DE102007006702A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung der Qualität von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen und deren Vorformen - Google Patents
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Abstract
Description
- TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Überprüfen von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen mit in einer Harzmatrix eingebetteten Verstärkungsfasern und deren die Verstärkungsfasern und ein Bindemittel und/oder Harz aufweisenden Vorformen sowie auf eine Vorrichtung zum Überprüfen solcher Bauteile und deren Vorformen.
- STAND DER TECHNIK
- Faserverbundwerkstoffe weisen Verstärkungsfasern auf, die bei der Herstellung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen in eine Harzmatrix eingebettet werden. Die Verstärkungsfasern selbst können unterschiedliche Strukturen aufweisen, z. B. können sie in Form unidirektionaler (UD-)Schichten, in Form von Vliesen oder in Form von Geweben vorliegen.
- Bei so genannten Nassinfusionsverfahren zur Herstellung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen werden die Verstärkungsfasern zunächst in Faserlagen trocken aufeinander gelegt und dann vorkompaktiert. Dabei können Bindemittel vorgesehen sein, um die Faserlagen aneinander zu fixieren. Diese Bindemittel können thermoplastisch sein, was ein z. B. Aufbügeln der jeweils hinzugefügten Faserlagen ermöglicht. Die Vorform aus den vorkompaktierten und vorzugsweise aneinander fixierten Faserlagen wird auch als Preform bezeichnet. Die Preform wird dann in einem Injektionswerkzeug mit Harz imprägniert, welches typischerweise durch Temperaturerhöhung in dem Injektionswerkzeug aushärtet.
- Ein übliches Problem beim Ausbilden einer Preform ist die Identifikation der richtigen Faserlagen. Die Faserlagen können sich in der Art der Verstärkungsfasern, der Dicke der Verstärkungsfasern bzw. Faserbündel, der Faserausrichtung, der Art der Webung bzw. des Geleges und der Art des Bindemittels bzw. von Verbindungsfäden unterscheiden. Da oftmals bei ein und derselben Preform unterschiedliche Faserlagen für unterschiedliche Bereiche verwendet werden, ist die Verwechslungsgefahr groß. Aber nur mit der richtigen Anordnung der Faserlagen in der Preform werden die gewünschten Eigenschaften bei dem auf Basis der Preform hergestellten Bauteile erzielt.
- Derzeitige Verfahren zur Qualitätssicherung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen umfassen die folgenden Maßnahmen:
- – Die Identifikation der Faserlagen geschieht visuell, indem sie ggf. mit einem Muster verglichen werden. Zusätzlich sind Vorräte an den jeweiligen Faserlagen, aus denen die Faserlagen entnommen werden, beispielsweise Rollen, von denen die Faserlagen abgerollt und abgeschnitten werden, mit der jeweiligen Materialbezeichnung versehen.
- – Die Anzahl der Faserlagen, die aufeinandergelegt wurden, um eine Preform auszubilden, wird durch Dickenmessung der Preform kontrolliert. Dies Kontrolle kann jedoch erfolgreich nur bei insgesamt dünnen Preformen durchgeführt werden. Bei einer größeren Anzahl von Faserlagen sind Dickenmessugen, die eine Aussage über die Anzahl der Faserlagen zulassen, durch die Rückstellkräfte der Preform in ihrer Gesamtheit zumindest vor dem Kompaktieren nicht möglich. Bei dickeren Preformen besteht auch die Gefahr, dass Dickenmessungen wegen der unvermeidbaren Messwertstreuungen keinen unmittelbaren Rückschluss darauf zulassen, ob die richtige Anzahl von Faserlagen vorliegt oder nicht.
