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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Magnetresonanzsystems
mit einer Hochfrequenzantennenstruktur und mehreren einzeln ansteuerbaren
Sendekanälen,
bei dem zur Erzeugung einer gewünschten
Hochfrequenzfeldverteilung in zumindest einem bestimmten Volumenbereich
innerhalb eines Untersuchungsvolumens des Magnetresonanzsystems über die
Sendekanäle
jeweils parallel Hochfrequenzsignale ausgesendet werden. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein Magnetresonanzsystem zur Durchführung eines
solchen Verfahrens.
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Bei
der Magnetresonanztomographie, auch Kernspintomographie genannt,
handelt es sich um eine inzwischen weit verbreitete Technik zur
Gewinnung von Bildern vom Körperinneren
eines lebenden Untersuchungsobjekts. Um mit diesem Verfahren ein Bild
zu gewinnen, muss zunächst
der Körper
bzw. der zu untersuchende Körperteil
des Patienten oder Probanden einem möglichst homogenen statischen Grundmagnetfeld
ausgesetzt werden, welches von einem Grundfeldmagneten des Magnetresonanzsystems
erzeugt wird. Diesem Grundmagnetfeld werden während der Aufnahme der Magnetresonanzbilder schnell
geschaltete Gradientenfelder zur Ortskodierung überlagert, die von sog. Gradientenspulen
erzeugt werden. Außerdem
werden mit Hochfrequenzantennen Hochfrequenzpulse einer definierten
Feldstärke,
das sogenannte „B1-Feld”,
in das Untersuchungsobjekt eingestrahlt. Mittels dieser Hochfrequenzpulse
werden die Kernspins der Atome im Untersuchungsobjekt derart angeregt,
dass sie um einen so genannten „Anregungsflipwinkel” aus ihrer Gleichgewichtslage
parallel zum Grundmagnetfeld ausgelenkt werden. Die Kernspins präzedieren
dann um die Richtung des Grundmagnetfelds. Die dadurch erzeugten
Magnetresonanzsignale werden von Hochfrequenzempfangsantennen aufgenommen. Die
Magnetresonanzbilder des Untersuchungsobjekts werden schließlich auf
Basis der empfangenen Magnetresonanzsignale erstellt.
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Durch
die Aussendung unterschiedlicher Pulssequenzen, welche jeweils eine
genau aufeinander abgestimmte Folge von Hochfrequenzpulsen und Gradientenpulsen
enthalten, können
unterschiedliche Bilder erzeugt werden. In der
US 55191320 A wird ein Verfahren
zur Kontrolle und Optimierung von Pulssequenzen erläutert.
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Zur
Aussendung der benötigten
Hochfrequenzpulse in den Patientenlagerungsbereich weist der Tomograph üblicherweise
eine fest im Gehäuse installierte
Antennenstruktur auf. Diese Hochfrequenzantenne wird auch als „Body-Coil” bezeichnet.
Sie besteht z. B. bei der häufig
verwendeten „Birdcage-Struktur” aus einer
Mehrzahl von um den Patientenraum angeordneten und parallel zur
Hauptfeldrichtung verlaufenden Leiterstäben, welche an den Stirnseiten
der Spule über
Ringleiter miteinander verbunden sind. Alternativ hierzu gibt es
aber auch andere fest im Gehäuse
installierte Antennenstrukturen, wie z. B. Sattelspulen. Klassische
Magnetresonanzsysteme haben im Wesentlichen nur einen Sendekanal
zur Aussendung des B1-Felds, d. h. es existiert
nur eine Sendeleitung, die vom Hochfrequenzverstärker zur Antennenstruktur führt. Sofern
die Antenne, wie z. B. eine Birdcage-Antenne, so ausgebildet ist,
dass ein zirkular polarisiertes Feld ausgesendet werden kann, wird
das über
die vom Hochfrequenzverstärker
kommende Hochfrequenzsignal über
einen Hybrid-Baustein in zwei Signale aufgeteilt, die gegeneinander
in ihrer Phase um 90° verschoben
sind. Die beiden Signale werden dann über zwei Sendeleitungen an
genau definierten Anschlusspunkten in die Antennenstruktur eingespeist. Die
Verteilung des B1-Felds ist durch die Aufteilung auf
die beiden Signalpfade mit den Phasen von 0° und 90° fest eingefroren und kann nicht
an die aktuellen Gegebenheiten der anstehenden Messung angepasst
werden. Darüber
hinaus können
auch Lokalspulen verwendet werden, die direkt am Körper des Patienten
angeordnet werden. Bisher werden diese Spulen aber in der Regel
nur als Empfangsspulen eingesetzt.
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Die
Erzeugung der Hochfrequenzpulse bzw. Hochfrequenzpulssequenzen zur
Erzeugung des gewünschten
B1-Felds erfolgt zunächst durch Erstellung eines
digitalen Signals, auf dessen Basis dann ein HF-Signal generiert
wird. Dies ist in 1 schematisch dargestellt. Die
Erzeugung des digitalen Signals DS erfolgt hier in einem digitalen
Pulsgenerator 3' in
einer Kanalsteuereinheit 2'.
Dieses digitale Signal DS weist bereits die gewünschte Pulsform des zu erzeugenden
Hochfrequenzpulses bzw. der Hochfrequenzpulssequenz auf. In einem
Modulator 7' wird das
digitale Signal DS mit der gewünschten
HF-Trägerfrequenz
HFT gemischt. Die Trägerfrequenz
HFT hängt
zum einen vom Magnetfeld und zum anderen von dem gewünschten
Experiment ab, d. h. davon, welche Kernspins angeregt werden sollen,
d. h. ob es sich beispielsweise um eine H1,
F19, P31, NA23, C13 oder sonstige
Anregung handeln soll. Bei einem 3-Tesla-Grundmagnetfeld und einer
in den meisten Fällen
gewünschten
H1-Anregung beträgt die Trägerfrequenz z. B. 123 MHz.
