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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Pigmentzusammensetzung aus Verbindungen
der Formel (I), (II) und (III) mit einer neuen Kristallmodifikation,
ihre Herstellung sowie die Verwendung dieses neuen Produkts als
Pigment.
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Für
viele Anwendungen von organischen Pigmenten, wie zum Beispiel der
Einfärbung von Metalliclacken oder der Verwendung in Farbfiltern,
ist eine sehr hohe Transparenz erforderlich. Zur Herstellung von Farbfiltern
werden zum Beispiel besonders feinteilige Pigmente eingesetzt, um
die Partikel-Streuung, die zu einer Herabsetzung des Kontrastverhältnisses
führt, weitgehend auszuschließen.
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Die
kommerziell erhältlichen Handelsprodukte genügen
jedoch nicht immer allen Anforderungen der Technik. Insbesondere
bestand ein Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Transparenz und
der damit verbundenen Feinteiligkeit der Pigmentkristalle sowie
der Farbreinheit (Chroms).
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Aus
der
EP-A-0 094 911 sind
Pigmentzusammensetzungen aus Diketopyrrolopyrrolen (DPPs) bekannt,
die durch Mischsynthese aus zwei unterschiedlichen Nitrilen A und
B aus Bernsteinsäurediestern hergestellt werden können,
wobei 1 Mol Bernsteinsäurediester mit je 1 Mol zweier verschiedener
Nitrile umgesetzt werden. Im Beispiel 34 wird die Umsetzung von
1 Mol Bernsteinsäureester mit 1 Mol 3-Chlorbenzonitril
und 1 Mol 4-Chlorbenzonitril beschrieben.
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Aus
der
EP-A-0 181 290 sind
Pigmentzusammensetzungen aus Diketopyrrolopyrrolen (DPPs) bekannt,
die durch Mischsynthese aus zwei unterschiedlichen Nitrilen A und
B aus Bernsteinsäurediestern hergestellt werden können,
wobei die Molanteile der in den Beispielen offenbarten Nitrile im
Bereich 88 bis 99,9 Mol-% A zu 12 bis 0,1 Mol-% B liegen. Mischsynthesen
aus 3-Chlor- und 4-Chlorbenzonitrilen sind nicht spezifisch beschrieben.
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Aus
der
EP-A-0 962499 (Beispiel
42) ist eine Pigmentzusammensetzung bekannt, die durch Mischsynthese
aus 50 Mol-% 3-Chlor- und 50 Mol-% 4-Chlorbenzonitril mit Bernsteinsäurediestern
in Gegenwart eines Kristallwachstumsinhibitors hergestellt wurde.
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Aus
der
WO 2002/085 987 ,
Beispiel 1e) ist eine Pigmentzusammensetzung bekannt, die durch
Mischsynthese aus 70 Mol-% 3-Chlor- und 30 Mol-% 4-Chlorbenzonitril
und Säurefällung des Pigmentalkalisalzes hergestellt
wurde.
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Es
bestand die Aufgabe, eine Diketopyrrolopyrrol-Pigmentzusammensetzung
mit oranger bis roter Farbe zur Verfügung zu stellen, die
sowohl eine hohe Transparenz und Feinteiligkeit der Pigmentkristalle,
als auch eine hohe Farbtonreinheit und Brillanz aufweist.
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Es
wurde gefunden, dass ein Mischkristall mit einem bestimmten Mengenverhältnis
von Bis(4-X-Phenyl)-Diketopyrrolopyrrol (I), (3-Chlor-Phenyl)-(4-X-Phenyl)-Diketopyrrolopyrrol
(II) und Bis(3-Chlor-Phenyl)-Diketopyrrolopyrrol (III), sowie dessen
Herstellverfahren diese Aufgabe überraschenderweise löst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Mischkristall aus Verbindungen
der Formel (I), (II) und (III),
erhältlich
durch Umsetzung von Bernsteinsäurediestern mit einer Mischung
aus 97 bis 80 Mol-% 3-Chlorbenzonitril und 3 bis 20 Mol-% 4-X-Benzonitril,
mit X = Chlor, Methyl oder Nitril, wobei die Molanteile der 3-Chlor- und
4-X-Benzonitrile in der Summe 100 Mol-% ergeben. Vorzugsweise hat
X die Bedeutung Chlor.
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Bevorzugt
sind Mischkristalle, erhältlich durch Umsetzung von Bernsteinsäurediestern
mit einer Mischung aus 95 bis 83 Mol-% 3-Chlorbenzonitril und 5
bis 17 Mol-% 4-X-Benzonitril, wobei die Molanteile der 3-Chlor-
und 4-X-benzonitrile in der Summe 100 Mol-% ergeben.
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Überraschend
wurde gefunden, dass die erfindungsgemäßen Mischkristalle
in einer bisher nicht bekannten neuen Mischkristallmodifikation
vorliegen.
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Unter
Mischkristallen werden im Sinne der vorliegenden Erfindung auch „feste
Lösungen" oder „solid solutions" verstanden. Die
Eigenschaften der Mischkristalle unterscheiden sich sowohl von den
Eigenschaften der Einzelkomponenten, als auch von den Eigenschaften
der physikalischen Mischungen der Einzelkomponenten. Insbesondere
unterscheiden sich die Röntgenpulverdiagramme der Mischkristalle
von denen der entsprechenden physikalischen Mischungen und von der
Summe der Pulverdiagramme der Einzelverbindungen.
