Laserstrahlschweißen verschweißt
wird. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Stahlflachprodukt,
das in entsprechender Weise aus mindestens zwei durch Laserstrahlschweißen
miteinander verbundenen Stahlblechen hergestellt ist. Schließlich
betrifft die Erfindung auch ein Strukturbauteil für ein
Fahrzeug, wie beispielsweise für ein schweres Kraftfahrzeug
zur Beförderung von Lasten auf dem Lande oder ein Schiff.
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Im
Bereich des Schiffbaus oder des Baus von schweren Fahrzeugen, wie
transportablen Kränen, schweren Lastkraftwagen, Förderfahrzeugen,
Wagons für Schienenfahrzeuge oder ähnlichem, werden
immer höhere Anforderungen an die Belastbarkeit der Bauteile
gestellt, die das hohe Gewicht der jeweiligen Fahrzeug-Aufbauten,
das hohe Gewicht der jeweils zu transportierenden Last oder die
hohen im praktischen Einsatz auftretenden statischen und dynamischen
Kräfte aufnehmen müssen.
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Diese
Anforderungen konnten in der Vergangenheit durch die Entwicklung
von Stählen erfüllt werden, die nicht nur eine
gute Verschweißbarkeit besitzen, sondern auch hinsichtlich
der von ihnen im praktischen Einsatz aufzunehmenden Lasten optimierte
mechanische Eigenschaften, wie eine hohe Festigkeit und eine hohe Verschleißbeständigkeit,
aufweisen.
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Solche
Stähle sind beispielsweise unter der Handelsbezeichnung
XABO 960 oder XABO 890 auf dem Markt erhältlich. Diese
Stähle weisen bei Gehalten (Angaben in Gew.-%) an C von
bis zu 0,18%, Si von bis zu 0,5%, Mn von bis zu 1,6%, P von bis
zu 0,02%, Cr von bis zu 0,8%, Mo von bis zu 0,7%, Ni von bis zu
2,0% und V von bis zu 0,1% eine Zugfestigkeit von mindestens 880
MPa, eine Mindeststreckgrenze von 830 MPa und eine Mindestbruchdehnung
von 10% auf (ThyssenKrupp Steel Werkstoffblatt 245, Ausgabe
Dezember 2005).
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Ein
anderer hochbelastbarer, insbesondere für die Herstellung
von Schweißkonstruktionen im Bereich des Fahrzeugbaus geeigneter
Stahl ist unter der Handelsbezeichnung „N-A-XTRA" bekannt.
Er enthält (Angaben in Gew.-%) bis zu 0,2% C, bis zu 0,8%
Si, bis zu 1,6% Mn, bis zu 0,02% P, bis zu 0,01% S, bis zu 1,5% Cr
und bis zu 0,6% Mo und weist bei einer Zugfestigkeit von 640 MPa
eine Mindeststreckgrenze von 530 MPa auf (ThyssenKrupp Steel
Werkstoffblatt 215, Ausgabe Dezember 2005).
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Trotz
des Einsatzes von hinsichtlich ihrer Eigenschaften optimierten Stahlgüten
führen die an die Belastbarkeit von Fahrzeugkonstruktionen
gerade im Bereich der Bau- und Fördermaschinen, wie Baggern,
Kränen, schweren Lastwagen und ähnlichem, gestellten
Anforderungen inzwischen so weit, dass das Eigengewicht der die
betreffenden Belastungen jeweils aufnehmenden Tragkonstruktionen
so groß werden kann, dass die entsprechend ausgelegten
Fahrzeuge nicht mehr auf normalen Fahrwegen bewegt werden können
oder so hohe Antriebskräfte benötigt werden, dass
ihre Bewegung nur noch mit einem extremen Energieaufwand möglich
ist.
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Es
besteht daher der Wunsch nach Materialien, die bei relativ geringem
Gewicht große Belastungen aufnehmen können.
