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Die
Erfindung betrifft ein Elektromotorsystem und einen zugehörigen Baukasten.
Elektromotorsysteme sind aus dem Stand der Technik in vielfältiger Art
und Weise bekannt.
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Je
nach an das Elektromotorsystem zu stellende Anforderungen finden
unterschiedliche Komponenten, wie beispielsweise Motoren, verschiedene Getriebeeinheiten,
verschiedene Sensoren, verschiedene Motorflansche et cetera, Verwendung,
die entsprechend ausgewählt
und individuell zusammengestellt werden. Ein entsprechend zusammengestelltes
System beansprucht entsprechend Bauraum.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Elektromotorensystem bereitzustellen,
das auf ein einfache Art und Weise montierbar ist und das vergleichsweise
wenig Bauraum beansprucht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Elektromotorsystem mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Dabei
ist vorgesehen, dass das Elektromotorsystem mehrere Module, allerdings
wenigstens ein Motormodul, mit einem eine Motorwelle antreibbaren
Elektromotor vorsieht, wobei die Motorwelle in dem Motormodul lediglich
mit einem Lager drehbar gelagert angeordnet ist. An der dem Lager
abgewandten Stirnseite des Motormoduls ist ferner ein Funktionsmodul vorgesehen,
welches einen mit der Motorwelle drehgekoppelten, im Funktionsmodul
mittels eines Lagers drehbar gelagerten Wellenabschnitt derart aufweist, dass
die Motorwelle und der Wellenabschnitt von dem motormodulseitigen
Lager und dem weiteren funktionsmodulseitigen Lager drehbar gelagert
wird. Hierdurch wird erreicht, dass das Motormodul lediglich mit
einer Lagerstelle auskommt, wobei im endmontierten Zustand aufgrund
des Lagers des sich an das Motormodul anschließenden Funktionsmoduls eine
definierte Lagerung der Motorwelle erreicht wird. Durch Vorsehen
von lediglich einer Lagerstelle im Motormodul kann das Motormodul
vergleichsweise klein bauen. Zudem wird Material- und Fertigungsaufwand
reduziert.
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Erfindungsgemäß kann als
Funktionsmodul ein Getriebemodul zur Wandlung der Drehzahl/des Drehmoments
der Motorwelle oder ein Endmodul mit einem die Abtriebswelle des
Systems bildenden Wellenabschnitt vorgesehen sein. Über ein
entsprechendes, am Getriebemodul oder am Endmodul vorgesehenes Lager,
wird dann die Motorwelle über
den jeweiligen Wellenabschnitt definiert gelagert.
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Das
Endmodul, dessen Wellenabschnitt die Abtriebswelle des Systems bildet,
hat dabei vorzugsweise ebenfalls nur eine Lagerstelle zur Lagerung dieses
Wellenabschnitts. Insgesamt baut dadurch dieses Endmodul auch vergleichsweise
klein.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist denkbar, dass an der dem einen Lager
zugewandten Seite des Motormoduls wenigstens ein zusätzliches Funktionsmodul
vorgesehen ist, welches einen in diesem Funktionsmodul mittels lediglich
eines Lagers drehbar gelagerten, mit der Motorwelle drehgekoppelten,
Wellenabschnitt aufweist. Hierdurch wird erreicht, dass auch diese
Funktionsmodule aufgrund der lediglich einen Lagerstelle vergleichsweise
wenig Bauraum benötigen.
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Das
zusätzliche
Funktionsmodul kann hierbei als Lagegebermodul zur Drehlagenmessung
des Wellenabschnitts und damit der Motorwelle, als Bremsmodul zur
Abgrenzung des Wellenabschnitts und damit der Motorwelle und/oder
als Drehmomentenmodul zur Drehmomentenmessung des Wellenabschnitts
und damit der Motorwelle ausgebildet sein. Derartigen Funktionsmodulen
ist gemeinsam, dass sie einen mit der Motorwelle direkt oder indirekt drehgekoppelten
Wellenabschnitt aufweisen.