Das im Modulator so erzeugte Hochfrequenzsignal HF weist im Wesentlichen
alle Charakteristika des auszusendenden Hochfrequenzsignals auf,
d. h. es hat die exakte Pulsform und die benötigte Trägerfrequenz. Lediglich die
Leistung des noch unverstärkten
Signals ist relativ gering. Daher wird dieses Signal HF auch häufig als
Hochfrequenz-Kleinsignal bezeichnet.
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Dieses
Hochfrequenz-Kleinsignal HF wird dann über einen Signalpfad an die
Hochfrequenz-Antennenstruktur 10 gesendet, wobei es in
der Regel in einem sog. RFPA (Radio Frequency Power Amplifier =
Hochfrequenzleistungsverstärker) 8' verstärkt wird. Üblicherweise
wird danach zur Überwachung
der eingestrahlten Hochfrequenzleistung, um die Einhaltung der SAR-Grenzwerte (SAR =
Specific Absorption Rate; spezifische Absorptionsrate) sicherzustellen,
in einem Richtkoppler 9R' ein
Signalanteil ausgekoppelt und in einer Hochfrequenzkontrolleinrichtung 9', oft auch als
RFSWD (Radio Frequency Safety Watch Dog = Hochfrequenzsicherheits-Wachhund) bezeichnet, überwacht.
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Aufgrund
von Imperfektionen im Signalpfad, insbesondere im Hochfrequenzleistungsverstärker 8', aber auch
in den Speiseleitungen und weiteren verwendeten Komponenten im Signalpfad,
kommt es zu geringen, aber unvermeidbaren Phasen- und Amplitudenverzerrungen
des Hochfrequenzsignals HF', welches
letztlich in die Antennenstruktur 10 eingespeist wird.
Das heißt,
das tatsächlich
in die Antennenstruktur 10 eingespeiste Hochfrequenzsignal
HF' weist nicht
mehr exakt die ursprünglich
durch das digitale Signal DS vorgegebenen Charakteristika auf. Die
Veränderungen
lassen sich durch die Kennlinien KL des Amplituden- und Phasengangs über den
Signalpfad (bzw. den eingestrahlten, verzerrend wirkenden Teil des
Signalpfads, den RFPA 8')
beschreiben. In 2A ist ein Beispiel für eine Amplitudenkennlinie
dargestellt. Aufgetragen ist hier der Betrag der Amplitude Aout des Ausgangssignals, welches den Signalpfad
verlässt
und in die Antennenstruktur 10 eingespeist wird, über dem
Betrag der Amplitude Ain des Eingangssignals,
welches vom Modulator 7' kommt. Eine
ideale Kennlinie KAi würde zu keinen Verzerrungen
führen.
Dies wäre
eine Diagonale im Diagramm. Tatsächlich
liegt aber eher eine verzerrte reale Kennlinie KAr vor,
wie sie in 2A als Beispiel eingezeichnet
ist. Das heißt,
in Abhängigkeit
vom Betrag der Eingangsamplitude Ain kann
die Ausgangsamplitude Aout mal zu hoch und
mal zu niedrig sein. Das Gleiche gilt für den Phasengang, welcher in 2B dargestellt
ist. Hier ist die Phase Φout des Ausgangssignals hinter dem Signalpfad über der
Phase Φin des Eingangssignals vor dem Signalpfad
aufgetragen. Auch hier wäre
die Idealkennlinie KΦi wieder eine Diagonale. Tatsächlich weist
die reale Kennlinie KΦr aber einen anderen Verlauf auf.
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Um
dieses Problem zu lösen,
wird in der
US 5 053
709 A vorgeschlagen, den Verstärkungsfaktor in einer Regelschleife
so zu regeln, dass die Verstärkungskennlinie
linear ist. Alternativ wird bereits seit längerem eine sog. Kennlinienkorrektur
eingesetzt. Dies ist in
3 dargestellt.
3 zeigt
im Wesentlichen den gleichen Aufbau wie das System in
1. Jedoch
ist hier schematisch dargestellt, dass die Kennlinie KL vermessen
wird und auf Basis dieser Kennlinie in einer Kennlinienkorrektureinheit
4' das digitale
Signal DS so vorverzerrt wird, d. h. daraus ein verzerrtes digitales
Signal DS' erzeugt
wird, dass die spätere
Verzerrung des Hochfrequenz-Kleinsignals im Phasengang kompensiert
wird und letztlich an der Antenne ein Hochfrequenzsignal HF' ankommt, welches
genau den Vorgaben des digitalen Signals DS entspricht. Hierzu reicht
es aus, wenn bei der Fertigstellung des Geräts einmalig beim Hersteller
die Kennlinie gemessen wird. Diese wird dann in einer Datei hinterlegt
und kann von der Kennlinienkorrektureinheit bei jeder Pulserzeugung
angewendet werden. Während
der Lebensdauer des Geräts
ist daher außer
in den Fällen,
in denen Komponenten innerhalb des Signalpfads ausgetauscht werden,
keine Änderung
der hinterlegten Kennlinie nötig.
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Ein
weiteres Problem der Signalverfälschung,
welches insbesondere bei neuartigen Magnetresonanzsystemen mit Grundmagnetfeldstärken größer als
drei Tesla auftritt, besteht darin, dass im Patienten bei der Einstrahlung
der Hochfrequenzpulse beträchtliche
Wirbelströme
induziert werden können.
