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Die
Erfindung betrifft einen Fermenter nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Derartige
Fermenter sind aus der Praxis bekannt. Sie weisen stets einen Besiedlungsraum
für Bakterien
auf. Diese Besiedlungsräume
sind einerseits mit einer möglichst
großen
Oberfläche
auszugestalten, so dass in einem vorgegebenen Volumen möglichst
viel Bakterienmasse angeordnet werden kann. Wenn sich ein Bakterienfilm
oder Bakterienrasen auf den entsprechenden Besiedlungsoberflächen gebildet
hat, kann es zu einem Bakterienwachstum kommen, welches die freien
Querschnitte reduziert, die als freie Strömungsquerschnitte für das zu behandelnde
Material vorgesehen sind, so dass hierdurch die Leistungsfähigkeit
des Fermenters beeinträchtigt
werden kann. Ein Abreinigen der Besiedlungsflächen soll daher möglichst
problemlos möglich
sein.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Fermenter
dahingehend zu verbessern, dass er einen möglichst preisgünstig ausgestalteten,
leicht zu reinigenden und leicht durchströmbaren Besiedlungsraum für Bakterien
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Fermenter mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
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Die
Erfindung schlägt
mit anderen Worten vor, die Besiedlungsfläche für die Bakterien, also die Fermentationsfläche, im
Besiedlungsraum dadurch zu bilden, dass eine Vielzahl von Seilsträngen vorgesehen
ist, an deren Oberfläche
sich die Bakterien ansiedeln können.
Die Seilstränge
ermöglichen
im Vergleich zu beispielsweise mehreren parallel zueinander angeordneten
Platten oder ähnlichen
Fermentationsflächen
eine ungehinderte Durchströmbarkeit
in sämtlichen
Richtungen und bilden andererseits durch die natürliche Oberflächenrauhigkeit
der Seile einen guten Besiedlungsgrund für die Bakterien. Die Reinigung
der Fermentationsflächen
kann auf einfache Weise dadurch erfolgen, dass die Seilstränge mittels Wasserstrahlen
abgereinigt werden.
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Vorteilhaft
können
jeweils mehrere Seilstränge
als Abschnitte eines einzigen Seiles ausgestaltet sein, wobei dieses
eine Seil mehrfach umgelängt
im Fermenter verläuft.
Auf diese Weise wird eine rasche Montage der Seilabschnitte im Fermenter
ermöglicht, so
dass bei der Herstellung des Fermenters oder bei einem Austausch
der Fermentationsfläche
die vorschlagsgemäße Fermentationsfläche in kurzer
Zeit und dementsprechend wirtschaftlich eingebracht werden kann.
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Vorteilhaft
können
die Seilstränge
jeweils als geflochtenes Seil ausgestaltet sein. Im Gegensatz zu einem
geschlagenen Seil ist auf diese Weise sichergestellt, dass sich
das Seil nicht „aufdröselt" und dass eine besonders
große
wirksame, nämlich
als Fermentationsfläche
von Bakterien besiedelbare Oberfläche des Seils geschaffen wird.
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Vorteilhaft
können
die Seilstränge
zwischen einer oberen und einer unteren Halterung verlaufen, wobei
der Fermenter von oben nach unten durchströmt wird, also das Einlaufrohr
oberhalb der Seilstränge
angeordnet ist und das Ablaufrohr unterhalb der Seilstränge. Auf
diese Weise ist eine möglichst einfache
Selbstreinigung der Seilstränge
dadurch möglich,
dass in den Fermentationsraum, in dem die einzelnen Seilstränge angeordnet
sind, eindringende größere Verunreinigungen
möglichst
leicht zwischen den Seilsträngen
nach unten von der Strömung
mitgenommen werden können
bzw. schwerkraftbedingt absinken und die Seilstränge für derartige Verunreinigungen
keine Ablageflächen
bieten, die zu einer vorzeitigen Verstopfung des Besiedlungsraumes
führen könnten.
