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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schnittstelle zum Übertragen
von Digitalsignalen sowie auf busfähige Gebäudetechnikgeräte,
insbesondere busfähige Betriebsgeräte für
Leuchtmittel.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene multifunktionale Schnittstellen
zur Ansteuerung an ein Bus angeschlossener dimmbarer Lampen- bzw. LED-Betriebsgeräte
bekannt. Unter Anderem gibt es Schnittstellen zum Dimmen einer oder
mehrerer über ein Betriebgerät angesteuerter Entladungslampen oder
LED-Module. Dabei kann die Schnittstelle wahlweise über
Taster- oder Schaltersignale bzw. über digitale Steuersignale
angesteuert werden. Ein angeschlossenes Lampenbetriebsgerät
kann so z. B. durch einen kurzen Tastendruck ein- bzw. ausgeschaltet
und durch einen langen Tastendruck auf- bzw. abgedimmt werden. Neben
dem Taster- oder Schalter-Betrieb ist bei diesen Schnittstellen
auch ein uni- oder bidirektionaler Betrieb möglich, bei
dem digitale Steuerbefehle, die bspw. Sollwerte für eine
Helligkeitssteuerung repräsentieren, von der an das Bus angeschlossenen
Steuerungseinrichtung zu dem Betriebsgerät oder Statusrückmeldungen
des Betriebsgeräts übermittelt werden.
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Multifunktionale
Schnittstellen müssen dabei in der Lage sein, sowohl Digitalsignale
aus einem Niederspannungsbereich zwischen beispielsweise –10
V und +30 V einerseits und Netzspannungssignale andererseits verwertbar
an das Lampenbetriebsgerät weiterzugeben, wobei die Schnittstelle auch
bei einem lange andauernden Anliegen eines Netzspannungssignals keinen
Schaden nehmen darf. Dies bedeutet, dass ein netzspannungsfester Empfangszweig
sowie ein nur für digitale Niederspannungssignale ausgelegter
Sendezweig vorgesehen sein muss.
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In
diesem Zusammenhang ist insbesondere die in der
WO 2006/010417 A1 offenbarte
bidirektionale Schnittstelle zu nennen, die einen Sendezweig mit
einem HF-Leistungstransformator aufweist.
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Die
Erfindung hat erkannt, dass bei Verwendung eines Optokopplers zur
galvanisch getrennten Übertragung von Digitalsignalen in
einer Schnittstelle das Problem auftreten kann, dass sich die Bitzeiten der
dem Optokoppler zugeführten Digitalsignale durch eine Temperaturabhängigkeit
des Übertragungsverhaltens eine zulässige Toleranz überschreiten
können.
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AUFGABE DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Die
Erfindung hat sich zur Aufgabe gemacht, dieses Problem zu verringern.
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ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Die abhängigen Ansprüche bilden
dabei den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter
Weise weiter.
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Eon
erster Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein busfähiges
Betriebsgerät für Leuchtmittel, aufweisend eine
Steuereinheit, die zur Übertragung auf einen Bus anstehende
Digitalsignale einem Sendezweig zuführt. Der Sendezweig
weist dabei einen Optokoppler auf. In der Steuereinheit liegt eine
Information bezüg lich der Temperatur des Optokopplers vor.
Die Steuereinheit ist dazu ausgelegt, die Bitzeit der dem Optokoppler
zugeführten Digitalsignale abgängig von der Temperaturinformation
einzustellen.
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Die
Temperaturinformation kann innerhalb des Gehäuses der Steuereinheit
gewonnen werden.
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Die
Steuereinheit kann die Bitzeit durch Zugriff auf eine Tabelle einstellen,
in der einer gegebenen Temperatur ein Bitzeit-Korrekturwert zugeordnet ist.
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Die
Schnittstelle des Betriebsgeräts kann weiterhin einen Empfangszweig
aufweisen. Dabei kann die Steuereinheit dazu ausgelegt sein, selbst über
den Sendezweig gesendete Digitalsignale über den eigenen
Empfangszweig auszuwerten, um Langzeitveränderungen des Übertragungsverhaltens
des Optokopplers zu erfassen und die Bitzeit von zu sendenden Digitalsignalen
entsprechend zu korrigieren.
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Die
Steuereinheit kann dazu ausgelegt sein, die Bitzeit desto stärker
zu verkürzen, je höher die Temperatur ist.
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Die
Steuereinheit kann bspw. ein ASIC sein.