- – Die Anzahl der Lagen, die aufeinandergelegt wurden, um eine Preform auszubilden, wird durch Nachzählen der einzelnen Faserlagen kontrolliert. Dieses Nachzählen ist bei dicken Preformen nicht nur aufwändig, sondern auch fehlerbehaftet, insbesondere wenn in unterschiedlichen Bereichen derselben Preform unterschiedliche Anzahlen von Faserlagen vorzusehen sind. Zudem fransen die Faserlagen durch das manuelle Nachzählen im untersuchten Bereich stark aus, was mit einer Qualitätsminderung der daraus hergestellten Bauteile einhergeht. Bei Multiaxialgelegen ist die Identifikation der einzelnen Faserlagen besonders schwierig, da sich die einzelnen Gelegeschichten unter Schub, der beim Abheben für das Nachzählen entsteht, sehr leicht separieren.
- – Die richtige Orientierung der Faserlagen wird mit Kameras aufgezeichnet. Dies erlaubt eine Protokollierung der Herstellung der Faserverbundbauteile, welche derzeit aber nur in Versuchsprojekten vorgenommen wird. Zudem ist die Auswertung von Bildern der einzelnen Faserlagen, um hieraus die korrekte Orientierung der Faserlagen bei der Preform nachzuvollziehen, sehr aufwändig.
- Eine Validierung der Lagenorientierung innerhalb von Preformen mit vielen, insbesondere unterschiedlich ausgerichteten Faserlagen ist mit bekannten Techniken jedoch nicht möglich.
- Die abschließende Qualitätskontrolle eines Bauteils aus einem Faserverbundwerkstoff erfolgt primär visuell durch die mit der Herstellung befasste Person, wodurch die Qualitätskontrolle sehr subjektiv ist. Daneben können die mechanischen Eigenschaften des jeweiligen Bauteils durch Messungen bestimmt werden. Um dabei Fehler bei der Auswahl und Orientierung oder auch Mängel bei der Qualität der einzelnen Faserlagen feststellen zu können, müssen jedoch sehr aufwändige Messungen vorgenommen werden, die zeitintensiv sind und teilweise auch nicht zerstörungsfrei.
- Qualitätsunterschiede zwischen Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen ergeben sich nicht nur durch fehlende bzw. falsche Faserlagen und -orientierungen sondern auch durch unzureichende Kompaktierung oder Mängel der Faserlagen insgesamt oder in Teilbereichen der Preform.
- Die hier für die Qualitätssicherung bei Nassinfusionsverfahren beschriebenen Schwierigkeiten treten grundsätzlich auch dann auf, wenn Bauteile aus Faserverbundwerkstoffen auf Basis sogenannter Prepregs, d. h. bereits mit dem Harz der späteren Harzmatrix imprägnierten Faserlagen aufgebaut werden.
- Aus der
US 4,871,412 ist es zur Herstellung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen auf der Basis von Prepregs bekannt, ein elektrisches Wechselfeld auf die zusammengepressten Prepregs einwirken zu lassen, um in leitfähigen Verstärkungsfasern, wie beispielsweise Kohlenstofffasern, elektrische Ströme zu induzieren, die zu einer Widerstandsaufheizung dieser Verstärkungsfasern und damit des umgebenden Harzes führen. - Aus der
EP 0 596 996 B1 ist es bekannt, einem Faserverbundwerkstoff ein Vorzugserhitzungsmaterial z. B. in Form von magnetischen Metallpartikeln zuzuschlagen, um dieses Material durch Induktionsheizung erwärmen zu können. Durch das Vorzugserhitzungsmaterial soll vermieden werden, dass sich elektrisch leitfähige Verstärkungsfasern in dem Faserverbundmaterial selektiv aufheizen. Stattdessen wird eine Aufheizung des Harzes, aus dem die Harzmatrix ausgebildet werden soll, angestrebt. - AUFGABE DER ERFINDUNG
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur und eine Vorrichtung für die Beurteilung der Qualität von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen mit einer in eine Harzmatrix eingebetteten Verstärkungsfasern und deren Vorformen aufzuzeigen, bei denen mit geringem Aufwand und insbesondere zerstörungsfrei ein verlässlicher Hinweis darauf gewonnen werden kann, ob die Faserlagen der Verstärkungsfasern die richtige Identität, richtige Anzahl, richtige Orientierung und gewünschte Qualität aufweisen.
- LÖSUNG
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 7 gelöst.
