DE102007004474A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Luftreinheit in Farbspritzkabinen - Google Patents

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    • B05B16/60Ventilation arrangements specially adapted therefor

Abstract

Anspruch 1:
Verfahren zur Erhöhung der Luftreinheit in aus Spritzkabinengehäuse, Zuluft-Aufbereitungseinrichtung mit Gebläse, Vorfilter, Heizeinrichtung, evtl. Wäscher und Nach- bzw. Feinfilter sowie Absaugungventilatoren mit Farbnebelabscheider bestehenden Farbspritzkabinen, dadurch gekennzeichnet, dass die den Spritzkabinen zuzuführende Zuluft nicht direkt durch oberhalb des Lackierraumes angeordnete Filterdecken zugeführt wird, sondern durch dort anstelle der üblichen Feinfilterdecken angeordnete Luftverteilgitter und die Nach- bzw. Feinfiltereinrichtungen in gesonderten, z. B. den Zuluft-Aufbereitungs-Einrichtungen angeschlossenen Räumen untergebracht sind.

Description

  • Zusammenfassung:
  • Die Neuerung betrifft ein Verfahren sowie zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtungen zur Endfiltration der Luft, welche in Farbspritzkabinen eingeblasen und als Zuluft bezeichnet wird. Sie besteht in einer Trennung der beiden Funktionen der üblichen Feinfilterdecken, die bislang zum Einen eine Endfiltration der Zuluft, gleichzeitig zum Anderen aber zu einer gleichmäßigen Verteilung der Zuluft über die gesamte Raumdeckenfläche der Spritzkabine – oder eines Großteiles dieser Deckenfläche – dienen. So wird entsprechend der Neuerung die Luftverteilung von der Filtrierung unabhängig mittels an sich bekannter Raumluftverteilergitter, die Filtrierung aber räumlich getrennt in einer vorgeschalteten Filterkammer mittels der üblichen Feinfiltervliesmatten durchgeführt und dadurch vermieden, dass die Filter evtl. durchtretende Staub- oder Schmutzpartikel nicht wie bisher direkt auf die unter den Raumdeckenfiltern befindlichen Lackierobjekte fallen und dort Lackstörungen verursachen können. In besonders gut geeigneten Ausführungen der Neuerung sind die Filterflächen nicht mehr so angeordnet, dass sie von oben nach unten durchströmt werden, sondern durch bevorzugt, aber nicht ausschließlich etwa senkrechte Anordnung ihre Durchströmung von einer zur anderen Seite in etwa waagerecht verlaufender Richtung erfolgt. Die Nachschaltung an sich bekannter mechanischer Abscheider wie z. B. von Prallblechen oder insbesondere ebenfalls bekannter Elektrofilter dient dazu, diejenigen wenigen Partikel abzuscheiden, die das Filtervlies durchtreten haben, bevor sie das Luftverteilersystem erreichen und in die Kabine gelangen können.
  • Stand der Technik:
  • In großen, geschlossenen Farbspritzkabinen für anspruchsvolle Lackierarbeiten wird die gesamte Raumdecke als Luftfilter genutzt, indem man den weitaus größten Flächenanteil mit waagerecht angeordneten Luftfiltermatten (sog. Feinfiltermatten im Unterschied zu den für die Vorfiltration verwendeten Vorfiltermatten) bestückt, durch welche die dem Raum zuzuführende Frischluft von oben einströmt.
  • Derartige, seit längerem übliche Feinfiltermatten bestehen aus einer Schichtung von Fasern, welche in sogenanntem „progressiven Aufbau" geschichtet sind. Das bedeutet, dass Schichten aus Fasern in unterschiedlicher Dichtepackung so hintereinander – in Durchströmrichtung betrichtet – immer dichter, ungeordnet kreuz und quer angeordnet sind, dass eine gleichmäßige Porositätsabnahme zur Reingasseite hin entsteht.
  • Während des Durchströmens wird die Luft von den Fasern ständig umgelenkt, wobei von ihr mitgeführte, in der Vorfiltration nicht vollzählig abgeschiedene Staubteilchen oder andere Schmutzpartikel infolge ihres Trägheitsverhaltens auf einzelne Fasern aufprallen. Die Fasern sind durch ein Imprägnierverfahren mit einer haftaktiven Beschichtung versehen, sodass die auf die Fasern während der Durchströmung der Feinfiltermatte auftreffenden Staubteilchen an den Fasern anhaften und mehr oder weniger fest kleben bleiben.