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Aus
dem Bereich des Baus von Karosserien für Personenkraftfahrzeuge
ist es bekannt, zwecks Gewichtseinsparung bei gleichzeitig optimierten
Eigenschaften des jeweiligen Karosserieteils so genannte „Tailored
Blanks" zu verwenden. Solche Tailored Blanks bestehen in der Regel
aus mindestens zwei unterschiedlichen Blechzuschnitten, von denen
der eine eine erste Materialeigenschaft und der zweite eine sich
von der ersten Materialeigenschaft unterscheidende Eigenschaft aufweist.
Dieser Unterschied kann beispielsweise in einer größeren
Dicke des einen gegenüber dem anderen Blechteil oder in
unterschiedlichen Festigkeiten, Dehnbarkeiten etc. bestehen. Dabei
hat es sich im Hinblick auf die Erzeugung einer dauerhaft festen,
den jeweiligen Belastungen stets standhaltenden Schweißverbindung
als günstig erwiesen, wenn die Verschweißung mit
Hilfe eines Lasers durchgeführt wird. Die Dicke der für
die Herstellung von Tailored Blanks eingesetzten Bleche liegt dabei
typischerweise unter 2 mm.
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Ausgehend
von dem voranstehend erläuterten Stand der Technik lag
der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren anzugeben, das
es erlaubt, für die Herstellung von hochbelastbaren Bauteilen
mit reduziertem Gewicht geeignete Stahlflachprodukte zu fertigen.
Darüber hinaus sollte ein entsprechendes Stahlflachprodukt
geschaffen und eine besonders vorteilhafte Verwendung eines solchen
Produktes angegeben werden.
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In
Bezug auf das Verfahren ist diese Aufgabe erfindungsgemäß durch
das in Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst worden. Vorteilhafte
Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind in den auf Anspruch 1 rückbezogenen
Ansprüchen angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Lösung der voranstehend
in Bezug auf das Stahlflachprodukt genannten Aufgabe besteht im
Gegenstand des Anspruchs 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Stahlflachprodukts sind in den auf Anspruch 8 rückbezogenen
Ansprüchen enthalten.
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Erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft verwenden lässt sich das erfindungsgemäße
Stahlflachprodukt für die in Anspruch 11 angegebene Verwendung,
zu der eine vorteilhafte Ausgestaltung in dem auf Anspruch 11 rückbezogenen
Anspruch angegeben ist.
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Die
Erfindung macht sich die aus dem Bereich der Herstellung von Tailored
Blanks gegebenen Möglichkeit zu Nutze, Bleche mittels Laserstrahl
zu verschweißen. Dabei beschränkt sich die Erfindung
jedoch nicht auf Bleche geringer Dicke, wie sie üblicherweise
im Bereich des Karosseriebaus eingesetzt werden, sondern auf Grobbleche,
die eine Dicke von mindestens 4 mm besitzen. Gleichzeitig weisen
diese Stahlbleche eine Mindeststreckgrenze von mehr als 460 MPa
auf.
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Ein
erfindungsgemäß beschaffenes Stahlflachprodukt
zeichnet sich dementsprechend dadurch aus, dass es aus mindestens
zwei durch eine Laserschweißnaht verbundenen Grobstahlblechen
besteht, die jeweils eine Dicke von mindestens 4 mm besitzen und
mindestens eines von ihnen eine oberhalb von 460 MPa liegende Mindeststreckgrenze
aufweist.
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Derart
ausgelegte Grobbleche weisen zum einen mechanische Eigenschaften
auf, die den in der Praxis an für die Herstellung von schweren
Konstruktionsteilen gestellten Anforderungen sicher gerecht werden. Indem
solche Grobbleche erfindungsgemäß per Laserschweißen
zu großen Einheiten verschweißt werden, lassen
sich zum einen Stahlflachprodukte zur Verfügung stellen,
deren Breite über die walztechnisch darstellbare Breite
hinausgeht. Zum anderen lassen sich mit der Erfindung auch Grobbleche
so kombinieren, dass das aus ihnen zusammengesetzte Stahlflachprodukt
abschnittsweise unterschiedliche Eigenschaften aufweist, die an
die im praktischen Einsatz örtlich auftretenden Belastungen
optimal angepasst sind.