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Vorteilhaft
sind die Seilstränge
zwischen einem oberen und einem unteren Gitterrost angeordnet, so
dass mit preiswerten Mitteln eine einfache und schnelle Montage
der Seilstränge
unter Verwendung preisgünstiger
Elemente möglich
ist. Die Seilstränge
können
beispielsweise an ihrem oberen und unteren Gitterrost jeweils umgelängt sein,
oder an den Gitterrosten befestigt sein, beispielsweise festgeknotet
oder mittels Befestigungsschellen festgelegt sein, so dass sie zuverlässig in
ihrer vorgegebenen Konfiguration gehalten sind.
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Vorteilhaft
können
die Seilstränge
an den oberen und unteren Gitterrosten jeweils unverschiebbar festgelegt
sein, so dass die gewünschte
Konfiguration der Seilstränge
zueinander und Freiräume
zwischen den Seilsträngen
in der gewünschten
Konfiguration zuverlässig
beibehalten werden. Diese unverschiebbare Festlegung kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass die Seilstränge nicht an den geradlinigen
Abschnitten der Gitterroste verlaufen, sondern jeweils in den Kreuzungsbereichen.
So kann beispielsweise vorgesehen sein, die Gitterroste diagonal über ein
solches Gitterkreuz und um dieses Kreuz herum zu führen, wenn
das Seil zur Bildung zweier Seilstränge um einen Gitterrost herumgeführt ist. Durch
diese diagonal über
die Kreuzung verlaufende Führung
des Seilstranges ist der Seilstrang auf dem Gitterrost zuverlässig gegen
Verschiebungen gesichert.
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Vorteilhaft
kann oberhalb des Einlaufrohres ein Überlaufrohr an den Behälter anschließen. Dieses Überlaufrohr
kann beispielsweise dazu dienen, entstehende Gase, die ja ein erheblich
größeres Volumen
aufweisen als das in den Fermenter geführte Material, aus dem Fermenter
abzuziehen. Da die Gase gegenüber
dem übrigen
Material leichter sind und aufsteigen, befindet sich dieses Überlaufrohr vorteilhaft
oberhalb des Einlaufrohres.
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Zudem
ergibt sich durch dieses Überlaufrohr die
Möglichkeit,
zu viel in den Fermenter geführte Materialmengen
aus dem Fer menter herauszuführen,
so dass eine einfache Steuerung für die Beschickung des Fermenters
mit Material dadurch erfolgen kann, dass der Füllstand des Überlaufrohres
erfasst wird, beispielsweise mittels automatischer Füllstands-
oder Strömungssensoren.
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Vorteilhaft
kann das Einlaufrohr tangential in den Behälter geführt sein. Auf diese Weise wird
eine Strömung
im Einlaufbereich des Fermenters erzeugt, die eine Homogenisierung
des in den Fermenter eingeführten
Materials unterstützt.
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Vorteilhaft
kann das Einlaufrohr oberhalb der Seilstränge in den Behälter geführt sein,
wie bereits vorstehend ausgeführt,
und zwischen dem Einlaufrohr und den Seilsträngen kann ein Schlammfang angeordnet
sein. Wenn beispielsweise Rüben
als Biomasse zur Fermentation verarbeitet werden, können diese
stark sandbehaftet sein, so dass in dem Schlammfang dieser Sand
vorteilhaft zurückgehalten werden
kann und weder den Bodenbereich des Fermenters verstopft, noch durch
seine abreinigende Wirkung die Bakterien von den Seilsträngen entfernt.
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Ein
solcher Schlammfang kann beispielsweise siphonartig ausgestaltet
sein, so dass im Tiefsten dieses Schlammfanges sich die schwereren,
unerwünschten
Verschmutzungen, wie beispielsweise Sand, sammeln können. Vorteilhaft
kann der Schlammfang allerdings eine verschließbare Durchtrittsöffnung aufweisen,
durch die ansonsten das zu vergärende
Material zu den Seilsträngen
fließt.