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Die
Motorwelle ist dabei mit dem Wellenabschnitt über beim axialen Montieren
der Module sich selbst zentrierende Kopplungsabschnitte drehgekoppelt
verbunden. Die Kopplungsabschnitte können dabei in radialer Richtung
verlaufende Nuten und mit den Nuten zusammenwirkende Stege vorsehen.
Ferner ist denkbar, dass zusätzlich
in axialer Richtung erstreckende Zentrieraussparungen und mit den Zentrieraussparungen
zusammenwirkende Zentriernasen vorgesehen sind. Hierdurch wird ein
selbsttätiges
Zentrieren der einzelnen Wellenabschnitte beziehungsweise der Motorwelle
beim Zusammenbauen des Systems erreicht. Die miteinander drehgekoppelten
Wellenabschnitte können
entsprechende Kopplungsabschnitte aufweisen.
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Vorteilhafterweise
können
das Motormodul und/oder die mit der Motorwelle mechanisch gekoppelten
Funktionsmodule jeweils ein das jeweilige Lager tragendes Lagerschild
aufweisen. Die entsprechenden Module können dabei jeweils ein Modulgehäuse, das
insbesondere aus einem Hohlprofil hergestellt sein kann, aufweisen,
wobei die Lagerschilder dann an den Modulgehäusen befestigt sein können. Hierdurch
wird insgesamt eine geeignete Lagerung der Motorwelle beziehungsweise
der Wellenabschnitte erreicht.
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Ferner
kann erfindungsgemäß vorgesehen sein,
dass das Motormodul auf der dem Lager abgewandten Seite ein Zentrierelement
zur wenigstens weitgehend zur Mittellängsachse des Motormoduls achsparallelen
Ausrichtung der Motorwelle im nicht verbauten Zustand des Motormoduls
derart aufweist, dass der Rotor des Elektromotors nicht in Berührkontakt
mit dem Stator des Elektromotors geraten kann. Ein zu Beschädigungen
führendes
magnetisches Anhaften der motorwellenseitigen Wicklung des Elektromotors
am Stator des Elektromotors wird hierdurch unterbunden.
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Das
Zentrierelement kann dabei als senkrecht zur Motorwelle innerhalb
des Motormoduls angeordnete Lochplatte ausgebildet sein, die eine
Aussparung aufweist, durch welche der dem Lager abgewandte Abschnitt
der Motorwelle ragt. Eine derartige Ausführungsform ist auf einfache
Art und Weise realisierbar. Die Lochplatte kann dabei insbesondere
am Modulgehäuse
des Motormoduls befestigt sein.
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Hierbei
kann vorgesehen sein, dass die Lochplatte als Sensorplatine mit
einer Motorsensorik ausgebildet ist. Die Lochplatte weist hierbei
also eine Doppelfunktion auf; zum einen wird ein Berührkontakt
zwischen Rotor und Stator des Elektromotors vermieden und zum anderen
dient sie als Träger
von entsprechenden elektronischen Bauteilen.
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Ferner
ist vorteilhaft, wenn das System ein Elektronikmodul mit einer Elektronik
zur Ansteuerung des Elektromotors vorsieht. Das Elektronikmodul kann
dabei entweder unmittelbar am Motormodul oder an einem direkt oder
indirekt über
andere Funktionsmodule angeordneten Funktionsmodul befestigt sein.