- Bevorzugte Ausführungsformen des neuen Verfahrens sind in den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 6 beschrieben. Die abhängigen Patentansprüche 8 bis 12 betreffen bevorzugte Ausführungsformen der neuen Vorrichtung.
- BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
- Bei dem neuen Verfahren wird ein magnetisches Wechselfeld in das jeweilige Prüfobjekt eingekoppelt und das Ankoppeln des jeweiligen Prüfobjekts an das magnetische Wechselfeld wird erfasst. Bei dem Prüfobjekt kann es sich dabei um das fertige Bauteil mit in eine komplett ausgehärtete Harzmatrix eingebetteten Verstärkungsfasern handeln. Es ist aber auch möglich, das magnetische Wechselfeld in eine Vorform des Bauteils, d. h. z. B. in eine sogenannte Preform oder in ein Gelege von Prepregs einzukoppeln, bevor hieraus ein fertiges Bauteil mit ausgehärteter Harzmatrix hergestellt wird. In aller Regel sind es nämlich die Verstärkungsfasern des jeweiligen Bauteils, die an das magnetische Wechselfeld ankoppeln. Diese Ankopplung ist von der Art und Orientierung sowie Dichte und der Kompaktierung der Verstärkungsfasern abhängig und ermöglicht auf diese Weise eine Kontrolle eben dieser Parameter. Ebenso spiegeln sich lokale Mängel der vorliegenden Faserhalbzeugen, z. B. Verfilzungen, Schlaufen etc., in Form einer Variation der Ankopplung wider. Für eine einfache Qualitätskontrolle ist es dabei ausreichend, das Ankoppeln des jeweiligen Prüfobjekts an das magnetische Wechselfeld mit dem Ankoppeln eines idealen Prüfobjekts an das magnetische Wechselfeld zu vergleichen. Abweichungen beim Ankoppeln an das magnetische Wechselfeld weisen hierbei auf Fehler bei dem Prüfobjekt hin, die, soweit sie nicht korrigiert werden können, zu einem Verwerfen des Prüfobjekts führen müssen.
- Das Ankoppeln des jeweiligen Prüfobjekts an das magnetische Wechselfeld kann dadurch erfasst werden, dass eine Absorption von Energie aus dem magnetischen Wechselfeld durch das jeweilige Prüfobjekt erfasst wird. Auf diese Weise wird das Ankoppeln über die Rückwirkungen auf das magnetische Wechselfeld beobachtet.
- Alternativ oder zusätzlich kann zum Erfassen des Ankoppelns des jeweiligen Prüfobjekts an das magnetische Wechselfeld eine Erwärmung des jeweiligen Prüfobjekts durch das magnetische Wechselfeld erfasst werden. Dieser sekundäre Effekt lässt häufig eine höhere Ortsauflösung des Ankoppelns und damit eine höhere Ortsauflösung bei der Kontrolle in Bezug auf die Verstärkungsfasern zu. Es versteht sich, dass die Temperatur des jeweiligen Prüfobjekts mit der entsprechenden Ortsauflösung erfasst werden muss. Dies kann flächig, beispielsweise mit einer Thermokamera, aber auch punktuell z. B. mit lokal angeordneten Pyrometern geschehen. Des Weiteren ist es möglich die Temperatur des jeweiligen Prüfobjekts berührend z. B. mit einem oder mehreren Thermoelementen zu messen.
- Vorzugsweise wird das jeweilige Prüfobjekt mit dem magnetischen Wechselfeld abgescannt, wobei die Relativlage und/oder die Relativorientierung des magnetischen Wechselfelds gegenüber dem jeweiligen Prüfobjekt variiert wird. Idealerweise wird beim Abscannen des jeweiligen Prüfobjekts sowohl die Relativlage als auch die Relativorienierung des magnetischen Wechselfelds gegenüber dem Prüfobjekt variiert. Damit wird über das Ankoppeln des Prüfobjekts an das magnetische Wechselfeld die maximale Information über die Verstärkungsfasern in dem jeweiligen Prüfobjekt gewonnen.
