DE102007009975A1 - Testverfahren für Navigationssysteme - Google Patents

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DE102007009975A1
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DE200710009975
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Andreas Dipl.-Inform. Haug
Boris Prof. Dr. Kerner
Hubert Dr.-Ing. Rehborn
Frank Starman
Richard Dipl.-Ing. Zimmer (FH)
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Mercedes Benz Group AG
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DaimlerChrysler AG
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C21/00Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00
    • G01C21/26Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 specially adapted for navigation in a road network
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C25/00Manufacturing, calibrating, cleaning, or repairing instruments or devices referred to in the other groups of this subclass

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Abstract

Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zum automatisierten Testen von im Fahrzeug integrierten Navitationssystemen durch Simulations-Tests mit reproduzierbaren Testszenarien. Alle Reaktionen des getesteten Navigationssystems werden mit einem Referenzsystem verglichen. Dadurch ist ein sehr schnelles Testen unter definierten und stets exakt reproduzierbaren Bedingungen möglich. Dadurch können Entwicklungsstände frühzeitig geprüft werden und insgesamt die Testzeiten trotz breiterer Funktionstests verkürzt werden. Insbesondere bei dynamischen externen Daten wie RDS/TMC-Verkehrsmeldungen könnten durch Laborsimulationen sehr viele verschiedene Situationen ohne Befahrungen bearbeitet und die Fehler frühzeitig erkannt werden.

