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Die
Erfindung betrifft eine Erdwärmesonde zur
Gewinnung von Erdwärme
aus einer Bohrung.
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Stand der Technik
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Die
Gewinnung der Erdwärme
aus Bohrungen erfolgt durch das Fördern von thermalem Wasser aus
aufgeschlossenen Wasserleitern oder durch die Abkühlung des
Erdreiches entlang einer Bohrung. Die Abkühlung des Erdreiches erfolgt
mit verschiedenen Erdwärmesonden.
Gegenwärtig
werden U-Rohr-Anordnungen in den Bohrungen bevorzugt, bei denen
durch eine zwangsgeführte
Zirkulation Wasser oder Wasser-Frostschutzmittel-Gemische auf
dem Weg erwärmt
werden und somit die Energie nach oben transportieren. Durch Abkühlung des Wassers
wird die Energie in einen Wärmepumpenkreis übertragen
und hier auf ein verwertbares Temperaturniveau gebracht. Ebenso
werden für
den Wärmeentzug
aus dem Erdreich verdampfbare Kältemittel
eingesetzt, die durch die Verdampfung die Energie gewinnen.
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In
den
DE 42 11 576 A1 und
DE 298 24 676 U1 werden
Anordnungen von Wärmerohren
beschrieben, bei dem sich die Heizzone des Wärmerohres und damit die Verdampfung
des flüssigen
Kältemittels
im unteren Teil des Rohres befindet. Der Dampf wird durch Sieden
des flüssigen
Kältemittels erzeugt.
Der Dampf wird dann weiter in einem Rohr nach oben geleitet und
gibt oben durch Kondensation seine Energie ab. Diese wird direkt
oder mit Unterstützung
einer Wärmepumpe
genutzt.
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In
der
EP 1194 723 B1 wird
das Kältemittel durch
einen Kanal in die Sonde und durch einen zweiten Kanal nach oben
geführt.
Mittels einer spiralförmigen
Bahn, die aufwändig
hergestellt werden muss, wird eine Filmverdampfung angestrebt. Eine Verdampfung
des Kältemittels über die
gesamte Bohrungs- und damit Sondenlänge ist jedoch nicht erreichbar,
so dass kein vollständiger
Wärmeentzug ermöglicht wird.
Durch das
DE 20
2004 018 559 U1 ist ein Wärmeerzeuger zur Gewinnung von
Erdwärme
aus einer Bohrung bekannt geworden, bei dem in einem Sondenrohr
ein Kondensatstromverteiler eingebunden ist. Obwohl ebenfalls eine
allseitige Benetzung erreicht werden soll, ist eine Filmverdampfung nicht
realisierbar.
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Zweck der Erfindung
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Es
besteht somit der Bedarf Erdwärmesonden
einzusetzen, in denen der Wärmeentzug
durch eine Verdampfung eines Kältemittels über die
gesamte Sondenlänge
an einer einfachen Sondenkonstruktion stabil erfolgt. Besondere
Bedeutung hat die Nutzung der gesamten Rohrlänge in tiefen Bohrungen.
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Charakteristik der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Erdwärmesonde mit einem vollständigen Fallfilm
zu entwickeln, der einen Wärmeentzug über die gesamte
Sondenlänge
und den gesamten Sondenumfang gewährleistet. Der Fallfilm soll
dabei eine möglichst
gleichmäßige Schichtdicke über die
Sondenlänge
und -umfang aufweisen. Die Erdwärmesonden
sollen deshalb aus einem Rohr bestehen, in dem die Verdampfung des
Kältemittels
an der Rohrinnenwand und der Transport des Dampfes nach oben im
Zentrum des Rohres erfolgt. Das hat den Vorteil, dass die tiefen,
aufwändig
hergestellten Bohrungen auch optimal zur Wärmegewinnung aus dem gesamten
durchbohrten Erdreich genutzt werden können.
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Dies
wird dadurch erreicht, dass erfindungsgemäß ein Kondensatstrom-Verteiler
mit radial und/oder tangential zur Wandung des Sondenrohres angeordneten
Kondensat-Leiteinrichtungen
versehen ist, derart, dass ein radial verteilter Kondensatfilm erzeugbar
ist. Dabei ist es möglich,
verschiedene Kondensatstrom-Verteiler so zu verbinden, dass eine optimale
Benetzung der gesamten Innenfläche
des Sondenrohres erreicht wird. Der Kondensatstrom-Verteiler ist
weiterhin in der Lage, die Zonen mit einer besseren Wärmeleitfähigkeit
im Erdreich mit einer größeren Kondensatmenge
zu versorgen. Die Verdampfung und damit der Wärmeentzug wird an diesen Bereichen
erhöht.