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Das
Betriebsgerät kann ein Vorschaltgerät für
Gasentladungslampen oder LEDs sein.
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Die
Sekundärseite des Optokopplers kann mit einem Halbleiterschalter
verbunden sein, der selektiv die Digitalbusleitung kurzschliesst.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Temperaturkompensation des Übertragungsverhaltens eine
Optokopplers in einem Sendezweig einer Digitalbusschnittstelle,
aufweisend den Schritt der Einstellung der Bitzeit der dem Optokoppler
zur Übertragung zugeführten Digitalsignale abhängig
von der aktuellen Umgebungstemperatur des Optokopplers.
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Die
Bitzeit kann bspw. durch Zugriff auf eine Tabelle korrigiert werden,
in der einer gegebenen Temperatur ein Bitzeit-Korrekturwert zugeordnet
ist.
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Über
den Sendezweig gesendete Digitalsignale können über
einen Empfangszweig ausgewertet werden, um Langzeitveränderungen
des Übertragungsverhaltens des Optokopplers zu erfassen
und die Bitzeit von zu sendenden Digitalsignalen entsprechend zu
korrigieren.
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Ein
noch weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine digitale
Steuereinheit, insbesondere einen ASIC, die dazu ausgelegt ist,
eine Verfahren nach einem der Ansprüche zu implementieren.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Im
Folgenden werden weitere Merkmale und Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher erläutert.
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1a zeigt
eine Prinzipskizze einer unidirektionalen Schnittstelle, die ein
Empfangen von digitalen Niederspannungssignalen über ein
Bus ermög licht,
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1b zeigt
eine Prinzipskizze einer bidirektionalen Schnittstelle, die ein
Senden und Empfangen von digitalen Niederspannungssignalen über
ein Bus ermöglicht,
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2a zeigt
eine schaltungstechnische Realisierung der unidirektionalen Schnittstelle,
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2b zeigt
eine schaltungstechnische Realisierung der bidirektionalen Schnittstelle,
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3 zeigt
eine schematisierte Ansicht von 2b, und
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4 zeigt
eine erfindungsgemässe Bitzeitkompensation
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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In 1a ist
eine Prinzipskizze einer zum Empfangen von digitalen Niederspannungssignalen USUout vom Bus BS vorgesehenen unidirektionalen Buschnittstelle
SU dargestellt, die z. B. zum Dimmen eines über ein Betriebsgerät
BG angesteuerten Leuchtmittels verwendet werden kann. Bei dem vorgenannten
Leuchtmittel kann es sich dabei z. B. um eine Gasentladungslampe
oder um ein LED-Modul handeln. Das Betriebsgerät kann bspw.
ein Elektronisches Vorschaltgerät mit einem ASIC oder μC
als zentraler Steuereinheit sein.
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Anzumerken
ist, dass die Schnittstelle nur zur Übertragung von Steuersignalen
dient und die Leistungsversorgung der Leuchtmittel über
das Betriebsgerät separat dazu bereitgestellt wird. Die
Leistung der Leuchtmittel kann bspw. im Falle von Dimmsignalen durch
das Betriebsgerät abhängig von über die
Schnittstelle empfangenen Signalen erfolgen.
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Die
Schnittstelle SU verfügt dabei über einen Eingangsanschluss
K–K' zum wahlweisen Empfang einer Netzwechselspannung UNetz oder der digitalen Niedervolt-Busspannung
UBus mit einem Spannungspegel bspw. in der
Größenordnung des vom DALI/DSI-Schnittstellenstandard
für vorgegebenen Gleichspannungspegels.
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Außerdem
weist die erfindungsgemäße Schnittstelle SU einen
zusätzlichen Eingangsanschluss auf, über den eine
zur Spannungsversorgung der Schnittstelle benötigte Versorgungsspannung
UV bereitgestellt wird, die als „High”-Pegel
eines Steuerspannungspotenzials für einen in den Sendezweig
SZ integrierten Leistungsschalter T1 (vgl. 2a)
dient. Bei der Versorgungsspannung UV handelt
es sich dabei um eine Gleichspannung mit einem Niedervolt-Spannungspegel.
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Wie
aus 1a ersichtlich, wird das Ausgangssignal Empfangszweigs
EZ über eine Potenzialtrennungsstufe PTS in Form eines
digitalen Niederspannungssignals USUout potenzialfrei
einer Steuerungseinrichtung StE übertragen, die das Signal
in ein Steuerungssignal zum Betrieb von Leuchtmitteln umsetzt.