  • Neben dieser End-Filtration oder Feinfiltration der durch die sog. Vorfilter anderweitig vorgefilterten Luft erfüllen die Feinfiltermatten die Aufgabe, die Frischluft gleichmäßig auf die gesamte Deckenfläche zu verteilen, damit sie möglichst wirbelfrei senkrecht nach unten zu der am Boden der Farbspritzkabine angeordneten Absaugung fließt. Den nicht von den Feinfiltermatten selbst eingenommenen Flächenanteil der Raumdecke von nur ca. 10% benötigt man für die Tragkonstruktion der aus den Filtern zusammengesetzten sog. Filterdecke, denn außer dem Eigengewicht der Feinfiltermatten und ihrer sich bis auf ca. 300 g/m2 erhöhenden Staubaufnahme muss der statische Widerstand getragen werden, den die Feinfiltermatte der durch sie hindurchströmenden Frischluft entgegensetzt. Um der Forderung nach möglichst wirbelfreier Einströmung gerecht zu werden, bildet man die Tragkonstruktion als Rahmen von ca. 1 Meter Breite aus, welche Rahmen quer zur Raumdecke an einem oberhalb der sog. Filterdecke vorgesehenen Tragwerk, rundum zur Wandkonstruktion abgedichtet, aufgehängt werden, wobei die Rahmenlänge meist der Kabinenbreite entspricht. Jeder Rahmen besteht aus zwei etwa gleich großen Rahmenteilen, zwischen denen ein Stützgitter angeordnet ist, auf welches die Filtermatte aufgelegt ist. Einer der beiden Rahmenteile, der obere oder der untere ist zum Auswechseln der Filtermatte leicht lösbar bzw. abklappbar befestigt. Der untere trägt das Stützgitter, auf welchem die Luftfiltermatte aufliegt und von dem sie während des Betriebes getragen wird. Die Kanten der Feinfiltermatten werden beim Einbau zwischen den beiden genannten Rahmenteilen, dem Tragrahmen und dem Klemmrahmen, in bekannter Weise eingeklemmt und dadurch abgedichtet, sodass die Frischluft die Feinfiltermatten zwangsläufig passieren muss.
  • Derartige Feinfiltermatten besitzen selbst nicht die nötige mechanische Festigkeit, um dem Luftwiderstand von ca. 150 Pa standzuhalten, den die Matten der durchströmenden Luft entgegensetzen, wie auch um das Eigengewicht der Matten und zusätzlich das Gewicht des schließlich aufgenommenen Staubes zu tragen. Sie werden vor dem Zerreissen bzw. allgemein vor zu starker Belastung geschützt, indem sie von den in den unteren der beiden Rahmen eingesetzten Stützgittern abgestützt werden.
  • Es ist bei dieser an sich bewährten und allgemein üblichen Bauweise unvermeidlich, das sämtliche auf die Farbspritzkabine einwirkenden Erschütterungen, z. B. von dem Fördersystem der Werkstückträger ausgelöst, wie auch alle Schwingungen, z. B. vom Ventilatorsystem verursacht, wie insbesondere auch Infraschallschwingungen des Belüftungssystems durch diese Stützgitter auf die Feinfiltermatten übertragen werden.
  • Diese Schwingungen bewirken, dass schwächer an den Fasern haftende Staubteilchen losgerüttelt werden und, sobald sie nach und nach an der untersten Faserschicht angelangt sind, sich auch von dieser lösen können und dann einige von ihnen auf das darunter hindurch geförderte Werkstück auftreffen, haften bleiben und somit einen sog. Lackierfehler verursachen. Der Effekt ist den Herstellern der Filtermaterialien gut bekannt, wie aus der Konstruktion der von ihnen selbst entwickelten und ständig verwendeten Filterprüfeinrichtung hervorgeht. Dort ist nämlich extra ein Rüttler eingebaut, um die Schwingungen des Farbspritzkabinensystems zu simulieren. Genau beschrieben ist eine solche Prüfeinrichtung mit integriertem Rüttler in dem bereits im Jahre 1992 als Sonderdruck der Fa. Carl Freudenberg/Weinheim, einem maßgeblichen Hersteller von Feinfiltermatten, veröffentlichten Vortrag von Dipl. Ing. M. Friedl mit dem Titel „Die richtigen Luftfilter als Voraussetzung für gute Lackierergebnisse". Man ist sich demnach seit langem im Klaren, dass die verschiedenen auf die Feinfiltermatten einwirkenden Schwingungen den Hauptzweck der Filter, nämlich das Fernhalten von Staub konterkarieren. Man hat sich aber damit abgefunden und tauscht die Filtermatten aus, bevor sie von Staub soweit gesättigt sind, dass viele Teilchen austreten.