Bei der Beschickung des Fermenters mit neuem Material kann diese
Durchtrittsöffnung
geschlossen werden, so dass oberhalb des Schlammfangs ein zu den
Seilsträngen
hin abgeschlossener Raum entsteht, der beispielsweise dazu genutzt
werden kann, in diesem Bereich eine Strömung zu erzeugen, um das neu
zugeführte
Material zu homogenisieren.
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Vorteilhaft
können
im Fermenter Spüldüsen vorgesehen
sein, die auf die Seilstränge
ausgerichtet sind. Auf diese Weise braucht der Fermenter nicht geöffnet zu
werden, um die Seilstränge
abreinigen zu können.
Die Spüldüsen können vorzugsweise
als Hochdruckdüsen
die Reinigungsflüssigkeit
mit mehreren bar Druck versprühen,
um eine zuverlässige Reinigung
der Seilstränge
zu gewährleisten.
Als Reinigungsflüssigkeit
kommt Wasser in Frage, dem gegebenenfalls Reinigungszusätze beigemischt
sein können.
Die Spüldüsen können als
so genannte Kugeldüsen
ausgestaltet sein, so dass eine Düse mehrere Strahlen der Reinigungsflüssigkeit
in verschiedenen Richtungen erzeugt.
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Vorteilhaft
können
die Spüldüsen als
Rotationsdüsen
ausgestaltet sein, so dass mit vergleichsweise wenigen Düsen ein
möglichst
großer
Bereich der Seilstränge
für die
Reinigung erfasst werden kann.
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Vorteilhaft
kann oberhalb der Seilstränge
ein Rührwerk
angeordnet sein, um das in den Fermenter eingetragene Material zu
nächst
zu homogenisieren, bevor es im weiteren Verlauf zu den Seilsträngen strömt, so dass
für die
an den Seilsträngen
befindlichen Bakterien möglichst
konstante Lebensbedingungen geschaffen werden, indem ihnen ein homogenisiertes
Material zugeführt
wird.
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Vorteilhaft
kann das erwähnte
Rührwerk
so ausgerichtet sein, dass sein Propeller eine tangentiale Strömung im
Behälter
erzeugt. Verwirbelungen, die ggf. die tiefer liegenden Bereiche
im Fermenter durchwirbeln könnten,
werden auf diese Weise möglichst
vermieden.
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Der
vorgeschlagene Fermenter kann als sogenannter „Kompaktgärer" ausgestaltet sein, also als eigenständiger Fermenter.
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Alternativ
kann der vorschlagsgemäße Fermenter
jedoch auch als Nachgärer
vorgesehen sein, wobei das zu vergärende Material zunächst in
einem sogenannten Hauptfermenter vorvergoren wird, wobei dieser
Hauptfermenter ein erheblich größeres Fassungsvermögen aufweisen
kann als der Nachgärer.
Angepasst an die Materialbeschaffenheit des bereits vorvergorenen
Materials können
im Nachgärer andere
Bakterien angesiedelt sein als im Hauptfermenter.
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Bei
der Verwendung des vorschlagsgemäßen Fermenters
als Nachgärer
kann vorteilhaft ein Verfahren angewendet werden, bei dem das Vergorene
aus dem Hauptfermenter stammende Material in den Nachgärer geleitet
wird. Dabei ist allerdings nicht nur vorgesehen, den Nachgärer zu füllen, sondern
es wird bewusst eine das Fassungsvermögen des Nachgärers überschreitende
Materialmenge in den Nachgärer
geleitet.
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Die überschüssige Menge
des vorvergorenen Materials aus dem Hauptfermenter gelangt durch
eine Rücklaufleitung,
beispielsweise das vorerwähnte Überlaufrohr,
in den Hauptfermenter zurück. Dabei
wird dieses zurückgeführte Material
dort in den Hauptfermenter eingebracht, wo auch frisches Material
in den Hauptfermenter eingebracht wird, also in den Einlassbereich
oder Aufgabebereich des Hauptfermenters.