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Dabei
ist vorteilhaft, wenn das Motormodul und das wenigstens eine Funktionsmodul
jeweils eine Modulkennung aufweisen, wobei die Elektronik des Elektronikmoduls
derart ausgebildet ist, dass sie die jeweiligen Modulkennungen zur
Selbstkonfiguration des Systems ausliest. Ein solches System hat den
Vorteil, dass vom Elektronikmodul beziehungsweise dessen Elektronik
zur Selbstkonfiguration des Systems erkannt wird, welche Module
das Elektromotorsystem im endmontierten Zustand aufweist. Die Ansteuerung
des Elektromotors durch die Elektronik wird also unter Berücksichtigung
der verwendeten Module entsprechend abgestimmt. Wird beispielsweise
ein Motormodul mit einem Motor, der eine hohe Leistung aufweist,
erkannt, kann die Ansteuerung des Motors aufgrund einer für ihn geeigneten
Stromversorgung erfolgen. Die das System umfassenden Funktionsmodule
können über die
Modulkennung erkannt werden. Die aus den jeweiligen Funktionsmodulen
resultierenden Funktionen und/oder die im jeweiligen Funktionsmodul
generierten Signale können
somit dem Elektronikmodul zur Verfügung gestellt werden. Das Elektronikmodul kann
dann, in Abhängigkeit
von der Funktion des jeweiligen Funktionsmoduls, beziehungsweise
dessen generierter Signale, den Motor in optimaler Weise ansteuern.
Aufgrund der Selbstkonfiguration des Systems können auch fachlich nicht geschulte
Personen die einzelnen Module zusammenbauen, ohne dass eine manuelle Anpassung
der Elektronik an dem zu verwendeten Motor und/oder die zu verwendenden Funktionsmodule
erforderlich ist.
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Beim
erfindungsgemäßen System
ist ferner vorteilhaft, wenn die Module jeweils ein Modulgehäuse aufweisen,
das aus einem Hohlprofil gebildet ist. Die Modulgehäuse haben
dabei vorteilhafterweise wenigstens weitgehend identische Außenbeziehungsweise
Innenkonturen. Die Modulgehäuse
können
dabei in Längsrichtung
unterschiedlich lang ausgebildet sein, je nach Größe des bereitzustellenden Bauraums.
Die Hohlprofile sind vorteilhafterweise Strangpressprofile.
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Die
eingangs genannte Aufgabe wird auch gelöst durch einen Baukasten für erfindungsgemäße Elektromotorsysteme.
Ein derartiger Baukasten umfasst Motormodule mit unterschiedlichen
Leistungen aufweisenden Motoren, Elektronikmodule und Funktionsmodule
mit verschiedenen Kennziffern, wobei je nach Anforderungsprofil
die einzelnen Module in unterschiedlicher Anzahl zu einem erfindungsgemäßen System
zusammenbaubar sind. Ein derartiges System hat den Vorteil, dass
es vergleichsweise klein baut, da das Motormodul lediglich mit einer
Lagerstelle für
die Motorwelle auskommt. Die weiteren Module, die mit der Motorwelle
drehkoppelbare Wellenabschnitte vorsehen, können entsprechend klein bauen,
da in der Regel bei diesen Modulen ebenfalls eine Lagerstelle für den jeweiligen
Wellenabschnitt ausreicht.
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Weitere
Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen, anhand derer die in
den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
beschrieben und erläutert
sind.
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Es
zeigen:
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1 eine
Explosionsdarstellung eines ersten erfindungsgemäßen Elektromotorsystems;
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2 einen
vertikalen Querschnitt durch das in 1 dargestellte
endmontierte System;
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3 einen
horizontalen Längsschnitt
durch das System gemäß 2;
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4 eine
Explosionsdarstellung einer zweiten Ausführungsform;
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5 einen
vertikalen Längsschnitt
durch das System gemäß 4 im
montierten Zustand;
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6 einen
horizontalen Längsschnitt
durch das System gemäß 4 im
montierten Zustand;
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7 eine
Explosionsdarstellung eines dritten erfindungsgemäßen Systems;
und
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8 einen
vertikalen Längsschnitt
durch das System gemäß 7.
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In
den 1 bis 3 ist ein erstes Elektromotorensystem 10 gezeigt.