  • Anders ausgedrückt: Die Feinfiltermatte selbst besteht wie bereits oben ausgeführt aus einer Vielzahl von feinen Fasern, die derart aufeinander geschichtet sind, dass sie ein chaotisches Gewirr bilden, wodurch die zwischen den Fasern durchströmende Luft vielfach immer wieder umgelenkt wird. Durch diese während des Luftdurchtritts von den Fasern bewirkte ständige Umlenkung der Luft werden in ihr mitgeführte feinste Schmutzteilchen in den verschiedensten Richtungen gegen die haftaktiv beschichteten Fasern geschleudert und bleiben dort mehr oder weniger fest haften. Weniger heißt, dass einzelne Teilchen auch wieder losgerissen werden, insbesondere solche, die auf eine Stelle treffen, an der bereits ein anderes Teilchen angelagert wird bzw. festklebt.
  • Die Ursache für das Ablösen von einem bereits an einer Faser anhaftenden Staubteilchen kann also zum Ersten die durchströmende Luft sein, zum Zweiten ein an die gleiche Stelle treffendes Staubteilchen und zum Dritten mechanische bzw. akustische Schwingungen.
  • Der Filtervorgang ist also keine absolute Entfernung von Staubteilchen, sondern lediglich eine statistische, wobei die Filtrationswirkung mit zunehmender Sättigung des Filters abnimmt und im Laufe der Nutzungsdauer immer mehr Teilchen die Filtermatte in Richtung auf das zu lackierende Werkstück, z. B. eine Autokarosse verlassen! Spätestens sobald eine Staub-Sättigung mit maximal ca. 300 g Staub je m2 Filterfläche erreicht ist oder zu einem früheren Zeitpunkt, wenn nämlich zu viele Staub-Partikel durchgelassen werden, werden alle in die betreffende Farbspritzkabinendecke eingebauten Feinfiltermatten ersetzt.
  • Wie eine neuerdings übliche automatische Lackfehlerkontrolle erwartungsgemäß bestätigt, finden sich auf den überwiegend waagerecht liegenden Oberflächen von Karossendach, -haube und Kofferraumdeckel von Kraftfahrzeugen wesentlich mehr Lackierstörungen, bestehend aus kleinen Schmutz- und Staub- und auch Filterfaserteilchen, als auf den überwiegend senkrechten Oberflächen der Karossen-Seitenwände bzw. -Türen.
  • Das bedeutet, dass die meisten Lackfehler tatsächlich von oben kommend aus den Feinfiltermatten stammen, wie auch andere Untersuchungen gezeigt haben.
  • Verschiedene Forschungs- und Untersuchungsberichte haben in den vergangenen Jahren zwar zu Verbesserungen der Verhältnisse allgemein und besonders der Filtermattenqualität geführt, jedoch die Situation nicht grundlegend verändert.
  • Aufgabenstellung der Neuerung:
  • Es ist die Aufgabe der hier beschriebenen Neuerung, einen beträchtlichen Fortschritt bezüglich der Reduzierung der Menge der durch die Filtermatten hindurch auf die Lackierobjekte gelangenden Staubpartikel zu erzielen, indem man das direkte Herabfallen von Staubpartikeln, die das Filter sozusagen „überwunden" haben bzw. durch das Filter zu dessen Reinluftseite hindurch gelangt sind, unterbindet.