Der Kondensatstrom-Verteiler sorgt für eine vollständige Verdampfung
an der Innenfläche
des Sondenrohres und verhindert eine vollständige oder teilweise Überflutung
der Erdwärmesonden.
Mit den Kondensat-Verteilern wird auch die Benetzung von profilierten
Rohren, beispielsweise Wellrohre, und von geneigten Rohren verbessert.
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Vorteile der Erfindung
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Eine
optimale und gleichmäßige Ausbildung eines
Fallfilms über
das Sondenrohr hat den Vorteil, dass der Wärmeentzug über die gesamte Sondenlänge und
Rohrfläche
erfolgt und damit ein gleichmäßiger und
maximaler Wärmeentzug
aus dem Erdreich erreicht wird. Diese Wärmegewinnung ermöglicht zudem
einen intensiveren Entzug von Energie aus den Bereichen des Erdreiches,
wo die Wärmeleitfähigkeit
größer ist.
Bei gleicher Wärmeleistung werden
geringere Bohrungslängen
benötigt.
Der Wärmeüber tragungswiderstand
des Kältemittels
wird durch seine geringe Schichtstärke verringert. Eine Verdampfung
des Kondensatfilms auf der Rohrinnenwand verhindert eine Überflutung
des Sondenrohres, so dass die Verdampfung in den unteren, sonst überfluteten
Bereichen der Sonde bei einem geringeren Druck besser erfolgen kann,
da nur eine zusätzliche Beeinflussung
durch den geringen hydrostatischen Druck der Dampfsäule und
nicht durch den wesentlich höheren
hydrostatischen Druck einer Kondensatsäule bewirkt wird. Der Wärmeentzug
mit einer hohen Temperaturdifferenz über die gesamte Sondenlänge verbessert
die Regeneration des Erdreiches in der Ruhephase und trägt zur hohen
Lebensdauer der Sondennutzung bei. Auf eine Konzentration der Verdampfung
auf den unteren überfluteten
Bereich der Sonde kann verzichtet werden.
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Mit
der Anordnung eines Verteilerrohres innerhalb der Sonde kann das
flüssige
Kältemittel
an verschiedenen gewünschten
Positionen eingebracht und auf der Innenfläche der Sonde zielgerichtet
verteilt werden. Die Ableitung des flüssigen Kältemittels in einem Rohr lässt den
verdampften Teil des Kältemittels
ungehindert aufsteigen. Der Flutungseffekt, der sonst bei einer
Einrohrvariante durch den Gegenstrom zwischen dem herabfließenden Kondensat und
dem aufsteigenden Dampf entstehen kann, entsteht hier nicht. Die über Düsen verteilte
Flüssigkeit sichert
eine umfassende Benetzung der Rohrinnenfläche ab. Eine Strähnenbildung
oder ein Aufreißen des
Filmes wird verhindert und die Wärmeübertragung
zwischen Erdreich und Sondenrohr verbessert. Mit jeder Verteilerdüse wird
der benetzende Film des Kondensates auch in größeren Tiefen neu aufgebaut. Die
Filmstabilisierung ist besonders in geneigten Sonden oder Sonden
mit gewellten Rohren notwendig, da das Kondensat sonst von der Wand
abtropft bevor es verdampft wurde. Die Erfindung ist deshalb gut
geeignet, die Wärmegewinnung
mit Fallfilmen für tiefe
Sonden und Sonden mit gewellten Rohren zu verbessern.
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Mit
einem Verdrängungskörper auf
dem Boden der Sonde kann ein Siedebereich erzeugt werden, der in
der Anfangsphase, bevor der Film aufgebaut ist, den Kältemitteldampf
liefert.