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Die
neue Mischkristallmodifikation zeichnet sich durch ein von den bisher
bekannten, aus Mischsynthesen von 3- und 4-X-Benzonitrilen erhaltenen
Modifikationen unterschiedliches Röntgenbeugungsdiagramm aus,
und zwar durch eine charakteristische Linie bei 18,5 (Cu-Kα-Strahlung, 2 Theta-Werte in Grad,
Meßgenauigkeit +/– 0,2°).
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Die
erfindungsgemäße Kristallmodifikation ist durch
nachstehendes Röntgenpulverdiagramm gekennzeichnet (Cu-K
α-Strahlung, 2 Theta-Werte in Grad,
Meßgenauigkeit +/– 0,2°, Intensitäten:
vs = sehr stark, s = stark, m = mittel, w = schwach, alle anderen
Linien sehr schwach):
2
Theta: | relative
Intensität: |
5,8 | s |
13,2 | s |
14,9 | w |
16,3 | w |
18,5 | m |
20,9 | w |
24,1 | m |
25,7 | s |
27,4 | s |
29,7 | m |
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Die
erfindungsgemäßen Mischkristalle können
in einer Feinteiligkeit erhalten werden, die einer BET-Oberfläche
von 90 bis 150 m2/g, vorzugsweise 92 bis
130 m2/g, entspricht.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Mischkristalle durch Umsetzung
von Bernsteinsäurediestern mit 3-Chlor- und 4-X-Benzonitril
in den vorstehend angegebenen Mengenverhältnissen, in einem
organischen Lösemittel, in Gegenwart einer starken Base
und bei erhöhter Temperatur unter Bildung eines Pigmentalkalisalzes,
anschließender Hydrolyse des Pigmentalkalisalzes in Wasser
und/oder Alkohol und gegebenenfalls anschließendem Lösemittelfinish.
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Die
Gesamtkonzentration der Nitrile im organischen Lösemittel
beträgt zweckmäßigerweise 0,5 bis 5 mol/l.
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Das
molare Verhältnis der starken Base zum Bernsteinsäurediester
beträgt zweckmäßigerweise 0,1 bis 10
Mol Base auf 1 Mol Bernsteinsäurediester. Die Reaktionstemperatur
für die Bildung des Pigmentalkalisalzes beträgt
zweckmäßigerweise 60 bis 140°C, bevorzugt
80 bis 120°C.
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Bei
den zu verwendenden Bernsteinsäurediestern kann es sich
um Dialkyl-, Diaryl- oder Monoalkylmonoarylester handeln, wobei
auch die Bernsteinsäuredialkylester und -diarylester unsymmetrisch
sein können. Bevorzugt werden symmetrische Bernsteinsäurediester,
insbesondere symmetrische Bernsteinsäuredialkylester, verwendet.
Liegt ein Bernsteinsäurediarylester oder -monoaryl-monoalkylester
vor, so bedeutet Aryl insbesondere unsubstituiertes oder durch 1,
2 oder 3 Substituenten aus der Gruppe Halogen, wie Chlor, C1-C6-Alkyl, wie Methyl,
Ethyl, Isopropyl, tert.-Butyl oder tert.-Amyl, oder C1-C6-Alkoxy, wie Methoxy oder Ethoxy, substituiertes
Phenyl. Aryl bedeutet bevorzugt unsubstituiertes Phenyl. Handelt
es sich um einen Bernsteinsäuredialkylester oder -monoalkyl-monoarylester,
so kann Alkyl unverzweigt, verzweigt oder cyclisch sein, bevorzugt
verzweigt, und vorzugsweise 1 bis 18, insbesondere 1 bis 12, vor
allem 1 bis 8 und besonders bevorzugt 1 bis 5 C-Atome enthalten.
Alkyl ist bevorzugt sek.- oder tert.-Alkyl, wie z. B. Isopropyl,
sek.-Butyl, tert.-Butyl, tert.-Amyl, Cyclohexyl, Heptyl, 2,2-Dimethylhexyl,
Octyl, Decyl, Dodecyl, Tetradecyl oder Octadecyl.
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Beispiele
für Bernsteinsäurediester sind Bernsteinsäure-dimethylester,
-diethylester, -dipropylester, -dibutylester, -dipentylester, -dihexylester,
-diheptylester, -dioctylester, -diisopropylester, -di-sec.-butylester, -di-tert.-butylester,
-di-tert.-amylester, -di-[1,1-dimethylbutyl]-ester, -di-[1,1,3,3-tetramethylbutyl]-ester, -di-[1,1-dimethylpentyl]-ester,
-di-[1-methyl-1-ethyl-butyl]-ester, -di-[1,1-diethylpropyl]-ester,
-diphenylester, -di-[4-methylphenyl]-ester, -di-[2-methylphenyl]-ester,
-di-[4-chlorphenyl]-ester, -di-[2,4-dichlorphenyl]-ester, -monoethylmonophenylester,
-dicyclohexylester.