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Um
sicherzustellen, dass leichte, schwimmende Bestandteile aus dem
Nachgärer
in den Hauptfermenter zurückgeführt werden,
kann die Rücklaufleitung
tangential an den Nachgärer
anschließen
und somit eine groß bemessene
Eintrittsöffnung
aufweisen. Insbesondere wenn der Inhalt des Nachgärers durch
ein Rührwerk
in eine drehende Strömung
versetzt wird, kann ein Leitblech den Eintritt der schwimmenden
Bestandteile in die Rücklaufleitung
begünstigen,
indem dieses Leitblech diese schwimmenden Bestandteile in die Eintrittsöffnung der
Rücklaufleitung
leitet.
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Ohne
eine eigene Rücklaufleitung
am Hauptfermenter vorzusehen, und ohne das Erfordernis zweier unterschiedlicher
Pumpen, kann durch diese Verfahrensweise einerseits eine mög lichst
vollständige
Fermentation im Hauptfermenter erfolgen, indem nämlich ein Teil des bereits
im Hauptfermenter vergorenen Materials im Kreislauf dem Hauptfermenter
erneut zugeführt
wird, und zwar auf möglichst
preisgünstige
Weise, indem das ohnehin zwischen Nachgärer und Hauptfermenter vorgesehene Überlaufrohr zur
Kreislaufführung
des vorvergorenen Materials genutzt wird.
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Diese Überlaufleitung
kann insbesondere ohnehin aus dem Grund vorgesehen sein, dass der Abzug
des erzeugten Biogases nicht aus dem Nachgärer vorgesehen ist, sondern
aus dem Hauptfermenter, da üblicherweise
der Hauptfermenter deutlich größer dimensioniert
sein wird als der Nachgärer, so
dass dort ohnehin die größere Menge
an Biogas anfällt.
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Bei
der Verwendung des vorschlagsgemäßen Fermenters
als Nachgärer
kann das Verfahren zur Erzeugung von Biogas dadurch beeinflusst
werden, dass das vorvergorene Material aus dem Hauptfermenter in
unterschiedlicher Höhe
entnommen werden kann. Die Wahl der Entnahmehöhe kann von vornherein konstruktiv
festgelegt sein, vorzugsweise können
allerdings mehrere unterschiedlich hoch angeordnete Anschlüsse am Hauptfermenter
vorgesehen sein, so dass mit wenig Aufwand eine Anpassung der Anlage
an unterschiedliche gewünschte Verfahrensführungen
erfolgen kann, indem die vom Hauptfermenter zum Nachgärer führende Leitung
in der gewünschten
Höhe an
den Hauptfermenter angeschlossen werden kann.
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Eine
vom Hauptfermenter aus verlaufende Reststoffleitung kann dazu dienen,
die Reststoffe aus dem Hauptfermenter in ein Reststofflager zu leiten. Diese
Reststoffleitung kann direkt zum Reststofflager führen. Alternativ
kann vorgesehen sein, die Reststoffleitung zum Nachgärer zu führen und
von dort zum Reststofflager, so dass keine zwei Leitungen, sondern
wirtschaftlich vorteilhaft nur eine Leitung zum Reststofflager erforderlich
ist.
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Dabei
können
Leitungsanschlüsse
und Umschaltventile am Nachgärer
derart vorgesehen sein, die vom Hauptfermenter zum Nachgärer geführten Reststoffe
in den Nachgärer
geleitet werden und innerhalb des Nachgärers nachbehandelt werden können, oder
dass wahlweise die die vom Hauptfermenter zum Nachgärer geführten Reststoffe
direkt zum Reststofflager weitergeleitet werden. Auf diese Weise
kann eine Beeinflussung der Verfahrensführung erfolgen. Die im Nachgärer selbst
anfallenden Reststoffe werden in beiden Fällen ohnehin direkt zum Reststofflager
geleitet.
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Der
vorliegende Vorschlag wird anhand der rein schematischen Darstellungen
nachfolgend näher
erläutert.