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In 1b ist
eine Prinzipskizze einer zum Empfangen no Netzspannungssignalen
sowie zum Senden und Empfangen von digitalen Niederspannungssignalen
USBout bzw. USBin über
eine Schnittstelle SB gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die bidirektionale Schnittstelle
SB verfügt wie die vorstehend unter Bezugnahme auf 1a beschriebene
unidirektionale Schnittstelle SU über einen Eingangsanschluss
K–K' zum wahlweisen Empfang eines Netzwechselspannungssignals
UNetz oder eines digitalen Niedervoltsignals
UBus.
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Im
Unterschied zu der unidirektionalen Schnittstelle SU verfügt
die bidirektionale Schnittstelle SB jedoch zusätzlich über
einen Sendezweig SZ, der zum Senden von digitalen Niederspannungssignalen
USBin von einer Steuerungseinrichtung StE über das
Bus BS vorgesehen ist.
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Ebenso
wie die unidirektionale Schnittstelle SU weist auch die in 1b abgebildete
bidirektionale Schnittstelle SB einen zusätzlichen Eingangsanschluss
auf, über den eine zur Spannungsversorgung der Schnittstelle
benötigte Versorgungsspannung UV bereitgestellt
wird, die als „High"-Pegel eines Steuerspannungspotenzials
für einen in den Sendezweig SZ integrierten zum selektiven
Kurzschliessen der Busspannung UBus benötigten
netzspannungsfesten Leistungsschalter T1 (vgl. 2b)
dient. Bei der Versorgungsspannung UV handelt
es sich wiederum um eine Gleichspannung mit einem Niedervolt-Spannungspegel.
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Zum
Senden eines Signals wird dieses digitale Niederspannungssignal
USBin über eine dem Sendezweig
SZ vorgeschaltete weitere Potenzialtrennungsstufe PTE in Form eines
digitalen Steuersignals UG3 potenzialfrei
auf den Sendezweig SZ geführt, wobei der Steuersignaleingang
des Leistungsschalters T1 im Falle eines „High"-Pegels
von USBin auf den Pegel der Versorgungsspannung
UV (den „High"-Pegel des Steuerspannungspotenzials)
angehoben wird, so dass die Leitung des Bus BS aufgeschaltet und
diese somit kurzgeschlossen wird.
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Bei
einem „Low"-Pegel des digitalen Steuersignals USBin bleibt der vorgenannte Leistungsschalter
T1 dagegen im Sperrbetrieb, so dass ein
Netzspannungssignal mit einem dem Bitwert „logisch Eins"
entsprechenden „High"-Pegel, welcher auf die Leitung des
Bus BS übertragen wird und USUout somit unverändert
bleibt.
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In 2a ist
eine geeignete schaltungstechnische Realisierung einer unidirektionalen
Schnittstelle SU gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung dargestellt, welche zur Übermittlung
von digitalen Datensignalen zwischen dem zum Betrieb wenigstens
einer Entladungslampe oder wenigstens eines LED-Moduls benötigten
Betriebsgerät BG und einem Bus BS ausgelegt ist.
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Die
Spannung USBout liegt dabei zwischen der Klemme
KS und dem Masseknoten GND der Schnittstellenschaltung.
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Mit
den Klemmen K, K' ist ein Vollweg-Gleichrichter AC/DC verbunden.
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Die
Spannungsversorgung der Schnittstelle SU kann z. B. induktiv über
eine in einen Spannungsversorgungskreis EKN der Schnittstelle integrierte Sekundärwicklung
LS eines Transformators erfolgen, der primärseitig
mit einem zur Spannungsversorgung des Betriebsgeräts BG
und/oder der Steuerungseinrichtung StE dienenden Schaltnetzteil
verbunden ist. Auf diese Weise ist die Spannungsversorgung von der
Schnittstelle SU galvanisch getrennt. Bei der über die
Transformatorwicklung LS eingekoppelten
Spannung handelt es sich dabei um eine Wechselspannung, deren Amplitude
durch den Pegel der Versorgungsspannung UV gegeben
ist. Zur Bereitstellung der vorgenannten Spannungsversorgung wird
diese Wechselspannung gleichgerichtet und mit Hilfe eines Tiefpassfilter
geglättet.