Als Folge davon wird das eigentlich homogen eingestrahlte B1-Feld im Untersuchungsvolumen mehr oder
minder stark verzerrt. Der Einfluss des Patientenkörpers auf
das B1-Feld ist dabei u. a. stark von der
Statur des Patienten und den Anteilen der einzelnen Gewebearten
abhängig.
So wird z. B. bei einem sehr korpulenten Patienten ein zirkular
polarisiertes Magnetfeld stark zu einem elliptischen Feld verzerrt.
Bei dünneren
Patienten ist diese Verzerrung dagegen nicht so stark. In Einzelfällen kann
dies dazu führen,
dass eine zuverlässige
Magnetresonanzmessung in bestimmten Körperregionen des Patienten
problematisch ist und unbrauchbare Ergebnisse liefert.
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Ein
Lösungsansatz
hierzu beruht auf dem Einsatz von sog. Sendearrays (TX-Arrays) zur
Einstellung beliebig geformter B
1-Felder. Hierbei werden HF-Pulse
parallel, d. h. gleichzeitig oder leicht zeitlich versetzt, über verschiedene
Sendekanäle
an die Hochfrequenzantennenstruktur gesendet. Ein Beispiel hierfür wird in
der
DE 101 24 465
A1 erläutert, die
eine Antenne mit einer Vielzahl von separat ansteuerbaren Antennenelementen
beschreibt. Das heißt,
jeder Sendekanal weist hier ein separates Antennenelement auf. Die
mit unterschiedlichen Amplituden und Phasen gesendeten Hochfrequenzpulse, die
von den einzelnen Antennenelementen ausgesendet werden, überlagern
sich dann im Untersuchungsvolumen und bilden die gewünschte individuell
einstellbare B
1-Feldverteilung. Alternativ
können aber
auch verschiedene an einer gemeinsamen Antennenstruktur angeschlossene
Zuleitungen über
individuell ansteuerbare Sendekanäle versorgt werden, wobei die Überlage rung
der HF-Pulse bereits innerhalb der Antennenstruktur erfolgt.
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Eine
Möglichkeit,
auf diese Weise das B
1-Feld zu modifizieren,
ist das sogenannte „statische
B
1-Shimmen”, in Analogie zum „statischen
Magnetfeldshimmen” des
Grundmagneten. Hierbei werden Korrekturen in das B
1-Feld
eingeprägt,
indem in die Sendeleitungen der einzelnen Hochfrequenzkanäle des Systems
Amplituden- und Phasenstellglieder eingebaut werden. Diese müssen dann
jeweils individuell so eingestellt werden, dass die gewünschte B
1-Verteilung erreicht wird. Ein entsprechender
Ansatz wird in der o. g.
DE
101 24 465 A1 erläutert.
Die Einfügung
entsprechend hochpräziser
Phasenstellglieder und Amplitudenstellglieder in jeden einzelnen der
Sendekanäle
ist mit hohem Aufwand verbunden. Zusätzlich wird eine Vielzahl von
Zuleitungen benötigt,
um die jeweiligen Stellglieder anzusteuern. Eine andere ebenfalls
dort genannte Möglichkeit
zur Einstellung der Korrekturen besteht darin, vorab jeden einzelnen
Hochfrequenzpuls einer Sequenz individuell zu berechnen. Das heißt, jeder
der parallel ausgesendeten Hochfrequenzpulse hat ein anderes Aussehen
bezüglich
Amplitude und Phase. Der Sequenzprogrammierer, welcher vorab für die verschiedensten
Messprotokolle die benötigten
Pulssequenzen programmiert, muss daher für die Anwendung in solchen
Systemen nicht nur eine Pulssequenz programmieren, sondern er muss
erheblichen Aufwand darauf verwenden, für jeden der einzelnen Sendekanäle, beispielsweise
acht, sechzehn oder mehr Sendekanäle, individuelle Hochfrequenzpulse
für jede
mögliche
Pulssequenz zu erzeugen, um schließlich das gewünschte Ergebnis
zu erzielen. Dies ist ein beträchtlicher
Komplexitätsgrad
für den
Programmierer. Hinzu kommt, dass je nach Belastung des MR-Geräts andere
Korrekturen erforderlich sind, d. h. es müssten dann eine Vielzahl von
verschiedenen Hochfrequenzpulssequenzen für eine Vielzahl von Untersuchungssituationen
speziell für
das jeweilige Gerät
zur Verfügung
gestellt werden.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur Steuerung eines Magnetresonanzsystems und ein entsprechendes
Magnetresonanzsystem anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 sowie durch
ein Magnetresonanzsystem gemäß Patentanspruch
7 gelöst.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden
für die
verschiedenen Sendekanäle
jeweils individuell Korrekturkennlinien für eine bestimmte Messung unter
Berücksichtigung
eines die gewünschte
Hochfrequenzverteilung bestimmenden Feldverteilungsparameter vorgegeben.
Das heißt, ein
entsprechendes Magnetresonanzsystem weist eine Korrekturkennlinien-Ermittlungseinrichtung
auf, welche für
die verschiedenen Sendekanäle
die Korrekturkennlinien jeweils individuell für eine bestimmte Messung unter
Berücksichtigung
eines die gewünschten
Hochfrequenzverteilung bestimmenden Feldverteilungsparameters ermittelt.