Das Elektromotorensystem 10 besteht dabei aus einem Getriebemodul 12, einem
Motormodul 14, einem Lagegebermodul 16, einem
Elektronikmodul 18 und einem Endmodul 20. Im montierten
Zustand, der in den 2 und 3 gezeigt
ist, sind sämtliche
Module entlang der Mittellängsachse 22 des
Systems 10 in Reihe hintereinander angeordnet. Die dargestellten
Module sowie gegebenenfalls weitere vorzusehende Module, wie insbesondere
Bremsmodule oder Drehmomentenmodule, sind Bestandteile eines Baukastensystems,
das verschiedene Module mit verschiedenen Kenngrößen umfasst. Je nach an das
System zu stellendem Anforderungsprofil können verschiedene Module entsprechend
ausgewählt
werden und zu einem geeigneten System montiert werden.
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Wie
aus den Schnitten gemäß 2 und 3 deutlich
wird, umfasst das Motormodul 14 einen Elektromotor 24,
der eine Motorwelle 26 aufweist. Die Motorwelle 26 ist
auf ihrer dem Getriebemodul 12 zugewandten Seite mit einem
Eingangswellenabschnitt 28 eines im Getriebemodul 12 vorgesehenen
Getriebes 30 drehgekoppelt. Auf der dem Motormodul 14 abgewandten
Seite weist das Getriebemodul 12 einen Abtriebswellenabschnitt 32 auf, der
mit der mit dem System 10 anzutreibenden Einheit drehkoppelbar
ist. Das Getriebemodul 12 umfasst ferner einen Flanschabschnitt 34 zur
Befestigung des Systems 12 an einem entsprechenden Bauteil.
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Auf
der dem Getriebemodul 12 abgewandten Seite ist die Motorwelle 26 mit
einem Wellenabschnitt 36 des Lagegebermoduls 16 drehgekoppelt.
Der Wellenabschnitt 36 umfasst einen eine Drehlagencodierung
aufweisenden Rotor 38, der von einer lagegebermodulseitigen
Abtasteinheit 40, die in 3 deutlich
zu erkennen ist, zur Drehlagenbestimmung des Wellenabschnitts 36 beziehungsweise
der Motorwelle 26 vorgesehen ist.
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Die
freien Enden der Motorwelle 26 beziehungsweise der Wellenabschnitte 36 der
mit der Motorwelle 26 drehzukoppelnden Module sind derart ausgebildet,
dass sie in axialer Richtung miteinander fügbar sind. Wie aus insbesondere 2 deutlich wird,
weist das dem Lagegebermodul 16 zugewandte freie Ende der
Motorwelle 26 an seiner Stirnseite einen quer zur Längsachse
verlaufenden Steg 42 auf, der in eine dazu komplementär ausgebildete,
an der dem Motormodul 14 zugewandten Stirnseite des Wellenabschnitts 36 des
Lagegebermoduls 16 vorgesehene Quernut 44 eingreift.
Zur gegenseitigen Zentrierung weist die dem Wellenabschnitt 36 zugewandte
Stirnseite der Motorwelle 26 eine in der Mittellängsachse 22 liegende,
rotationssymmetrisch ausgebildete, insbesondere konisch verlaufende,
Zentrieraussparung auf, in die eine an der Stirnseite des Wellenabschnitts 36 vorgesehene,
rotationssymmetrisch zur Mittellängsachse 22 verlaufende
Zentriernase eingreift. In der 4 sind solche
Zentriernasen mit dem Bezugszeichen 45 gekennzeichnet.
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An
das Lagegebermodul 16 schließt sich das Elektronikmodul 18 an,
das eine Elektronik 46 zur Ansteuerung des Elektromotors 24 und
zur Auswertung der vom Lagegebermodul 16, beziehungsweise
dessen Abtasteinrichtung 40 generierten Signale, aufweist.
Die dem Lagegebermodul 16 abgewandte Seite des Elektronikmoduls 18 ist
mit dem deckelartig ausgebildeten Endmodul 20 verschlossen,
wobei am Endmodul 20 Anschlussausgänge 48 für Verbindungskabel
von einer Stromversorgung beziehungsweise einer übergeordneten Regel- oder Steuereinheit
zum Elektronikmodul 18 vorgesehen sind.