Description

  • Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Navigationstechnik. Sie betrifft ein Verfahren zum automatisierten Testen von Navigationssystemen die in Fahrzeugen eingebaut sind.
  • In Fahrzeugen integrierte neue Navigationssysteme werden heute überwiegend durch aufwändige Befahrungen getestet, d.h. ein Testfahrer fährt verschiedene vorgegebene Strecken ab, wobei die Arbeitsweise des Navigationssystems protokolliert wird und im Nachhinein auf eventuelle Fehler oder Ungenauigkeiten überprüft wird. Dieses Vorgehen ist notwendig, da für den Funktionstest moderner, für Fahrzeuge geeigneter Navigationssysteme eine Vielzahl von Umgebungssignalen wie GPS-, Richtungs- und Raddrehzahlsignalen oder auch TMC-Meldungen benötigt werden.
  • Diese Vorgehensweise des Testablaufs beinhaltet eine Vielzahl von Fehlerquellen und Störeinflüssen, weil die Navigationssysteme bei derartigen umfangreichen Befahrungstests immer wieder in noch nicht getesteten Szenarien betrieben werden. Die dann aufgetretenen Fehler sind aber auch nicht immer zweifelsfrei dem neuen Navigationssystem zuzuordnen, da sie z.B. auch aufgrund fehlerhafter Signalgeber auftreten können, deren Fehlfunktion u.U. unentdeckt bleibt und so als Fehler dem Navigationssystem zugeordnet werden. Auch kann die Qualität einer nach den Befahrungsergebnissen vorgenommenen Korrektur eines festgestellten Fehlers des Navigationssystem oft nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, da bei einer Wiederholung einer Befahrung aufgrund anderer Bedingungen (Wetter, Verkehrsdichte usw.) und demzufolge anderer Signale von den Signalgebern (z.B. GPS, Drehzahlmesser, etc.) der Fehlerfall nicht identisch rekonstruiert werden kann. Flächendeckende Überprüfungen der digitalen Karten von Navigationssystemen sind mit Befahrungen praktisch nicht realisierbar.
  • Ein zusätzliches Problem liegt darin, dass für die Serienentwicklung z.B. im Bereich Navigationssystem die Aufgabe besteht, in möglichst kurzen Abständen sehr viele Entwicklungsstände testen zu müssen. Im Entwicklungsprozess kommen dabei fortlaufend Funktipnen hinzu, so dass diese Testaufgabe vor Produktionsbeginn immer wieder lawinenartig und umfangreich auf die Entwicklung "zurollt". Deshalb sind Ansätze zu einem automatisierten Testen gerade auch in solchen Endphasen einer Entwicklung kurz vor Produktionsbeginn sehr wichtig, um effizient vorzugehen.
  • Die Erfindung geht aus von dem dargestellten Stand der Technik. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein Testverfahren für Navigationssysteme in Fahrzeugen zu entwickeln, das die oben aufgezeigten Nachteile bisheriger Testverfahren weitgehend überwindet und weitere Vorzüge aufweist.
  • Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1. Weitere Vorzüge und vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren und die darin angegebenen Bezeichnungen und Abkürzungen näher erläutert.
  • Es zeigt
  • 1 Zusammenwirken der verschiedenen Komponenten bei einem Testlauf nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
  • 2 Erstellung und Pflege eines Referenz-Navigationssystems zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
  • Erfindungsgemäß werden im Fahrzeug integrierte Navigationssysteme mittels Simulations-Tests geprüft. Alle Reaktionen des getesteten Navigationssystems auf verschiedene reproduzierbare Testszenarien werden mit den Reaktionen eines definiert arbeitenden Referenzsystem verglichen. Vorzugsweise erfolgt ein derartiger Prüflauf voll automatisiert, so dass menschliche Fehlerquellen ausgeschlossen werden können und zudem auch ein sehr schnelles Testen unter definierten und stets exakt reproduzierbaren Bedingungen möglich ist. Dadurch können veränderte Entwicklungsstände von Navigationssystemen frühzeitig geprüft werden und insgesamt die Testzeiten trotz breiterer Funktionstests verkürzt werden. Insbesondere bei dynamischen externen Daten wie RDS/TMC-Verkehrsmeldungen könnten durch Laborsimulationen sehr viele verschiedene Situ ationen ohne Befahrungen bearbeitet und die Fehler frühzeitig erkannt werden.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren werden alle für den Betrieb eines Navigationssystems notwendigen Umgebungssignale mittels Simulationen erzeugt. Automatisiert werden eine Menge an Routen-Berechnungen und Routen-Befahrungen mit den simulierten Signalgebern durchgeführt und anschließend werden die Ergebnisse mit den korrespondierenden Routen-Berechnungen und Routen-Befahrungen eines Referenz-Navigationssystems verglichen. Dieses Referenz-Navigationssystem muss zuvor mit wesentlich aufwändigeren Einstellungen und Prüfläufen auf korrekte Angaben justiert werden. Ist diese Referenz einmal gegeben, so sind weitere aufwändige Justierungen des Referenzsystems über längere Testphasen dann nicht mehr erforderlich.
  • 1 zeigt das Vorgehen der Erstellung und Pflege des Referenz-Navigationssystems. Zur Erzeugung der Referenz-Werte werden insbesondere eingesetzt
    • – Befahrungsergebnisse,
    • – die jeweilige aktuelle digitale Karte,
    • – Luftbilderinformationen,
    • – das Internet (mit z.B. aktuellen Baustellen) und „Points of Interest" (POI),
    • – das Verhalten bzgl. TMC und „estimated time of arrival" (ETA)
    sowie weitere Systemanforderungen und Spezifikationen. Diese Informationsquellen werden auch bei nachfolgenden Anpassungen und Aktualisierungen des Referenz-Navigationssystems eingesetzt.
  • 2 zeigt schematisch das Zusammenwirken der verschiedenen Komponenten bei einem Testlauf nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Ein Referenz-Navigationssystem wird vergleichend mit einem zu prüfenden Navigationssystem (vorzugsweise synchron) getestet. Ein solches Referenz-Navigationssystem kann auch wesentlich – wie heute in der Serienentwicklung üblich – durch eine allgemeine Navigationsspezifikation definiert werden. Es liegen Definitionen für Quellen, Ziele, Routenverläufe, Positionierung und weiteres Systemverhalten vor. Diese Definitionen gelten identisch für das Referenz-Navigationssystem und das zu prüfende Navigationssystem.
  • Nach einem Test werden durch Vergleich und Ergebnisausgabe beider Navigationssysteme die Unterschiede festgestellt. Diese Ergebnisse des Vergleichs können auch zu einer Anpassung der Definitionen des automatisierten Testens führen (zum Beispiel durch die Definition eines neuen, gezielt veränderten Routenverhaltens). Testergebnisse können auch zu einer Anpassung der Anforderungen an das zu prüfende Navigationssystem mit einer Erstellung einer neuen Systemversion dieses Systems führen. Die in der 2 vorgenommene Strichelung deutet an, dass derartige Abläufe und Modifizierungsvorschläge oftmals durch Anregungen von dritter Seite (z.B. seitens eines Zulieferers) eingeleitet werden.
  • Während eines Prüflaufs nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden alle für den Betrieb des zu testenden Navigationssystems notwendigen Signale mittels Simulation oder mittels Wiedergabe aufgezeichneter Signale erzeugt. Das getestete Navigationssystem wird mit diesen definierten Signalen angesteuert und alle Reaktionen und Ausgaben des Navigationssystems werden aufgezeichnet. Parallel (vorzugsweise, aber nicht zwingend simultan) wird als Referenz ein zweites (speziell geeichtes) Navigationssystem herangezogen, dessen digitale Karte mindestens alle Gebiete der digitalen Karte des zu prüfenden Navigationssystems abdeckt und alle für die Routenbe rechnung, Routenauswahl und Routenbewertung notwendigen Informationen enthält, z.B. hochgenaue Geometrie, komplexe Kreuzungen, Höhenprofile, Spuranzahlen, Luftbilder, Abbiegerestriktionen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Befahrungsrestriktionen, temporäre Sperrungen usw. Diese Parameter werden daher für das Referenzsystem kontinuierlich auf aktuellstem Stand gehalten.
  • Zu den zu prüfenden Komponenten eines Navigationssystems gehören z.B. die Routen, Fahranweisungen, berechnete Ankunftszeiten, Abbiegehinweise, Positionierung, Reaktion auf TMC-Meldungen, dynamische Reisezeiten, dynamische Alternativrouten, Reaktionen auf Stau, usw. Der Vergleich der Ausgaben des zu prüfenden Navigationssystems mit den Angaben des Referenz-Navigationssystems liefert eine detaillierte Qualitätsaussage: Bei Übereinstimmung des Verhaltens beider Systeme ohne Abweichungen hat das geprüfte Navigationssystem den automatisierten Test erfolgreich bestanden.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich zusätzlich auch mehrere vorher definierte Sonder-Situationen testen. So lässt sich z.B. eine Vorgabe wählen, über die die Qualität des zu prüfenden Navigationssystems bei Teilausfall bestimmter Sensoren geprüft werden kann. Eine andere Testvorgabe kann für die berechneten Routen das Systemverhalten untersuchen, falls ein Fahrer entgegen der Routenanweisungen fahren würde. Ebenso lässt sich unterschiedliches Fahrerverhalten auf der Route (z.B. langsame oder zügige Fahrweise) als verschiedene Szenarien simulieren.
  • Alle abweichenden Resultate des geprüften Navigationssystems zum Referenz-Navigationssystem können bereits während eines Prüfablaufs als Fehlermeldungen automatisch ausgegeben werden, so dass auf Abweichungen noch in der Testphase reagiert werden kann (z.B. durch Wiederholung/Variieren eines Testabschnitts). Sämtliche Daten der Prüfung lassen sich als einheitlicher Datensatz speichern und stehen für spätere Analysen als Protokoll zur Verfügung. Dabei können die Resultate aus dem erfindungsgemäß getesteten Navigationsverhalten und die Erfahrungen aus realen Befahrungen sowie alle Anforderungen an modernste Navigationssysteme in das Referenz-Navigationssystem und den Testablauf kontinuierlich einbezogen werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren bietet ein automatisierbares Testkonzept für flächendeckende, reproduzierbare Navigations-Tests ohne störende Einflüsse eventuell fehlerhafter Signalgeber und ohne die Notwendigkeit von aufwändigen Befahrungen. Insbesondere durch spezifiziertes und vordefiniertes Systemverhalten können Leistung und Qualität verschiedener Navigationssysteme bzw. verschiedener Entwicklungsstände verglichen werden. Auch können neue Funktionen der Navigationssysteme schnell per Anpassung der entsprechenden Testvorgaben in die Simulation integriert werden.