Dabei zeigt
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1 eine
perspektivische Ansicht auf eine Biogasanlage unter Verwendung eines
vorschlagsgemäßen Fermenters,
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2 eine
Draufsicht auf die Anlage von 1 und
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3 eine
perspektivische Ansicht auf und in den verwendeten Fermenter. Die
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4–6 zeigen
in Ansichten vergleichbar mit denen der 1–3 die
Anlage und den Fermenter, wobei in dieser Ausgestaltung der Biogasanlage
der Fermenter als Nachgärer
vorgesehen ist, der einem Hauptfermenter nachgeschaltet ist. Die
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7 und 8 zeigen
in Ansichten vergleichbar denen der 1 und 2 bzw. 4 und 5 eine
Perspektive und eine Draufsicht auf eine Anlage nach dem Stand der
Technik.
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In
den 7 und 8 ist eine Biogasanlage dargestellt,
die insgesamt mit 1 bezeichnet ist. Eine mobile Mahlstation 2 in 2 ermöglicht die Aufgabe
von Getreide, welches beispielsweise per LKW angeliefert werden
kann, in der Mahlstation 2 gemah len wird und anschließend durch
eine Förderleitung 3 in
zwei Getreidelager 4 gefördert wird. Weiterhin ist ein
Pumpenhaus 5 vorgesehen, in welchem sich eine Pumpenstation
befindet, die sämtliche
in der Biogasanlage benötigten
Pumpen an einem Ort zusammenfasst. Hierdurch wird die Wartung der Pumpen
erleichtert, und es ist möglich,
die Pumpenstation auf technisch einfache und Wirtschaft günstige Weise
frostsicher auszugestalten bzw. an einem frostsicheren Ort anzuordnen.
Im Pumpenhaus 5 ist zusätzlich
ein Wiegebehälter
und eine Anlagensteuerung vorgesehen, um einen Hauptfermenter 6 kontrolliert
beschicken zu können.
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Aus
den Getreidebehältern 4 wird
das Getreide über
die Pumpenstation in dem Pumpenhaus 5 und über einen
weiteren Abschnitt der Förderleitung 3 in
einen Hauptfermenter 6 gefördert. Im Pumpenhaus 5 sind
zusätzlich
zu den Pumpen ein Wiegebehälter
und eine Anlagensteuerung vorgesehen, um einen Hauptfermenter 6 kontrolliert
beschicken zu können.
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Im
Hauptfermenter 6 wird die Biomasse, nämlich das gemahlene Getreide,
vergoren, so dass Biogas entsteht. Reststoffe dieses Gärvorganges werden über eine
Reststoffleitung 7 mittels einer Pumpe 8 in ein
Reststofflager 9 gefördert,
während das
im Hauptfermenter 6 erzeugte Biogas durch eine Gasleitung 10 einem
Blockheizkraftwerk 11 zugeführt wird, dem eine Stromübergabestation 12 nachgeschaltet
ist. Von der Stromübergabestation 12 gelangt
der elektrische Strom in das öffentliche
Leitungsnetz, welches durch einen Strommast 14 mit Hochspannungsleitungen 15 angedeutet
ist.
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Die 1 und 2 zeigen
eine grundsätzlich ähnlich aufgebaute
Biogasanlage 1, allerdings unter Verwendung eines vorschlagsgemäßen Fermenters,
der hier als sogenannter Kompaktgärer 16 ausgestaltet
ist. Die Biogasanlage 1 der 1 und 2 ist
für die
Verarbeitung vergleichsweise kleiner Mengen von Biomasse vorgesehen,
so dass ein vergleichsweise kleiner Getreidebehäl ter 4 vorgesehen ist
und ein Reststofflager 9 nicht erforderlich ist, so dass
eine Pumpe 8 bei dieser Biogasanlage 1 nicht zur
Beschickung des Reststofflagers vorgesehen ist, sondern zwischen
dem Getreidebehälter 4 und
dem Kompaktgärer 16 zu
dessen Beschickung vorgesehen ist.