  • Lösung:
  • Durch die Trennung der beiden von den Filterdecken bislang gleichzeitig übernommenen Funktionen der Feinfiltrierung einerseits und Luftverteilung andererseits wird die Möglichkeit geschaffen, durch die Filter hindurchgetretene Staub- bzw. Schmutzpartikel abzufangen, bevor sie zu den zur Luftverteilung dienenden Gittern gelangen! Begünstigt wird diese Maßnahme dadurch, dass man die Filterflächen nicht länger waagerecht nebeneinander verteilt anordnet, weil das dann einen großen Platzbedarf bedingen würde, sondern sie zick-zackförmig schräg zueinander in einen den üblichen Vorfiltern, Luftwäschern samt Wasserabscheidern nachgeschalteten Nachfilterraum einbaut. Dabei sollten sie derart angeordnet werden, dass ihre Reinluftseite, also die Seite, aus der die Luft aus dem Filter austritt, schräg nach unten zeigt und somit durch das Filter hindurchgelangte Partikel nicht auf der Reinluftseite liegen bleiben. Unter den Filtern ordnet man dann noch Abscheider oder Staubabsorber an, die in bekannter Weise solche Partikel festhalten, sodass sie nicht vom Luftstrom mitgerissen und zu den Verteilerelementen transportiert werden. Da die Anzahl der hier ankommenden Partikel im Vergleich zu anderen bekannten Staubabscheidern relativ klein ist, genügen vielfach Staubfixiereinrichtungen, die nach dem Prinzip der bekannten, kleberbeschichteten Fliegenfänger arbeiten und die Partikel festhalten. Besonders geeignet für das Abfangen und Fixieren von Partikeln, die das Filter durchdrungen haben, sind ferner die bekannten Elektrofilter, die mittels Hochspannungsaufladung der Partikel diese zu den geerdeten Abscheideelektroden wandern lassen, von wo sie turnusmäßig in Betriebspausen vollends entfernt werden. Als weniger aufwändige Abfang- und Fixierungselemente sind haftaktiv beschichtete Prallbleche bekannter Ausführung ebenfalls nicht ungeeignet. Für Umbauten bestehender Anlagen, bei denen die Unterbringung der Feinfiltereinrichtung in einem gesonderten Raum nicht ohne weiteres möglich ist, kann der Einbau eines haftaktiv beschichteten Systems von Prallblechen oder einer Elektrofiltervorrichtung bzw. eine Kombination aus beiden anstelle des hier vorgeschlagenen Luftverteilersystems unterhalb der in diesem Falle in der Spritzkabine zu belassenden Filterdecke bereits eine wesentliche Verbesserung der Luftreinheit ergeben, weil auch damit ein hoher Anteil der das Feinfiltersystems durchdringenden Staubpartikel erfasst werden kann.
  • Prinzipiell sind ähnliche, meist jedoch aufwändigere Techniken der Absolut-Abscheidung von Staub in der Reinraumtechnik seit langem bewährt, in Zulufteinrichtungen von Spritzkabinen aber nicht üblich. Erst eine in der oben beschriebenen Weise verbesserte Apparatetechnik ermöglicht die Lösung der Probleme von durch Staub beeinträchtigten Lackieroberflächen, die bislang mit außerordentlichem manuellen Nacharbeitsaufwand behoben werden müssen; dieser erfordert heute in jeder der in der Automobilindustrie betriebenen Lackierstraßen die ständige, ununterbrochene Beschäftigung von ca. 20 Arbeitskräften je Lackierlinie; das bedeutet, dass bei den üblicherweise in einem Automobilwerk vorhandenen 2 Decklackierlinien im Dreischichtbetrieb 120 von insgesamt in diesen hochautomatisierten Werken dieser Größe beschäftigten ca. 3000 Facharbeitern in speziellen Nacharbeitseinrichtungen ein Personalanteil von ca. 4% besteht.
  • Wäre die hier vorgeschlagene Neuerung so naheliegend, wie sie im Nachhinein erscheint, so hätte man diesen hohen Kostenanteil schon entsprechend lange auf die neuerungsgemäße Weise wesentlich reduziert, zumal ihre Investitions- und Betriebskosten in weniger als einem Jahr amortisiert wären.
  • Der wesentliche Grund jedoch, warum man diese Problematik bisher nicht in der vorgeschlagenen Weise angegangen ist, ist darin zu sehen, dass die gesamte Fachwelt bis zur Stunde generell bestreitet, dass überhaupt ein nennenswerter Anteil von durchschnittlich ca. 10 Decklackfehlern auf jeder Autokarosse überhaupt von aus den Filtern ausgetretenen Staubteilchen verursacht wird.