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Ein
Optokoppler OKE, der sich am ausgangsseitigen
Ende eines Empfangszweigs EZ der Schnittstelle SU befindet, dient
zur potenzialfreien Auskopplung des digitalen Niederspannungssignals
Ausgangsanschluss KE. Dieser sendeseitige Optokoppler OKE wird über eine Konstantstromquelle
KSQ, die über einen nicht netzspannungsfest ausgelegten steuerbaren
Halbleiterschalter T3 zuschaltbar ist, mit einem
Konstantstrom gespeist. Das über diesen Halbleiterschalter
T3 geschaltete Signal steuert dabei einen
als netzspannungsfestes Schaltelement ausgelegten steuerbaren Leistungsschalter
T1 an.
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Eine
zu dem Optokoppler OKE primärseitig
in Serie geschalteter Schwellwertschalter (bspw. eine Zenerdiode
DZ1) dient dabei zur Einstellung eines Spannungsschwellenwerts.
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In 2b ist
eine geeignete schaltungstechnische Realisierung einer bidirektionalen
Schnittstelle SB gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Spannungen USBin und USBout liegen
dabei zwischen den Klemmen KE bzw. KS und dem Masseknoten GND der Schnittstellenschaltung. Über
den Eingangsanschluss K–K' ist die Schnittstelle SB mit
einer Netzwechselspannung UNetz oder ein
Digitalsignal führenden Busleitung des Bus BS verbunden.
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Die
Spannungsversorgung der Schnittstelle SB kann wie bei der vorstehend
unter Bezugnahme auf 2a beschriebenen Schnittstelle
SU erfolgen.
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In
einem zum Senden von digitalen Niederspannungssignalen vorgesehenen
Sendezweig SZ befindet sich nunmehr ein weiterer Optokoppler OKS.
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Beim
Senden eines digitalen Niederspannungssignals über diesen
sendeseitigen Optokoppler OKS fließt
durch dessen Sekundärseite und eine dazu in Serie geschalteten
Konstantstromquelle KSQS ein Strom, der
dafür sorgt, dass die an der Konstantstromquelle KSQS abfallende Gatespannung UG3 des
Halbleiterschalters T3 auf einen Wert oberhalb
des Pegels seiner Schaltspannung ansteigt und der Halbleiterschalter
T3 durch schaltet. Dies führt dazu,
dass kein Basisstrom in die Basis eines zum Betrieb der Konstantstromquelle
KSQ benötigten, kollektorseitig mit dem Gate des netzspannungsfesten Leistungsschalters
T1 verbundenen gegengekoppelten Bipolartransistors
T2 fließt, woraufhin dessen Kollektor-Emitter-Spannung
UCE2 schlagartig zunimmt und der Kollektorstrom
IC2 auf Null abfällt, was bedeutet,
dass der Bipolartransistor T2 sperrt und
das Gate des netzspannungsfesten Leistungsschalters T1 auf einen
durch den Pegel der Versorgungsspannung UV gebildeten „High"-Pegel
von beispielsweise 12 V hochgezogen wird. Aufgrund des Hochpegelsignals am
Gate-Eingang des netzspannungsfesten Leistungsschalters T1 schaltet dieser in einen niederohmigen
Zustand durch, so dass die Busleitung kurzgeschlossen wird.
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Bei
der Übertragung digitaler Steuersignale zur Lichtsteuerung
ist es gemäß dem DALI-Standard erforderlich, dass
die Bitdauern und Flankensteilheiten der von der erfindungsgemäßen
unidirektionalen (SU) bzw. bidirektionalen Schnittstelle (SB) gesendeten
bzw. empfangenen digitalen Niederspannungssignale innerhalb eines
vorgegebenen Toleranzbereiches liegen. Darüber hinaus ist
die Flankensteilheit beim Umschalten von einem hohen Spannungspegel zu
einem niedrigen Spannungspegel bzw. von einem niedrigen Spannungspegel
zu einem hohen Spannungspegel eines gesendeten bzw. empfangenen
digitalen Niederspannungssignals nach oben hin beschränkt,
was bedeutet, dass beim Umschalten Einschalt- bzw. Ausschaltverzögerungszeiten
einer bestimmten Dauer zu berücksichtigen sind.
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Zu
diesem Zweck wird das Durchschalten des Leistungsschalters T1 in den niederohmigen Zustand erfindungsgemäß über
einen z. B. in Form eines selbstsperrenden n-Kanal-MOS-Feldeffekttransistors
realisierten Halbleiterschalter T3 ausgelöst, dessen
Schaltverhalten bei beiden Ausführungsbeispie len der erfindungsgemäßen
Schnittstelle durch eine geeignete äußere Beschaltung
verzögert wird. Dies erfolgt erfindungsgemäß mit
Hilfe einer Gegenkopplungsschaltung AB.