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3 zeigt
den Aufbau des Kompaktgärers 16 im
Einzelnen: Ein Behälter 17 weist
in seinem oberen Bereich ein Einlaufrohr 18 auf, welches
in den Behälter 17 mündet und
in seinem unteren Bereich ein Ablaufrohr 19, ein Mannloch 20 dient
zu Montage- und Wartungszwecken, Biogas, welches sich innerhalb
des Kompaktgärers 16 bildet
und in dem höchsten
Bereich dieses Behälters 17 sammelt,
wird eine Gasleitung 21 abgezogen.
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Das
zu vergärende
Material gelangt durch das Einlaufrohr 18 tangential in
den oberen Bereich des Behälters 17.
Schwere Bestandteile, wie beispielsweise Verunreinigungen in Form
von Sand od. dgl., geraten zunächst
in einen Schlammfang 22, der trichterförmig oder tellerförmig ausgestaltet
ist und in seinem tiefsten Bereich eine verschließbare Öffnung 23 aufweist,
wobei Verunreinigungen, die sich im Schlammfang 22 angesammelt
haben, durch eine Entsorgungsleitung 24 abgezogen werden
können.
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Das
neu in den Behälter 17 eingeführte Material
wird zunächst
homogenisiert. Um die tiefer liegenden Bereiche des Behälters nicht
zu stören,
wird hierzu der Schlammfang 22 verschlossen, seine Öffnung 23 also
geschlossen und ein Rührwerk 25 in Betrieb
gesetzt, dessen Propeller 26 derart ausgerichtet ist, dass
eine tangentiale Strömung
in diesem oberen Bereich des Behälters 17 erzielt
wird. Bereits während
und auch anschließend
an den Homogenisierungsvorgang setzen sich schwerere Verunreinigungen
im Schlammfang 22 ab. Nachdem diese durch die Entsorgungsleitung 24 abgezogen
worden sind, wird die Öffnung 23 geöffnet und
das frische, homogenisierte Material kann nun nach unten in den Fermentationsbereich
des Kompaktgärers 16 gelangen.
Während
der Schlammfang 22 geschlossen war, bildet sich im unteren
Fermentationsbereich des Behälters 17 Biogas,
da die Biogaserzeugung einen kontinuierlichen Prozess darstellt.
Um einen Überdruck
im unteren Bereich des Behälters 17 zu
vermeiden, ist der Schlammfang 22 mit einer Vielzahl von
vergleichsweise kleinen, aber problemlos gasdurchlässigen Durchtrittsöffnungen 27 versehen, durch
die das gebildete Biogas auch dann in den oberen Bereich des Behälters 17 aufsteigen
kann, wenn der Schlammfang 22 geschlossen, also seine Öffnung 23 verschlossen
ist.
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Im
Fermentationsbereich des Behälters 17 sind
schematisch durch mäanderförmige Linien
angedeutete Gitterroste 28 vorgesehen, nämlich ein oberen
und ein unteres Gitterrost 28, wobei zwischen diesen Gitterrosten 28 aufrecht
verlaufende Seilstränge 29 verlaufen.
Die einzelnen aufrecht verlaufenden Seilstränge 29 können jeweils
durch ein eigenes Seil gebildet sein, es können jedoch auch mehrere einzelne
Seile vorgesehen sein, die jeweils mehrfach umgelängt zwischen
den Gitterrosten 28 verlaufen, und ggf. können sämtliche
Seilstränge 29 durch
ein einziges Seil gebildet sein.
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Die
Biogasanlage 1 der 4–6 verwendet
ebenfalls einen vorschlagsgemäßen Fermenter,
allerdings als nachgeschalteten Nachgärer 30. Vom Nachgärer 30 verläuft ein Überlaufrohr 31 in den
oberen Aufgabe- bzw. Beschickungsbereich des Hauptfermenters 6.
Dem Überlaufrohr 31 kann
ein Leitblech zugeordnet sein, welches aus Übersichtlichkeitsgründen nicht
dargestellt ist und oben aufschwimmende Bestandteile innerhalb des
Nachgärers 30 in
das Überlaufrohr 31 leitet.