Claims (6)

  1. Testverfahren zur Prüfung von Navigationssystemen in Fahrzeugen, wobei alle für den Betrieb eines Navigationssystems notwendigen Umgebungssignale mittels Simulationen erzeugt werden und mit den simulierten Signalen eine vorgegebene Anzahl an Navigationsaufgaben durchgeführt und die Reaktionen des Navigationssystems mit den korrespondierenden Reaktionen eines unter gleichen Bedingungen betriebenen Referenz-Navigationssystems verglichen werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Anzahl an Navigationsaufgaben als automatische Sequenz durchgeführt wird, wobei die Reaktionen beider Navigationssysteme protokolliert werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zu den Navigationsaufgaben u.a. die Routenplanung, Positionierung, Ausgabe von Fahranweisungen, Abbiegehinweisen, Berechnung von Ankunftszeiten, Reaktion auf TMC-Meldungen und Internet-Informationen, dynamische Berechnung neuer Reisezeiten und Alternativrouten gehören.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Referenz-Navigationssystem neben üblichen digitalen Kartendaten auch weitergehende Informationen enthält, z.B. über genaue Geometrie der Straßenführung komplexe Kreuzungen, Höhenprofile, Spuranzahlen, Luftbilder, Abbiegerestriktionen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, temporäre Sperrungen usw., die für die Navigationsaufgaben herangezogen werden.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Navigationsaufgabe auch die Reaktionen bei simuliertem Teilausfall bestimmter Sensoren geprüft werden.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion der Navigationssysteme auf Simulation unterschiedlichen Fahrverhaltens (schnell, langsam, Abweichen von Routenvorschlag) getestet wird.
DE200710009975 2007-03-01 2007-03-01 Testverfahren für Navigationssysteme Withdrawn DE102007009975A1 (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2016029724A1 (zh) * 2014-08-28 2016-03-03 深圳市赛格导航科技股份有限公司 一种车载导航仪的自动化测试方法及系统
DE102016224042A1 (de) * 2016-12-02 2018-06-07 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zum Überprüfen von hochgenauen Kartendaten für Fahrerassistenzfunktionen eines Kraftahrzeugs
US20210293566A1 (en) * 2020-11-27 2021-09-23 Beijing Baidu Netcom Science Technology Co., Ltd. Navigation map evaluation method and apparatus, device and readable storage medium

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