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Die
einzelnen Module 12, 14, 16 und 18 weisen
bei der Montage der Module miteinander versteckbare Leiterplatinen 50 auf,
die insbesondere in 3 deutlich zu erkennen sind.
Jeweils ein Modul sieht wenigstens eine Leiterplatte 50 mit
einem zugehörigen
Steckerabschnitt 52 vor. Bei der Montage der einzelnen
Module erfolgt folglich eine elektrische Kontaktierung der jeweils
benachbarten Leiterplatten 50. Auf den Leiterplatten 50 sind
jeweils Modulkennungen des jeweiligen Moduls vorgesehen. Die Modulkennungen
umfassen dabei die dem jeweiligen Modul zugrundeliegenden, spezifischen
Größen. Aufgrund
der Kontaktierung der einzelnen Leiterplatten 50 kann die
Elektronik 46 der Elektronikeinheit 18 bei oder
nach der Montage, beispielsweise beim erstmaligen Inbetriebnehmen
des Systems, die Modulkennungen der einzelnen Module auslesen und
auf Basis der ausgelesenen Modulkennungen das Elektromotorsystem
konfigurieren.
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Über die
miteinander in Kontakt stehenden Leiterplatten 50 werden
neben der Weiterleitung der jeweiligen Modulkennung an die Elektronikeinheit auch
Regel-, Steuer- und/oder Überwachungssignale
von den einzelnen Modulen, beziehungsweise deren Systeme, zur Elektronik 46 des
Elektronikmoduls 18 übertragen.
Ferner werden Regel- oder Steuersignale zur Regelung und Ansteuerung
des Elektromotors 24 über
die jeweils miteinander in elektrischem Kontakt stehenden Leiterplatinen 50 übertragen. Über die
Leiterplatinen 50 kann zudem der Elektromotor und/oder
weitere Einheiten, wie beispielsweise die Abtasteinheit 40 des
Moduls 16, mit Strom versorgt werden.
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Die
einzelnen Module 12, 14, 16, 18, 20 umfassen
jeweils ein Modulgehäuse 54,
das aus einem Hohlprofil gebildet ist. Je nach im jeweiligen Modul vorzusehenden
Funktionseinheit kann das jeweilige Modulgehäuse 54 auf dessen
Innenseite unterschiedlich ausgebildet sein. Beim Endmodul 20 ist zudem
die eine Stirnseite verschlossen ausgebildet.
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Wie
aus insbesondere 2 und 3 deutlich
wird, ist die Motorwelle 26 im Motormodul 14 auf
der dem Getriebemodul 12 abgewandten Seite mit nur einem
Lager 56 drehbar gelagert. Das motormodulseitige Lager 56 ist
dabei an einem innerhalb des Modulgehäuses 54 des Motormoduls 14 fest
angeordneten Lagerschild 58 befestigt. Um dennoch im Betrieb
des Systems 10 eine definierte Lagerung der Motorwelle 26 gewährleisten
zu können,
ist der getriebeseitige, mit der Motorwelle 26 drehgekoppelte Wellenabschnitt 28 innerhalb
des Getriebemoduls mit wenigstens einem Lager drehbar gelagert.
Die Motorwelle 26 wird folglich im Betrieb des Systems zum
einen von dem motormodulseitigen, direkt an der Motorwelle 26,
angeordneten Lager 56 und zum anderen über das getriebemodulseitige,
in den Figuren nicht näher
dargestellte, Lager drehbar gelagert. Hierdurch wird erreicht, dass
das Elektromotormodul 14 in Längsrichtung vergleichsweise
kurz bauen kann, da Bauraum für
ein zweites elektromodulseitiges Lager nicht zur Verfügung gestellt
werden muss.
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Entsprechend
dem Motormodul 14 weist das Lagegebermodul 16 ebenfalls
nur ein Lager 60 auf, das den Wellenabschnitt 36 innerhalb
dem Lagegebermodul 16 drehbar lagert. Aufgrund der Kopplung des
Wellenabschnitts 36 mit der Motorwelle 26 kann eine
zweite Lagerstelle innerhalb dem Lagegebermodul entfallen. Das Lager 60 ist
dabei, entsprechend dem Lager 56, an einem lagegebermodulseitigen
Lagerschild 58 angeordnet.