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Ausführungsbeispiel
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Die
Erfindung wird anhand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die
Zeichnungen zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung einer senkrechten Verdampfersonde
mit Verteilerrohr
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2:
eine schematische Darstellung einer senkrechten Verdampfersonde
mit drehbarem Verteilerrohr
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3:
eine schematische Darstellung einer Verdampfersonde mit einem spiralförmigen Bürsteneinsatz
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4a:
eine schematische Darstellung einer Kondensatverteilung am Kopf
des Verdampferrohres mit Zackenkrone
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4b:
dsgl. mit gebohrter Krone
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5a:
eine schematische Darstellung eines drehbaren Verteilerrohres mit
Bürstenwischer
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5b:
dsgl. mit Bürste
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6a:
eine schematische Darstellung eines Überlaufverteilers am Verteilerrohr
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6b:
eine schematische Darstellung eines Überlaufverteilers am Sondenrohr
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7:
eine schematische Darstellung einer Verdampfersonde mit Verteilerrohr
und Düsen
zur Expansion
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die
Verdampfererdwärmesonde
besteht aus dem Sondenrohr 2, das über den Verfüllbaustoff 4 mit dem
Erdreich 19 verbunden ist. Die Verdampfung des Kältemittelskondensates 13 erfolgt
auf der Innenfläche
des Sondenrohres 2 in der Verdampfererdwärmesonde.
Das Kondensat 13 wird über
das mit dem Überlaufrohr 18 verbundene
Verteilerrohr 1 in die Erdwärmesonde eingebracht und über Verteilerdüsen 3 in
verschiedenen Ebenen an das Sondenrohr 2 gespritzt. Die
Abstände
der Ebenen sind so zu bemessen, dass die Verdampfung des Kondensates 13 bis
zum Einspritzen des Kondensates in der darunter liegenden Ebene
weitestgehend abgeschlossen ist. Die Verteilerdüsen 3 zeigen in verschiedene Richtungen,
so dass eine allseitige Benetzung des Sondenrohres 2 erreicht
wird. In der Regel werden sie um 90° versetzt radial angeordnet.
Das Verteilerrohr 1 ist entweder von dem Kondensat 13 mit
freiem Überlauf
oder direkt in den Kältekreislauf
der Kompressionswärmepumpe
als Expansionseinheit direkt in den Kältekreislauf der Kompressionswärmepumpe als
Expansionseinheit (siehe 7) betrieben. Bei freiem Überlauf
werden die Durchmesser der Verteilerdüsen 3 in Abhängigkeit
von der hydrostatischen Säule
ausgelegt. Bei direkter Beschickung mit dem Kältemittelkondensat 13 wirkt
zusätzlich
noch der Kompressionsdruck des Verdichters auf die Verteilerdüsen, die
die Expansion für
den Kreisprozess übernehmen.
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2 zeigt
eine Abwandlung des Verteilerrohres als Drehrohr 9, in
das ein axiales Drehgelenk 8 eingebaut ist. Damit wird
die Rotation des Drehrohres 9 zugelassen. Die Verteilerdüsen 3 werden
als tangentiale Drehdüsen 10 ausgeführt, die
mit der hydraulischen Kraft das Drehrohr 9 in Rotation
versetzen, so dass damit eine vollständige Benetzung des gesamten
Umfangs des Sondenrohres 2 bei geringerer Düsenanzahl
erreichbar ist. Das Drehrohr 9 kann auch mit einem direkten äußeren Antrieb – hier nicht dargestellt – verbunden
werden, wenn die hydraulische Rückstoßkraft dafür nicht
ausreicht.
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In
das Sondenrohr 2 ist die spiralförmige Bürste 12 mit dem Bürstenhalter 15 zur
Kondensatverteilung eingebaut (3). Die
Borsten der Bürste 12 zeigen
nach unten, so dass das Kondensat 13 zur Verdampfung an
das Sondenrohr 2 geleitet wird. Unverdampftes Kondensat 13 fließt durch
die Borsten oder auf den Borsten zur nächsten Ebene. Die Borsten werden
vorzugsweise aus gut wärmeleitfähigem Material
ausgeführt,
so dass sie die Verdampfungsfläche
im Sondenrohr 2 erhöhen.
Zur Kondensatbenetzung sind auch gelochte Rohre – nicht dargestellt –, die in
das Sondenrohr, ähnlich
wie die Bürstenanordnung,
eingebaut. Ebenso werden in die Sondenrohre wärmeleitfähige offenporige Metallschäume oder
Metallgewebe bzw. -wollen an der Innenwand öder über den gesamten Querschnitt über die
gesamte Länge
des Sondenrohres 2 oder über ausgewählte Teilabschnitte eingebaut
werden. Diese Systeme werden zur Verteilung und zur Verdampfung des
Kondensates eingesetzt. Diese Anordnungen sind auch in Kombination
mit den anderen Verteilsystemen zu verwenden.
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Die
Kondensatstrom-Verteilungen sind am Einlauf in das Sondenrohr 2 angeordnet
(4a und 4b). Zur
Gewährleistung
eines gleichmäßigen Kondensatstromes
am Einlauf in das Sondenrohr 2 sind gezackte Überlaufkronen 12 oder
gebohrte Überlaufkronen 14 verwendet.