Diese Korrekturkennlinie wird dann innerhalb der üblichen
Kennlinienkorrektureinrichtung anstelle der bisherig statisch vorgegebenen
Korrekturkennlinie genutzt, um das digitale Signal nicht nur hinsichtlich
einer Kompensation der im betreffenden Hochfrequenzsignalpfad verursachten
Verzerrung des Hochfrequenzsignals, sondern auch hinsichtlich der
Feldverteilungsparameter einzustellen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. Aufbau müssen
also einerseits keinerlei zusätzliche Phasenstellglieder
und Amplitudenstellglieder in die einzelnen Sendekanäle eingebaut
werden, andererseits müssen
aber auch bei der Programmierung der verschiedenen Hochfrequenzpulssequenzen
die B1-Feldkorrekturen
nicht berücksichtigt
werden. Diese können
stattdessen in einem anderen Justageschritt, beispielsweise unmittelbar
vor der eigentlichen Messung mit der tatsächlich vorliegenden Belastung
im Untersuchungsraum, bestimmt werden und dann ohne größeren Aufwand
innerhalb der Kennlinienkorrektur berücksichtigt werden. Da entsprechende
Kennlinienkorrektureinheiten zur Veränderung des digitalen Signals
ja be reits zur Verfügung stehen,
ist die Erfindung auch grundsätzlich
ohne großen
Mehraufwand realisierbar. Es müssen
lediglich anstelle einer konstanten für die Lebensdauer des Geräts festgelegten
Kennlinie jeweils passende individuelle Kennlinien für die einzelnen
Messungen und für
die einzelnen Sendekanäle
vorgegeben werden.
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Eine
entsprechende Korrekturkennlinien-Ermittlungseinrichtung kann dabei
auch in Form eines Softwaremoduls auf einem Prozessor einer Steuereinrichtung
des Magnetresonanzsystems realisiert werden, so dass auch eine Nachrüstung von
bereits bestehenden Magnetresonanzsystemen einfach möglich ist.
Grundsätzlich
kann dabei eine Korrekturkennlinien-Ermittlungseinrichtung verwendet
werden, um die Korrekturkennlinien für alle Sendekanäle individuell
zu berechnen. Insbesondere ist es aber auch möglich, beispielsweise jedem
Sendekanal eine eigene Korrekturkennlinien-Ermittlungseinrichtung
zuzuordnen.
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Die
abhängigen
Ansprüche
enthalten jeweils besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung, wobei das erfindungsgemäße Magnetresonanzsystem auch
analog zu den Merkmalen der abhängigen
Ansprüche
des erfindungsgemäßen Verfahrens
weitergebildet sein können
und umgekehrt.
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Über die
Kennlinienkorrektureinrichtung können
prinzipiell verschiedene Werte der über die jeweiligen Sendekanäle erzeugten
digitalen Signale, unabhängig
von den jeweils über
die anderen Sendekanäle
ausgesendeten Signalen, individuell eingestellt werden. Bevorzugt
ist die Kennlinienkorrektureinrichtung so ausgebildet, dass die
für die
jeweiligen Sendekanäle
erzeugten digitalen Signale auf Basis der hinsichtlich der Messung
individuell vorgegebenen Korrekturkennlinien jeweils bezüglich ihres
Amplituden-Offsets, d. h. ihrer relativen Amplitude bezüglich der über die
anderen Sendekanäle
ausgesendeten Pulse, und ihres Phasen-Offsets, d. h. hinsichtlich ihrer
relativen Phase bezüglich
der Signale auf den anderen Sendekanälen, eingestellt werden. Durch die
geschickte relative Einstellung von Phase und Amplitude kann erreicht werden,
dass sich letztlich bei einer Überlagerung
der verschiedenen Hochfrequenzsignale, die über die individuellen Sendekanäle in die
Antennenstruktur eingespeist werden, das gewünschte B1-Feld
ausbildet.
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Bevorzugt
werden die Korrekturkennlinien dabei individuell für eine bestimmte
Messung so vorgegeben, dass durch die Manipulation der digitalen Signale
in der jeweiligen Kennlinienkorrektureinrichtung der einzelnen Sendekanäle eine
aufgrund einer vorliegenden Untersuchungssituation im Untersuchungsvolumen
verursachte Verzerrung der Hochfrequenzverteilung bereits eingangsseitig
kompensiert wird. Es ist aber auch möglich, über diese Korrekturkennlinien
nicht nur unerwünschte
Verzerrungen in der Hochfrequenzverteilung zu kompensieren, sondern
ggf. auch bewusst ganz individuelle inhomogene Hochfrequenzfeldverteilungen
vorzugeben, wenn dies für
eine bestimmte Messung so gewünscht
wird.
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Um
eine beliebige individuelle Einstellung der Hochfrequenzfeldverteilung
zu erreichen, können individuell
Feldverteilungsparameter vorgegeben werden. Hierzu weist die Kennlinienkorrektureinrichtung
vorzugsweise eine Schnittstelle zur Übernahme von für eine aktuell
durchzuführende
Magnetresonanzmessung zu berücksichtigenden
Feldverteilungsparametern auf.
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Die
Kennlinienkorrektureinrichtung kann eine Korrekturkennlinien-Berechnungseinheit
aufweisen, welche auf Basis eines aktuellen Feldverteilungsparameters
und auf Basis einer bekannten, in einem Speicher hinterlegten Kennlinie
des betreffenden Signalpfads eine individuelle Korrekturkennlinie für die aktuell
durchzuführende
Magnetresonanzmessung ermittelt. Auf diese Weise wird also sowohl die
Korrektur hinsichtlich der Verzerrung im Signalpfad durchgeführt als
auch die aktuell gewünschte Feldverteilung
berücksichtigt.