  • Der Grund hierfür ist, dass zum Nachweis der Luftreinheit eine in der Reinraumtechnik bestens bewährte Messmethode fälschlicherweise auch in der Technik der Spritzkabinen angewendet wird, nämlich die sog. Partikelzählmethode mittels Geräten, die eine im Verhältnis zu der jeder Spritzkabine zugeführten Luftmenge von z. B. 60 000 m3/Stunde = 1000 m3/Minute (= 1 000 000 Liter je Minute) viel zu kleine Menge von nur ca. 1,5 Liter je Minute ansaugen. Diese kleine Stichprobe genügt in der echten Reinraumtechnik, weil aufgrund der dort verwendeten Absolutfilter über haupt größere Partikel nicht bzw. in so geringer Zahl auftreten, dass sie samt und sonders an der Ansaugöffnung des Prüfgerätes vorbeifliegen.
  • Wenn nämlich, wie bei der geringeren Intensität der Filtrierung der Spritzkabinenzuluft unvermeidbar, nur ca. 1 Partikel (der störenden Größe von mehr als 10 μm) in je ca. 100 bis 200 m3 Luft enthalten ist, gelangt ein solches Teilchen nur außerordentlich selten in den Ansaug des nur 2,8 Liter/min ansaugenden Prüfgerätes; man nimmt deshalb an, die auf den Lackierobjekten vorgefundenen Störpartikel stammten aus anderer Quelle und nimmt die hohen Nacharbeitskosten als unvermeidbar hin.
  • Es ist das Ergebnis der Untersuchungen des Erfinders, diesen Umstand erkannt zu haben und damit das Vorurteil der Fachleute zu überwinden. Die Wahrscheinlichkeit, mittels der Partikelzählgeräte bei einer im Verhältnis der Zuluftmenge zur Ansaugmenge des Zählgerätes so kleinen Anzahl von Partikeln der schädlichen Größe das Durchdringen des Feinfilters durch wenige – aber in wirtschaftlicher Hinsicht gesehen doch zu zahlreiche – Teilchen nachzuweisen, liegt nämlich zwischen 1:10 000 bis 1:400 000! Die Neuerung zeigt einen Weg auf, dieser Erkenntnis Rechnung zu tragen. In der Reinraumtechnik verhalten sich die Dinge anders: derart relativ große Partikel treten dort auf der Reinseite überhaupt nicht auf und die Anzahl der dort störenden viel kleineren Partikel ist im Verhältnis von Zuluftmenge zu Ansaugprüfmenge groß genug, um sie mit den Partikelzähl-Geräten nachweisen zu können. Das Gleiche gilt für mit Prüffiltern arbeitende Prüfgeräte, deren Ansaugmengen ebenfalls viel zu klein sind, um eine sehr kleine Anzahl störender Partikel zu entdecken. Deshalb geht der Einwand, die hier vorgeschlagenen Lösungen seien von der Reinraumtechnik her hinlänglich bekannt, an der Sache vorbei. Der Neuerungsgedanke liegt in der Übertragung bekannter Lösungen auf ein anderes Anwendungsgebiet infolge der beschriebenen neuen Erkenntnis und der Überwindung überkommener Vorurteile.
  • Erst mit der seit der Erkenntnis des Erfinders gleichzeitig verlaufenden Entwicklung einer verbesserten Nachweismethode ist die hier beschriebene Neuerung für die Fachwelt als äußerst wertvoll anzuerkennen, weil sie die hohen Nacharbeitskosten qualitativ höchst anspruchsvoller Lackierung einzusparen ermöglicht.