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Um
im nicht verbauten Zustand des Motormoduls 14 einen Berührkontakt
zwischen der motorwellenseitigen Wicklung des Elektromotors 24 und dem
gehäuseseitigen
Stator des Elektromotors 24 zu unterbinden, ist im Motormodul 14 ein
Zentrierelement zur wenigstens weitgehend zur Mittellängsachse 22 des
Motormoduls 12 achsparallelen Ausrichtung der Motorwelle 26 in
Form einer Lochplatte 62 vorgesehen. Die Lochplatte 62,
die senkrecht zur Mittellängsachse 22 angeordnet
ist, weist eine zentrale Aussparung 64 auf, die die Motorwelle 26 durchgreift. Der
Durchmesser der Aussparung 64 ist geringfügig größer ist
als der Außendurchmesser
der Motorwelle 26. Hierdurch wird eine Zentrierung der
Motorwelle 26 erreicht und ein zu Beschädigungen führendes magnetisches Anhaften
der motorwellenseitigen Wicklung am Stator des Elektromotors 24 wird
unterbunden. Zudem wird hierdurch eine Montageerleichterung beim
Montieren der einzelnen Module in axialer Richtung erreicht.
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Die
Lochplatte 62 kann insbesondere auch als Leiterplatine
ausgebildet sein, auf der eine Motorsensorik, oder Bauteile hiervon,
angeordnet sein können.
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Das
in den 4 bis 6 dargestellte zweite erfindungsgemäße Elektromotorsystem 70 weist
dem in den 1 bis 3 dargestellten
System 10 entsprechend ein Motormodul 14, ein
Lagegebermodul 16 und ein Elektronikmodul 18 auf,
wobei entsprechende Bauteile mit entsprechenden Bezugszahlen versehen
sind. Anders als das System 10 umfasst das System 70 kein
Getriebemodul, sondern eine Abtriebswelle 72 umfassendes
Endmodul 74. Ferner ist ein zusätzliches Funktionsmodul zwischen dem
Motormodul 14 und dem Lagegebermodul 16 in Form
eines Bremsmoduls 76 vorgesehen. Das Motormodul 14 des
Systems 70 entspricht im Wesentlichen dem Aufbau dem Motormodul 14 des
Systems 10, wobei das Motormodul 14 des Systems 70 kleiner ausgelegt
ist und damit andere Kennzahlen aufweist.
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Die
Motorwelle 26 ist beim System 70, wie beim System 10,
mit lediglich einem Lager 56 im Motorenmodul 14 gelagert.
Das dem Lager 56 abgewandte freie Ende der Motorwelle 26 ist
mit dem die Abtriebswelle 72 bildenden Wellenabschnitt 78 des Endmoduls 74 drehbar
gekoppelt, wobei der Wellenabschnitt 78 über ein
Lager 80 am Endmodul 74 drehbar gelagert ist.
Insofern wird eine definierte Lagerung der Motorwelle 26 über das
unmittelbar an der Motorwelle 26 angeordnete Lager 56 und über das
mittelbar die Motorwelle 26 lagernde Lager 80 gewährleistet.
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Das
Bremsmodul 76 weist eine elektromagnetische Bremseinheit 82 auf,
mit der ein über
lediglich ein Lager 84 im Bremsmodul 76 drehbar
gelagerter Wellenabschnitt 86 abbremsbar ist. Da der Wellenabschnitt 86 mit
der Motorwelle 26, und damit auch dem Wellenabschnitt 86 beziehungsweise
der Abtriebswelle 72, drehbar gekoppelt ist, kann über die
Bremseinheit 82 die Motorwelle 26 beziehungsweise
die Abtriebswelle 72 abgebremst werden.