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Durch
den vorgeschalteten Filter und den darauffolgenden gegengekoppelten
Schalter werden die Flanken des Steuersignales angepaßt
(Abgeflacht). Die Flankenverläufe der von der erfindungsgemäßen
Schnittstelle SU bzw. SB gesendeten bzw. empfangenen digitalen Niederspannungssignale können
dabei durch eine geeignete Wahl der Parameterwerte eingestellt werden,
wobei durch das vorgeschaltete Filter und den gegenkoppelten Schalter die
Einschalt- und Ausschaltverzögerungszeiten gesteuert werden.
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Die
Funktion dieser Beschaltung des Sendezweigs kann also wie folgt
unter Verweis auf 3 zusammengefasst werden:
Eine
Konstantstromquelle KSQS wird (über
einen Optokoppler) mit gepulsten Signalen von einer Steuereinheit
StE (bspw. eines Betriebsgeräts für Leuchtmittel)
angesteuert, wobei diese Signale standardkonform hinsichtlich ihres
Flankenverlaufs auf einen Bus übertragen werden sollen.
Auf diese Konstantstromquelle KSQS folgt
ein Filter (Tiefpaß, z. B. ein LR- oder auch RC-Tiefpaß),
dass zur Einstellung der Schaltflanke ausgelegt ist. Dieses gefilterte
Signal steuert einen gegengetakteten Schalter an, dieser generiert
somit ein trapezförmiges Steuersignal (mit den gewünschten
standardkonformen Flankensteilheiten), welches den Schalter T1 ansteuert.
Der gegengetaktete Schalter generiert das trapezförmige Signal,
indem über und unter einem Schwellwert das Filtersignal
geglättet wird, dazwischen bleibt die Flanke erhalten.
Es können aber auch durch die Beschaltung des gegengetakteten
Schalters die Schaltflanken zusätzlich beeinflußt
werden.
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Bezugnehmend
auf 4 wird nunmehr eine erfindungsgemäße
Ausgestaltung eines Betriebsgeräts mit einer Schnittstelle
mit wenigstens einem Sendezweig und optional auch einem Empfangszweig
erläutert.
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Wie
bereits Bezug nehmend auf die vorherigen Figuren erläutert,
kann eine Schnittstelle zum Aussenden und ggf. Empfangen von Signalen über einen
Digitalbus in ein Betriebsgerät im Bereich der Gebäudetechnik,
insbesondere einem Betriebsgerät für Leuchtmittel
integriert sein. Ein typisches Beispiel für ein derartiges
Betriebsgerät ist also ein Vorschaltgerät zum
Betrieb von Leuchtmitteln beispielsweise von Gasentladungslampen,
Hochdrucklampen oder LEDs.
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Andere
Beispiele im Bereich der Gebäudetechnik sind Sensoren (Rauchsensor,
Bewegungssensor, Tageslichtmesskopf, ..).
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In
dem Betriebsgerät ist wie dargestellt eine Steuereinheit
vorgesehen, die beispielsweise in Form eines ASICs oder eines Mikrocontrollers
vorgesehen sein kann. Diese Steuereinheit ist sowohl mit dem Sendezweig
wie mit dem ggf. auch vorliegenden Empfangszweig verbunden. Zur Übertragung
von Digitalsignalen über den Digitalbus werden die zu sendenden
Digitalsignale von der Steuereinheit als Niedervoltsignale einem
Optokoppler zugeführt, dessen Sekundärseite mit
einem Sendezweigschalter (Sende-FET) verbunden ist. Wenn beispielsweise
eine Übertragung gemäß dem DALI-Standard
vorgesehen sein soll, wird der logische Zustand '1' dadurch auf
den angeschlossenen Bus übertragen, dass der Sende-FET
angesteuert über den Optokoppler selektiv die Digitalbusleitung
kurzschließt. Die Erfindung lässt sich natürlich
auch auf sämtliche anderen Digitalbussysteme anwenden,
solange in einer Schnittstelle ein Optokoppler im Sendezweig zur Übertragung
von Digitalsignalen vorliegt.