Das Leitblech ist dabei vorzugsweise auf die vom Rührwerk 25 bewirkte
tangentiale Strömung
in dem oberen Bereich des Behälters 17 abgestimmt
und derart ausgerichtet, dass die gegen das Leitblech gelangenden
Bestandteile in das Überlaufrohr 31 geführt werden.
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Der
Aufbau des Nachgärers 30 ist
im Einzelnen aus 6 ersichtlich. Er entspricht
im wesentlichen dem Aufbau des Kompaktgärers 16. Allerdings ist
das zusätzliche Überlaufrohr 31 vorgesehen,
und während
ein Rührwerk 25 mit
Propeller 26 auch bei einem Nachgärer 30 vorgesehen
sein kann, kann dieses jedoch auch in besonders wirtschaftlicher Ausgestaltung
des Nachgärers 30 entfallen,
wie in 6 dargestellt. Auch der Schlammfang 22 kann auf
eine verschließbare Öffnung 23 und
eine Entsorgungsleitung 24 verzichten und dementsprechend besonders
wirtschaftlich ausgestaltet werden, da wirklich störende Verunreinigungen
in dem vorgegorenen, aus dem Hauptfermenter 6 stammenden
Material nicht in den Nachgärer 30 gelangen.
Der Schlammfang 22 hat hier eher die Funktion, den oberen
Bereich des Behälters 17 von
dem Fermentationsbereich mit den Seilsträngen 29 zu trennen.
Die Homogenisierung des zugeführten
Materials erfolgt durch den tangentialen Einlauf des Einlaufrohres 18. Da
vorschlagsgemäß mehr Material
in den Nachgärer 30 durch
das Einlaufrohr 18 gegeben wird als der bereits teilgefüllte Nachgärer 30 aufzunehmen
vermag, tritt überschüssiges zugeführtes Material
durch das Überlaufrohr 31 aus
den Behälter 17 aus
und gelangt in den Hauptfermenter 6 zurück. Die im Vergleich zur erforderlichen
Füllmenge
erheblich längere Einströmzeit durch
das Einlaufrohr 18 bewirkt die Ausbildung einer vergleichsweise
intensiven Bewegung in dem Behälter 17 oberhalb
des Schlammfanges 22, so dass hierdurch die gewünschte Homogenisierung
des Materials erfolgt, welches in den Nachgärer 30 geleitet wird.
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Im übrigen ist
in 6 für
den Behälter 17 dargestellt,
was auch in 3 für den Kompaktgärer 16 ersichtlich
ist:
Der Behälter 17 kann
zur Beibehaltung einer möglichst
konstanten Temperatur und insofern zur Schaffung optimaler und konstanter
Bedingungen für
die verwendeten Bakterien eine isolierende Hüllschicht 32 aufweisen,
und um die Betriebsbedingungen auch im Winter möglichst konstant aufrechterhalten
zu können,
kann eine schematisch angedeutete Heizung 33 vorgese hen
sein. Spüldüsen 34 sind
schematisch angedeutet, wobei mehr als die in den 3 und 6 jeweils
dargestellten Spüldüsen 34 vorgesehen
sein können.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Spüldüsen 34 als Rotationsdüsen ausgestaltet
sind, die einen oder mehrere Strahlen von Reinigungsflüssigkeit
in unterschiedlichen Ausrichtungen auf die Seilstränge 29 richten,
wobei vorzugsweise die Spüldüsen 34 als
Hochdruckspüldüsen ausgestaltet
sind. Ansonsten kann durch das in 3 angedeutete
Mannloch 20, welches auch beim Nachgärer 30 der 6 vorgesehen
sein kann, ein Zugang in das Innere des Behälters 17 ermöglicht werden,
so dass alternativ oder ergänzend
zu der automatischen Reinigung mittels der Spüldüsen 34 eine manuelle
Reinigung der Seilstränge 29 erfolgen kann.