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Im
Sondenrohr 2 sind die Bürstenhalter 15 mit
Bürsten 12 (5a)
unterhalb der Düsen 3 angeordnet.
Ebenso sind am Drehrohr 9 Bürstenhalter 15 mit
Bürsten 12 anordenbar
(5b). Mit den Bürsten 12 wird
das aus radialen Verteilerdüsen 3 oder
aus tangentialen Verteilerdüse 10 eingespritzte
Kondensat 13 über
den gesamten Umfang des Sondenrohrs 2 verteilt und so eine
optimale Verdampfung erreicht. Es empfiehlt sich, das Drehrohr 9 mit
einem äußeren Antrieb
zu versehen.
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In
das Verteilerrohr 1 ist das Überlaufrohr 18 angeordnet
(6a), das in verschiedenen Ebenen eingebaut ist.
Das Kondensat 13 wird über
das Verteilerrohr 1 in die Erdwärmesonde geleitet. Mit dem Überlaufrohr 18 wird
ein konstanter Druck für
das Ausströmen
des Kondensates 13 über
die Verteilerdüsen 3 eingestellt.
Kondensat 13, das nicht über die Verteilerdüsen 3 ausströmt, wird über das Überlaufrohr 18 und
Verteilerrohr 1 zu dem darunter liegenden Verteilersystem
geleitet. Der Kondensatabweiser 16 sorgt dafür, dass
das Kondensat 13 in das Auffangrohr 17 gelangt,
bevor es in das darunter liegende Verteilersystem geleitet wird.
Das Verteilerrohr wird freihängend
in das Sondenrohr 2 eingebaut.
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Das Überlaufrohr 18 ist über das
Auffangrohr 17 mit dem Sondenrohr 2 verbunden
(6b) dargestellt. An dem Auffangrohr 17,
das unten dicht mit dem Sondenrohr 2 verbunden ist, sind
mehrere Verteilerdüsen 3 angebracht.
Diese Verteilerdüsen 3 verteilen
das Kondensat 13 auf die jeweils gegenüberliegende Seite des Sondenrohres 2,
so dass eine gleichmäßige Benetzung
erzeugt wird. Kondensat 13, das nicht durch die Verteilerdüsen 3 ausströmt, wird über das Überlaufrohr 18 nach
unten auf ein analoges Verteilersystem abgeleitet.
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Das
Verteilerrohr 1 ist direkt in den Kältekreislauf einer Kompressionswärmepumpe
mit Verdichter 20, Motor 21, Ölabscheider 22 und
Wärmetauscher 23 sowie
dem Heizkreislauf 24 eingebunden (7) und wird
so als Expansionseinheit betrieben.
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In
dem Fußbereich
des Sondenrohres 2 ist ein Verdrängungskörper anzuordnen (nicht dargestellt),
durch den eine größere Siedezone
mit einer geringen Kondensatmenge erreichbar ist. Der Verdrängungskörper ist
vorzugsweise mit einer großen Oberfläche aus
gut wärmeleitfähigem Material
auszustatten, um den Verdampfungsprozess in diesen Bereich zu verbessern.
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Durch
die Erfindung ist eine Erdwärmesonde mit
einer Fallfilmverdampfung entwickelt worden, dessen erfindungsgemäßes Prinzip
ohne Weiteres auch für
Fallfilmapparaturen in der Verfahrenstechnik anwendbar ist. Der
Einsatz der Kondensat-Verteiler ist auch in verschiedenartig profilierten
und gewellten Rohren und in geneigten Rohren (nicht dargestellt) gegeben.
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- 1
- Verteilerohr
- 2
- Sondenrohr
- 3
- radiale
Verteilerdüsen
- 4
- Verfüllbaustoff
- 5
- Kältemittelkondensat
- 6
- Kältemitteldampf
- 7
- Dampfstrom
- 8
- Drehgelenk
- 9
- Drehrohr
- 10
- tangentiale
Verteiler
- 11
- Kondensatfilm
- 12
- Bürste
- 13
- Kondensat
- 14
- Überlaufkrone
gebohrt
- 15
- Bürstenhalter
- 16
- Kondensatabweiser
- 17
- Auffangrohr
- 18
- Überlaufrohr
- 19
- Erdreich
- 20
- Verdichter
- 21
- Motor
- 22
- Ölabscheider
- 23
- Wärmetauscher
- 24
- Heizkreis
- 25
- Überlaufkrone
gezackt