- Das magnetische Wechselfeld, das gemäß dem neuen Verfahren zum Überprüfen von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen mit in einer Harzmatrix eingebetteten Verstärkungsfasern und deren Vorformen eingesetzt wird, kann relativ schwach sein. D. h., die hierdurch hervorgerufenen Erhöhungen der Temperatur des jeweiligen Prüfobjekts können ebenfalls relativ niedrig ausfallen. Es ist aber auch möglich, das magnetische Wechselfeld zusätzlich zur Qualitätskontrolle dazu zu nutzen, die Temperatur des jeweiligen Prüfobjekts für eine Wärmebehandlung eines Bindemittels, das die Verstärkungsfasern miteinander verbindet, oder eines Harzes, in das die Verstärkungsfasern eingebettet sind, zu erhöhen. Es versteht sich, dass dann ein vergleichsweise starkes magnetisches Wechselfeld eingesetzt werden muss, selbst wenn eine weitere Heizquelle für die Temperaturbehandlung vorgesehen ist.
- Die neue Vorrichtung für das Überprüfen von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen und deren Vorformen weist einen Wechselstromgenerator und eine Induktionsspule zum Erzeugen und Einkoppeln eines magnetischen Wechselfelds in das jeweilige Prüfobjekt auf. Weiterhin ist eine Messeinrichtung zum Erfassen des Ankoppelns des jeweiligen Prüfobjekts an das magnetische Wechselfeld vorgesehen. Die Messeinrichtung kann an dem Wechselstromgenerator selbst vorgesehen sein und eine Absorption von Energie aus dem magnetischen Wechselfeld durch das jeweilige Prüfobjekt erfassen. Die Messeinrichtung kann alternativ oder zusätzlich eine Erwärmung des jeweiligen Prüfobjekts erfassen und dazu beispielsweise mindestens eine Wärmekamera, ein Pyrometer oder ein Thermoelement aufweisen.
- Um das Prüfobjekt mit dem magnetischen Wechselfeld abzuscannen, kann eine Positioniereinrichtung vorgesehen sein, mit der die Relativlage und/oder die Relativorientierung der Induktionsspule gegenüber dem jeweiligen Prüfobjekt veränderbar ist. Die Positioniereinrichtung kann sowohl die Induktionsspule als auch das Prüfobjekt selbst gegenüber einer ortsfesten Basis verschieben bzw. verdrehen.
- Wie bereits im Zusammenhang mit dem neuen Verfahren angedeutet wurde, können der Wechselstromgenerator und die Induktionsspule Teil einer Heizvorrichtung für eine Wärmebehandlung eines Bindemittels, das die Verstärkungsfasern miteinander verbindet, oder eines Harzes, in das die Verstärkungsfasern eingebettet sind, sein, wobei die Heizvorrichtung daneben auch noch eine weitere Heizquelle aufweisen kann.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
- KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand von konkreten Ausführungsbeispielen weiter erläuterten und beschrieben.