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Insbesondere
werden symmetrische Bernsteinsäuredialkylester verwendet,
worin Alkyl verzweigt ist und 3 bis 5 C-Atome enthält.
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Die
Umsetzung des Bernsteinsäurediesters mit dem Nitril wird
in einem organischen Lösemittel durchgeführt.
Als Lösemittel eignen sich beispielsweise primäre,
sekundäre oder tertiäre Alkohole mit 1 bis 10
C-Atomen, wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol,
sek.-Butanol, tert.-Butanol, Pentanole, wie n-Pentanol oder 2-Methyl-2-butanol,
Hexanole, wie 2-Methyl-2-pentanol oder 3-Methyl-3-pentanol, 2-Methyl-2-hexanol,
3-Ethyl-3-pentanol, Octanole, wie 2,4,4-Trimethyl-2-pentanol, Cyclohexanol,
oder Glykole, wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Propylenglykol,
Dipropylenglykol oder Glycerin, oder Polyglykole, wie Polyethylenglykole
oder Polypropylenglykole, Ether, wie Methylisobutylether, Tetrahydrofuran,
Dimethoxyethan oder Dioxan, Glykolether, wie Monomethyl- oder Monoethylether
des Ethylen- oder Propylenglykols, Diethylenglykol-monomethylether
oder Diethylenglykol-monoethylether, Butylglykole oder Methoxybutanol,
dipolar-aprotische Lösemittel, beispielsweise Säureamide
wie Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid oder N-Methylpyrrolidon,
Harnstoffderivate wie Tetramethylharnstoff, aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Benzol oder durch Alkyl,
Alkoxy, Nitro oder Halogen substituiertes Benzol, wie Toluol, Xylole, Ethylbenzol,
Anisol, Nitrobenzol, Chlorbenzol, o-Dichlorbenzol oder 1,2,4-Trichlorbenzol,
aromatische N-Heterocyclen, wie Pyridin, Picolin oder Chinolin,
sowie Hexamethylphosphorsäuretriamid, 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon,
Dimethylsulfoxid oder Sulfolan.
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Die
Herstellung des Pigmentalkalisalzes erfolgt in Gegenwart einer starken
Base. Geeignete starke Basen sind insbesondere die Alkalimetalle
selbst, wie Lithium, Natrium oder Kalium, oder Alkaliamide, wie
Lithium-, Natrium- oder Kaliumamid, oder Alkalihydride, wie Lithium-,
Natrium- oder Kaliumhydrid, oder Erdalkali- oder Alkalialkoholate,
die sich insbesondere von primären, sekundären
oder tertiären aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 10 C-Atomen
ableiten, wie z. B. Lithium-, Natrium- oder Kaliummethylat, -ethylat,
-n-propylat, -isopropylat, n-butylat, -sek.-butylat, -tert.-butylat,
-2-methyl-2-butylat, -2-methyl-2-pentylat, -3-methyl-3-pentylat, -3-ethyl-3-pentylat.
Auch Gemische der genannten Basen können verwendet werden.
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Bevorzugt
sind Alkalialkoholate, wobei Alkali insbesondere Natrium oder Kalium
bedeutet, und das Alkoholat sich bevorzugt von einem sekundären
oder tertiären Alkohol ableitet. Besonders bevorzugte starke
Basen sind daher z. B. Natrium- oder Kalium-isopropylat, -sek.-butylat,
-tert.-butylat und -tert.-amylat. Dabei können die Alkalialkoholate
auch in situ hergestellt werden, indem der entsprechende Alkohol
mit dem Alkalimetall, Alkalihydrid oder Alkaliamid umsetzt wird.
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Zur
Hydrolyse des Pigmentalkalisalzes können als Hydrolysemittel
Wasser oder ein oder mehrere organische, erotische Lösemittel
verwendet werden. Als erotische Lösemittel kommen z. B.
Alkohole, vorzugsweise mit 1 bis 4 C-Atomen, wie Methanol oder Ethanol,
in Betracht. Es können auch Wasser und Alkohol in beliebigen
Kombinationen verwendet werden. Die Hydrolyse kann auch in Gegenwart
von organischen aprotischen Lösemitteln durchgeführt
werden.
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Die
Hydrolyse kann direkt durch Zugabe eines Hydrolysemittels zur Reaktionssuspension,
oder indirekt, durch Zugabe der Reaktionssuspension zum Hydrolysemittel,
geschehen. Die Hydrolysemittel Wasser sowie organisches erotisches
Lösemittel können in beliebiger Reihenfolge und
auch als Mischungen zugegeben und/oder vorgelegt werden. Auch eine
gleichzeitige Zugabe einzelner Komponenten zu einer Vorlage ist möglich.
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Es
kann von Vorteil sein, einen Puffer während der Hydrolyse
zu verwenden, wie beispielsweise einen Phosphat-, Acetat-, Citronensäure-
oder Triethanolamin-Puffer. Die Temperatur bei der Hydrolyse kann –20°C bis
200°C betragen, bevorzugt –5 bis 180°C,
insbesondere 0 bis 160°C, gegebenenfalls findet die Hydrolyse unter
Druck statt. Dabei können Reaktionssuspension und Hydrolysemittel
auch unterschiedliche Temperatur haben. Beispielsweise kann die
Hydrolyse auch mittels Wasserdampf geschehen.