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Durch
das erfindungsgemäß genutzte Laserstrahlschweißen
ergeben sich auch bei der Verarbeitung von Grobblechen technische
und ökonomische Vorteile. Dies ist unter anderem auf die
höhere Schweißgeschwindigkeit, die gute Qualität
der Schweißverbindungen sowie auf den geringen Verzug der
gefügten Bauteile zurückzuführen. Hierdurch
können insbesondere die nach dem Schweißen erforderlichen
Richtarbeiten reduziert werden. Darüber hinaus ist das
Laserstrahlschweißen für eine weitgehende Automatisierung
und eine prozessintegrierte Qualitätssicherung geeignet.
Praktische Untersuchungen haben in diesem Zusammenhang ergeben,
dass sich mit dem Laserstrahlschweißen beispielsweise Grobbleche
aus hochfesten Baustählen sowie aus verschleißfesten
Baustählen miteinander mit gutem Erfolg verschweißen
lassen.
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Die
Vorteile des Laserschweißens hinsichtlich Verfahrensproduktivität
und Gebrauchsverhalten des Produktes sowie die gute Eignung der
hochfesten Sonderbaustähle für das Verschweißen
sind optimale Voraussetzung zur Erweiterung der Palette an aus Grobblech
erzeugten Stahlflachprodukten. Durch den erfindungsgemäßen
Einsatz des Laserschweißens lassen sich so beispielsweise
lasergeschweißte, großformatige Quarto- bzw. Bandbleche
oder spezifische Bauteilkomponenten aus hochfesten Sonderbaustählen
für den Schwermaschinenbau herstellen.
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Besonders
bevorzugt lassen sich in erfindungsgemäßer Weise
hochfeste Bleche miteinander verschweißen, die aus Stählen
mit folgender Zusammensetzung bestehen (Angaben in Gew.-%)
C: | 0,10–0,45%, |
Si: | 0,15–0,80%, |
Mn: | 0,20–2,10%, |
Al: | 0,020–0,10%, |
Cr: | bis
zu 1,50%, |
Cu: | bis
zu 0,05%, |
Mo: | bis
zu 0,80%, |
Ni: | bis
zu 2,50%, |
Nb: | bis
zu 0,03%, |
Ti: | bis
zu 0,025%, |
V: | bis
zu 0,15%, |
B: | bis
zu 0,0030%, |
Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen.
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Die
derart zusammengesetzten Bleche werden in Dicken zwischen 4 und
15 mm als Grobblech über eine Quartostraße oder
aus Warmband geschnitten hergestellt. Erforderlichenfalls können
die Grobbleche zuvor ein thermomechanisches Walzen, gegebenenfalls
mit unmittelbarer beschleunigter Abkühlung, oder ein Normalwalzen
mit nachträglicher Vergütungsbehandlung, auch
direkt aus der Walzhitze, durchlaufen. Die in der voranstehend angegebenen
Weise zusammengesetzten Stähle zeichnen sich dabei durch
eine Mikrostruktur aus, die aus unterem Bainit oder Martensit mit
fein verteilten Carbiden gebildet ist.
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Der
besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass es erfindungsgemäß möglich
ist, aus hochfesten Sonderbaustählen neben gefügten
gleichartigen Blechen auch Patchwork-Flachprodukte, also gefügte Bleche
unterschiedlicher Güte und/oder Blechdicke, herzustellen.
So können die erfindungsgemäß miteinander
verschweißten Grobstahlbleche unterschiedliche mechanische
Eigenschaften besitzen. Dabei ist es, abhängig vom jeweiligen
Verwendungszweck auch möglich, Blechpaarungen zu bilden,
bei denen das eine Blech eine unterhalb von 460 MPa liegende Mindeststreckgrenze
besitzt, während die erforderliche Festigkeit durch das
mit ihm verschweißte andere Grobblech gewährleistet
wird. Genauso kann es sinnvoll sein, wenn jedes der das Flachprodukt
bildenden Stahlbleche eine Mindeststreckgrenze von mehr als 460
MPa aufweist, wobei auch in diesem Fall die Festigkeit des einen
Blechs höher sein kann als die des anderen, um den im praktischen
Einsatz lokal auftretenden Belastungen jeweils optimal gerecht zu
werden. Demselben Zweck dienen kann es beispielsweise auch, wenn
eines der Stahlbleche eine geringere Dicke aufweist als das mit
ihm verschweißte jeweilige zweite Stahlblech.