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Zur
Gewinnung der passenden Feldverteilungsparameter können beispielsweise
für eine
aktuell durchzuführende
Magnetreso nanzmessung jeweils zuvor in einer Justagemessung Hochfrequenz-Korrekturwerte
ermittelt werden. Auf deren Basis werden dann die Feldverteilungsparameter
bestimmt und auf Basis dieser Feldverteilungsparameter sowie auf
Basis der bekannten Kennlinien der Signalpfade können dann die Korrekturlinien
für die
aktuell durchzuführende
Magnetresonanzmessung ermittelt werden.
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Verfahren
für entsprechende
Justagemessungen sind dem Fachmann hinreichend bekannt. Üblicherweise
weisen Magnetresonanzsysteme ohnehin entsprechende Steuermodule
mit geeigneten Korrekturwert-Ermittlungseinheiten (in Form von Softwaremodulen)
auf, um Justagemessungen zur Gewinnung der Hochfrequenzfeld-Korrekturwerte durchzuführen.
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Es
muss dann lediglich noch durch eine geeignete Berechnungseinheit
für eine
Ermittlung der Feldverteilungsparameterwerte auf Basis der Hochfrequenzfeld-Korrekturwerte
gesorgt werden bzw. die Hochfrequenzfeld-Korrekturwerte müssen der
Kennlinienkorrektureinrichtung entsprechend verändert oder ggf. auch, je nach
Ausgestaltung der Korrekturkennlinien-Berechnungseinheit, unverändert als Feldverteilungsparameter
zur Verfügung
gestellt werden.
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Vorzugsweise
können
auch Korrekturkennlinien für
verschiedene Messmodi und/oder Untersuchungssituationen vordefiniert
und für
eine Nutzung in späteren
Messungen gespeichert werden. Hierzu kann das Magnetresonanzsystem
einen Speicher aufweisen, in welchem die vordefinierten Korrekturkennlinien
für verschiedene
Messmodi und/oder Untersuchungssituationen gespeichert sind. Die
Kennlinienkorrektureinrichtung kann eine Korrekturkennlinien-Auswahleinheit
aufweisen, um beispielsweise auf Basis eines aktuellen Feldverteilungsparameters eine
Korrekturkennlinie für
einen individuellen Sendekanal auszuwählen. Mit Hilfe dieses Verfahrens könnte insbesondere
in Standard-Messsituationen der Berechnungsaufwand zur Gewinnung
der aktuell erforderlichen individuellen Korrekturkennlinien verringert
werden.
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Die
Erfindung kann auch vorteilhaft angewendet werden, wenn die Hochfrequenzsignale über die
einzelnen Sendekanäle
zur Durchführung
einer sog. Transmit-SENSE-Messung (kurz als TX-SENSE bezeichnet) ausgesendet werden.
Hierbei handelt es sich um eine spezielle Anwendung von sog. Sendearrays,
welche auf einer Parallelisierung des Sendens der Hochfrequenzpulse
in Analogie zu einer parallelen Empfangsbildgebung beruht. Bei dem
Empfangs-SENSE-Verfahren werden die Feldprofile der Antennenelemente,
d. h. deren Sensitivität
(SENSE = Sensitivity Encoding), zusätzlich benutzt, um das Magnetresonanzsignal
zu kodieren. Diese zusätzliche
Information kann genutzt werden, um die Messzeit zu reduzieren.
Beim TX-SENSE wird dagegen der Anregungsprozess durch eine geschickte
Parallelisierung der Hochfrequenzpulse beschleunigt. Ein solches
Verfahren ist beispielsweise aus dem Beitrag „Parallel RF Transmission
With Fight Channels at 3 Tesla” von
K. Setsompop et al. in „Magnetic
Resonance and Medicine 56: 1163 bis 1171 (2006)” bekannt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren
anhand von Ausführungsbeispielen
noch einmal näher
erläutert.
Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche Komponenten mit
identischen Bezugsziffern versehen. Es zeigen:
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1 ein
Prinzip-Blockschaltbild eines Hochfrequenz-Sendekanals eines Magnetresonanzsystems
nach dem Stand der Technik (ohne Kennlinienkorrektur),
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2A eine
graphische Darstellung eines Beispiels für einen Amplitudengang in einem
Hochfrequenzverstärker,
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2B eine
graphische Darstellung eines Beispiels für einen Phasengang in einem
Hochfrequenzverstärker,
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3 ein
Prinzip-Blockschaltbild eines Hochfrequenz-Sendekanals eines Magnetresonanzsystems
nach dem Stand der Technik (mit Kennlinienkorrektur),
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4 ein
Prinzip-Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Magnetresonanzsystems
mit mehreren Hochfrequenz-Sendekanälen,
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5A und 5B eine
graphische Darstellung eines Beispiels einer Anpassung von Phasen-Korrekturkennlinien
zur Erreichung einer bestimmten B1-Feldverteilung.
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Die 1 bis 3 wurden
bereits eingangs zur Verdeutlichung der bisherigen standardmäßigen Verwendung
der Kennlinienkorrektur in herkömmlichen
Magnetresonanzsystemen eingehend erläutert. Bei diesen herkömmlichen
Magnetresonanzsystemen wird einmal nach Fertigstellung des Magnetresonanzsystems,
allenfalls noch einmal nach einer Reparatur des Geräts, d. h.
nach Austausch bestimmter Komponenten, eine Kennlinie KL des Hochfrequenz-Sendepfads
bzw. des RFPA 8' ausgemessen
und diese Kennlinie KL dann statisch innerhalb einer Steuereinrichtung 2' des Magnetresonanzsystems
hinterlegt. Auf Basis dieser Kennlinie KL wird dann in einer Kennlinienkorrektureinheit 4' für eine Verzerrung
des digitalen Signals DS gesorgt, so dass die später durch die spezifische Kennlinie
innerhalb des Sendepfads erzeugte Verzerrung des fertigen Hochfrequenzsignals
HF' wieder kompensiert
wird.