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Die
Gesamtmenge an Hydrolysemittel beträgt zweckmäßigerweise
eine mindestens stöchiometrische Menge bezogen auf Base.
Beispielsweise kann Wasser und/oder ein organisches, erotisches
Lösemittel zwischen 0,5 und 50 Gew.-Teilen auf 1 Teil des
entstandenen Pigments eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Mischkristalle können
anschließend auch gefinisht werden, ohne dass sich die
Kristallmodifikation ändert. In Abhängigkeit von
den Finish-Bedingungen können die feinteiligen Partikel wieder
wachsen, so dass je nach gewünschtem Anwendungsgebiet die
Finishbedingungen entsprechend anzupassen sind. Die Finishbedingungen,
die zu mehr opaken Teilchen führen, sind dem Fachmann bekannt
und beispielsweise in der
WO
02/085 987 beschrieben.
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Finishbedingungen,
die die erfindungsgemäß erzielte Feinteiligkeit
weitgehend erhalten, sind beispielsweise in der
EP-A-0 640 603 beschrieben.
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Vorzugsweise
verfährt man so, dass die bei der Hydrolyse des Pigmentalkalisalzes
erhaltene Pigmentsuspension für 0,1 bis 8 Stunden, insbesondere
0,5 bis 6 Stunden, auf eine Temperatur von 50 bis 150°C,
insbesondere 80 bis 130°C, gegebenenfalls unter Druck,
erhitzt wird. Vorteilhaft kann die Gegenwart von oberflächenaktiven
Mitteln sein, die das Kristallwachstum inhibieren.
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Zur
Erleichterung der Mischkristallbildung, zur Stabilisierung der Mischkristalle,
zur Inhibierung des Kristallwachstums, zur Verbesserung der coloristischen
Eigenschaften und/oder zur Erzielung bestimmter coloristischer Effekte
können an beliebigen Stellen des Verfahrens Pigmentdispergatoren,
oberflächenaktive Mittel, Entschäumer, Extender
oder andere Zuschlagstoffe zugesetzt werden, sofern diese die erfindungsgemäßen
Vorteile nicht beeinträchtigen. Es können auch
Mischungen dieser Zusatzstoffe verwendet werden. Die Zugabe der
Zusatzstoffe kann auf einmal oder in mehreren Portionen erfolgen.
Die Zusatzstoffe können an jedem Punkt der Synthese oder
der verschiedenen Nachbehandlungen, oder nach den Nachbehandlungen
zugegeben werden. Der am besten geeignete Zeitpunkt muss zuvor durch
orientierende Versuche ermittelt werden.
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Es
ist auch möglich, einen oder mehrere der genannten Verfahrensschritte
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Pigmentzusammensetzungen
in einem Mikroreaktor durchzuführen, wie z. B. in
EP-A-1 257 602 beschrieben.
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Die
erfindungsgemäßen Mischkristalle lassen sich prinzipiell
zum Pigmentieren von allen hochmolekularen organischen Materialien
natürlicher oder synthetischer Herkunft einsetzen, beispielsweise
von Kunststoffen, Harzen, Lacken, insbesondere Metallic-Lacke, Anstrichfarben,
Druckfarben, elektrophotographischen Tonern und Entwicklern, Elektretmaterialien,
Farbfiltern sowie von Tinten, insbesondere Ink-Jet-Tinten.
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Hochmolekulare
organische Materialien, die mit den erfindungsgemäßen
Mischkristallen pigmentiert werden können, sind beispielsweise
Celluloseverbindungen, wie beispielsweise Celluloseether und -ester,
wie Ethylcellulose, Nitrocellulose, Celluloseacetate oder Cellulosebutyrate,
natürliche Bindemittel, wie beispielsweise Fettsäuren,
fette Öle, Harze und deren Umwandlungsprodukte, oder Kunstharze,
wie Polykondensate, Polyaddukte, Polymerisate und Copolymerisate,
wie beispielsweise Aminoplaste, insbesondere Harnstoff- und Melaminformaldehydharze,
Alkydharze, Acrylharze, Phenoplaste und Phenolharze, wie Novolake
oder Resole, Harnstoffharze, Polyvinyle, wie Polyvinylalkohole,
Polyvinylacetale, Polyvinylacetate oder Polyvinylether, Polycarbonate,
Polyolefine, wie Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyethylen oder
Polypropylen, Poly(meth)acrylate und deren Copolymerisate, wie Polyacrylsäureester
oder Polyacrylnitrile, Polyamide, Polyester, Polyurethane, Cumaron-Inden-
und Kohlenwasserstoffharze, Epoxidharze, ungesättigte Kunstharze
(Polyester, Acrylate) mit den unterschiedlichen Härtemechanismen,
Wachse, Aldehyd- und Ketonharze, Gummi, Kautschuk und seine Derivate
und Latices, Casein, Silikone und Silikonharze; einzeln oder in
Mischungen.