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Die
erfindungsgemäß aus Grobblechen erzeugten Stahlflachprodukte
können ergänzend einer nachträglichen
Wärmebehandlung unterzogen werden, wobei diese Wärmebehandlung
abhängig von den jeweils zu beeinflussenden Eigenschaften
des Stahlflachproduktes entweder das Stahlflachprodukt im Ganzen
oder ausgewählter Abschnitte erfassen kann. Insbesondere
im Bereich der Umgebung der Schweißnähte kann
es in diesem Zusammenhang günstig sein, eine Wärmebehandlung
durchzuführen, um ungünstige Änderungen des
Gefüges zu beseitigen, zu denen es im Zuge des Verschweißens
in der Wärmeeinflusszone der jeweiligen Schweißnaht
kommen kann.
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Ein
wesentlicher Vorteil erfindungsgemäß erzeugter
und beschaffener Stahlflachprodukte liegt somit in der Möglichkeit
der Gewichtsreduzierung durch optimierte Bauteilgestaltung, der
verbesserten Betriebsfestigkeit durch kerbarme Schweißnähte,
der verbesserten Umformbarkeit und der verbesserten Materialausnutzung.
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Abhängig
von den jeweiligen Schweißbedingungen, der Geometrie der
zu verarbeitenden Grobbleche, der Materialpaarung oder der Schweißnaht
kann es zweckmäßig sein, das erfindungsgemäß eingesetzte
Laserschweißen ohne Zusatzwerkstoff oder unter Zuführung
von Schweiß-Zusatzwerkstoff durchzuführen.
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Ebenso
hat es sich insbesondere dann, wenn im Bereich der zu erzeugenden
Schweißnaht große Spaltbreiten zwischen den miteinander
zu verbindenden Grobblechen vorhanden sind, als günstig
erwiesen, wenn das Laserstrahlschweißen als Hybridschweißen
durchgeführt wird, also einem Schweißverfahren,
bei dem das Laserschweißen und das Lichtbogenschweißen
zusammengeführt sind. Durch das Hybrid-Schweißen
können die Vorteile des Laserstrahlschweißens,
nämlich die hohe Schweißgeschwindigkeit und Einschweißtiefe,
der Eignung des Lichtbogenschweißens kombiniert werden,
große Spaltbreiten zu überbrücken.
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Erfindungsgemäße
Stahlflachprodukte eignen sich insbesondere zur Herstellung von
Strukturbauteilen für ein Fahrzeug zur Beförderung
von Lasten auf dem Land oder im Wasser. So lassen sich aus erfindungsgemäß aus
Grobstahlblechen zusammengesetzten Stahlflachprodukten beispielsweise
Träger, Traversen, Stützen oder Rahmen für
schwere Fahrzeuge herstellen. Genauso ist es jedoch auch denkbar,
aus erfindungsgemäßen Blechen beispielsweise Baggerschaufeln,
Kranausleger, Kippermulden, Liftarme, Kranunterwagen und ähnliche
im praktischen Einsatz schwer belastete Fahrzeugteile herzustellen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
jeweils schematisch:
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1 einen
Ausschnitt eines Stahlflachprodukts in seitlicher Ansicht;
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2 einen
Längsschnitt durch ein Strukturbauteil für einen
schweren Kranwagen;
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3 ein
Diagramm, in dem die mechanischen Eigenschaften von Schweißnähten
dargestellt sind.
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Das
in 1 dargestellte Stahlflachprodukt 1 ist
aus zwei Grobblechen 2, 3 zusammengesetzt, die über
eine Schweißnaht 4 miteinander verschweißt
sind. Die Schweißnaht 4 ist dabei mittels einer
hier nur schematisch dargestellten, konventionell ausgebildeten
Laserstrahlschweißeinrichtung 5 erzeugt worden.