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Die
Erfindung hat nun herausgefunden, dass bei Optokoppler das Problem
besteht, dass deren Übertragungsverhalten und somit das
Ausschaltverhalten bzgl. der Ansteuerung des Sende-FETs temperaturabhängig
ist. Dies lässt sich damit erklären, dass die
Speicherzeit des Optokopplers temperaturabhängig ist. Mit
steigender Temperatur verzögert sich also das Ausschaltverhalten,
was der ungewünschten Veränderung der Bitzeit
(„bit length") entspricht. Dabei ist zu bedenken, dass üblicherweise
in einem zu verwendenden Standard die Bitzeit sowie eine einzuhaltende
Toleranz der Bitzeit vorgegeben sind. Die Toleranz kann beispielsweise
+/– 10% des Sollwerts für die Bitzeit betragen.
Die Temperaturabhängigkeit kann diesen Wert übersteigen.
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Aufgrund
der Temperaturabhängigkeit des Übertragungsverhaltens
des Optokopplers wäre also zu befürchten, dass
die Bitzeit sich über die Toleranz hinaus von dem Sollwert
entfernt. Dieses Problem wird gemäß der vorliegenden
Erfindung dadurch angegangen, dass der Steuereinheit ein Signal
zugeführt wird, das die Temperatur oder Betriebstemperatur
des Optokopplers wiedergibt. Dieses Signal kann wie in 4 ersichtlich,
der Steuereinheit, beispielsweise einem ASIC, von außen
zugeführt werden oder aber auch innerhalb des ASIC-Gehäuses
generiert werden. Eine Kompensationseinheit der Steuereinheit ermittelt
anhand der vorliegenden Temperaturinformation einen Korrekturwert
für die Bitzeit der zur Übertragung anstehenden
Digitalsignale. Dazu kann der Kompensationswert als eine Funktion
der Temperatur generiert werden. Eine Implementierung besteht wie
in der Figur dargestellt darin, dass eine Abgleichstabelle vorgesehen
ist, in der jedem Temperaturwert ein Korrekturwert für
die Bitzeit zugeordnet ist.
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Alternativ
kann die Bitzeit durch temperaturabhängige Korrekturfaktoren
korrigiert werden. Dazu kann die Temperaturabhängikeit
des Übertragungsverhaltens des Optokopplers durch eine
Linearisierung genähert werden, wobei die Invertierung
der Steigung der sich ergebenden Geraden den Korrekturfaktor darstellt.
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Allgemein
wird die Bitzeit mit steigender Temperatur verkürzt. Je
höher also die Temperatur gemäß vorliegender
Temperaturinformation ist, desto größer wird die
Verkürzung der zur Übertragung anstehenden Digitalsignale
zur Kompensation der sich verlängernden Speicherzeit des
Optokopplers.
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Die
Temperaturkompensation (Temperaturkorrektur) der Bitzeit kann über
den Bereich zulässiger Temperaturen bspw. 10%–20%
der Bitzeit ausmachen.
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Die
Temperaturkompensation ist ein verhältnismäßig
schneller Effekt im Vergleich zu Langzeitveränderungen
des Übertragungsverhaltens des Optokopplers. Um auch Langzeitveränderungen
des Übertragungsverhaltens des Optokopplers kompensieren
zu können, die also nicht temperaturabhängig sind,
kann, wie beispielsweise bereits in der
WO 2006/010416 beschrieben, eine
Auswertung der über den Sendezweig des Betriebsgeräts
ausgesendeten Digitalsignale über den Empfangszweig derselben Schnittstelle
erfolgen. Somit können Charakteristiken und insbesondere
Flanken- oder Bitzeitveränderungen der Digitalsignale erfasst
werden. Diese Technik für sich selbst genommen eignet sich
für die relativ schnelle Temperaturkompensation nicht,
da ja ausgehend von einem ersten ausgesendeten Bit dieses über
den Empfangszweig ausgewertet wird, um dann eine Korrektur des folgenden
auszusendenden Bits vorzunehmen. Somit bestünde bei relativ
schnellen Temperaturkompensations effekten die Gefahr, dass das erste
Bit wegen Überschreitung der Bitzeittoleranz verloren geht.
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Diese
Gefahr besteht natürlich nicht bei den sehr langsam abspielenden
Langzeitveränderungen des Übertragungsverhaltens
des Optokopplers.
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Somit
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Temperaturkompensation
durch Korrektur der Bitzeit ausgehend von einer vorliegenden Temperaturinformation
mit der aus der
WO 2006/010416 bekannten
Technik der Auswertung der eigenen gesendeten Signale über
den eigenen Empfangszweig kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2006/010417
A1 [0004]
- - WO 2006/010416 [0060, 0062]