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Dabei
spielt es keine Rolle, ob die erwähnten hochmolekularen
organischen Verbindungen als plastische Massen, Schmelzen oder in
Form von Spinnlösungen, Dispersionen, Lacken, Anstrichstoffen
oder Druckfarben vorliegen. Je nach Verwendungszweck erweist es
sich als vorteilhaft, die erfindungsgemäßen Mischkristalle
als Blend oder in Form von Präparationen oder Dispersionen
zu benutzen.
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Bezogen
auf das zu pigmentierende, hochmolekulare organische Material setzt
man die erfindungsgemäßen Mischkristalle meist
in einer Menge von 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%,
ein.
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Die
erfindungsgemäßen Mischkristalle sind auch geeignet
als Farbmittel in elektrophotographischen Tonern und Entwicklern,
wie beispielsweise Ein- oder Zweikomponentenpulvertonern (auch Ein-
oder Zweikomponenten-Entwickler genannt), Magnettoner, Flüssigtoner,
Polymerisationstoner sowie Spezialtoner. Typische Tonerbindemittel
sind Polymerisations-, Polyadditions- und Polykondensationsharze,
wie Styrol-, Styrolacrylat-, Styrolbutadien-, Acrylat-, Polyester-,
Phenol-Epoxidharze, Polysulfone, Polyurethane, einzeln oder in Kombination,
sowie Polyethylen und Polypropylen, die noch weitere Inhaltsstoffe,
wie Ladungssteuermittel, Wachse oder Fließhilfsmittel,
enthalten können oder im nachhinein mit diesen Zusätzen
modifiziert werden.
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Außerdem
sind die erfindungsgemäßen Mischkristalle als
Farbmittel in Ink-Jet Tinten auf wässriger und nichtwässriger
Basis sowie in solchen Tinten, die nach dem Hotmelt-Verfahren arbeiten,
geeignet.
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Ink-Jet-Tinten
enthalten im Allgemeinen insgesamt 0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise
1,5 bis 8 Gew.-%, (trocken gerechnet) einer oder mehrerer der erfindungsgemäßen
Mischkristalle.
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Mikroemulsionstinten
basieren auf organischen Lösemitteln, Wasser und ggf. einer
zusätzlichen hydrotropen Substanz (Grenzflächenvermittler).
Mikroemulsionstinten enthalten im Allgemeinen 0,5 bis 15 Gew.-%,
vorzugsweise 1,5 bis 8 Gew.-%, einer oder mehrerer der erfindungsgemäßen
Mischkristalle, 5 bis 99 Gew.-% Wasser und 0,5 bis 94,5 Gew.-% organisches
Lösungsmittel und/oder hydrotrope Verbindung.
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"Solvent
based" Ink-Jet-Tinten enthalten vorzugsweise 0,5 bis 15 Gew.-% einer
oder mehrerer der erfindungsgemäßen Mischkristalle,
85 bis 99,5 Gew.-% organisches Lösungsmittel und/oder hydrotrope
Verbindungen.
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Hot-Melt-Tinten
basieren meist auf Wachsen, Fettsäuren, Fettalkoholen oder
Sulfonamiden, die bei Raumtemperatur fest sind und bei Erwärmen
flüssig werden, wobei der bevorzugte Schmelzbereich zwischen ca.
60°C und ca. 140°C liegt. Hot-Melt Ink-Jet-Tinten
bestehen z. B. im Wesentlichen aus 20 bis 90 Gew.-% Wachs und 1
bis 10 Gew.-% einer oder mehrerer der erfindungsgemäßen
Mischkristalle. Weiterhin können 0 bis 20 Gew.-% eines
zusätzlichen Polymers (als "Farbstofflöser"),
0 bis 5 Gew.-% Dispergierhilfsmittel, 0 bis 20 Gew.-% Viskositätsveränderer,
0 bis 20 Gew.-% Plastifizierer, 0 bis 10 Gew.-% Klebrigkeitszusatz,
0 bis 10 Gew.-% Transparenzstabilisator (verhindert z. B. Kristallisation
der Wachse) sowie 0 bis 2 Gew.-% Antioxidans enthalten sein.
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Insbesondere
sind die erfindungsgemäßen Mischkristalle als
Farbmittel für Farbfilter, sowohl für die additive
wie auch für die subtraktive Farberzeugung, wie beispielsweise
in elektro-optischen Systemen wie Fernsehbildschirmen, LCD (liquid
crystal displays), charge coupled devices, plasma displays oder
electroluminescent displays, die wiederum aktive (twisted nematic)
oder passive (supertwisted nematic) ferroelectric displays oder
light-emitting diodes sein können, sowie als Farbmittel
für elektronische Tinten („electronic inks” bzw. „e-inks")
oder „electronic paper" („e-paper") geeignet.