Deren Laserstrahl 6 ist auf den Schweißspalt gerichtet
worden, der seitlich durch die stumpf gegeneinander stoßenden
Grobbleche 2, 3 begrenzt ist.
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Alternativ
zur Laserstrahleinrichtung 5 kann auch eine hier nicht
gezeigte Hybridschweißeinrichtung eingesetzt werden, bei
der ein Laserstrahl in Kombination mit einem beispielsweise über
einen konstant zugeführten Schweißdraht erzeugten
Lichtbogen zum Verschweißen der Grobbleche 2, 3 eingesetzt
wird.
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Die
Grobbleche
2,
3 sind aus demselben hochfesten,
aluminiumberuhigten Sonderbaustahl S erzeugt worden, dessen Zusammensetzung
in Tabelle 1 angegeben ist (Angaben in Gew.-% Rest Eisen und unvermeidbare
Verunreinigungen).
C | Si | Mn | Cr | Mo |
0,18 | 0,40 | 1,50 | 0,60 | 0,40 |
Tabelle
1
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Dieser
Stahl S weist eine Zugfestigkeit Rm von
mindestens 980 MPa, eine Streckgrenze Re von
mindestens 960 MPa und eine Kerbschlagarbeit von mindestens 27 J
bei –40°C (quer) auf.
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Die
Dicke D2 des Grobstahlblechs 1 beträgt im hier
gezeigten Beispiel beispielsweise 10 mm, während die Dicke
D3 des Grobstahlblechs 2 bei 6 mm liegt.
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Gemäß einer
ersten Variante sind die Grobstahlbleche 1, 2 konventionell
aus einer Bramme warmgewalzt worden. Anschließend sind
sie gemäß einer ersten Variante aus der Walzhitze
direkt gehärtet worden. Alternativ können die
warmgewalzten Bleche auch nach einer Abkühlung zunächst
auf eine oberhalb der Ac3-Temperatur liegende
Temperatur erwärmt und dann abgeschreckt werden, um Härtegefüge
zu erzeugen. Unabhängig davon, welcher dieser Wege beschritten
wird, erfolgt nach dem Härten ein Anlassen bei Temperaturen
von bis zu 750°C.
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Neben
einem konventionellen Walzen ist es auch möglich, die Grobbleche 1, 2 in
an sich ebenfalls bekannter Weise durch thermomechanisches Walzen
kombiniert mit einer Intensivkühlung zu fertigen. Auch
in diesem Fall kann ein abschließendes Anlassen zur Einstellung
der gewünschten Eigenschaften durchgeführt werden.
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In 2 ist
ein Strukturbauteil 7 dargestellt. Um bei diesem Strukturbauteil 7 ein
möglichst geringes Gewicht bei gleichzeitig ausreichenden
Festigkeiten zu erzielen, ist das Strukturbauteil 7 aus
einem hier nicht dargestellten Stahlflachprodukt gefertigt worden,
das aus drei Grobstahlblechen 8, 9, 10 zusammengesetzt
ist. Die Grobstahlbleche 8, 9, 10 bestehen
dabei beispielsweise aus dem Stahl S mit der in Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzung.
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Die
Dicke D8, D9 und D10 der Grobstahlbleche 8, 9, 10 ist
an die im praktischen Betrieb auf den durch das jeweilige Grobstahlblech 8, 9, 10 gebildeten
Abschnitt des Strukturbauteils 7 wirkenden Belastungen
B1, B2, B3 angepasst. So wirkt die höchste Belastung B1
auf den durch das dickste Grobstahlblech 8 gebildeten Abschnitt,
während der durch das dünnste Grobstahlblech 10 gebildete
Abschnitt der niedrigsten Belastung B3 ausgesetzt ist.
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Das
Grobstahlblech 8 weist dementsprechend eine Dicke D8 von
10 mm, das Grobstahlblech 9 eine Dicke D9 von 8 mm und
das Grobstahlblech 10 eine Dicke D10 von 6 mm auf.