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Wie
aus 6 deutlich wird, sind, entsprechend dem System 10,
die einzelnen Module über Leiterplatinen 50 miteinander
elektrisch verbunden. Hierdurch kann über die Elektronik 46 des
Elektronikmoduls 18 eine Selbstkonfiguration des Systems 70 erreicht
werden; die Elektronik 46 kann auslesen, welche Module
das System bilden und welche Module wie und in Abhängigkeit
von welchen anderen Modulen angesteuert werden müssen.
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Das
dritte erfindungsgemäße, in den 7 und 8 gezeigte,
Elektromotorensystem 90 umfasst die gleichen Einzelmodule
wie das System 10 gemäß 1 bis 3.
Allerdings sind hierbei lediglich die mit der Motorwelle 26 eine
Drehkopplung aufweisenden Module, nämlich das Motormodul 12 und das
Lagegebermodul 16, entlang der Motorwellenachse 92 angeordnet.
Die nicht mit der Motorwelle mechanisch gekoppelte Bauteile aufweisenden
Module, nämlich
das Elektronikmodul 18 und das Endmodul 20, sind
hierbei hintereinander, aber parallel zur Motorwellenachse 92,
angeordnet. Hierfür
ist ein deckelartiges Adaptermodul 94 vorgesehen, an dem zum
einen die dem Endmodul 20 abgewandte Seite des Elektronikmoduls 18 und
zum anderen die dem Motormodul 14 abgewandte Seite des
Lagegebermoduls 16 angeordnet ist. Innerhalb des Verbindungsmoduls 94 können nicht
dargestellte elektrische Leitungen vorgesehen sein, die die Elektronik 46 des
Elektronikmoduls 18 mit der im Schnitt gemäß 8 nicht
zu sehenden Leiterplatten des Lagegebermoduls 16 elektrisch
verbinden. Dazu können
im Verbindungsmodul 94 entsprechende Steckverbinder 52 vorgesehen
sein, die zum einen die lagegebermodulseitigen Platinen 50 und
zum anderen die elektronikmodulseitigen Platinen 50 kontaktieren.
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Wie
bereits erwähnt,
sind die Module der Systeme 10, 70 und 90 einem
Baukasten entnommen und werden je nach Anforderungsprofil der Elektromotorsysteme
entsprechend beliebig zusammengesetzt. Neben den in den 1 bis 8 beschriebenen
Module können
noch weitere Module vorgesehen sein, wie beispielsweise Drehmomentenmodule zur
Messung des Drehmoments der Motorwelle. Die einzelnen Funktionsmodule
können
in verschiedenen Ausführungen
mit verschiedenen Kennziffern vorliegen. Beispielsweise sind Motormodule
mit verschieden starken Motoren vorgesehen und Getriebemodule mit
verschiedenen Unter- oder Übersetzungsgetrieben.
Die einzelnen Module können
aufgrund der jeweiligen Modulkennung von der Elektronik des Elektronikmoduls
erkannt werden, wodurch eine Selbstkonfiguration des Systems gewährleistet werden
kann. Die Module weisen dabei an den einander zugewandten Stirnseiten
jeweils komplementär
ausgebildete Anordnungsabschnitte derart auf, dass die einzelnen
Module entlang der Mittellängsachse
beziehungsweise der Motorachse hintereinander angeordnet werden
können.
So kann beispielsweise bei dem System 10 zwischen dem Lagegebermodul 16 und
dem Elektronikmodul 18 zusätzlich ein Bremsmodul 76 vorgesehen
sein. Entsprechend kann beispielsweise bei dem System 70 zwischen dem
Endmodul 74 und dem Motormodul 14 ein geeignetes
Getriebemodul 12 vorgesehen sein. Ferner ist denkbar, dass
aus dem vorhandenen Baukasten lediglich ein Elektronikmodul 18,
ein Motormodul 14, ein Endmodul 74 sowie ein Endmodul 20 entnommen wird,
um ein vergleichsweise kleines und kompakt bauendes System bereitzustellen.