Bei der Herstellung von Farbfiltern, sowohl reflektierender wie
durchsichtiger Farbfilter, werden Pigmente in Form einer Paste oder
als pigmentierte Photoresists in geeigneten Bindemitteln (Acrylate,
Acrylester, Polyimide, Polyvinylalkohole, Epoxide, Polyester, Melamine,
Gelantine, Caseine) auf die jeweiligen LCD-Bauteilen (z. B. TFT-LCD
= Thin Film Transistor Liquid Crystal Displays oder z. B. ((S) TN-LCD
= (Super) Twisted Nematic-LCD) aufgebracht. Neben einer hohen Thermostabilität
ist für eine stabile Paste bzw. einen pigmentierten Photoresist
auch eine hohe Pigmentreinheit Voraussetzung. Darüber hinaus
können die pigmentierten Color Filter auch durch Ink-Jet-Druckverfahren
oder andere geeignete Druckverfahren aufgebracht werden.
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Die
Rotfarbtöne der erfindungsgemäßen Mischkristalle
sind ganz besonders gut geeignet für den Color Filter Farbset
Rot-Grün-Blau (R,G,B). Diese drei Farben liegen als getrennte
Farbpunkte nebeneinander vor, und ergeben von hinten durchleuchtet
ein Vollfarbbild.
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Typische
Farbmittel für den roten Farbpunkt sind Pyrrolopyrrol-,
Chinacridon- und Azopigmente, wie z. B. C. I. Pigment Red 254, C.
I. Pigment Red 209, C. I. Pigment Red 175 und C. I. Pigment Orange
38, einzeln oder gemischt. Für den grünen Farbpunkt
werden typischerweise Phthalocyaninfarbmittel eingesetzt, wie z.
B. C. I. Pigment Green 36 und C. I. Pigment Green 7.
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Bei
Bedarf können den jeweiligen Farbpunkten noch weitere Farben
zum Nuancieren zugemischt werden. Für den Rot- und Grünfarbton
wird bevorzugt mit Gelb abgemischt, zum Beispiel mit C. I. Pigment
Yellow 138, 139, 150, 151, 180 und 213.
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Schließlich
ist es auch möglich, das erfindungsgemäße
Mischkristall-Pigment durch trockenes Mischen mit organischen oder
anorganischen Massen, Granulaten, Faserstoffen, Pulvern und anderen
Pigmenten zu Stoffmischungen zu verarbeiten.
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In
den folgenden Beispielen bedeuten Prozentangaben Gewichtsprozente
und Teile Gewichtsteile, sofern nicht anders angegeben. Die Röntgenpulverdiagramme
wurden mit Cu-Kα-Strahlung gemessen,
2 Theta-Werte in Grad, Meßgenauigkeit +/– 0,2°,
für die Intensitäten bedeuten: vs = sehr stark,
s = stark, m = mittel, w = schwach.
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Vergleichsbeispiel 1 (50% 3-Chlorbenzonitril,
50% 4-Chlorbenzonitril):
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Es
wird eine Pigmentmischung gemäß
EP-A-0 094 911 , Beispiel
34 aus einer Mischung von 50 Mol-% 3-Chlorbenzonitril und 50 Mol-%
4-Chlorbenzonitril hergestellt.
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Das
erhaltene Pigment hat eine BET-Oberfläche von 56 m
2/g und zeichnet sich im Röntgenpulverdiagramm
durch folgende charakteristische Linien aus:
2
Theta: | relative
Intensität: |
5,8 | s |
11,8 | w |
13,1 | m |
14,4 | s |
17,6 | m |
20,9 | w |
22,1 | w |
24,1 | m |
24,5 | m |
26,9 | s |
28,9 | m |
-
Die
charakteristische neue Linie der erfindungsgemäßen
Kristallmodifikation bei 18,5° (+/– 0,2) 2 Theta
ist nicht zu sehen.
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Vergleichsbeispiel 2 (70% 3-Chlorbenzonitril,
30% 4-Chlorbenzonitril, Säurefällung):
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Das
Pigment wird gemäß
WO 02/085987 A1 , Beispiel
1e aus einer Mischung von 70 Mol-% 3-Chlorbenzonitril und 30 Mol-%
4-Chlorbenzonitril hergestellt.
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Das
erhaltene Pigment hat eine BET-Oberfläche von 87 m
2/g und zeichnet sich im Röntgenpulverdiagramm
durch folgende charakteristische Linien aus:
2
Theta: | relative
Intensität: |
5,8 | s |
13,2 | m |
14,3 | m |
17,9 | m |
22,2 | w |
24,1 | m |
25,3 | m |
26,2 | m |
27,2 | s |
29,5 | w |
-
Die
charakteristische neue Linie der erfindungsgemäßen
Kristallmodifikation bei 18,5° (+/– 0,2) 2 Theta
ist nicht zu sehen.
-
Vergleichsbeispiel 3 (70% 3-Chlorbenzonitril,
30% 4-Chlorbenzonitril, Fällung auf Wasser):
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21,7
Teile 3-Chlorbenzonitril und 9,3 Teile 4-Chlorbenzonitril werden
in 30%iges Natriumamylat (hergestellt aus 9,3 Teilen Natrium und
143 Teilen Amylalkohol) eingetragen und auf 100°C erwärmt.
30 Teile Bernsteinsäurediisopropylester werden innerhalb
zwei Stunden zugegeben. Nach weiteren vier Stunden bei 100°C wird
die Pigmentalkalisalz-Suspension auf 80°C abgekühlt
und auf 60°C heißes Wasser gegeben. Die Pigmentsuspension
wird zur Konditionierung anschließend fünf Stunden
auf 95°C erhitzt, abfiltriert, mit Methanol und Wasser
gewaschen und im Trockenschrank bei 75°C getrocknet. Man
erhält ein orange-rotes Pigment.