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Das
Grobstahlblech 8 ist dabei über eine beispielsweise
mit der Laserschweißeinrichtung 5 erzeugte Laserschweißnaht 11 mit
dem Grobstahlblech 9 und das Grobstahlblech 9 über
eine beispielsweise ebenfalls mit der Laserschweißeinrichtung 5 erzeugte
Laserschweißnaht 12 mit dem Grobstahlblech 10 verschweißt. Das
so aus den miteinander verschweißten Grobstahlblechen 8, 9, 10 erhaltene,
hier nicht gezeigte Stahlflachprodukt ist anschließend
in an sich bekannter Weise in die in 2 dargestellte
Form gebracht worden, bei der das Grobstahlblech 8 einen
nach unten weisenden äußeren Schenkel 8a und
das Grobstahlblech 10 einen ebenfalls nach unten weisenden
Schenkel 10a erhalten haben, während der mittlere,
durch das Grobstahlblech 9 gebildete Abschnitt des Stahlflachprodukts
unverformt geblieben ist.
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Geht
man davon aus, dass die Grobstahlbleche 8, 9, 10 jeweils
einen gleichen Flächenanteil einnehmen, so weist das aus
dem durch die Grobstahlbleche 8, 9, 10 gebildeten
Stahlflachprodukt gefertigte Strukturbauteil 7 ein um ein
Drittel geringeres Gewicht auf als ein in gleicher Weise geformtes,
jedoch einheitlich aus einem Grobstahlblech mit der Dicke D8 hergestelltes
Strukturbauteil.
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In 3 gibt
das Diag. 1 die für die Schweißnaht 12 ermittelten
Streckgrenze Re, Zugfestigkeit Rm in MPa sowie die Kerbschlagarbeiten
(–40°C, quer) in J im Schweißgut ("Av-SG")
sowie in der Wärmeeinflusszone ("Av-WEZ", gemessen 1 mm
neben der Schmelzlinie) wieder, wenn diese mit einem einfachen Laserstrahl
ohne Zuführung von Schweißzusatzwerkstoff erzeugt
worden ist.
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Des
Weiteren sind in 3 als Diag. 2 die gleichen Kenngrößen
für die Schweißnaht 12 eingezeichnet,
wenn diese Schweißnaht 12 mittels einer Hybridschweißeinrichtung
erzeugt worden ist.
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Als
Diag. 3 zeigt 3 die für das Grobblech 9 ermittelten
Kenngrößen Rm, Re und AV-SG und als Diag. 4 die
entsprechenden für das Grobblech 10 ermittelten
Werte im Grundwerkstoff. Hierdurch ist ein Vergleich der im Grundwerkstoff
ermittelten Werkstoffeigenschaften mit den Eigenschaften der verschieden
hergestellten Schweißverbindungen möglich.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es somit möglich,
hochfeste, den jeweiligen Anforderungen optimal angepasste Bauteile
zu erzeugen, die ein gegenüber dem Stand der Technik deutlich
vermindertes Gewicht bei unverändert hohem Gebrauchswert
aufweisen.
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- 1
- Stahlflachprodukt
- 2,
3
- Grobbleche
- 4
- Schweißnaht
- 5
- Laserstrahlschweißeinrichtung
- 6
- Laserstrahl
- 7
- Strukturbauteil
- 8,
9, 10
- Grobstahlbleche
- 8a
- Schenkel
des Grobstahlblechs 8
- 10a
- Schenkel
des Grobstahlblechs 10
- 11,
12
- Laserschweißnähte
- B1,
B2, B3
- auf
das Strukturbauteil 7 wirkende Belastungen
- D2
- Dicke
des Grobstahlblechs 1
- D3
- Dicke
des Grobstahlblechs 2
- D8
- Dicke
des Grobstahlblechs 8
- D9
- Dicke
des Grobstahlblechs 9
- D10
- Dicke
des Grobstahlblechs 10
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - ThyssenKrupp
Steel Werkstoffblatt 245, Ausgabe Dezember 2005) [0004]
- - ThyssenKrupp Steel Werkstoffblatt 215, Ausgabe Dezember 2005 [0005]