-
1 zeigt eine erste mögliche Ausführungsform der neuen Vorrichtung. -
2 zeigt eine zweite Ausführungsform der neuen Vorrichtung; und -
3 illustrierte zwei unterschiedliche Anordnungen einer Induktionsspule gegenüber einem Multiaxialgelege aus Verstärkungsfasern. - FIGURENBESCHREIBUNG
- Die in
1 dargestellte Vorrichtung1 dient hier dazu, die korrekte Anordnung von Verstärkungsfasern in einem Bauteil2 aus einem Faserverbundwerkstoff3 zu kontrollieren. Der Faserverbundwerkstoff weist neben den Verstärkungsfasern ein Harz zur Ausbildung einer Harzmatrix auf, in die die Verstärkungsfasern eingebettet sind. Das Prüfobjekt kann statt des fertigen Bauteils2 mit ausgehärteter Harzmatrix auch eine Vorform für ein solches Bauteil sein, z. B. eine sogenannte Preform, bei der zunächst nur ein Bindemittel zum Verbinden der Verstärkungsfasern untereinander vorgesehen ist, sowie jede mögliche Zwischenform einschließlich eines Geleges aus sogenannten Prepregs. Die Vorrichtung1 weist einen Wechselstromgenerator4 und eine daran angeschlossene Induktionsspule5 auf. Die Induktionsspule wird mit einem Handgriff6 über das Bauteil2 geführt. Durch einen Wechselstrom von dem Wechselstromgenerator4 durch die Induktionsspule5 wird ein magnetisches Wechselfeld generiert, das in das Bauteil2 eingekoppelt wird. Abhängig von der Art und der Menge und der Orientierung der Verstärkungsfasern in dem Bauteil2 koppelt dieses unterschiedlich an das magnetische Wechselfeld an. Diese unterschiedliche Ankopplung ist mit einem unterschiedlichen Entzug von Energie aus dem magnetischen Wechselfeld verbunden, der von einer in den Wechselstromgenerator4 integrierten Messeinrichtung erfasst wird. Weiterhin ist ein Pyrometer7 vorgesehen, das eine Temperaturerhöhung der Oberfläche des Bauteils2 unter Einwirkung des magnetischen Wechselfelds registriert. Dabei wird das Pyrometer7 zusammen mit der Induktionsspule5 mittels des Handgriffs6 gegenüber dem Bauteil2 verschoben. Die von dem Pyrometer7 registrierte Temperaturerhöhung der Oberfläche des Bauteils2 resultiert aus dessen Ankopplung an das magnetische Wechselfeld. Je größer die Temperaturerhöhung bei ansonsten gleichbleibenden Bedingungen ist, desto besser ist die Ankopplung an das magnetische Wechselfeld. Diese Temperaturerhöhung geht unmittelbar auf einen Entzug von Energie aus dem magnetischen Wechselfeld zurück, die in dem Bauteil2 in Wärme umgewandelt wird. Diese Wärmeumwandlung basiert auf dem elektrischen Widerstand der elektrisch leitfähigen Verstärkungsfasern des Faserverbundwerkstoffs3 , in denen Ströme durch das magnetische Wechselfeld induziert werden. - Die in
2 gezeigte Vorrichtung1 unterscheidet sich von derjenigen gemäß1 dadurch, dass hier ein Aufnahmetisch8 vorgesehen ist, der das Bauteil2 aufnimmt und gegenüber dem eine Positioniereinrichtung9 die Induktionsspule5 mit dem Pyrometer7 automatisch positioniert. So kann die gesamte Oberfläche des Bauteils2 mit der Induktionsspule5 abgescannt werden und die dabei mit dem Pyrometer7 registrierten Temperaturerhöhungen der Oberfläche des Bauteils2 bzw. die dabei registrierten Absorptionen von Energie aus dem magnetischen Wechselfeld können mit dem Verlauf dieser Werte für ein Bauteil2 mit korrektem Aufbau verglichen werden. Treten dabei Abweichungen auf, die Grenzwerte überschreiten, ist das Bauteil2 mangelhaft und muss nachgebessert oder verworfen werden. -
3 skizzierte zwei verschiedene Drehstellungen der Induktionsspule5 um eine Drehachse10 gegenüber einem Multiaxialgelege11 aus Verstärkungsfasern12 . Dabei weist das Multiaxialgelege11 eine Zwischenschicht13 aus Verstärkungsfasern12 auf, die von außen nicht mehr sichtbar ist. Das Vorhandensein der Zwischenschicht13 lässt sich aber dadurch nachweisen, dass bei einem bestimmten Drehwinkel14 der Spule5 um die Drehachse10 eine verstärkte Ankopplung des magnetischen Wechselfelds, dessen Feldlinien15 in3 angedeutet sind, an die Verstärkungsfasern12 der Zwischenschicht13 erfolgt. Die primär resultierende Absorption von Energie aus dem magnetischen Wechselfeld bzw. die sekundär resultierende Temperaturerhöhung tritt bei diesem Winkel14 nur dann