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Das
erhaltene Pigment hat eine BET-Oberfläche von 73 m
2/g und zeichnet sich im Röntgenpulverdiagramm
durch folgende charakteristische Linien aus:
2
Theta: | relative
Intensität: |
5,9 | s |
13,1 | m |
14,5 | m |
17,9 | m |
21,8 | w |
24,1 | m |
25,9 | s |
26,2 | m |
27,2 | s |
29,7 | w |
-
Die
charakteristische neue Linie der erfindungsgemäßen
Kristallmodifikation bei 18,5° (+/– 0,2) 2 Theta
ist nicht zu sehen.
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Beispiel 1 (Mischkristall aus 80 Mol-%
3-Chlorbenzonitril, 20 Mol-% 4-Chlorbenzonitril):
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Das
Pigment wird analog Vergleichsbeispiel 3 hergestellt, wobei aber
24,8 Teile 3-Chlorbenzonitril und 6,2 Teile 4-Chlorbenzonitril umgesetzt
werden.
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Nach
Isolierung und Wäsche mit Methanol und Wasser erhält
man ein orange-rotes Pigment.
-
Das
erhaltene Pigment hat eine BET-Oberfläche von 103 m
2/g und ist sehr viel feinteiliger als die
Pigmente aus den Vergleichsbeispielen 1 und 3. Es zeichnet sich
im Röntgenpulverdiagramm durch folgende charakteristische
Linien aus:
2
theta: | relative
Intensität: |
5,7 | s |
13,2 | s |
14,9 | w |
16,3 | w |
18,4 | m |
20,9 | w |
24,2 | m |
25,8 | s |
27,3 | s |
29,8 | m |
-
Die
charakteristische neue Linie der erfindungsgemäßen
Kristallmodifikation bei 18,5° (+/– 0,2) 2 Theta
ist vorhanden.
-
Beispiel 2 (Mischkristall aus 83 Mol-%
3-Chlorbenzonitril, 17 Mol-% 4-Chlorbenzonitril):
-
Das
Pigment wird analog Vergleichsbeispiel 3 hergestellt, wobei jedoch
25,8 Teile 3-Chlorbenzonitril und 5,2 Teile 4-Chlorbenzonitril eingesetzt
werden. Man erhält ein orange-rotes Pigment.
-
Das
erhaltene Pigment hat eine BET-Oberfläche von 98 m
2/g und ist sehr viel feinteiliger als die
Pigmente aus den Vergleichsbeispielen 1 und 3. Es zeichnet sich
im Röntgenpulverdiagramm durch folgende charakteristische
Linien aus:
2
Theta: | relative
Intensität: |
5,8 | s |
13,2 | s |
14,9 | w |
16,3 | w |
18,5 | m |
20,9 | w |
24,2 | m |
25,8 | s |
27,3 | s |
29,8 | m |
-
Die
charakteristische neue Linie der erfindungsgemäßen
Kristallmodifikation bei 18,5° (+/– 0,2) 2 Theta
ist vorhanden.
-
Beispiel 3 (Mischkristall aus 92 Mol-%
3-Chlorbenzonitril, 8 Mol-% 4-Chlorbenzonitril):
-
Das
Pigment wird analog Vergleichsbeispiel 3 hergestellt, wobei jedoch
28,4 Teile 3-Chlorbenzonitril und 2,6 Teile 4-Chlorbenzonitril eingesetzt
werden. Man erhält ein orange-rotes Pigment.
-
Das
erhaltene Pigment hat eine BET-Oberfläche von 99 m
2/g und ist viel feinteiliger als die Pigmente aus
den Vergleichsbeispielen 1 und 3. Es zeichnet sich im Röntgenpulverdiagramm
durch folgende charakteristische Linien aus:
2
Theta: | relative
Intensität: |
5,9 | s |
13,2 | s |
14,9 | w |
16,3 | w |
18,6 | m |
20,9 | w |
24,1 | m |
25,7 | s |
27,4 | s |
29,8 | m |
-
Die
charakteristische neue Linie der erfindungsgemäßen
Kristallmodifikation bei 18,5° (+/– 0,2) 2 Theta
ist vorhanden.
-
Beispiel 4 (Mischkristall aus 83 Mol-%
3-Chlorbenzonitril, 17 Mol-% 4-Methylbenzonitril):
-
Das
Pigment wird analog Vergleichsbeispiel 3 hergestellt, wobei jedoch
25,8 Teile 3-Chlorbenzonitril und 5,2 Teile 4-Methylbenzonitril
eingesetzt werden. Man erhält ein orange-rotes Pigment.
-
Das
erhaltene Pigment hat eine BET-Oberfläche von 102 m2/g und ist viel feinteiliger als die Pigmente aus
den Vergleichsbeispielen 1 und 3.