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In 4 sind
schematisch zwei Sendekanäle
K1, Kn eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Magnetresonanzsystems 1 dargestellt.
Die Darstellung der einzelnen Sendekanäle K1, Kn ist dabei an die Darstellung eines herkömmlichen Sendekanals
gemäß den 1 und 2 angepasst, um einen leichteren Vergleich
zu ermöglichen.
Hierbei ist zu beachten, dass in der Regel ein solches erfindungsgemäßes Sendearray-Magnetresonanzsystem 1 mehr
als zwei Kanäle
aufweist. Prinzipiell kann das System 1 mit beliebig vielen
Kanälen
ausgestattet werden. Üblich
sind derzeit 8, 16 oder 32 Kanäle.
Aus Gründen
der besseren Übersichtlichkeit
sind hiervon aber nur zwei Kanäle
K1, Kn dargestellt.
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Jeder
dieser Kanäle
K1, Kn weist eine
eigene Kanalsteuereinheit 2 auf, in welcher sich u. a.,
wie auch bei den bereits bekannten Systemen, ein Pulsgenerator 3 zur
Erzeugung eines digitalen Signals DS1 und
eine dem Pulsgenerator 3 nachgeschaltete Kennlinienkorrektureinheit 4 befinden.
Bei den Kanalsteuereinheiten 2 kann es sich beispielsweise
um die sog. PCI-TX-Karte (PCI: Peripheral Component Interconnect
= ein Bus-Standard, der u. a. für
solche Sende-Module verwendet wird) in einem sogenannten AMC-Steuerungsrechner
(AMC = Advanced Measurement Control) handeln. Das am Ausgang hinter
der Kennlinienkorrektureinheit 4 ausgegebene digitale Signal
DS1' ist
dann entsprechend der vorgegebenen Korrektur-Kennlinie KK1,
KKn, modifiziert worden und wird auf den
Eingang eines digitalen Modulators 7 gegeben, in dem das
digitale Signal DS1', DSn' mit einer HF-Trägerfrequenz
HFT1, HFTn gemischt
wird. Dabei ist es bei solchen Vielkanalarrays möglich, nicht nur Pulse mit
der gleichen Trägerfrequenz
auszusenden, sondern es können
grundsätzlich
auch Pulse mit unterschiedlichen Trägerfrequenzen ausgesendet werden,
um beispielsweise parallel unterschiedliche Arten von Atomen bzw.
Metaboliten anzuregen.
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Am
Ausgang des Modulators 7 liegt dann jeweils das Hochfrequenz-Kleinsignal
HF1, HFn an. Dieses
wird in einem nachfolgenden Hochfrequenzverstärker (RFPA) 8 verstärkt und
dann über
Speiseleitungen in die Antennenanordnung 10 eingespeist. In
dem dargestellten Fall handelt es sich um eine Art Birdcage-Antenne 10,
welche ein Untersuchungsvolumen U einschließt. Zur Überwachung der Einhaltung der
SAR-Grenzwerte wird in den Speiseleitungen hinter dem RFPA 8 mit
einem Richtkoppler 9R ein geringer Teil der Hochfrequenzenergie
ausgekoppelt und in einer Hochfrequenzleistungs-Kontrolleinheit 9 (hier
ein RFSWD) die Leistung überwacht.
In Fällen,
in denen eine Überschreitung
der zulässigen SAR
droht, wird durch RFSWD 9 die Aussendung der Hochfrequenzpulse
gestoppt oder reduziert.
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In
dem jeweiligen Signalpfad PF1, PF2, d. h. innerhalb des Hochfrequenzverstärkers 8 und
der nachfolgenden Speiseleitun gen mit dem Richtkoppler 9R,
werden die jeweiligen Hochfrequenzsignale HF1,
HFn nicht nur durch den Hochfrequenzstärker 8 verstärkt, sondern
es wird zwangsläufig
auch sowohl die Amplitude als auch die Phase aufgrund von Imperfektheiten
der verwendeten Komponenten ein wenig verändert. Daher werden die Kennlinien
KL1, KLn der jeweiligen
Signalpfade PF1, PFn bei
der Inbetriebnahme des Geräts
bzw. nach einer Reparatur mit einem Austausch wesentlicher Komponenten
innerhalb eines der Signalpfade PF1, PFn, gemessen und in der Kennlinienkorrektur 4 innerhalb
der Steuereinrichtung 2 berücksichtigt. Die Kennlinien
KL1, KLn der einzelnen
Signalpfade PF1, PFn werden
hierzu jeweils in einer Speichereinheit 6 der Steuereinrichtung 2 des
jeweiligen Sendekanals K1, Kn hinterlegt.
Dabei kann, wie in 4 dargestellt, die Kennlinie
KL1, KLn z. B. direkt
vom Eingang des Verstärkers 8 bis
kurz vor dem Anschluss der Antennenanordnung 10 gemessen
werden. Grundsätzlich
reicht es aber auch aus, wenn die Kennlinien der wesentlichen Komponenten,
beispielsweise die Kennlinien der Hochfrequenzleistungsverstärker 8,
hierzu herangezogen werden, da die weiteren Komponenten, beispielsweise
der Richtkoppler 9R, in vielen Fällen nur eine untergeordnete
Rolle bei der Verzerrung der HF-Signale spielen.
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Bei
einem solchen Magnetresonanzsystem 1 mit einem Sendekanalarray
ist es erforderlich, dass die einzelnen Kanalsteuereinheiten 2 untereinander synchronisiert
arbeiten, d. h. es muss dafür
gesorgt werden, dass synchronisiert die jeweils gewünschten Pulssequenzen
in den Pulsgeneratoren 3 erzeugt werden und mit passenden
Phasen und Amplituden zueinander über die Signalpfade PF1, PFn in die Antennenstruktur 10 eingespeist
werden.