auf, wenn die Zwischenschicht13 in dem Multiaxialgelege11 tatsächlich vorhanden ist.3 macht damit auch deutlich, dass es neben einem reinen Verschieben der Induktionsspule5 über der Oberfläche eines zu untersuchenden Bauteils auch von Interesse ist, die Orientierung der Induktionsspule5 gegenüber dem Bauteil zu verändern, um die maximalen Informationen über die Verstärkungsfasern12 zu erlagen. Die Achse der Induktionsspule5 kann dabei beispielsweise grundsätzlich parallel zu der Oberfläche des Bauteils ausgerichtet sein und um die senkrecht zu der Oberfläche des Bauteils verlaufende Drehachse10 rotieren oder oszillieren. -
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Bauteil
- 3
- Faserverbundwerkstoff
- 4
- Wechselstromgenerator
- 5
- Induktionsspule
- 6
- Handgriff
- 7
- Pyrometer
- 8
- Auflagetisch
- 9
- Positioniereinrichtung
- 10
- Drehachse
- 11
- Multiaxialgelege
- 12
- Verstärkungsfaser
- 13
- Zwischenschicht
- 14
- Winkel
- 15
- Feldlinie
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - US 4871412 [0010]
- - EP 0596996 B1 [0011]
Claims (12)
- Verfahren zum Überprüfen von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen mit in einer Harzmatrix eingebetteten Verstärkungsfasern und deren die Verstärkungsfasern und ein Bindemittel und/oder Harz aufweisenden Vorformen, dadurch gekennzeichnet, dass ein magnetisches Wechselfeld in das jeweilige Prüfobjekt eingekoppelt wird und dass das Ankoppeln des jeweiligen Prüfobjekts an das magnetische Wechselfeld erfasst wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Absorption von Energie aus dem magnetischen Wechselfeld durch das jeweilige Prüfobjekt erfasst wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Erwärmung des jeweiligen Prüfobjekts durch das magnetische Wechselfeld erfasst wird.
- Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des jeweiligen Prüfobjekts punktuell oder flächig erfasst wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Prüfobjekt mit dem magnetischen Wechselfeld abgescannt wird, wobei die Relativlage und/oder die Relativorientierung des magnetischen Wechselfelds gegenüber dem jeweiligen Prüfobjekt variiert wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem magnetischen Wechselfeld die Temperatur des jeweiligen Prüfobjekts für eine Wärmebehandlung eines Bindemittels, das die Verstärkungsfasern (
12 ) miteinander verbindet, oder eines Harzes, in das die Verstärkungsfasern (12 ) eingebettet sind, erhöht wird. - Vorrichtung für das Überprüfen von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen mit in einer Harzmatrix eingebetteten Verstärkungsfasern und deren die Verstärkungsfasern und ein Bindemittel und/oder Harz aufweisenden Vorformen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wechselstromgenerator (
4 ) und eine Induktionsspule (5 ) zum Erzeugen und Einkoppeln eines magnetischen Wechselfeld in das jeweilige Prüfobjekt und eine Messeinrichtung zum Erfassen des Ankoppelns des jeweiligen Prüfobjekts an das magnetische Wechselfeld vorgesehen sind. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung eine Absorption von Energie aus dem magnetischen Wechselfeld durch das jeweilige Prüfobjekt erfasst.
- Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung eine Erwärmung des jeweiligen Prüfobjekts durch das magnetische Wechselfeld erfasst.
- Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung die Temperatur des jeweiligen Prüfobjekts punktuell oder flächig erfasst.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Positioniereinrichtung (
9 ) vorgesehen ist, mit der die Relativlage und/oder die Relativorientierung der Induktionsspule (5 ) gegenüber dem jeweiligen Prüfobjekt veränderbar ist, um das jeweilige Prüfobjekt mit dem magnetischen Wechselfeld abzuscannen. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechselstromgenerator (
4 ) und die Induktionsspule (5 ) Teil einer Heizvorrichtung für eine Wärmebehandlung eines Bindemittels, das die Verstärkungsfasern (12 ) miteinander verbindet, oder eines Harzes, in das die Verstärkungsfasern (12 ) eingebettet sind, sind.
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