-
Die
charakteristische neue Linie der erfindungsgemäßen
Kristallmodifikation bei 18,5° (+/– 0,2) 2 Theta
ist vorhanden.
-
Beispiel 5 (Mischkristall aus 83 Mol-%
3-Chlorbenzonitril, 17 Mol-% Terephthalonitril):
-
Das
Pigment wird analog Vergleichsbeispiel 3 hergestellt, wobei jedoch
25,8 Teile 3-Chlorbenzonitril und 5,2 Teile Terephthalonitril eingesetzt
werden. Man erhält ein orange-rotes Pigment.
-
Das
erhaltene Pigment hat eine BET-Oberfläche von 109 m2/g und ist viel feinteiliger als die Pigmente aus
den Vergleichsbeispielen 1 und 3. Die charakteristische neue Linie
der erfindungsgemäßen Kristallmodifikation bei
18,5° (+/– 0,2) 2 Theta ist vorhanden.
-
Die
Oberflächen nach BET der in den vorstehenden Beispielen
hergestellten Pigmente sind in nachfolgender Tabelle angegeben.
Probe | BET-Oberfläche |
Vergleichsbeispiel
1 | 56
m2/g |
Vergleichsbeispiel
2 | 87
m2/g |
Vergleichsbeispiel
3 | 73
m2/g |
Beispiel
1 | 103
m2/g |
Beispiel
2 | 98
m2/g |
Beispiel
3 | 99
m2/g |
Beispiel
4 | 102
m2/g |
Beispiel
5 | 109
m2/g |
-
Die
erfindungsgemäßen Beispiele 1 bis 5 sind sehr
viel fein kristalliner als die Vergleichsbeispiele 1 bis 3.
-
Anwendungsbeispiele:
-
Zur
Ermittlung der Farbstärke und der Transparenz der Pigmentmischungen
wurden die erhaltenen Pigmente in einem transparenten Alkyd-Melamin-Einbrennlacksystem
vollständig dispergiert.
-
Zur
Bestimmung der Transparenz wurde der pigmentierte Alkyd-Melamin-Einbrennlack
als Volltonlack zusammen mit der zu vergleichenden Probe nebeneinander
auf eine weiße Pappkarte mit schwarzem Balken aufgezogen
und nach 30 min Lufttrocknung für 30 min bei 140°C
eingebrannt. Zur Beurteilung der Transparenz wurde die Deckkraft
der beiden aufgezogenen Pigmente über schwarzem Grund verglichen.
-
Zur
Bestimmung der Farbstärke wurde ein Aufhellungslack hergestellt,
indem 6,0 g des Alkyd-Melamin-Volltonlacks mit 20,0 g eines 30%igen
Weißlacks vermischt wurden. Der erhaltene Aufhellungslack
wurde zusammen mit der zu vergleichenden Probe nebeneinander auf
eine weiße Pappkarte aufgezogen und nach 30 min Lufttrocknung
für 30 min bei 140°C eingebrannt. Die Farbstärke
und ihre Messung ist definiert nach DIN EN ISO 787-26.
-
Die
Farbstärken, Chroms (Farbreinheit) und Transparenz der
in den vorstehenden Beispielen hergestellten Pigmente sind in der
nachfolgenden Tabelle angegeben.
-
Als
Standard für die Farbstärke (100%), der Buntheit ΔC
(Farbreinheit) (ΔC = 0) und der Transparenz wurde das Pigment
aus Beispiel 1 herangezogen.
-
Die
Transparenz wurde dabei wie folgt beurteilt.
- +VI
- bedeutend deckender
- +V
- wesentlich deckender
- +IV
- deutlich deckender
- +III
- merklich deckender
- +II
- etwas deckender
- +I
- eine Spur deckender
- /=/
- etwa wie
- –I
- eine Spur transparenter
- –II
- etwas transparenter
- –III
- merklich transparenter
- –IV
- deutlich transparenter
- –V
- wesentlich transparenter
- –VI
- bedeutend transparenter
Probe | Farbstärke | ΔC | Transparenz |
Vergleichsbeispiel
1 | 80% | –3,4 | +V/wesentlich
deckender |
Vergleichsbeispiel
2 | 104% | –4,15 | –II/etwas
transparenter |
Vergleichsbeispiel
3 | 82% | –1,2 | +V/wesentlich
deckender |
Beispiel
1 | 100% | +/– 0 | Referenz |
Beispiel
2 | 100% | –0,2 | –II/etwas
transparenter |
Beispiel
3 | 102% | –0,4 | –II/etwas
transparenter |
-
Die
Vergleichsbeispiele 1, 2 und 3 sind sehr viel trüber (ΔC << –1,0) als die erfindungsgemäßen
Beispiele 1 bis 3. Die Vergleichsbeispiele 1 und 3 sind außerdem
viel deckender als die erfindungsgemäßen Beispiele
1 bis 3.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0094911
A [0004, 0051]
- - EP 0181290 A [0005]
- - EP 0962499 A [0006]
- - WO 2002/085987 [0007]
- - WO 02/085987 [0030]
- - EP 0640603 A [0031]
- - EP 1257602 A [0034]
- - WO 02/085987 A1 [0054]