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Hierzu
müssen
von einer Pulssteuereinheit 12 oder dergleichen die jeweiligen
zu generierenden Pulsformen den Pulsgeneratoren 3 der einzelnen Sendekanäle K1, Kn vorgegeben
werden. Welche Pulse auszusenden sind, hängt von der jeweiligen Messung
ab, welche durch ein Messprotokoll MP definiert wird, das beispielsweise
von einem Steuerrechner (Host) vorgegeben bzw. über diesen von einem Bediener
ausgewählt
wird.
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Im
vorliegenden Fall erfolgt die Synchronisierung durch eine Master-Steuereinheit 11,
in der sich beispielsweise die Pulssteuereinheit 12 als
ein Modul befindet. Grundsätzlich
ist es auch möglich und
bei bestimmten Ausführungsbeispielen
sogar bevorzugt, dass eine der Kanalsteuereinheiten 2 als Master
(Master-PCI-TX) dient und die anderen Kanalsteuereinheiten 2 (Slawe-PCI-TX)
in einem „Slawe”-Modus
laufen und ihre Synchronisationsbefehle von dieser „Master”-Kanalsteuereinheit 2 erhalten. Für die vorliegende
Erfindung ist es aber weitgehend unerheblich, ob die Synchronisation
durch eine zusätzliche
Master-Steuereinheit 11 oder durch eine der Kanalsteuereinheiten 2 erfolgt.
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In
dem in 4 dargestellten Fall sollen über beide Sendekanäle K1, Kn jeweils Pulse
mit gleicher Pulsform ausgesendet werden, wobei lediglich eine Amplituden-
und Phasenverschiebung dahingehend erfolgen soll, dass eine bestimmte
Feldverteilung innerhalb des Untersuchungsvolumens U der Antennenstruktur 10 erreicht
werden soll. Beispielsweise soll im konkreten Fall das über den
unten dargestellten Sendekanal Kn ausgesendete
Hochfrequenzsignal HFn' eine größere Amplitude aufweisen als
das über
den oben dargestellten Sendekanal K1 ausgesendete
Hochfrequenzsignal HF1'. Eine Phasenverschiebung ist in 4 nicht
dargestellt, kann aber ebenfalls erfolgen. Im Übrigen sind die Signale HF1' und
HFn' identisch.
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Welche
Amplitudenverhältnisse
und Phasenverhältnisse
die jeweiligen Signale aufweisen müssen, um eine bestimmte, gewünschte B1-Feldverteilung im Untersuchungsvolumen
U zu erreichen, kann beispielsweise mit Hilfe von Justagemessungen
festgestellt werden, in denen gemessen wird, welche Auswirkungen
beispielsweise eine durch den Patienten im Untersuchungsvolumen
U der Antenne erzeugte Last hinsichtlich der B1-Feldverteilung
hat. In dieser Justagemessung werden dann Korrekturwerte KW ermittelt,
die beispielsweise hier der Mas ter-Steuereinheit 11 zur
Verfügung
gestellt werden können.
Diese berechnet dann in einer B1-Feldverteilungs-Vorgabeeinheit 13 Feldverteilungsparameter VP1 und VPn, die den
Kanalsteuereinheiten 2 jeweils zur Verfügung gestellt werden und welche
die Vorgaben für
die relativen Phasen und relativen Amplituden der über die
jeweiligen Sendekanäle
K1, Kn auszusendenden
Hochfrequenzpulse HF1', HFn' (unabhängig von
der durch die Pulssteuereinheit 12 vorgegebenen Form) machen.
Die Feldverteilungsparameter VP1, VPn werden innerhalb der Kanalsteuereinheiten 2 jeweils
einer Kennlinienermittlungseinheit 5 zugeführt. Diese
Kennlinienermittlungseinheit 5 weist eine Kennlinien-Berechnungseinheit 5B auf,
welche auf Basis der bereits für
die jeweiligen Signalpfade PF1, PFn des betreffenden Sendekanals K1,
Kn ermittelten Kennlinien KL1,
KLn und auf Basis der Feldverteilungsparameter
VP1, VPn eine geeignete
Korrekturkennlinie KK1, KKn ermittelt,
die dann der Kennlinienkorrektureinheit 4 zur Verfügung gestellt
wird. Dies geschieht in der Regel vor der Messung und gilt dann für die gesamte
weitere Messung.
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Alternativ
können
auch für
bestimmte Untersuchungssituationen bzw. für bestimmte Feldverteilungsparameter
VP1, VPn, welche
ja in gewisser Weise die Untersuchungssituation repräsentieren,
fertige Kennlinien KK1,i, KKn,i zuvor
berechnet und in einem Speicher 6 hinterlegt worden sein,
wobei diese individuellen Korrekturkennlinien KK1,i,
KKn,i jeweils schon die durch den Signalpfad
PF1, PFn vorgegebene,
bei der Korrektur ebenfalls zu berücksichtigende Kennlinie KL1, KLn enthalten.
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Es
kann dann beispielsweise von einer Kennlinienauswahleinheit 5A der
Kennlinienermittlungseinheit 5 auf Basis der empfangenen
Feldverteilungsparameter VP1, VPn einfach die passende fertige Korrekturkennlinie
KK1,i, KKn,i ausgewählt werden
und diese als aktuelle Korrekturkennlinie KK1, KKn der Kennlinienkorrektureinheit 4 zur
Verfügung gestellt
werden.