  • Die Zeichnung zeigt schematisch den Querschnitt eine Farbspritzkabine mit Gehäuse (1), Zuluftansaugkammer (2), Luftaufbereitungsraum (3), Verteilerraum (4), Absaugkammer (5) und Abluftausblas (6). Ein Zuluftgebläse (2.1) saugt die Luft durch das Ansauggitter (2.2) und bläst sie in den Luftaufbereitungsraum (3), zuerst durch das Vortilter (3.1), durch das Heizregister (3.2), den Wäscher (3.3) mit dem Wasserabscheider (3.4) samt Wasserauffangwanne (3.5) und danach durch die als Nachfilter dienenden Feinfilter (3.6) sowie die den Feinfiltern nachgeschalteten Reststaubabscheider (3.7) mit Reststaubauffangwanne (3.8), um sie dann in den getrennt vom Luftaubereitungsraum (3) in den Verteilerraum (4). Die Zuluft tritt aus dem Verteilerraum (4) durch einstellbare Verteilergitter (4.1) in den Beschichtungsraum (1.1) mit Lackierobjekt (1.2) durch die Bodengitter (1.3) in die Absaugkammer (5) mit Lacknebelabscheider (5.1), von wo aus sie mittels des Abluftventilators (5.2) zum Abluftausblas (6) befördert wird. Die Pfeile deuten die Luftströmungsrichtungen an. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Feinfilter (3.6) sowie die Reststaubabscheider (3.7) mit Reststaubauffangwanne (3.8) räumlich so angeordnet sind, dass durch die Feinfilter (3.6) hindurchtretende Staubpartikel nicht durch die Verteilergitter (4.1) in den Beschichtungsraum (1.1) fallen können, wie das bei der bislang üblichen Bauweise geschieht, bei der die Feinfilter anstelle der Verteilergitter unmittelbar über den Lackierobjekten (1.2) angeordnet sind.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Dipl. Ing. M. Friedl mit dem Titel „Die richtigen Luftfilter als Voraussetzung für gute Lackierergebnisse" [0008]

Claims (10)

  1. Anspruch 1: Verfahren zur Erhöhung der Luftreinheit in aus Spritzkabinengehäuse, Zuluft-Aufbereitungseinrichtung mit Gebläse, Vorfilter, Heizeinrichtung, evtl. Wäscher und Nach- bzw. Feinfilter sowie Absaugungventilatoren mit Farbnebelabscheider bestehenden Farbspritzkabinen, dadurch gekennzeichnet, dass die den Spritzkabinen zuzuführende Zuluft nicht direkt durch oberhalb des Lackierraumes angeordnete Filterdecken zugeführt wird, sondern durch dort anstelle der üblichen Feinfilterdecken angeordnete Luftverteilgitter und die Nach- bzw. Feinfiltereinrichtungen in gesonderten, z. B. den Zuluft-Aufbereitungs-Einrichtungen angeschlossenen Räumen untergebracht sind.
  2. Anspruch 2: Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Erhöhung der Luftreinheit von Farbspritzkabinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle der üblichen oberhalb des Lackierraumes angeordneten Filterdecken Luftverteilgitter angeordnet sind und die Nach- bzw. Feinfiltereinrichtungen in gesonderten, z. B. der Zuluft-Aufbereitungseinrichtung angeschlossenen Räumen untergebracht sind.
  3. Anspruch 3: Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Feinfilter in dem von der Luftverteileinrichtung abgesonderten Raum in der Weise untergebracht sind, dass sie in an sich bekannter Weise raumsparend – z. B. in Zick-Zack-Aufstellung – derart angeordnet sind, dass ihre Durchströmung in etwa waagerechter bzw. leicht nach unten gerichteter Richtung erfolgt.
  4. Anspruch 4: Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass unter den Feinfiltereinrichtungen Staubsammeleinrichtungen in Form von haftaktiv beschichteten Rinnen angeordnet sind.
  5. Anspruch 5: Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass den Feinfiltereinrichtungen Staubsammeleinrichtungen in Form von haftaktiv beschichteten Prallblechen nachgeschaltet sind.
  6. Anspruch 6: Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass den Feinfiltereinrichtungen Staubabscheider in Form der bekannten Elektrofilter nachgeschaltet sind.
  7. Anspruch 7: Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abscheideelektroden der Elektrofilter haftaktiv beschichtet sind.
  8. Anspruch 8: Vorrichtung ähnlich Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der üblichen Filterdecken anstelle der Luftverteilgitter des Anspruches 2 haftaktiv beschichtete Prallbleche bekannter Bauart bzw. Funktion eingebaut sind.
  9. Anspruch 9: Vorrichtung ähnlich Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der üblichen Filterdecken anstelle der Luftverteilgitter des Anspruches 2 Elektrofiltervorrichtungen bekannter Bauart bzw. Funktion eingebaut sind.
  10. Anspruch 10: Vorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der üblichen Filterdecken anstelle der Luftverteilgitter des Anspruches 2 eine Kombination von Elektrofiltervorrichtungen mit haftaktiv beschichteten Prallblechen bekannter Bauart bzw. Funktion eingebaut ist.
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