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Es
wird an dieser Stelle ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass es auch ausreicht, anstatt in jeder Sendekanalsteuerein heit 2 eine
eigene Kennlinienermittlungseinheit einzurichten, eine zentrale
Kennlinienermittlungseinrichtung in einer Master-Steuereinheit bzw.
in einer als Master dienenden Kanalsteuereinheit oder in einem Host-Rechner
oder dergleichen zur Verfügung
zu stellen, welche jeweils vor der Messung die Kennlinien für die einzelnen
Kennlinienkorrektureinheiten 4 der verschiedenen Sendekanäle K1, Kn berechnet und
diese dann an die Kanalsteuereinheiten 2 übergibt.
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Wie
bereits erwähnt,
ist die Wirkung dieses Verfahrens in 4 nur anhand
der Amplituden dargestellt. So sehen hier die digitalen Signale
DS1, DSn hinter
dem Pulsgenerator 3 noch identisch aus. Da aber letztlich
die Hochfrequenzsignale HF1', HFn', welche in die Antennenstruktur 10 eingespeist
werden sollen, unterschiedliche Amplituden aufweisen sollen, werden
die digitalen Signale DS1, DSn in
der Kennlinienkorrektureinheit 4 nicht nur zur Kompensation
der physikalischen Kennlinien KL1, KLn der jeweiligen Signalpfade PF1,
PFn vorverzerrt, sondern auch mit einer
unterschiedlichen Amplitude verstärkt, so dass hinter der Kennlinienkorrektur
bereits unterschiedliche digitale Signale DS1', DSn' vorliegen. Dies führt nach
dem Mischen in den Modulatoren 7 zu entsprechend unterschiedlichen
Kleinsignalen HF1, HFn, so
dass nach der Verstärkung
durch die Hochfrequenzverstärker 8 die
gewünschten
Hochfrequenzsignale HF1', HFn' mit unterschiedlichen
Amplituden vorliegen.
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Die 5 und 5 zeigen
Diagramme für
ein Beispiel einer solchen Kennlinienanpassung bezüglich der
Phasen. Aufgetragen ist dabei die Phase Φ über einer gemessenen Spannung
(in Volt). In 5 sind die acht Original-Hochfrequenzkennlinien
eines 8-Kanal-Sendearrays dargestellt, die relativ nahe beieinander
liegen. 5b zeigt die Kennlinien nach einer
möglichen
Modifikation. Die ursprünglichen Kennlinien
aus 5a sind in 5b noch
einmal als mittlere gestrichelten Linien zum Vergleich dargestellt.
Die durchgezogenen Linien sind jeweils die Phasen der acht HF-Kennlinien
L1 bis L8 nach der Modifizierung,
wobei die Modifizierung hier so erfolgt, dass eine homogene Anregung
innerhalb eines Untersuchungsvolumens U einer Birdcage-Antennenanordnung
erreicht wird. Eine solch homogene Anregung wird auch als CP-Mode (Circular Phase)
bezeichnet. Dies entspricht einem Phasenunterschied der acht Kanäle von jeweils
360°/8 =
45°. Eine
solche – wie
in 5 dargestellte – Phasenveränderung der Signale kann hier
erfindungsgemäß innerhalb
der Kennlinienkorrektureinheit 4 erfolgen. Da mit diesem Verfahren
mit Hilfe der Kennlinienkorrektureinheit 4 auf einfache
Weise die Ansteuerparameter der Kanäle beliebig eingestellt werden
können,
sind auch andere optimierte Anregungen möglich.
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So
ist z. B. eine bereits eingangs genannte optimierte homogene Anregung
möglich,
bei der die oben anhand von 5 erläuterte übliche CP-Anregung
in Abhängigkeit
von bestimmten patientenabhängigen
Parametern modifiziert wird, um eine noch bessere Homogenität zu erreichen.
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Eine
weitere Möglichkeit
ist die Einstellung eines SAR-optimierten
Modes. Dabei werden die Parameter für die Kennlinien so gewählt, dass
die im Patienten absorbierte Leistung minimiert wird. Die Parameter
sind dabei im Allgemeinen abhängig
vom Patienten und der Untersuchungsregion und müssen vor der eigentlichen Messung
ermittelt bzw. berechnet werden.
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Um
beispielsweise einen sog. Gradientenmode (auch „Mode +2” genannt) einzustellen, muss nur
dafür gesorgt
werden, dass zwischen den acht Kanälen jeweils eine Phasendifferenz
von 90° eingestellt
wird. Damit wird ein Hochfrequenzfeld erzeugt, das im Zentrum des
Untersuchungsvolumens eine Nullstelle hat und nach außen hin
zunimmt.
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Ebenso
denkbar ist eine spezielle Einstellung zur Erzielung einer lokal
begrenzten Anregung. Wenn beispielsweise ein bestimmter Körperteil,
z. B. eine Schulter, untersucht werden soll, kann die Ansteuerung
der einzelnen Sendekanäle
so erfolgen, dass nur die Volumenelemente im Bereich der Schulter
senden, da nur dort ein Hochfrequenzsignal benötigt wird.
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Dies
kann auf einfache Weise realisiert werden, indem die Kennlinienkorrektureinheiten 4 so
eingestellt werden, dass die Amplitude der digitalen Signale DS1, DSn auf den Kanälen, die
nicht senden sollen, auf Null gesetzt wird. Der Vorteil einer solchen
lokalen Anregung liegt auf der Hand, da weniger nicht benötigte Leistung
in den Patienten eingestrahlt wird und somit die SAR reduziert werden
kann.
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Es
wird abschließend
noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei dem vorhergehend
detailliert beschriebenen Verfahren sowie bei dem dargestellten
Magnetresonanzsystem lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche
vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen.